Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

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Sollen homosexuelle Paare heiraten dürfen?

Ja
52
73%
Nein
19
27%
 
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X3Q
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von X3Q »

H2O hat geschrieben:(03 Jul 2017, 16:46)

Diese grundsätzliche Frage erörtere ich hier schon einige Tage. Ja, warum sollten wir unsere Rechtsnormen ändern? Das frage ich links herum wie rechts herum.
Weil die Mehrheit im WIR der Meinung ist, dies zu tun. Ist jetzt nicht so schwer, oder?

--X
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Unité 1
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Unité 1 »

gödelchen hat geschrieben:(03 Jul 2017, 16:47)

Das ist ein Irrtum. Der Staat ( also der repräsentant der Gesellschaft) hat die Freiheitsrechte zu garantieren, die Individualität ermöglichen.

Individualrechte nach GG sind nur einige eng begrenzte, z.B. Recht auf Leben, Glaubens u. Gewiissenfreiheit u.e.m. Das Recht wer mit wem eine Ehe eingeht ist z.B. keines, das im GG geregelt ist, da es eine Willensentscheidung ist.
Ich meinte eigentlich, dass ich nicht sehe, warum das eine das andere ausschließen sollte. Der Staat ist weder eher dem Gemein- noch dem individuellen Wohl verpflichtet. Beides ist zu gewährleisten, und das Gemeinwohl kann nicht bedacht werden, wenn das individuelle dem irgendwie hintangestellt wäre. Was sich eben in den von dir benannten Rechten äußert und nicht zuletzt im ersten Artikel. Die oberste Pflicht ist die Wahrung und Achtung der Würde des Menschen, nicht des Gemeinwesens.
Aufgrunddessen sehe ich dort kein Hindernis, warum die bestehende Diskriminierung hätte aufrechterhalten werden sollen. (natürlich auch nicht, wie sie überhaupt Bestand haben konnte. Aber da gab es ja so einige Sachen, die eigentlich dem Verständnis von die Individualität schützenden und sie gewährenden Rechten zuwiderlaufen. Wie konnte Homosexualität überhaupt kriminalisiert werden, wenn die freie Entfaltung der Persönlichkeit ein Grundrecht ist?)
Der Staat kann sehr wohl den Willen seiner Bürger hin zu dem, was dem Gemeinwohl nützt, steuern. Das hat er über Hundert Jahre getan, in dem er die Ehe ( als Verbindung zwischen Mann und Frau ) förderte, weil diese Verbindung nach Ansicht der den Staat tragenden Mitglieder der Gemeinschaft den besten Nutzen brachte.
Natürlich kann er steuern und macht es auch. Warum die Ehe für alle dem entgegenstehen sollte, sehe ich nicht.
In deiner Argumentation lässt du zwei Dinge außer Betracht:

a) Liebesbeziehungen interessieren den Staat nicht
b) der Staat hat ein existenzielles Bedürfnis, hat eine Verpflichtung gegenüber seinen Mitgliedern auf Fortbestand als Grundlage für den Schutz seiner Mitglieder. Dafür muss er einiges tun. Was und wie bestimmen die Mitglieder aber nicht nach Lust und Laune und modischen Geschmack, sondern nach dem Grundverständnis des Staates, so wie es sich aus der Verfassung ergibt.

So steht zum Beispiel nix von persönlichem Glück in der Verfassung.
Stabile Liebesbeziehungen wirken sich allerdings indirekt auf die gesellschaftliche Verfasstheit aus - glückliche Menschen begehen z.B. weniger Straftaten. Zudem bestehen erhebliche Interessenskonflikte zwischen dem Staat und den Individuen und ihren Beziehungen. Das Recht auf Ehe wirkt sich bspw. auch auf Zeugnisverweigerungsrechte usw. aus. Gewissermaßen wird der Familienkreis erweitert. Und das ist ein erhebliches Interesse der Individuen, nicht ihre Lebenspartner belasten zu müssen. Das meinte ich mit dem Schutzbedürfnis.
Dein zweiter Punkt ist mir unverständlich. Die Ehe für alle gefährdet nicht den Fortbestand des Staates.
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H2O
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von H2O »

X3Q hat geschrieben:(03 Jul 2017, 19:06)

Weil die Mehrheit im WIR der Meinung ist, dies zu tun. Ist jetzt nicht so schwer, oder?

--X
Da waren wir schon einmal; die Mehrheit muß nicht notwendig sinnvoll entscheiden. Deshalb gibt es Verfassungsgerichte. Die bestehenden Regeln sind aus meiner Sicht vernünftig angelegt und angemessen.
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H2O
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(03 Jul 2017, 17:39)

Gegenfrage: Was macht die Ehe zwischen Mann und Frau so einzigartig, dass sie Homosexuellen vorenthalten werden soll?


Ja - welche denn? Erklär mal!
Nö, Gegenfragen sind so bequem wie "selber einer". Erst einmal sind Sie dran. Und danach ich.
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Anderus
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Anderus »

Dark Angel hat geschrieben:(03 Jul 2017, 17:39)
Gegenfrage: Was macht die Ehe zwischen Mann und Frau so einzigartig, dass sie Homosexuellen vorenthalten werden soll?
Aus der Ehe, kommt seit Jahrtausenden in erster Linie der Nachwuchs, bei uns Menschen. Das ist war zwar nicht in allen Gesellschaften gleich. (Bei den Kelten kannte man z.B. die Fruchtbarkeitsfeiern) Aber, seit den letzten 3.000 Jahren ist es üblich geworden, das Kinder aus Familien kommen, wo die Eltern eine Ehe eingegangen sind.

Da die Gesellschaft ein besonderes, ja lebenswichtiges Interesse hat, das Nachwuchs erzeugt wird, haben die Väter des Grundgesetzes, die Ehe unter besonderem Schutz gestellt. Wenn also jetzt die Frage geklärt werden soll, ob man diese Einrichtung auf andere Personengruppen ausweiten soll, die eben nicht regelmäßig Nachwuchs erzeugen, muss man der Frage nachgehen, ob man diese Einrichtung der Ehe, problemlos erweitern kann, ohne die Garantie zu verlieren oder einzuschränken, ausreichenden Nachwuchs zu bekommen.

Da aber die Ehe, schon seit Jahrzehnten in einer Dauerkrise steckt, aus der viel zu wenig Kinder erzeugt werden, und sogar schon die Gefahr erwächst, das die Deutschen soweit schrumpfen, das das Staatsgebiet von anderen Völkern übernommen werden kann, sollte man sich schon die Frage stellen, ob man diese Belastung der Homoehe, wenn es eine Belastung ist, den Menschen zumuten sollte.

Es gibt schon seit Jahren die Möglichkeit, für Homosexuelle, eine Lebenspartnerschaft einzugehen. Dieses Modell, hat sich durchaus bewährt. Es wäre daher zu überlegen gewesen, dieses Modell zu verfeinern, damit mögliche Ungerechtigkeiten, gegenüber der Ehe minimiert werden. Das Signal, was eine solche Gleichstellung der Ehe, bei denen aussendet, die sich in einer Ehe befinden, bleibt abzuwarten. Motivierend, dürfte es kaum sein. Natürlich, ist zu berücksichtigen, das das Verhältnis Heteroehe gegenüber Homoehe, anzahlmäßig als marginal einzustufen ist. Insofern drängt sich der Verdacht auf, das hier Saure Gurkenzeiten überwunden werden sollten.

Wenn es den Politikern wirklich um die Ehe gegangen wäre, um das Problem, der Entvölkerung in Deutschland entgegenzuwirken, wären ganz andere Gesetze, dringend nötig gewesen. Diese Chance wurde verpasst. Glaube kaum, das auch nur ein Problem entschärft werden kann, wenn man die Homoehe zulässt. Aber, man hat es (vorläufig) getan.

Die Ehe hat keine Einzigartigkeiten, die Homosexuellen vorenthalten werden sollen. Die Frage bleibt aber, ob es sinnvoll war, diese Homoehe zum jetzigen Zeitpunkt zu beschließen. Ich hab da eher meine Zweifel. Insbesondere, weil sich dadurch praktisch gar nichts ändert.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von gödelchen »

Unité 1 hat geschrieben:(03 Jul 2017, 21:18)

a)Ich meinte eigentlich, dass ich nicht sehe, warum das eine das andere ausschließen sollte. Der Staat ist weder eher dem Gemein- noch dem individuellen Wohl verpflichtet. Beides ist zu gewährleisten, und das Gemeinwohl kann nicht bedacht werden, wenn das individuelle dem irgendwie hintangestellt wäre. Was sich eben in den von dir benannten Rechten äußert und nicht zuletzt im ersten Artikel. Die oberste Pflicht ist die Wahrung und Achtung der Würde des Menschen, nicht des Gemeinwesens.
Aufgrunddessen sehe ich dort kein Hindernis, warum die bestehende Diskriminierung hätte aufrechterhalten werden sollen. (natürlich auch nicht, wie sie überhaupt Bestand haben konnte. Aber da gab es ja so einige Sachen, die eigentlich dem Verständnis von die Individualität schützenden und sie gewährenden Rechten zuwiderlaufen. Wie konnte Homosexualität überhaupt kriminalisiert werden, wenn die freie Entfaltung der Persönlichkeit ein Grundrecht ist?)

