Ist unsere Demokratie in Gefahr?

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Dark Angel
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:19)

Nur, dass es "unsere Kultur" eben nicht gibt. Wurde hier aber schon oft besprochen und belegt.
Gaar nichts wurde belegt, ganz im Gegenteil!

Es gibt sehr wohl "unsere Kultur" - nämlich die europäische Kultur, die ihre Wurzeln in der griechisch-römischen Antike hat, geprägt ist durch Christentum, Renaissance und Aufklärung. Deren wichtigste Merkmale die Ideen des Humanismus, der Säkularisierung UND die Demokratie sind.
Genau das IST unsere Kultur, macht unsere Kultur aus - die DU so sehr verachtest, dass du deren Existenz leugnest.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Selina
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Keoma hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:28)

Genau.
Es wurde belegt, dass jeder so seine Kultur hat, außer uns.
Ich ziehe ebenfalls eine Vielfalt an "Kulturen" vor. Zum Beispiel Freikörperkultur, Gartenbaukultur, Trinkkultur, Teekultur, Esskultur, Popkultur, Wohnkultur, Tanzkultur. Nicht zu vergessen - und das ist gaaaaanz wichtig - Streitkultur :D
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Bielefeld09
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Bielefeld09 »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:13)

Demokratie ist nicht nur eine Herrschaftsform, sie ist auch ein Wert, der seinen Ursprung, seine Wurzeln in unserer Kultur hat und nirgendwo anders!
Sorry, aber der Satz tat schon beim Lesen weh.
Es sei denn, irgendein User könnte hier erklären,
wo denn Deutschland den Ursprung seinen demokratischen Ursprung hat
und wie tief der denn verwurzelt sein soll?
Aber er soll bitte auch ausschließen, das Demokratie nirgendwo anders mögliche Wurzeln haben kann.
Ansonsten ist der von mir zitierte Satz möglicherweise Nonsens. :D
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Selina
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:40)

Gaar nichts wurde belegt, ganz im Gegenteil!

Es gibt sehr wohl "unsere Kultur" - nämlich die europäische Kultur, die ihre Wurzeln in der griechisch-römischen Antike hat, geprägt ist durch Christentum, Renaissance und Aufklärung. Deren wichtigste Merkmale die Ideen des Humanismus, der Säkularisierung UND die Demokratie sind.
Genau das IST unsere Kultur, macht unsere Kultur aus - die DU so sehr verachtest, dass du deren Existenz leugnest.
Ich verachte weder Humanismus noch Säkularisierung noch Demokratie. Wär ja auch. Was ich verachte, ist Überheblichkeit und Geringschätzung anderen gegenüber, die einige Leute nicht zu "unserer Kultur" zählen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

relativ hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:28)

Es tut mir Leid wenn ich deinen Texten hier etwas anderes entnehme.
Das ist DEIN Problem, liegt an deinem mangelnden Leseverständnis.
relativ hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:28) Also meine Liebe Dark, wie kommst du darauf, daß ich das was dir widerfahren ist relativieren möchte.
Du möchtest es nicht tun, sondern tust es!
relativ hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:28)Es geht doch darum, daß du ob deiner Erfahrung mit Flüchtlinge so eine negative Grundeinstellung zu dieser Personengruppe hast.
Nein, die habe ich NICHT, sofern es sich tatsächlich um Flüchtlinge handelt.
relativ hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:28)Und ja natürlich Pech kann man haben, auch wenn gar keine Flüchtlinge im Land sind.
Wären ohne Flüchtlinge solche unglücklichen Umstände nicht möglich?
NEIN - diese ganz konkreten Erfahrungen hätte ich OHNE die Anwesenheit so genannter Flüchtlinge NICHT gemacht!
NEIN - ohne die unkontrollierte Zuwanderung, wären diese Zustände (nicht unglückliche Umstände) NICHT möglich!

Zumindest waren sie bis 2015/2016 in Deutschland undenkbar, da konnte man als Frau abends noch unbehelligt das Haus allein verlassen, da konnte man als Frau noch unbehelligt joggen. Das ist jetzt nicht mehr möglich und das sind KEINE "unglücklichen Umstände".
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von zollagent »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:54)

...

Zumindest waren sie bis 2015/2016 in Deutschland undenkbar, da konnte man als Frau abends noch unbehelligt das Haus allein verlassen, da konnte man als Frau noch unbehelligt joggen. Das ist jetzt nicht mehr möglich und das sind KEINE "unglücklichen Umstände".
DAS ist schlichter Schwachsinn. Deutschland ist durchaus sicher. Auch für Frauen.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von zollagent »

Dark Angel hat geschrieben:
(05 Jul 2018, 15:40)

Gaar nichts wurde belegt, ganz im Gegenteil!

Es gibt sehr wohl "unsere Kultur" - nämlich die europäische Kultur, die ihre Wurzeln in der griechisch-römischen Antike hat, geprägt ist durch Christentum, Renaissance und Aufklärung. Deren wichtigste Merkmale die Ideen des Humanismus, der Säkularisierung UND die Demokratie sind.
Genau das IST unsere Kultur, macht unsere Kultur aus - die DU so sehr verachtest, dass du deren Existenz leugnest.

Na ja, zumindest der Humanismus hat bei dir ja einen schweren Stand. :D
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:50)

Ich verachte weder Humanismus noch Säkularisierung noch Demokratie. Wär ja auch. Was ich verachte, ist Überheblichkeit und Geringschätzung anderen gegenüber, die einige Leute nicht zu "unserer Kultur" zählen.
Ein Vergleich ist immer noch keine Wertung, hat immer noch nichts mit Überheblichkeit zu tun, auch dann nicht, wenn du das permanent unterstellst.
Unsere Kultur unterscheidet sich nunmal von der fernöstlichen Kultur UND sie unterscheidet sich von der islamisch geprägten Kultur.
Das ist keine Wertung, sondern eine Tatsache!
Unsere Kultur ist anders und "anders sein" bedeutet NICHT besser oder schlechter sein, sondern ganz einfach anders!
Kulturelle Unterschiede zu benennen, ist KEINE Wertung!

ABER - jegliches Benennen von kulturellen Unterschieden als Wertung zu betrachten, ist ein typisches Merkmal von Kuturrelativisten.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

zollagent hat geschrieben:(05 Jul 2018, 16:00)

Na ja, zumindest der Humanismus hat bei dir ja einen schweren Stand. :D
Ganz und gar nicht, ich bin nämlich Universalist, im Gegensatz zu den Kulturrelativisten.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

zollagent hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:58)

DAS ist schlichter Schwachsinn. Deutschland ist durchaus sicher. Auch für Frauen.
Das erzähle mal den Frauen, die tagtäglich vergwaltigt und sexuell belästigt werden. Vor allem erzähle das den Angehörigen der ermordeten und schwer verletzten Frauen.
So genannte Sicherheitszonen für Frauen bei Events und Volksfesten bedeuten das genaue Gegenteil.
So etwas brauchte man vor 2015/2016 in Deutschland nicht. Da konnten Frauen noch Sivester feiern, ohne Massenvergewaltigungen und Massenbelästigungen ausgesetzt zu sein.
Vor 2015/2016 musste auch niemand Angst haben, ein Messer zwischen die Rippen zu bekommen.
Die innere Sicherheit in Deutschland erodiert!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 16:01)

Ein Vergleich ist immer noch keine Wertung, hat immer noch nichts mit Überheblichkeit zu tun, auch dann nicht, wenn du das permanent unterstellst.
Unsere Kultur unterscheidet sich nunmal von der fernöstlichen Kultur UND sie unterscheidet sich von der islamisch geprägten Kultur.
Das ist keine Wertung, sondern eine Tatsache!
Unsere Kultur ist anders und "anders sein" bedeutet NICHT besser oder schlechter sein, sondern ganz einfach anders!
Kulturelle Unterschiede zu benennen, ist KEINE Wertung!

