Neue, linke "Sammlungsbewegung".

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unity in diversity
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von unity in diversity »

Selina hat geschrieben:(04 Aug 2018, 10:22)

Falls es Sie interessiert, hier ist ein Interview, das die LVZ mit Wagenknecht führte. Dort erklärt sie die Hintergründe für die Sammelbewegung.

http://www.lvz.de/Region/Mitteldeutschl ... tte-Charme
Es bleibt alles so, wie es immer war.
Die Lemminge brauchen einen Dirigenten, der den Taktstock hebt, sonst funktionieren sie nicht.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Ein Terraner »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Aug 2018, 11:22)


Bei der Die Linke?
Ich glaube nicht.
Nein allgemein, oder hältst du Kreuze an die Wand nageln nicht für Verzweiflung?
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JJazzGold
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von JJazzGold »

Ein Terraner hat geschrieben:(04 Aug 2018, 12:07)

Nein allgemein, oder hältst du Kreuze an die Wand nageln nicht für Verzweiflung?

Nein, das halte ich für Schwachsinn.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Ein Terraner »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Aug 2018, 12:08)


Nein, das halte ich für Schwachsinn.
Geboren aus Verzweiflung.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Aug 2018, 10:50)

Danke.
Das klingt nach “Die Linke“ bewerben und Wählerpotential der SPD und der Grünen abschöpfen.
Das hat doch die Die Linke immer schon versucht, auch die Argumentation ist dieselbe geblieben.
Nur weil darüber “Sammlung“ steht, ist es nichts Neues, was zusätzliche Attraktivität bietet.

Die Chance, damit auf der linken Seite etwas zu bewegen, schätze ich gering ein.
Naja, da gehts wie gesagt um eine Bewegung und nicht um enge Parteiengrenzen. Und dass diesem enormen Rechtsruck mit deutlich faschistoiden Tendenzen endlich etwas entgegengesetzt werden muss, dürfte ja klar sein. Solche Bewegungen gibt es in anderen Ländern auch. Da gehts eben gerade darum, Leute für die Idee zu begeistern, die über Parteiengrenzen hinweg eine grundlegende Änderung wollen. Änderung insofern, dass die Rechte nicht ihr Ziel einer "Großen Transformation" oder einer "Konservativen Revolution" (die ja alles andere als konservativ ist) erreicht. In diesen Kreisen wird bereits von "Machtübernahme" geschwafelt. Was das bedeuten würde, kann man sich mit Blick auf das AfD-Programm und deren Gerede (Fremden-, Frauen- und Behinderten-Feindlichkeit nur als Beispiele) gut ausrechnen. Das Ziel dieser Bewegung ist nicht, dass möglichst viele neue Mitglieder in Die Linke eintreten. Auf keinen Fall. Das könnte unter Umständen höchstens ein Nebenprodukt sein, was ich aber gar nicht mal glaube. Wenn solche Angebote von der liberalen und demokratischen Mitte kämen, würde die vielleicht auch Leute dafür begeistern können. Aber dort sehe ich nichts dergleichen.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von JJazzGold »

Ein Terraner hat geschrieben:(04 Aug 2018, 12:10)

Geboren aus Verzweiflung.
Bei 38-40% muss keine Partei verzweifelt sein, auch wenn es an der CSU nagt, die absolute Mehrheit im Herbst nicht zu erreichen.
Dje Die Linke, hier das Thema, würde vor Freude ausrasten, wenn ihr das auch nur in einem einzigen östlichen Bundesland gelänge.
Aus der östlichen Ecke kommt sie einfach nicht raus. Im Bund und den westlichen Bundesländern ist sie, wo im Landtag vorhanden, zur Opposition verdammt und jetzt muss sie im Osten auch noch Wähler an AfD abtreten.

Da wäre eine linke Sammelbewegung interessant, wenn sich diese nicht ausschließlich auf die bis dato bekannten Themen stützen und in Konkurrenz zu SPD und Grünen sehen würde. Aber darauf läuft es hinaus.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(04 Aug 2018, 12:15)

Naja, da gehts wie gesagt um eine Bewegung und nicht um enge Parteiengrenzen. Und dass diesem enormen Rechtsruck mit deutlich faschistoiden Tendenzen endlich etwas entgegengesetzt werden muss, dürfte ja klar sein. Solche Bewegungen gibt es in anderen Ländern auch. Da gehts eben gerade darum, Leute für die Idee zu begeistern, die über Parteiengrenzen hinweg eine grundlegende Änderung wollen. Änderung insofern, dass die Rechte nicht ihr Ziel einer "Großen Transformation" oder einer "Konservativen Revolution" (die ja alles andere als konservativ ist) erreicht. In diesen Kreisen wird bereits von "Machtübernahme" geschwafelt. Was das bedeuten würde, kann man sich mit Blick auf das AfD-Programm und deren Gerede (Fremden-, Frauen- und Behinderten-Feindlichkeit nur als Beispiele) gut ausrechnen. Das Ziel dieser Bewegung ist nicht, dass möglichst viele neue Mitglieder in Die Linke eintreten. Auf keinen Fall. Das könnte unter Umständen höchstens ein Nebenprodukt sein, was ich aber gar nicht mal glaube. Wenn solche Angebote von der liberalen und demokratischen Mitte kämen, würde die vielleicht auch Leute dafür begeistern können. Aber dort sehe ich nichts dergleichen.
Frau Wagenknecht ist weit entfernt von einem Macron, zu alt, zu stagnierend, zu einseitig fixiert. Die Begeisterung beim umworbenen SPD und Grünen Wähler wird sich in überschaubaren Grenzen halten. Was die Grünen gelernt haben, das muss die Die Linke erst noch begreifen. Nur unbelastete, junge Köpfe mit mitreißenden Themen haben eine Chance zum Wählen zu animieren, aber davon ist aus meiner externen Sicht nichts bei der Die Linke zu entdecken.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Aug 2018, 12:44)

Frau Wagenknecht ist weit entfernt von einem Macron, zu alt, zu stagnierend, zu einseitig fixiert. Die Begeisterung beim umworbenen SPD und Grünen Wähler wird sich in überschaubaren Grenzen halten. Was die Grünen gelernt haben, das muss die Die Linke erst noch begreifen. Nur unbelastete, junge Köpfe mit mitreißenden Themen haben eine Chance zum Wählen zu animieren, aber davon ist aus meiner externen Sicht nichts bei der Die Linke zu entdecken.
Da gehts nicht um so eine wirtschaftsliberale Macron-Bewegung. Der Mann ist zwar hundertmal besser als dieses rechte Blondchen, trotzdem macht Macron "nur" neoliberale Politik mit allen Härten für den Kleinen Mann. Der ist mit dem Vorbild für solche Bewegungen natürlich nicht gemeint. Sondern eher der hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Luc_M%C3%A9lenchon

Außerdem gehts nicht ums "Wählen". Ja eben gerade nicht. Bei Bewegungen macht man einfach mit.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Aug 2018, 12:37)

Bei 38-40% muss keine Partei verzweifelt sein, auch wenn es an der CSU nagt, die absolute Mehrheit im Herbst nicht zu erreichen.
Dje Die Linke, hier das Thema, würde vor Freude ausrasten, wenn ihr das auch nur in einem einzigen östlichen Bundesland gelänge.
Aus der östlichen Ecke kommt sie einfach nicht raus. Im Bund und den westlichen Bundesländern ist sie, wo im Landtag vorhanden, zur Opposition verdammt und jetzt muss sie im Osten auch noch Wähler an AfD abtreten.

