Stiglitz vs Sinn
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- helli-belli
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Stiglitz vs Sinn
kleine Videosession: Zwei aktuelle Gespräche über die derzeitige Weltwirtschaftskrise;
einmal Stiglitz:
Stiglitz im Gespräch 2009
Gewinne wurden privatisiert - Verluste sozialisiert:
damit sind die Leute ganz und gar nicht glücklich.
...
"nein, man hat im Grunde nicht die Banken gerettet - sondern man hat die Aktionäre gerettet"
"millionen von Amerikaner haben nicht nur ihre Häuser - sie haben ihr gesamtes Vermögen verloren. Das ist nicht nur eine finanzielle, sondern vor allem auch eine soziale Tragödie"
und -zum Vergleich- ein ebenso aktuelles Gespräch mit Prof. Sinn:
Prof Sinn im Gespräch feb2009(klick)
es ist immer wieder Interesssant,
wie "unser Professor Sinn" stets versucht,
trotz der prekären Lage
stets einen hoffnungsvollen Ausblick für alle Nicht-Ökonomen zu versprechen.
Auf der einen Seite beschreibt er ganz sachlich die Situation;
auf der anderen Seite versucht er jedoch stets,
die Lage zu verharmlosen und zu beschwichtigen.
"das ist die grösste Krise, die wir jemals erlebt haben"
"so einen massiven Einbruch der Auftragseingänge gab es noch nie"
"da kommt noch einiges auf uns zu"
"die Kreditkartenkrise steht schon in den Startlöchern"
auf der anderen Seite verharmlosend
"es gab immer wieder Krisen"
"konjunkturelles auf und ab ist ganz normal"
"natürlich wird es irgendwann wieder aufwärts gehen"
"wir werden dann später erzählen, wie das alles war, und wie wir es aus der Krise geschafft haben"
...
Allerdings sagt er -durch die Blume- auch,
weshalb er stets bemüht ist,
Hoffnung zu verbreiten:
"es wäre ein Problem wenn die Menschen aus Angst nicht mehr weiter konsumierern würden"
tja; man fürchtet die sich selbst erfüllende Prophezeiung.
--------------------------------
noch mehr Stiglitz: http://www.arte.tv/stiglitz
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trotz der prekären Lage
stets einen hoffnungsvollen Ausblick für alle Nicht-Ökonomen zu versprechen.
Auf der einen Seite beschreibt er ganz sachlich die Situation;
auf der anderen Seite versucht er jedoch stets,
die Lage zu verharmlosen und zu beschwichtigen.
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- Frank_Stein
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Re: Stiglitz vs Sinn
Willst Du ihm das zum Vorwurf machen?helli-belli hat geschrieben: ...
Allerdings sagt er -durch die Blume- auch,
weshalb er stets bemüht ist,
Hoffnung zu verbreiten:
"es wäre ein Problem wenn die Menschen aus Angst nicht mehr weiter konsumierern würden"
tja; man fürchtet die sich selbst erfüllende Prophezeiung.
Die Krise lässt sich am Besten lösen, wenn alle sie ignorieren.
Leider ist das nicht so einfach.
Im Gegensatz zu 1929 haben wir den Vorteil, dass unser Währungssystem unabhängig vom gelben und weißen Metall ist.
Wenn Geld knapp wird - reicht es, wenn man neues Geld druckt. Allerdings braucht man auch eine Strategie, dieses Geld wieder aus dem Markt zu ziehen, wenn es zu einem Anstieg der Preise führt.
Nach der Quantitätsgleichung gilt:
Geldmenge * Geldumlaufgeschwindigkeit = reale Gütermenge * Preisindex
Momentan haben wir ein Problem mit der Geldumlaufgeschwindigkeit.
Man kann dieses Problem beheben, wenn man die Geldmenge erhöht - mit der Gefahr, dass wenn Inflationsängste aufkommen - die Geldumlaufgeschwindigkeit stark ansteigt und zusammen mit der gestiegenen Geldmenge zu einem starken Anstieg der Preise führt.
Deswegen benötigen wir jenseits des Zinsmechanismusses die Möglichkeit schnell und effizient Geld aus dem Markt herauszuziehen.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Mittwoch 11. März 2009, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Wenn Linke etwas von Wirtschaft verstehen würden, wären sie nicht links.
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- bakunicus
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Re: Stiglitz vs Sinn
helli-belli hat geschrieben:kleine Videosession: Zwei aktuelle Gespräche über die derzeitige Weltwirtschaftskrise;
einmal Stiglitz:
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Auf der einen Seite beschreibt er ganz sachlich die Situation;
auf der anderen Seite versucht er jedoch stets,
die Lage zu verharmlosen und zu beschwichtigen.
