Ist unsere Demokratie in Gefahr?

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Marmelada
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Marmelada »

Dark Angel hat geschrieben:(04 Jul 2018, 13:02)

Richtig, aber zur Meinungsbildung gehören auch persönliche Erfahrungen. Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen bereits mehrfach negative Erfahrungen mit den "Kulturbereicherern" machen zu "dürfen". Da bleibt kein Platz mehr für eine rosarote Brille!
Mir ist dieser "Kulturbereicherer"-Slang nicht so geläufig, vielleicht bist du so freundlich, ihn mir auf reguläres Deutsch zu übersetzen. "Kulturbereicherer" = Flüchltlinge? Langjährige Migranten?
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relativ
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von relativ »

Marmelada hat geschrieben:(04 Jul 2018, 14:09)

Mir ist dieser "Kulturbereicherer"-Slang nicht so geläufig, vielleicht bist du so freundlich, ihn mir auf reguläres Deutsch zu übersetzen. "Kulturbereicherer" = Flüchltlinge? Langjährige Migranten?
Irgendwann wird dies für diese Leute eben zu einer Soße.
Leute wie Dark Angel machen da wohl keinen Unterschied. Die Kulturbereicherer sind eben die Migranten , dazu gehören erstmal all diejenigen, die nicht deutsch, oder europäisch Aussehen, was immer die sich darunter Vorstellen. Somit drückt dies die allgemein negative Haltung zu gewissen Mitbürgern aus, welches sich dann hier als Intention lesen lässt.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Selina
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(03 Jul 2018, 22:13)

Ist mir neu, dass Bassam Tibi, Ruud Koopmans oder Nekla Kelek oder Hamed Abdel Samad AfD sind.
Vielleicht nicht direkt AfD, aber dafür doch liebgewordene Gastautoren der "Achse des Guten" bzw. Leute, die dort gerne zitiert werden, wenn es gegen Flüchtlinge und Muslime geht. Die "Achse des Guten" des Herrn Broder gehört zur Lieblingslektüre der Neuen Rechten und damit auch der AfD. Warum wohl? Man braucht sich dort nur mal ein wenig einzulesen spaßenshalber und man weiß schnell, was die Glocke geschlagen hat. Purer Rechtspopulismus mit pseudointellektuellem Duktus. Aber dass du dort gerne und ausführlich stöberst, war klar :D
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Selina
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Gefährdet wird die Demokratie auch durch die immer mehr um sich greifende undifferenzierte Islamfeindlichkeit.

Zitat:

Allianz gegen Islamfeindlichkeit
"Wenn über Muslime gesprochen wird, dann als Sicherheitsproblem"

Wenn in Medien und Politik über Muslime gesprochen werde, dann meistens negativ, sagte Nina Mühe von der Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit im Dlf. Die friedliebende Mehrheit der Muslime sei nicht zu sehen - müsste sich aber auch selbst noch stärker in die Gesellschaft einbringen.


https://www.deutschlandfunk.de/allianz- ... _id=421386

Bedroht, beleidigt und bespuckt

Anfeindungen, Beleidigungen, körperliche Attacken: 1.075 Übergriffe auf Muslime und islamische Einrichtungen wurden 2017 in Deutschland registriert. Dagegen setzt sich das neue Netzwerk Claim ein. Die Initiatoren der Allianz fordern eine "eine Empörung aller" gegen Diskriminierung von Muslimen.


https://www.deutschlandfunk.de/islamfei ... _id=421366
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Keoma
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(04 Jul 2018, 16:15)

Gefährdet wird die Demokratie auch durch die immer mehr um sich greifende undifferenzierte Islamfeindlichkeit.

Zitat:

Allianz gegen Islamfeindlichkeit
"Wenn über Muslime gesprochen wird, dann als Sicherheitsproblem"

Wenn in Medien und Politik über Muslime gesprochen werde, dann meistens negativ, sagte Nina Mühe von der Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit im Dlf. Die friedliebende Mehrheit der Muslime sei nicht zu sehen - müsste sich aber auch selbst noch stärker in die Gesellschaft einbringen.


https://www.deutschlandfunk.de/allianz- ... _id=421386

Bedroht, beleidigt und bespuckt

Anfeindungen, Beleidigungen, körperliche Attacken: 1.075 Übergriffe auf Muslime und islamische Einrichtungen wurden 2017 in Deutschland registriert. Dagegen setzt sich das neue Netzwerk Claim ein. Die Initiatoren der Allianz fordern eine "eine Empörung aller" gegen Diskriminierung von Muslimen.


https://www.deutschlandfunk.de/islamfei ... _id=421366
Furchtbar.
Die Demokratie ist gefährdet, stellt sie unter Schutz!

Auf die Frage Frau Thurnhers, ob die Sharia auch in Österreich Rechtsgeltung erlangen sollte, antwortete Frau Baghajati mit:

"Nein - weil wir hier nicht die Mehrheitsgesellschaft sind."

(ORF 1 - Im Zentrum, 2015)

Carla Amina Baghajati ist Mitglied im Schurarat und Frauenreferentin der IGGÖ, Lehrbeauftragte der Islamischen Religionspädagogischen Akademie UND Trägerin des Bundes-Ehrenzeichens (für besondere Verdienste um das Gemeinwesen).
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
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Dark Angel
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Marmelada hat geschrieben:(04 Jul 2018, 14:09)

Mir ist dieser "Kulturbereicherer"-Slang nicht so geläufig, vielleicht bist du so freundlich, ihn mir auf reguläres Deutsch zu übersetzen. "Kulturbereicherer" = Flüchltlinge? Langjährige Migranten?
Was das kennst du nicht?
"Liebe Flüchtlinge, ihr seid hier willkommen! Ihr und eure Kinder werden unsere Kultur bereichern, ..."

"Eine Bereicherung für unsere Kultur"
KGE freut sich über "geschenkte Menschen" und darüber, dass sich "das Land drastisch verändern wird" und für Maddin Schulz ist "Was die Flüchtlinge mit zu uns bringen, ist wertvoller als Gold."

Nunja, die "Bereicherung unserer Kultur" erleben wir und können wir auch in Zeitungen lesen. Ob man darüber glücklich sein kann, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Und wie bereits erwähnt, "durfte" ich diese Bereicherung bereits mehrfach am eigenen Leib erfahren!

Wie sich diese "Bereicherung" auf unsere Demokratie (und unsere Kultur) auswirkt, kannst du auf der HP von Bassam Tibi nachlesen
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Teeernte
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Teeernte »

Selina hat geschrieben:(04 Jul 2018, 16:15)

Gefährdet wird die Demokratie auch durch die immer mehr um sich greifende undifferenzierte Islamfeindlichkeit.

Zitat:

Allianz gegen Islamfeindlichkeit
"Wenn über Muslime gesprochen wird, dann als Sicherheitsproblem"

Wenn in Medien und Politik über Muslime gesprochen werde, dann meistens negativ, sagte Nina Mühe von der Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit im Dlf. Die friedliebende Mehrheit der Muslime sei nicht zu sehen - müsste sich aber auch selbst noch stärker in die Gesellschaft einbringen.


https://www.deutschlandfunk.de/allianz- ... _id=421386

Bedroht, beleidigt und bespuckt

Anfeindungen, Beleidigungen, körperliche Attacken: 1.075 Übergriffe auf Muslime und islamische Einrichtungen wurden 2017 in Deutschland registriert. Dagegen setzt sich das neue Netzwerk Claim ein. Die Initiatoren der Allianz fordern eine "eine Empörung aller" gegen Diskriminierung von Muslimen.


https://www.deutschlandfunk.de/islamfei ... _id=421366

Gegenargument.:
„Beteuerungen, dass die freiheitlichen demokratischen Grundwerte geachtet werden, reichen mir nicht. Täglich erleben wir das Gegenteil. Patriarchalische Strukturen Hassprediger und radikal-muslimischer Fundamentalismus sind in vielen Gruppen allgegenwärtig und dominieren den Alltag dieser Menschen.
... erwarte ich nun . :D :D :D die Vermutung zu Fremdenhass...und Nationalsozialistischem Gedankengut...??? Versuch es doch. :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Dark Angel
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(04 Jul 2018, 15:30)

Vielleicht nicht direkt AfD, aber dafür doch liebgewordene Gastautoren der "Achse des Guten" bzw. Leute, die dort gerne zitiert werden, wenn es gegen Flüchtlinge und Muslime geht. Die "Achse des Guten" des Herrn Broder gehört zur Lieblingslektüre der Neuen Rechten und damit auch der AfD. Warum wohl? Man braucht sich dort nur mal ein wenig einzulesen spaßenshalber und man weiß schnell, was die Glocke geschlagen hat. Purer Rechtspopulismus mit pseudointellektuellem Duktus. Aber dass du dort gerne und ausführlich stöberst, war klar :D
Was hat das Blog "Achse des Guten" mit der AfD zu tun?
Was hat Broder mit der AfD oder gar den "Neuen Rechten" zu tun?
Woher weißt du denn so genau, dass "Achse des Guten" zur Lieblingslektüre der "Neuen Rechten" gehört?