Natürlich kann er steuern und macht es auch. Warum die Ehe für alle dem entgegenstehen sollte, sehe ich nicht.


b) Stabile Liebesbeziehungen wirken sich allerdings indirekt auf die gesellschaftliche Verfasstheit aus - glückliche Menschen begehen z.B. weniger Straftaten. Zudem bestehen erhebliche Interessenskonflikte zwischen dem Staat und den Individuen und ihren Beziehungen. Das Recht auf Ehe wirkt sich bspw. auch auf Zeugnisverweigerungsrechte usw. aus. Gewissermaßen wird der Familienkreis erweitert. Und das ist ein erhebliches Interesse der Individuen, nicht ihre Lebenspartner belasten zu müssen. Das meinte ich mit dem Schutzbedürfnis.
Dein zweiter Punkt ist mir unverständlich. Die Ehe für alle gefährdet nicht den Fortbestand des Staates.
a) Die Ausrichtung ist (noch nach den bisherigen Denkgesetzen über den Staat) falsch. Der Staat ist nur dem Gemeinwohl verpflichtetet. Dem Gemeinwohl im Sinne eines staatlichen Gedanken ist ein Persönliches Recht einbezogenen, wie es in den wenigen Artikel des GG darüber zum Ausdruck kommt. Die Würde des Menschen ist über allem stehend und hat mit dem Thema Ehe etc in dem Zusammenhang nichts zu tun. Die Würde ist nur in der Freiheit des Mensch manifestiert, seinen Gestaltungswillen frei entfalten zu können. Wie er damit umgeht im Rahmen einer Verfassung ist sein Bier. Die Frage nach der Kriminalisierung der Homosexualität stellt sich natürlich zurecht. Sie war Ausdruck eines falschen Menschenbildes, daher aus dem Strafgesetzen zu entfernen, weil wir ein anderes Menschenbild haben. Hat aber mit der Institution Ehe nichts zu tun.

b) Glück ist kein Staatsziel. Die Möglichkeit sich durch individuelle Möglichkeiten ein glückliches Leben schaffen zu können , fördert das Gemeinwohl , dafür schafft der Staat Regelungen. Dabei können Interessensunterschiede entstehen, wo der Staat etwas fördern will, weil es nach dem Staatsgedanken vorrangig, das Individuum etwas anderes will. Den Interessenausgleich führt man in einem freien demokratischen Staat mit den dafür vorgesehen Regularien.

Wenn der Staat die Ehe allein auf das beziehen will, was dem normalen menschlichen Gedanken der Existenzsicherung von Gemeinschaft bisher am besten diente, das Individuelle also weniger ( hier durch Rechtsinstitut eingetragenen Lebenspartnerschaft - für die übrigens das Zeugnisverweigerungsrechts ebenfalls dient ) fördert, ist das sicher verständlich. Menschen die das menschliche Leben umfassender betrachten , denken halt so. Das Individuum ist halt in der Form der Gleichgeschlechtlichkeit "nur" endlich, nur das Individuum, das sich "fortpflanzt", ist für den Staat eigentlich interessant.

Also schauen wir mal, was die klugen Köpfe der Republik so noch dazu sagen.
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Quatschki
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Quatschki »

Dark Angel hat geschrieben:(03 Jul 2017, 17:39)

Gegenfrage: Was macht die Ehe zwischen Mann und Frau so einzigartig, dass sie Homosexuellen vorenthalten werden soll?
Was macht Bier so einzigartig, dass der Name geschützt ist und nicht um alle möglichen Himbeermischgetränke erweitert werden darf?
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schelm
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von schelm »

Quatschki hat geschrieben:(04 Jul 2017, 07:55)

Was macht Bier so einzigartig, dass der Name geschützt ist und nicht um alle möglichen Himbeermischgetränke erweitert werden darf?
Das Reinheitsgebot der Inhaltsstoffe. Bleiben wir bei dem Bild. Die Konsequenz daraus ist, eine Ehe kann nur als solche bezeichnet werden, wenn Kinder in ihr gezeugt werden. Alle heterosexuellen Paare die das ( biologisch ) nicht ( mehr ) können oder wollen, tragen demzufolge das Label " Ehe " zu unrecht ?
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Julian
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Julian »

Meiner Meinung nach sollte primär nicht die Ehe gefördert werden, sondern die Kinder.

Das Ehegattensplittung sollte man aufheben und stattdessen größere Steuerfreibeträge für Kinder einführen, ggf. auch ein erhöhtes Kindergeld oder eine Einmalzahlung, am besten gestaffelt nach der Zahl der Kinder. Gerade Einmalzahlungen dürften eher im Sinne einer Anhebung der Geburtenrate wirken.

Ob man die Ehe für Homosexuelle komplett öffnet, wie es nun, vorbehaltlich des Rechtsweges, wohl geschehen wird, oder ob man einen anderen Rechtstitel mit ähnlichen oder gleichen Rechten einführt, finde ich nicht von herausragender Wichtigkeit. Ich kann verstehen, dass für viele der Begriff der Ehe mit der Gemeinschaft zwischen einem Mann und einer Frau assoziiert bleibt.
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Hyde
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Hyde »

Anderus hat geschrieben:(04 Jul 2017, 01:45)

Aus der Ehe, kommt seit Jahrtausenden in erster Linie der Nachwuchs, bei uns Menschen. Das ist war zwar nicht in allen Gesellschaften gleich. (Bei den Kelten kannte man z.B. die Fruchtbarkeitsfeiern) Aber, seit den letzten 3.000 Jahren ist es üblich geworden, das Kinder aus Familien kommen, wo die Eltern eine Ehe eingegangen sind.

Da die Gesellschaft ein besonderes, ja lebenswichtiges Interesse hat, das Nachwuchs erzeugt wird, haben die Väter des Grundgesetzes, die Ehe unter besonderem Schutz gestellt.
Mal ein paar Gedanken meinerseits dazu.

Erstens: ein Drittel der Kinder in Deutschland werden außerhalb der Ehe geboren. Damit ist Deutschland sogar noch eine Ausnahme; in ziemlich allen anderen Ländern Westeuropas werden über die Hälfte aller Kinder außerhalb der Ehe geboren. Die Ehe kann also heutzutage längst nicht mehr als alleiniges oder besonderes Instrument zum Kinderkriegen angesehen werden, wenn sogar nur eine Minderheit der Kinder überhaupt in Ehen geboren werden.

Zweitens: soweit mir bekannt ist, konnte noch kein Wissenschaftler oder Biologe nachweisen, dass ein Ehering am Finger die potentielle Fruchtbarkeit eines Menschen erhöht. Insofern ist eine Ehe nicht notwendig für eine kinderreiche Gesellschaft. Wenn es danach ginge, dann müssten Deutschland und Italien übrigens eine viel höhere Geburtenrate haben als andere westeuropäische Länder, da in Deutschland und Italien die Ehe noch viel verbreiteter ist als anderswo - aber das Gegenteil ist der Fall, die Geburtenraten sind in Deutschland und Italien, wo man so viel Wert auf die Ehe und deren "Schutz" legt, viel niedriger als im westeuropäischen Durchschnitt.

Drittens: was soll das überhaupt heißen, die Ehe müsse "geschützt" werden? An diejenigen hier im Forum, die verheiratet sind: habt ihr jetzt, nachdem die Homo-Ehe erlaubt wurde, das Gefühl, dass eure eigene Ehe mit eurem Ehepartner jetzt weniger "geschützt" ist? Habt ihr das Gefühl, dass eure Ehe mit eurem Ehepartner dadurch negativ beeinträchtigt wird, dass nun Homosexuelle heiraten dürfen? Habt ihr vor, in eurer Ehe nun weniger Kinder zu bekommen, aufgrund der Tatsache dass Homosexuelle heiraten können? Muss eure Ehe, ganz individuell in eurer Lebenssituation, vor Homosexuellen "beschützt" werden?

Der Punkt ist: es gibt keine rationalen Argumente gegen die Homo-Ehe. Auch der "Schutz" der Ehe und das Kinderkriegen ist kein rationales Argument, da Fruchtbarkeit nicht an den Ehering gekoppelt ist. Und selbst wenn es theoretisch nur in einer Ehe biologisch möglich wäre, Kinder zu kriegen, würden die Kinderzahlen in einer heterosexuellen Ehe dann nicht abnehmen dadurch, dass parallel dazu auch Homosexuelle heiraten dürften.
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Dark Angel
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Dark Angel »

Anderus hat geschrieben:(04 Jul 2017, 01:45)

