Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

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Cat with a whip
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

yogi61 hat geschrieben:(12 Mar 2017, 14:05)

Man kann es nicht trefflicher auf den Punkt bringen. :thumbup:
Würde ich zu Cem Özdemirs Vorschlag sagen. Er meinte EU solle geschlossen handeln, und Reden für türk. Politiker erlauben. Aber natürlich nur unter der Voraussetzung dass das auch für die türkische Opposition in der Türkei gilt.

Wenn jetzt die EU-Staaten sich gegenseitig ausspielen lassen hat Erdogan gewonnen.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Loki
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Loki »

holymoly hat geschrieben:(12 Mar 2017, 15:36)

Ich halte Erdogans Auktionen für ein Ablenkungsmanöver.
Es geht ihn bei dem Scharmützel nicht primär um nötige Stimmen, [...]
Was sagen denn die aktuellen Wahlprognosen so ? Wie wichtig sind da 1 - 3 Prozentpunkte ?

Cat with a whip hat geschrieben:
Würde ich zu Cem Özdemirs Vorschlag sagen. Er meinte EU solle geschlossen handeln, und Reden für türk. Politiker erlauben. Aber natürlich nur unter der Voraussetzung dass das auch für die türkische Opposition in der Türkei gilt.

Wenn jetzt die EU-Staaten sich gegenseitig ausspielen lassen hat Erdogan gewonnen.
Damit hat doch Polen oder Portugal nichts mit am Hut; die haben keine nennenswerte Anzahl von Türken/Ausländern im Land... und somit auch keine türkischen Wahlkampfveranstaltungen.
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DarkLightbringer
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Cat with a whip hat geschrieben:(12 Mar 2017, 16:53)

Würde ich zu Cem Özdemirs Vorschlag sagen. Er meinte EU solle geschlossen handeln, und Reden für türk. Politiker erlauben. Aber natürlich nur unter der Voraussetzung dass das auch für die türkische Opposition in der Türkei gilt.

Wenn jetzt die EU-Staaten sich gegenseitig ausspielen lassen hat Erdogan gewonnen.
Was meint er genau?

Das hört sich so formuliert widersprüchlich an, weil es die freie Rede an Bedingungen knüpft. Wichtig wäre, die Stimme der Freiheit zu kommunizieren. Man könnte ja AKP- und Oppositionsvertreter zu Podiumsdiskussionen einladen. Tumulte vor Botschaftsgebäuden aber widersprechen der inneren Sicherheit. Auch das sollte man vielleicht klar kommunizieren.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von holymoly »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 17:53)

Was meint er genau?

Das hört sich so formuliert widersprüchlich an, weil es die freie Rede an Bedingungen knüpft. Wichtig wäre, die Stimme der Freiheit zu kommunizieren. Man könnte ja AKP- und Oppositionsvertreter zu Podiumsdiskussionen einladen. Tumulte vor Botschaftsgebäuden aber widersprechen der inneren Sicherheit. Auch das sollte man vielleicht klar kommunizieren.
Die Erdoganisten in Deutschland, sind in ihrem Wahlverhalten durch Argumente nicht zu beeinflussen.
Guck dir in den türkischen Wohngegenden mal die Ausrichtung der Sat-Schüsseln an.
Da hat Erdogan schon lange vorher ganze Arbeit geleistet....die sind auf Linie.
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen

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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von frems »

Der Däne macht auch nicht mit:
Im Streit zwischen der Türkei und den Niederlanden stellt sich Dänemark an die Seite des EU-Partners. Ministerpräsident Rasmussen will sich vorerst nicht mit seinem türkischen Amtskollegen Binali Yildirim treffen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 38414.html
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von holymoly »

Ist nachvollziehbar und einerseits auch richtig.
Nur...wenn sich die europäischen Staaten jetzt nicht einig sind..und ich befürchte das sie es nicht sind, spielt das Erdogan auch in die Hände.
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen

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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

holymoly hat geschrieben:(12 Mar 2017, 18:04)

