Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

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Wer ist der größte deutsche Kanzler?

Konrad Adenauer
13
28%
Ludwig Erhard
2
4%
Kurt Georg Kiesinger
0
Keine Stimmen
Willy Brandt
16
34%
Helmut Schmidt
6
13%
Helmut Kohl
5
11%
Gerhard Schröder
2
4%
Angela Merkel
3
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 47
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Hyde
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Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Hyde »

Wen seht ihr als den größten, wichtigsten, verdienstvollsten Bundeskanzler in der Geschichte der Bundesrepublik an?
nihilbaxter

Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von nihilbaxter »

Ich votiere für Adenauer.

Für viele gar nicht mehr vorstellbar, wie umstritten die Westbindung Deutschlands damals war. Adenauer hat damit damals die deutsche Teilung manifestiert, aber hat sich dem richtigen, freiheitlichen Block angeschlossen. Gibt mMn. keinen Kanzler, der so vorausschauend und historisch nachhaltig entschieden hat. Die SPD hätte damals die deutsche Einheit bevorzugt und hatte auch einen leichten Bias für Moskau.

Nach Bedeutung danach direkt Kohl, aber da wird ewig die Frage bleiben, war es Kohl, der Deutschland wiedervereinigt hat oder war es die Zeit und Kohl war zur richtigen Zeit vor Ort? Nichtsdestotrotz hat er es gut gemacht.

Nach Persönlichkeit und Intellekt gewinnt sowieso Schmidt.
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JJazzGold
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von JJazzGold »

Ludwig Erhard, als Vater der sozialen Marktwirtschaft.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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garfield336
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von garfield336 »

nihilbaxter hat geschrieben:(27 Jun 2017, 01:53)

Ich votiere für Adenauer.

Für viele gar nicht mehr vorstellbar, wie umstritten die Westbindung Deutschlands damals war. Adenauer hat damit damals die deutsche Teilung manifestiert, aber hat sich dem richtigen, freiheitlichen Block angeschlossen. Gibt mMn. keinen Kanzler, der so vorausschauend und historisch nachhaltig entschieden hat. Die SPD hätte damals die deutsche Einheit bevorzugt und hatte auch einen leichten Bias für Moskau.

Nach Bedeutung danach direkt Kohl, aber da wird ewig die Frage bleiben, war es Kohl, der Deutschland wiedervereinigt hat oder war es die Zeit und Kohl war zur richtigen Zeit vor Ort? Nichtsdestotrotz hat er es gut gemacht.

Nach Persönlichkeit und Intellekt gewinnt sowieso Schmidt.
Die Westbindung war aber auch der Garant dafür dass die Sowjets Deutschland nicht überrannt haben.
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garfield336
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von garfield336 »

Ich stimme für Kohl :)
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Quatschki
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Quatschki »

garfield336 hat geschrieben:(27 Jun 2017, 11:23)

Die Westbindung war aber auch der Garant dafür dass die Sowjets Deutschland nicht überrannt haben.
Es war im Prinzip der Wexit.
Der Austritt Westdeutschlands aus dem, was früher das Deutsche Reich war und (zuvor schon) aus der Währung "Reichsmark".
Und nur weil die Ostberliner Kommunisten mit der Neugründung der DDR ihrerseits das Erbe ausgeschlagen haben, wurde dann doch irgendwie die Bundesrepublik zum Rechtsnachfolger des Reiches.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Europa2050 »

Willy Brandt (ohne die Leistungen der Anderen schmälern zu wollen).

Ohne Brandt kein:
- Demokratisierung nach innen,
- Erleichterung für Menschen im Umgang mit der DDR
- Entspannung mit Polen/UdSSR
- Wiederherstellung eines neutralen/positiven Deutschlandbildes in Osteuropa

- und letztlich keine Wiedervereinigung.

Er hat für Deutschland die Sch... aus 1000 Jahren weggeräumt.
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Synonym für Verräter: USA

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Kritikaster
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Kritikaster »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jun 2017, 08:04)

Ludwig Erhard, als Vater der sozialen Marktwirtschaft.
Ist aber weniger seiner Kanzlerschaft zuzuschreiben.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von gödelchen »

Für mich stellt sich die Frage : Warum muss so eine Frage gestellt werden? Weiter : Wer beantwortet die Frage zu welchem Zeitpunkt wie ?

