Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Moderator: Moderatoren Forum 1
Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Heutzutage ist das Handwerk ziemlich unterrepräsentiert.
Mit ca. 12,50€ die Stunde ist der normale Geselle recht unterbezahlt. Das macht knapp 1.600€ im Monat. Eine Meisterausbildung geht noch mal in die Zehntausende-Euro und dann gibt es nicht mal einen Garant das man ein entsprechendes Gehalt bekommt - und man gegebenenfalls darauf sitzenbleibt.
Teilweise sterben die Handwerksbetriebe in Städten und Dörfern fast schon aus, viele wollen nicht mehr diese Arbeiten verrichten weil sie für die entsprechende Bezahlung nicht ausreichend ist. Selbst ein normaler Verkäufer bekommt mehr.
Städte und Gemeinden zahlen sehr langsam an die entsprechenden Handwerksfirmen - wodurch die Firmen selbst kein Interesse mehr daran haben Aufträge der Stadt anzunehmen - und teilweise sind die ausgelegten Aufträge 'unterirdisch' in der Bezahlung. Weswegen es kaum noch Firmen gibt die darauf anspringen.
Doch wie kommt es dazu?
Auf der einen Seite gibt es einen Qualitätsschutz durch die Handwerkskammer. Ein Meister darf nur ausbilden. Was ich gelinde gesagt: Sehr gut finde. Auf der anderen Seite verhindert es natürlich ein allzu schnelles Wachstum.
Die Gegenseite davon, die gibt es auch Firmen die Fliesenleger anstellen - Allerdings sind dort teilweise nicht ausgebildete Menschen vor Ort und viel Pfusch am Bau wird betrieben.
Was also kann die Lösung dahingehend sein? Das Handwerk in Deutschland ist selbst heutzutage ein Muss und darf nicht wie eine billige Dienstleistung gesehen werden - was es wohl von vielen wird. Teilweise schon als 'Minderwertige Arbeit' - Doch wie steuert man dagegen an?
Mit ca. 12,50€ die Stunde ist der normale Geselle recht unterbezahlt. Das macht knapp 1.600€ im Monat. Eine Meisterausbildung geht noch mal in die Zehntausende-Euro und dann gibt es nicht mal einen Garant das man ein entsprechendes Gehalt bekommt - und man gegebenenfalls darauf sitzenbleibt.
Teilweise sterben die Handwerksbetriebe in Städten und Dörfern fast schon aus, viele wollen nicht mehr diese Arbeiten verrichten weil sie für die entsprechende Bezahlung nicht ausreichend ist. Selbst ein normaler Verkäufer bekommt mehr.
Städte und Gemeinden zahlen sehr langsam an die entsprechenden Handwerksfirmen - wodurch die Firmen selbst kein Interesse mehr daran haben Aufträge der Stadt anzunehmen - und teilweise sind die ausgelegten Aufträge 'unterirdisch' in der Bezahlung. Weswegen es kaum noch Firmen gibt die darauf anspringen.
Doch wie kommt es dazu?
Auf der einen Seite gibt es einen Qualitätsschutz durch die Handwerkskammer. Ein Meister darf nur ausbilden. Was ich gelinde gesagt: Sehr gut finde. Auf der anderen Seite verhindert es natürlich ein allzu schnelles Wachstum.
Die Gegenseite davon, die gibt es auch Firmen die Fliesenleger anstellen - Allerdings sind dort teilweise nicht ausgebildete Menschen vor Ort und viel Pfusch am Bau wird betrieben.
Was also kann die Lösung dahingehend sein? Das Handwerk in Deutschland ist selbst heutzutage ein Muss und darf nicht wie eine billige Dienstleistung gesehen werden - was es wohl von vielen wird. Teilweise schon als 'Minderwertige Arbeit' - Doch wie steuert man dagegen an?
-
- Beiträge: 66
- Registriert: Mittwoch 21. Februar 2018, 10:53
- user title: HIN- u. nicht WEGseher
- Wohnort: im Norden
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Zum einen bewundert uns ein gr. Teil der Welt für unser duales System.
Nur bezahlen, also die Kosten, die so etwas mit sich bringt, wollen das fast alle nicht.
Sie suchen nach "Sparmöglichkeiten" wie z. B. den Meisterzwang auszuhebeln (was z. T. bereits gelungen ist).
Die von Ihnen angestellte Vermutung, es würde noch schlechter (die Qualität unseres Handwerks) kommen, teile ich.