Aus der Ehe, kommt seit Jahrtausenden in erster Linie der Nachwuchs, bei uns Menschen. Das ist war zwar nicht in allen Gesellschaften gleich. (Bei den Kelten kannte man z.B. die Fruchtbarkeitsfeiern) Aber, seit den letzten 3.000 Jahren ist es üblich geworden, das Kinder aus Familien kommen, wo die Eltern eine Ehe eingegangen sind.
Quatsch mit Sosse!
Ehe hat mit Nachwuchs nicht das geringste zu tun. Bei der instituionalisierten Ehe geht es in erster Linie um Besitz, dessen Vermehrung und dessen Vererbung bzw um Versorgung. Ehe war bis ins 19.Jh hinein ein "Geschäft", bei dem die "zukünftigen Eheleute" so gut wie kein Mitspracherecht hatten.
Die keltischen Fruchtbarkeitsfeiern haben mit Ehe sowas von gar nix zu tun, aber sowas von.
Und was sind schon die letzten 3000 Jahre gegen die ca. 197.000 Jahre in denen Menschen Kinder aufzogen, ganz ohne institutionalisiere Ehe. :p
Anderus hat geschrieben:(04 Jul 2017, 01:45)]Da die Gesellschaft ein besonderes, ja lebenswichtiges Interesse hat, das Nachwuchs erzeugt wird, haben die Väter des Grundgesetzes, die Ehe unter besonderem Schutz gestellt.
Nicht "die Gesellschaft", sondern die christlichen Kirchen, die es nicht sein lassen können, in alles staatlichen Belagen, ihren Senf dazu geben zu müssen.
Anderus hat geschrieben:(04 Jul 2017, 01:45)]
Wenn also jetzt die Frage geklärt werden soll, ob man diese Einrichtung auf andere Personengruppen ausweiten soll, die eben nicht regelmäßig Nachwuchs erzeugen, muss man der Frage nachgehen, ob man diese Einrichtung der Ehe, problemlos erweitern kann, ohne die Garantie zu verlieren oder einzuschränken, ausreichenden Nachwuchs zu bekommen.
Du wirst es nie lernen! Ehe hat mit "Kinder zeugen" sowas von gar nichts zu tun. Es gibt genug kinderlose Ehen, es gibt genügend Kinder, die nicht "ehelich" geboren werden und es gibt elternlose Kinder.
Ob Menschen Kinder zeugen/gebären entscheidet immer noch jeder Mensch selbst - dazu bedarf es keiner Ehe!
Anderus hat geschrieben:(04 Jul 2017, 01:45)]Da aber die Ehe, schon seit Jahrzehnten in einer Dauerkrise steckt, aus der viel zu wenig Kinder erzeugt werden, und sogar schon die Gefahr erwächst, das die Deutschen soweit schrumpfen, das das Staatsgebiet von anderen Völkern übernommen werden kann, sollte man sich schon die Frage stellen, ob man diese Belastung der Homoehe, wenn es eine Belastung ist, den Menschen zumuten sollte.
In Anbetracht der "explodierenden" Weltbevölkerung, ist es wenig sinnvoll, wenn regelmäßig "viele Kinder" geboren werden.
Viel sinnvoller ist es, weniger Kinder "in die Welt" zu setzen.
Was die Homosexuellen angeht - so leisten diese einen positiven Beitrag, die nehmen sich nämlich der Kinder an, die anderfalls in einem Heim aufwachsen müssten.
Homosexuelle gibt es bei allen Arten, die sich sexuell reproduzieren und in jedem Fall tragen sie zum Erhalt der (jeweiligen) Population bei, indem sie sich um verlassenen und/oder verwaisten Nachwuchs kümmern, diesen aufziehen.
Wo also soll Homoehe eine Belastung in irgend einer Art und Weise sein?
Anderus hat geschrieben:(04 Jul 2017, 01:45)Es gibt schon seit Jahren die Möglichkeit, für Homosexuelle, eine Lebenspartnerschaft einzugehen. Dieses Modell, hat sich durchaus bewährt. Es wäre daher zu überlegen gewesen, dieses Modell zu verfeinern, damit mögliche Ungerechtigkeiten, gegenüber der Ehe minimiert werden.
Falsch - statt eine gesonderte "Lebenspartnerschaft" für Homosexuelle einzuführen, hätte man ihnen gleich die Möglichkeit einräumen sollen, eine ganz "normale" Ehe einzugehen.
Anderus hat geschrieben:(04 Jul 2017, 01:45)Die Ehe hat keine Einzigartigkeiten, die Homosexuellen vorenthalten werden sollen. Die Frage bleibt aber, ob es sinnvoll war, diese Homoehe zum jetzigen Zeitpunkt zu beschließen. Ich hab da eher meine Zweifel. Insbesondere, weil sich dadurch praktisch gar nichts ändert.
Sinnvoll wäre es gewesen, die "Homoehe" schon vor Jahren einzuführen und ein derartiges politisches Tamtam gar nicht erst zu inszenieren.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von gödelchen »

schelm hat geschrieben:(04 Jul 2017, 10:17)

Das Reinheitsgebot der Inhaltsstoffe. Bleiben wir bei dem Bild. Die Konsequenz daraus ist, eine Ehe kann nur als solche bezeichnet werden, wenn Kinder in ihr gezeugt werden. Alle heterosexuellen Paare die das ( biologisch ) nicht ( mehr ) können oder wollen, tragen demzufolge das Label " Ehe " zu unrecht ?
Falsch. Eine Ehe kann zu Kindern führen. Die Ehe ist das Institut, dass Kinder ermöglicht. Sie ist das vom Staat vorgesehen Rechtsinstitut Familie mit dem zu versorgen, was an Förderung der Familie je nach Aufstellung vom Staat am ehesten und bisher am sinnvollsten ermöglicht. Wenn in der Ehe es nicht zu Kindern kommt, besteht/bestand die Chance immer noch.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Billie Holiday »

gödelchen hat geschrieben:(04 Jul 2017, 12:08)

Falsch. Eine Ehe kann zu Kindern führen. Die Ehe ist das Institut, dass Kinder ermöglicht. Sie ist das vom Staat vorgesehen Rechtsinstitut Familie mit dem zu versorgen, was an Förderung der Familie je nach Aufstellung vom Staat am ehesten und bisher am sinnvollsten ermöglicht. Wenn in der Ehe es nicht zu Kindern kommt, besteht/bestand die Chance immer noch.
Ich sehe es so, dass ein intimes Zusammenkommen von Mann und Frau zu Kindern führen kann.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Keoma »

gödelchen hat geschrieben:(04 Jul 2017, 12:08)

Falsch. Eine Ehe kann zu Kindern führen. Die Ehe ist das Institut, dass Kinder ermöglicht. Sie ist das vom Staat vorgesehen Rechtsinstitut Familie mit dem zu versorgen, was an Förderung der Familie je nach Aufstellung vom Staat am ehesten und bisher am sinnvollsten ermöglicht. Wenn in der Ehe es nicht zu Kindern kommt, besteht/bestand die Chance immer noch.
Nach einer Hysterektomie und Vasektomie eher nicht wahrscheinlich.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Ein Terraner »

gödelchen hat geschrieben:(04 Jul 2017, 12:08)

Falsch. Eine Ehe kann zu Kindern führen. Die Ehe ist das Institut, dass Kinder ermöglicht.
Hast du schon mal mit deinen Eltern darüber gesprochen woher Kinder kommen ? Aber Vorsicht, das könnte ein Schock werden. :|
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Anderus hat geschrieben:(01 Jul 2017, 11:10)

..während es bei dem Fall um Beschneidung von Knaben, wo es um Verstümmelung und Folter von Kindern ging, bis heute keine Stimme gibt, dies mal vom Verfassungsgericht prüfen zu lassen.
Was sollte denn das BVerG hier den prüfen?
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Alana4 »

Nun hab ich gelesen.....diesen Thread......ist schon lustig!

wo liegt eigentlich (für manche Zeitgenossen) das Problem, wenn 2, die sich lieben, den Rest des des Lebens miteinander teilen wollen, auch heiraten?
"Ehe" ist doch letztlich nur eine Art Vertrag, der gegenseitige Rechte und Pflichten regelt, woran auch "die Gesellschaft" Interesse hat.

Kinder zu haben (oder haben zu wollen oder zu planen) ist doch auch keine Vorraussetzung für die Eheschließung zwischen Mann und Frau- warum also sollte dieses Kriterium irgendeine rolle spielen bei Ehen zw. Mann und Mann oder Frau und Frau?

Wer heiratet, nimmt niemandem etwas weg. Also.......ich wünsche allen heiratswilligen Paaren alles Gute.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Billie Holiday »

Alana4 hat geschrieben:(04 Jul 2017, 13:56)

Nun hab ich gelesen.....diesen Thread......ist schon lustig!

wo liegt eigentlich (für manche Zeitgenossen) das Problem, wenn 2, die sich lieben, den Rest des des Lebens miteinander teilen wollen, auch heiraten?
"Ehe" ist doch letztlich nur eine Art Vertrag, der gegenseitige Rechte und Pflichten regelt, woran auch "die Gesellschaft" Interesse hat.

Kinder zu haben (oder haben zu wollen oder zu planen) ist doch auch keine Vorraussetzung für die Eheschließung zwischen Mann und Frau- warum also sollte dieses Kriterium irgendeine rolle spielen bei Ehen zw. Mann und Mann oder Frau und Frau?

Wer heiratet, nimmt niemandem etwas weg. Also.......ich wünsche allen heiratswilligen Paaren alles Gute.
Ich auch....und eine faire Scheidung bei Bedarf. :cool: :thumbup:
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Anderus
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Anderus »

Bis ca. 1970 war es durchaus üblich, das Kinder in Ehen geboren wurden. Das "außereheliche Kind", war verpönt, wurde systematisch benachteiligt, mitsamt der Mutter ausgegrenzt und war eine Randerscheinung. Erst im Laufe der letzten 40 Jahre, verschob sich dieses Modell, und es gab immer mehr uneheliche und außereheliche Kinder. Daneben gab es immer mehr Scheidungsweisen die teilweise in Patschwork Familien wohnten.

Insofern gebe ich natürlich Recht, das das Modell der Ehe und Familie, so wie es den Vätern des Grundgesetzes vorschwebte, in den letzten 40 Jahren, erheblich "gelitten" hat. Man sollte aber bedenken, das diese Entwicklung voll zu Lasten der Menschen gelaufen ist, die sich dem Modell Ehe und Familie verweigern. Insbesondere werden solche unehelichen Familien mit Mutter und Kind, dermaßen finanziell benachteiligt, das sie kaum ein Gewinn für die Gesellschaft sind. Im Gegenteil, solche unehelichen Familien leiden extrem, insbesondere die Kinder, unter der finanziellen Not. Mir sind persönlich mehrere solche Familien bekannt. Keiner einzigen, geht es finanziell gut.

Im Gegensatz dazu beobachte ich Gemeinschaften, mit Ehe und Familie, die Kinder haben, und in einem Wohlstand leben, das man sich nur noch freuen kann. Ja, das Ansehen der Ehe hat sich gewandelt. Viele betrachten sie als Zumutung. Trotzdem beobachtet man in der heutigen Zeit, das das Erzeugen und Erziehen des Nachwuchses, immer noch an besten in Ehe und Familie aufgehoben ist. Dabei ist es dann auch müßig, darüber zu diskutieren, das es viele Gemeinschaften gibt, die ohne Trauschein Kinder bekommen, und trotzdem eine Familie leben, die den Ehe-Familien vergleichbar ist. Natürlich funktioniert das, und natürlich ist das ein berechtigtes Anliegen. Die Erfahrung zeigt aber, das solche Familien, wenn Kinder da sind, in hohem Maße doch heiraten. Oft ist es so, das der Zettel, das man verheiratet ist, eine solche Ausstrahlung hat, das er eher geeignet ist Familien zusammenzuhalten, als eine Verbindung wo es diesen Zettel nicht gibt.

