Perdedor hat geschrieben:Es ist nicht falsifizierbar. im Gegensatz zu den wissenschaftlichen Theorien.
Ach was?! Und wie ist das mit der wissenschaftlichen Theorie, alles sei wissenschaftlich erklärbar, man benötige Gott nicht?
Perdedor hat geschrieben:Die Naturgesetze sind so oder so eine gute Beschreibung der Realität.
Sie sind eine sehr gute Beschreibung dessen, was Sie zu sehen, riechen, schmecken und fühlen glauben, werter Perdedor. Wie ich bereits andeutete, kann Ihre "Realität" sich durchaus als fiktionaler Albtraum eines Gottes erweisen.
Perdedor hat geschrieben:Irgendwelche hypothetischen Götter sind dafür vollkommen irrelevant.
Ein Anspruch, den Religionen stets haben: Die Meinung der anderen ist irrelevant, denn nur meine Religion verfügt über das einzig glücklich machende Element.
Perdedor hat geschrieben:Du verstehst nicht. Ihr Glauben ist nicht falsifizierbar (und dmait auch vollkommen willkürlich). Das ist das Problem.
Ähnliche Worte wählte der katholische Priester neulich auch. Und vor ihm der nette Zeuge Jehovas.
Natürlich verstehe ich nicht, Perdedor. Der Glaube der Atheisten, es gäbe keinen Gott ist ebensowenig falsifizierbar. Ebenda liegt ja das Problem: Während die Theisten glauben, SIE ALLEIN hätten Recht, glauben die Atheisten dasselbe.
Perdedor hat geschrieben:Ich kann sie FALSIFIZIEREN.
Vielleicht schlägst du das Wort mal nach. Und informierst dich in dem Zusammenhang auch über die wissenschatliche Methode.
Dann falsifizieren Sie sie bitte. Ich warte sehnsüchtig auf den Gottesbeweis; auch wenn er negativ ausfällt.
Perdedor hat geschrieben:Es ist eine Theorie, die bisher nicht widerlegt wurde. Jetzt kommts:
Sie KANN aber widerlegt werden. (indem man z.B. einfach schneller reist)
Der religiöse Glaube (an einen transzendenten Gott) hingegen nicht.
So? Reisen Sie doch einfach an jeden möglichen Ort, und wenn Sie Gott nicht finden, wird es ihn wohl nicht geben, nicht wahr?! Dass Sie dies JETZT für unmöglich halten, beweist doch nicht, dass es unmöglich ist, oder?!
Perdedor hat geschrieben:Atheist und Agnostiker widersprechen sich nicht. Die meisten Atheisten sind auch Agnostiker. Das heißt sie schließen nichts aus, glauben aber einfach nicht.
Ersteres wird mit dem Begriff "Agnostiker" beschrieben, zweiteres mit "Atheist".
Aber sei's drum. Ich will dir nicht vorschreiben, welche Worte du verwenden sollst. Sei dir nur der unterschiedlichen Definitionen bewusst, wenn sich jemand als Atheist bezeichnet und gehe nicht automatisch davon aus, dass es sich um einen Antitheisten handelt (von denen es kaum welche gibt).
Es wird ja immer spannender. Berge sind also keine Berge, wenn sie im Gebirge stehen? Dann nennt man sie wohl "Hügel", weil ihre relative Höhe abgenommen hat?
Die Tatsache, dass Sie fleißig bemüht sind, die willkürliche und alogische (Ich deutete es bereits an: "schwacher Atheismus", den Sie synonym mit Agnostizismus verwenden, ist inhaltlich und semantisch identisch mit "schwachem Theismus".) Definition weiter zu bemühen, lässt eigentlich nur wenige Schlüsse offen, Perdedor.
Aber okay, nur damit ich verstehe, wo Ihre Willkürlichkeit endet: Alle Theisten, die von sich sagen, "
Ich glaube nicht, dass es Gott nicht gibt." sind also in Wahrheit Atheisten?