Erst recht eingedenk der Überlegungen (es sind ja schon klare Bemühungen) der Brüsseler Eurokraten, allen voran J. C. Juncker, die Ost-Erweiterung noch weiter zu forcieren.
Denn das öffnet neue Märkte zu noch billigeren Arbeitskräften...ehm, ich wollte nat. sagen, Fachkräften des Baugewerbes u. ä.
Sind weiterhin alle EU-Länder zu EU-weiten Ausschreibungen verpflichtet, dann ist klar wohin die Reise geht.
Wir werden mehr Pfusch (nicht nur) am Bau erleben, als wir uns bislang vorstellen konnten.
Aber was soll's...Hauptsache Brüssel setzt sich durch.
Nur bezahlen, also die Kosten, die so etwas mit sich bringt, wollen das fast alle nicht.
Sie suchen nach "Sparmöglichkeiten" wie z. B. den Meisterzwang auszuhebeln (was z. T. bereits gelungen ist).
Die von Ihnen angestellte Vermutung, es würde noch schlechter (die Qualität unseres Handwerks) kommen, teile ich.
Erst recht eingedenk der Überlegungen (es sind ja schon klare Bemühungen) der Brüsseler Eurokraten, allen voran J. C. Juncker, die Ost-Erweiterung noch weiter zu forcieren.
Denn das öffnet neue Märkte zu noch billigeren Arbeitskräften...ehm, ich wollte nat. sagen, Fachkräften des Baugewerbes u. ä.
Sind weiterhin alle EU-Länder zu EU-weiten Ausschreibungen verpflichtet, dann ist klar wohin die Reise geht.
Wir werden mehr Pfusch (nicht nur) am Bau erleben, als wir uns bislang vorstellen konnten.
Aber was soll's...Hauptsache Brüssel setzt sich durch.
- 3x schwarzer Kater
- Beiträge: 25831
- Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
- user title: Do legst di nieda
- Wohnort: Schwaben
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
das halte ich schon für schräg. Welche Handwerker meinst du?Kael hat geschrieben:(27 Feb 2018, 15:51)
Heutzutage ist das Handwerk ziemlich unterrepräsentiert.
Mit ca. 12,50€ die Stunde ist der normale Geselle recht unterbezahlt. Das macht knapp 1.600€ im Monat. Eine Meisterausbildung geht noch mal in die Zehntausende-Euro und dann gibt es nicht mal einen Garant das man ein entsprechendes Gehalt bekommt - und man gegebenenfalls darauf sitzenbleibt.
Teilweise sterben die Handwerksbetriebe in Städten und Dörfern fast schon aus, viele wollen nicht mehr diese Arbeiten verrichten weil sie für die entsprechende Bezahlung nicht ausreichend ist. Selbst ein normaler Verkäufer bekommt mehr.
Städte und Gemeinden zahlen sehr langsam an die entsprechenden Handwerksfirmen - wodurch die Firmen selbst kein Interesse mehr daran haben Aufträge der Stadt anzunehmen - und teilweise sind die ausgelegten Aufträge 'unterirdisch' in der Bezahlung. Weswegen es kaum noch Firmen gibt die darauf anspringen.
Doch wie kommt es dazu?
Auf der einen Seite gibt es einen Qualitätsschutz durch die Handwerkskammer. Ein Meister darf nur ausbilden. Was ich gelinde gesagt: Sehr gut finde. Auf der anderen Seite verhindert es natürlich ein allzu schnelles Wachstum.
Die Gegenseite davon, die gibt es auch Firmen die Fliesenleger anstellen - Allerdings sind dort teilweise nicht ausgebildete Menschen vor Ort und viel Pfusch am Bau wird betrieben.
Was also kann die Lösung dahingehend sein? Das Handwerk in Deutschland ist selbst heutzutage ein Muss und darf nicht wie eine billige Dienstleistung gesehen werden - was es wohl von vielen wird. Teilweise schon als 'Minderwertige Arbeit' - Doch wie steuert man dagegen an?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Das findet man in fast jedem Handwerksbereich so vor.
Von Mechanikern bis hin zu Handwerkern wie Dachdeckern und Co.
Von Mechanikern bis hin zu Handwerkern wie Dachdeckern und Co.
- 3x schwarzer Kater
- Beiträge: 25831
- Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
- user title: Do legst di nieda
- Wohnort: Schwaben
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Kael hat geschrieben:(27 Feb 2018, 17:42)
Das findet man in fast jedem Handwerksbereich so vor.