Ich habe nirgendwo geschrieben, das ich befürchte, das Homosexuelle die Ehen der Heterosexuellen bedrohen. Im Gegenteil, ich habe von einer Randerscheinung geschrieben. Objektiv, können sie die Heteroehe natürlich nicht bedrohen. Man sollte es aber auch mal so sehen, das die Heteroehe, in den letzten Jahren starken Errosionserscheinungen ausgesetzt worden ist. Die Politik hat in einer Weise, Ehe und Familie, so dermaßen an die Wand gefahren, das man guten Gewissens, keinem jungen Menschen mehr raten kann, eine Familie zu gründen. Die finanziellen Bedingungen für Familien, sind so dermaßen schlecht geworden, das man nur noch mit dem Kopf schütteln kann. Wenn sich die Familien, in dieser Situation, wo sie brutal in die Enge getrieben worden sind, gegen jeden weiteren Versuch, sie noch weiter einzuschränken, wehren, kann man dafür durchaus Verständnis aufbringen, auch, wenn das, wie bei der Homoehe, gar nicht der Fall ist.

Natürlich habt ihr Recht, wenn ihr heute darauf hinweist, das eine große Anzahl der Kinder, gar nicht mehr von Eltern erzeugt werden die verheiratet sind. Das muss aber nicht gegen die Ehe sprechen. Das Kinderbekommen in Ehen, wie vielleicht in den sechziger Jahren, hatte sich durchaus bewährt. Es kann eben auch sein, das unsere Politiker, Juristen und Gesetzgeber, mitlerweile so sehr den Verstand verloren haben, das sie eine einst gut funktionierende Einrichtung wie die Ehe, völlig grund- und sinnlos, so sehr an die Wand gefahren haben, das sie zur Lächerlichkeit verkommen ist. Da passt es dann gut, wenn man mit der Homoehe nachhilft, damit das Chaos, noch eher stattfindet.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Alana4 »

Anderus hat geschrieben:.....
Das muss aber nicht gegen die Ehe sprechen.
es spricht doch auch keiner gegen die Ehe.
Wenn ein Paar heiraten möchte, seiner Liebe also den RECHTLICHEN Rahmen verleihen möchte, dann kann und soll es das doch tun. Ist doch schön.

Das Kinderbekommen in Ehen, wie vielleicht in den sechziger Jahren, hatte sich durchaus bewährt.
"seufz" ach ja....die gute alte Zeit....als der Mann noch das Sagen hatte, die Frau noch brav war......alles vorbei......."seufz"
Es kann eben auch sein, das unsere Politiker, Juristen und Gesetzgeber, mitlerweile so sehr den Verstand verloren haben, das sie eine einst gut funktionierende Einrichtung wie die Ehe, völlig grund- und sinnlos, so sehr an die Wand gefahren haben, das sie zur Lächerlichkeit verkommen ist.

Mensch, DAS wird es sein! Das MUSS es einfach sein! die haben alle den Verstand verloren! Dass da noch keiner drauf gekommen ist...... :D
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
gödelchen
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von gödelchen »

Billie Holiday hat geschrieben:(04 Jul 2017, 12:58)

Ich sehe es so, dass ein intimes Zusammenkommen von Mann und Frau zu Kindern führen kann.
:-) Richtig, hat die Evolution sich so ausgedacht. Nur ist der Evolution scheiß egal oder nur als Testmodell für Verbesserung , wie der Nachwuchs dann überlebt. Der Gesellschaft/Gemeinschaft aber nicht, die hat nämlich erkannt, dass sie Nachwuchs braucht.

Deshalb haben die da - Liebe hin . Liebe her, Lust oben, Lust unten - sich gesagt. Hoppla, machen wir was, was den Nachwuchs in gesicherte Gefilde führt,. Deshalb haben die so was geschaffen wie ne Ehe, damit die Ernährer und der Nachwuchs einen gesicherten Raum innerhalb der Gemeinschaft hatten. Der Nachwuchs konnte je nach ideologischer Ausrichtung und Kassenlage gefördert werden, den Erzeugern konnte eine Rechtssischerheit geboten werden für das Wohlergehen des Nachwuchses und sie konnte sich darauf verlassen, dass ihre Anstrengungen nach ihrem Ableben auf den Nachwuchs übergehen konnten.

Natürlich alles Scheizze und alles nur dummes 1000 Jahre altes Gebrabbel , völlig witzlos. Hauptsache das alte Rein.-raus-Spiel funzt und ich hab meine Einzigartigkeit in trockenen Tüchern.

Schauen wir mal ob der Denkansatz der vorrangigen individuellen Ausrichtung auf eine Institution, die vom Staat als Institut zur Förderung eines Gemeinschaftsgedanken geschaffen wurde, so ohne weitere auf jedes Individuum einfach herübergezogen werden kann.

Hat was spannendes. Ist so ähnlich wie die Evolution. Experiment und Erfolg und Misserfolg zeigen sich später. In der Gesellschaft der weißen Frau und des blassen Mannes zeigt sie sich heut schon in Ansätzen......, wird schwer mit dem Erfolg......:-) Luftnummer sind selten in der Evolution für einen Fortschritt nütze.
elmore

Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von elmore »

gödelchen hat geschrieben:(04 Jul 2017, 07:43)
nur das Individuum, das sich "fortpflanzt", ist für den Staat eigentlich interessant.
Eine höchst schlichte Feststellung, und eine falsche noch dazu. Ohne die
Vielzahl an Kinderlosen, Ledigen und inclusive aller Menschen, die eben
natürlicherseits sexuell anders determiniert sind, tragen zum Erfolg und auch
der existenziellen Grundlage unseres Staates bei, um Nachwuchs und (heterosexuelle) Paare,
die sich zunächst ausschließlich für sich Kinder wünschen und nicht für Staat,
und letzterem die besondere Unterstützung von Familien mit Kindern möglich macht.

Die eingeengte Fokussierung von Kinderkriegen auf die Interessen des Staates
hat im übrigen ein besonderes Geschmäckle. ("Mädchen, mach die Beine breit,
Deutschland braucht Soldaten"). Gell.

Eine Reduzierung auf den Aspekt der Reproduktionsmöglichkeit, die
nur die Hetero-Ehe als einzig legitime Form für "Familie" ansieht, mag -inbesondere-
was z,B. erzkatholische oder auch andere, fundamentalistisch-religiöse Sozialisation angeht,
zwar erklären, weshalb sich besonders diese konservativen Weltanschauungen mit allerlei
unsinniger Verbrämung einer moralischen Höherwertigkeit der
sog. heterosexuellen Ehe hervortun. Normal ist es jedenfalls nicht, anno 2017. Sondern mehr
so ein entwicklungsgeschichtlicher Blinddarm, den kein Mensch mehr braucht,
der aber immer noch da ist.

All dieser scheinmoralisch-religiös-biologistisch-werterhöhende Psychoschlamm, mit dem
der Staat die Heteroehe bisher panzerte, hat nun gottseidank ein Ende.
Und für all die anderen, die in diesem
staatlichen Diskriminierungsmorast baden mussten, auch.

Es hat gedauert. Sehr. Aber die Vergewaltigung in der Ehe wurde
auch erst 1997 als Straftatbestand eines Verbrechens und Offizialdelikts in ein längst überfälliges
Gesetz gegossen.

Vielleicht gar nicht so verkehrt, sich daran zu erinnern, mit einem Artikel aus der ZEIT z.B.,
und mit welch identischen und teils haarsträubenden Argumenten das bekämpft wurde. Die, wie man sieht, bei den
Gegnern der "Ehe für alle" weiter fröhlich herumturnen.

Endlich: Vergewaltigung in der Ehe gilt künftig als Verbrechen
Quelle: ZEIT-online/ Margrit Gerste/16.5.1997
http://www.zeit.de/1997/21/ehe.txt.19970516.xml

Dem Schlußsatz des Artikels von Frau Gerste und die darin erkennbare Euphorie,
- "die letzte Bastion sei gefallen. Endlich." - teile ich zwar nicht. Dafür ihre erkennbare Freude umso mehr.

Das war genauso überfällig wie die "Ehe für alle" aktuell. Und es hat mindestens genauso lange gedauert.

Und wie sieht's in anderen Ländern so aus?
Nur so am Rande erwähnt, falls das jemanden interessiert. :cool:
"Seit 1993 unter Ministerpräsident Jitzchak Rabin die Vorschriften liberalisiert wurden, nimmt auch die israelische Armee Bewerber ohne Unterscheidung der sexuellen Orientierung an."

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 106-2.html
„Ich kann nicht dienen, ich bin schwul“, sagte er einem Offizier, einem Rabbiner mit langem Bart.
Niemand, dem man besondere Toleranz bei diesem Thema zutraut.
Doch der Oberst antwortete trocken: „Kein Problem. Da sind sie in guter Gesellschaft, die halbe Armee ist schwul.“ ;) :D

Israel gilt weltweit als eines der fortschrittlichsten Länder in Bezug auf Gleichstellung aller sexuellen Orientierungen.
Und es gibt, so "normal" wie bei uns auch, natürlich genauso jene starrköpfigen oder religiös-fundamental angehauchten
Betonköpfe, die dagegen heftig ankämpfen, gar Homosexuelle als "Verursacher von Erdbeben ansehen". :p
https://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualität_in_Israel
Der Wiki-Link soll für Interessierte ein grober Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit etc. sein, wie kontrovers Homosexualität und weitere sexuelle Orientierungen auch in anderen Ländern, wie dem Rechtsstaat
Israel für Aufregung sorgen, aber die Mehrheit der Menschen im Lande ein klares Votum für die Gleichstellung vertritt.