Die Erdoganisten in Deutschland, sind in ihrem Wahlverhalten durch Argumente nicht zu beeinflussen.
Guck dir in den türkischen Wohngegenden mal die Ausrichtung der Sat-Schüsseln an.
Da hat Erdogan schon lange vorher ganze Arbeit geleistet....die sind auf Linie.
Das mag ja sein, aber es gibt keine Vorschrift darüber, wie die Schüsseln auszurichten seien. Außerdem hat Erdogan offenbar in der Türkei weniger Anhänger als in Deutschland prozentual.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Adam Smith »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 18:33)
Außerdem hat Erdogan offenbar in der Türkei weniger Anhänger als in Deutschland prozentual.
Ich würde jetzt etwas anderes vermuten. Oder gibt es dazu einen Link.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Es ist gut möglich, dass die deutsche Bundesregierung derart unter Druck gerät, um gar nicht mehr anders handeln zu können als Auftritte zu untersagen.
Weder das Grundgesetz noch das Völkerrecht hindern die Bundesregierung daran, Auftritte türkischer Politiker zu unterbinden. Die Versammlungsfreiheit ist nicht dazu da, ausländischen Wahlkämpfern eine Bühne zu bieten. Das gilt umso mehr, als die AKP-Minister mit ihrer Propaganda die Stimmung unter den Deutschtürken vergiften, den inneren Frieden gefährden und in Deutschland lebende Türken gegen den deutschen Saat aufwiegeln....
Kommentar: Die Reaktion der Niederlande war richtig - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/pol ... 57821.html
http://www.augsburger-allgemeine.de/pol ... 57821.html

Die Folgen könnten allerdings weitreichend sein.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von holymoly »

Adam Smith hat geschrieben:(12 Mar 2017, 18:42)

Ich würde jetzt etwas anderes vermuten. Oder gibt es dazu einen Link.
Das wird schon so sein....die hier lebenden Türken waren und sind nicht gerade die intellektuelle Elite der Türkei.

Dumm f...wählt gut.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von ThorsHamar »

Sofort eindeutig auf die Seite Hollands stellen!
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Adam Smith »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 18:46)

Es ist gut möglich, dass die deutsche Bundesregierung derart unter Druck gerät, um gar nicht mehr anders handeln zu können als Auftritte zu untersagen.

http://www.augsburger-allgemeine.de/pol ... 57821.html

Die Folgen könnten allerdings weitreichend sein.
Ich erwarte, dass nach den Drohungen auch was passiert.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Adam Smith hat geschrieben:(12 Mar 2017, 18:42)

Ich würde jetzt etwas anderes vermuten. Oder gibt es dazu einen Link.
Das wurde auf Seite 20 bereits thematisiert.

http://www.zeit.de/2017/09/recep-tayyip ... eliebtheit
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Adam Smith »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 18:53)

Das wurde auf Seite 20 bereits thematisiert.

http://www.zeit.de/2017/09/recep-tayyip ... eliebtheit
Du hast recht. Erdogan hat hier in der Tat prozentual mehr Anhänger als in der Türkei.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Antonius »

ThorsHamar hat geschrieben:(12 Mar 2017, 18:49)

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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Adam Smith hat geschrieben:(12 Mar 2017, 19:00)

Du hast recht. Erdogan hat hier in der Tat prozentual mehr Anhänger als in der Türkei.
Danke. Sehr freundlich, dies eigens zu erwähnen.

***

In den Niederlanden gab es Ausschreitungen. Premier Rutte bekräftigte, sich weder erpressen noch beleidigen zu lassen. Die Beschimpfung als "Nazi" hatte Rutte als "verrückt" zurück gewiesen. Um 20 Uhr folgt ein "Spezial" zum Thema auf N-TV.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner forderte die Bundesregierung auf, Solidarität mit den Niederlanden im Konflikt mit Ankara um Wahlkampfauftritte zu zeigen. "Nach der diplomatischen Eskalation zwischen der Türkei und den Niederlanden ist ein Bekenntnis Deutschlands überfällig", sagte Linder der Deutschen Presse-Agentur. Der liberale niederländische Ministerpräsident Mark Rutte handle so, wie man es von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Europa insgesamt erwarte, kritisierte der FDP-Chef.
http://www.dw.com/de/deutsche-politiker ... a-37908379