Da wäre eine linke Sammelbewegung interessant, wenn sich diese nicht ausschließlich auf die bis dato bekannten Themen stützen und in Konkurrenz zu SPD und Grünen sehen würde. Aber darauf läuft es hinaus.
Nein, darauf läuft es nicht hinaus. Es geht darum, das Land vor diesem braunen Haufen da zu bewahren. Dabei können alle mitmachen: Grüne, Sozis, Linke, Liberale etcpp.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(04 Aug 2018, 13:08)

Da gehts nicht um so eine wirtschaftsliberale Macron-Bewegung. Der Mann ist zwar hundertmal besser als dieses rechte Blondchen, trotzdem macht Macron "nur" neoliberale Politik mit allen Härten für den Kleinen Mann. Der ist mit dem Vorbild für solche Bewegungen natürlich nicht gemeint. Sondern eher der hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Luc_M%C3%A9lenchon

Außerdem gehts nicht ums "Wählen". Ja eben gerade nicht. Bei Bewegungen macht man einfach mit.
Das ist die Überschrift des Artikels, den Sie verlinkt haben:

„Ich setze auf Millionen Menschen, die früher SPD gewählt haben“


Das sind Absätze aus dem Artikel:

Setzen Sie auf Abtrünnige aus den Reihen der SPD?

Ich setze auf die vielen Millionen Menschen, die früher mal SPD gewählt haben. 1998 hatte die SPD über zehn Millionen Wähler mehr als heute, gleichzeitig hat die Linke aber nur zwei Millionen Wähler dazu gewonnen verglichen mit der damaligen PDS. Das heißt, da sind über acht Millionen Menschen politisch heimatlos geworden.

Oder zur AfD gegangen?

Ja. Viele wählen die AfD allerdings schlicht aus Wut und weil sie sich von der herrschenden Politik betrogen fühlen. Nur verbessern sie ihre soziale Situation damit auch nicht. Weil die AfD in vielen Punkten ein ähnliches neoliberales Programm vertritt wie die Bundesregierung: Rentenkürzungen, Stillstand im öffentlichen Wohnungsbau, Niedriglöhne. Insofern ist die Stärkung der AfD kein Druckmittel, um den Sozialstaat wieder herzustellen.

Geht es auch um die Grünen-Wähler?

Es geht um alle, die sich ein sozialeres Land wünschen. Keine Gesellschaft, in der das Geld regiert, in der Dynastien entstehen, in denen Milliardenvermögen von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden, während gleichzeitig immer mehr Menschen einen Zweit- oder sogar Dritt-Job brauchen und trotzdem auf keinen grünen Zweig kommen. Das Erschreckende ist doch, dass das grundlegende Lebensgefühl, das es einmal gab – dass es den Kindern besser gehen wird als ihren Eltern – sich ins Gegenteil verkehrt hat.

...

Woran liegt das?

Da spielt vermutlich auch die Geschichte noch eine Rolle, wichtiger ist die mehrheitliche Position der Linken zur Flüchtlingspolitik. Es gibt viele Gründe, warum Menschen, die politisch die meisten Positionen der Linken teilen, sie dennoch nicht wählen. Aber ich möchte diese Menschen erreichen. Und es ist auch unsere Verantwortung. Wir haben in unseren Nachbarländern Frankreich und Großbritannien Beispiele, wie erfolgreich solche Sammlungsbewegungen sein können.

Dass soll auch in Deutschland funktionieren?

Ich möchte gegen die neue GroKo, wenn sie denn kommt, eine starke soziale Opposition stellen und nicht der Schein-Opposition der AfD das Feld überlassen.

Es geht eindeutig um Wähler.

Hier übrigens auch:

„Unser Ziel sind natürlich andere politische Mehrheiten und eine neue Regierung mit sozialer Agenda“, sagte Wagenknecht dem „Spiegel“.

....

"Auch der Ko-Fraktionschef der Linken, Dietmar Bartsch, der sich zuvor noch skeptisch zu Wagenknechts Idee geäußert hatte, zeigte sich nun offener: „Es gibt einen Kulturkampf von rechts. Wir sollten jede Idee ernst nehmen, die sich dem entgegenstellt“, sagte Bartsch dem „Spiegel“. „Vielleicht gibt es eine Chance, so die politische Linke insgesamt zu stärken und wieder zu anderen parlamentarischen Mehrheiten zu finden.“"

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 21293.html

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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(04 Aug 2018, 13:08)

Da gehts nicht um so eine wirtschaftsliberale Macron-Bewegung. Der Mann ist zwar hundertmal besser als dieses rechte Blondchen, trotzdem macht Macron "nur" neoliberale Politik mit allen Härten für den Kleinen Mann. Der ist mit dem Vorbild für solche Bewegungen natürlich nicht gemeint. Sondern eher der hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Luc_M%C3%A9lenchon

Außerdem gehts nicht ums "Wählen". Ja eben gerade nicht. Bei Bewegungen macht man einfach mit.
Ich meinte nicht Macrons politische Ausrichtung, sondern sein Charisma, seine Fähigkeit mitreißend zu wirken, seine Jugend, die seiner Aufbruchstimmung Glaubwürdigkeit verlieh. Alles Eigenschaften, die Frau Wagenknecht nicht besitzt.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(04 Aug 2018, 13:08)

Bei Bewegungen macht man einfach mit.
Solange sie rhythmisch sind.....vielleicht. ;)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Aug 2018, 13:50)

Das ist die Überschrift des Artikels, den Sie verlinkt haben:

„Ich setze auf Millionen Menschen, die früher SPD gewählt haben“


Das sind Absätze aus dem Artikel:

Setzen Sie auf Abtrünnige aus den Reihen der SPD?

Ich setze auf die vielen Millionen Menschen, die früher mal SPD gewählt haben. 1998 hatte die SPD über zehn Millionen Wähler mehr als heute, gleichzeitig hat die Linke aber nur zwei Millionen Wähler dazu gewonnen verglichen mit der damaligen PDS. Das heißt, da sind über acht Millionen Menschen politisch heimatlos geworden.

Oder zur AfD gegangen?

Ja. Viele wählen die AfD allerdings schlicht aus Wut und weil sie sich von der herrschenden Politik betrogen fühlen. Nur verbessern sie ihre soziale Situation damit auch nicht. Weil die AfD in vielen Punkten ein ähnliches neoliberales Programm vertritt wie die Bundesregierung: Rentenkürzungen, Stillstand im öffentlichen Wohnungsbau, Niedriglöhne. Insofern ist die Stärkung der AfD kein Druckmittel, um den Sozialstaat wieder herzustellen.

