Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
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- Watchful_Eye
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Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Ist vielleicht eine etwas persönliche Frage, aber habt ihr in eurem Freundeskreis schon Situationen gehabt, wo ihr aufgrund linker oder rechter Positionen Streit hattet oder gar verstoßen wurdet? Habt ihr bei bestimmten Freunden das Gefühl, des Friedens willen eure Meinungen verheimlichen zu müssen?
Mich interessiert das sowohl von Linken als auch von Rechten. Fühlt ihr euch ausgegrenzt? Grenzt ihr selbst aus? Seid ihr schonmal gegenüber einem Freund auf Distanz gegangen, weil er euch politisch zu abtrünnig wurde?
Ist euch vielleicht sogar Unwohl in Bezug auf das kommende Weihnachtsfest, weil ihr wisst, dass ihr euch dann wieder aus eurer Sicht blöde Meinungen zu dem Thema anhören müsst? Würde mich mal interessieren. Ich versuche irgendwie immer, alle Seiten zu verstehen, und vermutlich wären einige meiner eher linken Freunde enttäuscht davon, wenn sie mitkriegen, wie viel Verständnis ich teilweise für eher rechte Positionen zeige.
Mich interessiert das sowohl von Linken als auch von Rechten. Fühlt ihr euch ausgegrenzt? Grenzt ihr selbst aus? Seid ihr schonmal gegenüber einem Freund auf Distanz gegangen, weil er euch politisch zu abtrünnig wurde?
Ist euch vielleicht sogar Unwohl in Bezug auf das kommende Weihnachtsfest, weil ihr wisst, dass ihr euch dann wieder aus eurer Sicht blöde Meinungen zu dem Thema anhören müsst? Würde mich mal interessieren. Ich versuche irgendwie immer, alle Seiten zu verstehen, und vermutlich wären einige meiner eher linken Freunde enttäuscht davon, wenn sie mitkriegen, wie viel Verständnis ich teilweise für eher rechte Positionen zeige.
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- Liegestuhl
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Meine Frau und ich vermeiden inzwischen Diskussionen über die sog. "Massentierhaltung".
Sobald man auch nur im Ansatz realistisch diskutiert und ideologisch verfestigten Vorurteilen widerspricht, verliert man dramatisch an Sympathiepunkten.
Sobald man auch nur im Ansatz realistisch diskutiert und ideologisch verfestigten Vorurteilen widerspricht, verliert man dramatisch an Sympathiepunkten.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Irgendwo lauern immer Tretminen. Ich mach mir da keinen Kopf mehr und sag meine Meinung. Verwandtschaft muß das aushalten und Freunde die das nicht können sind keine.
Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten W.U.
Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Wir diskutieren im Freundeskreis oft und ehrlich. Manchmal wird es hitzig, aber nie respektlos. Vor meinen Freunden habe ich den höchsten Respekt. Trotz manchmal verschiedener Meinungen würde jeder für den anderen alles tun.
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Mein Vater ist in politischen Dingen komplett anderer Meinung als ich. "Alle einsperren." ist noch eine der nettesten Forderungen. Aber gut, SEIN Vater war halt Kernnazi. So richtig. Jungstahlhelm und dann SS.
Vor Kriegsende hat die Mutter meines Vaters die Hakenkreuzfahnen in die Bettwäsche eingenäht. Nicht wegwerfen, vielleicht kann man die ja noch einmal verwenden.
Diese Erziehung merkt man meinem Vater an. Ich habe mich davon emanzipiert und distanziert.
Und so kommt es, zu Tisch, häufig zu angeregten Diskussionen.
Mein Vater ist ein lieber Kerl. Er hat sein Leben lang hart auf dem Bau gearbeitet, um uns vier Jungs eine gute Bildung und einigermaßen zivilisierte Manieren angedeihen zu lassen.
Aber politisch kommen wir nicht auf einen Nenner.
