theoretiker hat geschrieben:(26 Jul 2018, 19:46)
"Kapitalgut" meint wohl "Kapital". Das kann aus angespartem Vermögen des Eigentümers entstanden sein, muss es aber nicht. Durch das Sparen wird natürlich nicht investiert. Kapital kann aber nach Ansparung investiert werden.
Kapital kann verwertet werden, braucht aber dafür beim Einzelkapitalisten nicht unbedingt Produktion (z.B. Händler). Nur im System stützt sich alles auf echte Wertschöpfung. Was der Begriff "Produktions(um)weg" an dieser Stelle bedeutetn soll bleibt unklar.
Wenn einer Kapital hat und es in der Produktion verwerten will, dann investiert er es und muss bestimmte Dinge dabei beachten, damit er am Ende mehr hat. Sonst geht die Formel G-W-G´ nicht auf.
Auch wenn es hier schon x-mal erklärt wurde:
Das Kapitalgut oder Kapital ist das "Produktionsmittel", in Abgrenzung zum Konsumgut. Das Kapitalgut oder "Kapital" wird nicht investiert, sondern ist im Gegenteil Ergebnis einer Investition. Und Investition setzt voraus, dass jemand gespart also nicht konsumiert hat, sprich ein Mittel nicht zu konsumieren, sondern es einzusetzen für die Verlängerung/Verbesserung/Veränderung oder überhaupt Schaffung eines Produktionswegs, der dann im Erfolgsfalle "mehr" Konsumgut in der Zukunft ermöglicht. Bsp: Ein Menge Baumaterial wird statt für eine Luxuswohnung (Konsumgut) für eine Fabrikhalle(Kapitalgut) verwendet wird, in der dann wiederum Baumaterialen, Maschinen etc. für viele weitere Wohnhäuser in der Zukunft erzeugt werden. "Produktionsumweg" kannst du auch bei Böhm-Bawerk nachschlagen. Aber der schrieb zeitlich nach Marx, was wohl für dich eine unüberwindbare Hürde darstellt

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"Capital is that part of the wealth of a country which is employed in production, and consists of
food, clothing, tools, raw materials, machinery, etc. necessary to give effect to labour." [1817, David Ricardo, Chapter V, On Wages]
Da wird es glasklar ausgesprochen: "Arbeit" läuft praktisch effektlos ins Leere ohne "Kapital". Die Produktionsfaktoren wirken stattdessen zusammen. Das ist so einsichtig, dass man es eigentlich nicht gesondert erwähnen müsste.
Da menschliche Arbeit das einzige ist, was Wert schaffen kann,
Allein wenn man einen Ochsen oder ein Pferd vor einen Pflug spannt und damit ein Acker bearbeitet, hat die wesentliche Arbeit (Umformung/Bewegung von Materie/Körpern) ja wohl das Arbeitstier geleistet und nicht der Mensch, der nur die Zügel nebenher gehalten hat. In die werttheoretische Irre läuft man freilich, wenn man dabei die Seite des
Wertenden völlig ausblendet. Wert, Werten, Werturteil. Allein der gemeinsame Wortstamm sollte eigenlich zu denken geben. Ohne wertendes Subjekt gibt es gar keine Werte (=Werturteile, Stellenwerte, Rangordnungen). Wert ist damit ein mentales Konstrukt und besteht nur in der Relation, ein Mittel in Bezug auf ein anderes, eine Option ihn Bezug zu anderen Optionen, ein Ziel in Bezug zu anderen Zielen. Man kann die Welt umwühlen, bearbeiten und bewegen wie man will, ohne Wertenden ist das alles völlig ohne Wert. Die Erde hat bekanntlich die längste Zeit ohne Menschenheit existiert und sie war dennoch mächtig in Bewegung, ihre Form war in ständiger Veränderung, es wurde Arbeit geleistet noch und nöcher.
Aber einen Wert hatte das alles nicht, denn es gab keine wertenden Subjekte. Einen Wert ihrer aktuellen Gestalt besteht allein durch die Menschen, die existenziell davon abhängen, dass es bestimmtes Erdklima gibt, dass die Atmosphäre eine bestimmte Zusammensetzung hat usw. Und dieser Wert besteht nur in Bezugnahme auf denkbare alternative Zustände der Erde.
braucht die Gesamtheit der Kapitalisten irgendwo menschliche Arbeit, derer sie Wertantele abschöpfen kann. Siehe obige Formel.
Aus Kapital selbst entspringt gar nichts. Man kann 1000 $, 3 Maschinen, 10 Pferde oder 100 Laptops auf die Wiese legen. Da wird nichts mehr (außer Pferdeäpfeln).
Das behauptet hier auch niemand. Ansonsten würde niemand nach Arbeitnehmern suchen, wenn man sie gar nicht bräuchte. Und dafür bekommen sie ihr vertraglich zugesichertes Entgelt. Nur spielt das Kapitalgut im Kapitalismus (nomen est omen) die dominierende Rolle - im Vergleich zu weitaus arbeitsintensiveren früheren Epochen. Solange man kein Pferd (Kapitalgut) hat, um es vor den Pflug zu spannen, muss man sich wohl selbst davor spannen. Nach einer Stunde Schinderei wird man den Wert des Kapitalgutes Pferd zu schätzen gelernt haben. Probier es mal.
Neulich hat hier jemand den Geißler zitiert, der bitterlich beklagte, dass der Kapitalismus die "Arbeit eliminiert" und "die Menschen am Arbeitsplatz liquidiert". Da hat er das Wesentliche sogar getroffen. Das klassische "Proletariat" stirbt als "Klasse" ab. Das ist die Stoßrichtung des Kapitalismus. Kapitaleinkommen ersetzt Arbeitseinkommen.
Ohne Kapital geht ein kapitalistischer Prozess nicht zu bewerkstelligen. Das ist richtig. Das heißt aber nicht, dass aus Kapital Wert entsteht. So wird bei der Verwertung einer Maschine nur im Maß ihres Verschlisses Wert auf neue Waren übertragen. Hinter diesen Dingen steht also längst Arbeit. Sowohl hinter der Maschine, als hinter dem Verwertungsprozess der Maschine.
Verschlisses? Kurioser Genitiv.
Also wenn man eine gut konstruierte, weiterentwickelte Maschine mit geringem Verschleiß ersetzt mit einer älteren Maschine, die stark verschleißt, dann "überträgt" diese ältere Maschine vergleichsweise mehr "Wert" auf die damit hergestellte und ansonsten gleiche "Ware" in Relation zu der entwickelten Maschine. Auch das ist mindestens kurios.
Da liegt also dann das fragliche Produkt zweimal im Verkaufsregal, mit zwei Angebotspreisen, weil das sonst gleiche Produkt in einem Falle mehr "wert" ist, weil es von einer stärker verschleißenden Maschine hergestellt wurde...
Zu welchem Produkt greift wohl der Konsument und zahlt den verlangten Preis? Eigentlich müsste ja indifferent sein.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;