Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

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Wer ist der größte deutsche Kanzler?

Konrad Adenauer
13
28%
Ludwig Erhard
2
4%
Kurt Georg Kiesinger
0
Keine Stimmen
Willy Brandt
16
34%
Helmut Schmidt
6
13%
Helmut Kohl
5
11%
Gerhard Schröder
2
4%
Angela Merkel
3
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 47
Adam Smith
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Adam Smith »

Hyde hat geschrieben:(28 Jun 2017, 18:51)

Da gehen die Meinungen aber auseinander. Ich halte es für eine richtige, wichtige und notwendige Leistung Merkels, die CDU mehr in die Mitte geführt zu haben.
Eine Volkspartei ist immer einer Partei der Mitte. Ansonsten wäre sie keine Volkspartei.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Edmund
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Edmund »

Hyde hat geschrieben:(28 Jun 2017, 18:51)
Dass Kohl in absoluten Prozentwerten teilweise stärker war, ist der Tatsache geschuldet, dass es damals weniger Parteien gab.
Unsinn. Die FDP gab es schon immer und Grüne und Linke gehen sowieso nur auf Kosten der SPD.

Kohls Wahlergebnisse:

1976: 48,6% bei 91% Wahlbeteiligung
1983: 48,8% bei 89% Wahlbeteiligung
1987: 44,2% bei 84% Wahlbeteiligung
1990: 43,8% bei 78% Wahlbeteiligung
1994: 41,4% bei 79% Wahlbeteiligung
1998: 35,1% bei 82% Wahlbeteiligung

Merkels Wahlergebnisse:

2005: 35,2% bei 78% Wahlbeteiligung
2009: 33,8% bei 71% Wahlbeteiligung
2013: 41,5% bei 72% Wahlbeteiligung

Kohl hat immer sehr viel besser Wahlergebnisse für die Union geholt als Merkel, besonders wenn man auch die Wahlbeteiligung berücksichtigt.

Daß Merkel im Kanzleramt so unangefochten ist liegt alleine an der Zersplitterung des linken Lagers und die Schwäche der SPD. Von 2005 bis 2009 und von 2013 bis 2017 gab es eine linke Mehrheit im Bundestag, die von der SPD nur nicht genutzt wurde.
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Hyde
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Hyde »

Adam Smith hat geschrieben:(28 Jun 2017, 19:31)

Eine Volkspartei ist immer einer Partei der Mitte. Ansonsten wäre sie keine Volkspartei.
Deswegen musste Merkel die CDU ja auch modernisieren, um ihren Status als Volkspartei zu erhalten.
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yogi61
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von yogi61 »

Unbstritten Willi Brandt. Adenauer hat leider nicht rechtzeitig aufgehört und zuviel mit den Altnazis in der Partei geklüngelt. Warum hier Erhard genannt wurde bleibt ein Rätsel, nicht einmal die Union würde behaupten, dass er ein grosser Kanzler war. Der war als Minister besser aufgehoben und das hat man dann auch eingesehen.
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yogi61
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von yogi61 »

Adam Smith hat geschrieben:(28 Jun 2017, 18:46)

Konrad Adenauer, weil er erstens die Aussöhnung mit Frankreich geschafft hat. Daraus resultierte dann auch die Gründung der EG. Des Weiteren wurden die Bürger unter Adenauer auch immer demokratischer. Es gab unter ihm auch das Wirtschaftswunder. Das Verdienst von Willy Brandt ist die Aussöhnung mit Polen.
Es war ja wohl auch schlecht möglich, dass die Gesellschaft noch undemokrtatischer werden würde. Das war eher generationsbedingt und wohl kaum sein Verdienst und das sein Demokratieverständnis nicht immer so toll war, dokumentierte seine jämmerliche Rolle in der der Spiegel Affäre. Bei der Aussöhnung mit Frankreich würde ich Dir zustimmen.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 hat geschrieben:(30 Jun 2017, 10:03)