Der, der in die politische Leitung berufen wird, muss sich den Problemen stellen. Wie er sich diesen gestellt aht ist nur unter Berücksichtigung der Dinge zu beurteilen, die ihm ein Handeln ermöglichten.. Bedeutet es kommt auf die Personen an, mit denen er handeln konnte, den Umständen an, die ihn handeln ließen oder am Handeln hinderten.

Es gibt wenige eigenständig zu zumessende Kriterien, die die Größe einer Person bestimmen könnten. Einzig die wirklich gelungene durchgreifende Maßnahme , die eine Regierungsmaischaft in eigener Mannschaftsleistung vollbringen konnte, war die sinnvolle Agenda 2010 ( Einzelheiten sicher kritisierbar)..
Deshalb sind innenpolitische Sternstunden eher geeignet um gute Führung zu beurteilen als die Dinge, die von vielen außen stehenden Faktoren beeinflusst werden.

Da schlägt dem Glücklichen eher die Stunde, das wird dann später zum Größten.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von gödelchen »

Kritikaster hat geschrieben:(27 Jun 2017, 18:14)

Ist aber weniger seiner Kanzlerschaft zuzuschreiben.
Die soziale Marktwirtschaft ist ein Projekt der Freiburger Schule gewesen, die sich als die tragfähigste Form für einen Neuanfang einer kaputten Republik bewährte. Erhard hat bei den Profs gut aufgepasst.
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JJazzGold
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von JJazzGold »

Kritikaster hat geschrieben:(27 Jun 2017, 18:14)

Ist aber weniger seiner Kanzlerschaft zuzuschreiben.

Ist mir offen gestanden wurscht, bei mit war es das Kriterium, um ihn zum wichtigsten Kanzler zu küren. Ein Mann, der so hervorragend denken und planen kann, hat das verdient.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Zunder
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Zunder »

Ganz klar Willy Brandt.

Adenauers Politik der Westanbindung war quasi alternativlos - und zwar wirklich alternativlos.
Brandts Ostpolitik stieß auf erhebliche Widerstände, gegen die er sich durchgesetzt hat.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Kritikaster »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jun 2017, 19:04)


Ist mir offen gestanden wurscht, bei mit war es das Kriterium, um ihn zum wichtigsten Kanzler zu küren. Ein Mann, der so hervorragend denken und planen kann, hat das verdient.
Damit wäre er der größte Wirtschaftsminister, was ich genauso sehe. Als Kanzler war er eher durchsetzungsschwach und glücklos.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von JJazzGold »

Kritikaster hat geschrieben:(27 Jun 2017, 21:01)

Damit wäre er der größte Wirtschaftsminister, was ich genauso sehe. Als Kanzler war er eher durchsetzungsschwach und glücklos.

Ein durchsetzungsschwacher Kanzler hätte keinen Bruch mit den arabischen Staaten zugunsten der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel riskiert.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von jack000 »

Eine Mehrfachauswahl wäre hier sinnvoll!
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Kritikaster »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jun 2017, 21:08)


Ein durchsetzungsschwacher Kanzler hätte keinen Bruch mit den arabischen Staaten zugunsten der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel riskiert.
Ja, ein Punkt, den er bloß mit Hilfe der Opposition durchsetzen konnte. Nicht ohne Grund hielt seine Kanzlerschaft nur wenig mehr als 3 Jahre.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Edmund »

Der größte Bundeskanzler war natürlich mit großem Abstand Adenauer. Anschließend kommen Erhard und Kiesiger.

Kohl ist aufgrund der Wiedervereinigung noch der einzige, den man nach 1968 als großen Kanzler betiteln könnte, auch wenn die versprochene geistig-moralische Wende leider ausgeblieben ist.