Das hindert uns aber nicht daran, ein schönes Weihnachtsfest zu feiern.
Mit meinen Freunden bin ich eigentlich komplett auf einer Linie. Da gibt es keine großen Diskussionen.
Vor Kriegsende hat die Mutter meines Vaters die Hakenkreuzfahnen in die Bettwäsche eingenäht. Nicht wegwerfen, vielleicht kann man die ja noch einmal verwenden.
Diese Erziehung merkt man meinem Vater an. Ich habe mich davon emanzipiert und distanziert.
Und so kommt es, zu Tisch, häufig zu angeregten Diskussionen.
Mein Vater ist ein lieber Kerl. Er hat sein Leben lang hart auf dem Bau gearbeitet, um uns vier Jungs eine gute Bildung und einigermaßen zivilisierte Manieren angedeihen zu lassen.
Aber politisch kommen wir nicht auf einen Nenner.
Das hindert uns aber nicht daran, ein schönes Weihnachtsfest zu feiern.
Mit meinen Freunden bin ich eigentlich komplett auf einer Linie. Da gibt es keine großen Diskussionen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Wenn einer von meinen Bekannten, Verwandten oder Kollegen so ein AfD-Horst wäre, würde ich mich nicht mit ihm plaudernd an einen Tisch setzen. Da bin ich konsequent.
Meine Freunde ticken natürlich wie ich. Die kann ich mir ja auch aussuchen.
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Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Mit Herzensfreunden, die man lange genug kennt, kann man auch über Politik reden - an wem einem liegt, den wird man mit seinen eigenen, auf andere Präferenzen gerichteten Meinungen nicht in eine moralische Ecke treiben. Mit Bekannten ist das anders. Entweder man lässt solche Diskussionen sein, wenn man die Unterschiede kennt, oder man lebt sich stillschweigend auseinander, bis man sich aus den Augen verliert. Jemand, der von vornherein Wert darauf legt, in solchen Fragen ideologische Einheit herzustellen, ist eine Freundschaft nicht wert.
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Verheimlichen? Esist eher so, daß ich mit manchen Leuten nicht über Politik rede, weil ich weiß es gibt da sehr unterschiedliche Anschauungen. Und warum soll ich mir bei einem netten Bier Stress machen, wenn es andere Themen gibt.Watchful_Eye hat geschrieben:(18 Dec 2017, 19:53)
Ist vielleicht eine etwas persönliche Frage, aber habt ihr in eurem Freundeskreis schon Situationen gehabt, wo ihr aufgrund linker oder rechter Positionen Streit hattet oder gar verstoßen wurdet? Habt ihr bei bestimmten Freunden das Gefühl, des Friedens willen eure Meinungen verheimlichen zu müssen?

Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Bei mir ist es genau umgekehrt. Während mein Vater eher der Libertäre ist, bin ich eher der Konservative Nationalist. Also, kommt immer ganz drauf an.
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Ach herrje, der arme Papa.Kael hat geschrieben:(06 Jan 2018, 17:05)
Bei mir ist es genau umgekehrt. Während mein Vater eher der Libertäre ist, bin ich eher der Konservative Nationalist. Also, kommt immer ganz drauf an.

Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Politik und ansichten spielen zu hause kaum eine Rolle, familie ist wichtig, zusammen essen, small talk. Jeder nach seiner facon.
Zuhören wo es wichtig ist.
Erzählen wo es nötig scheint.
Schweigen wo es angebracht ist.
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Der Meister meiner Kfz-Werkstatt ist REP-Mitglied und sollte auch schon im Landkreis kandidieren - ich diskutiere gern mit ihm
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
In meinem langjährigen Freundeskreis ehemaliger Arbeitskollegen gibt es schon ganz erhebliche Meinungsunterschiede. Um des lieben Friedens willen halte ich dann den Mund, wenn wieder einmal eine Verrücktheit als unumstößliche Wahrheit in die Runde posaunt wird. Meist ist es so, daß einige Wochen/Monate später dann doch die amtlichen Daten auf dem Tisch liegen... und dann ist das eben so. Mir ging das zuletzt mit der Energiewende so... und dem Anteil der erneuerbaren Energien an der Elektrizitätserzeugung. Lohnt sich deshalb ein ernsthafter Streit?
