Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Postfach »

franktoast hat geschrieben:(14 Jul 2017, 10:55)

Komplett gelockert. Er sollte komplett aufgehoben werden. Kündigungsfristen werden entsprechend im Arbeitsvertrag vereinbart und festgehalten.

Das Prinzip ist simpel: Je flexibler ein Arbeitnehmer kündigen will, desto weniger Geld gibt es. Je flexibler er gekündigt werden kann, desto mehr Geld gibt es. Denn am liebsten würde ein Arbeitnehmer einen Vertrag haben, den er sofort und immer kündigen kann, aber der Arbeitgeber gar nicht. Der Arbeitgeber will das genaue Gegenteil.

Die Gegenleistung für Arbeit ist:
1. Lohn
2. Kündigungsfristen
3. Flexible Arbeitszeiten
4. Feiers (Weihnachten, Sommer etc.)
5. sonstiges wie zB. freies Trinken

Logischerweise wäre der Lohn am höchsten, wenn 2-5 nicht vorhanden wären. Will der Arbeitnehmer für ihn günstige Fristen, flexible Arbeitszeiten, pompöse Feiern und sonstiges, fällt der Lohn entsprechend niedriger aus.

Das ist übrigens auch der Grund, warum in der dritten Welt 2-5 praktisch nicht vorhanden sind, weil dort Löhne bzw. Produktivität so niedrig ist, dass ein höhere Lohn deutlich mehr Gewicht hat als flexible Arbeitszeiten. Hier im reichen Deutschland ist das anders.
Was denkst du über dieses konzept ?
https://www.computerwoche.de/a/in-wahrh ... en,3094457
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Realist2014 »

Postfach hat geschrieben:(14 Jul 2017, 12:00)

Was denkst du über dieses konzept ?
https://www.computerwoche.de/a/in-wahrh ... en,3094457

fällt bei eIgentümergeführten Unternehmen aus...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Postfach »

Realist2014 hat geschrieben:(14 Jul 2017, 12:03)

fällt bei eIgentümergeführten Unternehmen aus...
Nur so lange der Firmeneigentümer, auf das selbstbestimmungsrecht besteht bzw. die Firma auf die mitarbeit, des eigentümers angewiesen ist.

Interessant wäre doch mal, wieviele köpfe bei VW nach dem diesel skandal rollen würden, wenn die gesamtbelegschaft dies demokratisch entscheiden könnte ...
Ich vermute mal, die unternehmensphilosophie würde sich bei vielen konzernen, deutlich verändern ...

Auch im öffentlichen dienst würde da in vielen abteilungen erstmals ein munteres stühlerücken beginnen.
Viele von denen, die sich persönlich für sehr wichtig halten, müssten dann höchstwahrscheinlich feststellen, dass sie gar nicht so wichtig sind.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Realist2014 »

Postfach hat geschrieben:(14 Jul 2017, 13:01)

Nur so lange der Firmeneigentümer, auf das selbstbestimmungsrecht besteht bzw. die Firma auf die mitarbeit, des eigentümers angewiesen ist.

I.

das ist die Definition von "Eigentümergeführt".... :D
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Postfach »

Realist2014 hat geschrieben:(14 Jul 2017, 13:08)

das ist die Definition von "Eigentümergeführt".... :D
Ja richtig, aber für familienunternehmen wie zb. bei der Fa. Schlecker, wäre es wohl besser gewesen, die verantwortung frühzeitig an andere abzugeben.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von franktoast »

Postfach hat geschrieben:(14 Jul 2017, 11:42)

Vermutlich wäre das ein system, dass für die branche, in der du tätig bist, ein wunderbares konzept wäre ... (IT branche ? ) ... also zumindestens solang es fachkräfte mangel gibt ;)
Reden wir aber wieder von dem Industriemechaniker bei daimler oder einem anderen großkonzern oder dem handwerkbetrieb von nebenan ! Das entspricht eher der durchschnitts arbeitnehmer in deutschland.
da gibt`s keine flexiblen arbeitszeiten ... (sondern schichtbetrieb)
da gibt`s keine großen Feiern ... (außer gesetzliche feiertage ) (wer will denn das auch haben, wenn er dafür auf teile seines gehalt verzichten müsste ?)
da gibt`s kein freies trinken ... (in die kantine gehen auch nur diejenigen, die es sich leisten können oder wollen, viele begnügen sich mit der butterschnitte von zuhause)
Es kommt immer drauf an, ob solche Leistungen auch Sinn machen. Wenn die Bereitstellung zB. teuer ist, dann wählen die Arbeitnehmer wohl eh lieber den Lohn.
Was für diesen personenkreis bleibt ist der wegfall des kündigungschutzes und damit die bedrohung ihrer finanziellen existenz ...
Wahrscheinlich haben wir dann noch den fall, dass einige ganz fuchsige arbeitgeber, durch die aufhebung des kündigungschutzes, gleich mal die gehaltsschraube nach unten drehen würden ... wer muckt, der fliegt !
Und dann tritt das ein, was ich vorher geschrieben habe ... die kaufkraft sinkt, die spirale bewegt sich nach unten.
Was glaubst du warum so viele menschen und ganze generationen dafür gekämpft haben und immer noch dafür kämpfen, genau dieses mindestmaß an sozialer sicherheit fest zu verankern ?
Auf guten wille und menschlichkeit kann man dabei nicht setzen (les doch mal einge kommentare von einigen Usern hier durch, dann weist bescheid wie die ticken und was die als erstes machen würden, wenn sie in der passenden position wären)
Sorry, aber wir haben hier unterschiedliche Auffassungen. Wenn du meinst, dass Unternehmer zusammen ein Monopol hätten und zusammen gegen den Arbeitnehmer kämpfen, hättest du recht. Aber das stimmt nun mal nicht. Unternehmen stehen zueinander in Konkurrenz. Und gute Arbeitskräfte will jeder haben, aber gibt es nun mal nicht wie Sand am Meer. Sonst würde es keinen Lohn über dem Mindest- oder Tariflohn geben.

Wenn ein Unternehmen jemanden anstellt, dann dauert das je nach Tätigkeit ne Weile, damit der dem Unternehmen erstmal was bringt. Meinst du, es wäre sinnvoll, da jede Woche ne neue Person einzuarbeiten? Zudem gingen die ganzen guten Arbeitskräfte zu BMW, da die gute Kündigungsfristen bieten. Dann krieg Daimer all die, die zu schlecht für BMW sind. Ob das gut für Daimler ist?