Steht das in deinem Agit-Prop Schmierenblättchen ND?
Interessant ist in diesem Zusammenhang, wie weit der Arm der SED immer noch reicht:

"Später zog die Sektion Journalistik in das 1972 fertiggestellte Universitätshochhaus in der Stadtmitte um. Diese zentrale Ausbildungseinrichtung für DDR-Journalisten war wegen der politisch-ideologischen Bedeutsamkeit der direkten Aufsicht der Abteilung „Agitation und Propaganda“ des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) unterstellt. Ungefähr zwei Drittel aller DDR-Journalisten studierten in Leipzig am „Kloster“, der Rest gelangte zumeist über andere politische Studienabschlüsse zum Journalismus. Mehr als 5.000 Absolventen erwarben zwischen 1954 und 1990 ihren akademischen Grad Diplomjournalist am „Kloster“, davon zirka 3.500 im Direktstudium. [...]
Im einstigen Arbeiter- und Bauern-Staat wurden die Medien als "schärfste Waffe der Partei“ angesehen. Die Forderung von Lenin, dem Mitbegründer des wissenschaftlichen Sozialismus, die Partei-Presse müsse als kollektiver Agitator, Propagandist und Organisator fungieren, wurde in der DDR bei der Ausbildung von Journalisten in Leipzig strikt umgesetzt."
Quelle


Was wurde denn eigentlich aus den Journalisten, die in den Achtzigern in der DDR Juornalistik studiert haben?

"In der Nachwendezeit ist für derlei Erinnerungen wenig Platz. Man hält sie für zu drastisch, für ein Protokoll aus der Zeit des Kalten Krieges, von der Zeit längst überholt. Westliche Zeitungshäuser und öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten pflegen versöhnliche Gesten und praktizieren eine Politik der ausgestreckten Hand. Der damalige SFB-Chefredakteur und langjährige „Kontraste“-Moderator Jürgen Engert zum Beispiel hat kein Problem damit, ehemalige Redakteure der „Aktuellen Kamera“ zu beschäftigen. Und dies, obwohl er in seiner Sendung oft genug die Schwierigkeiten mit der Wahrheit in der Hauptnachrichtensendung der DDR angeprangert hatte. Gern gibt man zu, dass die Leipziger Ausbildung zwar zur Hälfte aus einer „gründlichen Aneignung des Marxismus-Leninismus“ bestanden habe, die stilistische und methodische Lehre allerdings erstklassig gewesen sei."
Quelle


Um nur einige Namen zu nennen: Alexander Osang erhielt 1987 sein Diplom am "Roten Kloster, war Mitglied der SED und arbeitet heute beim SPIEGEL.
Jens König - Diplom 1987, Mitglied der SED, heute leitender Redakteur beim STERN.
Frank Pergande - Diplom 1982, Mitglied der SED, arbeitet heute beider FAZ.
Sergej Lochthofen - Diplom 1977, Mitglied der SED, ist immer noch Mitglied beim Deutschen Presserat und wacht Einhaltung der Ethik-Standesregeln der Medien im wiedervereinigten Deutschland.
Maybrit Illner - Diplom 1988, Mitglied der SED arbeitet heute beim ZDF, sie leitet Talkshows mit zumeist politischem Inhalt.

Sie alle haben von der Pieke auf gelernt, wie man Agitation und Propaganda betreibt und wie man Menschen und deren Meinungsbildung manipuliert. Und was sie gelernt haben, das machen sie noch heute, denn gelernt ist gelernt.

"Die DDR-Bürgerrechtlerin und einstige Bundesbeauftragte für Stasi-Unterlagen Marianne Birthler äußerte sich zum DDR-Journalismus und dessen Hinterlassenschaften in einem WELT-Interview wie folgt: „Ich wundere mich über die Karrieren mancher SED- und FDJ- Wendehälse, die noch heute zwischen den Zeilen die DDR verharmlosen, Bemühungen um Aufarbeitung diffamieren und dafür sogar mit Journalistenpreisen bedacht werden."
Quelle
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Marmelada
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Marmelada »

Dark Angel hat geschrieben:(04 Jul 2018, 19:33)

Was das kennst du nicht?
"Liebe Flüchtlinge, ihr seid hier willkommen! Ihr und eure Kinder werden unsere Kultur bereichern, ..."

"Eine Bereicherung für unsere Kultur"
KGE freut sich über "geschenkte Menschen" und darüber, dass sich "das Land drastisch verändern wird" und für Maddin Schulz ist "Was die Flüchtlinge mit zu uns bringen, ist wertvoller als Gold."

Nunja, die "Bereicherung unserer Kultur" erleben wir und können wir auch in Zeitungen lesen. Ob man darüber glücklich sein kann, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Und wie bereits erwähnt, "durfte" ich diese Bereicherung bereits mehrfach am eigenen Leib erfahren!

Wie sich diese "Bereicherung" auf unsere Demokratie (und unsere Kultur) auswirkt, kannst du auf der HP von Bassam Tibi nachlesen
Ich habe nicht nach Politikerzitaten gefragt, sondern was mit "Kulturbereicherern" gemeint ist, mit denen du schlechte Erfahrungen gemacht hast. Was ich erlebe, legst nicht du oder Bassam Tibi fest, das muss ich auch nicht in der Zeitung nachlesen, das weiß ich selber. Wenn allein Tibi um die Auswirkungen weiß, können sie nicht so gravierend sein.
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Zunder
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Zunder »

Selina hat geschrieben:(04 Jul 2018, 16:15)

Gefährdet wird die Demokratie auch durch die immer mehr um sich greifende undifferenzierte Islamfeindlichkeit.

Zitat:

Allianz gegen Islamfeindlichkeit
"Wenn über Muslime gesprochen wird, dann als Sicherheitsproblem"

Wenn in Medien und Politik über Muslime gesprochen werde, dann meistens negativ, sagte Nina Mühe von der Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit im Dlf. Die friedliebende Mehrheit der Muslime sei nicht zu sehen - müsste sich aber auch selbst noch stärker in die Gesellschaft einbringen.


https://www.deutschlandfunk.de/allianz- ... _id=421386
Um die Demokratie zu retten, engagiert sich Nina Mühe auch ganz heftig gegen Diskriminierung von muslimischen Lehrerinnen:
https://tbb-berlin.de/?%20id_menu=22&id ... d_news=427

Diskriminierung ist, wenn, was für alle gilt, auch für Rechtgläubige gelten soll. Das geht natürlich gar nicht.
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Selina
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(04 Jul 2018, 20:09)

Woher weißt du denn so genau, dass "Achse des Guten" zur Lieblingslektüre der "Neuen Rechten" gehört?
Das schrieb ich doch schon. Man muss da nur ab und zu mal reinschauen in die tiefschürfenden Betrachtungen der Achse, dann sieht man deutlich, dass Tonfall, Ideologie und Inhalte mit denen der AfD (als hiesiger Kern der Neuen Rechten) übereinstimmen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von firlefanz11 »

Selina hat geschrieben:(04 Jul 2018, 16:15)
Bedroht, beleidigt und bespuckt

Anfeindungen, Beleidigungen, körperliche Attacken: 1.075 Übergriffe auf Muslime und islamische Einrichtungen wurden 2017 in Deutschland registriert. Dagegen setzt sich das neue Netzwerk Claim ein. Die Initiatoren der Allianz fordern eine "eine Empörung aller" gegen Diskriminierung von Muslimen.
Bedroht, beleidigt und bespuckt