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Könnte mir vorstellen, dass sie dasselbe über dich sagtLiegestuhl hat geschrieben:(18 Dec 2017, 20:19)
Meine Frau und ich vermeiden inzwischen Diskussionen über die sog. "Massentierhaltung".
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Qui factus est ut nullum timeret
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Ich bin ganz glücklich damit, dass mir im Job eigentlich keine Zeit bleibt, um über andere Dinge als Job zu reden 
Will ich ehrlich gesagt auch gar nicht wissen, was die so denken. Mir reicht eine Kollegin, die als Sinti über Roma hetzt ...
Bei meinen Freuden ist es so, dass wir (fast) alle sehr vernünftig sind, es gibt eher nur geringe Abweichungen in unseren Ansichten. Die kann man auch gut diskutieren.

Will ich ehrlich gesagt auch gar nicht wissen, was die so denken. Mir reicht eine Kollegin, die als Sinti über Roma hetzt ...
Bei meinen Freuden ist es so, dass wir (fast) alle sehr vernünftig sind, es gibt eher nur geringe Abweichungen in unseren Ansichten. Die kann man auch gut diskutieren.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft 

Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Vorneweg: Ein interessanter Strang!Watchful_Eye hat geschrieben:(18 Dec 2017, 19:53)
Ist vielleicht eine etwas persönliche Frage, aber habt ihr in eurem Freundeskreis schon Situationen gehabt, wo ihr aufgrund linker oder rechter Positionen Streit hattet oder gar verstoßen wurdet? Habt ihr bei bestimmten Freunden das Gefühl, des Friedens willen eure Meinungen verheimlichen zu müssen?
Mich interessiert das sowohl von Linken als auch von Rechten. Fühlt ihr euch ausgegrenzt? Grenzt ihr selbst aus? Seid ihr schonmal gegenüber einem Freund auf Distanz gegangen, weil er euch politisch zu abtrünnig wurde?
Generell: Bei den Leuten die ich länger kenne, bin ich da offen mit meinen politischen Ansichten und es stellt sich da häufig heraus, das mit einigen Standpunkten da Einverständnis herrscht, mit anderen nicht ... aber das insgesamt keinen Einfluss auf Sympathie oder dem Gegenteil hat.
Bei Personen, die ich nicht näher kenne aber dennoch bekannt bin ich da erstmal zurückhaltender.
Bei Personen, die ich gar nicht kenne, bzw. mir egal sind habe ich da keine Probleme was mit zu teilen solange ich davon ausgehe, das diese keine Gefahr für Leib und Leben für mich darstellen können.
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Ich diskutiere sehr oft mit Rechten oder Halbrechten, und diese schätzen an mir den ehrlichen Umgang mit dem Thema. Ich selbst seh bei denen sehr viel Wut - und oft hat diesen Wut ihren Ursprung eben nicht in selbstgemachten Erfahrungen mit Ausländern, sondern sehr oft in der Familie, wo es oftmals härter zugeht als bei Muslimen.Watchful_Eye hat geschrieben:(18 Dec 2017, 19:53)
Ist vielleicht eine etwas persönliche Frage, aber habt ihr in eurem Freundeskreis schon Situationen gehabt, wo ihr aufgrund linker oder rechter Positionen Streit hattet oder gar verstoßen wurdet? Habt ihr bei bestimmten Freunden das Gefühl, des Friedens willen eure Meinungen verheimlichen zu müssen?