Ich erwarte ebenfalls eine baldige Solidaritätsbekundung seitens der Bundesregierung. Ein Abzug des deutschen Kontingents aus Incirlik, wie von CSU und Linke gefordert, ist jedoch verfrüht.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Adam Smith »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 19:07)

Danke. Sehr freundlich, dies eigens zu erwähnen.
Ich habe dir ja auch widersprochen. Aber ich gebe nicht auf. Es könnte daran liegen, dass die Befürworter von Erdogan keine deutschen Staatsbürger geworden sind. Und mit allen Türken zusammen (also auch die jetzt nur eine deutsche Staatsangehörigkeit haben), könnte es dann sein, dass die Zustimmung geringer ist. Wäre das möglich? Ich kenne mich damit nicht so gut aus.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von frems »

Scheint ja alles nach Plan zu laufen:

Die Türkei empört sich über die "Nacht der Schande"
Die Eskalation zwischen Ankara und den europäischen Regierungen inszeniert der türkische Präsident Erdogan zugunsten seiner Pläne für ein Präsidialsystem.

http://www.tagesspiegel.de/politik/konf ... 06302.html
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Adam Smith hat geschrieben:(12 Mar 2017, 19:16)

Ich habe dir ja auch widersprochen. Aber ich gebe nicht auf. Es könnte daran liegen, dass die Befürworter von Erdogan keine deutschen Staatsbürger geworden sind. Und mit allen Türken zusammen (also auch die jetzt nur eine deutsche Staatsangehörigkeit haben), könnte es dann sein, dass die Zustimmung geringer ist. Wäre das möglich? Ich kenne mich damit nicht so gut aus.
Könnte sein. Und Auswanderer aus bäuerlich-ländlichen Gegenden sind in der Regel konservativer als urbanes Klientel. Dürfte bei uns auch so sein, bezogen auf Residente. In der Türkei selbst hat man dann aber wieder einen Schnitt aus Land- und Stadtbevölkerung.
Manche führen auch psychologische Gründe an, wonach Auswanderer eher empfänglich seien für eine "Ich bin euer Papa"-Rhetorik, wie sie Erdogan mehr oder weniger bemüht. 60 % für die Ja-Partei, mal angenommen, sind aber auch nicht Welt.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Loki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 15:16)

http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 38396.html

Das wäre ein berechtigter Anlass, um aus Sicherheitsgründen AKP-Versammlungen zu unterbinden, auch vor Botschaftsgebäuden.
Zu diesem Zitat aus dem obigen Link:
Die regierungsnahe türkische Zeitung "Yeni Akit" rief indirekt zum Bürgerkrieg auf. Sie schrieb: "Die Niederlande haben 48.000 Soldaten. In den Niederlanden leben 400.000 Türken."
Wie muß man gewickelt sein, um da gleich auf die Idee zu kommen, daß das eigene Militär gegen Zivilisten im Inland eingesetzt werden würde ?!

Wichtig ist, die Anzahl der Polizisten zu kennen...
und da sind auch nicht wesentlich mehr... :D
http://de.wikipedia.org/wiki/Polizei_(Niederlande)
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Ebiker »

Dänemark zieht nach und verbietet türkischen Wahlkampfauftritt.
Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten W.U.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Loki hat geschrieben:(12 Mar 2017, 19:37)

Zu diesem Zitat aus dem obigen Link:
Wie muß man gewickelt sein, um da gleich auf die Idee zu kommen, daß das eigene Militär gegen Zivilisten im Inland eingesetzt werden würde ?!

Wichtig ist, die Anzahl der Polizisten zu kennen...
und da sind auch nicht wesentlich mehr... :D
http://de.wikipedia.org/wiki/Polizei_(Niederlande)
Das ist die Rhetorik einer Zeitung, nichts weiter.