Die schlimmsten Kanzler waren Brandt alias Frahm, Schröder und Merkel.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von JJazzGold »

Kritikaster hat geschrieben:(27 Jun 2017, 21:35)

Ja, ein Punkt, den er bloß mit Hilfe der Opposition durchsetzen konnte. Nicht ohne Grund hielt seine Kanzlerschaft nur wenig mehr als 3 Jahre.
Wenn ein Kanzler es schafft, sein Vorhaben über die Partei Grenze hinaus umzusetzen, explizit dieses Vorhaben, gegen allen Widerstand, intern und extern, mit damals ggfls. bedenklichen Folgen, dann zolle ich dem hohen Respekt. Das war offener und ehrlicher, gegenüber den bis dato bestehenden verdeckten Beziehungen zu Israel. Von der anteilig widerlichen Argumentation gegen dieses Vorhaben damaliger Parteien und Partei Mitgliedern ganz zu schweigen. Das war kein Ruhmesblatt für CDU CSU und FDP.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Kritikaster »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jun 2017, 21:58)

Wenn ein Kanzler es schafft, sein Vorhaben über die Partei Grenze hinaus umzusetzen, explizit dieses Vorhaben, gegen allen Widerstand, intern und extern, mit damals ggfls. bedenklichen Folgen, dann zolle ich dem hohen Respekt. Das war offener und ehrlicher, gegenüber den bis dato bestehenden verdeckten Beziehungen zu Israel. Von der anteilig widerlichen Argumentation gegen dieses Vorhaben damaliger Parteien und Partei Mitgliedern ganz zu schweigen. Das war kein Ruhmesblatt für CDU CSU und FDP.
Deiner Wertung stimme ich durchaus zu. Nur reicht mir dieser Erfolg allein eben nicht, ihn gegenüber anderen genannten vorne zu sehen.
Und, wie gesagt, die von Dir eingangs als Begründung angeführte Soziale Marktwirtschaft ist eben dem WIRTSCHAFTSMINISTER Erhard zuzurechnen.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Progressiver »

Willy Brandt natürlich! Er hatte zwar regiert, bevor ich geboren wurde. Aber mit dem Wahlslogan "Mehr Demokratie wagen!" holte er bei der höchsten Wahlbeteiligung aller Zeiten die Kanzlerschaft über Deutschland. Und er stand, wie kein zweiter, dafür, die Bundesrepublik mit demokratischem Leben zu füllen. Wäre es nach Adenauer gegangen, dann hätten wir immer noch einen Obrigkeitsstaat aus dem 19. Jahrhundert, der sämtliche Bürger wie zu bevormundende Untertanen behandelt. Auf der anderen Seite des politischen Spektrums hat er ebenfalls mit "Mehr Demokratie wagen" genügend Leute aufgesogen, die ansonsten zu späteren RAF-Sympathisanten geworden wären. Die RAF gab es dann zwar trotzdem. Aber ich wage zu behaupten: Ohne die Politik von Brandt und Schmidt, die die Bürger dazu brachten, die SPD zu wählen und nicht beispielsweise die DKP, wäre der RAF-Terror viel schlimmer gewesen, weil sich viele linksgerichtete Wähler dann nicht integriert gefühlt hätten. So gab es folglich nicht tausende von Terroristen, sondern eben viel weniger. Oder was meint ihr? :?:
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JJazzGold
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von JJazzGold »

Kritikaster hat geschrieben:(27 Jun 2017, 22:12)

Deiner Wertung stimme ich durchaus zu. Nur reicht mir dieser Erfolg allein eben nicht, ihn gegenüber anderen genannten vorne zu sehen.
Und, wie gesagt, die von Dir eingangs als Begründung angeführte Soziale Marktwirtschaft ist eben dem WIRTSCHAFTSMINISTER Erhard zuzurechnen.

Ich habe kein Problem damit, wenn ein anderer Kanzler Ihr Favorit ist. :)
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Alexyessin »

Der Lotse.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Liegestuhl »

Fremdvögler, wie den Brandt, halte ich für moralisch nicht integer.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Jun 2017, 09:18)

Fremdvögler, wie den Brandt, halte ich für moralisch nicht integer.
Finde ich auch nicht lustig; aber hier geht es doch um die politische Arbeit eines Kanzlers für Deutschland.

Ich habe sie alle erlebt; ich kann mich nicht entscheiden: Unser Land hat 70 gute Jahre gehabt. Da bleibt nur Dankbarkeit.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von hafenwirt »

Das Forum schätzt also einen Kanzler, der Altnazis (also jetzt so richtige, ehemalige Funktionäre) in seine Regierung integrierte.

Kann man mal unkommentiert stehen lassen.
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Alexyessin
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Alexyessin »

hafenwirt hat geschrieben:(28 Jun 2017, 09:34)

Das Forum schätzt also einen Kanzler, der Altnazis (also jetzt so richtige, ehemalige Funktionäre) in seine Regierung integrierte.