Mich interessiert das sowohl von Linken als auch von Rechten. Fühlt ihr euch ausgegrenzt? Grenzt ihr selbst aus? Seid ihr schonmal gegenüber einem Freund auf Distanz gegangen, weil er euch politisch zu abtrünnig wurde?
Ist euch vielleicht sogar Unwohl in Bezug auf das kommende Weihnachtsfest, weil ihr wisst, dass ihr euch dann wieder aus eurer Sicht blöde Meinungen zu dem Thema anhören müsst? Würde mich mal interessieren. Ich versuche irgendwie immer, alle Seiten zu verstehen, und vermutlich wären einige meiner eher linken Freunde enttäuscht davon, wenn sie mitkriegen, wie viel Verständnis ich teilweise für eher rechte Positionen zeige.
Meine eigene Familie hat immer offen über alles diskutiert, jeden Gedanken zugelassen, aber eben auch auf die Konsequenzen des jeweiligen Gedankens hingewiesen. Bei mir gibts deshalb keine Denkverbote, ich lehne Rechts aus überwiegend logischen Gründen ab.
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Ich stelle fest, dass häufiger diskutiert wird über politische und gesellschaftliche Themen als früher. Auch schon mal etwas hitziger weil natürlich Meinungen auseinander gehen. Aber dass dies dazu geführt hätte, dass Freundschaften zerbrechen? Nein, auf keinen Fall.Watchful_Eye hat geschrieben:(18 Dec 2017, 19:53)
Ist vielleicht eine etwas persönliche Frage, aber habt ihr in eurem Freundeskreis schon Situationen gehabt, wo ihr aufgrund linker oder rechter Positionen Streit hattet oder gar verstoßen wurdet? Habt ihr bei bestimmten Freunden das Gefühl, des Friedens willen eure Meinungen verheimlichen zu müssen?
Mich interessiert das sowohl von Linken als auch von Rechten. Fühlt ihr euch ausgegrenzt? Grenzt ihr selbst aus? Seid ihr schonmal gegenüber einem Freund auf Distanz gegangen, weil er euch politisch zu abtrünnig wurde?
Allerdings gibt es in meinem Umfeld auch (meines Wissens

Ich muss allerdings sagen, dass ich durchaus den Kontakt zu Menschen abbrechen würden, deren Einstellung und Überzeugung für mich untragbar wäre.
- relativ
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Ich habe eher das Problem, daß zu viele meiner Freunde zu unpolitisch sind und Diskussionen schon an einem Punkt scheitern, wo sie evtl. erst gerade Anfangen interessant zu werden.
Mit meiner Frau rede ich nicht mehr viel über Politik, häufig zu unterschiedliche Standpunkte, die zu oft zu unkontrollierbaren Diskussionen führen.
Mit meiner Frau rede ich nicht mehr viel über Politik, häufig zu unterschiedliche Standpunkte, die zu oft zu unkontrollierbaren Diskussionen führen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Solche gibt es natürlich auch. Ich habe auch Personen im Umfeld, bei denen ich den Eindruck habe, dass sie sich nur sehr bedingt für Politik und aktuelles Geschehen interessieren. Da kommen dann auch keine Diskussionen in Gang.relativ hat geschrieben:(19 Jan 2018, 11:10)
Ich habe eher das Problem, daß zu viele meiner Freunde zu unpolitisch sind und Diskussionen schon an einem Punkt scheitern, wo sie evtl. erst gerade Anfangen interessant zu werden.
Mit meiner Frau rede ich nicht mehr viel über Politik, häufig zu unterschiedliche Standpunkte, die zu oft zu unkontrollierbaren Diskussionen führen.
Aber viele, mit denen man früher über alles mögliche sprach, scheinen in den letzten Jahren doch interessierter bzw. haben mehr Lust über solche Themen zu disktutieren.
Was sind denn unkontrollierbare Diskussionen?