Der Vorteil der ganzen Geschichte wäre, dass jeder Arbeitnehmer selber über sein Lohnpaket bestimmen kann. zB. ist jemand jung, also benötigt er keinen großen Kündigungsschutz und bevorzugt lieber viel Lohn. Später baut er ein Haus und benötigt ein sicheres Einkommen, also bevorzugt er zB. lieber eine lange Kündigungsfrist.
Beim Arbeitgeber ist es genauso. Ein Arbeitgeber glaubt an langfristige Umsatzsteigerungen, also bietet er lange Kündigungsfristen (Arbeitnehmer können dann ja auch nicht kündigen, könnte man je nach Vereinbarung auch voneinander abweichen). Ein anderer benötigt nur kurzfristig Arbeitskräfte, also kurze Kündigungszeiten. Bendeutet natürlich höhere Lohnkosten pro Person, aber man kann leichter wieder ausstellen.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von franktoast »

Dampflok94 hat geschrieben:(14 Jul 2017, 11:45)

Sorry, aber das ist doch Kappes.

Der Arbeitsvertrag generiert hat zwei Hauptpflichten. Der Arbeitnehmer hat eine Arbeitsleistung zu erbringen und der Arbeitgeber dafür Lohn zu zahlen. Alles andere wie Kündigungsfristen sind entweder gesetzlich oder als Nebenabrede geregelt. Die Kündigungsfristen haben mit dem Lohn nix zu tun. Ansonsten müßte das ja auch umgekehrt funktionieren. Wenn ich bereit bin eine längere Kündigungsfrist zu akzeptieren, darf ich im Gegenzug eine geringere Arbeitsleistung erbringen. Scheint mir nicht sonderlich sinnvoll.
Aber so ist es nun mal. Wenn ein Arbeitgeber flexible Arbeitszeiten bietet, dann ist das für ihn eher schlecht. Er hat mehr zu organisieren. Eventuell muss er sogar mehr Personal einstellen, damit das Büro besetzt ist etc. Wenn das für ihn teurer ist, dann kann er weniger Lohn bezahlen. Klar. Und wenn er nie kündigen darf, aber der Arbeitnehmer jederzeit gehen darf, wie es ihm beliebt,ist das für den Arbeitgeber auch schlecht und bedeutet Kosten. Wo holt er diese Kosten wieder rein? Beim Investor? Beim Konsumenten? Nö, die haben doch alle keinen Mehrwert durch diesen Kündigungsschutz. Der einzige, der einen Mehrwert daraus erzielt ist der Arbeitnehmer. Also zahlt er dem weniger Lohn.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Postfach »

franktoast hat geschrieben:(14 Jul 2017, 15:05)

Aber so ist es nun mal. Wenn ein Arbeitgeber flexible Arbeitszeiten bietet, dann ist das für ihn eher schlecht. Er hat mehr zu organisieren. Eventuell muss er sogar mehr Personal einstellen, damit das Büro besetzt ist etc. Wenn das für ihn teurer ist, dann kann er weniger Lohn bezahlen.
ich vermute wir haben total unterschiedliche erfahrungswerte von flexiblen arbeitszeiten ...
Im öffentlichen dienst zb. haben wir ein flexibles arbeitszeitkonto. Was aber nicht bedeutet, dass man kommen und gehen darf wann man will !
Es gibt eine sogenannte kernarbeitszeit, an der wir anwesend sein müssen ! (ab 10 Uhr - 15 Uhr ist pflicht ) Die flexibilität hält sich daher in grenzen.
Wenn man frühaufstehen bevorzugt, kann man um 7 Uhr zur arbeit und dafür früher gehen, oder andersrum ... kostenaufwändiger ist da nichts ...
Und in den meisten berufen ist diese flexibilität eh niemals umsetzbar.
Das funktioniert nur in berufen, wo man keinen oder kaum direkten kundenkontakt hat und auch eher eigenständig arbeitet.
In Fabriken wäre es auch nicht umsetzbar ...
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von franktoast »

Postfach hat geschrieben:(14 Jul 2017, 16:05)

ich vermute wir haben total unterschiedliche erfahrungswerte von flexiblen arbeitszeiten ...
Im öffentlichen dienst zb. haben wir ein flexibles arbeitszeitkonto. Was aber nicht bedeutet, dass man kommen und gehen darf wann man will !
Es gibt eine sogenannte kernarbeitszeit, an der wir anwesend sein müssen ! (ab 10 Uhr - 15 Uhr ist pflicht ) Die flexibilität hält sich daher in grenzen.
Wenn man frühaufstehen bevorzugt, kann man um 7 Uhr zur arbeit und dafür früher gehen, oder andersrum ... kostenaufwändiger ist da nichts ...
Und in den meisten berufen ist diese flexibilität eh niemals umsetzbar.
Das funktioniert nur in berufen, wo man keinen oder kaum direkten kundenkontakt hat und auch eher eigenständig arbeitet.
In Fabriken wäre es auch nicht umsetzbar ...
Es kommt immer drauf an. In einem 3-Schichtbetrieb wäre so eine Gleitzeit nicht möglich. Jedoch könnte der Arbeitgeber flexibel darin sein, welche Schicht man nimmt.
Am einfachsten wäre es: Ok, jeder Arbeiter macht erst Frühschicht, die Woche drauf Spätschicht und ne Woche drauf Nachtschicht. Was aber, wenn Rudi lieber einen kompletten Monat Frühschicht macht und dann erst wechselt? Schorsch möchte nur Frühschicht haben? Camilla ist das eigentlich egal, aber genau nächste Woche kann sie nur Nachschicht etc. usw.
-> Das wäre ja auch schwerer zu organisieren und somit mit höheren Kosten verbunden.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Postfach »

franktoast hat geschrieben:(14 Jul 2017, 15:01)

Es kommt immer drauf an, ob solche Leistungen auch Sinn machen. Wenn die Bereitstellung zB. teuer ist, dann wählen die Arbeitnehmer wohl eh lieber den Lohn.


Sorry, aber wir haben hier unterschiedliche Auffassungen. Wenn du meinst, dass Unternehmer zusammen ein Monopol hätten und zusammen gegen den Arbeitnehmer kämpfen, hättest du recht. Aber das stimmt nun mal nicht. Unternehmen stehen zueinander in Konkurrenz. Und gute Arbeitskräfte will jeder haben, aber gibt es nun mal nicht wie Sand am Meer. Sonst würde es keinen Lohn über dem Mindest- oder Tariflohn geben.