ABER - jegliches Benennen von kulturellen Unterschieden als Wertung zu betrachten, ist ein typisches Merkmal von Kuturrelativisten.
Welchen Sinn hat dann aber das ständige Benennen "kultureller Unterschiede"? Ich unterscheide Menschen danach, ob sie freundlich oder unfreundlich sind, ehrlich oder unehrlich, gütig oder nicht gütig, geizig oder freigiebig, humorvoll oder ernst, interessant plaudernd oder giftig streitend etcpp... und nicht nach irgendeiner "kulturellen Zugehörigkeit".
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:40)

Gaar nichts wurde belegt, ganz im Gegenteil!

Es gibt sehr wohl "unsere Kultur" - nämlich die europäische Kultur, die ihre Wurzeln in der griechisch-römischen Antike hat, geprägt ist durch Christentum, Renaissance und Aufklärung. Deren wichtigste Merkmale die Ideen des Humanismus, der Säkularisierung UND die Demokratie sind.
Diese Ansicht kann man ja vertreten. Auch wenn ich persönlich glaube, dass dieser Glaube an eine sozusagen lineare Kulturhistorie vor allem etwas mit der politisch-kulturellen Wasserscheide zwischen Ost und West in der Nachkriegswelt zu tun hatte. Die gibts nicht mehr und nun ist zunehmend immer weniger zu sagen, woher der Tropfen Wasser kommt, den ich da gerade getrunken habe. Wer, welche Gelder, welche Interessen, welche Organisationen stehen hinter dem gigantomanischen Medienereignis Fußball-WM? Oder hat die nix mit Kultur, Politik, Gesellschaft zu tun?

Aber selbst Leute wie der Historiker Heinrich August Winkler, Verfasser des Standardwerks "Die Geschichte des Westens", der eigentlich genau diese Kulturthese vertritt, äußert sich zu den Konsequenzen aus dieser Sicht wie folgt:

Erstens:
Die größte Bedrohung [für die Demokratie] kommt immer aus dem Westen selbst, von einem Westen, der seine eigenen Werte verleugnet, und das hat der Westen oft genug getan. Das Jahr 2014 ist sicherlich aus den von Ihnen beiden genannten Gründen zu einem Epochenjahr geworden. Einerseits haben wir erlebt die russische Aggression gegen die Ukraine, beginnend mit der Annexion der Krim. Damit endet in gewisser Weise die Zeit nach dem Kalten Krieg, die Epoche, die gekennzeichnet war durch die Hoffnung, es werde sich nach den friedlichen Revolutionen ist Ostmitteleuropa über kurz oder lang so etwas wie ein trikontinentaler Friedensraum im Zeichen der Demokratie von Vancouver bis Wladiwostok herausbilden. Diese Hoffnung hat Putin zerstört. Auf absehbare Zeit können wir uns wahrscheinlich nur um eine Art von Friedlicher Koexistenz bemühen, aber nicht mehr hoffen, dass es kurzfristig oder auch mittelfristig zu einer Art Wertegemeinschaft mit Russland kommt.
Und die russische Agression ist nur eine der letzten einer langen Reihe von Selbstbedrohungs- und Selbstzerstörungsaktionen dieses westlichen Kulturraums. Von den Kreuzzügen über den 30-jährigen Krieg bis hin zu den Feldzügen Napoleons, den beiden Weltkriegen und der Shoah.

Und zweitens:
... große Ausnahme ist bisher Tunesien. Da scheint sich die Einsicht durchzusetzen, dass Kompromiss kein Zeichen von Schwäche ist. Bei den anderen Staaten des Arabischen Frühlings hat sich gezeigt, das Grundproblem liegt darin, dass zwischen göttlichen und irdischen Gesetzen in islamischen Gesellschaften häufig nicht klar unterschieden wird. Es gibt im Koran keine Stelle, die sich vergleichen lässt mit der für den Westen und für das Christentum so grundlegenden Aussage von Jesus, gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Diese Trennung fehlt im Koran und von daher ergibt sich dann etwa auch die Auffassung islamischer Rechtsgelehrter, die Menschenrechte dürften allenfalls im Rahmen der Scharia gelten, aber dann gelten sie im Zweifelsfall eben nicht. Und das ist der große Lernprozess, der sich in islamischen Gesellschaften vielfach erst noch vollziehen muss. Dieses ist in der Tat eine Differenz zwischen westlichen und islamischen Gesellschaften.
Das wirst Du vermutlich ähnlich sehen. Aber drittens:
Kapern: Jetzt haben Sie auf die unterschiedlichen historischen Entwicklungen im islamischen Raum und im christlichen Raum sehr differenziert geschaut. Und wenn nun Zeitgenossen hingehen und sagen, der islamistische Terror ist nun einfach mal im Islam angelegt, was geht Ihnen dann durch den Kopf, wenn Sie so was hören?

Winkler: Das ist eine Geschichtsklitterung, denn die große Mehrheit der Muslime, die in islamischen Staaten leben, lehnen Terror im Stile des Islamischen Staates oder von Boko Haram entschieden ab. Und in Europa haben wir wieder eine ganz andere Situation. Zum Beispiel zeigen Umfragen, dass die überwältigende Mehrheit der Muslime in Deutschland auf dem Boden des Grundgesetzes steht und die Glaubens- und Meinungs- und Religionsfreiheit bejaht. Also keine fatalistische oder deterministische Interpretation kann mich überzeugen, die darauf hinausläuft, dass die logische Konsequenz des Islam der Terror ist.
Nicht diejenigen, die Deutschland, Europa, den Westen, Demokratie, Aufklärung, Humanismus in einer christlich-abendländischen Kulturtradition sehen, bilden eine radikale Minderheit sondern die Hassvergifter, die aus solchen Ansichten den Schluss ziehen, dass es "grundsätzlich inkompatible" Kulturen gebe, die niemals miteinander leben können.

https://www.deutschlandfunk.de/auslaufm ... _id=310403
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Ammianus
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Ammianus »

Bielefeld09 hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:45)

Sorry, aber der Satz tat schon beim Lesen weh.
Es sei denn, irgendein User könnte hier erklären,
wo denn Deutschland den Ursprung seinen demokratischen Ursprung hat
und wie tief der denn verwurzelt sein soll?
Aber er soll bitte auch ausschließen, das Demokratie nirgendwo anders mögliche Wurzeln haben kann.
Ansonsten ist der von mir zitierte Satz möglicherweise Nonsens. :D
Schon mal daran gedacht, dass hier die europäische Kultur gemeint sein könnte? Denn ehrlich gesagt, auch ich hätte jetzt Probleme eine speziell deutsche Kultur zu definieren. Bei einer europäischen sieht es aber schon ganz anders aus.
Na ja, und wenn europäische Kultur gemeint sein sollte, dann wäre dein Einwand natürlich der Nonsens.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 16:09)

Das erzähle mal den Frauen, die tagtäglich vergwaltigt und sexuell belästigt werden. Vor allem erzähle das den Angehörigen der ermordeten und schwer verletzten Frauen.
So genannte Sicherheitszonen für Frauen bei Events und Volksfesten bedeuten das genaue Gegenteil.
So etwas brauchte man vor 2015/2016 in Deutschland nicht. Da konnten Frauen noch Sivester feiern, ohne Massenvergewaltigungen und Massenbelästigungen ausgesetzt zu sein.
Vor 2015/2016 musste auch niemand Angst haben, ein Messer zwischen die Rippen zu bekommen.
Die innere Sicherheit in Deutschland erodiert!
Berlin weist differenzierte Daten für einen längeren Zeitraum auf.