Von Mechanikern bis hin zu Handwerkern wie Dachdeckern und Co.
hast du dafür auch irgendwelche Belege?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Ich finde nicht, dass er übertreibt. Das Bauhauptgewerbe ist dabei noch vergleichsweise gut bezahlt, aber Rohrleger, Lüftungsbauer oder Elektriker gehören nicht dazu, und hier in Berlin verdienen diese Gewerke im Prinzip erst seit dem Mindestlohn garantiert über 10 Euro, wobei Berufseinsteiger sogar noch niedriger liegen können. Meisterlöhne sind manchmal nur 1-2 Euro pro Stunde mehr, und man muss sich noch vorwerfen lassen, im Vergleich zu den Polen viel zu teuer zu sein.
Beispiel Elektriker: https://www.deutsche-handwerks-zeitung. ... 1266/87071
Sicher wird man auch Firmen finden, die mehr zahlen, aber die allermeisten Elektrikerbuden in Berlin zahlen kaum mehr als den Mindestlohn.
- 3x schwarzer Kater
- Beiträge: 25831
- Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
- user title: Do legst di nieda
- Wohnort: Schwaben
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
schon spannend, Es gibt einen Bauboom und alle arbeiten zum MindestlohnWoppadaq hat geschrieben:(27 Feb 2018, 18:05)
Sicher wird man auch Firmen finden, die mehr zahlen, aber die allermeisten Elektrikerbuden in Berlin zahlen kaum mehr als den Mindestlohn.
Das glaub ich nicht.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
-
- Beiträge: 38094
- Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Alle nicht. Aber besonders im armen Berlin dürften viele Bauhelfer nicht viel mehr als den Mindestlohn erhalten.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(27 Feb 2018, 18:07)
schon spannend, Es gibt einen Bauboom und alle arbeiten zum Mindestlohn
Das glaub ich nicht.
https://www.perzukunft.de/Bauhelfer_m_w ... 12906.html
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
- 3x schwarzer Kater
- Beiträge: 25831
- Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
- user title: Do legst di nieda
- Wohnort: Schwaben
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
ist ein Bauhelfer ein HandwerkerAdam Smith hat geschrieben:(27 Feb 2018, 18:21)
Alle nicht. Aber besonders im armen Berlin dürften viele Bauhelfer nicht viel mehr als den Mindestlohn erhalten.
https://www.perzukunft.de/Bauhelfer_m_w ... 12906.html
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
-
- Beiträge: 38094
- Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Der gehört zum Baugewerbe.
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
- 3x schwarzer Kater
- Beiträge: 25831
- Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
- user title: Do legst di nieda
- Wohnort: Schwaben
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Unbeliebt und wenig Bewerber, das mag sein. Aber unterbezahlt sicher nicht. Man muss hier unterscheiden zwischen Helfertätigkeiten, dem ausgebildeten Handwerker und den Handwerksmeister.
=> Letztere 2 werden sich über hohe Lohn-/Einkommenssteigerungen freuen können!
=> Letztere 2 werden sich über hohe Lohn-/Einkommenssteigerungen freuen können!
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Selbst Gesellen, ausgebildete Handwerker, verdienen im Schnitt zwischen dem Mindestlohn und 14-15€.
Du kannst ja gern mal googeln was so ein normaler Mechaniker verdient.
Wenn ich 'Mechatroniker Gehalt' google - bekam ich einen Wert der bei "3500€/Monat" anlag. Direkt 2 Zeilen darunter war aber auch: 1650€/Monat.
Letztlich ist das erstere wohl eher ein Teamleiter-Gehalt und das letztere das normale Gesellengehalt.
Im Schnitt kann man vom 'angezeigten Gehalt' noch mal ein wenig runtergehen.
Du kannst ja gern mal googeln was so ein normaler Mechaniker verdient.
Wenn ich 'Mechatroniker Gehalt' google - bekam ich einen Wert der bei "3500€/Monat" anlag. Direkt 2 Zeilen darunter war aber auch: 1650€/Monat.
Letztlich ist das erstere wohl eher ein Teamleiter-Gehalt und das letztere das normale Gesellengehalt.
Im Schnitt kann man vom 'angezeigten Gehalt' noch mal ein wenig runtergehen.