Wenn ein Unternehmen jemanden anstellt, dann dauert das je nach Tätigkeit ne Weile, damit der dem Unternehmen erstmal was bringt. Meinst du, es wäre sinnvoll, da jede Woche ne neue Person einzuarbeiten? Zudem gingen die ganzen guten Arbeitskräfte zu BMW, da die gute Kündigungsfristen bieten. Dann krieg Daimer all die, die zu schlecht für BMW sind. Ob das gut für Daimler ist?

Der Vorteil der ganzen Geschichte wäre, dass jeder Arbeitnehmer selber über sein Lohnpaket bestimmen kann. zB. ist jemand jung, also benötigt er keinen großen Kündigungsschutz und bevorzugt lieber viel Lohn. Später baut er ein Haus und benötigt ein sicheres Einkommen, also bevorzugt er zB. lieber eine lange Kündigungsfrist.
Beim Arbeitgeber ist es genauso. Ein Arbeitgeber glaubt an langfristige Umsatzsteigerungen, also bietet er lange Kündigungsfristen (Arbeitnehmer können dann ja auch nicht kündigen, könnte man je nach Vereinbarung auch voneinander abweichen). Ein anderer benötigt nur kurzfristig Arbeitskräfte, also kurze Kündigungszeiten. Bendeutet natürlich höhere Lohnkosten pro Person, aber man kann leichter wieder ausstellen.
Ich glaube, dass die meisten arbeitnehmer kaum eine andere wahl haben, als sich für den lohn zu entscheiden ... oder über welche beträge reden wir hier deiner meinung nach ?

Und warum gibt es dann überhaupt Tarifverträge, wenn die Unternehmen sich regelmäßig überbieten müssen um überhaupt noch an gutes personal zu kommen ?
Deine darstellung macht sinn, wenn du das zb. auf einen ingenieur oder von mir aus auf einem techniker mit besonderen qualifikationen beziehst.
Aber was ist mit den anderen 90 % + an arbeitnehmern ? Alle ab nach münchen, dort wird eventuell grenzlos expandiert ?

Wenn man den kündigungsschutz auflöst, haben nur einige auserwählte branchen und aktuell gesuchte Fachleute die qual der wahl beim auswählen eines vertraglichen lohnpakets ! Alle anderen (die große mehrheit) darf nehmen was sie angeboten bekommen, oder der nächste wartet schon ... Bei der letzten stellenausschreibung in meiner abteilung haben sich 128 leute auf die eine stelle beworben !!!!
Die jüngere generation wird jetzt schon bei der arbeitsplatzsuche häufig genug bei verträgen benachteiligt. Was glaubst du passiert, wenn man jeden älteren mitarbeiter, der nicht mehr schritt halten kann mit den aktuellen anforderungen, einfach rauswerfen könnte ? Gibt branchen da ist körperliche fitness gefragt (handwerker, bau, dachdecker usw. .. die fliegen dann halt raus ...
OP schwestern ... dieser beruf mit seinen teilweise extremen anforderungen kannst du nicht bis 65 durchziehen ! Also mit erreichen des 50. lebensjahr kündigen ?
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Postfach »

franktoast hat geschrieben:(14 Jul 2017, 16:30)

Es kommt immer drauf an. In einem 3-Schichtbetrieb wäre so eine Gleitzeit nicht möglich. Jedoch könnte der Arbeitgeber flexibel darin sein, welche Schicht man nimmt.
Am einfachsten wäre es: Ok, jeder Arbeiter macht erst Frühschicht, die Woche drauf Spätschicht und ne Woche drauf Nachtschicht. Was aber, wenn Rudi lieber einen kompletten Monat Frühschicht macht und dann erst wechselt? Schorsch möchte nur Frühschicht haben? Camilla ist das eigentlich egal, aber genau nächste Woche kann sie nur Nachschicht etc. usw.
-> Das wäre ja auch schwerer zu organisieren und somit mit höheren Kosten verbunden.
Oder noch einfacher, es funktioniert nicht !
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von franktoast »

Postfach hat geschrieben:(14 Jul 2017, 17:09)
Ich glaube, dass die meisten arbeitnehmer kaum eine andere wahl haben, als sich für den lohn zu entscheiden ... oder über welche beträge reden wir hier deiner meinung nach ?
Ich hab keine Ahnung. Es wäre interessant, um welche Beträge es da ginge. zB. ein Arbeitsvertrag, den der Arbeitgeber jeden Monat kündigen darf vs. ein Vertrag, den er minimal mit Frist von 12 Monaten kündigen darf. Vielleicht liegt der Lohnunterschied im Schnitt bei 10 oder 20%? Ich denke, das wäre je nach Situation ziemlich unterschiedlich.
Und warum gibt es dann überhaupt Tarifverträge, wenn die Unternehmen sich regelmäßig überbieten müssen um überhaupt noch an gutes personal zu kommen ?
Deine darstellung macht sinn, wenn du das zb. auf einen ingenieur oder von mir aus auf einem techniker mit besonderen qualifikationen beziehst.
Aber was ist mit den anderen 90 % + an arbeitnehmern ? Alle ab nach münchen, dort wird eventuell grenzlos expandiert ?
Bei allen Jobs gibt es gute und schlechte Arbeiter. Schon mal einen schlechten Kellner gesehen? Schon mal einen Guten gesehen? Wenn du beim Lidl bist und bei zwei Kassen ne lange Schlange steht, hast du dich schon mal gefragt, welcher Kassierer wohl schneller ist?
Ich hab aber auch nicht gesagt, dass der Arbeitnehmer generell in der besseren Position ist und die Unternehmer sich um diese prügeln müssen. Es ist Beides. Die Arbeitnehmer stehen untereinander auch im Wettbewerb. Meiner Ansicht nach ist es auch völlig in Ordnung, wenn bessere Arbeiter bessere Bedingungen bzw. Löhne bekommen. Was denkst du?
Wenn man den kündigungsschutz auflöst, haben nur einige auserwählte branchen und aktuell gesuchte Fachleute die qual der wahl beim auswählen eines vertraglichen lohnpakets ! Alle anderen (die große mehrheit) darf nehmen was sie angeboten bekommen, oder der nächste wartet schon ... Bei der letzten stellenausschreibung in meiner abteilung haben sich 128 leute auf die eine stelle beworben !!!!
Die jüngere generation wird jetzt schon bei der arbeitsplatzsuche häufig genug bei verträgen benachteiligt. Was glaubst du passiert, wenn man jeden älteren mitarbeiter, der nicht mehr schritt halten kann mit den aktuellen anforderungen, einfach rauswerfen könnte ? Gibt branchen da ist körperliche fitness gefragt (handwerker, bau, dachdecker usw. .. die fliegen dann halt raus ...
OP schwestern ... dieser beruf mit seinen teilweise extremen anforderungen kannst du nicht bis 65 durchziehen ! Also mit erreichen des 50. lebensjahr kündigen ?
Mein Dad ist vor ein paar Jahren in Rente. Es ist nicht so, dass es keine Nachfrage nach solchen Leuten gäbe. Die beherrschen ihr Handwerk im Gegensatz zur Jugend.