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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Das ist interessant. Habt ihr aber eine gemeinsame Wertebasis? Ich diskutier mit meiner Partnerin auch nicht viel über Politik. Wobei ich mir über unkontrollierbare Diskussionen weniger Gedanken mache. Da ist es eher so, dass wir uns über das Ziel (die Werte) einig sind, über den Weg dahin vielleicht unterschiedlich.... Aber das in der Partnerschaft auszudiskutieren wäre mir zu anstrengend. Da halte ich gegenseitige Akzeptanz für wichtiger.relativ hat geschrieben:(19 Jan 2018, 11:10)
Mit meiner Frau rede ich nicht mehr viel über Politik, häufig zu unterschiedliche Standpunkte, die zu oft zu unkontrollierbaren Diskussionen führen.
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Wenn bestimmte ganz grundsätzliche Diskussionsregeln wenigstens im Großen und Ganzen eingehalten werden, mag ich Diskussionen mit möglichst kontroversen Standpunkten bei weitem mehr als solche mit Harmonie und Übereinstimmung. Das "Problem" bei Diskussionen mit meiner Partnerin besteht eher darin, dass wir zu häufig gleicher oder ähnlicher politischer Ansicht sind. Aber bei Diskussionen mit ihren Verwandten ...
da prallen die Ansichten schon öfter mal ordentlich gegeneinander. Macht wie gesagt nix. Im Gegenteil. Nur persönlich sollte es nicht werden.
da prallen die Ansichten schon öfter mal ordentlich gegeneinander. Macht wie gesagt nix. Im Gegenteil. Nur persönlich sollte es nicht werden.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Ich denke man muss hier auch unterscheiden. Wichtig in einer Partnerschaft ist ja, dass man über gemeinsame Werte verfügt, dabei kann man ja über den Weg dahin unterschiedlicher Meinung sein. Und den sollte man sicherlich nicht überbewerten und überstrapazieren, sondern halt meiner Meinung akzeptieren.schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jan 2018, 11:40)
Wenn bestimmte ganz grundsätzliche Diskussionsregeln wenigstens im Großen und Ganzen eingehalten werden, mag ich Diskussionen mit möglichst kontroversen Standpunkten bei weitem mehr als solche mit Harmonie und Übereinstimmung. Das "Problem" bei Diskussionen mit meiner Partnerin besteht eher darin, dass wir zu häufig gleicher oder ähnlicher politischer Ansicht sind. Aber bei Diskussionen mit ihren Verwandten ...
da prallen die Ansichten schon öfter mal ordentlich gegeneinander. Macht wie gesagt nix. Im Gegenteil. Nur persönlich sollte es nicht werden.
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Ja , ich finde es auch manchmal komisch, aber hierbei ist eben der Habitus der beteiligten Personen m.M. entscheidend.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(19 Jan 2018, 11:30)
Das ist interessant. Habt ihr aber eine gemeinsame Wertebasis? Ich diskutier mit meiner Partnerin auch nicht viel über Politik. Wobei ich mir über unkontrollierbare Diskussionen weniger Gedanken mache. Da ist es eher so, dass wir uns über das Ziel (die Werte) einig sind, über den Weg dahin vielleicht unterschiedlich.... Aber das in der Partnerschaft auszudiskutieren wäre mir zu anstrengend. Da halte ich gegenseitige Akzeptanz für wichtiger.
Ab einem gewissenPpunkt kommen wir nicht weiter und die Themen vermischen sich unkontrolliert (gibt ja kein Moderrator

Mir ist vorallem persönlicher Respekt wichtig, den man sich natürlich auch Rethorisch verdienen muss.
Ich kann z.B. einem Diskussionspartner wenig Respekt entgegenbringen, der Dritten keinen entgegenbringt, indem er z.B. für mich pauschale/unbeweisene Urteile fällt.
