Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

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JJazzGold
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(13 Mar 2017, 23:49)

Das kapiert der ja sowieso nicht!
Ich würde eine Demo türkischstämmiger Deutscher mit einem Meer von deutschen Flaggen als gigantisches Signal sehen, an Erdogan, an Pegida und AfD und FÜR alle Menschen, die auf ein solches Signal warten um sicherer zu sein.
Und nein, Deutschland wird nicht gleich zusammenbrechen, aber das gesellschaftliche Konfliktpotential zehntausender türkischer Flaggen bei Veranstaltungen für Erdogan und dessen politische Ideen als antideutsches und antidemokratisches Zeichen ist wohl kaum kleiner als die vergleichbar mickrige Zahl von Neonazis in ganz Deutschland.

Es nicht darum, dass er es versteht. Er weiß, dass er das türkische Recht bricht, wenn ich das richtig verstanden habe, sogar ein Gesetz, dass seine AKP implementiert hat. Mir geht es darum, dass ihm das in aller Deutlichkeit von der EU, oder meinetwegen auch von der deutschen Regierung öffentlich entgegen gehalten wird. Das würde die Absurdität seiner hysterischen Anfälle verdeutlichen. Auch für seine Landsleute, oder Doppelpassbesitzer, die sorgenfrei in einem EU Staat dümpeln, aber ihren Mitbürgern in der Türkei die Krätze an den Hals wählen. Ich weiß schon, weshalb ich gegen diese Doppelpassregelung bin.


Selbst wenn das angebliche Konfliktpotential, bisher gibt es keine Anzeichen für einen Konflikt, schon gar nicht in der Größenordnung einer NSU, in der Menge dem NPD Potential entspricht, wäre das kein Indiz für einen drohenden Untergang Deutschlands. Ein Untergang ist eine ganz andere Größenordnung, als eine Handvoll demonstrierende und gespaltener pro oder anti Erdogan Türken/Deutschtürken in Deutschland.

Pegida und AfD sind unser Problem, das wir zu bewältigen haben, nicht das der in Deutschland arbeitenden Türken. Es sind unsere Mitbürger, die ihren geistigen Müll in die von Pegida, so diese überhaupt noch existent ist, und AfD bereitgehaltenen Eimer klotzen. Die wären von Deutschlandfahnen schwenkenden Doppelpassbesitzern wenig beeindruckt, würden wahrscheinlich noch versuchen Kapital daraus zu schlagen. Dazu hätten wir auch noch anteilig Grüne am Hals, die Fahnenausschlag bekommen, wann immer mal eine deutsche Fahne geschwenkt wird, selbst im Rahmen einer internationalen Sportveranstaltungen. :rolleyes:

Mir persönlich sind organisierte, aufklärende Anti Erdogan Autokratie Veranstaltungen wesentlich lieber, als eine fahnenschwenkende Demo, aber das ist wohl Geschmacksache.



PS: Nachdem ich endlich wieder einmal Zeit hatte, mich gemütlich der Kombination von Kaffee und FAZ zu widmen, stimme ich Dir zu, die Eskalation ging von der Türkei aus, nicht von Holland. Diese Botin Erdogans, Kaya, hat eindeutig und bewußt die Souveränität der Niederlande verletzt.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Dienstag 14. März 2017, 07:07, insgesamt 2-mal geändert.
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Marmelada
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Marmelada »

Jekyll hat geschrieben:(14 Mar 2017, 01:02)

... Wissen Sie, irgendwo hier, ziemlich zeitnah, hat die Marmelada eine Hypothese aufgestellt hinsichtlich der "moralischen Flexibilität" von Rechtsknallern. ...
Erdogan sagte damals, Denktash habe in der Türkei nichts zu suchen: „Wozu willst du hier in der Türkei eine Wahlkampfveranstaltung machen? Mach das auf Zypern!“
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DarkLightbringer
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Jekyll hat geschrieben:(13 Mar 2017, 20:55)

Also ehrlich, was soll man von einem Land halten, in dem Typen wie Wilders als seriöse Politiker durchgehen und Karriere machen können? Das ist so, als ob in Deutschland Sarrazin und Gauland zusammen mit der NPD Politik machen und die Wahlen gewinnen würden. Absolut kein Vergleich zu Erdogan, dem Religiös-Konservativen.
Wilders hat doch noch gar nicht gewonnen, es könnte durchaus auch Rutte obsiegen. Erdogan konnte allerdings nicht nur Karriere machen, sondern schickt sich an, die Grabrede der türkischen Demokratie zu halten.
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Jekyll
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Nun ja, glücklicherweise brauchen wir hier - genauer die deutschen Politiker hier in Deutschland - sich nicht an das Beispiel anderer Länder und Politiker in ihren eigenen Ländern zu halten. Man hat hier seine eigenen Werte und Vorstellungen zu realisieren (sofern man welche hat).

Aber...eine gewisse Flexibilität haben auch die hiesigen Politiker und normale Menschen. Es war der Grünen-Politiker Jürgen Trittin, der vor gar nicht so langer Zeit vor laufender Kamera die Türkei mit Nazi-Deutschland verglichen hatte und dies sogar nochmals bekräftigte (auch hier im Forum gab es reihenweise Formulierungen dieser Art). Jetzt empört sich jeder über den türkischen Vergleich in die andere Richtung. "Moralische Flexibilität" scheint mir ein eher universales Phänomen zu sein, das nicht nur bei Rechtsknallern auftritt (Trittin ist ein Grüner, Grün ist ungleich Braun, wobei man hier natürlich nichts grundsätzlich ausschließen sollte).
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Keoma
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Keoma »

Irgendwie verblüffend, wie man die Situation in der Türkei samt repressivem Vorgehen gegen tatsächliche und vermeintliche Gegner derart ausblenden kann.
Man könnte meinen, in Deutschland sitzen tausende Journalisten im Gefängnis.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Mar 2017, 07:23)