Versetz dich mal in einen Unternehmer. Sagen wir, du hast einen Handwerksbetrieb. Bei dir arbeitet Detlev. Er ist 60 Jahre alt und ist bei dir schon seit 20 Jahren in der Firma. Im Worst case ist eure Beziehung nur beruflich, also du hättest emotional kein Problem, ihm zu kündigen. Dann dürftest du das auch. Er ist körperlich nicht mehr der Fitteste. Aber er kennt jeden Handgriff. Da er schon praktisch alles erlebt hat, weiß er immer, was zu tun ist. Zudem kann er jüngeren Mitarbeitern immer alles beibringen. Er kennt die Kunden bzw. wie man mit diesen umgeht. Er ist eben schon 20 Jahre bei der Firma.
Detlev sagt, er will vor der Rente noch Kohle machen. Im aktuellen Vertrag steht, dass er und du den Arbeitsvertrag nur mit einer Frist von 12 Monaten kündigen dürft. Würdest du nun sagen "Jep, endlich Kündigungsfrist runter. Yeah, dann kann ich ihm jederzeit kündigen? (aber er auch)?

Diese Übermacht der Unternehmer, wie man sich das immer vorstellt, gibt es nicht. Wenn dem so wäre, wäre ich Unternehmer und du auch. Jeder wäre Unternehmer.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Boracay »

Postfach hat geschrieben:(14 Jul 2017, 09:39)
Ganz einfach, die bekommen deutlich mehr Geld für die gleicheTätigkeit ... wer mehr hat, kann mehr ausgeben.
Die Lohnkosten sind für Arbeitgeber aber eben nicht höher in der Schweiz.
Aber davon mal abgesehen, haben wir hier in deutschland auch andere voraussetzungen.
Wenn man zb. einem industriemechaniker beim daimler (gerne auch bei anderen Großkonzernen) die sicherheit des kündungschutzes nimmt, wird er sich höchstwahrscheinlich
kein neuwagen mehr anschaffen ...
Und warum schafft er diesen Neuwagen in DK und CH dann trotzdem an, trotz 0 Kündigungsschutz?
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Boracay »

Postfach hat geschrieben:(14 Jul 2017, 16:05)
Im öffentlichen dienst zb. haben wir ein flexibles arbeitszeitkonto. Was aber nicht bedeutet, dass man kommen und gehen darf wann man will !
Das hat jede größere Firma außerhalb der Produktion. Nur verdient man da viel mehr als im öffentlichen Dienst.
Es gibt eine sogenannte kernarbeitszeit, an der wir anwesend sein müssen ! (ab 10 Uhr - 15 Uhr ist pflicht )
Wir haben nicht mal Kernarbeitszeit, wann du kommst und gehst und wie lange du da bist, alles egal. Anpassen tut man sich an Kunden. Viele Kollegen kommen erst Mittags.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Postfach »

Boracay hat geschrieben:(14 Jul 2017, 22:48)

Die Lohnkosten sind für Arbeitgeber aber eben nicht höher in der Schweiz.



Und warum schafft er diesen Neuwagen in DK und CH dann trotzdem an, trotz 0 Kündigungsschutz?
Hier dürfte die ursache zu finden sein : http://likemag.com/de/die-schweiz-hat-d ... r-2/206923 ;)

Besonders interessant finde ich den direkten vergleich von einigen Berufen, was die Statistik leider nicht hergibt.
In der Schweiz verdient eine Krankenschwester ca. 5000 bis 6000 Franken NETTO ! Je nach Canton
In Deutschland bekommt eine Krankenschwester ca. 2500.- bis 3000.- Euro BRUTTO ! Je nach Bundesland

Okay, vergleichen wir mal einen normalen Kfz mechaniker
In der Schweiz ca. 5000 bis 6000.- Franken Brutto
In Deutschland ca. 2000 bis 2500.- Euro Brutto

Jetzt rate mal, wer sich höchstwahrscheinlich eher einen Neuwagen im Wert von 30.000.- Euro zulegen wird ....
Nochmal, wer mehr hat, kann mehr ausgeben ...

In der Schweiz werden viele Berufe ganz anders finanziell Wertgeschätzt.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Postfach »

Boracay hat geschrieben:(14 Jul 2017, 22:53)

Das hat jede größere Firma außerhalb der Produktion. Nur verdient man da viel mehr als im öffentlichen Dienst.



Wir haben nicht mal Kernarbeitszeit, wann du kommst und gehst und wie lange du da bist, alles egal. Anpassen tut man sich an Kunden. Viele Kollegen kommen erst Mittags.
Hab ich andere erfahrungen, als du es darstellst ... so groß sind die unterschiede nicht, zumindestens in meiner branche.
Und genauso wenig kann ich bestätigen, dass man im öffentlichen dienst ein gechilltes arbeitsleben hat ! Stimmt einfach nicht ...

Viel mehr verdienen wird wahrscheinlich im Vergleich ein Geschäftsführer eines Unternehmen mit mehr als 100 Angestellten zu einem Amtsleiter
mit vergleichbarer vielen mitarbeitern und verantwortung (?)


Keine Kernzeiten ? Das nenne ich flexibel ... darf ich fragen in welcher branche du arbeitest ? IT oder vielleicht etwas kreatives ?
Aber so richtig beneiden würde ich euch für die arbeitszeiten auch nicht, denn diese flexibilität bringt wahrscheinlich nur singles einen echten vorteil, oder ?
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Realist2014 »

Postfach hat geschrieben:(15 Jul 2017, 10:37)


In der Schweiz verdient eine Krankenschwester ca. 5000 bis 6000 Franken NETTO ! Je nach Canton
It.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Realist2014 »

Postfach hat geschrieben:(15 Jul 2017, 10:37)


In der Schweiz werden viele Berufe ganz anders finanziell Wertgeschätzt.

da sind auch die KUNDEN bereit, für die Produkte und Dienstleistungen Mehr zu bezahlen

denn irgendwoher muss das "Mehr" ja kommen

die pösen "Gewinne der Unternehmen" sind in der Schweiz ja NICHT niedriger...
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Postfach »

franktoast hat geschrieben:(14 Jul 2017, 22:30)

Ich hab keine Ahnung. Es wäre interessant, um welche Beträge es da ginge. zB. ein Arbeitsvertrag, den der Arbeitgeber jeden Monat kündigen darf vs. ein Vertrag, den er minimal mit Frist von 12 Monaten kündigen darf. Vielleicht liegt der Lohnunterschied im Schnitt bei 10 oder 20%? Ich denke, das wäre je nach Situation ziemlich unterschiedlich.


