gödelchen hat geschrieben:(01 Jul 2017, 09:42)
Die Entscheidung des Bundestages ist doch wunderbar für das Individuum schwul/lesbisch und dem Teil der Gesellschaft, die eine offene Gesellschaft als Gesellschaftsziel ansieht.
Mag schon sein, das das wunderbar ist. Bleibt aber die Frage, ob das sinnvoll ist. In dem Augenblick, wo das Ehegattensplitting voll durchschlägt, bekommt der weniger erfolgreiche Ehepartner, steuerlich auch noch einen Ausgleich. Im Prinzip war das Ehegattensplitting, dafür gedacht, einen Ausgleich für die Mutter zu finden, die ja nicht mehr voll arbeiten kann. Schwule und Lesben brauchten darauf, ihr Leben lang, keine Rücksicht zu nehmen, und konnten in der Karriere, voll durchstarten. Sie brauchten bei einem Vorstellungsgespräch nicht darzulegen wie sie das mit dem Kinder bekommen halten wollten.
Jetzt aber wird es erst interessant. Die Auseinandersetzung wird auf eine viel anspruchsvollere Ebene gehoben. Es wird den Streit zwischen den Legalisten und den Realisten geben.
Ja, die ersten Stimmen werden laut, das es zu einer Normenkontrollklage beim Verfassungsgericht kommen soll. Ist insofern bezeichnend, als das es bei so einem lapidaren Fall, wo es ausschließlich um Verwaltung und Geld geht, kein Problem ist, die Richter in Karlsruhe zu beschäftigen, während es bei dem Fall um Beschneidung von Knaben, wo es um Verstümmelung und Folter von Kindern ging, bis heute keine Stimme gibt, dies mal vom Verfassungsgericht prüfen zu lassen.
Was bei dem Streit raus kommt, wird die Gesellschaft eher prägen, als das die individualistische Form der Auslegung von Zusammensein von Männlein und Weiblein tun kann.
Das wird sich zeigen. Ich gehe eher nicht davon aus. Ich gehe davon aus, das nach den Wahlen, das Verfassungsgericht dazu einen Beschluss fast, und die Sache dann in der Versenkung landet. Welches öffentliche Interesse könnte diese Sache, nach dem Urteil, noch haben?
Aber vielleicht wird die weiße Gesellschaft sich bald wieder so organisieren , wie ne Elefantenherde, back to the roots kann auch Fortschritt sein.
Glaube ich nicht. Dafür gibt es wichtigere Themen.