Geht es auch um die Grünen-Wähler?

Es geht um alle, die sich ein sozialeres Land wünschen. Keine Gesellschaft, in der das Geld regiert, in der Dynastien entstehen, in denen Milliardenvermögen von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden, während gleichzeitig immer mehr Menschen einen Zweit- oder sogar Dritt-Job brauchen und trotzdem auf keinen grünen Zweig kommen. Das Erschreckende ist doch, dass das grundlegende Lebensgefühl, das es einmal gab – dass es den Kindern besser gehen wird als ihren Eltern – sich ins Gegenteil verkehrt hat.

...

Woran liegt das?

Da spielt vermutlich auch die Geschichte noch eine Rolle, wichtiger ist die mehrheitliche Position der Linken zur Flüchtlingspolitik. Es gibt viele Gründe, warum Menschen, die politisch die meisten Positionen der Linken teilen, sie dennoch nicht wählen. Aber ich möchte diese Menschen erreichen. Und es ist auch unsere Verantwortung. Wir haben in unseren Nachbarländern Frankreich und Großbritannien Beispiele, wie erfolgreich solche Sammlungsbewegungen sein können.

Dass soll auch in Deutschland funktionieren?

Ich möchte gegen die neue GroKo, wenn sie denn kommt, eine starke soziale Opposition stellen und nicht der Schein-Opposition der AfD das Feld überlassen.

Es geht eindeutig um Wähler.

Hier übrigens auch:

„Unser Ziel sind natürlich andere politische Mehrheiten und eine neue Regierung mit sozialer Agenda“, sagte Wagenknecht dem „Spiegel“.

....

"Auch der Ko-Fraktionschef der Linken, Dietmar Bartsch, der sich zuvor noch skeptisch zu Wagenknechts Idee geäußert hatte, zeigte sich nun offener: „Es gibt einen Kulturkampf von rechts. Wir sollten jede Idee ernst nehmen, die sich dem entgegenstellt“, sagte Bartsch dem „Spiegel“. „Vielleicht gibt es eine Chance, so die politische Linke insgesamt zu stärken und wieder zu anderen parlamentarischen Mehrheiten zu finden.“"

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 21293.html

Ja, "früher mal gewählt haben". Ja, klar, ich sagte ja, als Nebenprodukt könnte auch die Linke einen Zugewinn kriegen (siehe mein Posting oben), was ich aber nicht glaube. Was ich meinte mit dem "es geht nicht ums Wählen", bezieht sich auf die Bewegung selbst, wer da mitmachen sollte/könnte und wie das abläuft. Das hat mit dem Parteien-Geschäft und mit Kandidaten, die man zur Wahl "aufstellt", erstmal nix zu tun. Bewegung ist Bewegung. Überparteilich. Und inhaltlich angelehnt soll die Bewegung halt eher an Leute wie Mélenchon, Corbyn und Sanders sein. Muss man halt ne Weile abwarten und dann genauer schauen, obs was wäre für einen selbst. Ich hab selbst auch einzelne Kritikpunkte. Aber ein dauerhaftes Nichtstun und ein jahrelanges passives Zuschauen, wie der Rechtsruck immer weiter voranschreitet, wären keine Alternativen.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(04 Aug 2018, 12:15)

Naja, da gehts wie gesagt um eine Bewegung und nicht um enge Parteiengrenzen. Und dass diesem enormen Rechtsruck mit deutlich faschistoiden Tendenzen endlich etwas entgegengesetzt werden muss, dürfte ja klar sein. Solche Bewegungen gibt es in anderen Ländern auch. Da gehts eben gerade darum, Leute für die Idee zu begeistern, die über Parteiengrenzen hinweg eine grundlegende Änderung wollen. (...)
Team Sahra steht für die Philosophie, nicht offene Grenzen sozial zu begründen. Das ist der Gegensatz zum Team Katja. Es ist der Ruck, der durch die Linke geht und nichts, was sich einem Rechtsruck entgegenstellen würde. Die AfD applaudiert ja nahezu und betont ihre angebliche oder tatsächliche Wirkung.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(04 Aug 2018, 15:03)

Ja, "früher mal gewählt haben". Ja, klar, ich sagte ja, als Nebenprodukt könnte auch die Linke einen Zugewinn kriegen (siehe mein Posting oben), was ich aber nicht glaube. Was ich meinte mit dem "es geht nicht ums Wählen", bezieht sich auf die Bewegung selbst, wer da mitmachen sollte/könnte und wie das abläuft. Das hat mit dem Parteien-Geschäft und mit Kandidaten, die man zur Wahl "aufstellt", erstmal nix zu tun. Bewegung ist Bewegung. Überparteilich. Und inhaltlich angelehnt soll die Bewegung halt eher an Leute wie Mélenchon, Corbyn und Sanders sein. Muss man halt ne Weile abwarten und dann genauer schauen, obs was wäre für einen selbst. Ich hab selbst auch einzelne Kritikpunkte. Aber ein dauerhaftes Nichtstun und ein jahrelanges passives Zuschauen, wie der Rechtsruck immer weiter voranschreitet, wären keine Alternativen.
Dann warte ich mal ab, wie sich diese Sammlung gestaltet, wie sie organisiert wird und welches Ziel sich herauskristallisiert.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

Sammeln ? Glaubwürdig spalten !

Eine Sammlungsbewegung wäre gar nicht notwendig, wenn sich die Linkspartei einfach entwickelt hätte. Seit über 25 Jahren sitzt sie nun in der Bundes-Opposition und weiß:
Kein seriöser Regierungschef wird aber einen Stopp aller Bundeswehreinsätze und einen einseitigen Rückzug aus der Nato mitmachen, den Euro infrage stellen oder sich mit Diktatoren und Autokraten solidarisieren, nur weil sie Feinde der Amerikaner sind.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 21664.html

Wahlkampf macht man gegen die SPD und als Protestpartei geht man nicht mehr durch, wenn man in Thüringen regiert oder in Berlin zwar Wohnungsnot bemängelt, mithin aber selbst dafür zuständig ist.
Und dann, der Streit zwischen Wagenknecht und Kipping - nicht von den Rechten erzwungen, sondern hausgemacht.