Aber in den Niederlanden kam es wohl zum Einsatz von Wasserwerfern und man kann schon sagen, dass die Stimmung aufgeheizt wird. Deshalb sind Sicherheitsbedenken berechtigt.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von schelm »

Jekyll hat geschrieben:(12 Mar 2017, 14:38)

:|

Ja, so kompliziert kann die Welt manchmal sein (gelten konsularische Vertretungen überhaupt als "Ausland"?).

Jaaa...ich sehnsuche das evlt. auch so, aber mir würde es schon reichen, wenn Deutscheland oder Netherland sich mehr Mühe geben würden, ihre eigenen Gesetze und Werte zu realisieren anstatt weiter an der Eskalationsschraube zu drehen. So wird das nichts mit friedlichem Miteinander.
Bitte Nachbearbeitung lesen, war unter Zeitdruck und wurde Opfer der Autovervollständigung. ;) Was soll da an Eskalation noch kommen ? Mehr als die Nazikeule geht doch nicht, aber alle möglichen Sanktionen der Türkei wären ein Schuss ins eigne Knie. Also ?
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Loki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2017, 19:44)

[...]

Aber in den Niederlanden kam es wohl zum Einsatz von Wasserwerfern und man kann schon sagen, dass die Stimmung aufgeheizt wird. Deshalb sind Sicherheitsbedenken berechtigt.
Deshalb "Veranstaltungen" von politisch höchster Ebene erlauben ? Denn dann gibt´s ja keine Gründe für Sicherheitsbedenken... die Gründe entstanden ja erst durch "Veranstaltungsverbote und -unterbindungen".

Somit sitzen die Verursacher der Sicherheitsbedenken - mal wieder - in und auf politischen Stühlen.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(12 Mar 2017, 10:37)

Ich sprach damals von Eskalationspotential und hatte damit Recht, wie man sehen kann.
Sorry, ich hatte Dich missverstanden, ich dachte, Du meintest Eskalationsporential seitens der türkischen Regierung und den angeblichen "Soldaten" Erdogans. Die jetzige Eskalation ging von den Niederlanden aus.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Loki hat geschrieben:(12 Mar 2017, 19:50)

Deshalb "Veranstaltungen" von politisch höchster Ebene erlauben ? Denn dann gibt´s ja keine Gründe für Sicherheitsbedenken... die Gründe entstanden ja erst durch "Veranstaltungsverbote und -unterbindungen".

Somit sitzen die Verursacher der Sicherheitsbedenken - mal wieder - in und auf politischen Stühlen.
Man kann ein Botschaftsgebäude auch abriegeln, wenn Ausschreitungen zu erwarten sind.

Frankreich ruft unterdessen die Türkei und EU-Länder zur Zurückhaltung auf. In Metz trat Cavusoglu auf, um die Niederlande als "Hochburg des Faschismus" zu bezeichnen.

http://www.deutschlandfunk.de/wahlkampf ... _id=720455
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

holymoly hat geschrieben:(12 Mar 2017, 07:56)

Du unterschätzt die Erdogan Befürworter. Mach das nicht an der kleinen Menge fest, die offensichtlich ist.
Der Nationalismus ist bei den Türken tief verankert und hat die Kraft selbst liberal gemäßigte zu aktivieren.
Dazu kommt noch die religiöse Komponente, die Erdogan mit der nationalistische ausspielen kann.
Dazu braucht es auch nur eine kleine Gruppe Extremisten um hier großen Schaden anzurichten.
Erdogan kann jetzt nicht mehr zurück....er wird jetzt ungeachtet der Konsequenzen alles denkbare und unvollstellbare tun, um sein Gesicht zu wahren.
Sie sind tatsächlich der Meinung, Erdogan würde soweit gehen, seinen in Deutschland lebenden Landsleuten zu befehlen, terroristische Akte durchzuführen und die hier lebenden und arbeitenden Türken würden dem Befehl folgen?
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Dieter Winter »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Mar 2017, 20:13)