Anfeindungen, Beleidigungen, körperliche Attacken: Knapp 9.000 Übergriffe auf Polizisten und 3400 auf Frauen wurden 2017 in Deutschland registriert. Dagegen setzen sich vernunftbegabte Menschen ohne rosa Brille ein. Die Initiatoren der Allianz fordern eine "eine Empörung aller" gegen Diskriminierung von Polizisten u. Frauen.
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Donnerstag 5. Juli 2018, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von relativ »

Dark Angel hat geschrieben:(04 Jul 2018, 19:33)



Wie sich diese "Bereicherung" auf unsere Demokratie (und unsere Kultur) auswirkt, kannst du auf der HP von Bassam Tibi nachlesen
Ne das sehe ich eher an Mitbürgern wie dir.
Ich gebe dafür aber nicht den Flüchtlingen die Schuld.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Marmelada hat geschrieben:(04 Jul 2018, 20:19)

Ich habe nicht nach Politikerzitaten gefragt, sondern was mit "Kulturbereicherern" gemeint ist, mit denen du schlechte Erfahrungen gemacht hast. Was ich erlebe, legst nicht du oder Bassam Tibi fest, das muss ich auch nicht in der Zeitung nachlesen, das weiß ich selber. Wenn allein Tibi um die Auswirkungen weiß, können sie nicht so gravierend sein.
Mit "Kulturbereicherer" ist genau das gemeint, was in den Zitaten - ganz pauschal - ausgesagt wird. Nicht mehr und nicht weniger.
Menschen sind Träger von Kultur/einer Kultur. Bereicherung von Kutur kann also auch nur von Menschen ausgehen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

firlefanz11 hat geschrieben:(05 Jul 2018, 10:59)
Du hast mein Posting falsch wiedergegeben. Ich hatte das hier zitiert:

Islamfeindlichkeit in Deutschland
Bedroht, beleidigt und bespuckt

Anfeindungen, Beleidigungen, körperliche Attacken: 1.075 Übergriffe auf Muslime und islamische Einrichtungen wurden 2017 in Deutschland registriert. Dagegen setzt sich das neue Netzwerk Claim ein. Die Initiatoren der Allianz fordern eine "eine Empörung aller" gegen Diskriminierung von Muslimen.


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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

relativ hat geschrieben:(05 Jul 2018, 12:43)

Ne das sehe ich eher an Mitbürgern wie dir.
Ich gebe dafür aber nicht den Flüchtlingen die Schuld.
Es waren aber so genannte Flüchtlinge, mit denen ich "einschlägige" Negativerfahrungen machen "durfte", also gebe ich genau diesen die Schuld. Wem denn sonst?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(04 Jul 2018, 23:59)

Das schrieb ich doch schon. Man muss da nur ab und zu mal reinschauen in die tiefschürfenden Betrachtungen der Achse, dann sieht man deutlich, dass Tonfall, Ideologie und Inhalte mit denen der AfD (als hiesiger Kern der Neuen Rechten) übereinstimmen.
Das einzige was du getan hast ist, Menschen wegen abweichender Meinungen stigmatisieren und diffamieren - dich des argumentum ad hominem, Strohmannargumenten und des Argumentes der voreiligen Verallgemeinerung zu bedienen!

Meine Fragen lauteten:
Was hat das Blog "Achse des Guten" mit der AfD bzw den Neuen Rechten zu tun?
Was hat Broder mit der AfD oder gar den "Neuen Rechten" zu tun?

Broder schreibt übrigens für "die Welt" und "focus". Das sind dann nach DEINER Lesart Medien, die der AfD und den Neuen Rechten nahestehen.

und die letzte Frage lautete:
Woher weißt du denn so genau, dass "Achse des Guten" zur Lieblingslektüre der "Neuen Rechten" gehört?

Nicht eine der drei Fragen hast du beantwortet. Nichts außer Diffamierung, Unterstellung und Stigmatisierung - ganz im Sinne der SED-Agit/Prop, fehlt nur noch der Klassenfeind.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von relativ »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 12:49)

Es waren aber so genannte Flüchtlinge, mit denen ich "einschlägige" Negativerfahrungen machen "durfte", also gebe ich genau diesen die Schuld. Wem denn sonst?
Für deine Grundeinstellung können die aber nix. Da helfen dir auch die schlechten Erfahrungen mit einigen dieser Flüchtlinge nicht als Argument.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Sicher gibt es solche Fälle. Solange man bei ihrer Schilderung und Verurteilung konkret bleibt, dann ist das ja auch ok. Was aber nicht in Ordnung ist: Aus den eigenen ganz persönlichen Erfahrungen (mögen die auch noch so gravierend sein) ein Riesen-Denk-Gebäude zu zimmern und dafür Soziologie, Philosophie und Politik zu bemühen, um das eigene Erleben als allgemeingültig zu untermauern. Wenn man sagt: Ich persönlich verachte Muslime generell, weil ich durch Einzelne von ihnen gravierend verletzt worden bin, dann kann man auch das noch verstehen. Rein menschlich. Geht man aber so weit, lediglich auf Grund der eigenen konkreten Lebenserfahrung ein angeblich allgemeingültiges Bild über Mensch und Gesellschaft ("Kampf der Kulturen", "Muslime sind nicht integrationsfähig") zu zeichnen, dann stimmt etwas nicht. Aber nicht mit den anderen stimmt etwas nicht, sondern mit einem selbst. Denn neben eigenen Erfahrungen sind für ein fundiertes und gültiges Menschen- und Gesellschaftsbild noch die Erfahrungen der anderen sowie die allgemein in der Gesellschaft vorhandene Theorie und Praxis ausschlaggebend.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 13:00)

Das einzige was du getan hast ist, Menschen wegen abweichender Meinungen stigmatisieren und diffamieren - dich des argumentum ad hominem, Strohmannargumenten und des Argumentes der voreiligen Verallgemeinerung zu bedienen!

Meine Fragen lauteten:
Was hat das Blog "Achse des Guten" mit der AfD bzw den Neuen Rechten zu tun?
Was hat Broder mit der AfD oder gar den "Neuen Rechten" zu tun?

Broder schreibt übrigens für "die Welt" und "focus". Das sind dann nach DEINER Lesart Medien, die der AfD und den Neuen Rechten nahestehen.

und die letzte Frage lautete:
Woher weißt du denn so genau, dass "Achse des Guten" zur Lieblingslektüre der "Neuen Rechten" gehört?

Nicht eine der drei Fragen hast du beantwortet. Nichts außer Diffamierung, Unterstellung und Stigmatisierung - ganz im Sinne der SED-Agit/Prop, fehlt nur noch der Klassenfeind.
Die Fragen sind alle beantwortet. Ich sagte: Die Inhalte stimmen überein. Ich habe x Texte der von dir favorisierten Autoren gelesen und ich habe oft zugehört und gelesen, was führende AfD-Leute sagen. Das genügt, um zu solchen Schlüssen zu kommen. Mir ist aber bewusst, dass das etliche (auch konservative) Leute natürlich nicht so sehen. Das kann - wie gesagt - auch jeder halten wie ein Dachdecker. Ich finde halt solche Publizistik entsetzlich, dir gefällt sie. Ja und?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von firlefanz11 »

Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 12:48)
Du hast mein Posting falsch wiedergegeben.
Ja, sorry. War keine Absicht. So hier sollte der Post eigtl aussehen:
Selina hat geschrieben:(04 Jul 2018, 16:15)
Bedroht, beleidigt und bespuckt

Anfeindungen, Beleidigungen, körperliche Attacken: 1.075 Übergriffe auf Muslime und islamische Einrichtungen wurden 2017 in Deutschland registriert. Dagegen setzt sich das neue Netzwerk Claim ein. Die Initiatoren der Allianz fordern eine "eine Empörung aller" gegen Diskriminierung von Muslimen.
Meine Antwort darauf:

