Julian hat geschrieben:(16 Apr 2018, 16:33)
Wie die Flüchtlinge in Deutschland denken, ist nicht ausreichend untersucht. Betrachtet man jedoch die Hauptherkunftsländer der Flüchtlinge, so wird klar, dass dort eine Mehrheit die Scharia als das offenbarte Wort Gottes betrachtet, und dass eine große Mehrheit sich dafür ausspricht, die Scharia zum Gesetz des Landes zu machen (Pew 2013).
Man muss dazu sagen, dass in Syrien keine Umfrage durchgeführt werden konnte, es gibt aber Daten zu den arabischen Nachbarstaaten, die ich für annähernd übertragbar halte.
Man kann sicher darüber streiten, was das nun bedeutet. Ist die Durchsetzung der Scharia synonym zur Vorstellung von einem Gottesstaat? Zumindest halte ich das für diskutabel - und finde es bedenklich, wenn man hier schon die Grenze zur "Hetze" sieht.
Natürlich könnten die Flüchtlinge aus Syrien eine spezielle Auswahl sein; einige von ihnen haben möglicherweise in der Tat genug von Religion als Herrschaftsideologie. Wenn man aber sieht, dass die Mehrheit eben nicht vor den Islamisten geflohen sind, sondern vor Assad, dann sollte man darüber noch einmal nachdenken.
Die Gebiete unter Assads Herrschaft sind nämlich nicht ohne Grund die säkularsten des Landes.
Ich denke, dass die wehrten aufgebrachten User hier etwas missverstanden habe. Ich habe definitiv nicht die Mehrheit der Flüchtlinge mit Terroristen gleichgesetzt.
Auch die Menschen, die Gotteskrieger unterstützt haben, sind keine Terroristen. Es waren ja auch nicht alle Deutsche Mörder, nur weil sie die Nazis unterstützt haben.
Aber man darf auch nicht die Augen davor verschliessen, dass die Mehrheit der Sunniten ein Staatssystem befürworten, welches eben nun mal auf den sunnitischen Glauben beruht. Ist doch klar. Das bedeutet allerdings nicht, dass alle dafür Mord und Totschlag gutheissen. Aber auch ohne IS und Al Nusra ist ein Gottesstaat nicht zu befürworten.
Assads Politik ist natürlich auch kein Maßstab. Andersgläubige umzubringen ist nichts, was ich unterstütze. Der Gottesstaat ist aber keine Alternative.
Aber hier glauben einige wahrscheinlich, dass in Syrien eine mustergültige Demokratie entstehen würde, wenn Assad weg wäre. Das ist natürlich völliger Nonsens.