Sorry, ich hatte Dich missverstanden, ich dachte, Du meintest Eskalationsporential seitens der türkischen Regierung und den angeblichen "Soldaten" Erdogans. Die jetzige Eskalation ging von den Niederlanden aus.
Naja, ein ganz klein wenig hat das die türkische Regierung aber schon auch provoziert. Sie wollten es offenbar genau wissen.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von holymoly »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Mar 2017, 20:23)

Sie sind tatsächlich der Meinung, Erdogan würde soweit gehen, seinen in Deutschland lebenden Landsleuten zu befehlen, terroristische Akte durchzuführen und die hier lebenden und arbeitenden Türken würden dem Befehl folgen?
Das werden die Erdoganisten ohne Anweisungen machen....das ist nicht nötig.
Getrieben vom Nationalismus und verblendet durch die Religion...eine sehr brisante Mischung.
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen

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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von NMA »

Die Holländer rocken jetzt diese Geschichte krachig. :D

Ich finde Erdogan-Wahlkampf auf deutschem Boden zwar unerträglich, aber was jetzt in Deutschland und Holland passiert treibt wahrscheinlich Erdogan viele europäisch-türkische Wählerstimmen zu. :dead:
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

Dieter Winter hat geschrieben:(12 Mar 2017, 20:57)

Naja, ein ganz klein wenig hat das die türkische Regierung aber schon auch provoziert. Sie wollten es offenbar genau wissen.
Provoziert hat die türkische Regierung definitiv, nur die Eskalation lag dieses Mal bei den Niederlanden. Völlig zurecht , wenn Du mich fragst. Die Praktiken der türkischen Regierung sind mehr als dubios. Eine kulturelle Veranstaltung bekannt geben und dann ad hoc eine politische daraus zu machen, das grenzt nicht an Betrug, das ist Betrug.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Dieter Winter »

NMA hat geschrieben:(12 Mar 2017, 21:31)

Die Holländer rocken jetzt diese Geschichte krachig. :D

Ich finde Erdogan-Wahlkampf auf deutschem Boden zwar unerträglich, aber was jetzt in Deutschland und Holland passiert treibt wahrscheinlich Erdogan viele europäisch-türkische Wählerstimmen zu. :dead:
Damit hat Erdogan ja erreicht was er wollte.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Dieter Winter »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Mar 2017, 21:45)

Provoziert hat die türkische Regierung definitiv, nur die Eskalation lag dieses Mal bei den Niederlanden. Völlig zurecht , wenn Du mich fragst. Die Praktiken der türkischen Regierung sind mehr als dubios. Eine kulturelle Veranstaltung bekannt geben und dann ad hoc eine politische daraus zu machen, das grenzt nicht an Betrug, das ist Betrug.
Trotzdem dürften die Reaktionen Erdogan eher nützen. Das ist ja das Perfide.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

Dieter Winter hat geschrieben:(12 Mar 2017, 21:52)

Trotzdem dürften die Reaktionen Erdogan eher nützen. Das ist ja das Perfide.
Mag sein, aber alles hat eine Grenze und die kann nicht aus Harmoniesucht missachtet werden.

Wenn die Türken in Mehrheit so dämlich sind, aus kurzfristiger Erdogan Verehrung eine zukünftige Reihe von Autokraten zu wählen, dann sind sie halt nicht in der Lage Verantwortung für sich selbst zu übernehmend und müssen als der ewige Untertan leben. I couldn't care less.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Antonius »

Dieter Winter hat geschrieben:(12 Mar 2017, 21:52)
Trotzdem dürften die Reaktionen Erdogan eher nützen. Das ist ja das Perfide.
Das sind Befürchtungen, das sind Spekulationen.

Ich denke nicht, daß das Gros der Wahlberechtigten dem Rattenfänger Ergodan so einfach auf den Leim gehen wird.
Zehn Sekunden Nachdenken sollte eigentlich genügen, um zur Nein-Entscheidung zu kommen.