Bedroht, beleidigt und bespuckt

Anfeindungen, Beleidigungen, körperliche Attacken: Knapp 9.000 Übergriffe auf Polizisten und 3400 auf Frauen wurden 2017 in Deutschland registriert. Dagegen setzen sich vernunftbegabte Menschen ohne rosa Brille ein. Die Initiatoren der Allianz fordern eine "eine Empörung aller" gegen Diskriminierung von Polizisten u. Frauen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von JFK »

Dark Angel hat geschrieben:(04 Jul 2018, 19:33)

Und wie bereits erwähnt, "durfte" ich diese Bereicherung bereits mehrfach am eigenen Leib
Und bereicherst hier die Märchen von Tausend und eine Nacht? :D
»Menschen, weigert euch, Feinde zu sein« (Römer 12)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Jul 2018, 14:32)

Hier in diesem Thread geht es darum, ob unsere Demokratie in Gefahr ist, darum, was Demokratie überhaupt ausmacht.
Schokos Auslassungen über Ungarn - egal ob ironisch oder sonstwas - zeigen nur, dass er ein sehr eigenartiges Demokratieverständnis hat.
Die "Eigenartigkeit" meines Demorkatieverständnisses besteht nach Kurzdurchsicht dieses Diskussionsstrangs vor allem darin, dass sie - im Gegensatz zu dem vieler anderer Teilnehmer - das Element der Verantwortung, der Verantwortungsübernahme einschließt. Eine durch demokratische Wahlen hervorgegangene Regierung übernimmt für eine Legislaturperiode - eben - die Regierungsverantwortung. In vollem Umfang. Und sie ist primär gar nicht vor dem Volk als Ganzem, vor dem Wahlvolk, sondern vor dem Parlament, der Legislative, dem Bundestag in diesem Fall, verantwortlich. Das ist repräsentative Demokratie. Und diese Form hat - zusammen mit der Unabhängigkeit der Justiz und der Freiheit und Unabhängigkeit von Presse und Medien - durchaus ihren Sinn. Wie man an aktuellen Entwicklungen sieht. Es wäre - gerade auch aktuell - verheerend für die Demokratie in Deutschland, würde das politische Handeln immer und unmittelbar und direkt von irgendeiner Art "Volkswillen" gelenkt werden. Ein Volk als Ganzes ist für nix verantwortlich zu machen. Und eine Regierung, die sich nur und ausschließlich auf einen Volkswillen beruft auch nicht. Die Gefahr für die Demokratie in Deutschland - ich habs schon mehrfach hier geschrieben - geht vor allem von der Aushebelung der Rolle der Legislative aus. Deutschlandweit wie auch im Rahmen der EU. Von oben durch die Regierung Merkel, die einfach tut, was sie meint, tun zu müssen. Und von unten, durch die Leute, die ständig verlangen, eine Regierung dürfe keine (vor dem Parlament zu verantwortende) langfristige Exekutivstrategie verfolgen sondern müsse Tag für Tag das Ohr am Volkskörper haben und tun was immer grad verlangt wird. Und dazu kommt, ganz wesentlich, dass der eigentliche Lenkungsauftrag ebenfalls bei der Legislative in Form von Gesetzesinitiativen liegt. Auch das wird periodisch bei Wahlen vom Volk beauftragt und nicht kontinuierlich vom Volk selbst bewerkstelligt. Ich kenne eine kleine Handwerkerfirma, deren Mitarbeiter Arbeitsklamotten mit der (sinngemäßen) Rückenaufschrift "Bitte nicht stören" tragen. Sprich: Sie übernehmen verantwortlich die Ausführung von teils komplizierten und auch (bei Gas, Elektro usw.) mit gewissen Risiken verbundenen Arbeiten und müssen auch dafür gerade stehen. Aber sie können das nur, wenn sie selbst festlegen, welche Kabel mit welchen verknüpft werden und nicht der hinter ihnen lauernde und dreinquatschende Kunde. Für laufende Kritik an Regierungspolitik sind Presse und Medien zuständig. Das sind bzw. waren eigentlich alles lange Jahre einigende Grundsätze auch über politische Richtungen hinaus. Ich weiß nicht, zu was eine immer größer werdende Empörungsgemeinschaft aktuell die Bundesrepublik umbauen möchte.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Keoma »

JFK hat geschrieben:(05 Jul 2018, 13:30)

Und bereicherst hier die Märchen von Tausend und eine Nacht? :D
Manche bereichern wenigstens.
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von JFK »

Keoma hat geschrieben:(05 Jul 2018, 13:40)

Manche bereichern wenigstens.
Ja, es gibt solche und manche
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Jul 2018, 14:32)

Hier in diesem Thread geht es darum, ob unsere Demokratie in Gefahr ist, darum, was Demokratie überhaupt ausmacht.
Schokos Auslassungen über Ungarn - egal ob ironisch oder sonstwas - zeigen nur, dass er ein sehr eigenartiges Demokratieverständnis hat.
Speziell in Ungarn hat eine einzelne Partei eine nicht nur relative sondern absolute 2/3-Mehrheit in Parlamentswahlen gewonnen. Die Fidesz(+KDNP) muss nicht nur keine Koalitionen bilden sondern kann sogar grundsätzliche Verfassungsänderungen durchdrücken. Also letztendlich den Staatscharakter grundlegend verändern. Diese Gefahr besteht in der Bundesrepublik selbst aktuell tatsächlich nicht. In anderen EU-Ländern schon. Das Demokratie-Problem in Ungarn ist nicht autokratisch oder diktatorisch oder manipulativ herbeigeführt sondern systemisch und innerhalb der bestehenden demokratischen ordnung entstanden. Das ist zunächst einmal als Lehrbeispiel durchaus von Bedeutung. Es ist aber auch ganz konkret für Deutschland von Bedeutung, weil zwei unser aktuellen Regierungskoaltitionsparteien sich auf der EU-Parlamentsebene mit der Fidesz in einer gemeinsamen Koalition befinden. Wir gehören also politisch zusammen und haben uns entsprechend zu positionieren.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Marmelada hat geschrieben:(04 Jul 2018, 20:19)

Ich habe nicht nach Politikerzitaten gefragt, sondern was mit "Kulturbereicherern" gemeint ist, mit denen du schlechte Erfahrungen gemacht hast. Was ich erlebe, legst nicht du oder Bassam Tibi fest, das muss ich auch nicht in der Zeitung nachlesen, das weiß ich selber. Wenn allein Tibi um die Auswirkungen weiß, können sie nicht so gravierend sein.
Es ist nicht allein Tibi, der um die Auswirkungen weiß, es sind auch noch andere.
Habe z.B. auf das Buch "Grenzen der Toleranz ..." von Schmidt-Salomon verwiesen, auf Hamed Abdel Samad, auf Nekla Kelek und auf Prof. Christine Schirrmacher verwiesen und ich könnte noch einige Namen mehr nennen - von Menschen, die sich bestens mit der Materie auskennen - Ahmand Mansour z.B. - die aber kein Gehör finden, vor allem nicht bei Vertretern der Multikulturalismus-Ideologie.
"Was ich erlebe ..." ist der typische logische Fehlschluss - das Argument der voreiligen Verallgemeinerung.

"Kulturbereicherer" ist nichts weiter als die sarkastische Bezugnahme auf die ebenso voreilige Verallgemeinerung, dass Flüchtlinge (sind ja einige nicht fähig zwischen Flüchtlingen und Migranten zu differenzieren) "unsere Kultur bereichern".

