Bleibtreu hat geschrieben:(27 Jul 2018, 12:10)
Von mir aus kannst du so viele Heimaten haben, wie du willst, ich habe auch mehrere und nicht das geringste Problem damit - das KernProblem sind die sich teilweise diametrial gegenueberstehende Ansichten unterschiedlicher Sozialisierungen. Wenn du nicht bekloppt oder schizophren werden willst, musst du dich entscheiden. Die Eier-legende-WollMilchSau existiert naemlich nur in der Fantasie. Der einzige Weg besteht in sinnvollen Verknuepfungen. "Fremde" Folklore zB stoert nur voelkische VollPfosten. Von mir aus kannst du dir 20 PfauenFedern an deinen Hintern kleben und 20 Mal am Tag beten, wenn es dich gluecklich macht. Kritisch wird es, wenn zB Frauen verachtende Ansichten auf die Vorstellung der Gleichberechtigung oder sexuellen SelbstBestimmung prallen, weil es hier keinen Kompromiss gibt.
Ja sehe ich auch so, nur dass das Individuum mit beiden Heimaten in der Regel schon selbst der Verknüpfungspunkt ist, nur so kann ja auch eine tatsächlich deutschtürkische, statt deutsch assimilierter oder türkisch gebliebener Community entstehen - wenn sehr viele Personen die beide Sozialisierungen genossen haben, individuell einordnen was sie von welcher Übernehmen und was nicht (wenn wir bei diametral gegenüberstehenden Sachen sind).
Neandertaler hat geschrieben:(27 Jul 2018, 12:19)
Soll er doch er ist dann eben Deutschtürke oder Türkendeutscher. Aber genau das würde doch als Problem angesehen man möchte gefälligts von
den
Türken als Türke und von
den Deutschen als Deutscher angesehen werden.
Das Problem in der Türkei der Deutsche und in Deutschland der Türke zu sein zerreißt viele Leute innerlich, sie fühlen sich nirgendwo vollkommen. Das resultiert allerdings wiederum aus der Entweder-Oder Attitüde. Wenn du auf die komplette Zugehörigkeit zu einer der beiden Gruppen zählst, dann wirst du so viel wie möglich von der anderen über Bord werfen - deswegen haben wir jetzt so viele Türken die ihre deutsche Identität leugnen. Nicht nur Türken haben dieses Problem, das betrifft von der Sache her jede immigrierte Minderheit.
Die einzige Alternative dafür ist das Sowohl-Als-Auch Denken, sprich, in der Türkei bin ich beides und in Deutschland bin ich beides. Statt das Glas überall als halb leer zu sehen, ist es nun über all doppelt voll.
Die Realität in Multiethischen Einwanderer Gesellschaften ist eine andere. Die Südamerikaner sind in der Regel ethnisch(passt nicht ganz wie ist das PC Wort für hierfür) hetrogen aber kulturell homogen.
In den USA ist die zweite Generation in der Regel assimiliert.
Und man holt eventuell stellt zum Sankt Patrick Day den irischen Grossvater oder zur Steubenparade den deutschen raus heißt aber nicht unbedingt das man ein Wort Deutsch sprechen kann.
es ist jemand immer vorzuwerfen wenn er (Prä) Faschisten wählt. Das ganze erschreckend und auch ein vollkommenes Versagen der deutschen Schulpolitik (nie wieder etc) die überdacht werden müsste da die Immunisierung offensitlich nicht funktioniert.
Auch wenn ich die USA jetzt nicht als Musterbeispiel nehmen würde, gibt es immer noch viele Latinos die stolz auf ihre Wurzeln sind (liegt vielleicht auch an der großen Anzahl) bzw. sich nicht assimiliert haben. Wenn ich von multiethnischen Gesellschaften rede dann vor allem vom Zusammenleben, der Form von Akzeptanz und Verständnis für einander. Gerade Afrika oder einige Teile Asiens sind uns da einige Schritte voraus, ohne unter den Teppich kehren zu wollen, dass es auch manchmal bei denen zu ethnischen Ausschreitungen kommt.
Präfaschist ist schon eine Wertung. Wenn man der (verständlichen) Meinung ist, Erdogan sollte nicht gewählt werden, dann bringt das Skalpell allerdings deutlich mehr als der konstruktive Vorschlaghammer.