Kann man mal unkommentiert stehen lassen.
"Isch kann ken dreggiges Wasser wegschüttn, wenn isch kein sauberes habe".
- außerdem war das wohl auch von der US-Regierung abgesegnet.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Hyde
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Hyde »

Edmund hat geschrieben:(27 Jun 2017, 21:38)

Der größte Bundeskanzler war natürlich mit großem Abstand Adenauer. Anschließend kommen Erhard und Kiesiger.
Mich würde mal interessieren, wie du auf Kiesinger kommst. Heutzutage wird er ja manchmal als der "vergessene Kanzler" bezeichnet, der in seiner kurzen Amtszeit vermeintlich nichts wirklich von bleibendem Wert für Deutschland hinterlassen hat.

Ich frage mich auch, wie Merkel eines Tages historisch beurteilt werden wird. Noch ist es zu früh für eine geschichtliche Bewertung.
Ohne Frage hatte sie keine derart bahnbrechenden außenpolitischen Entscheidungen zu treffen, mithilfe derer sich frühere Kanzler profilieren konnten (z.B. Westbindung, Ostpolitik, Wiedervereinigung).
Andererseits steht auf ihrer Habenseite, dass es im letzten halben Jahrhundert keinen anderen Kanzler gab, dem eine derartige Verbesserung des Arbeitsmarktes gelungen ist wie Merkel (Halbierung der Arbeitslosigkeit!) und dem eine derartige Sanierung der Staatsfinanzen gelang (regelmäßige ausgeglichene Haushalte). Außenpolitisch hat es vermutlich nie einen mächtigeren Kanzler als Merkel gegeben, mit derartiger Soft Power, dass Merkel in Teilen der ausländischen Medien sogar anstelle des US-Präsidenten als "Anführer der freien Welt" gesehen wird - bei früheren Bundeskanzlern war eine solche außenpolitische Macht undenkbar.
Europapolitisch könnte sie sich in den kommenden Jahren noch als Reformerin an der Seite Macrons profilieren und so historisch an Verdienste Kohls und Adenauers anknüpfen.
Mit ihren wohl bald 16 Jahren Amtszeit wird sie die Bundesrepublik so lange geprägt haben wie kein anderer vor ihr, ausgenommen Kohl, der jedoch in der Bevölkerung immer wesentlich umstrittener war als Merkel, die regelmäßig Erdrutschsiege einfährt.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Europa2050 »

H2O hat geschrieben:(28 Jun 2017, 09:31)

Finde ich auch nicht lustig; aber hier geht es doch um die politische Arbeit eines Kanzlers für Deutschland.

Ich habe sie alle erlebt; ich kann mich nicht entscheiden: Unser Land hat 70 gute Jahre gehabt. Da bleibt nur Dankbarkeit.
Dem kann ich mich nur anschließen (auch wenn ich sie nur ab Brandt bewusst erlebt habe).

Man bedenke, wenn wir in diesen Jahren nur einen Totalausfall a la Trump oder Erdogan, oder eine Nullnummer wie Hollande oder so einen Berlusconi gehabt hätten. Da hatten wir's schon gut gehabt (oder haben eben intelligent gewählt).
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von hafenwirt »

Alexyessin hat geschrieben:(28 Jun 2017, 09:41)

"Isch kann ken dreggiges Wasser wegschüttn, wenn isch kein sauberes habe".
Man hätte aber nicht das braunste Wasser nehmen müssen, wie Globke. Naja, bei der CDU schon, man kennt sich ja unter Freunden. Zudem wäre es sicher möglich gewesen, weniger belastete Leute zu nehmen. Zur Not eben von Außen. Aber ich verstehe schon, wer CDU ist, ist am 9. Mai 1945 aufgewacht und war schon immer in der bürgerlichen Mitte.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Alexyessin »

hafenwirt hat geschrieben:(28 Jun 2017, 11:10)

Man hätte aber nicht das braunste Wasser nehmen müssen, wie Globke. Naja, bei der CDU schon, man kennt sich ja unter Freunden. Zudem wäre es sicher möglich gewesen, weniger belastete Leute zu nehmen. Zur Not eben von Außen. Aber ich verstehe schon, wer CDU ist, ist am 9. Mai 1945 aufgewacht und war schon immer in der bürgerlichen Mitte.
Ich werde Globcke nicht verteidigen, aber er war kein NSDAPler.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Nomen Nescio »

nihilbaxter hat geschrieben:(27 Jun 2017, 01:53)

Ich votiere für Adenauer.

