Iran-Reise: Schröder trifft Ahmadinedschad

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Platon
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Iran-Reise: Schröder trifft Ahmadinedschad

Beitrag von Platon »

Es ist ein Tabubruch: Ex-Kanzler Gerhard Schröder wird bei seinem Besuch in Iran den israelfeindlichen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad treffen. Auch ein Gespräch mit Außenminister Mottaki ist geplant. Schröder ist privat in dem Land - auf Einladung eines Arztes.

Berlin - Dieses Treffen wird einige Empörung hervorrufen. Immerhin ist der Gesprächspartner jener Mann, der dazu aufruft, Israel "von der Landkarte" zu tilgen. Und auch was den Holocaust angeht, wartet er mit manch kruden Thesen auf. Die Rede ist von Irans Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Diesen will der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) während seines Besuchs in Teheran treffen.

Medienberichte über das Treffen bestätigte Schröders Büro. Der Ex-Kanzler ist am Donnerstag im Iran eingetroffen und wird sich vier Tage dort aufhalten - privat, wie es heißt.

Den Angaben seines Büros zufolge plant Schröder neben dem Gespräch mit Ahmadinedschad unter anderem auch ein Treffen mit Außenminister Monaschehr Mottaki. Angaben zu den genauen Terminen gab es zunächst nicht. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet zudem von geplanten Begegnungen mit Parlamentspräsident Ali Laridschani und dem früheren Staatspräsidenten Haschemi Rafsandschani. Am Samstag will Schröder eine Rede vor der iranischen Industrie- und Handelskammer halten.

Schröder folgt mit dem Besuch einer Einladung des iranischen Medizinprofessors Madschid Samii. Gemeinsam mit Samii, dem Gründer des International Neuroscience Institute in Schröders Heimatstadt Hannover, will der Altkanzler an der Gründung einer wissenschaftlichen Stiftung in Teheran teilnehmen.

Neben der Hauptstadt wird Schröder auch die Städte Rascht und Isfahan besuchen. In Rascht will er an einer Veranstaltung teilnehmen, bei der die Universitätsklinik nach Samii benannt wird. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes hatte gesagt, der Ex-Kanzler fahre auf eigene Rechnung und nicht im Auftrag der Bundesregierung. Es sei aber selbstverständlich, dass vorher der Sachverstand der Regierung eingeholt worden sei. Während seiner Amtszeit hatte Schröder Iran nicht besucht.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 63,00.html
Während seiner Amtszeit hatte er Iran nie besucht. Nun will sich Ex-Kanzler Schröder mit Präsident Ahmadinedschad treffen. Um Politik soll es aber nicht gehen

Bei seiner Ankunft in Teheran erklärte Gerhard Schröder, dass er politische Gespräche mit Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad und anderen iranischen Politikern begrüßen würde. "Ich bin in keiner operativen Politik tätig, aber ich bin ein politischer Mensch und hoffe, dass es das ein oder andere Gespräch geben wird." Ob es aber überhaupt zu diesen Gesprächen kommt, müsse das Protokollbüro des iranischen Außenministeriums noch entscheiden. Im Westen ist Ahmadinedschad unter anderen wegen seiner Atompolitik und wegen israelfeindlicher Äußerungen äußerst umstritten.

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, will der Altkanzler während seiner viertägigen Reise auch Parlamentspräsident Ali Laridschani treffen. Außerdem sei eine Begegnung mit Ex-Präsident Haschemi Rafsandani vorgesehen, der nun Vorsitzender des einflussreichen Obersten Schlichtungsrates ist. Außenminister Manutscher Mottaki soll für den Altbundeskanzler ein Abendessen geben.

Schröder wies dabei Spekulationen der iranischen Presse zurück, dass er eine Botschaft der neuen amerikanischen Regierung und von Bundeskanzlerin Angela Merkel für Teheran habe. "Ich habe keine Botschaft, aber Hoffnung auf neue Beziehungen zwischen der internationalen Gemeinschaft und dem Iran".

Der Altkanzler ist auf Einladung des Neurochirurgen Madschid Samii unterwegs, der in Schröders Heimatstadt Hannover lebt und den er seit vielen Jahren kennt. Nach seiner Ankunft nahmen die beiden an der Gründungsveranstaltung einer Stiftung zur Wissenschaftsförderung teil, die auf eine eine Initiative Samiis zurückgeht. Zusammen mit Samii wird Schröder am Freitag zudem eine neue Universitäts-Klinik am Kaspischen Meer einweihen.
http://www.zeit.de/online/2009/09/schroeder-reise-iran

Ein bemerkenswerter Besuch. Glaubt ihr, dass er relevant sein wird oder handelt es sich vielmehr um das Privatvergnügen von Schröder, der vielleicht noch ein paar Nachrichten aus Deutschland oder Russland (Stichwort Gas-Opec) im Gepäck hat?
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King Kong 2006
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Re: Iran-Reise: Schröder trifft Ahmadinedschad