- Provokateur
- Beiträge: 12535
- Registriert: Samstag 3. Januar 2015, 16:44
- user title: Alpha by choice&Liberalpatriot
- Wohnort: जर्मनी
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Wer will denn noch für den "deutschen" Handwerker zahlen? Der seinen Vertrag versteht, seinen Lohn einfordert und auf seine Rechte pocht?
Der Zoll zieht in seiner Funktion als Kontrolleinheit für Schwarzarbeit von jeder kontrollierten Baustelle mindestens 5 "Italiener" oder "Griechen" mit gefälschten Papieren, die sich dann hinterher als Albaner, Kosovaren oder sonstige Landsleute entpuppen - nur nicht als das, was auf ihren Ausweispapieren steht. Die Verantwortlichen finden sich in einem endlosen gordischen Knoten aus Subunternehmern und abgeschobenen Verantwortlichkeiten.
Häufig wird den Leuten nicht mal Lohn gezahlt.
https://www.op-online.de/region/frankfu ... 25053.html
Der Zoll zieht in seiner Funktion als Kontrolleinheit für Schwarzarbeit von jeder kontrollierten Baustelle mindestens 5 "Italiener" oder "Griechen" mit gefälschten Papieren, die sich dann hinterher als Albaner, Kosovaren oder sonstige Landsleute entpuppen - nur nicht als das, was auf ihren Ausweispapieren steht. Die Verantwortlichen finden sich in einem endlosen gordischen Knoten aus Subunternehmern und abgeschobenen Verantwortlichkeiten.
Häufig wird den Leuten nicht mal Lohn gezahlt.
https://www.op-online.de/region/frankfu ... 25053.html
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
twitter.com/Provokateur_Tom
twitter.com/Provokateur_Tom
-
- Beiträge: 1017
- Registriert: Freitag 28. Oktober 2016, 20:53
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
unsere monteure haben angefangen mit 25€ brutto, aber da wurde auch leistung gefordert. inzwischen gibts die stellen ned mehr.
IT'S A LONG WAY TO THE TOP (IF YOU WANNA ROCK 'N' ROLL) - AC DC!!
-
- Beiträge: 66
- Registriert: Mittwoch 21. Februar 2018, 10:53
- user title: HIN- u. nicht WEGseher
- Wohnort: im Norden
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Wie wäre es selbst mal Onkel google anzuschmeissen statt immer die Belegfrage zu stellen, sobald einem etwas nicht gefällt.
Kleiner Tipp:
Die Handwerksverbände/Gilden u. Zünfte wäre z. B. eine der 1. Adressen, die Ihnen dazu Aufklärung bringen würden. Die veröffentlichen regelmäßig.
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Die Handwerker haben volle Auftragsbücher. Da wird ja wohl noch was für eine einigermaßen anständige Bezahlung über bleiben.
-
- Beiträge: 66
- Registriert: Mittwoch 21. Februar 2018, 10:53
- user title: HIN- u. nicht WEGseher
- Wohnort: im Norden
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
3x schwarzer Kater hat geschrieben:(27 Feb 2018, 18:07)
schon spannend, Es gibt einen Bauboom und alle arbeiten zum Mindestlohn
Das glaub ich nicht.
Stimmt ja auch nicht.
Der ML wird weiterhin von bestimmten Gewerken unterlaufen/umgangen what ever...
Quelle (oh je noch aus 2016, aber es hat sich nicht viel verbessert...beim Zoll herrscht Personalnot, also im Außendienst)
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 32704.html
hier was v heute:
https://www.focus.de/finanzen/news/arbe ... 18887.html
Stichwort Scheinselbstständigkeit. damit wird der ML aktiv unterlaufen...
- frems
- Beiträge: 47596
- Registriert: Samstag 4. April 2009, 14:43
- user title: Hochenergetisch
- Wohnort: Hamburg, Europa
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Den Begriff der Repräsentation finde ich etwas unpassend, aber mich wundert es nicht. Zur Zeit läuft's in einigen Branchen, z.B. beim Bau, ja ganz gut, aber die Betriebe wollen häufig gar nicht ausbilden, während gute Bewerber sich andere Alternativen suchen. Der Schweinezyklus ist in der Branche ja sehr bekannt, weshalb viele Unternehmen auch zögern, Fachkräfte unbefristet einzustellen. Und viele wissen, dass sie ihren Job a) kaum bis zur Rente durchführen können und b) überdurchschnittlich stark von Robotik bzw. Automatisierung "bedroht" sind. Und ja, prächtig sind die Löhne nun wirklich nicht, wenn man nicht von Hilfskräften ausgeht, sondern von Personen mit abgeschlossener Ausbildung. Da fragt man sich schon, wozu man sich "Lehrjahre keine Herrenjahre" antat, um dann für wenig Geld meist körperlich schwere Arbeit zu machen.Kael hat geschrieben:(27 Feb 2018, 15:51)
Heutzutage ist das Handwerk ziemlich unterrepräsentiert.