Bei allen Jobs gibt es gute und schlechte Arbeiter. Schon mal einen schlechten Kellner gesehen? Schon mal einen Guten gesehen? Wenn du beim Lidl bist und bei zwei Kassen ne lange Schlange steht, hast du dich schon mal gefragt, welcher Kassierer wohl schneller ist?
Ich hab aber auch nicht gesagt, dass der Arbeitnehmer generell in der besseren Position ist und die Unternehmer sich um diese prügeln müssen. Es ist Beides. Die Arbeitnehmer stehen untereinander auch im Wettbewerb. Meiner Ansicht nach ist es auch völlig in Ordnung, wenn bessere Arbeiter bessere Bedingungen bzw. Löhne bekommen. Was denkst du?


Mein Dad ist vor ein paar Jahren in Rente. Es ist nicht so, dass es keine Nachfrage nach solchen Leuten gäbe. Die beherrschen ihr Handwerk im Gegensatz zur Jugend.

Versetz dich mal in einen Unternehmer. Sagen wir, du hast einen Handwerksbetrieb. Bei dir arbeitet Detlev. Er ist 60 Jahre alt und ist bei dir schon seit 20 Jahren in der Firma. Im Worst case ist eure Beziehung nur beruflich, also du hättest emotional kein Problem, ihm zu kündigen. Dann dürftest du das auch. Er ist körperlich nicht mehr der Fitteste. Aber er kennt jeden Handgriff. Da er schon praktisch alles erlebt hat, weiß er immer, was zu tun ist. Zudem kann er jüngeren Mitarbeitern immer alles beibringen. Er kennt die Kunden bzw. wie man mit diesen umgeht. Er ist eben schon 20 Jahre bei der Firma.
Detlev sagt, er will vor der Rente noch Kohle machen. Im aktuellen Vertrag steht, dass er und du den Arbeitsvertrag nur mit einer Frist von 12 Monaten kündigen dürft. Würdest du nun sagen "Jep, endlich Kündigungsfrist runter. Yeah, dann kann ich ihm jederzeit kündigen? (aber er auch)?

Diese Übermacht der Unternehmer, wie man sich das immer vorstellt, gibt es nicht. Wenn dem so wäre, wäre ich Unternehmer und du auch. Jeder wäre Unternehmer.
Klar gibt es effektivere und uneffektivere mitarbeiter (manchmal kann das an der tagesform liegen oder an den umständen, manchmal liegt es am alter, manchmal ist es krankheitsbedingt und manchmal liegt es einfach daran, dass einer unmotiviert ist oder situationsbedingt überfordert) Trotzdem möchte ich unter keinen umständen erreichen, dass die langsamere kassiererin im lild gefeuert wird, nur weil ich 1 minute länger warten musste ! Und ich möchte auch nicht, dass ihre gehalt gekürzt wird ... Bei dem was du beschreibst, ist man auf teufel komm raus, auf die launen oder die charakterzüge des direkten vorgesetzten angewiesen ! Wenn du daran interessiert bist, "speichellecker" zu züchten, dürfte das der richtige weg sein.
Hast mir gar nicht geantwortet auf meinen vorschlag mit dem link, "die mitarbeiter bestimmen ihren chef in demokratischer abstimmung selbst" ? Das halte ich für ein interessantes modell ... dort wird dann auch unter den kollegen untereinander abgestimmt, wer neu eingestellt wird oder gegebenfalls auch entlassen werden muss. Denke das team kann viel besser und objektiver entscheiden, als eine person bzw. der direkte vorgesetzte ... wobei oftmals der chef nicht der beste und effektivste im team ist ;) Ob er das aber selbst genauso objektiv bewerten kann ? Oder ob er sich auf der leistung anderer ins rampenlicht setzt, könnte auch als eine wunderbare fähigkeit ausgelegt werden.

Nehmen wir nochmal als beispiel den bandarbeiter bei BMW ... mit spätestens 60 beginnen im normalfall die wehwechen (geschuldet der akkordarbeit und der typischen arbeitshaltung) ... also weg mit bzw. zu langsam, zu oft krank daher ineffektiv ... wenn er gekündigt wird, wird er keine neue anstellung mehr finden, denn Bosch, Daimler, Porsche, VW usw. usw. kennen die problematik mit den älteren arbeitnehmern.
Was nun ? Umschulen ? Zu was denn mit seinen rückenschmerzen ?

Lieber Franktoast, ich glaube du meinst es nicht mal böse bzw. hast keine grundlegend unsoziale einstellung, ich lese auch gerne beiträge hier im forum von dir, weil du höchstwahrscheinlich eine kreative veranlagung hast, aber ich vermute, dass du dich bei deinen beiträgen hier zu diesem thema, dich viel zu wenig mit den anforderungen der unterschiedlichen branchen auseinandergesetzt hast.
Das sich deine vorschläge und beiträge, nur auf dein eigenes berufliches umfeld beziehen. Aber das hat mit dem alltag der meisten deutschen arbeitnehmer nicht viel zu tun. Weder von der körperlichen belastung noch von der finanziellen ausgangsposition.
Schätzungsweise würdest du ganz schnell umdenken, wenn in der branche in der du tätig bist eine flut an gutausgebildeten berufsneulingen dazu kommen und du vielleicht nicht mehr mithalten kannst oder dein chef zu dir sagt "bekommst einen neuen vertrag, aber nur noch einen kleinen teil deiner bisher üblichen bezüge" ...
Ja da freut man sich aufs alter ... hoffentlich sind alle kredite schon abbezahlt und das enkelchen hat keine zu hohen erwartungen ?!?!
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Realist2014 »

Postfach hat geschrieben:(15 Jul 2017, 12:22)


Hast mir gar nicht geantwortet auf meinen vorschlag mit dem link, "die mitarbeiter bestimmen ihren chef in demokratischer abstimmung selbst" ? Das halte ich für ein interessantes modell ... dort wird dann auch unter den kollegen untereinander abgestimmt, wer neu eingestellt wird oder gegebenfalls auch entlassen werden muss. Denke das team kann viel besser und objektiver entscheiden, als eine person bzw. der direkte vorgesetzte ... wobei oftmals der chef nicht der beste und effektivste im team ist ;) Ob er das aber selbst genauso objektiv bewerten kann ? Oder ob er sich auf der leistung anderer ins rampenlicht setzt, könnte auch als eine wunderbare fähigkeit ausgelegt werden.