Wilders hat doch noch gar nicht gewonnen, es könnte durchaus auch Rutte obsiegen. Erdogan konnte allerdings nicht nur Karriere machen, sondern schickt sich an, die Grabrede der türkischen Demokratie zu halten.
Bei Wilders bist du so vorsichtig und wartest ab und verzichtest auf jegliche Spekulation, bei Erdogan gehst du aber von der aller schlimmsten Szenario aus, als ob das jetzt schon feststehen würde. Ist auch so eine Art "Flexibilität". Türkei wird durch das Präsidialsystem autokratischer, aber nicht unbedingt zu einer Diktatur. Da hat das türkische Volk immer noch ein Wörtchen mitzureden.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Keoma hat geschrieben:(14 Mar 2017, 07:33)

Irgendwie verblüffend, wie man die Situation in der Türkei samt repressivem Vorgehen gegen tatsächliche und vermeintliche Gegner derart ausblenden kann.
Man könnte meinen, in Deutschland sitzen tausende Journalisten im Gefängnis.
Lebst du hinterm Mond? Hier wird doch tagtäglich über alles Mögliche über die Türkei berichtet, tatsächliche wie vermeintliche.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Keoma »

Jekyll hat geschrieben:(14 Mar 2017, 07:38)

Lebst du hinterm Mond? Hier wird doch tagtäglich über alles Mögliche über die Türkei berichtet, tatsächliche wie vermeintliche.
Du faselst ja dauernd von einer moralischen Überlegenheit.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Jekyll hat geschrieben:(14 Mar 2017, 07:35)

Bei Wilders bist du so vorsichtig und wartest ab und verzichtest auf jegliche Spekulation, bei Erdogan gehst du aber von der aller schlimmsten Szenario aus, als ob das jetzt schon feststehen würde. Ist auch so eine Art "Flexibilität". Türkei wird durch das Präsidialsystem autokratischer, aber nicht unbedingt zu einer Diktatur. Da hat das türkische Volk immer noch ein Wörtchen mitzureden.
...vom Gefängnis aus?
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Keoma hat geschrieben:(14 Mar 2017, 07:38)

Du faselst ja dauernd von einer moralischen Überlegenheit.
Und du von der "Aggression" von "Völkerschaften". Ich nicht. Macht das mich nicht zwangsläufig zu einen besseren, moralisch überlegenen Menschen? Ebenso all jene, die solche Thesen ebenso als befremdlich wahrnehmen und aus moralisch-ethischen Gründen ablehnen? Wird man nicht schon allein deshalb moralisch überlegen, indem man das Böse nicht tut, darauf gleichsam verzichtet? Leute wie du machen mich zu einem moralisch überlegenen Menschen, ich habe nicht darauf bestanden ("gefaselt").
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Mar 2017, 07:42)

...vom Gefängnis aus?
Du denkst ernsthaft, die türkische Regierung hat vor, das gesamte türkische Volk ins Gefängnis zu stecken und die Demokratie (konkret die Wahlmöglichkeit) abzuschaffen? Welche fundierten Kenntnisse hast du denn hierfür?
Kaum habe ich deine rege (und vor allem selektive) Spekulationsfreudigkeit angeprangert, legst du nach und trittst den nächsten Beweis an.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Keoma »

Jekyll hat geschrieben:(14 Mar 2017, 07:43)

Und du von der "Aggression" von "Völkerschaften". Ich nicht. Macht das mich nicht zwangsläufig zu einen besseren, moralisch überlegenen Menschen? Ebenso all jene, die solche Thesen ebenso als befremdlich wahrnehmen und aus moralisch-ethischen Gründen ablehnen? Wird man nicht schon allein deshalb moralisch überlegen, indem man das Böse nicht tut, darauf gleichsam verzichtet? Leute wie du machen mich zu einem moralisch überlegenen Menschen, ich habe nicht darauf bestanden ("gefaselt").
Ich geb's bald auf.
Deine Argumentationsmuster springen von Ebene zu Ebene wie ein Gamsbock.
Nimm endlich zur Kenntnis, dass türkische Politiker, die sich aufführen wie die Axt im Walde, nicht unter Naturschutz stehen und ihre Verteidiger sich nicht auf eine Moraldiskussion EU/Türkei einlassen sollten, solange der Sultan glaubt, dass die Welt nur für ihn gemacht wurde.
Und an deinem Verständnis für Ironie und Sarkasmus solltest du auch arbeiten.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Adam Smith »

Jekyll hat geschrieben:(14 Mar 2017, 07:47)

Du denkst ernsthaft, die türkische Regierung hat vor, das gesamte türkische Volk ins Gefängnis zu stecken und die Demokratie (konkret die Wahlmöglichkeit) abzuschaffen? Welche fundierten Kenntnisse hast du denn hierfür?
Kaum habe ich deine rege (und vor allem selektive) Spekulationsfreudigkeit angeprangert, legst du nach und trittst den nächsten Beweis an.
Einige Oppositionsführer sitzen im Gefängnis und ohne freie Presse sind freie Wahlen schwer möglich.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Jekyll hat geschrieben:(14 Mar 2017, 07:47)

Du denkst ernsthaft, die türkische Regierung hat vor, das gesamte türkische Volk ins Gefängnis zu stecken und die Demokratie (konkret die Wahlmöglichkeit) abzuschaffen? Welche fundierten Kenntnisse hast du denn hierfür?
Kaum habe ich deine rege (und vor allem selektive) Spekulationsfreudigkeit angeprangert, legst du nach und trittst den nächsten Beweis an.
Das ist natürlich überzeichnet. Aber wer Journalisten und Richter reihenweise ins Gefängnis wirft, der kann damit das Volk enthaupten.