Beitrag von King Kong 2006 »

Ich glaube eher Obama, die USA als Schatten mitreisen. Auch wenn Schröder dies verneint. Russland und der Iran haben direkte Kommunikation und Kooperation. Dazu braucht es keinen Vermittler. Daneben wird er sicher für Deutschland tätig sein. Er trifft die iranische Handelskammer und ihre Vertreter wie Politiker. Und das, obwohl auf Privatbesuch und Einladung eines Neurologen. :nurse:
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Van Schnitzler
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Re: Iran-Reise: Schröder trifft Ahmadinedschad

Beitrag von Van Schnitzler »

Schröder ist wohl wieder auf Energiepolitischer Mission? :D

Der ZdJ hat schon einmal Protest eingelegt: http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 21,00.html

Ob das Schröder beeindruckt? Ich glaube kaum.

Die Ironie der Sache ist ja, der Westen hat mit den Bankensaktionen gegenüber dem Iran dem Land einen riesengroßen Gefallen getan. Der Iran ist von der westl. Bankenkrise deswegen kaum betroffen, anders als die anderen Ölförderer in der Region!

Was besseres konnte dem Iran kaum passieren, als von westlichen Gammelbanken und Pleiteunternehmen boykottiert zu werden. Wieder ein perfektes Beispiel, wie die Anti-Iranische Politik des Westens voll nach hinten los geht und dem Iran Vorteile bring. Irre, nicht?! :tease:
Zuletzt geändert von Van Schnitzler am Samstag 21. Februar 2009, 09:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Hasdrubal

Re: Iran-Reise: Schröder trifft Ahmadinedschad

Beitrag von Hasdrubal »

Angeblich möchte Altkanzeler Gehard Schröder den Noch-Präsidenten Mahmud Ahmdadenidshad wegen seiner Holocaust-Leugnung rügen. Nebenbei möchte er durch die Gespräche den Iran dazu bewegen, mit der USA in direkten Kontakt zu tretten. Auch möchte er das Existenzrecht Israels in das Hirn Ahmadenidschad einhämmern.

:clap:

MfG

CicerO
Zuletzt geändert von Hasdrubal am Samstag 21. Februar 2009, 11:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Platon
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Re: Iran-Reise: Schröder trifft Ahmadinedschad

Beitrag von Platon »

Van Schnitzler hat geschrieben:Schröder ist wohl wieder auf Energiepolitischer Mission? :D

Der ZdJ hat schon einmal Protest eingelegt: http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 21,00.html

Ob das Schröder beeindruckt? Ich glaube kaum.

Die Ironie der Sache ist ja, der Westen hat mit den Bankensaktionen gegenüber dem Iran dem Land einen riesengroßen Gefallen getan. Der Iran ist von der westl. Bankenkrise deswegen kaum betroffen, anders als die anderen Ölförderer in der Region!

Was besseres konnte dem Iran kaum passieren, als von westlichen Gammelbanken und Pleiteunternehmen boykottiert zu werden. Wieder ein perfektes Beispiel, wie die Anti-Iranische Politik des Westens voll nach hinten los geht und dem Iran Vorteile bring. Irre, nicht?! :tease:
Also wenn das stimmt was du sagst wird sie das nicht davor bewahren die indirekten Folgen der Finanzkrise wie niedrige Rohstoffpreise, Rückgang der Aufträge usw. usf. ordentlich zu spüren zu bekommen.
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Van Schnitzler
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Re: Iran-Reise: Schröder trifft Ahmadinedschad

Beitrag von Van Schnitzler »

Die Weltwirtschaftskrise wird alle Länder treffen, manche eben mehr und andere weniger. Jedenfalls hat sich der Iran nicht in westliches Gammelbänking verstricken können, wie zB. Island.

In diesen Zeiten, wo öffentlich von "konservativen" Politikern über Protektionismus nachgedacht wird, mit dem der Iran quasi seit Jahren erzwungenermaßen Erfahrung machen durfte, ist es sicher nicht von Nachteil, dass der Iran sich die vergangen Jahre auf seinen Binnenmarkt konzentrieren musste.

Von daher werden die Auswirkungen der Weltfinanzkrise den Iran marginaler erreichen, als viele EU-Länder insbesondere Osteuropäische.