Für viele gar nicht mehr vorstellbar, wie umstritten die Westbindung Deutschlands damals war. Adenauer hat damit damals die deutsche Teilung manifestiert, aber hat sich dem richtigen, freiheitlichen Block angeschlossen. Gibt mMn. keinen Kanzler, der so vorausschauend und historisch nachhaltig entschieden hat. Die SPD hätte damals die deutsche Einheit bevorzugt und hatte auch einen leichten Bias für Moskau.
außerdem hatte er die weitsicht erhard freie zügel zu geben bezüglich die wirtschaft. ich gehe also konform.
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blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von harry52 »

Votiere auch für Adenauer und dann für Kohl aus Gründen, die hier schon genannt wurden.
Möchte allerdings dazu sagen, dass jeder andere Kanzler vor ganz anderen Herausforderungen stand. Beispielsweise hatte Helmut Schmidt gar nicht die Chance, über die Westbindung, oder die deutsche Einheit zu entscheiden. Merkel, Brandt,... auch nicht.

Insofern ist so ein Vergleich immer schief.
Vielleicht hätte Schmidt an Stelle von Kohl die Einheit noch besser gestaltet. Vieleicht hätte er es auch schlechter gemacht. Wissen wir nicht und werden wir nie wissen.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von hafenwirt »

Alexyessin hat geschrieben:(28 Jun 2017, 11:17)

Ich werde Globcke nicht verteidigen, aber er war kein NSDAPler.
Sag ich ja: Ein Mann der Mitte mit hehren und vernunftbegabten Ansichten und Handlungen.
Zuletzt geändert von hafenwirt am Mittwoch 28. Juni 2017, 11:55, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Alexyessin »

hafenwirt hat geschrieben:(28 Jun 2017, 11:53)

Sag ich ja: Ein Mann der Mitte mit hehren und vernunftbegabten Ansichten und Handlungen.
Hör doch auf mit solchem Schmarrn. Globke hat Kommentare zu den Rassengesetzen verfasst. Das ist bekannt. Trotzdem war er kein NSDAPler.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von hafenwirt »

Alexyessin hat geschrieben:(28 Jun 2017, 11:54)

Hör doch auf mit solchem Schmarrn. Globke hat Kommentare zu den Rassengesetzen verfasst. Das ist bekannt. Trotzdem war er kein NSDAPler.
Das zeigt nur, dass man kein Parteimitglied gewesen sein musste, um nicht trotzdem Helfer gewesen zu sein. Das war wohl nicht anrüchig für Adenauer, darum gehts.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Zunder »

Alexyessin hat geschrieben:(28 Jun 2017, 11:54)

Hör doch auf mit solchem Schmarrn. Globke hat Kommentare zu den Rassengesetzen verfasst. Das ist bekannt. Trotzdem war er kein NSDAPler.
Globke war nicht in der NSDAP, weil sein Aufnahmeantrag abgelehnt wurde. Jedenfalls laut Biografie.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von harry52 »

Liegestuhl hat geschrieben:Fremdvögler, wie den Brandt, halte ich für moralisch nicht integer.
Das finde ich nicht soooo schlimm,
wenn es im Rahmen bleibt. Willy Brandt war aber sexsüchtig wie Kennedy und das ist dann weniger ein moralisches Problem, sondern sogar eine Gefahr. Wenn derjenige, der für dein Geld und deine Sicherheit verantwortlich ist, den halben Tag nur an das eine denkt, dann ist das sicher nicht optimal.