Dazu ist auch nicht sonderlich viel Fantasie nötig. Dir werden doch wohl selbst Beispiele bekannt sein, in denen sich ein Usurpator zum uneingeschränkten Herrscher aufschwang, aber doch nicht das ganze Volk ins Gefängnis zerrte - nur halt die irgendwie relevanten Gegner.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Keoma hat geschrieben:(14 Mar 2017, 07:51)

Ich geb's bald auf.
Deine Argumentationsmuster springen von Ebene zu Ebene wie ein Gamsbock.
Sorry, es war nicht meine Absicht, dich zu überfordern.
Nimm endlich zur Kenntnis, dass türkische Politiker, die sich aufführen wie die Axt im Walde, nicht unter Naturschutz stehen und ihre Verteidiger sich nicht auf eine Moraldiskussion EU/Türkei einlassen sollten, solange der Sultan glaubt, dass die Welt nur für ihn gemacht wurde.
Du gehst offenkundig von viel zu vielen und viel zu falschen Prämissen aus. Auch von solchen, die von dir nicht konkret genannt werden, auf die man aber auf Grund deiner Denke schließen muss (etwa dass die Welt sehr simpel gestrickt ist und nur aus Schwarz und Weiß besteht). Lernen musst du mehr zu reflektieren und feiner zu differenzieren.
Und an deinem Verständnis für Ironie und Sarkasmus solltest du auch arbeiten.
Hattest du nicht bezüglich der Hypothese "Beschneidung => aggressive Völkerschaften" auf wissenschaftliche Studien hingewiesen oder nicht? Das klang wirklich nicht nach Ironie oder Sarkasmus, Herr Keoma, wahrlich nicht...
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Keoma »

Jekyll hat geschrieben:(14 Mar 2017, 08:00)

Sorry, es war nicht meine Absicht, dich zu überfordern.

Du gehst offenkundig von viel zu vielen und viel zu falschen Prämissen aus. Auch von solchen, die von dir nicht konkret genannt werden, auf die man aber auf Grund deiner Denke schließen muss (etwa dass die Welt sehr simpel gestrickt ist und nur aus Schwarz und Weiß besteht). Lernen musst du mehr zu reflektieren und feiner zu differenzieren.

Hattest du nicht bezüglich der Hypothese "Beschneidung => aggressive Völkerschaften" auf wissenschaftliche Studien hingewiesen oder nicht? Das klang wirklich nicht nach Ironie oder Sarkasmus, Herr Keoma, wahrlich nicht...
Und du glaubst, dass dieses pseudointellektuelle Blabla irgendeine Aussage meinerseits widerlegt?
Die Türkei pfeift seit längerer Zeit auf alle Konventionen, möglicherweise einer gewissen Nervosität geschuldet, und zieht alle Register, um ein "wir gegen sie" - Gefühl zu erzeugen, und du sprichst von mangelnder Differenzierung und Schwarz-Weiß-Denken?
Merkst du nicht langsam, wie lächerlich das wird?
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von odiug »

Jekyll hat geschrieben:(13 Mar 2017, 21:04)

Angefangen haben mit den Nazi-Vergleichen die deutschen Politiker. Ob das Sandkastenniveau war, sei mal dahingestellt. Aber verlogen und heuchlerisch ist das allemal, wenn jetzt jeder so empört tut, wenn die Türken da Gleiches mit Gleichem vergelten. Dabei ist das Aug um Aug so urchristlich.
Wirklich ... wer war das doch gleich ?
Der muss mir entgangen sein .
Kannst du den zitieren ?
Wobei ... ich kann ja selber googeln.
Du meinst wahrscheinlich Trittin.

Estens ist Trittin kein Staatspraesident, auch kein Minister in einer Regierung ... ja nicht einmal in einer Partei, die an der Regierung beteiligt waere und zweitens wurde er auch fuer diesen Vergleich kritisiert ... und die Kritiker wurden nicht verhaftet ... also ist das doch ein wenig anders, auch wenn der Vergleich nicht sonderlich gut getroffen war.
Du magst das vielleicht anders sehen ... aber wenn eine Regierung eine andere Regierung mit Nazi-Deutschland vergleicht, dann ist das was anderes, als wenn ein Oppositionspolitiker sich verplappert.
Oder wollen wir mal googeln, was tuerkische Politiker auf den Hinterbaenken so alles vom Stappel lassen ?
Zuletzt geändert von odiug am Dienstag 14. März 2017, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Kibuka »

Die Integration der Türken in Deutschland hat prima geklappt. Gratulation an die Linksgrünen! Die Türkei scheint vielmehr eine Kolonie hierzulande zu unterhalten.

Und diese Kolonie steht auf narzisstische Diktatoren. So sägen die Linksgrünen weiter an dem Ast, auf dem sie sitzen.
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JJazzGold
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

Jekyll hat geschrieben:(14 Mar 2017, 07:47)

Du denkst ernsthaft, die türkische Regierung hat vor, das gesamte türkische Volk ins Gefängnis zu stecken und die Demokratie (konkret die Wahlmöglichkeit) abzuschaffen? Welche fundierten Kenntnisse hast du denn hierfür?
Kaum habe ich deine rege (und vor allem selektive) Spekulationsfreudigkeit angeprangert, legst du nach und trittst den nächsten Beweis an.
Nicht das ganze Volk, nur Diejenigen die Erdogan den Kotau verweigern. Irgendjemand muss Erdogan&co ja schließlich finanzieren.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Schade bislang finde ich nur Witze über Türken - das ist irgendwie unfair.... :?

Haben Türken keine Witze über sich selbst ? Die Frage geht an die eifrigen Verteidiger des Türkentums - die sollten das ja wissen ??