Aber ist schon klar, wenn der Westen die eigene Wirtschaft mit vollem Karacho an die Wand fährt, wird man die Erschütterung auch in Teheran mitbekommen. :sarcasm:
Zuletzt geändert von Van Schnitzler am Samstag 21. Februar 2009, 12:58, insgesamt 2-mal geändert.
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borus
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Re: Iran-Reise: Schröder trifft Ahmadinedschad

Beitrag von borus »

Weltfinanzkrise warum erreicht die eigendlich israel nicht ? friedman war ja lustig heute auf N24 .am besten ist merkel fragt immer den zdj wo sie hinreisen darf.
Sollte ich jemanden persönlich verletzt haben,das war nicht meine absicht und bitte ich hiermit offiziell um Entschuldigung. wahrheit ist wahrheit nur muss es einen geben der sie sagt und kein feigling sein
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Van Schnitzler
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Re: Iran-Reise: Schröder trifft Ahmadinedschad

Beitrag von Van Schnitzler »

Die Israelis scheinen ebenfalls Gering-Betroffene zu sein. Deren Regime hat eben im Gegensatz zur Bundesregierung die Hausaufgaben gemacht und dafür gesorgt, daß sich israelische Banken nicht am Casino-Heuschrecken-Kapitalismus beteiligen.
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Re: Iran-Reise: Schröder trifft Ahmadinedschad

Beitrag von King Kong 2006 »

Internationales Konsortium für Urananreicherung im Iran

Vorschlag für Urananreicherung innerhalb eines internationalen Konsortiums im Iran. Schröder findet die Idee gar nicht schlecht.
Schroeder: Iran’s proposal for intl. nuclear consortium must be pursued

TEHRAN -- Former German chancellor Gerhard Schroeder on Saturday welcomed a proposal by Iran to establish an international consortium for producing nuclear fuel inside Iran, saying the proposal should be studied as an “international nuclear plan”.

In a meeting with Iranian Majlis Speaker Ali Larijani, Schroeder said, “Iran’s proposal for establishing an atomic consortium is acceptable and it should be pursued as an international nuclear plan.”

He also said Iran plays an important and influential role in regional and international developments.

“It is not fair if we do not value Iran’s positive and constructive role in Afghanistan,” he explained.

He added that Iran’s important status in the region is clear to all.

The former German leader also said Iran and Germany have not completely tapped their potential for cooperation.

“In light of the current international situation, it is now time that economic and trade cooperation between the European Union and countries like Iran is expanded.”

http://www.tehrantimes.com/index_View.asp?code=189776
Daneben, die Anlaufphase des AKW Bushehr I hat offenbar begonnen.
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borus
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Re: Iran-Reise: Schröder trifft Ahmadinedschad

Beitrag von borus »

Van Schnitzler hat geschrieben:Die Israelis scheinen ebenfalls Gering-Betroffene zu sein. Deren Regime hat eben im Gegensatz zur Bundesregierung die Hausaufgaben gemacht und dafür gesorgt, daß sich israelische Banken nicht am Casino-Heuschrecken-Kapitalismus beteiligen.
oder an freunde verkauft man keine pleite finanzpakete.
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Marineiro
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Re: Iran-Reise: Schröder trifft Ahmadinedschad

Beitrag von Marineiro »

borus hat geschrieben: oder an freunde verkauft man keine pleite finanzpakete.
Wenn die Banken der Nachfolger vom alten Warbung,
und der Rothschilds
so dicht machen müssen wie die Lehmans,
dann wird es keine Bank mehr in Israel geben.

Nicht vergessen sollte werden, dass die ,,ÚS Federal Reserve Bank''
als die ,,jüdische Bank'' bezeichnet wird.
Und das nicht nur aus Gehässigkeit.

Wenn man die Namen der Ideengeber zu dieser Bank ansieht, dann weiß man weshalb.
Von Jacob Schiff, der als erster ein privates Geld- und Kreditsystem,
wie die Fed-Reserve, forderte und einiges dafür tat sie zu gestallten
über Samuel Untermyer, Teilhaber bei Guggenheim,
der das System Fed-Reserve letzendlich entwarf
und Paul Warburg, Chef der Warburg Bank und Teilhaber der Bank Kuhn & Loeb,
der vom US Präsidenten in den Board der Fed-Reserve berufen
und deren Vize-Präsident wurde.

Die Juden konnten mit Geld umgehen
wenn das nicht so wäre, gäbe es Israel schon lange nicht mehr
mfG
Marineiro
Ein Seemann kann sich auf allen vieren
dem nächtlichen Himmel den Hintern gekehrt
noch an den Gestirnen orientieren das wird auf Seefahrtschulen gelehrt
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Re: Iran-Reise: Schröder trifft Ahmadinedschad

Beitrag von Welfenprinz »

Marineiro hat geschrieben: Die Juden konnten mit Geld umgehen
wenn das nicht so wäre, gäbe es Israel schon lange nicht mehr
mfG
Marineiro
na Seemann, Gott mit dir.
Du weisst um den Sturm in den Du gerade fährst??
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Marineiro
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Re: Iran-Reise: Schröder trifft Ahmadinedschad

Beitrag von Marineiro »

JansSammerlath hat geschrieben:
na Seemann, Gott mit dir.
Du weisst um den Sturm in den Du gerade fährst??
Hab ich etwas Schlimmes geschrieben?
Mein Beitrag ist ,common knowledge''.

Im übrigen kenn ich das Isobarengefälle eines Tiefs und weiß,
wann das Schlimmste vorüber ist.
Solange muß man so etwas abwettern
und das geht am Besten mit den Kopf (Steven) in die See
mfG
Marineiro
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