Im übrigen, jedes Land der EU hat - entsprechend dem Völkerrecht - das Recht, nicht genehme Staatsgäste abzuweisen.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

Deutsche Luftwaffe weist Forderung nach Abzug aus Incirlik zurück
"Trotz der schwierigen politischen Großwetterlage zwischen Berlin und Ankara gibt es beim Einsatz in Incirlik und der Zusammenarbeit mit der türkischen Armee auf der Basis weiterhin keinerlei Probleme", hieß aus der Führung der Luftwaffe.

Ebenso existierten keine Hinweise, dass die Türken die deutschen Soldaten nicht ausreichend schützten könnten oder wollten, sagte ein Offizier dem SPIEGEL.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 38421.html

Die Kameradinnen und Kameraden harren also aus, zumindest vorläufig, setzen ihren Auftrag fort und tragen unermüdlich zur Sicherheit des Bündnisses bei. CSU und Linke hatten den Abzug gefordert.
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ThorsHamar
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Mar 2017, 20:13)

Sorry, ich hatte Dich missverstanden, ich dachte, Du meintest Eskalationsporential seitens der türkischen Regierung und den angeblichen "Soldaten" Erdogans. Die jetzige Eskalation ging von den Niederlanden aus.
So, wie ich das mitbekommen habe, wollten ausländische Politiker Reden vor Exilanten halten. Die einheimische Regierung hat das untersagt und wurde dafür mit Sanktionen bedroht, die ziemlich grossmäulig angekündigt wurden.
Daraufhin hat die einheimische Regierung weitere Verbote erteilt.
In meinem Verständnis ist somit jede Eskalation von den Türken ausgegangen.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Adam Smith »

Angefangen hat das mit dem Besuchsverbot von Bundestagsabgeordneten in der Türkei. Das ging dann weiter mit der Anklage von einem 1/4 der Abgeordneten. Danach wurden Zeitungen verboten und Journalisten inhaftiert. Überraschend ist die Entwicklung nicht.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von odiug »

Das eigentlich positive, wenn man das mal ins positive drehen will, ist doch, dass dieser Konflikt zwischen Erdogan und Europa zeigt, dass uns hier, in Europa die Entwicklungen in der Tuerkei nicht egal sind.
Wir koennten ja auch sagen, geht uns nix an ... macht was ihr wollt ... leckt uns am Allerwertesten aber geht uns nicht auf die Nerven damit.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von odiug »

Adam Smith hat geschrieben:(13 Mar 2017, 07:04)

Angefangen hat das mit dem Besuchsverbot von Bundestagsabgeordneten in der Türkei. Das ging dann weiter mit der Anklage von einem 1/4 der Abgeordneten. Danach wurden Zeitungen verboten und Journalisten inhaftiert. Überraschend ist die Entwicklung nicht.
Na ja ... also angefangen, wenn man das auf ein Sandkastenniveau bringen will, hat das alles mit der sehr unglucklichen Verknuepfung von: ihr behaltet die Fluechtlinge und dafuer duerft ihr irgendwann mal visafrei in die EU reisen.
In letzter Zeit ging so ziemlich alles schief zwischen der EU und der Tuerkei.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(13 Mar 2017, 02:11)

So, wie ich das mitbekommen habe, wollten ausländische Politiker Reden vor Exilanten halten. Die einheimische Regierung hat das untersagt und wurde dafür mit Sanktionen bedroht, die ziemlich grossmäulig angekündigt wurden.
Daraufhin hat die einheimische Regierung weitere Verbote erteilt.
In meinem Verständnis ist somit jede Eskalation von den Türken ausgegangen.
Das Vorgehen der türkischen Regierung verbuche ich unter Provokation. Eskalation ist das eindeutige Verbot der, nach türkischem Recht illegalen Wahlpropagandaauftritten, sowie die gewaltsame Auflösung der Demonstration.

Die nächste Stufe der Eskalation läge bei der Türkei, indem sie z.B. der KLM Überflug- und Landerechte entzieht, oder die diplomatischen Beziehungen zu einzelnen EU Staaten abbricht. Es klingt allerdings reichlich ohnmächtig, wenn Erdogan statt dessen Brüssel auffordert seine eigenen Mitglieder für ihr Verhalten ihm gegenüber zu sanktionieren.