Dazu kam leider auch noch Brandts Alkoholproblem und seine wiederkehrenden Depressionen: http://www.zeit.de/2011/45/Fragen-an-He ... dt/seite-2

Brandt war schwer suchtkrank und psychisch krank.
und darunter leidete massiv seine Arbeit. Brandt hat sich fast nie was durchgelesen und andere mussten die Arbeit machen, wie z.B. Ehmke. Mir tut sowas leid und Brandt hat sich das ja auch nicht ausgesucht, aber das ist dann schon so ein großes Problem, dass es gut war, dass Brandt relativ früh sein Amt verlor.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von hafenwirt »

harry52 hat geschrieben:(28 Jun 2017, 13:19)

Das finde ich nicht soooo schlimm,
wenn es im Rahmen bleibt. Willy Brandt war aber sexsüchtig wie Kennedy und das ist dann weniger ein moralisches Problem, sondern sogar eine Gefahr. Wenn derjenige, der für dein Geld und deine Sicherheit verantwortlich ist, den halben Tag nur an das eine denkt, dann ist das sicher nicht optimal.
Das tut Dr. Angela Merkel sicher auch,
nur ist es nicht so bekannt, wie man denkt. Oder meinst du, sie ist nicht sexuell, weil sie eine Frau ist?
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Milady de Winter
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Milady de Winter »

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firlefanz11
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von firlefanz11 »

garfield336 hat geschrieben:(27 Jun 2017, 11:24)
Ich stimme für Kohl :)
Es ginga ber nicht um den gewichtigsten Kanzler... ;) :D
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unity in diversity
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von unity in diversity »

Europa2050 hat geschrieben:(27 Jun 2017, 18:09)

Willy Brandt (ohne die Leistungen der Anderen schmälern zu wollen).

Ohne Brandt kein:
- Demokratisierung nach innen,
- Erleichterung für Menschen im Umgang mit der DDR
- Entspannung mit Polen/UdSSR
- Wiederherstellung eines neutralen/positiven Deutschlandbildes in Osteuropa

- und letztlich keine Wiedervereinigung.

Er hat für Deutschland die Sch... aus 1000 Jahren weggeräumt.
Sehe ich auch so und hätte es nicht besser schreiben können.
Mehr Demokratie wagen <- war, glaube ich, auch von Brandt.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Liegestuhl »

hafenwirt hat geschrieben:(28 Jun 2017, 13:42)

Das tut Dr. Angela Merkel sicher auch,
nur ist es nicht so bekannt, wie man denkt. Oder meinst du, sie ist nicht sexuell, weil sie eine Frau ist?
Das Paar Sauer/Merkel wartet aber aus gutem Grunde bis der Arbeitstag vorbei und es dunkel geworden ist.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Edmund »

Hyde hat geschrieben:(28 Jun 2017, 09:59)
Mich würde mal interessieren, wie du auf Kiesinger kommst. Heutzutage wird er ja manchmal als der "vergessene Kanzler" bezeichnet, der in seiner kurzen Amtszeit vermeintlich nichts wirklich von bleibendem Wert für Deutschland hinterlassen hat.
Kiesinger war der letzte Kanzler der goldenen, CDU-geführten Ära der Bundesrepublik. Leider mußte er mit solchen Gestalten wie Frahm und Wehner in einer große Koalition regieren. 1969 fehlten ihm nur wenige Prozentpunkte zur absoluten Mehrheit. Er war ein sehr fähiger Politiker und hätte noch viel Gutes für unser Vaterland bewirken können. Leider sind dann die Linken an die Macht gekommen und haben die Bundesrepublik zu Grunde gerichtet.
Hyde hat geschrieben:(28 Jun 2017, 09:59)
Mit ihren wohl bald 16 Jahren Amtszeit wird sie die Bundesrepublik so lange geprägt haben wie kein anderer vor ihr, ausgenommen Kohl, der jedoch in der Bevölkerung immer wesentlich umstrittener war als Merkel, die regelmäßig Erdrutschsiege einfährt.
Welche Erdrutschsiege? Merkel hat 2005 und 2009 die schlechtesten Ergebnis für die CDU überhaupt eingefahren. Kohl hat seine Wahlsiege immer mit deutlich mehr Prozent bei ebenfalls deutlich höherer Wahlbeteiligung errungen.

Merkel hat im Prinzip in Deutschland absolut nicht positiv verändert. Sie hat eigentlich immer nur auf Krisen reagiert. Und dann immer zum Nachteil und zu Lasten Deutschlands.

1) Die Finanzkrise 2008: Da hat sie Banken auf Kosten des deutschen Steuerzahlers "gerettet" und die deutsche Staatsverschuldung massiv in die Höhe getrieben.