Bis dahin ein Witzchen welches mit der momentanen Situation frappierende Ähnlichkeiten aufweist - zum Glück mit einem Sizilianer als Protagonisten

Aman Tanrım, espri yaptı! :
Quelle hat geschrieben: Ein Sizilianer geht in eine Disco und hat ein T-Shirt an, auf dem steht:

"Türken haben 3 Probleme"

Ein Türke kommt auf ihn zu und fragt: "Ey, was is das für'n Scheiß?"
Der Sizilianer antwortet: "Siehst Du, das ist euer erstes Problem, ihr seid viel zu neugierig."

Der Türke geht wieder und kommt nach ein paar Minuten mit einem Kollegen wieder und die beiden schubsen den Sizilianer herum. Der Sizilianer antwortet: "Siehst Du, das ist euer zweites Problem, ihr seid viel zu aggressiv."

Die Türken ziehen ab und der Sizilianer trinkt sein Bier aus, tanzt noch eine Stunde und geht dann aus der Disco raus. Draußen warten die Türken mit fünf Mann, alle ziehen Messer.

Er: "Seht ihr, das ist euer drittes Problem, ihr kommt mit Messern zu einer Schießerei!"
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

Jekyll hat geschrieben:(14 Mar 2017, 07:28)

Nun ja, glücklicherweise brauchen wir hier - genauer die deutschen Politiker hier in Deutschland - sich nicht an das Beispiel anderer Länder und Politiker in ihren eigenen Ländern zu halten. Man hat hier seine eigenen Werte und Vorstellungen zu realisieren (sofern man welche hat).

Aber...eine gewisse Flexibilität haben auch die hiesigen Politiker und normale Menschen. Es war der Grünen-Politiker Jürgen Trittin, der vor gar nicht so langer Zeit vor laufender Kamera die Türkei mit Nazi-Deutschland verglichen hatte und dies sogar nochmals bekräftigte (auch hier im Forum gab es reihenweise Formulierungen dieser Art). Jetzt empört sich jeder über den türkischen Vergleich in die andere Richtung. "Moralische Flexibilität" scheint mir ein eher universales Phänomen zu sein, das nicht nur bei Rechtsknallern auftritt (Trittin ist ein Grüner, Grün ist ungleich Braun, wobei man hier natürlich nichts grundsätzlich ausschließen sollte).
Abgesehen davon, dass der Vergleich, den Trittin zog stark hinkt, dürften die meisten von uns in der Lage sein, zwischen der Aussagekraft eines Abgeordneten einer Oppositionspartei während einer Talkshow und der Veröffentlichungen eines amtierenden Staatschefs und seiner verantwortlichen Ministern zu unterscheiden.

Noch dazu, wenn diese gegen ihr eigenes Gesetz verstoßen.

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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Liegestuhl »

JJazzGold hat geschrieben:(14 Mar 2017, 09:07)

Abgesehen davon, dass der Vergleich, den Trittin zog stark hinkt, dürften die meisten von uns in der Lage sein, zwischen der Aussagekraft eines Abgeordneten einer Oppositionspartei während einer Talkshow und der Veröffentlichungen eines amtierenden Staatschefs und seiner verantwortlichen Ministern zu unterscheiden.

Noch dazu, wenn diese gegen ihr eigenes Gesetz verstoßen.

Die Moral von der Geschichte ist, dass sich Hitlervergleiche letztlich immer gegen denjenigen wenden, der sie getätigt hat. Zu Recht, wie ich meine.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(14 Mar 2017, 06:23)


Es nicht darum, dass er es versteht. Er weiß, dass er das türkische Recht bricht, wenn ich das richtig verstanden habe, sogar ein Gesetz, dass seine AKP implementiert hat. Mir geht es darum, dass ihm das in aller Deutlichkeit von der EU, oder meinetwegen auch von der deutschen Regierung öffentlich entgegen gehalten wird. Das würde die Absurdität seiner hysterischen Anfälle verdeutlichen. Auch für seine Landsleute, oder Doppelpassbesitzer, die sorgenfrei in einem EU Staat dümpeln, aber ihren Mitbürgern in der Türkei die Krätze an den Hals wählen. Ich weiß schon, weshalb ich gegen diese Doppelpassregelung bin.
Ja, das weiss ich auch, geht mir schliesslich genau so .... :cool:

Selbst wenn das angebliche Konfliktpotential, bisher gibt es keine Anzeichen für einen Konflikt, schon gar nicht in der Größenordnung einer NSU, in der Menge dem NPD Potential entspricht, wäre das kein Indiz für einen drohenden Untergang Deutschlands. Ein Untergang ist eine ganz andere Größenordnung, als eine Handvoll demonstrierende und gespaltener pro oder anti Erdogan Türken/Deutschtürken in Deutschland.
Ich habe noch nie tatsächlich vom Untergang, sondern immer von Konfliktpotential gesprochen. Und dieses Potential sehe ich hier täglich auf der Strasse.

Mir persönlich sind organisierte, aufklärende Anti Erdogan Autokratie Veranstaltungen wesentlich lieber, als eine fahnenschwenkende Demo, aber das ist wohl Geschmacksache.
Ich hatte die Deutsche Fahnen -Nummer lediglich als ganz konkrete Antwort auf die Türkische Fahne -Nummer gebracht.
Ansonsten bin ich da völlig bei Dir.
PS: Nachdem ich endlich wieder einmal Zeit hatte, mich gemütlich der Kombination von Kaffee und FAZ zu widmen, stimme ich Dir zu, die Eskalation ging von der Türkei aus, nicht von Holland. Diese Botin Erdogans, Kaya, hat eindeutig und bewußt die Souveränität der Niederlande verletzt.
Ja, unglaublich frech sogar ....
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von becksham »

Ich würde mir fast wünschen, dass ein türkischer Oppositioneller (so er denn noch nicht im Knast sitzt) hier versucht, für ein Nein zum Präsidialsystem zu werben. Ob Erdogan genauso wüten würde, wenn ihm das verboten würde oder ob der arme Kerl gar nicht so schnell gucken kann, wie er in der Türkei im Knast landet?
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von odiug »