Es war just der Flügel um Lafontaine und Wagenknecht, der permanent auf Fundamentalopposition setzte. Jetzt wollen die gleichen sammeln, was sie zuvor gespalten haben.
Fazit: Der Misserfolg ist glaubwürdig. Immerhin.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von unity in diversity »

DarkLightbringer hat geschrieben:(04 Aug 2018, 15:38)

Team Sahra steht für die Philosophie, nicht offene Grenzen sozial zu begründen. Das ist der Gegensatz zum Team Katja. Es ist der Ruck, der durch die Linke geht und nichts, was sich einem Rechtsruck entgegenstellen würde. Die AfD applaudiert ja nahezu und betont ihre angebliche oder tatsächliche Wirkung.
Team Wagenknecht will den Tisch decken, bevor man Gäste einlädt.
Dabei setzt Team Wagenknecht voraus, daß eine Marktwirtschaft nichts mit einer kommunistischen Mangelwirtschaft gemein hat.
Wohnungen, Nahrung, Kleidung usw. für alle.
Was hat Merkel den Merkelanten zu bieten?
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

Ich wusste es doch: Die größten Kenner der Partei Die Linke und linker Motive sind die Freunde von der FDP. Deren "Expertisen" dazu haben eine enorm hohe Glaubhaftigkeit :D :D :D
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

Allein Wagenknechts Sammlungspersonal spricht schon Bände der Spaltung:
Ihr Personal steht bislang eher für Abgrenzung: Sevim Dagdelen hat bei den Linken jede Menge Feinde, Marco Bülow gilt in der SPD als völlig isoliert, Antje Vollmer wirkt bei den Grünen inzwischen wie aus einer anderen Welt.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 21664.html
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Aug 2018, 13:55)

Solange sie rhythmisch sind.....vielleicht. ;)
Der war gut :D
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Alexyessin »

Selina hat geschrieben:(04 Aug 2018, 15:03)

Ja, "früher mal gewählt haben". Ja, klar, ich sagte ja, als Nebenprodukt könnte auch die Linke einen Zugewinn kriegen (siehe mein Posting oben), was ich aber nicht glaube. Was ich meinte mit dem "es geht nicht ums Wählen", bezieht sich auf die Bewegung selbst, wer da mitmachen sollte/könnte und wie das abläuft. Das hat mit dem Parteien-Geschäft und mit Kandidaten, die man zur Wahl "aufstellt", erstmal nix zu tun. Bewegung ist Bewegung. Überparteilich. Und inhaltlich angelehnt soll die Bewegung halt eher an Leute wie Mélenchon, Corbyn und Sanders sein. Muss man halt ne Weile abwarten und dann genauer schauen, obs was wäre für einen selbst. Ich hab selbst auch einzelne Kritikpunkte. Aber ein dauerhaftes Nichtstun und ein jahrelanges passives Zuschauen, wie der Rechtsruck immer weiter voranschreitet, wären keine Alternativen.
Naja, die Frage ist aber schon, was genau dahinter stehen soll. Einzig der Kampf gegen Rechtsextrem scheint mir als Klammer zu wenig. Und dann ist die Frage erlaubt, wie und wer etwas vertreten soll.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

Alexyessin hat geschrieben:(04 Aug 2018, 23:38)

Naja, die Frage ist aber schon, was genau dahinter stehen soll. Einzig der Kampf gegen Rechtsextrem scheint mir als Klammer zu wenig. Und dann ist die Frage erlaubt, wie und wer etwas vertreten soll.
Na klar ist die Frage erlaubt. Aber der "Kampf gegen Rechtsextrem" - wie du es nennst - scheint mir nicht zu wenig, wenn man bedenkt, dass die Neue Rechte schon längere Zeit von "Machtübernahme" redet und die AfD im Moment bundesweit bei Umfragen Platz drei einnimmt nach CDU und SPD. Da sollte es schon Demokraten geben, die parteienübergreifend verhindern, dass solche Leute jemals wieder "an die Macht kommen". Das hatten wir schon mal. Ich zum Beispiel will solche Verhältnisse nicht noch einmal, auch wenn ich das schreckliche Original nur von den Erzählungen der Eltern sowie aus Film und Literatur kenne. Um das zu verhindern, kann es auch zielorientierte, relativ kurzfristige Zusammenschlüsse von Leuten geben, die hinterher, wenn das Ziel erreicht ist, wieder auseinandergehen politisch. Daher finde ich es gut, dass sich auch einige Sozialdemokraten und Grüne für die Wagenknecht-Idee erwärmen können. Im Moment ist das Ganze ja auch nur ein Anstoß von außen; so eine Bewegung muss sich entwickeln und wachsen. Erst dann kann man einschätzen, ob das was bringen könnte oder es eher eine chancenlose Sache ist.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Alexyessin »

Selina hat geschrieben:(05 Aug 2018, 00:03)

Na klar ist die Frage erlaubt. Aber der "Kampf gegen Rechtsextrem" - wie du es nennst - scheint mir nicht zu wenig, wenn man bedenkt, dass die Neue Rechte schon längere Zeit von "Machtübernahme" redet und die AfD im Moment bundesweit bei Umfragen Platz drei einnimmt nach CDU und SPD. Da sollte es schon Demokraten geben, die parteienübergreifend verhindern, dass solche Leute jemals wieder "an die Macht kommen". Das hatten wir schon mal. Ich zum Beispiel will solche Verhältnisse nicht noch einmal, auch wenn ich das schreckliche Original nur von den Erzählungen der Eltern sowie aus Film und Literatur kenne. Um das zu verhindern, kann es auch zielorientierte, relativ kurzfristige Zusammenschlüsse von Leuten geben, die hinterher, wenn das Ziel erreicht ist, wieder auseinandergehen politisch. Daher finde ich es gut, dass sich auch einige Sozialdemokraten und Grüne für die Wagenknecht-Idee erwärmen können. Im Moment ist das Ganze ja auch nur ein Anstoß von außen; so eine Bewegung muss sich entwickeln und wachsen. Erst dann kann man einschätzen, ob das was bringen könnte oder es eher eine chancenlose Sache ist.
Als Klammer einer linken Sammelbewegung ist der Kampf gegen Rechtsextrem zu wenig, denn damit erreichst du nicht den Großteil der Menschen, die sich nicht als links definieren würden aber trotzdem keine Rechtsextreme wollen.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Ein Terraner »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Aug 2018, 00:11)

Als Klammer einer linken Sammelbewegung ist der Kampf gegen Rechtsextrem zu wenig, denn damit erreichst du nicht den Großteil der Menschen, die sich nicht als links definieren würden aber trotzdem keine Rechtsextreme wollen.
So eine neue wählbare Sozialdemokratische Partei wäre schon was, so eine die nicht nur so tut als ob und auch ihr Wahlprogramm umsetzt. Damit wäre schon mal viel gewonnen.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Alexyessin »

Ein Terraner hat geschrieben:(05 Aug 2018, 00:17)

So eine neue wählbare Sozialdemokratische Partei wäre schon was, so eine die nicht nur so tut als ob und auch ihr Wahlprogramm umsetzt. Damit wäre schon mal viel gewonnen.
Naja, was würde denn eine Sozialdemokratische Partei deiner Meinung nach auszeichnen?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Ein Terraner »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Aug 2018, 00:58)

Naja, was würde denn eine Sozialdemokratische Partei deiner Meinung nach auszeichnen?
Ungefähr das was im SPD Wahlprogramm steht.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Aug 2018, 00:11)