"das ist die grösste Krise, die wir jemals erlebt haben"
"so einen massiven Einbruch der Auftragseingänge gab es noch nie"
"da kommt noch einiges auf uns zu"
"die Kreditkartenkrise steht schon in den Startlöchern"
auf der anderen Seite verharmlosend
"es gab immer wieder Krisen"
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"wir werden dann später erzählen, wie das alles war, und wie wir es aus der Krise geschafft haben"
...
Allerdings sagt er -durch die Blume- auch,
weshalb er stets bemüht ist,
Hoffnung zu verbreiten:
"es wäre ein Problem wenn die Menschen aus Angst nicht mehr weiter konsumierern würden"
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vielen dank !!!
das interview mit stiglitz ist sehr aufschlußreich ...
und bestätigt im wesentlichen den internationalen pressekontext ...
gruß bakunicus
- helli-belli
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der Sinn ist ein Scharlatan
theoderich hat geschrieben:
Willst Du ihm das zum Vorwurf machen?
Die Krise lässt sich am Besten Lösen, wenn alle sie ignoriern.
Leider ist das nicht so einfach.
Aufgrund der deutschen Exportabhängigkeit wird es bald Entlassungen und Werks-Schliessungen geben;
"einfach ignorieren und weitermachen" ist da wahrlich nicht so ganz einfach.
und die Leute zu verarschen,
damit diese nicht der anstehenden Krise vorbeugend ihren Zasta zusammenhalten,
nur damit sich die Krise -auf deren Kosten- noch etwas hinauszögern lässt
(am besten noch über die Bundestagswahl...),
halte ich schon für moralisch bedenklich.
wie Scharlatanerei funktioniert,
hat Goethe schon vor 250 Jahren ganz gut auf den Punkt gebracht:
die Lust am Betrug und am Selbstbetrug
“Die Lust am Betrug und am Selbstbetrug eint Täter und Opfer.
Nicht selten glaubt der Scharlatan selbst, was er sagt; das lernt er im Lauf seiner Karriere
- nicht zuletzt, weil seine Kundschaft ihm fanatisch anhängt.
Dabei ahnen alle die Gefahr.
Doch die Hoffnung auf eine wunderhafte Wendung scheint ihnen immer noch trostreicher
als der Trott des gesunden Menschenverstandes.
Strenger ausgedrückt:
Es ist erbärmlich anzusehen, wie die Menschen nach Wundern schnappen,
um nur in ihrem Unsinn und Albernheiten beharren zu dürfen,
und um sich gegen die Ohnmacht des Menschenverstandes und der Vernunft wehren zu können”
(Goethe an Jacobi 1791).
"Nicht selten glaubt der Scharlatan selbst, was er sagt"
Glaube ich beim Sinn jetzt weniger,
dass er wirklich daran glaubt.
Hoffen: ja.
Um es wirklich zu glauben,
strengt er sich meiner Meinung nach in den Phasen, in welchen er Hoffnung zu verbreiten versucht,zu sehr an.
unSinn's Schlusswort[/IMG]
So einen unwissenschaftlichen Müll kann vor mir aus ein Tom Buhrow
über das Volk ergiessen - dafür ist dieser schliesslich bekannt;**
**(Un)Sinn teilweise natürlich auch.
- lamb of god
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Re: Stiglitz vs Sinn
@helli-belli
Das Schlimme ist doch, dass Typen wie Sinn nicht nur seit Jahren, sondern auch weiterhin für die Ausbildung der zukünftigen Volkswirte zuständig sind. Was du in 20 Jahren voon den soi genannten "Experten" zu hören bekommst, kann man sich an allen Fünfen abzählen.
Das Schlimme ist doch, dass Typen wie Sinn nicht nur seit Jahren, sondern auch weiterhin für die Ausbildung der zukünftigen Volkswirte zuständig sind. Was du in 20 Jahren voon den soi genannten "Experten" zu hören bekommst, kann man sich an allen Fünfen abzählen.
- helli-belli
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Re: Stiglitz vs Sinn
nix zu danken.bakunicus hat geschrieben:
vielen dank !!!
dass er im wesentlichen "den internationalen pressekontext" bestätigt,bakunicus hat geschrieben: das interview mit stiglitz ist sehr aufschlußreich ...
und bestätigt im wesentlichen den internationalen pressekontext ...
sehe ich allerdings nicht.