Ich habe damals selbst eine Mechanikerausbildung angefangen, weil es prächtige Zukunftsperspektiven zunächst gab. Die Arbeitsbedingungen waren aber unter aller Sau (80 Stundenwoche normal, unregelmäßig Schlafenszeiten und selten acht oder gar die vorgeschriebenen elf Stunden Ruhe zwischen zwei Schichten) und dann rutschte die Branche in eine Krise, weshalb ich trotz 1er Noten in der Berufsschule abbrach -- so wie rund jeder zweite Azubi, die fast alle (Fach-)Abi hatten, weil sich die Arbeitgeber damals noch aussuchen konnten, wen sie für die begehrte Ausbildung nehmen. Ein paar wenige blieben, schlossen die Lehre erfolgreich ab und ärgerten sich später schwarz, weil es für sie keinerlei Verwendung mehr gab und auch ein Fachstudium nur wenigen einen sicheren Arbeitsplatz bot. Würde es daher aus eigener Erfahrung niemandem empfehlen und bereue es auch nicht, einen anderen Weg eingeschlagen zu haben. Kenne aber jemanden, der als Landschaftsbauer (sofern man das als Handwerk zählt) bei einem öffentlich Unternehmen arbeitet und recht zufrieden mit den Bedingungen ist, da nicht nur stärker auf Arbeitsschutz gesetzt wird, sondern er nach eigener Aussage mit der Entgeltgruppe auch mehr verdient als viele Kollegen bei kleinen Privatfirmen.
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Ich kann die Branche nicht "von innen" beurteilen, bin aber z.Z. Auftraggeber für Zimmermannsbetriebe und Dachdecker und kann nicht erkennen, dass in dem Bereich gut aufgestellte Unternehmen oder ihre Angestellten besonders zu leiden hätten. Dass jemand, der sich mit Fachwerk, Lehmgefächern etc. auskennt, durch Robotik o.ä "bedroht" sein könnte, halte ich auch für unwahrscheinlich.frems hat geschrieben:(28 Feb 2018, 19:02)
Und viele wissen, dass sie ihren Job a) kaum bis zur Rente durchführen können und b) überdurchschnittlich stark von Robotik bzw. Automatisierung "bedroht" sind. Und ja, prächtig sind die Löhne nun wirklich nicht, wenn man nicht von Hilfskräften ausgeht, sondern von Personen mit abgeschlossener Ausbildung.
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Mein Vater ist auch ein Beispiel. Ein Grund wieso ich nie ins Handwerk gehen wollte - Industriemeister mit einem guten Abschluss. Jahrelang gearbeitet. Die letzten 10 JAhre - eher weniger. Teilwesie 'nur' ein GEhalt von maximal 2000€ im Monat - hat bei der Dekra gearbeitet. Auch kein super Gehalt.
Hat mit seinem Wissen einen großen Bereich für Schweißer, CNC und weitere Dinge aufgebaut, dies wurde allerdings durch einen Chefwechsel sabotiert da dieser keine neuen Bewerber bekam. Letztlich, stand die Halle die er aufgebaut hat leer. Vorher ca. 80 bis 100 Personen die dort gearbeitet und ausgebildet wurden, am Ende waren es nur noch 5. Obwohl die Halle stand. Die ganzen anderen Ausbilder wurden auch entlassen, bis er am Ende dran war und seitdem keinen neuen JOb für ein vernünftiges GEhalt als Industriemeister bekam. Obwohl die Qualifikation da ist.
Etwas ähnliches erlebe ich auch bei einem alten Bekannten von mir -> Dachdeckergeselle. Kommt kapp mit dem Geld parat um irgendwie über die Runden zu kommen. Das meiste Geld holt er sich wohl eher 'Nebenbei' in dem er hier und da mal hilft.
Kann sich noch nicht mal ein kleines Auto leisten und wird meist über eine Fahrgemeinschaft von einem Arbeitskollegen abgeholt.