N!
Das Ganze hat arbeitsrechtliche Grenzen- das ist dir hoffentlich klar?


Der "Chef" muss vor allen Dingen "leiten, lenken & führen"...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Postfach »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Jul 2017, 11:39)

Doch ...
https://www.krankenschwester.de/forum/t ... ich.20750/

Ein befreundetes Ehepaar von meiner Frau und mir lebt in der Schweiz (beides Ärzte in einer Klinik) ... die suchen händeringend Fachkräfte und wollten meine Frau (OP Schwester) bereits in die Schweiz lotsen.
Ich kenne den Betrag, der ihr angeboten wurde ;)
Zuletzt geändert von Postfach am Samstag 15. Juli 2017, 13:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Postfach »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Jul 2017, 11:42)

da sind auch die KUNDEN bereit, für die Produkte und Dienstleistungen Mehr zu bezahlen

denn irgendwoher muss das "Mehr" ja kommen

die pösen "Gewinne der Unternehmen" sind in der Schweiz ja NICHT niedriger...
Richtig, aber die umverteilung der gehälter ist anders ...
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Postfach »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Jul 2017, 12:39)

Das Ganze hat arbeitsrechtliche Grenzen- das ist dir hoffentlich klar?


Der "Chef" muss vor allen Dingen "leiten, lenken & führen"...
Muss er, soll er, darf er auch ...
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Realist2014 »

Postfach hat geschrieben:(15 Jul 2017, 12:56)

Richtig, aber die umverteilung der gehälter ist anders ...



davon träumst du vielleicht

dort ist der Spread NICHT anders als in D...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Realist2014 »

Postfach hat geschrieben:(15 Jul 2017, 12:53)

Doch ...
https://www.krankenschwester.de/forum/t ... ich.20750/

Ein befreundetes Ehepaar von meiner Frau und mir lebt in der Schweiz (beides Ärzte in einer Klinik) ... die suchen händeringend Fachkräfte und wollten meine Frau (OP Schwester) bereits in die Schweiz lotsen.
Ich kenne den Betrag, der ihr angeboten wurde ;)

auch in der Schweiz sind die Gehälter BRUTTO

aber was natürlich ganz entscheidend ist, ist ja die GKV in der Schweiz...

wenn wir DIE so in D übernehmen, DANN können wir auch den Krankenschwestern höhere Gehälter zahlen...
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Jul 2017, 13:47)

auch in der Schweiz sind die Gehälter BRUTTO

aber was natürlich ganz entscheidend ist, ist ja die GKV in der Schweiz...

wenn wir DIE so in D übernehmen, DANN können wir auch den Krankenschwestern höhere Gehälter zahlen...
Höhere Gehälter sind in Pflegeberufen nicht gewünscht. Dagegen wehren sich selbst die Gewerkschaften.
Das gelte sowohl für die Bewohner von Pflegeheimen als auch für Patienten in Krankenhäusern – weil die Menschen im Durchschnitt älter seien und damit oft eine Reihe von Vorerkrankungen mitbrächten, zum Beispiel eine Demenz. Da erscheine es sinnvoll, dass auch Krankenpfleger im Rahmen ihrer Ausbildung den Umgang mit Demenzkranken erlernten.

Die geplante Reform hat aber noch einen weiteren Vorteil. Sie macht die Pfleger flexibler und verschafft ihnen mehr Verhandlungsmacht am Arbeitsmarkt.

Da die künftigen Schulabgänger mit generalistischer Pflegeausbildung leichter zwischen Krankenhäusern und Pflegeheimen wechseln können, müssen sich die Personalmanager in Krankenhäusern und Heimen mehr als bisher einfallen lassen, um den begehrten Kräften als Arbeitgeber attraktiv zu erscheinen. Weniger unbezahlte Überstunden könnten dann als Entscheidungskriterium gelten, eine niedrigere Arbeitsbelastung oder mehr Geld.

Vermutlich ist dies auch der Grund, warum sich die Lobbyvertreter von Pflegeheimen derzeit im politischen Berlin gegen die Ausbildungsreform wehren. Mehr als 30 Verbände haben Anfang Juli an die Fraktionschefs der Koalition appelliert, das Gesetzesvorhaben zu stoppen.

Zu den Unterzeichnern gehört neben der Gewerkschaft Ver.di das Bündnis für Altenpflege, das nach eigenen Angaben 70 Prozent aller Pflegeheime im Land vertritt. Ihre Befürchtung ist, dass sie künftig noch schwieriger als bisher Fachkräfte finden werden – weil jeder, der kann, möglichst einen besser bezahlten Krankenhausjob antritt. Mit anderen Worten: Bei den Pflegeheimen befürchtet man, in Zukunft selbst besser bezahlen zu müssen, um im Wettbewerb um Arbeitskräfte noch zum Zug zu kommen.
http://www.welt.de/wirtschaft/karriere/ ... flege.html

Aber ist ja auch logisch. Die Gewerkschaften vertreten halt ihre Mitglieder und so war's ja schon immer. Folglich:

2015: http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 68440.html
2016: http://www.t-online.de/nachrichten/deut ... arnen.html
2017: http://www.tagesspiegel.de/politik/alte ... 76648.html

(na, mit dem R-Wort getriggert? :p )
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Dampflok94 »

frems hat geschrieben:(15 Jul 2017, 16:23)

Höhere Gehälter sind in Pflegeberufen nicht gewünscht. Dagegen wehren sich selbst die Gewerkschaften.
Das ist Quark. Ver.di wehrt sich gegen eine Pflegereform, welche die Ausbildung verschlechtert. Jedenfalls nach Ansicht der Gewerkschaft. Statt etwas richtig zu lernen, kann man nach der Reform halt nur noch von allem etwas. Das kann man toll finden, muß man aber nicht.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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franktoast
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von franktoast »

Postfach hat geschrieben:(15 Jul 2017, 12:22)