Eine solche Aussage/Behauptung ist nicht nur dämlich, die ist auch falsch. Kulturen werden NICHT bereichert, sie werden beeinflusst, wobei die Übernahme von kulturellen Einflüssen immer freiwillig, auf dem Wege der Integration erfolgt.
Unsere Kultur wird beeinflusst - diese Einflüsse basieren eben NICHT auf Freiwilligkeit, sie werden uns aufgezwungen und es sind keine positiven Einflüsse. Ganz im Gegenteil!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

relativ hat geschrieben:(05 Jul 2018, 13:03)

Für deine Grundeinstellung können die aber nix. Da helfen dir auch die schlechten Erfahrungen mit einigen dieser Flüchtlinge nicht als Argument.
Du kennst meine Grundeinstellung gar nicht bzw ignorierst sie.
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Beitrag von schokoschendrezki »

Cat with a whip hat geschrieben:(01 Jul 2018, 15:35)

Wenn die Dummheit sich zur Hysterie auswächst, in der gar nicht mehr erkannt wird dass WIR eigentlich kaum Probleme haben, sondern nur heiße Luft von dreckigen Scharfmachern und üblen Hetzern von einen Raum in den anderen gepumpt wird.
Beruhigend, auch mal einen gänzlich unhysterischen Beitrag zum Thema der angeblichen Lügenpresse zu hören. In der Reihe "Hörsaal" von Deutschlandfunk Nova hörte ich letztens einen Beitrag des Rechtsphilosophen Reinhard Merkel, der sich unter dem Titel "Migration und Moral" für eine nicht kleine Liste von Punkten einsetzt, die eher von der politischen Rechten eingefordert werden: Also: eine absolute Obergrenze für Flüchtlingszahlen. Ein Recht der hier Lebenden auf Erhalt ihrer kulturellen Identität. Ein Ende der (wörtlich) "kosmopolitischen Blauäugigkeit". Eine Einschränkung auf tatsächlich Asylsuchende und einen konsequenten Ausschluss von Wirtschaftsmigranten. Usw. Usf. Ja. richtig gelesen. Im so angeblich tendenziösen öffentlichen Hörfunk. Nur eben in aller Gelassenheit und Rationalität. Merkel versucht das, was viele Bürger mit Schaum vor dem Mund hyperventiliert fordern, schlicht und einfach zu verrrechtlichen, auf seine Verrechtlichbarkeit hin zu prüfen. So und nicht anders kann das gehen. Er überzeugte micht inhaltlich nicht. Aber er bestätigte mich in meiner Auffassung, dass dieser endlos nachgeplapperte Lügenpressescheiß eben genau das ist.

https://www.deutschlandfunknova.de/beit ... -und-moral
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von relativ »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 14:03)

Du kennst meine Grundeinstellung gar nicht bzw ignorierst sie.
Also ich kann hier ja deine Texte lesen, wenn dies deine Grundeinstellung zu Flüchtlingen und Migranten ist, dann kenne ich die doch sehr gut um beurteilen zu können, daß deine schlechten Erfahrungen mit Flüchtlingen nur deine Vorurteile bestärkt haben.

Schau mal ich habe noch nicht ein mal ein wirklich schlechtes Erlebnis mit Flüchtlingen gehabt, und ich wage zu behaupten, daß ich mehr Umgang mit dieser Personengruppe habe und auch hatte als du.
Also könnte es auch sein, daß du einfach nur Pech gehabt hast und du an die Falschen geraten bist. Andere Möglichkeiten will ich dir gar nicht unterstellen. Aber könnte es nicht sein?
Zuletzt geändert von relativ am Donnerstag 5. Juli 2018, 14:13, insgesamt 2-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Vongole hat geschrieben:(01 Jul 2018, 14:49)

Ich denke, die Bevölkerung hat eher Bock auf mehr Demokratie.
Wir müssen weg von Fraktions"zwang", Kabinetts"treue" hin zu offenen Parteien.
Wir brauchen engagierte Newcomer, meinetwegen auch Quereinsteiger mit neuen Ideen in den Parteien, und nicht den etablierten Typus Politiker mit der vorgezeichneten Karriere, der schon lange nicht mehr dem "Volk" zuhört.
(Mit Newcomer meine ich allerdings nicht den Typ Spahn, der jung begriffen hat, wo und wie man Parteikarriere macht.)
Wir bräuchten ein Mitspracherecht der Bürger bei der Nominierung des Kanzlerkandidaten und des Bundespräsidenten.
Ämter und Funktionen müssten auch Nichtmitgliedern mit entsprechender fachlicher Kompetenz offen stehen.
Bürger, die das Gefühl haben, "die da oben" machen eh,was sie wollen, verabschieden sich schnell aus der aktuellen Politik, oder rennen zu Parteien wie der AfD, die ihnen vorgaukelt, Volkes Stimme zu sein.
Die Debatten, die ja nicht nur in Foren geführt werden, müssten mit den Parteien geführt werden, z.B. über Bürgerinitiativen.
Und last not least muss politische Bildung in Schulen intensiviert werden, denn nur der aufgeklärte Bürger ist wirklich mündig und interessiert.
Ist das nicht auch die Programmatik von neuen Bewegungen wie die italienischen 5-Sterne? Und bringt das die Demokratie tatsächlich voran?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 13:08)

Sicher gibt es solche Fälle. Solange man bei ihrer Schilderung und Verurteilung konkret bleibt, dann ist das ja auch ok. Was aber nicht in Ordnung ist: Aus den eigenen ganz persönlichen Erfahrungen (mögen die auch noch so gravierend sein) ein Riesen-Denk-Gebäude zu zimmern und dafür Soziologie, Philosophie und Politik zu bemühen, um das eigene Erleben als allgemeingültig zu untermauern. Wenn man sagt: Ich persönlich verachte Muslime generell, weil ich durch Einzelne von ihnen gravierend verletzt worden bin, dann kann man auch das noch verstehen. Rein menschlich. Geht man aber so weit, lediglich auf Grund der eigenen konkreten Lebenserfahrung ein angeblich allgemeingültiges Bild über Mensch und Gesellschaft ("Kampf der Kulturen", "Muslime sind nicht integrationsfähig") zu zeichnen, dann stimmt etwas nicht. Aber nicht mit den anderen stimmt etwas nicht, sondern mit einem selbst. Denn neben eigenen Erfahrungen sind für ein fundiertes und gültiges Menschen- und Gesellschaftsbild noch die Erfahrungen der anderen sowie die allgemein in der Gesellschaft vorhandene Theorie und Praxis ausschlaggebend.
Und schon wieder Unterstellungen und Lügen!
Ich habe nirgends gesagt/geschrieben, dass ich Muslime verachte, schon gar nicht generell!
Mein ganz persönliches Erleben, deckt sich rein zufällig mit der Erleben von unzähligen Frauen tagtäglich in Deutschland!
Die "berühmten" Einzelfälle sind keine Einzelfälle mehr, sie ergeben ein Muster und dieses Muster hat etwas mit dem kulturellen Hintergrund zu tun.
Und ich habe auch nichts von Unfähigkeit zur Integration geschrieben, sondern von Unwilligkeit zur Integration (der Mehrheit der Muslime).
Es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen Unfähigkeit und Unwilligkeit!

Immer schön bei der Wahrheit bleiben und nicht immer Strohmänner aus Lügen zusammen basteln!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 14:01)

Es ist nicht allein Tibi, der um die Auswirkungen weiß, es sind auch noch andere.
Habe z.B. auf das Buch "Grenzen der Toleranz ..." von Schmidt-Salomon verwiesen, auf Hamed Abdel Samad, auf Nekla Kelek und auf Prof. Christine Schirrmacher verwiesen und ich könnte noch einige Namen mehr nennen - von Menschen, die sich bestens mit der Materie auskennen - Ahmand Mansour z.B. - die aber kein Gehör finden, vor allem nicht bei Vertretern der Multikulturalismus-Ideologie.
"Was ich erlebe ..." ist der typische logische Fehlschluss - das Argument der voreiligen Verallgemeinerung.

"Kulturbereicherer" ist nichts weiter als die sarkastische Bezugnahme auf die ebenso voreilige Verallgemeinerung, dass Flüchtlinge (sind ja einige nicht fähig zwischen Flüchtlingen und Migranten zu differenzieren) "unsere Kultur bereichern".