Kriminalität in Berlin
Straftaten mit "Messer"
Mord u. Totschlag /Raub /Gefährl. u. schwere Körperverletzung /Insgesamt
2012. 56 /985 /709 /1750
2013 38 /962 /608 /1608
2014 39 /858 /636 /1533
2015 37 /811 /769 /1617
2016 26 /766 /788 /1580
2017 21 /808 /795 /1624


https://faktenfinder.tagesschau.de/inla ... d-101.html

Als Hinweis, da ich Zahlen immer schon für verlässlicher hielt, als Bauchgefühl.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von zollagent »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 16:09)

Das erzähle mal den Frauen, die tagtäglich vergwaltigt und sexuell belästigt werden. Vor allem erzähle das den Angehörigen der ermordeten und schwer verletzten Frauen.
So genannte Sicherheitszonen für Frauen bei Events und Volksfesten bedeuten das genaue Gegenteil.
So etwas brauchte man vor 2015/2016 in Deutschland nicht. Da konnten Frauen noch Sivester feiern, ohne Massenvergewaltigungen und Massenbelästigungen ausgesetzt zu sein.
Vor 2015/2016 musste auch niemand Angst haben, ein Messer zwischen die Rippen zu bekommen.
Die innere Sicherheit in Deutschland erodiert!
Hör bitte auf, Märchen zu erzählen. Frauen und Mädchen waren schon vor der großen Flüchtlingswelle durchaus Ziele von sexuellen Annäherungen. Und die Unsicherheit, von der du schwafelst, existiert nicht mehr als in der Zeit vor 2015. Die Märchen der Rechtsdraußen sind keine guten Argumente.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Es gibt in diesem westlichen Kulturverständnis und seiner "Einforderung" einen systemischen inneren Widersrpuch: Ein Teil dieses Kulturverständnisses läuft nämlich auf Individualismus, auf Ausleben von Einzigartigkeit usw. hinaus. Kreativität sowohl im künstlerischen wie technologischen wie auch wissenschaftlichen Bereich ist ohne diesen gegenkulturellen Reflex gar nicht denkbar. Frank Zappa trägt auf dem Cover des Albums "Sheik Yerbouti" eine Kufiya, ein arabisches Männerkopftuch. Was die ewigen Plärrer von "Integration", "Leitkultur" usw. tatsächlich wollen, können sie bereits heute in einigen chinesischen Städten bewundern: Ein perfekt durchorganisiertes soziales Kreditpunktesystem, wo die Leute zum Teil schon an ihren Haustüren ihr soziales Ranking in Zahlen ausweisen, damit man von Anfang an weiß, dass die Bewohner nicht bei Rot die Straße überqueren, regelmäßig ihre Eltern besuchen und keine Bankenkredite überziehen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2018, 16:27)

Und die russische Agression ist nur eine der letzten einer langen Reihe von Selbstbedrohungs- und Selbstzerstörungsaktionen dieses westlichen Kulturraums.
Auch wenn es OT ist: Du vergaßt hinzuzufügen, dass es vorher eine Nato-Osterweiterung gab, die in Russland einfach als eine Riesenbedrohung empfunden worden ist und immer noch empfunden wird (Manöver). Russland als der ewige Aggressor... das triffts nun wirklich nicht. Das aber nur nebenbei. Alles andere sehe ich ähnlich.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von zollagent »

Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 16:45)

Auch wenn es OT ist: Du vergaßt hinzuzufügen, dass es vorher eine Nato-Osterweiterung gab, die in Russland einfach als eine Riesenbedrohung empfunden worden ist und immer noch empfunden wird (Manöver). Russland als der ewige Aggressor... das triffts nun wirklich nicht. Das aber nur nebenbei. Alles andere sehe ich ähnlich.
Tja, das schlechte Gewissen der Täter, könnte man da sagen. Immerhin haben sie ihre Nachbarn über mehr als vierzig Jahre hin geknechtet und dominiert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Bielefeld09 »

Ammianus hat geschrieben:(05 Jul 2018, 16:33)

Schon mal daran gedacht, dass hier die europäische Kultur gemeint sein könnte? Denn ehrlich gesagt, auch ich hätte jetzt Probleme eine speziell deutsche Kultur zu definieren. Bei einer europäischen sieht es aber schon ganz anders aus.
Na ja, und wenn europäische Kultur gemeint sein sollte, dann wäre dein Einwand natürlich der Nonsens.
Dann soll der zitierte User das auch so schreiben.
Aber auch die europäische Kultur ist auch alles andere als demokratisch.
Möglicherweise ist die griechische antike Vergangenheit der Ursprung der Demokratie.
Aber was helfen solche Diskussionen heute?
Unser demokratisches Wertesystem wird durch die politische Unterhöhlung der Gewaltenteilung gefährdet.
Vielleicht sollte man den Blick auf diese Tatsachen fokussieren,
um beim Thema zu bleiben!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Bielefeld09 »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Jul 2018, 16:35)

Berlin weist differenzierte Daten für einen längeren Zeitraum auf.

Kriminalität in Berlin
Straftaten mit "Messer"
Mord u. Totschlag /Raub /Gefährl. u. schwere Körperverletzung /Insgesamt
2012. 56 /985 /709 /1750
2013 38 /962 /608 /1608
2014 39 /858 /636 /1533
2015 37 /811 /769 /1617
2016 26 /766 /788 /1580
2017 21 /808 /795 /1624


https://faktenfinder.tagesschau.de/inla ... d-101.html

Als Hinweis, da ich Zahlen immer schon für verlässlicher hielt, als Bauchgefühl.
Sorry, aber seit wann bringen Kriminelle unsere Demokratie in Gefahr?
Was sollen diese sinkenden Zahlen sagen? :?:
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 16:24)

Welchen Sinn hat dann aber das ständige Benennen "kultureller Unterschiede"? Ich unterscheide Menschen danach, ob sie freundlich oder unfreundlich sind, ehrlich oder unehrlich, gütig oder nicht gütig, geizig oder freigiebig, humorvoll oder ernst, interessant plaudernd oder giftig streitend etcpp... und nicht nach irgendeiner "kulturellen Zugehörigkeit".
Kulturelle Unterschiede habe z.B. etwas mit dem Threadthema zu tun.
Lässt der kulturelle Hintergrund Demokratie überhaupt zu. Vorrausetzung für Demokratie ist u.a. ein säkulärer Staat.
Trifft allerdings nur auf monotheistisch geprägte Kulturen zu.
Kulturelle Unterschiede haben etwas mit der Universalität der Menschenrechte zu tun - ob diese anerkannt werden oder nicht.
Bei der Betrachtung von kulturellen Unterschieden geht es u.a. auch um Integration, Integrationsfähigkeit und Integrationswilligkeit.
Sind die normativen/formalen Regeln und die informellen Regeln von Kulturen ähnlich, gelingt Integration leichter, je mehr diese sich von einander unterscheiden - bis hin zu Antagonismen - um so schwerer wird Integration. Sowohl für die Aufnahmegesellschaft als auch für die Immigranten.
Integration ist immer mit Bedingungen verbunden, die seitens der Aufnahmegesellschaft gestellt werden und diese Bedingungen sind um so schwerer zu erfüllen, je größer die kuturellen Unterschiede sind.
Da kommst du mit deinem "ehrlich oder unehrlich, gütig oder nicht gütig, geizig oder freigiebig, humorvoll oder ernst, interessant plaudernd oder giftig streitend etcpp" nicht weiter, wenn die grundlegenden Werte der mitgebrachten Kultur mit den grundlegenden Werte unserer Kultur inkompatibel sind.