Als Klammer einer linken Sammelbewegung ist der Kampf gegen Rechtsextrem zu wenig, denn damit erreichst du nicht den Großteil der Menschen, die sich nicht als links definieren würden aber trotzdem keine Rechtsextreme wollen.
Das war ja auch nur meine Interpretation. Befasst man sich näher mit den Motiven, Absichten und Zielen, da steht schon einiges mehr auf der Agenda dieser Bewegung.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Alexyessin »

Ein Terraner hat geschrieben:(05 Aug 2018, 01:01)

Ungefähr das was im SPD Wahlprogramm steht.
Und wo hakt es dann?
Aber das ist eh die klassische Diskussion schlechthin ;) in einer Koalition, vor allem als Juniorpartner ist es nicht leicht das Wahlprogramm durchzusetzen - und wenn dann was durchgesetzt wird, dann ist es irgendein fadenscheiniger Kompromiss der Sachen meist verschlimmbessert.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Alexyessin »

Selina hat geschrieben:(05 Aug 2018, 01:15)

Das war ja auch nur meine Interpretation. Befasst man sich näher mit den Motiven, Absichten und Zielen, da steht schon einiges mehr auf der Agenda dieser Bewegung.
Mich schrecken halt Wagenknecht und Lafontaine ab. Wagenknecht, weil sie mir viel zu Radikal ist und Lafontaine weil er 99 den Schwanz eingezogen hat.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von JJazzGold »

Ein Terraner hat geschrieben:(05 Aug 2018, 01:01)

Ungefähr das was im SPD Wahlprogramm steht.
Dann müsste es umgekehrt laufen, die SPD baut ihren linken Flügel aus und sammelt damit frustrierte Die Linke Wähler ein.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Aug 2018, 01:56)

Mich schrecken halt Wagenknecht und Lafontaine ab. Wagenknecht, weil sie mir viel zu Radikal ist und Lafontaine weil er 99 den Schwanz eingezogen hat.
Um ein rechtes nationalistisches Deutschland zu verhindern, schließe ich mich auf Zeit auch mal mit Leuten zusammen, die mir nicht ganz so genehm sind. Eine Ideal-Verbindung wirds da nie geben. Und wenn dieses Ziel dann erreicht ist, kann man sich locker wieder trennen. Niemand ist mit jemandem verheiratet politisch. Schon gar nicht in "Bewegungen" :)

Was ich mich nur frage: Ist es dir denn nicht so wichtig wie mir, dass Deutschland liberal, demokratisch und humanistisch bleibt? Was gibt es eigentlich für eine Alternative, um diesem gefährlichen Rechtsruck zu begegnen, wenn man sich partout nicht mit Linken, Grünen und Sozis zusammenschließen will?
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Alexyessin »

Selina hat geschrieben:(05 Aug 2018, 09:59)

Um ein rechtes nationalistisches Deutschland zu verhindern, schließe ich mich auf Zeit auch mal mit Leuten zusammen, die mir nicht ganz so genehm sind. Eine Ideal-Verbindung wirds da nie geben. Und wenn dieses Ziel dann erreicht ist, kann man sich locker wieder trennen. Niemand ist mit jemandem verheiratet politisch. Schon gar nicht in "Bewegungen" :)

Was ich mich nur frage: Ist es dir denn nicht so wichtig wie mir, dass Deutschland liberal, demokratisch und humanistisch bleibt? Was gibt es eigentlich für eine Alternative, um diesem gefährlichen Rechtsruck zu begegnen, wenn man sich partout nicht mit Linken, Grünen und Sozis zusammenschließen will?
Entweder es gibt eine linke Sammelbewegung oder ein breites Bündnis der Demokraten gegen die rechtsextremen Demokratiefeinde. Beides wird sich nicht verbinden lassen.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Aug 2018, 10:05)

Entweder es gibt eine linke Sammelbewegung oder ein breites Bündnis der Demokraten gegen die rechtsextremen Demokratiefeinde. Beides wird sich nicht verbinden lassen.
Ein "breites Bündnis der Demokraten gegen die rechtsextremen Demokratiefeinde" - wie du schreibst - klingt gut. Wäre ich sofort dabei. Nur: In der linken Sammelbewegung treffen sich natürlich ebenfalls Demokraten. Es geht um linke Sozialdemokraten, linke Grüne und Linke. Alles Demokraten. Mir ist nichts bekannt, wonach das möglicherweise eine Ansammlung von Linksextremisten werden soll.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Alexyessin »

Selina hat geschrieben:(05 Aug 2018, 10:13)

Ein "breites Bündnis der Demokraten gegen die rechtsextremen Demokratiefeinde" - wie du schreibst - klingt gut. Wäre ich sofort dabei. Nur: In der linken Sammelbewegung treffen sich natürlich ebenfalls Demokraten. Es geht um linke Sozialdemokraten, linke Grüne und Linke. Alles Demokraten. Mir ist nichts bekannt, wonach das möglicherweise eine Ansammlung von Linksextremisten werden soll.
Es geht mir nicht darum, ob es um eine Ansammlung von Linksextremisten dreht, sondern, wie ich gestern bereits geschrieben hatte ( bzw. heute Nacht ) darum, das du damit viele Mitte und Rechtsdemokraten von dieser Bewegung ausschließen würdest. Deswegen, entweder ein breites Bündnis der Demokraten oder eben eine linke Sammelbewegung.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Progressiver »

Selina hat geschrieben:(05 Aug 2018, 10:13)

Ein "breites Bündnis der Demokraten gegen die rechtsextremen Demokratiefeinde" - wie du schreibst - klingt gut. Wäre ich sofort dabei. Nur: In der linken Sammelbewegung treffen sich natürlich ebenfalls Demokraten. Es geht um linke Sozialdemokraten, linke Grüne und Linke. Alles Demokraten. Mir ist nichts bekannt, wonach das möglicherweise eine Ansammlung von Linksextremisten werden soll.
Es geht nicht nur um den Kampf gegen Rechts im Sinne von "Nazis verhindern". Mir persönlich wäre es wichtig, dass auch die realen Probleme in Deutschland wieder thematisiert werden. Also Pflegenotstand, akute Wohnungsnot, verrottende Infrastruktur, das Fortbestehen des Niedriglohnsektors, Rentnerarmut oder auch Stillstand beim Breitbandausbau. Daneben Ärztemangel besonders auf dem Land usw.

Die Große Koalition und die anderen Partien lassen sich doch von den Rechten treiben. Dabei interessieren deren Themen wie "Schuldkult" etc. nur eine Minderheit, denn ansonsten hätte die AfD ja schon deutlich mehr Stimmen.

Wichtig an dieser "Sammlunsbewegung" ist vor allem, die linken Teile der SPD zum Überlaufen zu bewegen. (Ja, auch in der SPD gibt es ein paar Restlinke.) Und auch die Grünen bestehen ja nicht nur aus reichen Beamten, denen es zu gut geht. Und längst nicht alle von denen ticken wie Kretschmann, deren Wunschkoalitionspartner die CDU ist. Wenn sich also die Restlinken aus SPD und den Grünen mit Sarah Wagenknecht zusammentun könnten, dann wäre es auch möglich, 1. die Regierung von links vor sich her zu treiben und 2. den restlichen Politikern klar zu machen, was die wahren Probleme der Deutschen sind.