Oder sie läge bei der EU, wenn dieser Verein nicht wie üblich uneins wäre, indem in der gesamten EU solche, nach türkischem Recht illegale, Wahlkampfpropagandaauftritte untersagt würden. Das wäre quasi ein verdecktes “Nein“ zum EU Beitritt der heutigen Erdogan Türkei.

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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Adam Smith »

odiug hat geschrieben:(13 Mar 2017, 07:18)

Na ja ... also angefangen, wenn man das auf ein Sandkastenniveau bringen will, hat das alles mit der sehr unglucklichen Verknuepfung von: ihr behaltet die Fluechtlinge und dafuer duerft ihr irgendwann mal visafrei in die EU reisen.
In letzter Zeit ging so ziemlich alles schief zwischen der EU und der Tuerkei.
Nicht die Grenze zwischen der Türkei und Griechenland ist zu, sondern zwischen Griechenland und Bulgarien. Verkauft wird das anders. Auch das ist ein Problem. Das mit dem Visa betrifft das Flugzeug und liegt an der Sicherheit.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(13 Mar 2017, 07:18)

Na ja ... also angefangen, wenn man das auf ein Sandkastenniveau bringen will, hat das alles mit der sehr unglucklichen Verknuepfung von: ihr behaltet die Fluechtlinge und dafuer duerft ihr irgendwann mal visafrei in die EU reisen.
In letzter Zeit ging so ziemlich alles schief zwischen der EU und der Tuerkei.


Die Wahlpropagandaauftritte Erdogans in Deutschland waren bereits lange vor der Flüchtlingskrise umstritten und Deutschland, wie auch Frau Merkel, seit langem das Lieblingsfeindbild der türkischen Regierung und der von ihr gesteuerten Medien.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Adam Smith »

JJazzGold hat geschrieben:(13 Mar 2017, 07:48)



Die Wahlpropagandaauftritte Erdogans in Deutschland waren bereits lange vor der Flüchtlingskrise umstritten und Deutschland, wie auch Frau Merkel, seit langem das Lieblingsfeindbild der türkischen Regierung und der von ihr gesteuerten Medien.
Die Türken denken, dass man hier mit Drohungen weiterkommt. Ganz unrecht haben sie nicht. Das funktioniert schon. Wenn einer aus der EU in die USA fliegt liefern wir Daten ohne Ende. Andernfalls wird mit Visa gedroht. Die EU knickt ein, erhält aber selber keine Daten. Das ist eine Sauerei. Erdogan wird das bestimmt mitbekommen haben.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Nun ja, zumindest Dänemark hält den Niederlanden die Stange....
Quelle hat geschrieben:Nach Eklat in Holland Jetzt lädt auch Dänemark türkischen Regierungschef aus

Kopenhagen -
Der dänische Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen hat am Sonntag seinen türkischen Amtskollegen Binali Yildirim gebeten, einen für nächste Woche geplanten Besuch in Dänemark zu verschieben.
„Unter normalen Umständen wäre es ein Vergnügen, den türkischen Ministerpräsidenten Yildirim zu begrüßen“, teilte Løkke Rasmussens Büro in einer Pressemitteilung mit.

„Aber nach dem jüngsten Angriff der Türkei auf Holland kann das Treffen nicht unabhängig davon gesehen werden.“ Deshalb habe er seinem türkischen Kollegen vorgeschlagen, ihr Treffen zu vertagen.

Dänische Regierung besorgt

Yildirim wollte Medienangaben zufolge am 19. und 20. März neben offiziellen Terminen auch an Versammlungen türkischer Bürger in Dänemark teilnehmen.

Die dänische Regierung sehe die Entwicklungen in der Türkei mit großer Besorgnis, hieß es weiter in der Mitteilung. Ein Treffen mit Yildirim könne als Zeichen interpretiert werden, dass Dänemark die Entwicklungen in der Türkei milder betrachte, und das sei nicht der Fall
Die Allg. Zeitung Mainz gestern Abend :
Quelle hat geschrieben:....Aber dass sie, je nach Beurteilung des konkreten Falls, verboten werden können, dies steht außer Frage. Darauf hat auch das Bundesverfassungsgericht gerade ausdrücklich hingewiesen.