Denkst du etwa, die Hugenotten hätten sich relativ leicht integriert bzw integrieren lassen, wenn kulturelle Unterschiede größer gewesen wären?
Meinst du etwa die USA hätten ein funktionierender Rechtsstaat werden können, wenn die Einwanderer keine gemeinsame Kultur "mitgebracht" hätten?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Bielefeld09 »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 17:26)

Meinst du etwa die USA hätten ein funktionierender Rechtsstaat werden können, wenn die Einwanderer keine gemeinsame Kultur "mitgebracht" hätten?
Wie witzig wird das denn noch?
Die USA sind ein Einwanderungsland,
aber wo war denn die gemeinsame Kultur?
Und was war denn mit den Einheimischen?
Und gegen die gemeinsame englische Kultur haben sich die Einwanderer
in einem Unabhängigkeitskrieg gewehrt!
Und was hat all das mit dem Threadthema zu tun?
Nun aber bitte deutlich werden.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 17:26)

Kulturelle Unterschiede habe z.B. etwas mit dem Threadthema zu tun.
Lässt der kulturelle Hintergrund Demokratie überhaupt zu. Vorrausetzung für Demokratie ist u.a. ein säkulärer Staat.
Trifft allerdings nur auf monotheistisch geprägte Kulturen zu.
Kulturelle Unterschiede haben etwas mit der Universalität der Menschenrechte zu tun - ob diese anerkannt werden oder nicht.
Bei der Betrachtung von kulturellen Unterschieden geht es u.a. auch um Integration, Integrationsfähigkeit und Integrationswilligkeit.
Sind die normativen/formalen Regeln und die informellen Regeln von Kulturen ähnlich, gelingt Integration leichter, je mehr diese sich von einander unterscheiden - bis hin zu Antagonismen - um so schwerer wird Integration. Sowohl für die Aufnahmegesellschaft als auch für die Immigranten.
Integration ist immer mit Bedingungen verbunden, die seitens der Aufnahmegesellschaft gestellt werden und diese Bedingungen sind um so schwerer zu erfüllen, je größer die kuturellen Unterschiede sind.
Da kommst du mit deinem "ehrlich oder unehrlich, gütig oder nicht gütig, geizig oder freigiebig, humorvoll oder ernst, interessant plaudernd oder giftig streitend etcpp" nicht weiter, wenn die grundlegenden Werte der mitgebrachten Kultur mit den grundlegenden Werte unserer Kultur inkompatibel sind.

Denkst du etwa, die Hugenotten hätten sich relativ leicht integriert bzw integrieren lassen, wenn kulturelle Unterschiede größer gewesen wären?
Meinst du etwa die USA hätten ein funktionierender Rechtsstaat werden können, wenn die Einwanderer keine gemeinsame Kultur "mitgebracht" hätten?
Das sind doch alles Binsen. Ich weiß, wie Integration funktioniert und warum sie manchmal nicht funktioniert. Was ich mit meinen Begriffspaaren "ehrlich oder unehrlich... gütig oder nicht gütig... freundlich oder unfreundlich...etcpp" bildhaft sagen wollte, bezieht sich auf die Universalität des Menschseins. Zuerst einmal ist jeder, den du vor dir hast, egal woher, ein Mensch. Du bist nicht die "Aufnahmegesellschaft" und du bist auch nicht "unsere Kultur". Du bist ein Mensch und der andere ist auch einer. Ein wenig mehr dieser universellen Haltung solltest du dir zu Eigen machen. Einfach etwas großzügiger sein. Falls du das aber nicht mehr kannst aufgrund des persönlich Erlebten, dann könnte ich das irgendwo sogar verstehen. Was ich aber absolut nicht verstehe, ist, dass du diese persönliche Aversion in den Rang einer allgemeingültigen Theorie erhebst.
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Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2018, 16:27)

Diese Ansicht kann man ja vertreten. Auch wenn ich persönlich glaube, dass dieser Glaube an eine sozusagen lineare Kulturhistorie vor allem etwas mit der politisch-kulturellen Wasserscheide zwischen Ost und West in der Nachkriegswelt zu tun hatte.

Wer glaubt denn sowas?
Kultur = Erklärungsmodell für gesellschaftliche und historisch gewachsene Prozesse.
Wo erkennst du da etwas von linear?

Seltsam, dass du immer irgendwelche Strohmänner basteln musst, nur weil du ein Problem mit dem Kulturbegriff hast.
DU hast das Problem, nicht Andere. Also versuche auch nicht deine Probleme auf andere zu transferieren und denen, deine Probleme zu unterstellen, gegen die du dann glaubst ankämpfen zu müssen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Jul 2018, 16:35)

Berlin weist differenzierte Daten für einen längeren Zeitraum auf.

Kriminalität in Berlin
Straftaten mit "Messer"
Mord u. Totschlag /Raub /Gefährl. u. schwere Körperverletzung /Insgesamt
2012. 56 /985 /709 /1750
2013 38 /962 /608 /1608
2014 39 /858 /636 /1533
2015 37 /811 /769 /1617
2016 26 /766 /788 /1580
2017 21 /808 /795 /1624


https://faktenfinder.tagesschau.de/inla ... d-101.html

Als Hinweis, da ich Zahlen immer schon für verlässlicher hielt, als Bauchgefühl.
Ich verlasse mich da lieber auf die PKS des BKA als auf den Faktenfinder des ARD.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 18:26)

Ich verlasse mich da lieber auf die PKS des BKA als auf den Faktenfinder des ARD.
Welche Daten liefert die PKS diesbezüglich?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Schnitter »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 16:09)

Das erzähle mal den Frauen, die tagtäglich vergwaltigt und sexuell belästigt werden. Vor allem erzähle das den Angehörigen der ermordeten und schwer verletzten Frauen.
So genannte Sicherheitszonen für Frauen bei Events und Volksfesten bedeuten das genaue Gegenteil.
So etwas brauchte man vor 2015/2016 in Deutschland nicht. Da konnten Frauen noch Sivester feiern, ohne Massenvergewaltigungen und Massenbelästigungen ausgesetzt zu sein.
Vor 2015/2016 musste auch niemand Angst haben, ein Messer zwischen die Rippen zu bekommen.
Die innere Sicherheit in Deutschland erodiert!
Wie die PKS zeigt ist Deutschland sicherer als in den 90ern und weiten Teilen der 00er Jahre.

Teils deutlich.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Bielefeld09 »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 18:26)

Ich verlasse mich da lieber auf die PKS des BKA als auf den Faktenfinder des ARD.
Na ja, jeder sucht sich hier seine Statistik.
Nur eine Frage noch.
Warum bringen Kriminalstatistiken einen demokratischen Rechtsstaat wie Deutschland in Gefahr?
Mit Kultur hat das doch nun nachweislich wenig zu tun.
Wo liegt denn nun Gefahr?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Bielefeld09 hat geschrieben:(05 Jul 2018, 17:48)

Wie witzig wird das denn noch?
Die USA sind ein Einwanderungsland,
aber wo war denn die gemeinsame Kultur?
Dei gemeinsame Kultur haben die Einwanderer mitgebracht. Das waren nämlich Europäer und Europa hat nunmal eine geminsame Kulur und gemeinsame Geschichte.
Bielefeld09 hat geschrieben:(05 Jul 2018, 17:48)Und was war denn mit den Einheimischen?
Ja was war denn mit den Einheimischen? Waren die an der Staatsgründung beteiligt, waren die an der Schaffung des Rechtssystems beteiligt?
Bielefeld09 hat geschrieben:(05 Jul 2018, 17:48)Und gegen die gemeinsame englische Kultur haben sich die Einwanderer
in einem Unabhängigkeitskrieg gewehrt!
Wäre mir neu, dass alle Einwanderer Engländer gewesen wären und ebenso neu wäre mir, dass England eine eigene - von Europa unabhängige - Kultur hätte.
Die Siedler in den Neu-Englandstaaten haben sich NICHT gegen ihre (mitgebrachte) Kultur gewehrt, sondern gegen die Vorherrschaft Englands, dagegen als Kolonie betrachtet, von England aus regiert zu werden und an England Steuern zahlen zu müssen. Die Einwanderer haben sich NICHT gegen ihre Kultur gewehrt, ganz im Gegenteil.
Bielefeld09 hat geschrieben:(05 Jul 2018, 17:48)Und was hat all das mit dem Threadthema zu tun?
Nun aber bitte deutlich werden.
Die USA waren/sind die erste moderne Demokratie!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

zollagent hat geschrieben:(05 Jul 2018, 16:41)

Hör bitte auf, Märchen zu erzählen. Frauen und Mädchen waren schon vor der großen Flüchtlingswelle durchaus Ziele von sexuellen Annäherungen. Und die Unsicherheit, von der du schwafelst, existiert nicht mehr als in der Zeit vor 2015. Die Märchen der Rechtsdraußen sind keine guten Argumente.
Zwischen sexueller Annäherung und sexueller Nötigung, Belästigung besteht allerdings ein sehr großer Unterschied!
Sexualstraftaten haben seit 2015 sehr wohl zugenommen - real, nicht gefühlt.
Aber bleibe mal in deiner Filterblase!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Ammianus »