Ich weiß, es ist ein Traum: Wenn die SPD gespalten wird in einen Teil, der mit Sarah Wagenknecht kooperiert und in einen sterbenden Seeheimer Kreis, der ja nur noch als Fußabtreter Merkels existiert, dann ist bei der nächsten Bundestagswahl auch die Große Koalition Geschichte. Und auch die Grünen werden nicht bereitwillig automatisch als Koalitionspartner für die CDU und CSU zur Verfügung stehen, falls das Angebot von Wagenknecht gut genug ist, dass sich ein paar Grüne trauen, abtrünnig zu werden.

Was die LINKE betrifft: Ich halte sie für nicht breit genug aufgestellt. Meines Wissens ist außer Sarah Wagenknecht kein studierter Ökonom bei denen zu finden. Wenn man aber tatsächlich mit dem Volkswissenschaftler Heiner Flassbeck kooperieren kann, wäre das sicher ein Vorteil.

Dass Sarah Wagenknecht jetzt eine "Bewegung" ins Leben rufen will, verstehe ich. Es gibt viele linksgerichtete Wähler, denen die LINKE nicht breit genug aufgestellt ist und die aus demselben Grund nicht in diese Partei eintreten wollen. Wenn sich aus dieser "Bewegung" aber eine neue Partei entwickelt, so hoffe ich, dass sowohl diese als auch die LINKE zusammen im Endeffekt mehr Stimmen bekommen können bei den nächsten Wahlen als die LINKE allein. Und dann gilt hoffentlich die Devise: Getrennt marschieren, vereint kämpfen.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Realist2014 »

Progressiver hat geschrieben:(05 Aug 2018, 10:52)

Mir persönlich wäre es wichtig, dass auch die realen Probleme in Deutschland wieder thematisiert werden. Also Pflegenotstand,
da HABEN wir ein Problem

akute Wohnungsnot,
die gibt es NICHT in Deutschland - nur einen Trend zum Zuzug in bestimmte Balllunsgräume


verrottende Infrastruktur,


welches Land auf diesem Planeten ist das der Vergleichsmaßstab?
das Fortbestehen des Niedriglohnsektors,


das wird er auch weiter tun, solange die KUNDEN nicht bereit sind , MEHR zu bezahlen ...
Rentnerarmut
gibt es schon mal gar nicht, weil die Gruppe der "Rentner" diejenige mit dem geringsten Anteil an "relativ armutsgefährdeteten" darstellt.
Außerdem gibt es ja die Grundsicherung im Alter. Das IST bereits die Lösung
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Ein Terraner »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Aug 2018, 01:55)

Und wo hakt es dann?
Aber das ist eh die klassische Diskussion schlechthin ;) in einer Koalition, vor allem als Juniorpartner ist es nicht leicht das Wahlprogramm durchzusetzen - und wenn dann was durchgesetzt wird, dann ist es irgendein fadenscheiniger Kompromiss der Sachen meist verschlimmbessert.
die haben das ja nicht mal geschafft als sie alleine an der macht waren, kaum den Kanzler gestellt und schon setzen sie den größten Sozialabbau um den es jemals gab. Und seitdem kann man die Partei eigentlich vergessen und es ging nur noch bergab. :D

Dazu gibt es auch was lustiges aus der Anstalt. ;)

[youtube][/youtube]
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Ein Terraner »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Aug 2018, 07:02)

Dann müsste es umgekehrt laufen, die SPD baut ihren linken Flügel aus und sammelt damit frustrierte Die Linke Wähler ein.
Dafür sind sie zu spät dran, und das Vertrauen haben sie dafür auch nicht mehr.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

Ein Terraner hat geschrieben:(05 Aug 2018, 11:19)

die haben das ja nicht mal geschafft als sie alleine an der macht waren, kaum den Kanzler gestellt und schon setzen sie den größten Sozialabbau um den es jemals gab. Und seitdem kann man die Partei eigentlich vergessen und es ging nur noch bergab. :D

Dazu gibt es auch was lustiges aus der Anstalt. ;)

[youtube][/youtube]
Sehr gut. Der Schröder ist offenbar nie ein echter Sozialdemokrat gewesen. Übrigens: "Die Anstalt" muss den Rechtspopulisten doch ein Dorn im Auge sein. Schließlich haben die Uthoff-Leute auch schon des Öfteren herrlich bissige Dialoge zu denen gebracht. Immer wieder köstlich :D ;)
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

Progressiver hat geschrieben:(05 Aug 2018, 10:52)

Es geht nicht nur um den Kampf gegen Rechts im Sinne von "Nazis verhindern". Mir persönlich wäre es wichtig, dass auch die realen Probleme in Deutschland wieder thematisiert werden. Also Pflegenotstand, akute Wohnungsnot, verrottende Infrastruktur, das Fortbestehen des Niedriglohnsektors, Rentnerarmut oder auch Stillstand beim Breitbandausbau. Daneben Ärztemangel besonders auf dem Land usw.

Die Große Koalition und die anderen Partien lassen sich doch von den Rechten treiben. Dabei interessieren deren Themen wie "Schuldkult" etc. nur eine Minderheit, denn ansonsten hätte die AfD ja schon deutlich mehr Stimmen.

Wichtig an dieser "Sammlunsbewegung" ist vor allem, die linken Teile der SPD zum Überlaufen zu bewegen. (Ja, auch in der SPD gibt es ein paar Restlinke.) Und auch die Grünen bestehen ja nicht nur aus reichen Beamten, denen es zu gut geht. Und längst nicht alle von denen ticken wie Kretschmann, deren Wunschkoalitionspartner die CDU ist. Wenn sich also die Restlinken aus SPD und den Grünen mit Sarah Wagenknecht zusammentun könnten, dann wäre es auch möglich, 1. die Regierung von links vor sich her zu treiben und 2. den restlichen Politikern klar zu machen, was die wahren Probleme der Deutschen sind.

Ich weiß, es ist ein Traum: Wenn die SPD gespalten wird in einen Teil, der mit Sarah Wagenknecht kooperiert und in einen sterbenden Seeheimer Kreis, der ja nur noch als Fußabtreter Merkels existiert, dann ist bei der nächsten Bundestagswahl auch die Große Koalition Geschichte. Und auch die Grünen werden nicht bereitwillig automatisch als Koalitionspartner für die CDU und CSU zur Verfügung stehen, falls das Angebot von Wagenknecht gut genug ist, dass sich ein paar Grüne trauen, abtrünnig zu werden.

Was die LINKE betrifft: Ich halte sie für nicht breit genug aufgestellt. Meines Wissens ist außer Sarah Wagenknecht kein studierter Ökonom bei denen zu finden. Wenn man aber tatsächlich mit dem Volkswissenschaftler Heiner Flassbeck kooperieren kann, wäre das sicher ein Vorteil.