Liegestuhl hat geschrieben:(14 Mar 2017, 09:30)

Die Moral von der Geschichte ist, dass sich Hitlervergleiche letztlich immer gegen denjenigen wenden, der sie getätigt hat. Zu Recht, wie ich meine.
Tja ... jetzt kommen wir ein wenig in die Feinheiten politischer Aussagen und dem ziehen von Vergleichen mit historischen Ereignissen.
Es macht fuer mich schon einen Unterschied, ob ich jemanden Vorwerfe sich wie Hitler zu gebaerden, oder ob ich auf Entwicklungen hinweise, die die Parallelen zu Ereignissen aus dem Nationalsozialismus aufweisen.
Das ist nicht wirklich das Gleiche ... auch wenn das oft im Gepolter der oeffentlichen Empoerrung zum Gleichen gemacht wird.
Da ist das Talkshowformat einfach ungeeignet fuer solche Diskurse.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von firlefanz11 »

Holland hat Flagge gezeigt, und dem türkischen Wahlkampf im eigenen Land Einhalt geboten. Die Reaktionen sind in der Mehrheit positiv u. viele Deutsche wünschen sich, dass die deutschen Politiker nicht so rumeiern, sonder die Eier in der Hose hätten überdeutlich Position zu beziehen...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Rutte erklärte kämpferisch, die Wahl der Niederländer sei das Viertelfinale im Spiel gegen den "falschen Populismus", das Halbfinale folge dann in Frankreich und das Finale im September in Deutschland.

Das ist jedenfalls originell ausgedrückt. Mannschaftskapitän Rutte will natürlich das Viertelfinale gewinnen, zu Ehren der Niederlande. Und dass Deutschland im Finale gewinnen wird, darf als sehr wahrscheinlich gelten.

Die Türkei ist in der League nicht vertreten und bleibt weiter vom Abstieg bedroht. Das ist die Situation.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von firlefanz11 »

Ein Liberaler mit Cojones...
Mit dem würde die FDP stärkste Kraft u. er BuKa...
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

Liegestuhl hat geschrieben:(14 Mar 2017, 09:30)

Die Moral von der Geschichte ist, dass sich Hitlervergleiche letztlich immer gegen denjenigen wenden, der sie getätigt hat. Zu Recht, wie ich meine.
Der Meinung bin ich ebenfalls. Hitler und sein Regime betrachte ich als Singularität. Diese wird durch die Vergleiche nivelliert und von daher verbieten sie sich. Meines Erachtens hat Frau Merkel die passende Antwort darauf gegeben.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

becksham hat geschrieben:(14 Mar 2017, 09:41)

Ich würde mir fast wünschen, dass ein türkischer Oppositioneller (so er denn noch nicht im Knast sitzt) hier versucht, für ein Nein zum Präsidialsystem zu werben. Ob Erdogan genauso wüten würde, wenn ihm das verboten würde oder ob der arme Kerl gar nicht so schnell gucken kann, wie er in der Türkei im Knast landet?
Der würde wahrscheinlich als angeblicher Terrorist und/oder Spion bei Rückkehr zügig im Knast landen, es sei denn er beantragt hier bereits bei Einreise Asyl in Deutschland. So man ihn nicht bereits an der Ausreise aus der Türkei hindern würde.
Das ist ja das Perfide, dass die Wahlpropaganda im europäischen Ausland ausschließlich Erdogans AKP Getreuen vorbehalten ist. Mit demokratischen Prozessen hat das nichts zu tun.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Dienstag 14. März 2017, 13:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(14 Mar 2017, 09:38)


Ich habe noch nie tatsächlich vom Untergang, sondern immer von Konfliktpotential gesprochen. Und dieses Potential sehe ich hier täglich auf der Strasse.


Bezüglich des Untergandszenarios bezog ich mich weniger auf Dich, als auf die AfD Vertreter, die angesichts Erdogans ohnmächtiger Drohungen, gar nicht schnell genug den Untergang Deutschlands und der “indigenen“ Deutschen prophezeien konnten, diese Schisser.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(14 Mar 2017, 13:12)

Bezüglich des Untergandszenarios bezog ich mich weniger auf Dich, als auf die AfD Vertreter, die angesichts Erdogans ohnmächtiger Drohungen, gar nicht schnell genug den Untergang Deutschlands und der “indigenen“ Deutschen prophezeien konnten, diese Schisser.
So gesagt hast Du ja dann auch Recht. :cool:
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Bobo »

Ich denke, europäische Politiker haben durchaus Weitsicht und politisches Verantwortungsgefühl bewiesen, als sie die Beitrittsverhandlungen zur EU mit der Türkei angemessen gründlich führten. Die Gründe dafür erleben wir dieser Tage und dürfte die Verhandelnden nicht wirklich überraschen. Der einzige Fauxpas ist, dass bereits Gelder zum Aufbau demokratischer Strukturen flossen, die Erdogan für seine Machtergreifung verwandt hat. Doch die, so darf man die Meldung hoffentlich deutlich vor dem Referendum erwarten, werden, wie die Verhandlungen selbst, sicher eingestellt.