Stiglitz fordert massive Änderungen am System
(hast du die Dokumentation "eine bessere Welt" (klick)
auch gesehen?
oder: was soll das sein, dieser "internationale pressekontext"?
vielleichtz kenne ich den ja nur nicht;
"im grossen und ganzen" ist das,
was ich aus der Presse so erfahre
vielmehr mit "nationalwirtschaftlich orientierter, kapitalhöriger Mainstream-Propaganda"
zu betiteln...
(eben das "vs").
Zuletzt geändert von helli-belli am Mittwoch 11. März 2009, 17:03, insgesamt 2-mal geändert.
- helli-belli
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Re: Stiglitz vs Sinn
20 Jahre sind eine lange Zeit...lamb of god hat geschrieben:@helli-belli
Was du in 20 Jahren voon den soi genannten "Experten" zu hören bekommst, kann man sich an allen Fünfen abzählen.
...und wer das Gequassel vom Sinn a la:
"...die Produktionsmittel müssen zwingendst in privater Hand sein, damit die Resourcen stets optimal genutzt werden ... Sanktionierungsgedanke ...blablabla"
ohe weiter zu hinterfragen annimt,
der hängt sowieso sein Fähnchen stets nach dem Wind.
...und wenn die VWL'er den Braten riechen,
und erkennen,
dass ihr eigener Stellenwert in der Gesellschaft zunimmt wenn
-anstatt irgendwelcher gier- und machtlüsternder Erben- das Produktivkapital ab Grössenordnung xy
von gemeinnützigen Stiftungen verwaltet wird,
dann werden einige Axiome eben kurzerhand ersetzt.
- bakunicus
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Re: Stiglitz vs Sinn
helli-belli hat geschrieben: nix zu danken.
dass er im wesentlichen "den internationalen pressekontext" bestätigt,
sehe ich allerdings nicht.
Stiglitz fordert massive Änderungen am System
(hast du die Dokumentation "eine bessere Welt" (klick)
auch gesehen?
oder: was soll das sein, dieser "internationale pressekontext"?
vielleichtz kenne ich den ja nur nicht;
"im grossen und ganzen" ist das,
was ich aus der Presse so erfahre
vielmehr mit "nationalwirtschaftlich orientierter, kapitalhöriger Mainstream-Propaganda"
zu betiteln...
(eben das "vs").
mit pressekontext ist gemeint, dass nicht nur die steuerzahler sondern auch vor allem die entwicklungsländer die zeche werden zahlen müssen ...
und das alle rettungspakete nicht ihren sinn erfüllen, sondern zu zahlungen von boni, dividenden und übernahmeaktionen verwendet werden ..
über die konsequenzen und reaktionen der bevölkerung können wir sowieso erst reden, wenn die krise wirklich jedem im pormonnaie sehr sehr weh tun wird ...
und das wird kommen ...
bis jetzt ist der sturm erst mit dunklen wolken am horizont zu sehen ...
die pleiten und massenentlassungen werden erst noch folgen.
aber das pulver ist jetzt schon verschossen ....
gruß baku
Re: Stiglitz vs Sinn
(un)Sinn (aka Käptn Ahab) gehörte jahrelang zu den propagandisten einer wirtschaftspolitik die zu dieser krise geführt hat ("Der Versuch, die Steuer zu erheben, führt zwangsläufig zu Kapitalverkehrskontrollen und weiteren dirigistischen Eingriffen in die Kapitalmärkte, die die Funktionsweise der westlichen Wirtschaftsordnung unterminieren." http://www.handelsblatt.com/homepage/da ... g;852702;2)- nun hat er kreide gefressen und ist zum wendehals (wie viele andere auch) mutiert und will es plötzlich schon immer gesagt haben, daß die deregulierung des finanzsektors schädlich sei und der staat eingreifen müsse (s.o). Es ist einfach nur ekelhaft seine salbungsvollen sprücheklopferei zu hören.
Zuletzt geändert von ahead am Mittwoch 11. März 2009, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
Ukrainian freedom fighters -> http://www.heise.de/tp/artikel/41/41787/1.html
- lamb of god
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Re: Stiglitz vs Sinn
Ekelhaft ist es nur weil die Medien diesem Dampfplauderer weiterhin ein Podium geben und kein Wort der Kritik zu hören ist. Wie auch? Da müssten die Mediuen ja selbst erstmal im Büsserhemd antreten.ahead hat geschrieben:Es ist einfach nur ekelhaft seine salbungsvollen sprücheklopferei zu hören.