Bielefeld09 hat geschrieben:(05 Jul 2018, 17:11)

Dann soll der zitierte User das auch so schreiben.
Aber auch die europäische Kultur ist auch alles andere als demokratisch.
Möglicherweise ist die griechische antike Vergangenheit der Ursprung der Demokratie.
Aber was helfen solche Diskussionen heute?
Unser demokratisches Wertesystem wird durch die politische Unterhöhlung der Gewaltenteilung gefährdet.
Vielleicht sollte man den Blick auf diese Tatsachen fokussieren,
um beim Thema zu bleiben!
Hättest du halt nachgefragt ...

ach, na ja, ist so und so alles sinnlos ...
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von zollagent »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 19:25)

Zwischen sexueller Annäherung und sexueller Nötigung, Belästigung besteht allerdings ein sehr großer Unterschied!
Sexualstraftaten haben seit 2015 sehr wohl zugenommen - real, nicht gefühlt.
Aber bleibe mal in deiner Filterblase!
Ach ja? Wo ist die Grenze? In einer Filterblase der angeblichen Bedrohung sind diejenigen, die denken wie du! Ich kenne noch Zeiten, da war es gefährlich, im Nachbarort auf die Kirmes zu gehen und dort mit einer der einheimischen Mädels zu tanzen. Da wurde der gleiche Schmontz erzählt wie du es hier tust, nur eben in kleineren Dimensionen. Nun, heute geht es um fast den ganzen Planeten, nur die Kleingeister sind dieselben geblieben.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 17:54)

Das sind doch alles Binsen.
Ach - auf einmal sind das alles Binsen? Dann ist es wohl auch eine Binse, dass Demokratie etwas mit Kultur/kulturellem Hintergrund und mit säkulärem Staat zu tun hat?
Dann müsste es ja auch eine Binse sein, kulturelle Unterschiede zu benennen, die Demokratie verhindern bzw massiv erschweren.
Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 17:54)]Ich weiß, wie Integration funktioniert und warum sie manchmal nicht funktioniert.
Ach - weißt du, na dann weißt du auch, dass kulturelle Unterschiede bzw deren Fehlen, eine entscheidende Rolle bei der Integration spielen
Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 17:54) Was ich mit meinen Begriffspaaren "ehrlich oder unehrlich... gütig oder nicht gütig... freundlich oder unfreundlich...etcpp" bildhaft sagen wollte, bezieht sich auf die Universalität des Menschseins.
Dumm nur dass es keine "Universalität des Menschseins" gibt. Jeder Mensch hat seine eigene, ganz individuelle Identität, die durch soziale und kulturelle Prägung gebildet und entwickelt wird.
Und nein - das hat nix mit rääächts oder identitär zu tun, sondern mit Verhaltenspsychologie/evolutionärer Psychologie.
Unter Prägung werden in der Biologie Lernvorgänge mit relativer Unwiderruflichkeit des Lernergebnisses verstanden.
Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 17:54)] Zuerst einmal ist jeder, den du vor dir hast, egal woher, ein Mensch.
Ja und? Habe ich irgendwo etwas anderes behauptet?
Allerdings erwarte ich von jedem Menschen, der dauerhaft in Deutschland leben will, dass er sich integriert, die grundlegenden normativen/formalen Regeln (Gesetze) und informellen Regeln (Werte) anerkennt und respektiert.
Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 17:54)] Du bist nicht die "Aufnahmegesellschaft" und du bist auch nicht "unsere Kultur".
Ich bin TEIL dieser Aufnahmegesellschaft, Teil unserer Kultur! Und als Solcher habe ich Erwartungen an Zuwanderer und stelle Bedingungen.
Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 17:54)Du bist ein Mensch und der andere ist auch einer. Ein wenig mehr dieser universellen Haltung solltest du dir zu Eigen machen.
Es gibt keine "universelle Haltung", sondern nur individuelle. Menschen sind Individuen und nicht Teil irgend eines imaginären Universums, nicht teil eines imaginären "Menschseins". Was immer das sein soll.
Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 17:54)Einfach etwas großzügiger sein. Falls du das aber nicht mehr kannst aufgrund des persönlich Erlebten, dann könnte ich das irgendwo sogar verstehen. Was ich aber absolut nicht verstehe, ist, dass du diese persönliche Aversion in den Rang einer allgemeingültigen Theorie erhebst.
NEIN - ich bin nicht großzügig, was unsere grundlegenden Werte betrifft, sondern bestehe darauf, dass diese von Zuwanderern anerkannt und respektiert werden. Da mache ich keine Abstriche, weil es sich um Errungenschaften handelt, für die Jahrhunderte lang gekämpft wurde, die das Ergebnis eines langen Prozesses - Aufklärung genannt - sind.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Bielefeld09 »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 19:23)

Dei gemeinsame Kultur haben die Einwanderer mitgebracht. Das waren nämlich Europäer und Europa hat nunmal eine geminsame Kulur und gemeinsame Geschichte.


Ja was war denn mit den Einheimischen? Waren die an der Staatsgründung beteiligt, waren die an der Schaffung des Rechtssystems beteiligt?


Wäre mir neu, dass alle Einwanderer Engländer gewesen wären und ebenso neu wäre mir, dass England eine eigene - von Europa unabhängige - Kultur hätte.
Die Siedler in den Neu-Englandstaaten haben sich NICHT gegen ihre (mitgebrachte) Kultur gewehrt, sondern gegen die Vorherrschaft Englands, dagegen als Kolonie betrachtet, von England aus regiert zu werden und an England Steuern zahlen zu müssen. Die Einwanderer haben sich NICHT gegen ihre Kultur gewehrt, ganz im Gegenteil.


Die USA waren/sind die erste moderne Demokratie!
Möglicherweise ist der schreibende User einfach nur einfach,
weil er verstehen möchte.
Die Einheimischen in den USA sind nicht nicht unterdrückt worden?
Es gab auch keinen Unabhängigkeitskrieg gegen England gegen Engländer?
Und die Amerikaner haben ihre Unabhängigkeitserklärung damit begründet,
das ihre verwurzelte demokratische kulturelle Grundhaltung dem englischen Königshaus entspringt?
Und das sind historische Wahrheiten?
Und wo liegt in diesen möglichen " Weisheiten" die Gefahr für unsere Demokratie heute?
Ich bin gespannt. ;)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Bielefeld09 »

Ammianus hat geschrieben:(05 Jul 2018, 19:35)

Hättest du halt nachgefragt ...

ach, na ja, ist so und so alles sinnlos ...
Lieber User, ich habe nachgefragt
und du hast geantwortet.
Und ich frage auch bei dir weiter.
Wo ist unsere Demokratie heute in Gefahr?
Vielleicht mal wieder eine Antwort zum Thema! :thumbup:
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Realist2014 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(05 Jul 2018, 20:18)

L
Wo ist unsere Demokratie heute in Gefahr?
V :

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 19:57)

Ach - auf einmal sind das alles Binsen? Dann ist es wohl auch eine Binse, dass Demokratie etwas mit Kultur/kulturellem Hintergrund und mit säkulärem Staat zu tun hat?
Dann müsste es ja auch eine Binse sein, kulturelle Unterschiede zu benennen, die Demokratie verhindern bzw massiv erschweren.


Ach - weißt du, na dann weißt du auch, dass kulturelle Unterschiede bzw deren Fehlen, eine entscheidende Rolle bei der Integration spielen


Dumm nur dass es keine "Universalität des Menschseins" gibt. Jeder Mensch hat seine eigene, ganz individuelle Identität, die durch soziale und kulturelle Prägung gebildet und entwickelt wird.
Und nein - das hat nix mit rääächts oder identitär zu tun, sondern mit Verhaltenspsychologie/evolutionärer Psychologie.
Unter Prägung werden in der Biologie Lernvorgänge mit relativer Unwiderruflichkeit des Lernergebnisses verstanden.


Ja und? Habe ich irgendwo etwas anderes behauptet?
Allerdings erwarte ich von jedem Menschen, der dauerhaft in Deutschland leben will, dass er sich integriert, die grundlegenden normativen/formalen Regeln (Gesetze) und informellen Regeln (Werte) anerkennt und respektiert.