Jedem Türken, egal welcher Bildungsschicht er angehört, ob er AKP gewählt hat oder nicht, sollte sich die Tage mal wie ein denkfähiger demokratisch ausgerichteter Europäer verhalten und Erdogan samt Gefolge genau zuhören! Was geben die auf den sogenannten Wahlkampfveranstaltungen von sich? Wie verlaufen sie? Erklärt er ihnen sachlich argumentiert die Inhalte des Referendums: Warum die politische Opposition abgeschafft und mit Redeverbot belegt wurde, warum unabhängige Gerichte abgeschafft werden müssen, warum die Medien gleichgeschaltet auf Erdogan eingeschworen müssen, warum jeder, der Erdogan nicht wählt ein Volksverräter ist und wozu es die Todesstrafe in der Türkei braucht? Oder keift er im Stile eines Propagandaministers ins Mikrofon, wie böse und faschistische die Welt um die friedliebende Türkei ist und betreibt aktiv Volksverhetzung? Schürt er Feindbilder und beschwört Nationalismus oder nicht? Auf welcher Veranstaltung, in der Türkei oder anderswo, hat er je sachlich argumentiert, warum und wofür die Türkei unter Erdogan als Herr über Leben und Tod Gedanken aller Türken zur Diktatur werden muss?

Es wird sich bald zeigen, ob sich eine Mehrheit der Türken als unterbelichtet erweist und die Türkei mit offenen Augen ins wirtschaftliche und politische Elend führt oder ob sie erkennt, dass Erdogan ein kranker Psychopath ist, der nicht einmal einen Fußballverein leiten sollte. Ein Staatschef, der es darauf anlegt, sein Volk, einschließlich derer, die in demokratischen Ländern leben, gegen diese Länder aufzuhetzen, um seine Machtziele durchzusetzen, und um rund fünfzig Millionen Türken mit Gewalt unter seine Knute ins Elend zu führen, indem er seine verwirrten Vorstellungen zu der des gesamten Volkes erhebt, indem er ausnahmslos alle Andersdenkende zu Volksverräter erklärt, trägt ganz offen die Absicht vor sich her, alle, die ihn nicht gewählt haben, mit staatlicher Gewalt und unter Androhung der Todesstrafe zu zwingen, euer Heiligkeit Sultan Erdogan auf Lebenszeit zu huldigen oder im Knast zu verrecken! Im Erfolgsfall wird die Türkei zum nächsten Syrien und Erdogan zu Assad. Auch Erdogan wird seine Schergen schon bald auf die andersdenkende Bevölkerung loslassen. Und wir bekämen die historische Chance, zu beobachten, wie gelebter Faschismus islamischer Prägung im dritten Jahrtausend aussehen kann. Wichtig wäre zunächst, die europäischen Zahlungen, die im Rahmen der Beitrittsverhandlungen flossen, noch vor dem Referendum zu kappen und die Verhandlungen für beendet oder auf unbestimmte Zeit eingefroren zu erklären. Es wäre doch fair, dass jeder vor dem Referendum zumindest ahnt, in welche Richtung die Reise unter einem allmächtigen Volksverhetzer Erdogan gehen wird. Derweil passen wir auf, dass vergleichbare Schwachköpfe bei uns nicht den kleinen Finger an die Hebel der Macht bekommen.

Sollten sich die Türken als dämlich genug erweisen, sehenden Auges ins Elend zu marschieren, ist das deren Kanne Bier. Nur dann bitte ohne unser Geld und ohne unser Zutun. Wir sollten am Besten wissen, dass es besser ist, einen Staatschef zu ersetzen, bevor man versucht, Millionen Menschen auf seine Linie zu zwingen! Der Staatschef einer Demokratie hat sich dem Willen des Volkes zu beugen, und nicht das Volk dem Willen des Staatschefs! Der Versuch führte immer in die Katastrophe!
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Katenberg »

Nun, das Saarland hat ausländischen Wahlkampf verboten, man merkt, es ist Wahlkampf. Es bleibt die Frage, inwieweit SPD sich distanzieren kann, um türkische Stimmen nicht zu gefährden.
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and poured him from his boots
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

firlefanz11 hat geschrieben:(14 Mar 2017, 12:30)

Ein Liberaler mit Cojones...
Mit dem würde die FDP stärkste Kraft u. er BuKa...
Die Frage ist, ob die Cojones-Politik der niederländischen VVD-Mannschaft im Viertelfinale zum Sieg führen wird oder nicht.

In der Sendung "Hart aber Fair" taten sich insbesondere Cem Özdemir (Grüne) und eine Journalistin als scharfe Kritiker der AKP hervor, teils im direkten Schlagabtausch mit einem Erdogan-Emissär.

http://www1.wdr.de/daserste/hartaberfai ... n-102.html
Zuletzt geändert von DarkLightbringer am Dienstag 14. März 2017, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
>>We’ll always have Paris<<
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Keoma »

Erdogan macht weiter mit diversen Nettigkeiten über Holland:

http://diepresse.com/home/ausland/ausse ... renica-vor
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Zunder »

JJazzGold hat geschrieben:(14 Mar 2017, 13:05)

Der würde wahrscheinlich als angeblicher Terrorist und/oder Spion bei Rückkehr zügig im Knast landen, es sei denn er beantragt hier bereits bei Einreise Asyl in Deutschland. So man ihn nicht bereits an der Ausreise aus der Türkei hindern würde.
Das ist ja das Perfide, dass die Wahlpropaganda im europäischen Ausland ausschließlich Erdogans AKP Getreuen vorbehalten ist. Mit demokratischen Prozessen hat das nichts zu tun.
Eben.
Und wer das nicht unterbindet, obwohl er die Möglichkeit dazu hätte, macht sich unweigerlich zu Komplizen von Polit-Kriminellen.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

Zunder hat geschrieben:(14 Mar 2017, 16:22)

Eben.
Und wer das nicht unterbindet, obwohl er die Möglichkeit dazu hätte, macht sich unweigerlich zu Komplizen von Polit-Kriminellen.
Richtig, das Verfassungsgericht hat unserer Regierung das Mittel in die Hand gegeben, zukünftig solche Veranstaltungen zu unterbinden und das sollte meines Erachtens auch geschehen. Wenn das Rumpelstilzchen vom Bosborus meint, er könne trotz Absage einreisen, sollte ihm dieselbe Behandlung wie seiner Botin Kaya widerfahren. Es ist unverschämt, sich angeblich zu einer kulturellen Veranstaltung anzumelden und daraus vor Ort ad hoc eine Wahlpropagandaveranstaltung machen zu wollen. Es reicht!
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Unité 1 »

Ja, geben wir der Erdoganbande, was sie will. Was sollte daran schon verkehrt sein?