2) Die Euro-Krise/Staatsschuldenkrise: Da hat sie den Euro und Pleite-Staaten wie Griechenland ebenfalls auf Kosten des deutschen Steuerzahlers "gerettet, mit noch nicht vollkommen absehbaren, wahrscheinlich ziemlich desaströsen Folgen für Deutschland.

3) Die Flüchtlingskrise: Da hat sie ein Millionenheer islamischer Invasoren nach Deutschland gelockt, mit der Folge von massiver Kriminalität und Terroranschlägen in Deutschland und gigantische Kosten für den deutschen Steuerzahler.

Eine große historische Leistung, die Merkel zum Wohle des deutschen Volkes vollbracht hätte, kann ich weit und breit nirgends erkennen.

Mit ihr wird man wohl auch immer die totale inhaltliche Entkernung der CDU und deren Umwandlung in eine Mitte-Links-Partei verbinden.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von CaptainJack »

Hyde hat geschrieben:Mit ihren wohl bald 16 Jahren Amtszeit wird sie die Bundesrepublik so lange geprägt haben wie kein anderer vor ihr, ausgenommen Kohl, der jedoch in der Bevölkerung immer wesentlich umstrittener war als Merkel, die regelmäßig Erdrutschsiege einfährt.
Beim nächstenmal bitte das Ironiesmiley!
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Alexyessin »

hafenwirt hat geschrieben:(28 Jun 2017, 11:56)

Das zeigt nur, dass man kein Parteimitglied gewesen sein musste, um nicht trotzdem Helfer gewesen zu sein. Das war wohl nicht anrüchig für Adenauer, darum gehts.
Doch war er durchaus. Das Problem an der Nachkriegszeit war schlichtweg, das die fähigen Beamten, die den Job machen konnten nicht wirklich an den Nazis lebend vorbei kamen. Ergo, einen waschechten demokratisch überzeugten - und das vor 33 - Amtsleiter dürfte es 1945 wohl nicht gegeben haben.
Und genau das ist das Thema mit dem schmutzigen Wasser.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Alexyessin »

Edmund hat geschrieben:(28 Jun 2017, 14:57)

Kiesinger war der letzte Kanzler der goldenen, CDU-geführten Ära der Bundesrepublik. Leider mußte er mit solchen Gestalten wie Frahm u
Wer ist Frahm? Name ist unbekannt.
Kiesinger war der letzte mit NSDAP Parteibuch und hat zu Recht dafür eine geknallt bekommen!
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Wähler »

Edmund hat geschrieben:(28 Jun 2017, 14:57)
1) Die Finanzkrise 2008: Da hat sie Banken auf Kosten des deutschen Steuerzahlers "gerettet" und die deutsche Staatsverschuldung massiv in die Höhe getrieben.
2) Die Euro-Krise/Staatsschuldenkrise: Da hat sie den Euro und Pleite-Staaten wie Griechenland ebenfalls auf Kosten des deutschen Steuerzahlers "gerettet, mit noch nicht vollkommen absehbaren, wahrscheinlich ziemlich desaströsen Folgen für Deutschland.
3) Die Flüchtlingskrise: Da hat sie ein Millionenheer islamischer Invasoren nach Deutschland gelockt, mit der Folge von massiver Kriminalität und Terroranschlägen in Deutschland und gigantische Kosten für den deutschen Steuerzahler.
zu 1: Darüber wurde im Wirtschaftsforum über Jahre diskutiert: Die Bankenrettung hat Deutschland bisher einen größeren zweistelligen Milliardenbetrag gekostet und mündete in die EU-Bankenunion, die noch erkennbar Konstruktionsfehler besitzt. Bessere Alternativen gab es allerdings vor 10 Jahren nicht.
zu 2: Der Grexit wurde von Schäuble als taktischer Schachzug in Erwägung gezogen, auch wenn die Kosten öffentlich nie durchgerechnet worden sind. Merkel hätte den Grexit allerdings nicht gegen den Willen Frankreichs und anderere EWU-Länder durchsetzen können.
zu 3: Bei der Flüchtlingskrise muss man ihr auf jeden Fall mangelnde Absprache vor allem mit Frankreich vorwerfen. Ob ein anderer Bundeskanzler der Großen Koalition anders gehandelt hätte, bleibt Spekulation.
Jeder Bundeskanzler wird sich in Zukunft noch mehr mit den anderen Kern-Europäern auf immer mehr Politikfeldern absprechen müssen. Renationalisierung ist nicht die richtige Antwort auf eine sich zurückziehende USA und ein mächtiger werdendes China.
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - Leute, eine Sache gleich vorweg: dieser Strang soll nicht zu einem Merkel-Politik-Strang werden, dafür gibt es genügend andere. Bitte kopiert Euch folglich Eure Beiträge, die sich wirklich vom eigentlichen Thema wegbewegen, in einen dazu passenden Strang, danke!
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Adam Smith »