Klar gibt es effektivere und uneffektivere mitarbeiter (manchmal kann das an der tagesform liegen oder an den umständen, manchmal liegt es am alter, manchmal ist es krankheitsbedingt und manchmal liegt es einfach daran, dass einer unmotiviert ist oder situationsbedingt überfordert) Trotzdem möchte ich unter keinen umständen erreichen, dass die langsamere kassiererin im lild gefeuert wird, nur weil ich 1 minute länger warten musste ! Und ich möchte auch nicht, dass ihre gehalt gekürzt wird ... Bei dem was du beschreibst, ist man auf teufel komm raus, auf die launen oder die charakterzüge des direkten vorgesetzten angewiesen ! Wenn du daran interessiert bist, "speichellecker" zu züchten, dürfte das der richtige weg sein.
Kann man so oder so sehen. Ich persönlich finde es fair, dass der, der mehr leistet, auch mehr Geld bekommt. So gibt es einen Anreiz, mehr zu leisten, was ja gut ist.
Hast mir gar nicht geantwortet auf meinen vorschlag mit dem link, "die mitarbeiter bestimmen ihren chef in demokratischer abstimmung selbst" ? Das halte ich für ein interessantes modell ... dort wird dann auch unter den kollegen untereinander abgestimmt, wer neu eingestellt wird oder gegebenfalls auch entlassen werden muss. Denke das team kann viel besser und objektiver entscheiden, als eine person bzw. der direkte vorgesetzte ... wobei oftmals der chef nicht der beste und effektivste im team ist ;) Ob er das aber selbst genauso objektiv bewerten kann ? Oder ob er sich auf der leistung anderer ins rampenlicht setzt, könnte auch als eine wunderbare fähigkeit ausgelegt werden.
Wenn es für das Unternehmen gut ist, warum nicht? Welchen Anreiz gäbe es für dei Unternehmenseigentümer, das nicht so zu organisieren, wenn dadurch zB. fähigere Personen in Chefpositionen kommen?
Ein simples Problem gibt es natürlich: Im Grundsatz sollten ja erstmal die bestimmen, die auch die Zeche bezahlen. Man stelle sich vor, Rudi und Peter (beide Hauptschulabschluss und keine Ahnung, wie man "Management" schreibt) könnte genauso viel bestimmen wie Hans, der für 80 000€ einen MBA gemacht hat. Ich nehmen an, dass man deswegen den Top-Down-Ansatz verfolgt. Du kannst aber mit deinen Ersparnissen gerne ein Unternehmen gründen, das die Sache anders macht.
Nehmen wir nochmal als beispiel den bandarbeiter bei BMW ... mit spätestens 60 beginnen im normalfall die wehwechen (geschuldet der akkordarbeit und der typischen arbeitshaltung) ... also weg mit bzw. zu langsam, zu oft krank daher ineffektiv ... wenn er gekündigt wird, wird er keine neue anstellung mehr finden, denn Bosch, Daimler, Porsche, VW usw. usw. kennen die problematik mit den älteren arbeitnehmern.
Was nun ? Umschulen ? Zu was denn mit seinen rückenschmerzen ?
Mal so gefragt: Wenn die Person Rückenschmerzen hat und den Job am Fließband viel schlechter ausführen kann als andere, macht es da Sinn, dass die Person da noch weiter arbeitet? Oder macht es da eher Sinn, dass die Person einer Tätigkeit nachgeht, die eher unkritisch für den Rücken ist?
Lieber Franktoast, ich glaube du meinst es nicht mal böse bzw. hast keine grundlegend unsoziale einstellung, ich lese auch gerne beiträge hier im forum von dir, weil du höchstwahrscheinlich eine kreative veranlagung hast, aber ich vermute, dass du dich bei deinen beiträgen hier zu diesem thema, dich viel zu wenig mit den anforderungen der unterschiedlichen branchen auseinandergesetzt hast.
Das sich deine vorschläge und beiträge, nur auf dein eigenes berufliches umfeld beziehen. Aber das hat mit dem alltag der meisten deutschen arbeitnehmer nicht viel zu tun. Weder von der körperlichen belastung noch von der finanziellen ausgangsposition.
Schätzungsweise würdest du ganz schnell umdenken, wenn in der branche in der du tätig bist eine flut an gutausgebildeten berufsneulingen dazu kommen und du vielleicht nicht mehr mithalten kannst oder dein chef zu dir sagt "bekommst einen neuen vertrag, aber nur noch einen kleinen teil deiner bisher üblichen bezüge" ...
Ja da freut man sich aufs alter ... hoffentlich sind alle kredite schon abbezahlt und das enkelchen hat keine zu hohen erwartungen ?!?!
Ehrlich gesagt denke ich bei solchen Beispielen immer an Fließbandarbeitern, wobei wie viel Prozent der Arbeitnehmer sitzen am Fließband?
Ich betrachte die Sache natürlich theoretisch. Wenn man den gesetzlichen Kündigungsschutz komplett abschaffen würde, wer weiß, wie sich die Menschen dann organisieren würden. Ich nehme mal an, dass es eine Art Standardvertrag gäbe, zB. beideseitige Kündigungsfrist von 3 Monaten nach der Probezeit. Große Firmen wie Siemens bieten womöglich gar nicht an, dass man zB. gegen mehr Lohn Fristen verkürzt oder verlängert. Womöglich bieten sie es auch an und dann mit vorgefertigten Größen (Kündigungsfrist für jeden Monat mehr, gibt 2% weniger Lohn, für jeden Monat weniger, gibt 2% mhr Lohn). Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass die Gewerkschaften immer noch Mindeststandards vereinbaren, die man nun mal nicht verbieten sollte.

Wie ich schon sagte, macht das aus Sicht aller Sinn. Als ich bei Siemens als Ferienarbeiter gejobbt hab, bekam ich 12€/h, ein gleichaltriger Kollege war Leiharbeiter und bekam für die gleiche Arbeit 8€ (wobei Siemens das Gleiche bezahlte). Man stelle sich vor, es gäbe keinen Tarifvertrag oder gesetzlichen Kündigungsschutz. Wobei hätte der Kollege dann genauso viel wie ich bekommen.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Alpha Centauri »

franktoast hat geschrieben:(17 Jul 2017, 12:43)

Kann man so oder so sehen. Ich persönlich finde es fair, dass der, der mehr leistet, auch mehr Geld bekommt. So gibt es einen Anreiz, mehr zu leisten, was ja gut ist.