Dass Sarah Wagenknecht jetzt eine "Bewegung" ins Leben rufen will, verstehe ich. Es gibt viele linksgerichtete Wähler, denen die LINKE nicht breit genug aufgestellt ist und die aus demselben Grund nicht in diese Partei eintreten wollen. Wenn sich aus dieser "Bewegung" aber eine neue Partei entwickelt, so hoffe ich, dass sowohl diese als auch die LINKE zusammen im Endeffekt mehr Stimmen bekommen können bei den nächsten Wahlen als die LINKE allein. Und dann gilt hoffentlich die Devise: Getrennt marschieren, vereint kämpfen.
Kann ich fast alles unterschreiben :thumbup: Bis auf den ersten und den zweiten Satz in deinem Posting. Denn dieser enorme Rechtsruck in Deutschland und Europa gehört selbstverständlich zu den "realen Problemen" dazu. Ja, mehr noch, die Rechten versuchen doch, alle diese Alltagsthemen ebenfalls zu besetzen. Wie man hier im Forum gut sehen kann. Dem sollte schon entschieden etwas entgegengesetzt werden. Parallel sollte man sich solchen Themen wie dem sozialen Wohnungsbau, dem Abbau von Alters- und Kinderarmut, der Renten- und Wirtschaftspolitik sowie der Steuerpolitik zuwenden. Da gäbe es genug zu tun. Auch ein faires linkes Einwanderungsgesetz sollte es geben. Neben dem Fortbestehen des Asylrechts natürlich.

So, wie ich das Ganze verstehe, geht es nicht darum, dass sich aus der Bewegung eine neue Partei entwickelt, sondern es geht um das Bündeln von bereits vorhandenen kritischen Stimmen in der Gesellschaft, um damit ein Klima zu schaffen, das in der Konsequenz wieder linke und linksliberale Bündnisse möglich macht.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von JJazzGold »

Ein Terraner hat geschrieben:(05 Aug 2018, 11:24)

Dafür sind sie zu spät dran, und das Vertrauen haben sie dafür auch nicht mehr.
Es ist nie zu spät. Das sieht man Sahras quasi letztem Versuch, die Die Linke wieder populärer zu machen.
Dumm nur, dass der SPD bei ihren regelmäßig anfallenden Reformplänen nie eingefallen ist, wie sie sich wirkungsvoll breiter aufstellt. Dann wäre die Die Linke ggfls. schon Geschichte. Weil es die SPD gar nicht erst nötig hätte, sich personalmässig bis zur DKP zu strecken.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(05 Aug 2018, 11:47)
, dem Abbau von Alters- und Kinderarmut,

.

da genügt die Änderung der jeweiligen Definitionen

eine Abkehr vom Äquivalenzprinzip in der Rente, oder die Gleichmacherei wie von links gewünscht ( Mindestrente) wird es nicht geben

und wie soll die DURCH immer mehr Alleinerziehende steigenden "Kinderarmut" gehoben werden?

Trennungsverbot????
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von keinproblem »

Progressiver hat geschrieben:(05 Aug 2018, 10:52)

Es geht nicht nur um den Kampf gegen Rechts im Sinne von "Nazis verhindern". Mir persönlich wäre es wichtig, dass auch die realen Probleme in Deutschland wieder thematisiert werden. Also Pflegenotstand, akute Wohnungsnot, verrottende Infrastruktur, das Fortbestehen des Niedriglohnsektors, Rentnerarmut oder auch Stillstand beim Breitbandausbau. Daneben Ärztemangel besonders auf dem Land usw.

Die Große Koalition und die anderen Partien lassen sich doch von den Rechten treiben. Dabei interessieren deren Themen wie "Schuldkult" etc. nur eine Minderheit, denn ansonsten hätte die AfD ja schon deutlich mehr Stimmen.

Wichtig an dieser "Sammlunsbewegung" ist vor allem, die linken Teile der SPD zum Überlaufen zu bewegen. (Ja, auch in der SPD gibt es ein paar Restlinke.) Und auch die Grünen bestehen ja nicht nur aus reichen Beamten, denen es zu gut geht. Und längst nicht alle von denen ticken wie Kretschmann, deren Wunschkoalitionspartner die CDU ist. Wenn sich also die Restlinken aus SPD und den Grünen mit Sarah Wagenknecht zusammentun könnten, dann wäre es auch möglich, 1. die Regierung von links vor sich her zu treiben und 2. den restlichen Politikern klar zu machen, was die wahren Probleme der Deutschen sind.

Ich weiß, es ist ein Traum: Wenn die SPD gespalten wird in einen Teil, der mit Sarah Wagenknecht kooperiert und in einen sterbenden Seeheimer Kreis, der ja nur noch als Fußabtreter Merkels existiert, dann ist bei der nächsten Bundestagswahl auch die Große Koalition Geschichte. Und auch die Grünen werden nicht bereitwillig automatisch als Koalitionspartner für die CDU und CSU zur Verfügung stehen, falls das Angebot von Wagenknecht gut genug ist, dass sich ein paar Grüne trauen, abtrünnig zu werden.

Was die LINKE betrifft: Ich halte sie für nicht breit genug aufgestellt. Meines Wissens ist außer Sarah Wagenknecht kein studierter Ökonom bei denen zu finden. Wenn man aber tatsächlich mit dem Volkswissenschaftler Heiner Flassbeck kooperieren kann, wäre das sicher ein Vorteil.

Dass Sarah Wagenknecht jetzt eine "Bewegung" ins Leben rufen will, verstehe ich. Es gibt viele linksgerichtete Wähler, denen die LINKE nicht breit genug aufgestellt ist und die aus demselben Grund nicht in diese Partei eintreten wollen. Wenn sich aus dieser "Bewegung" aber eine neue Partei entwickelt, so hoffe ich, dass sowohl diese als auch die LINKE zusammen im Endeffekt mehr Stimmen bekommen können bei den nächsten Wahlen als die LINKE allein. Und dann gilt hoffentlich die Devise: Getrennt marschieren, vereint kämpfen.
Stimme dir gänzlich zu, befürchte allerdings, dass ein parlamentarischer Linksruck vorerst nicht zu erwarten ist. Linke, egalitäre Parteien werben im Normalfall mit Programmpunkten, die dem "kleinen Mann" zu gute kommen - also handelt es sich bei denen in der Regel um positive Reize mit denen man eine Wählerschaft generieren möchte (zB höherer Mindestlohn, Abbau des Niedriglohnsektors). Parteien wie CSU, AfD oder zu einem Großteil auch die CDU setzen für gewöhnlich allerdings auf negative Reize (zB Abstiegsängste, Übervorteilung von Minderheiten, Feindbilder). Natürlich ist das keine Schwarz-Weiß Geschichte, ich habe allerdings den Eindruck, dass es grob schon so aussieht.