Im Falle eines solchen Verbots darf sich die Bundesregierung dann auch nicht wegducken, sie muss - genauso wie es die niederländische Regierung getan hat - eine Entscheidung auf oberster Ebene treffen, ob sie einen türkischen Politiker ins Land lassen will oder nicht.

Ein Kriterium dabei: Wer Deutschland fortwährend beleidigt, bedroht und die Meinungsfreiheit hierzulande nutzen will, um sie zu Hause in der Türkei abzuschaffen, muss draußen bleiben. Nach diesen Maßstäben hat zumindest Recep Tayyip Erdogan derzeit hier nichts zu suchen.
Eben diese deutsche Regierung hat sich durch ihren Versuch sich wegducken und derart wichtige Entscheidungen der untersten kommunalen Ebene zu überlassen, selbst in dieses Dilemma manövriert. Eine entschiedene Haltung - pro oder kontra - hätte allen Beteiligten klar gemacht was zu erwarten ist. Diese Regierung ist Monate vor ihrer regulären Abwahl bereits handlungsunfähig...
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von holymoly »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Mar 2017, 22:42)

Mag sein, aber alles hat eine Grenze und die kann nicht aus Harmoniesucht missachtet werden.

Wenn die Türken in Mehrheit so dämlich sind, aus kurzfristiger Erdogan Verehrung eine zukünftige Reihe von Autokraten zu wählen, dann sind sie halt nicht in der Lage Verantwortung für sich selbst zu übernehmend und müssen als der ewige Untertan leben. I couldn't care less.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(13 Mar 2017, 07:43)

Das Vorgehen der türkischen Regierung verbuche ich unter Provokation. Eskalation ist das eindeutige Verbot der, nach türkischem Recht illegalen Wahlpropagandaauftritten, sowie die gewaltsame Auflösung der Demonstration. ....
Ich finde eben, dass die Provokation im Fakt liegt, von türkischer Seite darzustellen, dass es im Ausland Massen türkischer Staatsbürger gibt, deren gesellschaftlicher Status im Gastland praktisch dem einer Exklave des türkischen Staates entspricht.
Und die Eskalation ist die Drohung des Obertürken, die Niederlande für eine Ablehnung dieser Darstellung bezahlen zu lassen.
Dagegen sind die idiotischen, immerhin auch in Deutschland gängigen, Nazikeulen pillepalle ....
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von ThorsHamar »

holymoly hat geschrieben:(13 Mar 2017, 09:08)

Erdogans Rhetorik..entspringt der berühmt berechtigten türkischen Wahrnehmung und Empfindung von Recht und Unrecht.
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Mit Diplomatie ist da oft nicht viel zu erreichen. Erdogan ist es unmöglich sich zu reflektieren.
Er sieht sich in seiner Ehre und Stolz verletzt und ist in diesem Zustand eigentlich gar nicht mehr Geschäftsfähig.
Da seine Minister um ihn herum den gleichen Status erreicht haben....eskaliert und dramatisiert man sich gegenseitig.
Ihr könnt euch jetzt auf die abenteuerlichsten Aktionen der Türkei einstellen.
Warum "ihr"? DU nicht?
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von ThorsHamar »

odiug hat geschrieben:(13 Mar 2017, 07:14)

Das eigentlich positive, wenn man das mal ins positive drehen will, ist doch, dass dieser Konflikt zwischen Erdogan und Europa zeigt, dass uns hier, in Europa die Entwicklungen in der Tuerkei nicht egal sind.
Wir koennten ja auch sagen, geht uns nix an ... macht was ihr wollt ... leckt uns am Allerwertesten aber geht uns nicht auf die Nerven damit.
Das können wir mit unserer 5.Kolonne an der Backe überhaupt nicht ...
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