Perdedor hat geschrieben:Wissenschaftliche Gesetze sind eben keine Dogmen.
Abstraktion ist nicht Ihre Stärke, oder? Die "wissenschaftlichen Gesetze" sind eine Folge der - unbewiesenen und, wie Sie selbst erkannt haben, nicht verifizierbaren (und damit auch nicht falsifizierbaren) - Prämisse, die Welt wäre natürlich entstanden, Perdedor.
Fällt diese Prämisse, fällt JEDER Anspruch auf die Kausalitäten der Erkenntnis, egal, wie genial die Köpfe sein mögen, die sich diese Erkenntnis abrangen.
Ein einfaches Gedankenexperiment:
Sie kennen die SIMS? Dieses Computerspiel für Frauen, in dem soziale Interaktion "nachgespielt" werden kann? Stellen Sie sich vor, wir befinden uns 300 Jahre in der Zukunft; "Die SIMS Version 99.909a" erscheint auf dem Markt. Und wie der Zufall es will, hat die technologische Entwicklung begrenzte künstliche Intelligenz hervor gebracht. Für die Wesen dieser künstlichen Welt ist selbige aber nicht künstlich. Vielmehr ist alles völlig natürlich. Und Nachforschungen würden ergeben, dass all die schönen Gesetze absolut berechenbar sind: Die Statik, die Wellen auf dem See, die Ausbreitung des Schalls, sie alle sind WISSENSCHAFTLICH BELEGT. Und doch war - aus der Perspektive dieser künstlichen Wesen - ein Gott am Werk. Vermutlich, folgt man dem Klischee der vergangenen 20 Jahre, wird dieser Gott Pickel haben, eine dicke Hornbrille tragen, fett sein, Pizza fressen und Cola trinken. Und sehr wahrscheinlich wird er um 17 Uhr Feierabend haben und furzend im Freibad rumhängen.
Aber aus der Perspektive dieser SIMS ist er ein Gott. Er kann Leben aus dem Nichts erzeugen, er kann Naturgesetze schaffen, er kann korrigierend eingreifen, er ist omnipräsent und omnipotent. Und, wichtiger noch, dank der Begrenzung ist er - bestenfalls - indirekt nachweisbar. Nichts, was als "echter wissenschaftlicher Beweis" durchgehen würde. Nur philosophische Vermutungen, Schlussfolgerungen und Beobachtungen...
Perdedor hat geschrieben:Es sei denn man definiert diesen Begriff "Gott", wie z.B. Tipler. Also als Endzustand für den Menschen selber, wenn er alles erkannt hat. Oder wie Einstein, also als unpersönlich.
Vielleicht sollten Sie sich einmal mit Religionen auseinander setzen? Der Anspruch der Religionen ist nicht, einen Gott zu haben, mit dem man Skat spielen kann, Perdedor. Sie definieren im kleinsten gemeinsamen Nenner lediglich eine "Kraft, die jenseits der Naturgesetze steht, diese beeinflussen und (ab-)schaffen kann."
Doch das macht die Wissenschaften - zu Recht - krank vor Sorge. Die Möglichkeit, dass jemand Naturgesetze brechen kann, lässt nämlich auch die Möglichkeit zu, dass die Art der Suche verändert werden kann. Und HIER unterscheiden sich die Ansätze der verschiedenen Religionen.
Während die atheistische Religion glaubt, man könne Naturgesetze nur durch Denken, Beobachten und Rechnen erraten, wählen die theistischen Religionen den bequemeren Weg: Sie suchen nach demjenigen, der diese Gesetze geschaffen hat, damit sie ihn fragen können, wie die Gesetze funktionieren.
Perdedor hat geschrieben:Inwiefern fehlerbehaftet?
Lesen Sie einfach Ihr Statement vom 19.06.2008 20:01 noch einmal durch. Sie selbst haben die Antwort bereits gegeben.