Zuletzt geändert von relativ am Freitag 19. Januar 2018, 13:11, insgesamt 1-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Unkontrollierbare Diskussionen sind z.B. solche, indem eine Diskussion zu viel ins Themenfremde rutscht und /oder im Laufe der Diskussionsverlaufs zu sehr ins Persönliche geht. Sowas kommt m.M., ausserhalb des Internets und vis-à-vis bei Menschen, die sich gut kennen, häufiger vor.CharlotteK hat geschrieben:(19 Jan 2018, 11:17)
Solche gibt es natürlich auch. Ich habe auch Personen im Umfeld, bei denen ich den Eindruck habe, dass sie sich nur sehr bedingt für Politik und aktuelles Geschehen interessieren. Da kommen dann auch keine Diskussionen in Gang.
Aber viele, mit denen man früher über alles mögliche sprach, scheinen in den letzten Jahren doch interessierter bzw. haben mehr Lust über solche Themen zu disktutieren.
Was sind denn unkontrollierbare Diskussionen?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Kann sicher passieren, ja
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
wichtig ist, denke ich mal, dass man eine gemeinsame Wertebasis hat. Also dass man sich grundsätzlich mal darüber einig ist, welche Werte, dass man den vertritt.relativ hat geschrieben:(19 Jan 2018, 13:00)
Ja , ich finde es auch manchmal komisch, aber hierbei ist eben der Habitus der beteiligten Personen m.M. entscheidend.
Ab einem gewissenPpunkt kommen wir nicht weiter und die Themen vermischen sich unkontrolliert (gibt ja kein Moderrator). Dann ist es besser aufzuhören, was mir am Anfang eher schwer gefallen ist.
Mir ist vorallem persönlicher Respekt wichtig, den man sich natürlich auch Rethorisch verdienen muss.
Ich kann z.B. einem Diskussionspartner wenig Respekt entgegenbringen, der Dritten keinen entgegenbringt, indem er z.B. für mich pauschale/unbeweisene Urteile fällt.
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Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Ja stimmt, ohne die könnte ich gar keine Partnerschaft eingehen, bzw. würde es nicht lange gut gehen.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(19 Jan 2018, 13:39)
wichtig ist, denke ich mal, dass man eine gemeinsame Wertebasis hat. Also dass man sich grundsätzlich mal darüber einig ist, welche Werte, dass man den vertritt.
Bis jetzt haben wir 15 Jahre geschafft, mal schauen wie es weiter geht.

Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Klar gibt es Diskussionen. Man kennt mich, man weiss, wofür ich stehe und wie ich die Welt durchdringe. Andere anders. Das kann dann interessant werden. Wenn nicht, bleibenlassen. Zucht und Training sind doch auch tolle Themen.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Re: Die gesellschaftliche Spaltung in eurem Umfeld?
Unter meinen linken Freunden ist es kein Problem Dinge offen anzusprechen. * Wir diskutieren auch kritisch über Islam und Flüchtlingspolitik und vor allem Gender, mit dem Unterschied das keiner von uns mit der stumpfen Polemik anfängt. Es heult auch niemand rum im Sinne von "wääh, jetzt werde ich bestimmt wieder rechts genannt für meine Position", sondern man äußert etwas und redet darüber. Wenn man anderer Meinung ist, sagt aber auch keiner "Mein Gott, wie kann man nur so ein dummer naiver Gutmensch sein" oder feiert sich selbst wie "hahaha du Idiot, vor 2 Monaten habe ich das gesagt, jetzt ist es eingetreten und du warst so ein blöder Trottel. Ich habs dir gezeigt!" Da fängt man dann auch manchmal selbst Diskussionen an, indem man sagt "Erinnerst du dich an meine Aussage von vor 4 Wochen? Ich hätte nicht gedacht, dass ich so daneben liegen kann, aber da korrigiere ich mich jetzt".Watchful_Eye hat geschrieben:(18 Dec 2017, 19:53)
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Mich interessiert das sowohl von Linken als auch von Rechten. Fühlt ihr euch ausgegrenzt? Grenzt ihr selbst aus? Seid ihr schonmal gegenüber einem Freund auf Distanz gegangen, weil er euch politisch zu abtrünnig wurde?
