http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wirts ... ttbus.htmlÜberhitzter Wohnungsmarkt
Jetzt explodieren sogar die Preise in Cottbus
Der Immobilienboom verlagert sich von den Großstädten aufs Land. Städte in der brandenburgischen Provinz oder in Oberbayern werden plötzlich zu Hotspots. Dabei sind die Risiken für Käufer immens.
Von Cottbus aus gesehen erscheint vieles, was im Land geschieht, weit weg. Abgeschieden liegt die Stadt in den Ebenen der Niederlausitz. In ihrer langen Geschichte war sie mal slawisch, mal gehörte sie zu Sachsen, mal zu Preußen. Seit der Wende gingen Tausende Arbeitsplätze verloren, Bürger wanderten ab, sogar der Großstadt-Status geriet in Gefahr. Die wirtschaftlichen Aussichten: düster.
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Anders als erwartet, liegen in der Rangliste mit den höchsten Preisanstiegen nun nicht mehr die Top-Metropolen Berlin, Hamburg oder München an der Spitze. Sondern Städte wie Lübbenau im Landkreis Oderspreewald-Lausitz. Oder Eichstätt in Oberbayern. Und eben Cottbus. Empirica zufolge stiegen die Preise für aktuelle Kaufangebote in der zweitgrößten Stadt Brandenburgs binnen zwölf Monaten um stattliche 21 Prozent.
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Die vergessene Stadt zwischen Leipzig und Landesgrenze steht damit für einen bundesweiten Trend. Jahrelang stiegen die Wohnungspreise fast ausschließlich in den Top-Metropolen. Die niedrigen Zinsen trieben immer mehr Anleger und Selbstnutzer in 1-a-Lagen. Penthouses in München oder Altbauwohnungen in Berlin und Hamburg wurden fast unbezahlbar.
Immer häufiger warnen Experten deshalb vor Preisblasen in diesen Hot-Spots. Dann folgte das Umland, die Käuferkarawane zog in die Speckgürtel. Und jetzt erreicht der Immobilienboom sogar die Provinz. Dort allerdings sollten Käufer erst recht gewarnt sein. Denn selbst wenn die Preise weiter steigen, ist das Risiko dort ungleich höher: je abgelegener eine Stadt, desto geringer die Chance, einen Käufer zu finden, wenn es darauf ankommt.
Es ist klar, dass in den größeren Städten mit einer florierenden Wirtschaft sowohl in Ost und West die Preise für Wohnraum signifikant steigen. Ebenso ist die Zahl der Einwohner in Deutschland 2016 aus unterschiedlichen Gründen um ca. 1 Mio. gestiegen.
Wenn aber jetzt sich die Preiserhöhungen verstärkt in der Provinz und kleineren Städten auswirken, ist dann da wirklich noch Substanz dahinter oder steuern wir auf eine Immobilienblase zu, da auch wegen der Niedrigzinzpolitik natürlich Investitionen anderweitig gesucht werden?