Die Anmeldung als kulturelle und Durchführung als politische Veranstaltung sollte doch den Eklat provozieren. Die Absagen von deutscher Seite waren ja auch einem ähnlichen Muster geschuldet. Es kann schon sein, dass Erdogan seiner Sache so unsicher ist, dass er unbedingt jede Auslandsstimme einheimsen will. Für mich sieht das aber mehr danach aus, dass die Provokationen vor allem auf die Wählerschaft innerhalb der Türkei zielt, und zwar diejenigen, die Erdogans Vorstellungen abgeneigt sind (was nicht unbedingt mit Erdogangegnern gleichzusetzen ist). Je fanatischer, je aufgeheizter die Stimmung, desto schwerer als ohnehin schon haben es kritische, öffentlich vernehmbare Stimmen. Wer wird schon gerne vom Mob angegangen, sei es als illoyaler Verräter am Reis oder gleich Volksverräter?

Wie groß wird der Einfluss auf z.B. die Deutschtürken mit Wahlrecht sein, wenn Erdogan oder dessen willige Helfer hier auftreten? Ist es denkbar, dass das nennenswert die Wahlentscheidung beeinflusst? Es scheint ja so zu sein, dass unabhängig davon eine größere Neigung besteht, dem Regierungskurs zu folgen. Es fällt mir schwer, vorzustellen, dass Aufrittsverbote in der holländischen Form das in relevanter Weise beeinflussen. Das kann ich allerdings schwer ermessen.
Das ganze lässt sich natürlich auch andersrum betrachten. Wird z.B. die deutsche Haltung dann nicht als weich und nachgiebig, Erdogan hingegen als hart und durchsetzungsfähig betrachtet werden? Da ist schon mehr dran, wie ich finde. Allerdings wird die Entscheidung pro Demokratie oder dagegen weniger von Erdogans Image beeinflusst werden. Zumindest nicht mehr als jetzt schon. Es ist schwer denkbar, dass in großer Zahl Türken für die Abwicklung der türkischen Demokratie stimmen werden, wenn Erdogan sich im Konflikt mit den Europäern als harter Hund profiliert. Das Image hat er schon, das gab ihm ja erst die Chance in die Hand, diesen Versuch zu starten. Wenn ich mir AKP-Anhänger vorstelle, die mit Nein stimmen wollen, sehe ich es sogar eher als kontraproduktiv an. Das Nein resultiert dann nicht aus einer Unzufriedenheit mit Erdogan, sondern aus einer Befürchtung über den eingeschlagenen Weg. Da ist ein faschiswuff-kläffender Erdogan nicht gerade hilfreich, diese Bedenken zu zerstreuen.

Die eigentliche Funktion der Ausfälle, der Provokationen, der Eklats erblicke ich, wie oben schon gesagt, im Einheizen der treu ergebenen Anhängerschaft.

Ich kann's verstehen. Die Säuberungen des Staatsdienstes, das produzierte gesellschaftliche Klima der Angst und Verunsicherung, die Inhaftierung von Beamten, Richtern, Journalisten, nicht zuletzt die grotesken Vorwürfe an Deniz Yücel, den Bruch mit Deutschland herausfordernd - all das und noch mehr lässt mich wünschen, ihm fuck off zu sagen. Allein, ich halte das nicht für hilfreich.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von jellobiafra »

Ich bin im Moment durchaus für eine taktische Leisetreterei der deutschen Regierung. Deniz Jücel soll nicht im Gefängnis verschimmeln, und deshalb soll man Erdogan und der AKP entgegenkommen und
seine Leute hier auftreten lassen. Die Türken in Deutschland sind nicht so doof, dass sie nicht ihre eigene Entscheidung treffen können beim Referendum. Die konsumieren ja nicht ausschließlich
türkische Medien. In Deutschland sind ja alle gegen das Präsidialsystem. Alle deutschen Politiker, alle Medien und auch alle prominenten Deutschtürken. Diese Stimmen werden auch gehört.
In Zukunft aber darf sich der deutsche Staat nicht erpressbar machen und deshalb müssen politische Entscheidungen getroffen werden. Die deutschen Soldaten müssen abgezogen werden, dann können ja andere NATO-Staaten einspringen, die ein weniger belastetes Verhältnis zur Türkei haben. Reisewarnungen und sich langsam Alternativen zum Flüchtlingsdeal überlegen. Auf Dauer darf die Erdogantürkei kein Verhandlungspartner mehr sein.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(14 Mar 2017, 16:29)

Richtig, das Verfassungsgericht hat unserer Regierung das Mittel in die Hand gegeben, zukünftig solche Veranstaltungen zu unterbinden und das sollte meines Erachtens auch geschehen. Wenn das Rumpelstilzchen vom Bosborus meint, er könne trotz Absage einreisen, sollte ihm dieselbe Behandlung wie seiner Botin Kaya widerfahren. Es ist unverschämt, sich angeblich zu einer kulturellen Veranstaltung anzumelden und daraus vor Ort ad hoc eine Wahlpropagandaveranstaltung machen zu wollen. Es reicht!
Rumpelstilzchen ist ein eher unfrommer Wunsch.
...du weißt, wie das Kerlchen endete?
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(14 Mar 2017, 21:59)

Rumpelstilzchen ist ein eher unfrommer Wunsch.
...du weißt, wie das Kerlchen endete?
Wenn ich mich richtig an das Ende erinnere, dann passt es zu Deinem Uhland, wobei sich der Kerl das selbst antat. ;)
Typischer Fall von Selbstüberschätzung.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

JJazzGold hat geschrieben:(14 Mar 2017, 09:07)

Abgesehen davon, dass der Vergleich, den Trittin zog stark hinkt, dürften die meisten von uns in der Lage sein, zwischen der Aussagekraft eines Abgeordneten einer Oppositionspartei während einer Talkshow und der Veröffentlichungen eines amtierenden Staatschefs und seiner verantwortlichen Ministern zu unterscheiden.