Unbstritten Willi Brandt. Adenauer hat leider nicht rechtzeitig aufgehört und zuviel mit den Altnazis in der Partei geklüngelt. Warum hier Erhard genannt wurde bleibt ein Rätsel, nicht einmal die Union würde behaupten, dass er ein grosser Kanzler war. Der war als Minister besser aufgehoben und das hat man dann auch eingesehen.
Mir war klar, dass der Mainstream sich auf Brandt stürzen würde. Da fand ich es nur fair, auch mal zu erwähnen, was Erhard gegen den Wiillen der anderen Parteien und sogar gegen den der eigenen Parteigenossen umgesetzt hat. Ein Akt, der weit weniger vordergründig war, als ein Kniefall und doch in vergleichbarer Weise eine essentielle Beziehung zementiert hat.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Edmund hat geschrieben:(27 Jun 2017, 21:38)

Der größte Bundeskanzler war natürlich mit großem Abstand Adenauer. Anschließend kommen Erhard und Kiesiger.
Mit 1,93 m war wohl Kohl der größte. Adenauer war aber mit 1,88 m auch nicht klein.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Cat with a whip
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Cat with a whip »

Hyde hat geschrieben:(26 Jun 2017, 23:37)

Wen seht ihr als den größten, wichtigsten, verdienstvollsten Bundeskanzler in der Geschichte der Bundesrepublik an?
Brandt war der beste.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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imp
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von imp »

Am meisten verdient hat bislang Dr. Angela Merkel (CDU)
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Hieronymus
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Hieronymus »

Hyde hat geschrieben:(26 Jun 2017, 23:37)

Wen seht ihr als den größten, wichtigsten, verdienstvollsten Bundeskanzler in der Geschichte der Bundesrepublik an?
Es gibt ihn eigentlich nicht, "den" größten/wichtigsten deutschen Bundeskanzler. Denn es gab mehrere bedeutende Bundeskanzler, die jeder in ihrer Zeit für Deutschland und seine Entwicklung Wesentliches geleistet haben:

Adenauer hat nach Weltkrieg und Holocaust (West-)Deutschland als Demokratie konsolidiert, diesem demokratischen Teil Deutschlands wieder Ansehen in der Welt verschafft, im westlichen Bündnissystem integriert und zur Souveränität verholfen. Mit Russland (Sowjetunion) wurden diplomatische Beziehungen aufgenommen, die letzten deutschen Kriegsgefangenen befreit. Die deutsch-französische Freundschaft war eine Glanztat der beiden "Alten", De Gaulle und Adenauer, von der wir und Europa heute noch profitieren. Im Inneren wurden die Kriegsschäden beseitigt, die Vertriebenen integriert, ein Sozialsystem aufgebaut und Freiheit sowie Wohlstand der Bevölkerung gesichert.

Brandt hat der Bundesrepublik zu Ansehen in den sog. Ostblockstaaten verholfen. Wie Adenauer im Westen, so hat er im Osten den Weg zur deutschen Wiedervereinigung vorbereitet. Seinen Anspruch: "Wir wollen mehr Demokratie wagen", konnte er nicht einlösen.

Schmidt hat die Bundesrepublik durch schwierige Zeiten erfolgreich geführt. Unser Staat hat sich dem Terrorismus nicht gebeugt, sondern ihn erfolgreich bekämpft. Auch wirtschaftliche Krisen wurden gemeistert. Der NATO-Doppelbeschluss war der Beginn einer Wende im Kalten Krieg.

Kohl hat den NATO-Doppelbeschluss umgesetzt. Die deutsche Wiedervereinigung ist zweifellos auch sein Verdienst, weil er im rechten Moment die Initiative ergriff und alle Beteiligten überzeugen konnte. Die Entwicklung der EU haben er und der französische Präsident Mitterand entscheidend vorangetrieben. Kohl hat aber die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Wiedervereinigung unterschätzt.
MfG

H.
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