Hat mit seinem Wissen einen großen Bereich für Schweißer, CNC und weitere Dinge aufgebaut, dies wurde allerdings durch einen Chefwechsel sabotiert da dieser keine neuen Bewerber bekam. Letztlich, stand die Halle die er aufgebaut hat leer. Vorher ca. 80 bis 100 Personen die dort gearbeitet und ausgebildet wurden, am Ende waren es nur noch 5. Obwohl die Halle stand. Die ganzen anderen Ausbilder wurden auch entlassen, bis er am Ende dran war und seitdem keinen neuen JOb für ein vernünftiges GEhalt als Industriemeister bekam. Obwohl die Qualifikation da ist.
Etwas ähnliches erlebe ich auch bei einem alten Bekannten von mir -> Dachdeckergeselle. Kommt kapp mit dem Geld parat um irgendwie über die Runden zu kommen. Das meiste Geld holt er sich wohl eher 'Nebenbei' in dem er hier und da mal hilft.
Kann sich noch nicht mal ein kleines Auto leisten und wird meist über eine Fahrgemeinschaft von einem Arbeitskollegen abgeholt.
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Hier im Süden - als Selbständiger Elektriker locker über 100k€ im Jahr. Ohne sich groß anzustrengend. Vieles davon nicht versteuert. Gibt ja kaum mehr welche und der Boom macht es möglich richtig Kohle zu verdienen.Woppadaq hat geschrieben:(27 Feb 2018, 18:05)
Ich finde nicht, dass er übertreibt. Das Bauhauptgewerbe ist dabei noch vergleichsweise gut bezahlt, aber Rohrleger, Lüftungsbauer oder Elektriker gehören nicht dazu, und hier in Berlin verdienen diese Gewerke im Prinzip erst seit dem Mindestlohn garantiert über 10 Euro, wobei Berufseinsteiger sogar noch niedriger liegen können. Meisterlöhne sind manchmal nur 1-2 Euro pro Stunde mehr, und man muss sich noch vorwerfen lassen, im Vergleich zu den Polen viel zu teuer zu sein.
Beispiel Elektriker: https://www.deutsche-handwerks-zeitung. ... 1266/87071
Sicher wird man auch Firmen finden, die mehr zahlen, aber die allermeisten Elektrikerbuden in Berlin zahlen kaum mehr als den Mindestlohn.
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Kein Mechatroniker wird ernsthaft in Erwägung ziehen für 3.500€ im Monat zu arbeiten. Das ist für viele in der Industrie das Nettogehalt - ganz ohne Teamleiter. Die Mechatronik Techniker die sich hier bewerben haben meist so 80k€ Gehaltsvorstellung, das ist dann aber noch mit wenig Berufserfahrung und unter 30.Kael hat geschrieben:
Wenn ich 'Mechatroniker Gehalt' google - bekam ich einen Wert der bei "3500€/Monat" anlag. Direkt 2 Zeilen darunter war aber auch: 1650€/Monat.
Letztlich ist das erstere wohl eher ein Teamleiter-Gehalt und das letztere das normale Gesellengehalt.
Im Schnitt kann man vom 'angezeigten Gehalt' noch mal ein wenig runtergehen.
Muss ja schrecklich sein im Ruhrgebiet.
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Ich hatte neulich einen Klempner bestellt, der Wasserhahn war undicht.
Der Mann hat keine 5 Minuten gebraucht, An- und Abfahrt etwa jeweils 10 Minuten. Die Rechnung betrug knapp 70 Euro.
Wenn dieser Knecht nur einen Hungerlohn bekommt, dann muss die Firma, für die er arbeitet, richtig im Geld schwimmen...
Der Mann hat keine 5 Minuten gebraucht, An- und Abfahrt etwa jeweils 10 Minuten. Die Rechnung betrug knapp 70 Euro.
Wenn dieser Knecht nur einen Hungerlohn bekommt, dann muss die Firma, für die er arbeitet, richtig im Geld schwimmen...
- Alter Stubentiger
- Beiträge: 5460
- Registriert: Freitag 6. Januar 2012, 08:20
- user title: Sozialdemokrat
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Nö. Du musst wissen was eine Betriebsstunde kostet. Dann kann man sich ein Bild machen.KarlRanseier hat geschrieben:(28 Feb 2018, 20:16)
Ich hatte neulich einen Klempner bestellt, der Wasserhahn war undicht.
Der Mann hat keine 5 Minuten gebraucht, An- und Abfahrt etwa jeweils 10 Minuten. Die Rechnung betrug knapp 70 Euro.