Geradezu bahnbrechend finde ich allerdings, dass der Staat Israel im Ausland geschlossene homosexuelle Ehen voll anerkennt.

Hoffentlich wird mir der Exkurs, der vom Strangthema ins nicht unbedingt nächstliegende Ausland führte,
verziehen. Ich gelobe Besserung.

edit elmore: Buchstabendreher korrigiert
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Anderus »

Die Richtung ist doch eindeutig. In Deutschland bekommen die Menschen die meisten Kinder, die das deutsche Ehemodell ablehnen. Es lässt sich daher mit ziemlicher Sicherheit voraussagen, wie die Entwicklung weiter geht, wenn sich nichts ändert. Wenn erstmal eine Bevölkerung, die das Schild "Ehe für alle" besonders hochhält, so dermaßen in die Minderheit abgerutscht ist, wie es fast alle Spekulationen voraussagen, wenn sich nichts ändert, wäre es schon ein Witz in der Zeitgeschichte, wenn die neue eheablehnende (nach deutschem Modell) Mehrheit sagen würde, "Dann lasst es uns doch auch mal mit der "Ehe für alle" probieren. Dabei will ich dann auch gar nicht die Homosexuellen, die unter einer solchen Entwicklung am meisten leiden würden, verantwortlich machen. Ich mache die verantwortlich, die die Institution der Ehe, wie sie im Grundgesetz vorgesehen war, so sehr gegen die Wand gefahren haben, das sie in Deutschland, dauerhaft, nicht die geringste Überlebenschance hat.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Alana4 »

Anderus hat geschrieben:(04 Jul 2017, 15:27)

Die Richtung ist doch eindeutig. In Deutschland bekommen die Menschen die meisten Kinder, die das deutsche Ehemodell ablehnen. Es lässt sich daher mit ziemlicher Sicherheit voraussagen, wie die Entwicklung weiter geht, wenn sich nichts ändert. Wenn erstmal eine Bevölkerung, die das Schild "Ehe für alle" besonders hochhält, so dermaßen in die Minderheit abgerutscht ist, wie es fast alle Spekulationen voraussagen, wenn sich nichts ändert, wäre es schon ein Witz in der Zeitgeschichte, wenn die neue eheablehnende (nach deutschem Modell) Mehrheit sagen würde, "Dann lasst es uns doch auch mal mit der "Ehe für alle" probieren. Dabei will ich dann auch gar nicht die Homosexuellen, die unter einer solchen Entwicklung am meisten leiden würden, verantwortlich machen. Ich mache die verantwortlich, die die Institution der Ehe, wie sie im Grundgesetz vorgesehen war, so sehr gegen die Wand gefahren haben, das sie in Deutschland, dauerhaft, nicht die geringste Überlebenschance hat.
Dein ganzer Text ist ein Widerspruch in sich.
Die "Ehe" wird gerade NICHT "gegen die Wand gefahren". Sie ist erstrebtes Ziel vieler Paare.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Anderus
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Anderus »

Alana4 hat geschrieben:(04 Jul 2017, 15:38)

Dein ganzer Text ist ein Widerspruch in sich.
Die "Ehe" wird gerade NICHT "gegen die Wand gefahren". Sie ist erstrebtes Ziel vieler Paare.
Irrtum, kein Widerspruch!

Bis 2000 war es erstrebtes Ziel, von Millionen von Deutschen, sich eine Aktie nach der anderen zuzulegen. Und, was ist aus dem Ziel geworden? Millionen sind gegen die Wand gefahren.

Die Ehe wird auf Dauer, gegen die Wand gefahren, weil sich das Modell, so sehr marginalisiert, das es an Bedeutung verliert. Die Brutalität, wird in der Historie wieder mal einen Sieg feiern, und das war es dann mit dem Modell, "Ehe für alle".
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von gödelchen »

elmore hat geschrieben:(04 Jul 2017, 15:03)

Eine höchst schlichte Feststellung, und eine falsche noch dazu. Ohne die
Vielzahl an Kinderlosen, Ledigen und inclusive aller Menschen, die eben
natürlicherseits sexuell anders determiniert sind, tragen zum Erfolg und auch
der existenziellen Grundlage unseres Staates bei, um Nachwuchs und (heterosexuelle) Paare,
die sich zunächst ausschließlich für sich Kinder wünschen und nicht für Staat,
und letzterem die besondere Unterstützung von Familien mit Kindern möglich macht.

Die eingeengte Fokussierung von Kinderkriegen auf die Interessen des Staates
hat im übrigen ein besonderes Geschmäckle. ("Mädchen, mach die Beine breit,
Deutschland braucht Soldaten"). Gell.

Eine Reduzierung auf den Aspekt der Reproduktionsmöglichkeit, die
nur die Hetero-Ehe als einzig legitime Form für "Familie" ansieht, mag -inbesondere-
was z,B. erzkatholische oder auch andere, fundamentalistisch-religiöse Sozialisation angeht,
zwar erklären, weshalb sich besonders diese konservativen Weltanschauungen mit allerlei
unsinniger Verbrämung einer moralischen Höherwertigkeit der
sog. heterosexuellen Ehe hervortun. Normal ist es jedenfalls nicht, anno 2017. Sondern mehr
so ein entwicklungsgeschichtlicher Blinddarm, den kein Mensch mehr braucht,
der aber immer noch da ist.

All dieser scheinmoralisch-religiös-biologistisch-werterhöhende Psychoschlamm, mit dem
der Staat die Heteroehe bisher panzerte, hat nun gottseidank ein Ende.
Und für all die anderen, die in diesem
staatlichen Diskriminierungsmorast baden mussten, auch.

Es hat gedauert. Sehr. Aber die Vergewaltigung in der Ehe wurde
auch erst 1997 als Straftatbestand eines Verbrechens und Offizialdelikts in ein längst überfälliges
Gesetz gegossen.

Vielleicht gar nicht so verkehrt, sich daran zu erinnern, mit einem Artikel aus der ZEIT z.B.,
und mit welch identischen und teils haarsträubenden Argumenten das bekämpft wurde. Die, wie man sieht, bei den
Gegnern der "Ehe für alle" weiter fröhlich herumturnen.

Endlich: Vergewaltigung in der Ehe gilt künftig als Verbrechen
Quelle: ZEIT-online/ Margrit Gerste/16.5.1997
http://www.zeit.de/1997/21/ehe.txt.19970516.xml

Dem Schlußsatz des Artikels von Frau Gerste und die darin erkennbare Euphorie,
- "die letzte Bastion sei gefallen. Endlich." - teile ich zwar nicht. Dafür ihre erkennbare Freude umso mehr.

Das war genauso überfällig wie die "Ehe für alle" aktuell. Und es hat mindestens genauso lange gedauert.

Und wie sieht's in anderen Ländern so aus?
Nur so am Rande erwähnt, falls das jemanden interessiert. :cool:
"Seit 1993 unter Ministerpräsident Jitzchak Rabin die Vorschriften liberalisiert wurden, nimmt auch die israelische Armee Bewerber ohne Unterscheidung der sexuellen Orientierung an."

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 106-2.html
„Ich kann nicht dienen, ich bin schwul“, sagte er einem Offizier, einem Rabbiner mit langem Bart.
Niemand, dem man besondere Toleranz bei diesem Thema zutraut.
Doch der Oberst antwortete trocken: „Kein Problem. Da sind sie in guter Gesellschaft, die halbe Armee ist schwul.“ ;) :D

Israel gilt weltweit als eines der fortschrittlichsten Länder in Bezug auf Gleichstellung aller sexuellen Orientierungen.
Und es gibt, so "normal" wie bei uns auch, natürlich genauso jene starrköpfigen oder religiös-fundamental angehauchten
Betonköpfe, die dagegen heftig ankämpfen, gar Homosexuelle als "Verursacher von Erdbeben ansehen". :p
https://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualität_in_Israel
Der Wiki-Link soll für Interessierte ein grober Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit etc. sein, wie kontrovers Homosexualität und weitere sexuelle Orientierungen auch in anderen Ländern, wie dem Rechtsstaat
Israel für Aufregung sorgen, aber die Mehrheit der Menschen im Lande ein klares Votum für die Gleichstellung vertritt.

Geradezu bahnbrechend finde ich allerdings, dass der Staat Israel im Ausland geschlossene homosexuelle Ehen voll anerkennt.

Hoffentlich wird mir der Exkurs, der vom Strangthema ins nicht unbedingt nächstliegende Ausland führte,
verziehen. Ich gelobe Besserung.

edit elmore: Buchstabendreher korrigiert
Ich hab ´s noch am gänzlich kopiert, damit es noch mal klar wird, dass du es nicht verstanden hast und deine ganzen Ausführungen nur deine Befindlichkeiten zeigen, so mal richtig alles raus gelassen. Argument gegen die Aufstellung, dass die Ehe eigentlich nur ein Rechtsinstitut ist, mit dem der Staat

a) seinen Fördeurngspielraum nach Verfassung ( Förderung der Familie)
b) sein Interesse an seinem eigenen Fortbestand geregelt instittionalisert

sind darin nicht zu finden

Ob wer sich wie wann und warum fortpflanzt, ist die eigene Entscheidung. Da der Staat ohne Nachwuchs nicht mehr existent sein kann, wird er das fördern, was Nachwuchs schafft. Und da ist er mit dem Institut Ehe auf sicherem Stand.