Progressiver hat geschrieben:(27 Jun 2017, 23:03)

Willy Brandt natürlich! Er hatte zwar regiert, bevor ich geboren wurde. Aber mit dem Wahlslogan "Mehr Demokratie wagen!" holte er bei der höchsten Wahlbeteiligung aller Zeiten die Kanzlerschaft über Deutschland. Und er stand, wie kein zweiter, dafür, die Bundesrepublik mit demokratischem Leben zu füllen. Wäre es nach Adenauer gegangen, dann hätten wir immer noch einen Obrigkeitsstaat aus dem 19. Jahrhundert, der sämtliche Bürger wie zu bevormundende Untertanen behandelt. Auf der anderen Seite des politischen Spektrums hat er ebenfalls mit "Mehr Demokratie wagen" genügend Leute aufgesogen, die ansonsten zu späteren RAF-Sympathisanten geworden wären. Die RAF gab es dann zwar trotzdem. Aber ich wage zu behaupten: Ohne die Politik von Brandt und Schmidt, die die Bürger dazu brachten, die SPD zu wählen und nicht beispielsweise die DKP, wäre der RAF-Terror viel schlimmer gewesen, weil sich viele linksgerichtete Wähler dann nicht integriert gefühlt hätten. So gab es folglich nicht tausende von Terroristen, sondern eben viel weniger. Oder was meint ihr? :?:
Konrad Adenauer, weil er erstens die Aussöhnung mit Frankreich geschafft hat. Daraus resultierte dann auch die Gründung der EG. Des Weiteren wurden die Bürger unter Adenauer auch immer demokratischer. Es gab unter ihm auch das Wirtschaftswunder. Das Verdienst von Willy Brandt ist die Aussöhnung mit Polen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Hyde
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Re: Wer ist der größte/wichtigste deutsche Bundeskanzler?

Beitrag von Hyde »

Edmund hat geschrieben:(28 Jun 2017, 14:57)
Welche Erdrutschsiege? Merkel hat 2005 und 2009 die schlechtesten Ergebnis für die CDU überhaupt eingefahren. Kohl hat seine Wahlsiege immer mit deutlich mehr Prozent bei ebenfalls deutlich höherer Wahlbeteiligung errungen.
Merkel hat bei den letzten beiden Bundestagswahlen jeweils mit zweistelligen Prozentwerten Vorsprung auf die zweitplatzierte Partei die Wahl gewonnen. In den Umfragen zur aktuellen Wahl liegt sie wieder mit bis zu 17 Prozentpunkten Vorsprung vorne. 2013 schrammte sie an der absoluten Mehrheit vorbei. Ihre Wiederwahl war nie gefährdet und ihre Überlegenheit bei allen Wahlen bereits im Vorfeld so klar und erdrückend, dass viele die Wahlen als langweilig empfinden und es gar für unnötig halten, dass die SPD überhaupt einen Kanzlerkandidaten aufstellt und gegen Merkel ins Rennen schickt. Eine solche drückende Überlegenheit hat es bei vorherigen Kanzlern, bis vielleicht auf Adenauer, nicht gegeben.
Dass Kohl in absoluten Prozentwerten teilweise stärker war, ist der Tatsache geschuldet, dass es damals weniger Parteien gab. Dass die CDU in einem Sechsparteiensystem jetzt laut Umfragen schon wieder bei 40% liegt, ist ein ziemlich starker Wert.
Mit ihr wird man wohl auch immer die totale inhaltliche Entkernung der CDU und deren Umwandlung in eine Mitte-Links-Partei verbinden.
Da gehen die Meinungen aber auseinander. Ich halte es für eine richtige, wichtige und notwendige Leistung Merkels, die CDU mehr in die Mitte geführt zu haben.
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