Wenn dieser Knecht nur einen Hungerlohn bekommt, dann muss die Firma, für die er arbeitet, richtig im Geld schwimmen...
Du ahnst ja nicht was für ein Rattenschwanz an Kosten an so einem Betrieb hängt. Betriebe kaufen ja auch Maschinen und Werkzeuge in Profiausführung. Was dass allein kostet. Ist aber notwendig.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
-
- Beiträge: 1017
- Registriert: Freitag 28. Oktober 2016, 20:53
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
und die leerlaufzeiten. in münchen findest du auch keine vernünftigen betriebsräume und zahlst für wenig geeignete räume horrende mieten.Alter Stubentiger hat geschrieben:(28 Feb 2018, 20:28)
Nö. Du musst wissen was eine Betriebsstunde kostet. Dann kann man sich ein Bild machen.
Du ahnst ja nicht was für ein Rattenschwanz an Kosten an so einem Betrieb hängt. Betriebe kaufen ja auch Maschinen und Werkzeuge in Profiausführung. Was dass allein kostet. Ist aber notwendig.
ich finde 70 euro auch günstig...-

IT'S A LONG WAY TO THE TOP (IF YOU WANNA ROCK 'N' ROLL) - AC DC!!
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Tja. Hättest du es mal selbst gemacht. Dafür ruft man doch keinen Handwerker.KarlRanseier hat geschrieben:(28 Feb 2018, 20:16)
Ich hatte neulich einen Klempner bestellt, der Wasserhahn war undicht.
Der Mann hat keine 5 Minuten gebraucht, An- und Abfahrt etwa jeweils 10 Minuten. Die Rechnung betrug knapp 70 Euro.
Wenn dieser Knecht nur einen Hungerlohn bekommt, dann muss die Firma, für die er arbeitet, richtig im Geld schwimmen...

- Provokateur
- Beiträge: 12535
- Registriert: Samstag 3. Januar 2015, 16:44
- user title: Alpha by choice&Liberalpatriot
- Wohnort: जर्मनी
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Der ist aber gegen Schäden versichert. Klar, das ist nur eine Dichtung; bevor ich aber selber irgendwo rumpfusche und die komplette Wohnung unter Wasser setze, zahle ich lieber etwas mehr und bin am Ende geschützt.Polibu hat geschrieben:(28 Feb 2018, 20:56)
Tja. Hättest du es mal selbst gemacht. Dafür ruft man doch keinen Handwerker.
Egal, ich wohn eh zur Miete. Diese Instandsetzungsarbeiten veranlasst und bezahlt mein Vermieter.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
twitter.com/Provokateur_Tom
twitter.com/Provokateur_Tom
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
25min für 70€? Damit kann die Firma kaum Geld verdienen. Ist viel zu billig. Als Selbständiger alleine geht das.KarlRanseier hat geschrieben:(28 Feb 2018, 20:16)
Ich hatte neulich einen Klempner bestellt, der Wasserhahn war undicht.
Der Mann hat keine 5 Minuten gebraucht, An- und Abfahrt etwa jeweils 10 Minuten. Die Rechnung betrug knapp 70 Euro.
Wenn dieser Knecht nur einen Hungerlohn bekommt, dann muss die Firma, für die er arbeitet, richtig im Geld schwimmen...
- frems
- Beiträge: 47596
- Registriert: Samstag 4. April 2009, 14:43
- user title: Hochenergetisch
- Wohnort: Hamburg, Europa
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Ein paar Spezialisten werden sich in den nächsten Jahren keine Sorgen machen müssen, aber wir reden ja von der Frage, was in 40 bis 50 Jahren ist. Und da wird auch der Dachdecker ausgedient haben: https://www.aargauerzeitung.ch/wirtscha ... -130233110PeterK hat geschrieben:(28 Feb 2018, 19:24)
Ich kann die Branche nicht "von innen" beurteilen, bin aber z.Z. Auftraggeber für Zimmermannsbetriebe und Dachdecker und kann nicht erkennen, dass in dem Bereich gut aufgestellte Unternehmen oder ihre Angestellten besonders zu leiden hätten. Dass jemand, der sich mit Fachwerk, Lehmgefächern etc. auskennt, durch Robotik o.ä "bedroht" sein könnte, halte ich auch für unwahrscheinlich.