Wenn es für das Unternehmen gut ist, warum nicht? Welchen Anreiz gäbe es für dei Unternehmenseigentümer, das nicht so zu organisieren, wenn dadurch zB. fähigere Personen in Chefpositionen kommen?
Ein simples Problem gibt es natürlich: Im Grundsatz sollten ja erstmal die bestimmen, die auch die Zeche bezahlen. Man stelle sich vor, Rudi und Peter (beide Hauptschulabschluss und keine Ahnung, wie man "Management" schreibt) könnte genauso viel bestimmen wie Hans, der für 80 000€ einen MBA gemacht hat. Ich nehmen an, dass man deswegen den Top-Down-Ansatz verfolgt. Du kannst aber mit deinen Ersparnissen gerne ein Unternehmen gründen, das die Sache anders macht.


Mal so gefragt: Wenn die Person Rückenschmerzen hat und den Job am Fließband viel schlechter ausführen kann als andere, macht es da Sinn, dass die Person da noch weiter arbeitet? Oder macht es da eher Sinn, dass die Person einer Tätigkeit nachgeht, die eher unkritisch für den Rücken ist?


Ehrlich gesagt denke ich bei solchen Beispielen immer an Fließbandarbeitern, wobei wie viel Prozent der Arbeitnehmer sitzen am Fließband?
Ich betrachte die Sache natürlich theoretisch. Wenn man den gesetzlichen Kündigungsschutz komplett abschaffen würde, wer weiß, wie sich die Menschen dann organisieren würden. Ich nehme mal an, dass es eine Art Standardvertrag gäbe, zB. beideseitige Kündigungsfrist von 3 Monaten nach der Probezeit. Große Firmen wie Siemens bieten womöglich gar nicht an, dass man zB. gegen mehr Lohn Fristen verkürzt oder verlängert. Womöglich bieten sie es auch an und dann mit vorgefertigten Größen (Kündigungsfrist für jeden Monat mehr, gibt 2% weniger Lohn, für jeden Monat weniger, gibt 2% mhr Lohn). Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass die Gewerkschaften immer noch Mindeststandards vereinbaren, die man nun mal nicht verbieten sollte.

Wie ich schon sagte, macht das aus Sicht aller Sinn. Als ich bei Siemens als Ferienarbeiter gejobbt hab, bekam ich 12€/h, ein gleichaltriger Kollege war Leiharbeiter und bekam für die gleiche Arbeit 8€ (wobei Siemens das Gleiche bezahlte). Man stelle sich vor, es gäbe keinen Tarifvertrag oder gesetzlichen Kündigungsschutz. Wobei hätte der Kollege dann genauso viel wie ich bekommen.

Klar dass sich stets anpassende Speichellecker und Anuskriecher, ohne eigenes Rückrat und kritisch aufmüpfigen Geist gut entlohnt werden passt zum Leistungssystem. Devise "Zuckerbrot und Peitsche," für individuelle Freiheiten und Gerechtigkeit bleibt da wenig Spielraum,

Die Leistungsgesellschaft ist auch keine wirklich freie Gesellschaft.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von Realist2014 »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Jul 2017, 13:01)

Klar dass sich stets anpassende Speichellecker und Anuskriecher, ohne eigenes Rückrat und kritisch aufmüpfigen Geist gut entlohnt werden passt zum
Leistungssystem..
yoh

dafür sitzen die wahren Helden in der untersten ökonomischen Etage und sorgen mit ihrer "harten, ehrlichen Arbeit" das Land zusammen... :D
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von franktoast »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Jul 2017, 13:01)

Klar dass sich stets anpassende Speichellecker und Anuskriecher, ohne eigenes Rückrat und kritisch aufmüpfigen Geist gut entlohnt werden passt zum Leistungssystem. Devise "Zuckerbrot und Peitsche," für individuelle Freiheiten und Gerechtigkeit bleibt da wenig Spielraum,

Die Leistungsgesellschaft ist auch keine wirklich freie Gesellschaft.
Seh ich wie Sportsgeist. Ist doch dann fair. Entweder man lässt sich alles gefallen und leistet das, was von einem verlangt wird - und hat entsprechend Kohle, oder man lässt sich nix sagen, kackt anderen ins Gesicht und hat weder Freunde noch Geld.

So ist das übrigens auch, wenn du mal ne Frau suchst, oder Freunde. Da muss man manchmal auch was gegen seinen Willen tun und den eigenen Stolz zurück stellen.

Versuch es doch mal...
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von franktoast »

Realist2014 hat geschrieben:(17 Jul 2017, 13:56)

yoh

dafür sitzen die wahren Helden in der untersten ökonomischen Etage und sorgen mit ihrer "harten, ehrlichen Arbeit" das Land zusammen... :D
Gut gesagt ;) Ihre Bezahlung ist eben nicht Geld, sondern Stolz und immer sagen und tun zu können, was man will (solange es kein Geld kostet, aber da kann man ja dem Kapitalismus die Schuld geben).
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Warum gibt es so wenig Vollzeit und viele Minijobs ?

Beitrag von frems »

Boracay hat geschrieben:(14 Jul 2017, 22:48)
Und warum schafft er diesen Neuwagen in DK und CH dann trotzdem an, trotz 0 Kündigungsschutz?
Weil die Ärzte helfen. :p
Wie die Aargauer Zeitung berichtete, leistete der Feuerwehrmann das ganze Wochenende lang Hilfe, was seine Kräfte sehr in Anspruch nahm. Montags erschien er deshalb übermüdet an seinem Arbeitsplatz auf dem Bau. Dort drohte ihm der Chef bereits mit der Kündigung, so die Aargauer Zeitung. Gegen Ende der Woche gipfelte die Situation, da sich der Feuerwehrmann samstags frei nehmen wollte, um seiner Familie beim Aufräumen auf dem Bauernhof zu helfen. Dieser wurde ebenfalls durch das Unwetter beschädigt.

Dies nahm sich der Arbeitgeber zum Anlass, um dem Feuerwehrmann per Einschreiben zu kündigen. Doch die Kündigung ist gesetzeswidrig: Der Feuerwehrmann war vom Feuerwehrarzt krank geschrieben worden.

Durch ein solches Arztzeugnis ist man vor einer Kündigung geschützt. Nun sollen rechtliche Schritte eingeleitet werden. Der Feuerwehrkommandant setzt sich dabei laut Aargauer Zeitung für seinen Feuerwehrmann ein.
http://www.retter.tv/de/feuerwehr.html? ... gnis=41031
Labskaus!

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