Also kein einiger Satz in deinem soziologischen Wirrwarr ist in der Debatte um das Institut Ehe zu gebrauchen.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von gödelchen »

Alana4 hat geschrieben:(04 Jul 2017, 15:38)

Dein ganzer Text ist ein Widerspruch in sich.
Die "Ehe" wird gerade NICHT "gegen die Wand gefahren". Sie ist erstrebtes Ziel vieler Paare.
Ja, kann man nach der Statistik von ausgehen. Besonders von Paaren die eigene Kinder durch eigenes Zutun mit dem Partner haben wollen, dem sie die Verantwortung der Zeugung und Aufzucht zutrauen können und der dazu in der Lage ist.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Keoma »

Irgendwie habe da einige den historischen Sinn der Ehe nicht ganz verstanden.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Alana4 »

gödelchen hat geschrieben:(04 Jul 2017, 15:58)

Ja, kann man nach der Statistik von ausgehen. Besonders von Paaren die eigene Kinder durch eigenes Zutun mit dem Partner haben wollen, dem sie die Verantwortung der Zeugung und Aufzucht zutrauen können und der dazu in der Lage ist.
och- es heiraten auch sehr gern Paare, die keine Kinder wollen. Heiraten und Kinder- das gehört eben NICHT zwangsläufig zusammen.
die Ehe gibt dem Paar einen rechtlichen Status des gegenseitigen Füreinander-Einstehens, gegenseitige Rechte und Pflichten werden mit einer Unterschrift besiegelt. Mit Kindern hat das nichts zu tun.
Oder ist dir bekannt, dass man zur Eheschließung erklären müsste, auch tatsächlich Kinder zu bekommen?
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von elmore »

Die "Ehe für alle" bedeutet an keiner Stelle eine Rechtsbenachteiligung oder Rechteeinschränkung,
oder gar eine Demontage des bisherigen Status der Hetero-Ehe.

Ist eigentlich einfach…

---
PS: "Herr schmeiß Hirn herab" …

... "und nein, ich sage nicht, auf wen du da zielen solltest, sondern überlasse es
deiner göttlichen Weisheit… "
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Dark Angel »

Anderus hat geschrieben:(04 Jul 2017, 14:27)
Bis ca. 1970 war es durchaus üblich, das Kinder in Ehen geboren wurden. Das "außereheliche Kind", war verpönt, wurde systematisch benachteiligt, mitsamt der Mutter ausgegrenzt und war eine Randerscheinung. Erst im Laufe der letzten 40 Jahre, verschob sich dieses Modell, und es gab immer mehr uneheliche und außereheliche Kinder. Daneben gab es immer mehr Scheidungsweisen die teilweise in Patschwork Familien wohnten.
Wir leben nicht mehr im Jahr 1970, sondern 2017. Dass außer- und/oder uneheliche Kinder und deren Mütter ausgegrenzt wurden, hat nichts mit Ehe zu tun, sondern mit den Menschen, diedas aufgrund irgendwelcher religiös motivierter Moralvorstellungen getan haben (und immer noch tun). Es hat was damit zu tun, dass Frauen nicht gleichberechtigt waren.
Anderus hat geschrieben:(04 Jul 2017, 14:27)
Insofern gebe ich natürlich Recht, das das Modell der Ehe und Familie, so wie es den Vätern des Grundgesetzes vorschwebte, in den letzten 40 Jahren, erheblich "gelitten" hat.
"Gelitten" hat einzig der Einfluss der Kirchen und verstaubte Moralvorstellungen.
Anderus hat geschrieben:(04 Jul 2017, 14:27)] Man sollte aber bedenken, das diese Entwicklung voll zu Lasten der Menschen gelaufen ist, die sich dem Modell Ehe und Familie verweigern.
Welcher Art sollte denn das "zu Lasten" sein?
Anderus hat geschrieben:(04 Jul 2017, 14:27)] Insbesondere werden solche unehelichen Familien mit Mutter und Kind, dermaßen finanziell benachteiligt, das sie kaum ein Gewinn für die Gesellschaft sind. Im Gegenteil, solche unehelichen Familien leiden extrem, insbesondere die Kinder, unter der finanziellen Not. Mir sind persönlich mehrere solche Familien bekannt. Keiner einzigen, geht es finanziell gut.
Du gibst eine cerebrale Dhiarrö von dir, das ist nicht mehr zum Aushalten!
Wer oder was ein Gewinn für die Gesellschaft ist, bestimmen ganz bestimmt keine geistigen Flachzangen, wie manchereiner hier im Forum.
Anderus hat geschrieben:(04 Jul 2017, 14:27)
Im Gegensatz dazu beobachte ich Gemeinschaften, mit Ehe und Familie, die Kinder haben, und in einem Wohlstand leben, das man sich nur noch freuen kann. Ja, das Ansehen der Ehe hat sich gewandelt. Viele betrachten sie als Zumutung. Trotzdem beobachtet man in der heutigen Zeit, das das Erzeugen und Erziehen des Nachwuchses, immer noch an besten in Ehe und Familie aufgehoben ist.
Und wenn man denkt, der Schwachsinn fände keine Steigerung, wird man eines besseren belehrt!
Die finanzielle Situation vieler Familien, hat nichts, aber auch gar nichts mit "Ehe" zu tun, sondern mit dem Lohngefüge und Beschäftigungsverhältnissen.

Dabei ist es dann auch müßig, darüber zu diskutieren, das es viele Gemeinschaften gibt, die ohne Trauschein Kinder bekommen, und trotzdem eine Familie leben, die den Ehe-Familien vergleichbar ist. Natürlich funktioniert das, und natürlich ist das ein berechtigtes Anliegen. Die Erfahrung zeigt aber, das solche Familien, wenn Kinder da sind, in hohem Maße doch heiraten. Oft ist es so, das der Zettel, das man verheiratet ist, eine solche Ausstrahlung hat, das er eher geeignet ist Familien zusammenzuhalten, als eine Verbindung wo es diesen Zettel nicht gibt.
Anderus hat geschrieben:(04 Jul 2017, 14:27)]Ich habe nirgendwo geschrieben, das ich befürchte, das Homosexuelle die Ehen der Heterosexuellen bedrohen. Im Gegenteil, ich habe von einer Randerscheinung geschrieben. Objektiv, können sie die Heteroehe natürlich nicht bedrohen. Man sollte es aber auch mal so sehen, das die Heteroehe, in den letzten Jahren starken Errosionserscheinungen ausgesetzt worden ist. Die Politik hat in einer Weise, Ehe und Familie, so dermaßen an die Wand gefahren, das man guten Gewissens, keinem jungen Menschen mehr raten kann, eine Familie zu gründen. Die finanziellen Bedingungen für Familien, sind so dermaßen schlecht geworden, das man nur noch mit dem Kopf schütteln kann. Wenn sich die Familien, in dieser Situation, wo sie brutal in die Enge getrieben worden sind, gegen jeden weiteren Versuch, sie noch weiter einzuschränken, wehren, kann man dafür durchaus Verständnis aufbringen, auch, wenn das, wie bei der Homoehe, gar nicht der Fall ist.
Und der Unsinn geSchwachsinn feiert weiter fröhliche Urständ!
Die finanzielle Situation von Familien hat mit Ehe absolut nichts zu tun, aber jede Menge damit, dass Kinder Geld kosten und zwar sehr viel Geld! Das bisschen Kindergeld löst da nicht ein einziges Problem und vom Ehegattensplitting profitieren Familien mit Kindern weniger als Ehepaare ohne Kinder.
Das Problem ließe sich ganz einfach lösen - statt des Ehegattensplittings, ein Familienspltting wie das in Frankreich praktiziert wird.
Die Ehe wurde als Besitz- und Versorgungsinstitution eingeführt und sie wird (irgendwann) wieder verschwinden - ganz einfach weil sie sich überlebt hat.

Insgesamt: Auweia was für ein Schwachsinn!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Alana4 »

Keoma hat geschrieben:(04 Jul 2017, 16:11)

Irgendwie habe da einige den historischen Sinn der Ehe nicht ganz verstanden.
Was ist denn der "historische Sinn" der Ehe?
"historisch" war zum Beispiel über lange Zeit die Mehrheit der Menschen von jeglicher Chance auf "Ehe" ausgeschlossen. die Liebenden anno dunnemals hatten es echt nicht leicht.
Es war auch "historisch" lange üblich, dass Ehen arrangiert worden sind- da haben irgendwelche Entscheider 2 sich weder kennende noch liebende Mensche zwangsweise verheiratet. auch nicht übel, oder?

Religiöse Ansätze interessieren mich nicht. In der hier dikutierten "Ehe" geht es um bürgerliches Recht, also die standesamtlich geschlossene Ehe.

Ich fand das :
(bei Wikipedia stehen auch Sachen, die richtig sind!!)
Die Bedeutung der Ehe ist stark von den gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen abhängig und hat sich im Zuge der menschlichen Entwicklung immer wieder verändert.

Die Ehe begründet persönliche sowie wirtschaftliche Rechte und Pflichten zwischen den Ehegatten. Der genauere Inhalt des Vertrages sowie die Art und Weise seines Zustandekommens hängen in hohem Maße von der jeweiligen Kultur und Gesellschaft ab. Der Ehe kommt sehr häufig die Aufgabe der materiellen Versorgung zu. Das wird z. B. durch Ansprüche auf Unterhalt, güterrechtlichen Ausgleich....
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Keoma »

Alana4 hat geschrieben:(04 Jul 2017, 16:26)

Was ist denn der "historische Sinn" der Ehe?
"historisch" war zum Beispiel über lange Zeit die Mehrheit der Menschen von jeglicher Chance auf "Ehe" ausgeschlossen. die Liebenden anno dunnemals hatten es echt nicht leicht.
Es war auch "historisch" lange üblich, dass Ehen arrangiert worden sind- da haben irgendwelche Entscheider 2 sich weder kennende noch liebende Mensche zwangsweise verheiratet. auch nicht übel, oder?

Religiöse Ansätze interessieren mich nicht. In der hier dikutierten "Ehe" geht es um bürgerliches Recht, also die standesamtlich geschlossene Ehe.