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
-
- Beiträge: 2344
- Registriert: Sonntag 10. April 2016, 17:59
Re: Das Handwerk - Unbeliebt, kaum Bewerber, Unterbezahlt
Schöner Beitrag des Thomas Straubhaar - bis auf wenige Details sehe ich das ganz genauso. Die Reaktionen darauf sind typisch. Ein "wunderbares Studienobjekt" hat jeder hier vor der Nase. In diesem Forum wimmelt es von Menschen, die sich in ihrer Eintagesfliegenmentalität praktisch nichts vorstellen können, was auch nur in der näheren Zukunft liegt. Während jeder, der seine ganz normalen Sinne noch beieinander hat sich bemüht, auch Entwicklungen einzuplanen die "scheinbar" noch weit in der Ferne liegen, sind einige hier (leider nicht nur hier) Totalverweigerer jeglicher "Zukunftsperspektiven".
Statt sich selbst schlau zu machen - was noch nie so einfach war wie heute - labern sie in kurzen meist aussagearmen Halbsätzen über Gott und die Welt. Immer nach dem Motto "Wissen ist Macht - aber nix wissen macht nix"...
Die Idee das man sich in Ruhe zurücklehen kann - "abwarten was geschieht" - war schon im vergangenen Jahrhundert der völlig falsche Ansatz. Soweit es mich betrifft, ich erlebe gerade wieder einen höchst interessanten Wandel mit. Sehr abwechslungsreiche 70 Jahre. Nie war es langweilig. Langweilig waren allenfalls gewisse Mitmenschen, die üblicherweise "den (letzten) Schuss nicht gehört haben" - dennoch fest, geradezu mit religiöser Inbrunst daran glauben, alles bleibe so, so wie es aus Sicht ihres unerfreulich schmaler Horizonte "bleiben müsste".
Handwerker - je näher sie sich an der schnell wandelnden Technologien befinden - können an Hand all der vergangen längst obsoleten Technik erkennen, wie dumm es ist, nicht permanent mit Wandel zu rechnen und sich rechtzeitig - möglichst "vorauseilend" dem Wandel anzupassen.
Ein gute Mischung war (nicht nur für mich) immer "Handwerk" und Theorie als ein "Miteinander" zu handhaben. Mal auf Fachmessen - auch auf "berufsfremden" - zu erleben, was "morgen" zu erwarten ist. Fachliteratur - auch übergreifend - als Standardlesestoff. Einfach ständig "am Ball" bleiben. Dummköpfe und ihre "alternativen Wahrheiten" zu meiden - einfach weltoffen zu sein und zu bleiben.
Dann ist Zukunft eine positive Erwartung und nicht so schrecklich, dass man am besten nichts davon weiß oder wissen will ....
Statt sich selbst schlau zu machen - was noch nie so einfach war wie heute - labern sie in kurzen meist aussagearmen Halbsätzen über Gott und die Welt. Immer nach dem Motto "Wissen ist Macht - aber nix wissen macht nix"...

Die Idee das man sich in Ruhe zurücklehen kann - "abwarten was geschieht" - war schon im vergangenen Jahrhundert der völlig falsche Ansatz. Soweit es mich betrifft, ich erlebe gerade wieder einen höchst interessanten Wandel mit. Sehr abwechslungsreiche 70 Jahre. Nie war es langweilig. Langweilig waren allenfalls gewisse Mitmenschen, die üblicherweise "den (letzten) Schuss nicht gehört haben" - dennoch fest, geradezu mit religiöser Inbrunst daran glauben, alles bleibe so, so wie es aus Sicht ihres unerfreulich schmaler Horizonte "bleiben müsste".
Handwerker - je näher sie sich an der schnell wandelnden Technologien befinden - können an Hand all der vergangen längst obsoleten Technik erkennen, wie dumm es ist, nicht permanent mit Wandel zu rechnen und sich rechtzeitig - möglichst "vorauseilend" dem Wandel anzupassen.
Ein gute Mischung war (nicht nur für mich) immer "Handwerk" und Theorie als ein "Miteinander" zu handhaben. Mal auf Fachmessen - auch auf "berufsfremden" - zu erleben, was "morgen" zu erwarten ist. Fachliteratur - auch übergreifend - als Standardlesestoff. Einfach ständig "am Ball" bleiben. Dummköpfe und ihre "alternativen Wahrheiten" zu meiden - einfach weltoffen zu sein und zu bleiben.

Dann ist Zukunft eine positive Erwartung und nicht so schrecklich, dass man am besten nichts davon weiß oder wissen will ....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)