Eine solche Aussage/Behauptung ist nicht nur dämlich, die ist auch falsch. Kulturen werden NICHT bereichert, sie werden beeinflusst, wobei die Übernahme von kulturellen Einflüssen immer freiwillig, auf dem Wege der Integration erfolgt.
Unsere Kultur wird beeinflusst - diese Einflüsse basieren eben NICHT auf Freiwilligkeit, sie werden uns aufgezwungen und es sind keine positiven Einflüsse. Ganz im Gegenteil!
Ein nicht unerheblicher Teil von Menschen hier in Deutschland bestreitet ganz grundsätzlich, dass "Kultur" (in all seinen Bedeutungen) überhaupt essenziell und sozusagen überindividuell prägend ist. Dieser Gegenkulturalismus wendet sich selbstverständlich sowohl gegen linken Multikulturalismus wie auch gegen rechten Ethnopluralismus. Und setzt dagegen einen konsequenten Liberalismus. Das einzige, was man übergreifend als die Kultur, die Leitkultur unserer Demokratie ansehen könnte, ist der Rechtsstaat. Der wird zum Beispiel gerade in Polen ausgehebelt. Bitte mal dahinschauen wo's wirklich stinkt.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 13:17)

Die Fragen sind alle beantwortet. Ich sagte: Die Inhalte stimmen überein. Ich habe x Texte der von dir favorisierten Autoren gelesen und ich habe oft zugehört und gelesen, was führende AfD-Leute sagen. Das genügt, um zu solchen Schlüssen zu kommen. Mir ist aber bewusst, dass das etliche (auch konservative) Leute natürlich nicht so sehen. Das kann - wie gesagt - auch jeder halten wie ein Dachdecker. Ich finde halt solche Publizistik entsetzlich, dir gefällt sie. Ja und?
Aaahja - wenn du dich wirklich inhaltlich mit Aussagen auseinander setzen würdest, dann würdest du die Inhalte hinterfragen und an der Realität überprüfen. Genau DAS machst du aber NICHT!
Du verfährst nach dem Motto: weil "W" und "X" das gleiche sagen wie "Y" und "Z", dann kann das nur schlecht und falsch sein, weil "Y" und "Z" der räächten Szene zuzuordnen sind.
Dergleichen nennt man einen logischen Fehlschluss "Schuld durch Zugehörigkeit" bzw einen Genetischen Fehlschluss. Beide gehören zu den schlechten Argumenten (die du allerdings ganz meisterhaft bedienst und verwendest).
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Vongole »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2018, 14:11)

Ist das nicht auch die Programmatik von neuen Bewegungen wie die italienischen 5-Sterne? Und bringt das die Demokratie tatsächlich voran?
Nein. Die 5-Sterne fordern eine direkte Demokratie, sind europafeindlich, völlig kritiklos gegenüber Putin und ansonsten auch ziemlich naiv, um nicht zu sagen, spinnert.
Ich stelle mir einfach mehr Bürgerbeteiligung bei politischen Prozessen vor, aber nicht durch Plebiszite.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Jul 2018, 14:28)

ZB. die, die schokoschendrezki in seinem Beitrag beschrieben hat, vordergründig weil dort eine eher dubiose Veranstaltung beworben wird.
Ich beschreibe keine "Gemeinschaften" sondern einfach Realitätsausschnitte. Ich bewege mich ständig in solchen Realitäten. Sonst könnte ich darüber ja auch gar nicht berichten. Ich halte die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Ungarn für sehr problematisch und fahre ständig dorthin und fühle mich dort auch sehr wohl.

Die ganze nachfolgende Diskussion kreist sofort wieder um diese Begriffe Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Ich gehe sogar zu solchen "dubiosen Veranstaltungen". Es sind oft ziemlich freundliche Leute dort. Sie haben halt Ansichten, die den meinen widersprechen. Ich weigere mich strikt, in diesen Kategorien Gemeinschaft, Zugehörigkeit (über Familie und Freundeskreis hinaus) zu denken. Im positiven (gehöre dazu) wie im negativen (gehöre nicht dazu). Ich bin nur ich.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2018, 14:08)

Beruhigend, auch mal einen gänzlich unhysterischen Beitrag zum Thema der angeblichen Lügenpresse zu hören. In der Reihe "Hörsaal" von Deutschlandfunk Nova hörte ich letztens einen Beitrag des Rechtsphilosophen Reinhard Merkel, der sich unter dem Titel "Migration und Moral" für eine nicht kleine Liste von Punkten einsetzt, die eher von der politischen Rechten eingefordert werden: Also: eine absolute Obergrenze für Flüchtlingszahlen. Ein Recht der hier Lebenden auf Erhalt ihrer kulturellen Identität. Ein Ende der (wörtlich) "kosmopolitischen Blauäugigkeit". Eine Einschränkung auf tatsächlich Asylsuchende und einen konsequenten Ausschluss von Wirtschaftsmigranten. Usw. Usf. Ja. richtig gelesen. Im so angeblich tendenziösen öffentlichen Hörfunk. Nur eben in aller Gelassenheit und Rationalität. Merkel versucht das, was viele Bürger mit Schaum vor dem Mund hyperventiliert fordern, schlicht und einfach zu verrrechtlichen, auf seine Verrechtlichbarkeit hin zu prüfen. So und nicht anders kann das gehen. Er überzeugte micht inhaltlich nicht. Aber er bestätigte mich in meiner Auffassung, dass dieser endlos nachgeplapperte Lügenpressescheiß eben genau das ist.

https://www.deutschlandfunknova.de/beit ... -und-moral
Der Beitrag mag vielleicht "unhysterich" sein, ideologisch ist er allemal!
Es gibt keine Pflicht zur Aufnahme von Zuwanderern! Jeder Staat bestimmt selbst, wen er aufnimmt und wen nicht. Dafür haben moderne Rechtsstaaten Einwanderungsgesetze, in denen geregelt ist unter welchen Bedingungen Einwanderer aufgenommen werden.
Davon ausgenommen sind Asylsuchende, wobei Asylgründe wiederum in der AEMR festgelegt sind und ausgenommen davon sich Flüchtlinge gem. Genfer Konvention. Asyl bzw subsidärer Schutz für Flüchtlinge wird nur so lange gewährt, wie die Asylgründe vorliegen.

Es gibt auch keine Pflicht zur Wiedergutmachung "historischen Unrechts"!
Wer legt denn fest, was überhaupt historisches Unrecht ist?
Wer legt fest, wann dieses (angebliche) historische Unrecht wieder gut gemacht ist?
Besteht diese ethische Pflicht ggf. für alle nachfolgenden Generationen bis zum Sankt Nimmerleinstag?

Es gibt auch kein Prinzip globaler ausgleichender Gerechtigkeit und kein Prinzip globaler territorialer Gerechtigkeit!
Was soll das überhaupt für ein Prinzip sein?
Was ist denn Gerechtigkeit überhaupt?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 14:11)

Und schon wieder Unterstellungen und Lügen!
Ich habe nirgends gesagt/geschrieben, dass ich Muslime verachte, schon gar nicht generell!
Mein ganz persönliches Erleben, deckt sich rein zufällig mit der Erleben von unzähligen Frauen tagtäglich in Deutschland!
Die "berühmten" Einzelfälle sind keine Einzelfälle mehr, sie ergeben ein Muster und dieses Muster hat etwas mit dem kulturellen Hintergrund zu tun.
Und ich habe auch nichts von Unfähigkeit zur Integration geschrieben, sondern von Unwilligkeit zur Integration (der Mehrheit der Muslime).
Es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen Unfähigkeit und Unwilligkeit!