Soweit so gut, kann der Wähler ja einfach entscheiden was ihn mehr anspricht - beide Strategien sind natürlich erst einmal populistisch (ohne Wertung).
Wenn jedoch nur ein äußerst geringer Bruchteil der Wählerschaft über das Fachwissen und die nötige Polit- und Medienkompetenz verfügt um eine auf den eigenen Werten aufbauende Entscheidung am Wahlsonntag zu treffen, ist die Wahl zwangsläufig ineffektiv. Wenn ein Analphabet etwas von der Speisekarte bestellt von dem er nicht weiß was es ist, hat er zwar seine eigene Entscheidung getroffen, aber keine die von seinem persönlichen Interesse abzuleiten wäre.

Und hier wird es interessant: Wenn der durchschnittliche Wähler nämlich nach besten Wissen wählt aber eine rudimentäre oder gar keine politische Bildung hat, haben negative Reize einen Vorteil bei dem Wählerfang, da diese Reize in erster Linie auf negativen Emotionen aufbauen, die bereits vorhanden sind und nicht auf positiven Emotionen für die eine Regierung erst einmal etwas in die Hand nehmen muss. Dazu kommt noch, dass positive Reize ein mal mehr mal weniger umfangreiches Verständnis von einem gewissen Bereich der recht komplexen politischen Materie erfordern um überhaupt einschätzen zu können, ob diese Versprechen nun eine fundierte Grundlage haben oder nur heiße Luft sind.
Negative Reize setzen meistens allerdings darauf, sich auf bestimmte Sündenböcke einzuschießen, die dann für mehr oder weniger alles Schlechte die Verantwortung tragen und die es dann einfach loszuwerden gilt. Zum Beispiel hat vor der Flüchtlingswelle keine Person in Deutschland mehr Geld bekommen als während dieser - trotzdem haben viele Leute in finanziellen Schwierigkeiten das Gefühl, weil die Neuen jetzt auch alle Geld kriegen, bleibt weniger für mich und deswegen wäre es gerecht wenn die weg sind (wenn die alle morgen weg wären, kriegt trotzdem kein Deutscher einen Cent mehr und die meisten könnten sich das eigentlich auch wissen).

Desto rudimentärer die politische Bildung ist, desto ferner wird das Kreuz bei der Wahl von deinem eigentlichen Interesse wahrscheinlich sein. Ich kenne viele Leute die die meisten Punkte der Linken toll finden, aber meinen, dass es sowieso nur unbezahlbare Utopien sind. Ein höherer Mindestlohn, Abbau des Niedriglohnsektors sind allerdings alles andere als utopisch und in unserem wirtschaftsstarken Land sehr wohl realisierbar - ganz gleich ob man das nun gut fände oder nicht.
Wenn der Mensch von etwas wenig Ahnung hat, improvisiert er eben. Darum sollte man für mehr Bildung (nicht AusBildung), besonders im politischen Bereich meiner Meinung nach kämpfen. Ich stelle auch die Hypothese auf, dass mehr Leute linke Inhalte wählen würden, wenn sie zumindest ein Grundwissen von politischen Zusammenhängen haben - schlichtweg, weil momentan der Großteil der Gesellschaft von einem egalitäreren Kurs profitieren würde.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(05 Aug 2018, 10:13)

Ein "breites Bündnis der Demokraten gegen die rechtsextremen Demokratiefeinde" - wie du schreibst - klingt gut. Wäre ich sofort dabei. Nur: In der linken Sammelbewegung treffen sich natürlich ebenfalls Demokraten. Es geht um linke Sozialdemokraten, linke Grüne und Linke. Alles Demokraten. Mir ist nichts bekannt, wonach das möglicherweise eine Ansammlung von Linksextremisten werden soll.
Ein breites Bündnis zum Schutz von Republik und Demokratie gab es schon einmal in der Geschichte - der sozialdemokratisch dominierte "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold" und "Jungbanner" (1928: fast 700.000 Mitglieder).

Die republiknahen Demokraten grenzten sich allerdings von radikalen Kräften links und rechts ab, Nazis, Monarchisten und Kommunisten waren Gegner.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Ein Terraner »

Realist2014 hat geschrieben:(05 Aug 2018, 12:22)

da genügt die Änderung der jeweiligen Definitionen
Deswegen bist du ja auch ein Depp, alles nur eine Frage der Definition. :thumbup:
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Alexyessin »

Ein Terraner hat geschrieben:(05 Aug 2018, 11:19)

die haben das ja nicht mal geschafft als sie alleine an der macht waren, kaum den Kanzler gestellt und schon setzen sie den größten Sozialabbau um den es jemals gab. Und seitdem kann man die Partei eigentlich vergessen und es ging nur noch bergab. :D
Erstens war die Sozialdemokratische Partei Deutschlands noch nie alleine an der Macht, weder in der Weimarer noch in der Bonner/Berliner Republik.
Zum Thema Schröders Agenda - nun, wenn also der Parteivorsitzende beleidigt das Amt hinschmeisst und damit dem wirtschaftsliberalen Schröder und seinem Abnickern das Feld überläßt, dann sollte man die Ursache des Verfalls der Sozialdemokratie wenigstens auch dort suchen, wo sie begonnen hat.
Schröders Fehler war dann die Reform von Oben, befohlen im Basta-Stil anstatt die Partei mitzunehmen. Aber auch hier hat es die Spalterei gegeben und diese Spalterei hat dazu geführt, die SPD nachhaltig zu schwächen.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Ein Terraner »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Aug 2018, 13:18)

Erstens war die Sozialdemokratische Partei Deutschlands noch nie alleine an der Macht,
Und Rot Grün zählt nicht weil ?
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Alexyessin »

Selina hat geschrieben:(05 Aug 2018, 11:35)

Sehr gut. Der Schröder ist offenbar nie ein echter Sozialdemokrat gewesen. Übrigens: "Die Anstalt" muss den Rechtspopulisten doch ein Dorn im Auge sein. Schließlich haben die Uthoff-Leute auch schon des Öfteren herrlich bissige Dialoge zu denen gebracht. Immer wieder köstlich :D ;)
Wer hat denn Schröder das Feld überlassen? Richtig, Lafontaine!!
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Alexyessin »

Ein Terraner hat geschrieben:(05 Aug 2018, 13:19)

Und Rot Grün zählt nicht weil ?
Rot-Grün ansich schon auf eine Koalition hinweist.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
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Ein Terraner
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Ein Terraner »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Aug 2018, 13:20)

Rot-Grün ansich schon auf eine Koalition hinweist.
Mit Größtenteils den selben Zielen im Sozialbereich. Einen Kompromiss gab es da jedenfalls nicht, aber ist ja auch egal. Die SPD hat inzwischen so einen immensen Vertrauensschaden, den bekommen sie bei den aktuellen Generationen eh nicht mehr weg. Vielleicht lässt sich die Generation deiner Urenkel wieder einwickeln, aber die Nächsten Wahlen werden für die SPD nicht gut werden.
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