Anders ist es in den Freundeskreisen aus der Kindheit, da bin ich auch der Einzige, der studiert hat. Ich denke, dass macht einen großen Unterschied in Sprache, Argumentation und Denken. Da heißt es dann auch mal "Die Molukken mal wieder, nur am prügeln, ich kann das Pack nich mehr sehn". "Scheiß Musels, die gehören abgeschoben, stattdessen kassieren se Sozialhilfe, 10.000 Euro im Monat und wir Deutschen kriegen nix!" (Wohlgemerkt: Das sind keine Arbeitslosen oder sonstwie vernachlässigte, sondern Menschen mit Berufsausbildung und 1500-2000 netto.) Neger, Zigeuner, Musels, das ganze Programm. Jeder Scheiß, den man irgendwo aufschnappt wird geglaubt und es wird auch nicht differenziert. Ich hab mehrmals versucht zu diskutieren oder die Thematik zu entschärfen, aber das bringt nichts, weil es ne Woche später wieder so los geht. Einer von denen hat dieses Jahr AfD gewählt, der Rest hat auch kein wirkliches Interesse an Politik. RTL2 News oder Pro7 News, das wars. Nichtwähler, bei der letzten Bundestagswahl wussten einige sogar nicht mal, dass diese 2 Tage später stattfand.
In der Familie ist es ein Mix aus Beidem. Da wird zwar auch teilweise rumpolemisiert - auch hier, weil keiner studiert hat und dieses differenzierte Denken nicht so verankert ist - aber wenn man es ihnen erklärt, dann verstehen sie es auch.
Im zweiteren Fall habe ich es daher aufgegeben, mit den Menschen kann ich gut über Computerspiele, Essen, Musik und Partyerlebnisse reden, aber bei gesellschaftlichen Themen halte ich mich lieber raus, da die Personen sonst aggressiv werden. Ist mir aber egal, ich muss nicht überall und immer meine Meinung raushauen.
edit, Nachtrag: Dieser Rückzug, dass ich fast nur noch mit Linken Freunden diskutiere ist eine direkte Folge der konservativen Jammerei. Falls das eine Strategie sein sollte, Linke Meinungen zurückzudrängen, Glückwunsch, es hat Erfolg. Die "Dekonstruktion", die vor einiger Zeit angekündigt wurde, wirkt. Denn durch ständiges wiederholen von "Du bist doch Linker, also unterstelle ich dir, dass du jeden Nazi nennst, der nicht deiner Meinung ist, dass du Burkas toll findest und außerdem willst du die Meinung anderer Leute verbieten und wirfst Steine" hat man die Lust verloren, sich aktiv zu beteiligen und überlässt lieber all denen das Feld, die sich für die konservative Bürgerliche Mitte halten. Und das merke ich nicht nur bei mir. Während im Facebook und unter Zeitungsartikeln früher noch gegen Rechte argumentiert wurde, sind diverse Kommentarspalten mittlerweile geflutet von den stets gleichen Parolen. Gegenwehr existiert nicht mehr.
* Bevor man mir hier was draus dreht, dass ich die Linken nur zu den Guten machen möchte: Ich glaube, dass viele Klischees über Linke aus dem Internet stammen und aus dem Grünenumfeld. Zu diesen Linken, die auf Twitter + Facebook untereinander organisiert sind, habe ich keinen Kontakt. Deswegen kann ich auch nie wirklich nachvollziehen, wenn hier einfach behauptet wird "die Linken sind alle Veganer", "die Linken finden den Islam voll supi", "die Linken mögen Burkas", "die Linken finden das man MenschInnen_X* schreiben muss", nur weil das irgendeine Parteimitglied der Grünen mal auf Twitter geschrieben hat.