Noch dazu, wenn diese gegen ihr eigenes Gesetz verstoßen.

Abgesehen davon, dass es völlig irrelevant ist, was in einem anderen Land als Gesetz gilt (hier Deutschland), dürften manche vielleicht erwachsen genug sein, die (ideelle) Aussagekraft einer Botschaft nicht von Bedingungen, unter denen sie entstanden ist, abhängig zu machen.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

Jekyll hat geschrieben:(14 Mar 2017, 23:30)

Abgesehen davon, dass es völlig irrelevant ist, was in einem anderen Land als Gesetz gilt (hier Deutschland), dürften manche vielleicht erwachsen genug sein, die (ideelle) Aussagekraft einer Botschaft nicht von Bedingungen, unter denen sie entstanden ist, abhängig zu machen.
Für die in Deutschland arbeitenden und lebenden Türken dürfte es meinem, allerdings in Deutschland geprägtem, Rechtsverständnis nach nicht irrelevant sein, wenn Gesetzesbrecher vor Ort illegal Wahlpropaganda betreiben.

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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Adam Smith »

JJazzGold hat geschrieben:(14 Mar 2017, 09:07)

Noch dazu, wenn diese gegen ihr eigenes Gesetz verstoßen.
Warum machen die eigentlich so ein Referendum, wenn ihnen deutsche, niederländische und ihre eigenen Gesetze egal sind? Einfach aus der Lust etwas zu inszenieren?

So etwas macht ja Erdogan gerne.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Antonius »

Adam Smith hat geschrieben:(15 Mar 2017, 07:47)

Warum machen die eigentlich so ein Referendum, wenn ihnen deutsche, niederländische und ihre eigenen Gesetze egal sind? Einfach aus der Lust etwas zu inszenieren?
So etwas macht ja Erdogan gerne.
Ja, es gibt dort noch gewaltige Defizite in der zivisatorischen Entwicklung, offenbar...

Ich werde mir heute Abend die Diskussion bei Maischberger ansehen.
U.a. wird die bekannte Soziologin Dr. Necla Kelek, die durch ihre Schriften bisher zur Aufklärung sehr beigetragen hat, anwesend sein.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Teeernte »

jellobiafra hat geschrieben:(14 Mar 2017, 20:42)

Ich bin im Moment durchaus für eine taktische Leisetreterei der deutschen Regierung. Deniz Jücel soll nicht im Gefängnis verschimmeln, und deshalb soll man Erdogan und der AKP entgegenkommen und seine Leute hier auftreten lassen.
Man sollte nicht vorab verbieten - was nicht gefordert ist.... das ist keine LEISETRETEREI.

Wenn die Herren der Türkenregierung hier PROPAGANDA machen wollen - wird ihnen das rechtzeitig verboten - aber eben erst - wenn die die Veranstaltung anmleden.....und nicht PRÄVENTIV verbieten....in D wird hier (insbesondere bei Migranten :D :D :D ) der Einzelfall geprüft.

Mehr als eine private Besuchsreise ??? Soviel EINREISE - Gründe gibt es in die EU nicht...

Geschäftlich ? Welches "Geschäft" ? Job ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

Adam Smith hat geschrieben:(15 Mar 2017, 07:47)

Warum machen die eigentlich so ein Referendum, wenn ihnen deutsche, niederländische und ihre eigenen Gesetze egal sind? Einfach aus der Lust etwas zu inszenieren?

So etwas macht ja Erdogan gerne.
Die machen ein Referendum, um sicher zu stellen, dass ihnen der türkische Bürger nur noch ein einziges Mal die Legitimation erteilen muss, nach Belieben schalten und walten zu können. Zukünftig ist der Wille des Volkes nicht mehr gefragt. Im Prinzip nichts anderes als der jetzige Zustand, nur eben nach einem Referendum mit positivem Bescheid legitimiert durch den betroffenen türkischen Bürger.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von jellobiafra »

http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... onten.html
Hacker haben über Tausende Twitter-Konten Anfeindungen gegen die Niederlande und Deutschland mit Bezug zum aktuellen Streit um Wahlkampfauftritte türkischer Politiker verbreitet. Es wurde wohl eine App gehackt, die mit vielen Twitter-Profilen verknüpft war.
Die Überschrift erscheint mir spekulativ

Erdogan-Anhänger hacken deutsche Twitter-Konten
Bisher sind die Hacker ja noch nicht bekannt.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von firlefanz11 »

Jetzt knicken sie doch ein. NICHTS von den Holländern gelernt...! :rolleyes: :mad2:
Deutschland erlaubt türkische Wahllokale

Die deutsche Bunderegierung erlaubt der Türkei für das Verfassungsreferendum Wahllokale zu eröffnen. Abgestimmt werden kann unter anderem in konsularischen Vertretungen. Insgesamt 13 Wahllokale dürfe Ankara zwischen dem 27. März und dem 9. April in Deutschland eröffnen.

Dazu zählen einem "Spiegel"-Bericht zufolge die konsularischen Vertretungen der Türkei in Berlin, Stuttgart, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Köln, Münster, Karlsruhe, Hamburg und Mainz sowie zusätzliche Wahllokale in Dortmund, München, Hannover und Nürnberg.
http://www.n-tv.de/politik/Deutschland- ... 47014.html

Wenn die hier lebenden Türken wählen/abstimmen können sollen warum dann nicht einfach per Briefwahl?
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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