Ich fand das :
(bei Wikipedia stehen auch Sachen, die richtig sind!!)
Die Bedeutung der Ehe ist stark von den gesellschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen abhängig und hat sich im Zuge der menschlichen Entwicklung immer wieder verändert.

Die Ehe begründet persönliche sowie wirtschaftliche Rechte und Pflichten zwischen den Ehegatten. Der genauere Inhalt des Vertrages sowie die Art und Weise seines Zustandekommens hängen in hohem Maße von der jeweiligen Kultur und Gesellschaft ab. Der Ehe kommt sehr häufig die Aufgabe der materiellen Versorgung zu. Das wird z. B. durch Ansprüche auf Unterhalt, güterrechtlichen Ausgleich....
Ich an deiner Stelle hätte zuerst gefragt, was ich damit meine.
Die Ehe war von Anfang an eine Zweckgemeinschaft, die Heirat hatte deklarativen Charakter.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Dark Angel »

Anderus hat geschrieben:(04 Jul 2017, 15:55)

Irrtum, kein Widerspruch!

Bis 2000 war es erstrebtes Ziel, von Millionen von Deutschen, sich eine Aktie nach der anderen zuzulegen. Und, was ist aus dem Ziel geworden? Millionen sind gegen die Wand gefahren.

Die Ehe wird auf Dauer, gegen die Wand gefahren, weil sich das Modell, so sehr marginalisiert, das es an Bedeutung verliert. Die Brutalität, wird in der Historie wieder mal einen Sieg feiern, und das war es dann mit dem Modell, "Ehe für alle".
Da wird gar nichts "gegen die Wand gefahren". Das Modell Ehe wird über kurz oder lang zum Aussterben verurteilt sein, weil es sich überlebt hat. So einfach ist das!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Alana4 »

Keoma hat geschrieben:(04 Jul 2017, 16:31)

Ich an deiner Stelle hätte zuerst gefragt, was ich damit meine.
Die Ehe war von Anfang an eine Zweckgemeinschaft, die Heirat hatte deklarativen Charakter.
Ich hatte offenbar deinen kurzen Beitrag falsch interpretiert. Sorry.
Du hast Recht: Ehe ist eine Zweckgemeinschaft- mit oder ohne Kinder.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Keoma »

Alana4 hat geschrieben:(04 Jul 2017, 16:38)

Ich hatte offenbar deinen kurzen Beitrag falsch interpretiert. Sorry.
Du hast Recht: Ehe ist eine Zweckgemeinschaft- mit oder ohne Kinder.
Irgendwie haben anscheinend manche Angst davor, dass die "normale" Ehe durch die Schwulenehe entwertet wird.
Meine Meinung dazu schreibe ich lieber nicht.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Alana4 »

Keoma hat geschrieben:(04 Jul 2017, 16:44)

Irgendwie haben anscheinend manche Angst davor, dass die "normale" Ehe durch die Schwulenehe entwertet wird.
Meine Meinung dazu schreibe ich lieber nicht.
Ja "Manche" haben eh komische Probleme und Ängste.

Wenn das Paar nebenan das haben will, was ich (schon lange) habe, dann ist das doch keine ENTwertung dessen, was ich habe, sondern definitiv eine AUFwertung!
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Keoma »

Alana4 hat geschrieben:(04 Jul 2017, 16:51)

Ja "Manche" haben eh komische Probleme und Ängste.

Wenn das Paar nebenan das haben will, was ich (schon lange) habe, dann ist das doch keine ENTwertung dessen, was ich habe, sondern definitiv eine AUFwertung!
Nun, Aufwertung würde ich nicht gerade sagen, aber es ist doch völlig egal.
Die einen haben einen Vorteil, die anderen keinen Nachteil, oder zumindest bilden sie ihn sich nur ein.
Was anderes ist natürlich die religiöse Sicht auf die Ehe, insbesondere die Katholiken habe da ihre Probleme.
Sieht man daran, dass so ein Beschluss in Österreich nicht möglich ist.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von elmore »

Dark Angel hat geschrieben:(04 Jul 2017, 16:32)
...Das Modell Ehe wird über kurz oder lang zum Aussterben verurteilt sein, weil es sich überlebt hat. So einfach ist das!
Ob es so einfach ist? Da hätte ich durchaus Zweifel.

Aber vielleicht magst du etwas mehr detaillieren, worin du dieses "sich überlebt haben" siehst und damit einhergehend
den ***Untergang des Abendlandes … also der Ehe an sich?

Die staatliche Institution EHE sehe ich sogar für die Zukunft
durch die "Ehe für alle" noch stärker als bisher in der Gesellschaft verankert und auch all jene Rechte und Pflichten,
die der Staat dafür bereithält und in vielerlei Hinsicht standesamtliche Ehen und deren weitreichende Rechtsfolgen und Ansprüche
allgemein stärkt, weil damit auch bisher teils oder stark ausgeschlossene Teile unserer Gesellschaft in
einen gemeinsamen und gleichrangigen Rechtsraum zurückgeholt wurden.

Ich sage der staatl. geschlossenen EHE eine lange und nicht unglänzende Zukunft voraus.

Und warte jetzt auf deine Gegenrede, die meine Meinung als Mäuschenwunsch unter die Grasnabe schaufelt.

***Pardon für den zuweilen scherzhaften Unterton.

Die obige Frage an dich ist durchaus ernstgemeint.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Dark Angel »

elmore hat geschrieben:(04 Jul 2017, 17:11)

Ob es so einfach ist? Da hätte ich durchaus Zweifel.

Aber vielleicht magst du etwas mehr detaillieren, worin du dieses "sich überlebt haben" siehst und damit einhergehend
den ***Untergang des Abendlandes … also der Ehe an sich?
Ok - ich konkretisiere: Das Modell Ehe in seiner heutigen Form wird sich früher oder später überlebt haben.
Natürlich werden Menschen immer in irgend einer Form ihr "Zusammen gehören" auch nach außen hin dokumentieren wollen, werden füreinander einstehen und Verpflichtungen übernehmen wollen und natürlich werden da rechtliche/gesetzliche Regeln geschaffen werden (müssen).
Nein - ich sehe nicht den Untergang des Abendlandes damit einhergehen und auch nicht die Ehe an sich, aber ich denke doch, dass sich da ein Wandel vollziehen wird - auch im Verständnis, was Ehe seine soll/ist. ;)
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gödelchen
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von gödelchen »

Dark Angel hat geschrieben:(04 Jul 2017, 17:33)

Ok - ich konkretisiere: Das Modell Ehe in seiner heutigen Form wird sich früher oder später überlebt haben.
Natürlich werden Menschen immer in irgend einer Form ihr "Zusammen gehören" auch nach außen hin dokumentieren wollen, werden füreinander einstehen und Verpflichtungen übernehmen wollen und natürlich werden da rechtliche/gesetzliche Regeln geschaffen werden (müssen).
Nein - ich sehe nicht den Untergang des Abendlandes damit einhergehen und auch nicht die Ehe an sich, aber ich denke doch, dass sich da ein Wandel vollziehen wird - auch im Verständnis, was Ehe seine soll/ist.
;)
So es ist ! Bis das der Tod euch scheidet...na ja, bei steigender Lebenserwartung :-) ?? Die Scheidungsquote ist auch ein schöner Indikator. Wer wird denn weinen, wenn man auseinander geht ...:-).

Ändert nicht daran, dass die Institution Ehe ein gutes Institut ist, woran der Staat seine Interessen festmachen kann. Der Staat kann nur keinen Ehevertrag machen, er kann nur der Ehe etwas staatliche Subvention zukommen lassen.

Der Untergang des ...was bitte?.gibt´s das heute noch ? Darf das heute noch gesagt werden...? Steht auch nicht bevor.

Nur wenn der Gedanke, der hinter der Hervorhebung der Ehe durch den Staat Larifari wird, dann wird die Präambel des GG ( also das , was bestimmt , dass dies die Verfassung der Deutschen ist ) ganz schön gestretscht werden müssen. Der dt. Staat hat in dem Interesse an seinem Fortbestand natürlich ein existenzielles Interesse daran, dass Nachwuchs erstellt wird. Das will/muss er aus Eigeninteresse fördern. Was/Wer/Wie Deutscher ist, bestimmt das Staatsangehörigkeitsgesetzes. Deshalb ist es effizienter für den dt. Staat , das bereits vorhandenen dt. Staatsbürger kräftig Nachwuchs machen, als dass er 5.000.000 Zulus oder so die dt. Staatbürgerschaft zuerkennt. Es kostengünstiger und nachhaltiger die Ehe von Mann und Frau deutscher Staatsbürgerschaft zu fördern und auf deren Nachwuchs zu hoffen.

Wie schon mal gesagt. An Luftnummern kann kein Staat der Welt eigentlich Interesse haben...:-)
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schelm
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von schelm »

gödelchen hat geschrieben:(04 Jul 2017, 12:08)

Falsch. Eine Ehe kann zu Kindern führen. Die Ehe ist das Institut, dass Kinder ermöglicht. Sie ist das vom Staat vorgesehen Rechtsinstitut Familie mit dem zu versorgen, was an Förderung der Familie je nach Aufstellung vom Staat am ehesten und bisher am sinnvollsten ermöglicht. Wenn in der Ehe es nicht zu Kindern kommt, besteht/bestand die Chance immer noch.
Mein Text war leicht verständlich. Darin erwähnte ich heterosexuelle Paare, die insbesondere aus biologischen Gründen keine eignen Kinder bekommen können. Also, die Biologie ermöglicht das, nicht die Ehe. Wenn ein zum Nachwuchs objektiv nicht fähiges heterosexuelles Paar heiratet, warum darf man das dann " Ehe " nennen, nicht aber die Heirat von gleichgeschlechtlichen Partnern ? Das war der Inhalt.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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schelm
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von schelm »

gödelchen hat geschrieben:(04 Jul 2017, 18:13)

So es ist ! Bis das der Tod euch scheidet...na ja, bei steigender Lebenserwartung :-) ?? Die Scheidungsquote ist auch ein schöner Indikator. Wer wird denn weinen, wenn man auseinander geht ...:-).