Immer schön bei der Wahrheit bleiben und nicht immer Strohmänner aus Lügen zusammen basteln!
Es widerfährt Frauen auch Gewalt durch deutsche Männer. Und wie. Der Unterschied besteht nur darin, dass ich niemals sämtliche deutsche Männer verurteilen würde, weil es da einzelne Täter unter ihnen gibt. Und zur Integrationsunwilligkeit: Das ist ja fast noch schärfer als die Integrationsunfähigkeit. Weil mit dem Begriff der "Unwilligkeit" über Bausch und Bogen von allen Flüchtlingen behauptet wird, sie hätten keinen Willen zur Integration. Das hast du weiter oben ja auch direkt so gesagt. Und das ist halt Käse. Weil es ohne diesen Willen zur Integration nicht Millionen von Menschen mit arabischen und anderen Wurzeln gäbe, die sich hier - gestern und heute - bereits hervorragend integriert haben.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 14:46)

Es widerfährt Frauen auch Gewalt durch deutsche Männer. Und wie. Der Unterschied besteht nur darin, dass ich niemals sämtliche deutsche Männer verurteilen würde, weil es da einzelne Täter unter ihnen gibt. Und zur Integrationsunwilligkeit: Das ist ja fast noch schärfer als die Integrationsunfähigkeit. Weil mit dem Begriff der "Unwilligkeit" über Bausch und Bogen von allen Flüchtlingen behauptet wird, sie hätten keinen Willen zur Integration. Das hast du weiter oben ja auch direkt so gesagt. Und das ist halt Käse. Weil es ohne diesen Willen zur Integration nicht Millionen von Menschen mit arabischen und anderen Wurzeln gäbe, die sich hier - gestern und heute - bereits hervorragend integriert haben.
Also, bei anderen Wurzeln glaube ich das gerne, bei Muslimen geht der Zug zu häufig in die andere Richtung.
Und da gibt es Belege genug.
Die ich auch schon oft gebracht habe.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

relativ hat geschrieben:(05 Jul 2018, 14:10)

Also ich kann hier ja deine Texte lesen, wenn dies deine Grundeinstellung zu Flüchtlingen und Migranten ist, dann kenne ich die doch sehr gut um beurteilen zu können, daß deine schlechten Erfahrungen mit Flüchtlingen nur deine Vorurteile bestärkt haben.
Meine Grundeinstellung zu Flüchtlingen und Asylsychenden deckt sich mit dem was im GG und in der Genfer Konvention steht, heißt sie ist deckungsgleich mit geltendem Völkerrecht!

Wo erkennst du da Vorurteile?

Meine Grundeinstellung zu Migranten kannst du gerne im Wahlprogramm der FDP nachlesen! ==> kontrollierte Einwanderung gem. der Bedingungen des Arbeitsmarktes. Der Staat (Gesetzgebung) legt fest, wer einwandern darf und wer nicht.

Das sind keine Vorurteile, so verfährt jeder moderne Einwanderungsstaat.
relativ hat geschrieben:(05 Jul 2018, 14:10)Schau mal ich habe noch nicht ein mal ein wirklich schlechtes Erlebnis mit Flüchtlingen gehabt, und ich wage zu behaupten, daß ich mehr Umgang mit dieser Personengruppe habe und auch hatte als du.
Woher willst du eigentlich wissen, mit welchen Personengruppen ich Umgang pflege und mit welchen nicht?
Ist aber auch egal, ob ich viel oder wenig Umgang mit bestimmten Personengruppen habe oder nicht, das ändert nichts an der Tatsache, DASS ich sehr schlechte Erfahrungen mit so genannten Flüchtlingen gemacht habe.
relativ hat geschrieben:(05 Jul 2018, 14:10)Also könnte es auch sein, daß du einfach nur Pech gehabt hast und du an die Falschen geraten bist. Andere Möglichkeiten will ich dir gar nicht unterstellen. Aber könnte es nicht sein?
Ja sicher, ich hatte nur das Pech einkaufen zu wollen und mit dem Zug fahren zu wollen. Hätte ich ja nicht machen müssen. Warum musste ich unbedingt im nächstgelegenen Supermarkt einkaufen wollen? gelle Einfach Pech - hätte ja schließlich auch 10km weiter fahren können.
Ja und - warum musste ich unbedingt zum Bahnhof gehen und eine Fahrkarte lösen, statt mir ein Taxi zu nehmen. Einfach Pech, wenn man als Frau alleine, mit dem Zug fahren will. Wo gibt's denn sowas? gelle
Einfach an die Falschen geraten, einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Schuld sind immer die Opfer, niemals die Täter.
Immer schön relativieren! :mad:
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 14:20)

Aaahja - wenn du dich wirklich inhaltlich mit Aussagen auseinander setzen würdest, dann würdest du die Inhalte hinterfragen und an der Realität überprüfen. Genau DAS machst du aber NICHT!
Du verfährst nach dem Motto: weil "W" und "X" das gleiche sagen wie "Y" und "Z", dann kann das nur schlecht und falsch sein, weil "Y" und "Z" der räächten Szene zuzuordnen sind.
Dergleichen nennt man einen logischen Fehlschluss "Schuld durch Zugehörigkeit" bzw einen Genetischen Fehlschluss. Beide gehören zu den schlechten Argumenten (die du allerdings ganz meisterhaft bedienst und verwendest).
Wenn ich mich hier verknappt äußere, bedeutet das noch lange nicht, dass ich mich nicht ausgiebig mit diesen Dingen befasse. Und selbstverständlich sagt es auch etwas aus, wer der betreffende Autor ist und wo er publiziert und mit wem zusammen. Und wer ihnen applaudiert. Von denen lebt keiner im luftleeren Raum. Ein munterer Klub der Gastautoren ... plus Klackeure. Und wenn man bedenkt, dass Tibi zusammen mit Lengsfeld, Sarrazin, Broder und Tellkamp diese unsägliche "Erklärung 2018" unterschrieben hat, dann sagt das ja wohl schon eine Menge aus. Im Zusammenhang mit dieser Erklärung las ich neulich mal die Bemerkung, dass die "rechtsintellektuellen" Verteidiger der so genannten "besorgten Bürger" (Pegida und co.) selbst mehr als besorgniserregend seien. Stimmt.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Vongole hat geschrieben:(05 Jul 2018, 14:21)

Nein. Die 5-Sterne fordern eine direkte Demokratie, sind europafeindlich, völlig kritiklos gegenüber Putin und ansonsten auch ziemlich naiv, um nicht zu sagen, spinnert.
Ich stelle mir einfach mehr Bürgerbeteiligung bei politischen Prozessen vor, aber nicht durch Plebiszite.
Gut, ja. Nun hat es ja aber kürzlich dieses kleine demokratiepolitische Erdbebenlein, dieses Revolutiönchen (wie es die SZ nannte) gegeben: Erstmals nach zig Jahren Regierung gewährte die Kanzlerin dem Bundestag eine Fragestunde. Wobei auch dabei immer noch das demokratische Prinzip auf dem Kopf stand: Die Kanzlerin begann jeweils mit einer Antwort. Und das Parlament durfte die dazugehörigen Fragen stellen. Eigentlich muss, umgekehrt, das Parlament die Fragen stellen. Unbarmherzig und gezielt. Wenn ich es richtig verstehe, hat das mit Geschäftsordnungen und auch mit der Rolle des Parlamentsprädisenten zu tun. Der dummerweise auch nach Lammert mit Schäuble von der Regierungspartei gestellt wird. Das ist natürlich ein systemisches Problem. Logisch muss die Zusammensetzung von Parlamentsgremien und die Besetzung von Posten dort nach den Wahlmehrheitsverhältnissen erfolgen. Was ich mir vorstellen könnte: Dass der Bundestagspräsident ebenso wie der Bundespräsident die Loyalität zu seiner Partei während der Amtsausführung auszusetzen hat.

Jedenfalls: Solange es solche offensichtlichen und aber auch behebbaren Demokratiedefizite gibt wie das der fehlenden Verantwortlichkeit der Regierung gegenüber dem Parlament, braucht man nicht über irgendwelche Schreckenszenarien zu heulen.
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Dark Angel
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2018, 14:16)

Ein nicht unerheblicher Teil von Menschen hier in Deutschland bestreitet ganz grundsätzlich, dass "Kultur" (in all seinen Bedeutungen) überhaupt essenziell und sozusagen überindividuell prägend ist. Dieser Gegenkulturalismus wendet sich selbstverständlich sowohl gegen linken Multikulturalismus wie auch gegen rechten Ethnopluralismus. Und setzt dagegen einen konsequenten Liberalismus. Das einzige, was man übergreifend als die Kultur, die Leitkultur unserer Demokratie ansehen könnte, ist der Rechtsstaat. Der wird zum Beispiel gerade in Polen ausgehebelt. Bitte mal dahinschauen wo's wirklich stinkt.
Habe ich irgendwo behauptet, Kultur sei "überindividuell" prägend? Nöö habe ich NICHT!
Ich sprach immer davon, dass Kultur/kulturelle Prägung Teil der individuellen Identität ist und das betrifft nunmal alle Individuen, die IN einer Kultur leben.
Es sind immer noch Individuen, die eine Gesellschaft, eine Gemeinschaft bilden und formen.
Zu unserer Leitkultur gehört etwas mehr als nur der Rechtsstaat! Der Rechtsstaat ist nur ein Teil der Leitkultur - nämlich der normative/formale Teil. Du unterschlägst immer wieder den informellen Teil unserer Leitkultur - die da sind: auf den Ideen den Humanismus basierenden Freiheitsrechte, Säkularismus, die Demokratie selbst und noch einiges anderes.
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Selina
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Nur, dass es "unsere Kultur" eben nicht gibt. Wurde hier aber schon oft besprochen und belegt.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

relativ hat geschrieben:(04 Jul 2018, 14:26)