- Frank_Stein
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Re: der Sinn ist ein Scharlatan
Du hast natürlich recht - die Autounternehmen, die jetzt noch Überstunden fahren um die Nachfrage wegen der Verschrottungsprämie zu erfüllen sollten sich personell auf das tiefe Loch vorbereiten, dass nach Auslaufen dieser Maßnahme auf sie zukommt.helli-belli hat geschrieben: und die Leute zu verarschen,
damit diese nicht der anstehenden Krise vorbeugend ihren Zasta zusammenhalten,
nur damit sich die Krise -auf deren Kosten- noch etwas hinauszögern lässt
(am besten noch über die Bundestagswahl...),
halte ich schon für moralisch bedenklich.
Trotzdem gilt: Welche Szenarien gibt es?
Wenn man der Rezession durch eine Geldflutung entgegenwirkt - dann kann sich das schnell in eine Inflation entwickeln.
Vor diesem Hintergrund und bei den niedrigen Zinsen - ist Konsum oder Investition nicht falsch.
Worin kann man investieren?
Erneuerbare Energien wie Windkraftwerke bieten sich an.
Manchmal sollte man antizyklisch handeln.
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- Frank_Stein
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Re: Stiglitz vs Sinn
Stieglitz sagt im Prinzip das, was eigentlich selbstverständlich sein sollte.helli-belli hat geschrieben: Stiglitz fordert massive Änderungen am System
(hast du die Dokumentation "eine bessere Welt" (klick)
auch gesehen?
Man kann nicht dauerhaft auf Pump leben - eines Tages ist Zahltag und der ist für alle Beteiligten eine böse Überraschung.
Was hinzu kommt - ist, dass ausgerechnet die ärmsten Länder - als eigentlich Unbeteiligte - jene sein werden, die die Krise am Stärksten trifft.
Doch die Amerikaner sind davon noch weit entfernt.
http://www.macroanalyst.de/us-6-1-x-m-us-eu-gif.gif
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- Frank_Stein
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Re: Stiglitz vs Sinn
Ist es Deregulierung, wenn man Banken verpflichtet an Menschen Kredite zu vergeben, die diese Menschen nicht erfüllen können?ahead hat geschrieben:(un)Sinn (aka Käptn Ahab) gehörte jahrelang zu den propagandisten einer wirtschaftspolitik die zu dieser krise geführt hat ("Der Versuch, die Steuer zu erheben, führt zwangsläufig zu Kapitalverkehrskontrollen und weiteren dirigistischen Eingriffen in die Kapitalmärkte, die die Funktionsweise der westlichen Wirtschaftsordnung unterminieren." http://www.handelsblatt.com/homepage/da ... g;852702;2)- nun hat er kreide gefressen und ist zum wendehals (wie viele andere auch) mutiert und will es plötzlich schon immer gesagt haben, daß die deregulierung des finanzsektors schädlich sei und der staat eingreifen müsse (s.o). Es ist einfach nur ekelhaft seine salbungsvollen sprücheklopferei zu hören.
Das passierte in den USA - und es waren vorrangig deutsche Landesbanken, die diese toxischen Papiere gekauft haben.
Wir haben die Krise der falschen Regulierung zu verdanken.
Die Banken bieten auch Geschäfte an, die das Risiko der Kunden (ähnlich einer Versicherung) reduzieren soll. Das Risiko, dass die Kunden kaufen, verkaufen die Banken - und wenn der Fall des Falles eintritt - dann muss die Bank, die über Jahre mit diesen Geschäften Gewinne eingefahren hat eben auch mal zahlen.
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Re: Stiglitz vs Sinn
HRE, Commerzbank, Deutsche Bank alles landesbanken? Einerseits ist es ziemlich billig nun die landesbanken alleine an den pranger zu stellen - andererseits sitzen schließlich in den landesbanken nur leute die vorgeblich mit geld umgehen können, leute aus CDU/CSU/FDP...theoderich hat geschrieben:
Ist es Deregulierung, wenn man Banken verpflichtet an Menschen Kredite zu vergeben, die diese Menschen nicht erfüllen können?
Das passierte in den USA - und es waren vorrangig deutsche Landesbanken, die diese toxischen Papiere gekauft haben.
Wir haben die Krise der falschen Regulierung zu verdanken.
Die Banken bieten auch Geschäfte an, die das Risiko der Kunden (ähnlich einer Versicherung) reduzieren soll. Das Risiko, dass die Kunden kaufen, verkaufen die Banken - und wenn der Fall des Falles eintritt - dann muss die Bank, die über Jahre mit diesen Geschäften Gewinne eingefahren hat eben auch mal zahlen.

"Zulassung der Hedgefonds, die gesetzliche Ermöglichung der Verbriefung von Krediten in einem endlosen Schneeballsystem, die rechtliche Anerkennung von sogenannten außerbilanziellen Zweckgesellschaften etc."