Ich bin TEIL dieser Aufnahmegesellschaft, Teil unserer Kultur! Und als Solcher habe ich Erwartungen an Zuwanderer und stelle Bedingungen.


Es gibt keine "universelle Haltung", sondern nur individuelle. Menschen sind Individuen und nicht Teil irgend eines imaginären Universums, nicht teil eines imaginären "Menschseins". Was immer das sein soll.


NEIN - ich bin nicht großzügig, was unsere grundlegenden Werte betrifft, sondern bestehe darauf, dass diese von Zuwanderern anerkannt und respektiert werden. Da mache ich keine Abstriche, weil es sich um Errungenschaften handelt, für die Jahrhunderte lang gekämpft wurde, die das Ergebnis eines langen Prozesses - Aufklärung genannt - sind.
Du verstehst nicht mal ansatzweise, was ich meinte mit meinem Posting von 17:54 Uhr. Das sieht man auch an dem kindergartenmäßigen Zerpflücken meines kurzen Textes in einzelne Sätze. Ok, ich gebs auf. Hat echt keinen Sinn. Zumal es auch immer so wirkt, als spräche man mit einem Automaten oder Roboter. Bar jeglicher Emotion.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Ammianus »

Bielefeld09 hat geschrieben:(05 Jul 2018, 20:18)

Lieber User, ich habe nachgefragt
und du hast geantwortet.
Und ich frage auch bei dir weiter.
Wo ist unsere Demokratie heute in Gefahr?
Vielleicht mal wieder eine Antwort zum Thema! :thumbup:
Du scheinst ein grundsätzliches Problem mit dem Verstehen zu haben. Denn mein Hinweis auf Nachfrage bezog sich auf den Post von Dark Angel. Du hättest sie fragen sollen, ob sie im Bezug auf Demokratie Deutschland meinte oder Europa. Nun ja, vielleicht versuchst du auch nur, dich aus der Sachw zu tricksen.
Ich selbst sehe zwar eine gewisse Krise in Deutschland und Europa, nicht aber die Demokratie in Gefahr.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Bielefeld09 »

Ammianus hat geschrieben:(05 Jul 2018, 20:43)

Du scheinst ein grundsätzliches Problem mit dem Verstehen zu haben. Denn mein Hinweis auf Nachfrage bezog sich auf den Post von Dark Angel. Du hättest sie fragen sollen, ob sie im Bezug auf Demokratie Deutschland meinte oder Europa. Nun ja, vielleicht versuchst du auch nur, dich aus der Sachw zu tricksen.
Ich selbst sehe zwar eine gewisse Krise in Deutschland und Europa, nicht aber die Demokratie in Gefahr.
So sind eben Unterschiede.
Ich sehe Deutschland und die Demokratie in keiner Gefahr.
Die deutsche Demokratie macht sich nicht an Transitcentern fest.
Das muss auch Seehoofer lernen.
Und dann geht es auch weiter!
Mit Demokratie!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Realist2014 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(05 Jul 2018, 20:59)

So sind eben Unterschiede.
Ich sehe Deutschland und die Demokratie in keiner Gefahr.
Die deutsche Demokratie macht sich nicht an Transitcentern fest.
Das muss auch Seehoofer lernen.
Und dann geht es auch weiter!
Mit Demokratie!

DU musst lernen, dass in ein paar Monaten Landtagswahlen in Bayern sind... :D
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Bielefeld09 »

Realist2014 hat geschrieben:(05 Jul 2018, 21:09)

DU musst lernen, dass in ein paar Monaten Landtagswahlen in Bayern sind... :D
Seit gestern verliert die CSU.
Seehoofer wird in Österreich nichts erreichen.
Er wird zurücktretten müssen.
Das ist aber kein Problem für unsere Demokratie.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Progressiver »

Ich sehe die Demokratie in Gefahr. Vor Jahren hat ein gewisser Colin Crouch schon mal ein Buch darüber geschrieben, in dem er sinngemäß meinte, dass die ganze Demokratie eigentlich nur noch als Fassade existiert. Meiner Meinung nach muss sie wieder mit Leben gefüllt werden!

Die regierenden Parteien zum Beispiel tun meines Erachtens nur noch, was dem eigenen Machterhalt dient. Der bequemste Weg ist dabei, sich von multinationalen Konzernen erpressen zu lassen. Die Globalisierungsverlierer konnte man getrost vernachlässigen, denn diese gingen dann halt nicht mehr zur Wahl. So kam es im schlechtesten Fall nur zu einer niedrigen Wahlbeteiligung. Auch um die politische Bildung brauchte man sich nicht zu sorgen, solange die Leute automatisch die Union oder die die SPD wählten. Der Laden schien ja trotzdem zu laufen. Die Devise konnte problemlos lauten: Verwalten statt gestalten. So war das früher. Und so sehen es auch die heutigen Parteien, die den status quo verteidigen wollen. Die Medien helfen ihnen ja auch oft dabei. Die großen Verlagshäuser gehören alle den Friede Springers und wie die Multimilliardäre alle heißen. So wird das aber nicht ewig weiter gehen!


Was die Globalisierungsverlierer betrifft, so sind sie von der Demokratie so weit entfernt, dass sie lieber wieder die rechten Rattenfänger wählen, die bereit sind, alles verbleibende Porzellan zu zerschlagen. Den Leitmedien glauben sie auch oft nicht mehr, sondern sie sind derart weit von den Eliten entfernt, dass sie lieber irgendwelchen Verschwörungstheorien glauben, die bei Facebook etc. verbreitet werden. Die Mittelschicht wird wiederum nur dadurch in Schach gehalten, indem man ihnen immer wieder neue Feindbilder präsentiert, die ihnen vermeintlich das Wasser abgraben. Mal sind es "faule Griechen", die den Deutschen ihr Geld stehlen wollen, dann wieder die Hartz IV-Empfänger, ab 2015ff die Flüchtlinge usw. Die Feinde werden immer gefährlicher, die Töne auch in den Leitmeiden immer schriller. Denn warum auch nicht? Nur wer die schlimmsten Horrorstories und Gruselgeschichten in den Medien verbreitet, wird überhaupt noch gehört werden. Das Publikum wiederum wird immer abgestumpfter und lässt sich gleichzeitig immer mehr von den Rattenfängern vereinnahmen, da diese als einzige einfache Lösungen zu bieten scheinen. Die Politik wurschtelt also lieber vor sich hin, um die eigenen Posten nicht zu gefährden. Die Medien wiederum fallen als wirklich kritische Berichterstatter aus. Und warum auch nicht? Solange Merkel regiert, können die Regierungsparteien sich an den Futtertrögen der Macht mästen. Und die Medien konzentrieren sich in immer weniger Händen. Und die Friede Springers werden sicher nicht bereit sein, plötzlich gegen sich selbst und ihre Klasse anzuschreiben, solange sie aus dem "Teile und herrsche"-Spiel, das hierzulande gespielt wird, noch Profit schlagen.


Wenn also irgendetwas passieren muss, dann braucht es Leute in der Zivilgesellschaft, die sich selbst als auch andere aufwecken. Die Demokratie muss sich erneuern. Dies kann aber nur von unten her geschehen. Die derzeitigen Eliten in Politik und Wirtschaft haben sicher kein Interesse daran. Es muss den Bürgern klar gemacht werden, warum es besser ist, in einer lebendigen Demokratie zu leben als in einer Fassadendemokratie oder in einer Quasidiktatur. Dafür müssten die Leute aber wieder lernen, sich zu artikulieren und sich bewusst zu werden, was ihre ureigenen Interessen sind. Und sie müssen dann auch den Mut und die Möglichkeiten haben, sich wieder selbst politisch zu artikulieren. Dazu zählen Demonstrationen etc. Aber auch, das Kreuz an der richtigen Stelle zu machen bzw. dazu möglicherweise auch neue Parteien zu gründen. Die Altparteien haben an so etwas natürlich kein Interesse. Und auch die Leitmedien wollen lieber unmündige Konsumenten als selbst denkende kritische Bürger.