Ändert nicht daran, dass die Institution Ehe ein gutes Institut ist, woran der Staat seine Interessen festmachen kann. Der Staat kann nur keinen Ehevertrag machen, er kann nur der Ehe etwas staatliche Subvention zukommen lassen.

Der Untergang des ...was bitte?.gibt´s das heute noch ? Darf das heute noch gesagt werden...? Steht auch nicht bevor.

Nur wenn der Gedanke, der hinter der Hervorhebung der Ehe durch den Staat Larifari wird, dann wird die Präambel des GG ( also das , was bestimmt , dass dies die Verfassung der Deutschen ist ) ganz schön gestretscht werden müssen. Der dt. Staat hat in dem Interesse an seinem Fortbestand natürlich ein existenzielles Interesse daran, dass Nachwuchs erstellt wird.
Das will/muss er aus Eigeninteresse fördern. Was/Wer/Wie Deutscher ist, bestimmt das Staatsangehörigkeitsgesetzes. Deshalb ist es effizienter für den dt. Staat , das bereits vorhandenen dt. Staatsbürger kräftig Nachwuchs machen, als dass er 5.000.000 Zulus oder so die dt. Staatbürgerschaft zuerkennt. Es kostengünstiger und nachhaltiger die Ehe von Mann und Frau deutscher Staatsbürgerschaft zu fördern und auf deren Nachwuchs zu hoffen.

Wie schon mal gesagt. An Luftnummern kann kein Staat der Welt eigentlich Interesse haben...:-)
Das ist nicht korrekt. Wenn der Staat echtes Interesse an Nachwuchs hat, dann sollte er das Zeugen von Nachwuchs entsprechend fördern, Rahmenbedingungen schaffen etc, das Zeugen von Nachwuchs innerhalb einer Ehe noch mehr, quasi vergolden.

Betrachtet man allerdings die steuerliche Behandlung von Nichtverheirateten bzw. Alleinerziehenden mit Kindern ( Lohnsteuerklasse 1 wie Singles ), erkenne ich diesbezüglich nur die Förderung konservativer Beziehungsmuster, zu Lasten des Nachwuchses bzw. völlig unabhängig davon.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Quatschki »

schelm hat geschrieben:(04 Jul 2017, 10:17)

Das Reinheitsgebot der Inhaltsstoffe. Bleiben wir bei dem Bild. Die Konsequenz daraus ist, eine Ehe kann nur als solche bezeichnet werden, wenn Kinder in ihr gezeugt werden. Alle heterosexuellen Paare die das ( biologisch ) nicht ( mehr ) können oder wollen, tragen demzufolge das Label " Ehe " zu unrecht ?
Es geht darum, dass Begriffe unserer Sprache, die mit einer bestimmten historisch gewachsenen Semantik belegt sind, und bei denen man bestimmte Vorstellungen hat, nicht einfach vergewaltigt und ein anderer Bedeutungsgehalt eingespritzt werden sollte.
Das hat nämlich Methode mittlerweile
Jeder sollte mal LTI von Klemperer lesen, nicht nur, um etwas über die sprachlichen Manipulationen der Nazis zu erfahren, sondern um sich für die Problematik an sich zu sensibilisieren, die heute aktueller ist denn je.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Anderus »

Wohin die Reise geht, mit der Ehe, lässt sich heute schon überdeutlich ablesen. Die Ehe lebt auf einem aussterbenden Ast. Es ist für junge Leute heute praktisch unmöglich eine Ehe und Familie aufzubauen, wie es noch vor 35 Jahren möglich war. Wer nur noch von einem Einjahresvertrag zum nächsten hüpft, (Heute sind sogar 5 Monatsverträge üblich) wer nur noch eine Chance auf dem Arbeitsmarkt hat, wenn er sich bei Leihfirmen verdingt, hat keine reele Chance, vernünftig eine Ehe oder Familie aufzubauen. Wer heute schon für eine Zweizimmerwohnung 750€ Wohnkosten (vorsicht, ich vermiete selber welche) bezahlt, hat nicht die geringste Chance, ein vernünftiges Leben mit Ehe und Familie aufzubauen. Kredite für Auto oder eigene Wohnung, sind nicht möglich. Man ist dazu verurteilt, vom Hartz IV Satz zu leben.

Das Hotel Mama, war eine einmalige Erscheinung ein oder zwei Generationen. Das wird es niemals mehr wieder geben. Nachfolgende junge Menschen werden ihr Leben lang, nicht über dem Hartz IV Satz hinauskommen. Da hat Ehe und Familie, nicht die geringste Chance mehr. Bestenfalls noch bei den Homosexuellen.

Die meisten Kinder (auch die neuen), gibt es heute schon, in islamischen Familien oder ähnlichen Strukturen. Ehen die von Deutschen, nach deutschem Muster gelebt werden, sind heute schon wesentlich seltener, als sich das so manche vorstellen. Es dürfte naiv sein zu meinen, das sich ein Modell, Ehe für alle, noch lange halten kann. Ich persönlich glaube das nicht, werde es aber auch mit meinen 66 Jahren, wohl nicht mehr erfahren. Wenn alles so weiter läuft, wie es läuft, wird das Modell, Ehe für alle, das 22. Jahrhundert, nicht überleben. Natürlich ist es immer wieder eindrucksvoll, wie flexibel, Frau Merkel auf Entwicklungen reagieren kann, wenn Entwicklungen, die schon seit Jahren gären ihre volle Problematik zeigen. Insofern besteht natürlich noch Hoffnung, das Frau Merkel, auch diese Entwicklung der Ehe und Familie rechtzeitig erkennt, und wirksame Gegenmaßnahmen ergreift. Wir sind dazu verurteilt, abzuwarten.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Pro&Contra »

Dass die Leute nicht mehr heiraten, liegt ganz sicher nicht an den Jahresverträgen. Die Ehe hat schlichtweg an Wert verloren. Wozu heiraten, wenn man sich sowieso wieder scheiden lässt? So denken viele doch heutzutage.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Ein Terraner »

Pro&Contra hat geschrieben:(04 Jul 2017, 21:35)

Dass die Leute nicht mehr heiraten, liegt ganz sicher nicht an den Jahresverträgen. Die Ehe hat schlichtweg an Wert verloren. Wozu heiraten, wenn man sich sowieso wieder scheiden lässt? So denken viele doch heutzutage.
Wozu braucht man einen Zettel wo draufsteht das man sich liebt ? Ach ja, und da wäre dann noch das es immer mehr Menschen die Religion und der Bund vor Gott komplett egal ist.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von schelm »

Quatschki hat geschrieben:(04 Jul 2017, 19:50)

Es geht darum, dass Begriffe unserer Sprache, die mit einer bestimmten historisch gewachsenen Semantik belegt sind, und bei denen man bestimmte Vorstellungen hat, nicht einfach vergewaltigt und ein anderer Bedeutungsgehalt eingespritzt werden sollte.
Das hat nämlich Methode mittlerweile
Jeder sollte mal LTI von Klemperer lesen, nicht nur, um etwas über die sprachlichen Manipulationen der Nazis zu erfahren, sondern um sich für die Problematik an sich zu sensibilisieren, die heute aktueller ist denn je.
Nun, Veränderungen liegen in der Natur der Spezies. Ob eine Veränderung als Bedrohung aufzufassen ist, hängt von den zu erwartenden Folgen der Veränderung ab. Blauäugiges Multikulti ohne strenge Anforderungen an Zuwanderer betrachte ich bspw. als eine eher bedrohliche Veränderung, die im Zusammenspiel von Zahlen, Demografie und Weltbildern auch logisch zu begründen ist, überlässt man die Dinge dem Selbstlauf oder relativiert die Probleme.

Ein solches Szenario kann ich hier einfach nicht erkennen, wenn 5 - 7% (?) der Bevölkerung meint, man müsse auch eigentlich konservativ - spießigen Beziehungsmustern ( Ehe ) folgen. Weder missioniert diese Gruppe damit die Gesellschaft, stellt somit auch nicht das Modell der Heterosexuellen in Frage, noch hat das irgendeinen anderen Einfluss auf deren Ehen.

Außer - und darauf ging ich bereits ein, wenn dadurch Kinder betroffen werden, wenn also die Adoption von Kindern durch heterosexuelle Paare gleichgestellt wird mit der Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare, diese völlige Gleichstellung lehne ich ab, aber nur aus einem Grund : Wenn es vom Alter her noch möglich ist, sollte ein Kind im Glauben aufwachsen leibliche Eltern zu haben und vom differenzierten Einfluss beider Geschlechter partizipieren können. Bedeutet praktisch, stehen zwei Paare bei gleichen Rahmenbedingungen zur Wahl, sollte das heterosexuelle Paar den Vorrang erhalten.
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Thales »

HaHa
Polygamie ist in diesem Forum kein Problem. D.h. die nächste Grenze ist in den Köpfen schon längst überwunden.
Testen wir weiter. Könnt ihr die "Ehe für alle" auch auf die Tiere ausdehnen?

So wie in diesem Blog schon vor zwei Jahren analysiert?
https://conservo.wordpress.com/2015/07/ ... rha-heute/

Gibt es überhaupt eine "Rote Linie"?
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Re: Deutliche Mehrheit für Ehe für alle

Beitrag von Billie Holiday »

Thales hat geschrieben:(05 Jul 2017, 00:14)

HaHa
Polygamie ist in diesem Forum kein Problem. D.h. die nächste Grenze ist in den Köpfen schon längst überwunden.
Testen wir weiter. Könnt ihr die "Ehe für alle" auch auf die Tiere ausdehnen?

So wie in diesem Blog schon vor zwei Jahren analysiert?
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