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29871/1.html
hat ja erstmal nix mit kreditvergabe zu tun - sondern mit deregulierung des finanzsektors, auf dem die kreditvergabe einen teil ausmacht.
Mich verwundert es nicht, das hat ja Käptn Ahab ja schon vorgekaut, das marktversagen zu einem staatsversagen umzudeuten - würde ja ins neolib weltbild passen, nur warum dann der stete ruf nach dem staat, wo doch eigentlich theoretisch die unsichtbare hand des marktes alles bestens regelt?
Ukrainian freedom fighters -> http://www.heise.de/tp/artikel/41/41787/1.html
- Frank_Stein
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Re: Stiglitz vs Sinn
ahead hat geschrieben: Mich verwundert es nicht, das hat ja Käptn Ahab ja schon vorgekaut, das marktversagen zu einem staatsversagen umzudeuten - würde ja ins neolib weltbild passen, nur warum dann der stete ruf nach dem staat, wo doch eigentlich theoretisch die unsichtbare hand des marktes alles bestens regelt?
Normalerweise ist Diversifikation eine gute Strategie, Riskien zu begrenzen. Aber wenn alles Märkte global gleichzeitig wegbrechen - dann hilft auch diese Strategie nicht mehr.
Keine Bank würde überleben, wenn auf einmal alle Anleger die Bank stürmen, um ihre Ersparnisse abzuheben. Hier Sicherheit zu geben - damit dieser Fall nicht eintritt - hat uns von Schlimmerem bewahrt.
Der Staat seinerseits wäre der Hauptverlierer gewesen, wenn es so gekommen wäre - also hatte er ein sehr hohes Eigeninteresse daran gehabt, das zu verhindern. Er zahlt nun den kleineren Preis.
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Re: Stiglitz vs Sinn
Warum betreibt dann der staat aktiv insolvenzverschleppung?theoderich hat geschrieben:
Normalerweise ist Diversifikation eine gute Strategie, Riskien zu begrenzen. Aber wenn alles Märkte global gleichzeitig wegbrechen - dann hilft auch diese Strategie nicht mehr.
Keine Bank würde überleben, wenn auf einmal alle Anleger die Bank stürmen, um ihre Ersparnisse abzuheben. Hier Sicherheit zu geben - damit dieser Fall nicht eintritt - hat uns von Schlimmerem bewahrt.
Der Staat seinerseits wäre der Hauptverlierer gewesen, wenn es so gekommen wäre - also hatte er ein sehr hohes Eigeninteresse daran gehabt, das zu verhindern. Er zahlt nun den kleineren Preis.
Ukrainian freedom fighters -> http://www.heise.de/tp/artikel/41/41787/1.html
- Frank_Stein
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Re: Stiglitz vs Sinn
Weil er den DoninoDay fürchtet.ahead hat geschrieben:
Warum betreibt dann der staat aktiv insolvenzverschleppung?
Die Kosten eines Zusammenbruches sind höher, als eine staatliche Bürgschaft zu übernehmen.
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Re: Stiglitz vs Sinn
Welche kosten?theoderich hat geschrieben:
Weil er den DoninoDay fürchtet.
Die Kosten eines Zusammenbruches sind höher, als eine staatliche Bürgschaft zu übernehmen.
Bei einer insolvenz werden iA die guten teile gerettet, die schlechten teile gehen in die unsichtbare hand des marktes...

Ukrainian freedom fighters -> http://www.heise.de/tp/artikel/41/41787/1.html
- Frank_Stein
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Re: Stiglitz vs Sinn
Das Problem ist, dass das Marktumfeld nicht geeignet ist, die schlechten Teile aufzusaugen. Es sind weltweit 50 Bio. Dollar vernichtet worden - das hinterlässt Spuren.ahead hat geschrieben: Welche kosten?
Bei einer insolvenz werden iA die guten teile gerettet, die schlechten teile gehen in die unsichtbare hand des marktes...
Man sollte warten, bis das Marktumfeld wieder besser wird.
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Re: Stiglitz vs Sinn
Und solange pumpt man milliarde auf milliarde in ein marodes unternehmen?theoderich hat geschrieben:
Das Problem ist, dass das Marktumfeld nicht geeignet ist, die schlechten Teile aufzusaugen. Es sind weltweit 50 Bio. Dollar vernichtet worden - das hinterlässt Spuren.
Man sollte warten, bis das Marktumfeld wieder besser wird.
Offenbar geht es um was anderes als um kosten.
Ukrainian freedom fighters -> http://www.heise.de/tp/artikel/41/41787/1.html