Doch eine Hoffnung sehe ich derzeit noch nicht. Viele potentielle Wähler sind nicht veränderungsbereit, sondern denkfaul. Deswegen wählen sie auch lieber die Altvorderen. Viele sind auch beruflich etc. so eingespannt, dass sie gar nicht auf die Idee kommen können, was die Ursachen für die derzeitigen vielen Krisen -Wohnungsnot, Pflegenotstand, die verfallende Infrastruktur etc.- sein können. Oder anders gesagt: Sie sind dermaßen mit dem eigenen Überleben beschäftigt, dass sie gar keine Energie haben, alles zu hinterfragen und dementsprechend zu handeln.


Wenn ich etwas ändern könnte, würde ich schon einmal damit anfangen, die Möglichkeiten, ins Parlament zu kommen, zu verändern. Vor zwanzig Jahren gab es das Problem, das vor allem Beamte und Freiberufler die Möglichkeit hatten, sich von ihrer Arbeit freistellen zu lassen, um einen Wahlkampf führen zu können. Konkret: Lehrer und freiberufliche Juristen! Dies dürfte auch heute noch so sein. Es müsste aber Möglichkeiten geben, dass auch andere Berufsgruppen die Chance kriegen könnten, in die Parlamente gewählt zu werden ohne im Falle eines gescheiterten Wahlkampfes vor dem beruflichen Aus zu stehen. Und die neuen Parteien müssten breit sein, sich gegenüber Leuten zu öffnen, die eben nicht ihr ganzes Leben nur in einem einzigen Ortsverein vertreten sind. Die Altparteien sind für dies alles zu träge und reformunwillig. Aber eine neue Partei, die die Demokratie erneuern will, sehe ich auch nicht. Offensichtlich geht es den Menschen hierzulande, aber auch anderswo, noch nicht schlecht genug?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von JJazzGold »

Bielefeld09 hat geschrieben:(05 Jul 2018, 17:20)

Sorry, aber seit wann bringen Kriminelle unsere Demokratie in Gefahr?
Was sollen diese sinkenden Zahlen sagen? :?:
Je mehr die Menschen auf Fake News hereinfallen, desto gefährdeter ist unsere Demokratie.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Bielefeld09 »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Jul 2018, 22:37)

Je mehr die Menschen auf Fake News hereinfallen, desto gefährdeter ist unsere Demokratie.
Nein eben nicht.
Je stärker unser Rechtsstaat, so klarer unsere Bürger.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von May159 »

Progressiver hat geschrieben:(05 Jul 2018, 22:25)

Ich sehe die Demokratie in Gefahr. Vor Jahren hat ein gewisser Colin Crouch schon mal ein Buch darüber geschrieben, in dem er sinngemäß meinte, dass die ganze Demokratie eigentlich nur noch als Fassade existiert. Meiner Meinung nach muss sie wieder mit Leben gefüllt werden!

Die regierenden Parteien zum Beispiel tun meines Erachtens nur noch, was dem eigenen Machterhalt dient. Der bequemste Weg ist dabei, sich von multinationalen Konzernen erpressen zu lassen. Die Globalisierungsverlierer konnte man getrost vernachlässigen, denn diese gingen dann halt nicht mehr zur Wahl. So kam es im schlechtesten Fall nur zu einer niedrigen Wahlbeteiligung. Auch um die politische Bildung brauchte man sich nicht zu sorgen, solange die Leute automatisch die Union oder die die SPD wählten. Der Laden schien ja trotzdem zu laufen. Die Devise konnte problemlos lauten: Verwalten statt gestalten. So war das früher. Und so sehen es auch die heutigen Parteien, die den status quo verteidigen wollen. Die Medien helfen ihnen ja auch oft dabei. Die großen Verlagshäuser gehören alle den Friede Springers und wie die Multimilliardäre alle heißen. So wird das aber nicht ewig weiter gehen!


Was die Globalisierungsverlierer betrifft, so sind sie von der Demokratie so weit entfernt, dass sie lieber wieder die rechten Rattenfänger wählen, die bereit sind, alles verbleibende Porzellan zu zerschlagen. Den Leitmedien glauben sie auch oft nicht mehr, sondern sie sind derart weit von den Eliten entfernt, dass sie lieber irgendwelchen Verschwörungstheorien glauben, die bei Facebook etc. verbreitet werden. Die Mittelschicht wird wiederum nur dadurch in Schach gehalten, indem man ihnen immer wieder neue Feindbilder präsentiert, die ihnen vermeintlich das Wasser abgraben. Mal sind es "faule Griechen", die den Deutschen ihr Geld stehlen wollen, dann wieder die Hartz IV-Empfänger, ab 2015ff die Flüchtlinge usw. Die Feinde werden immer gefährlicher, die Töne auch in den Leitmeiden immer schriller. Denn warum auch nicht? Nur wer die schlimmsten Horrorstories und Gruselgeschichten in den Medien verbreitet, wird überhaupt noch gehört werden. Das Publikum wiederum wird immer abgestumpfter und lässt sich gleichzeitig immer mehr von den Rattenfängern vereinnahmen, da diese als einzige einfache Lösungen zu bieten scheinen. Die Politik wurschtelt also lieber vor sich hin, um die eigenen Posten nicht zu gefährden. Die Medien wiederum fallen als wirklich kritische Berichterstatter aus. Und warum auch nicht? Solange Merkel regiert, können die Regierungsparteien sich an den Futtertrögen der Macht mästen. Und die Medien konzentrieren sich in immer weniger Händen. Und die Friede Springers werden sicher nicht bereit sein, plötzlich gegen sich selbst und ihre Klasse anzuschreiben, solange sie aus dem "Teile und herrsche"-Spiel, das hierzulande gespielt wird, noch Profit schlagen.


Wenn also irgendetwas passieren muss, dann braucht es Leute in der Zivilgesellschaft, die sich selbst als auch andere aufwecken. Die Demokratie muss sich erneuern. Dies kann aber nur von unten her geschehen. Die derzeitigen Eliten in Politik und Wirtschaft haben sicher kein Interesse daran. Es muss den Bürgern klar gemacht werden, warum es besser ist, in einer lebendigen Demokratie zu leben als in einer Fassadendemokratie oder in einer Quasidiktatur. Dafür müssten die Leute aber wieder lernen, sich zu artikulieren und sich bewusst zu werden, was ihre ureigenen Interessen sind. Und sie müssen dann auch den Mut und die Möglichkeiten haben, sich wieder selbst politisch zu artikulieren. Dazu zählen Demonstrationen etc. Aber auch, das Kreuz an der richtigen Stelle zu machen bzw. dazu möglicherweise auch neue Parteien zu gründen. Die Altparteien haben an so etwas natürlich kein Interesse. Und auch die Leitmedien wollen lieber unmündige Konsumenten als selbst denkende kritische Bürger.


Doch eine Hoffnung sehe ich derzeit noch nicht. Viele potentielle Wähler sind nicht veränderungsbereit, sondern denkfaul. Deswegen wählen sie auch lieber die Altvorderen. Viele sind auch beruflich etc. so eingespannt, dass sie gar nicht auf die Idee kommen können, was die Ursachen für die derzeitigen vielen Krisen -Wohnungsnot, Pflegenotstand, die verfallende Infrastruktur etc.- sein können. Oder anders gesagt: Sie sind dermaßen mit dem eigenen Überleben beschäftigt, dass sie gar keine Energie haben, alles zu hinterfragen und dementsprechend zu handeln.