Irgendwann wird dies für diese Leute eben zu einer Soße.
Leute wie Dark Angel machen da wohl keinen Unterschied. Die Kulturbereicherer sind eben die Migranten , dazu gehören erstmal all diejenigen, die nicht deutsch, oder europäisch Aussehen, was immer die sich darunter Vorstellen. Somit drückt dies die allgemein negative Haltung zu gewissen Mitbürgern aus, welches sich dann hier als Intention lesen lässt.
Dass es kaum etwas wirksameres für die Konstruktion eines "Wir" gibt, als auf ein "Die" zu verweisen, ist hinlänglich bekannt und eine sozialpsychologische Trivialität. Dabei können diese Verweise rein faktisch sogar völlig berechtigt sein. Es ist völlig klar und unbestritten, dass 99% aller Fälle von sexueller Gewalt von Männern verübt wird. Es ist weiterhin sogar so, dass die muslimischen Gläubigen der Welt selbst als eine sehr verbundene Gemeinschaft sehen. Da ist aber - zumindest von Seiten eines Liberalen - zu fragen: Ist das eher so oder soll das eher so sein oder so gesehen werden? Mit all diesen "DIe"-Zuweisungen macht man immer auch die Ideologie der Vergemeinschafter einschließlich ihrer Hassvergifter mit. Man beteiligt sich. Ob gewollt oder ungewollt.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:13)

Habe ich irgendwo behauptet, Kultur sei "überindividuell" prägend? Nöö habe ich NICHT!
Ich sprach immer davon, dass Kultur/kulturelle Prägung Teil der individuellen Identität ist und das betrifft nunmal alle Individuen, die IN einer Kultur leben.
Ich zumindest lebe nicht in einer Kultur. Sondern mindestens und über den Daumen gepeilt in 945 Kulturen. Einige der für mich persönlich prägendsten: Die Lebenseinstellung, Attitüde, Haltung, Geschmack, die sich in Rock-, Pop-, Jazz- und Bluesmusik und all ihren Begleitphänomenen ausdrückt. Ich bin - wie sehr viele andere hier auch - stark von letztendlich afrikanischer KUltur geprägt.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:19)

Nur, dass es "unsere Kultur" eben nicht gibt. Wurde hier aber schon oft besprochen und belegt.
Genau.
Es wurde belegt, dass jeder so seine Kultur hat, außer uns.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von relativ »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2018, 15:03)

Meine Grundeinstellung zu Flüchtlingen und Asylsychenden deckt sich mit dem was im GG und in der Genfer Konvention steht, heißt sie ist deckungsgleich mit geltendem Völkerrecht!

Wo erkennst du da Vorurteile?

Meine Grundeinstellung zu Migranten kannst du gerne im Wahlprogramm der FDP nachlesen! ==> kontrollierte Einwanderung gem. der Bedingungen des Arbeitsmarktes. Der Staat (Gesetzgebung) legt fest, wer einwandern darf und wer nicht.

Das sind keine Vorurteile, so verfährt jeder moderne Einwanderungsstaat.
Es tut mir Leid wenn ich deinen Texten hier etwas anderes entnehme.
Woher willst du eigentlich wissen, mit welchen Personengruppen ich Umgang pflege und mit welchen nicht?
Ist aber auch egal, ob ich viel oder wenig Umgang mit bestimmten Personengruppen habe oder nicht, das ändert nichts an der Tatsache, DASS ich sehr schlechte Erfahrungen mit so genannten Flüchtlingen gemacht habe.
Ich weiss es nicht ich behaupte einfach. So wie ich es geschrieben habe :D
Ja sicher, ich hatte nur das Pech einkaufen zu wollen und mit dem Zug fahren zu wollen. Hätte ich ja nicht machen müssen. Warum musste ich unbedingt im nächstgelegenen Supermarkt einkaufen wollen? gelle Einfach Pech - hätte ja schließlich auch 10km weiter fahren können.
Ja und - warum musste ich unbedingt zum Bahnhof gehen und eine Fahrkarte lösen, statt mir ein Taxi zu nehmen. Einfach Pech, wenn man als Frau alleine, mit dem Zug fahren will. Wo gibt's denn sowas? gelle
Einfach an die Falschen geraten, einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Schuld sind immer die Opfer, niemals die Täter.
Immer schön relativieren! :mad:
Also meine Liebe Dark, wie kommst du darauf, daß ich das was dir widerfahren ist relativieren möchte.
Es geht doch darum, daß du ob deiner Erfahrung mit Flüchtlinge so eine negative Grundeinstellung zu dieser Personengruppe hast.
Und ja natürlich Pech kann man haben, auch wenn gar keine Flüchtlinge im Land sind.
Wären ohne Flüchtlinge solche unglücklichen Umstände nicht möglich?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 14:46)

Es widerfährt Frauen auch Gewalt durch deutsche Männer. Und wie. Der Unterschied besteht nur darin, dass ich niemals sämtliche deutsche Männer verurteilen würde, weil es da einzelne Täter unter ihnen gibt.
Der Unterschied besteht darin, dass Nichtdeutsche/Zuwanderer/Migranten/Flüchtlinge gemessen am Anteil der Gesamtbevölkerung überproportional oft an Gewaltverbrechen, insbesondere sexueller Gewalt vertreten sind.
3964 deutschen Tatverdächtigen stehen 2512 nichtdeutsche Tatverdächtige gegenüber ==> Stand PKS 2016!
Selina hat geschrieben:(05 Jul 2018, 14:46) Und zur Integrationsunwilligkeit: Das ist ja fast noch schärfer als die Integrationsunfähigkeit. Weil mit dem Begriff der "Unwilligkeit" über Bausch und Bogen von allen Flüchtlingen behauptet wird, sie hätten keinen Willen zur Integration. Das hast du weiter oben ja auch direkt so gesagt. Und das ist halt Käse. Weil es ohne diesen Willen zur Integration nicht Millionen von Menschen mit arabischen und anderen Wurzeln gäbe, die sich hier - gestern und heute - bereits hervorragend integriert haben.
Du bastelst schon wieder einen Strohmann!
Die Aussagen war: "die Mehrheit der Muslime ist integrationsunwillig"
und das ist eine schlichte Tatsache!
Es gibt KEINE Millionen Menschen "mit arabischen und anderen Wurzeln" die hier hervorragend intergriert sind.
Sie sind eben NICHT integriert! Zur Integration gehört ein wenig mehr als deutsche Sprachkenntnisse oder ein Arbeitsplatz.
Zur Integration gehört auch die Anerkennung unserer Werte, unseren Werten entsprechend leben.
Die Kopftuchträgerin ist nicht integriert, sie grenzt sich aus, zeigt "ich bin etwas Besseres, bin eine 'anständige' Frau".
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von relativ »

Dark Angel hat geschrieben:[url=http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 4#p4243714] (05 Jul 2018, 15:31)[/url

Du bastelst schon wieder einen Strohmann!
Die Aussagen war: "die Mehrheit der Muslime ist integrationsunwillig"
und das ist eine schlichte Tatsache!
Es gibt KEINE Millionen Menschen "mit arabischen und anderen Wurzeln" die hier hervorragend intergriert sind.
Sie sind eben NICHT integriert! Zur Integration gehört ein wenig mehr als deutsche Sprachkenntnisse oder ein Arbeitsplatz.
Zur Integration gehört auch die Anerkennung unserer Werte, unseren Werten entsprechend leben.
Die Kopftuchträgerin ist nicht integriert, sie grenzt sich aus, zeigt "ich bin etwas Besseres, bin eine 'anständige' Frau".
Der ganze Text trieft nur so von Vorurteilen.
Da werde ich mal (leider) wieder bestätigt.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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