Wenn ich etwas ändern könnte, würde ich schon einmal damit anfangen, die Möglichkeiten, ins Parlament zu kommen, zu verändern. Vor zwanzig Jahren gab es das Problem, das vor allem Beamte und Freiberufler die Möglichkeit hatten, sich von ihrer Arbeit freistellen zu lassen, um einen Wahlkampf führen zu können. Konkret: Lehrer und freiberufliche Juristen! Dies dürfte auch heute noch so sein. Es müsste aber Möglichkeiten geben, dass auch andere Berufsgruppen die Chance kriegen könnten, in die Parlamente gewählt zu werden ohne im Falle eines gescheiterten Wahlkampfes vor dem beruflichen Aus zu stehen. Und die neuen Parteien müssten breit sein, sich gegenüber Leuten zu öffnen, die eben nicht ihr ganzes Leben nur in einem einzigen Ortsverein vertreten sind. Die Altparteien sind für dies alles zu träge und reformunwillig. Aber eine neue Partei, die die Demokratie erneuern will, sehe ich auch nicht. Offensichtlich geht es den Menschen hierzulande, aber auch anderswo, noch nicht schlecht genug?
Hallo Progressiver,

dein Beitrag ist schon sehr schwarzmalend und schmeißt für meinen Geschmack etwas zu viele Dinge in einen Topf.
Die Kernaspekte sind, Wirtschaft und Politik beuten das Volk aus und sind nur an Macht und Kapital interessiert. Der Bürger ist so in seinem Hammsterrad gefangen und vielleicht auch zu blöd umd etwas zu ändern.
Ich bin hier tatsächlich anderer Meinung.
Die Legende von der Ausbeutung des kleinen Mannes in Deutschland hält sich hartneckig. Auch weil Linke nicht müde werden, es ständig zu wiederholen. Aber wenn man sich die Realkaufkraftentwicklung anschaut, dann ergibt sich ein anderes Bild. https://www.iwd.de/artikel/kaufkraft-der-loehne-342433/ hier ein paar Beispiele. Ich habe eine Liste mit knapp 1000 Artikeln zu Hause und wie lange ein durchschnitt Deutscher dafür arbeite muss. Das ist beeindruckend wie effizient der westliche Kapitalismus wurde und immer mehr wird. Ich freue mich auf die Folgen der Digitalisierung, Business Inteligence und Industrie 4.0. Zum Argument, "aber den Armen geht es schlecht, es sind ja Durschnittszahlen", muss ich sagen, dass ein Hartz 4-Empfänger heute mehr Kaufkraft hat als ein Facharbeiter aus den 70er Jahren.
Es geht dem Menschen nicht darum was er selbst hat sondern was er im Vergleich zu den anderen hat. Und kein System der Welt wird jeden Menschen bei dieser Frage glücklich machen können. (Der Sozialismus schafft es zumindestens fast alle gleich arm zu machen.)

Zur Gefahr der Demokratie. Die sehe ich weniger von der AfD ausgehend (die ich alles andere als schätze), sondern eher dahingegend, dass die AfD aufzeigt, wie wenig Demokrativerständnis die deutsche Bevölkerung hat. Gewalt, Diffamierungen und das Absprechen der Meinungsfreiheit für AfD-Sympatisanten sind in anscheinend legitim, so lange es die trifft, deren Meinung einem nicht passt. Auch die einseitige Berichterstattung gegen diese Partei und die jetzt völlige ignorierung der Oppositionsführerin machen mich als Demokrat fassungslos. Und dies sage ich als jemand der diese Partei nie gewählt hat und auch höchst wahrscheinlich nie wählen wird.

Viele Grüße
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Jul 2018, 18:29)

Welche Daten liefert die PKS diesbezüglich?
Die PKS liefert detaillierte Daten - der Faktenfinder jedoch nicht. Faktenfinder stellt nur fest, dass Gewaltkriminalität 2017 gegenüber 2016 abgenommen habe. Das ist richtig - mit einer Ausnahme, Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung. In diesem Bereich ist ein Anstieg gegenüber 2016 zu verzeichen: 6.476 Tatverdächtigen 2016 stehen 9.414 Tatverdächtige 2017 gegenüber - darunter 2.512 nichtdeutsche Tatverdächtige 2016 gegenüber 3.483 nichtdeutschen Tatverdächtigen 2017.
Messerangiffe werden überhaupt erst seit 2017/2018 gesondert erfasst, so dass keine (realen) Vergleichsmöglichkeiten zu Vorjahren bestehen.
Nun waren es aber gerade Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung auf die ich mich explizit bezogen habe und da ist kein Rückgang gegenüber Vorjahren zu verzeichnen, sondern ein Anstieg.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von relativ »

Dark Angel hat geschrieben:(06 Jul 2018, 10:33)
...Das ist richtig - mit einer Ausnahme, Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung. In diesem Bereich ist ein Anstieg gegenüber 2016 zu verzeichen: 6.476 Tatverdächtigen 2016 stehen 9.414 Tatverdächtige 2017 gegenüber - darunter 2.512 nichtdeutsche Tatverdächtige 2016 gegenüber 3.483 nichtdeutschen Tatverdächtigen 2017....
Mit anderen Worten, deine speziellen schlechten Erfahrungen mit Flüchtlingen, hätten dir wohl auch ohne das Flüchtlinge in Deutschland sind, passieren können. Danke für die Bestätigung. :D
Zuletzt geändert von relativ am Freitag 6. Juli 2018, 11:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

relativ hat geschrieben:(06 Jul 2018, 10:45)

Mit andeern Worten, deine speziellen schlechten Erfahrungen mit Flüchtlingen, hätten dir wohl auch ohne das Flüchtlinge in Deutschland sind, passieren können. Danke für die Bestätigung. :D
Vor allem muss man bei diesen Statistiken eines beachten: Es handelt sich um Tatverdächtige. Bei denen ist weder eine Untersuchung abgeschlossen noch die Täterschaft wirklich nachgewiesen. Liegt ein Verdacht vor, schließen sich immer umfangreiche Ermittlungen an. Erst danach weiß man genau, wer was genau getan hat. Und dass Flüchtlinge wesentlich häufiger und öfter einer Tat verdächtigt werden als Deutsche, ist bekannt. Damit will ich einzelne schlimme Taten nicht bagatellisieren. Diejenigen, denen so etwas zustößt, sind meistens ein Leben lang betroffen und verletzt. Und egal, welche Herkunft der wirkliche Täter hat, er gehört abgeurteilt und bestraft. Mir aber gehts hier lediglich um Statistiken, die mit Vorsicht zu genießen sind, weil sie sich zunächst nur auf Verdächtige beziehen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben:(06 Jul 2018, 10:33)

Die PKS liefert detaillierte Daten - der Faktenfinder jedoch nicht. Faktenfinder stellt nur fest, dass Gewaltkriminalität 2017 gegenüber 2016 abgenommen habe. Das ist richtig - mit einer Ausnahme, Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung. In diesem Bereich ist ein Anstieg gegenüber 2016 zu verzeichen: 6.476 Tatverdächtigen 2016 stehen 9.414 Tatverdächtige 2017 gegenüber - darunter 2.512 nichtdeutsche Tatverdächtige 2016 gegenüber 3.483 nichtdeutschen Tatverdächtigen 2017.
Messerangiffe werden überhaupt erst seit 2017/2018 gesondert erfasst, so dass keine (realen) Vergleichsmöglichkeiten zu Vorjahren bestehen.
Nun waren es aber gerade Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung auf die ich mich explizit bezogen habe und da ist kein Rückgang gegenüber Vorjahren zu verzeichnen, sondern ein Anstieg.
Dass Messerangriffe erst getrennt seit 2017/2018 erfasst werden, hatte ich auch recherchiert. Weshalb ich die Date aus Berlin nutzte.Was aber nicht als “vorher gab es keine Messerattacken“ interpretiert werden kann.

Ich habe nicht vor, Messerattacken Biodeutsche vs Ayslantragsteller gegeneinander aufzurechnen. Jede Attacke, jede Verletzung, jeder Mord ist gleich sanktionswürdig.

Stellen Sie sich einfach vor, Sie hätten einen guten Freund vor 2015 durch eine Messerattacke verloren und wie es dann auf Sie wirkt, wenn heute fälschlicherweise behauptet wird vor 2015 hätte man kein Messer in den Bauch bekommen. Nur mal so zur gedanklichen Anregung.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von firlefanz11 »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:03)
Immer schön relativieren! :mad:
Tja, der Username ist halt Programm... :rolleyes:
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