Alexyessin hat geschrieben:(25 Jan 2017, 15:30)
Komisch, ich lese die FAZ täglich und ich kann mich an diese Aussage nicht erinnern. Ist diese wirklich gefallen? Wenn ja, dann müsste doch da im Netz eine seriöse Quelle zu finden sein, die deine Aussage hier bestätigt.
Die FAZ hat den Artikel nachträglich verändert, so dass er jetzt nicht mehr ohne weiteres zu finden ist. Wenn seriöse Zeitungen nachträgliche Änderungen vornehmen, so vermerken sie dies im übrigen. Die New York Times handhabt dies zum Beispiel immer so. Nicht jedoch die FAZ.
Zum Glück gibt es ein Internet-Archiv.
Hier die ursprüngliche Überschrift des Artkels:
Empörung nach Rede
AfD-Politiker Höcke nennt Holocaust-Mahnmal eine „Schande“
https://web.archive.org/web/20170118184 ... 86499.html
Hier die veränderte Überschrift:
Empörung nach Rede
AfD-Mann Höcke löst mit Kritik an Holocaust-Gedenken Empörung aus
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 86499.html
Da war die suggestive Lüge in der Überschrift wohl doch zu dick aufgetragen, so dass man heimlich zurückrudern musste.
Alexyessin hat geschrieben:(25 Jan 2017, 15:30)
Man nennt das Mitschrift - und schon klar, das euch AfD-Fans dies nicht gefällt. Hat doch der Gauland noch gemeint, das bliebe "unter sich". Dumm gelaufen.
Also, ist das jetzt schon ein oft? Zwei nichtbelegte Meinungen deinerseits.
Ja klar, bei der Thematik willst du Belege, wenn ein anderer von 1000 Brandanschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte spricht, ist dir das egal. Das zeigt ja schon deine grundsätzliche Haltung.
Es wurde suggeriert, es existiere eine Tonbandaufnahme. Genauso, wie eben suggeriert wurde, Gauland habe Boateng beleidigt. Dabei wurde ihm der Name in den Mund gelegt, in Kenntnis dessen, dass Gauland sich nicht im mindesten für Fußball interessiert und also überhaupt nicht wusste, von wem da die Rede war. Und das in einem Hintergrundgespräch, das nicht zur Veröffentlichung bestimmt war, wo man also nicht jedes Wort dreimal wendet. Und dann die Kampagne gegen ihn, ohne im die Gelegenheit zur Gegendarstellung vor der Veröffentlichung zu geben, was auch ein journalistischer Standard ist.
Hier eine gute Zusammenfassung des Deutschen Journalisten-Verbandes, der sicherlich nicht der AfD-Sympathie verdächtig ist:
„Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben,“ soll laut Frankfurter Allgemeiner Sonntagszeitung AfD-Vize Gauland gesagt haben und damit den Fußballstar beleidigt haben.Alexander Gauland
Zuerst stellte sich die Frage, ob diese Äußerung überhaupt beleidigend sei oder zumindest rassistisch. Eigentlich besagt sie ja nicht, dass Gauland etwas gegen den Nationalspieler hat, sondern stellt nur die Ressentiments in der Bevölkerung dar. Man muss schon sehr gewagt interpretieren, um das als Rassismus von Gauland zu sehen.
Bevor jedoch im Internet differenziert über diese Frage diskutiert wurde, musste erst einmal ein veritabler Shitstorm inszeniert werden.
Die FAS sorgt gleich selbst in Twitter für die nötige Empörung, und ohne auch nur eine Bestätigung von Gauland zu haben und bar jeglicher Beweise für diese Aussage stürzt sich gleich das ganze Netz inkl. der Pseudoqualitätsmedien wie Spiegel, Zeit und unzählige weitere auf die Jagdbeute Gauland.
Journalistische Grundsätze werden mittlerweile über Bord geworfen, falls es gegen die AfD geht. Gleichzeitig zeigen sich die gleichen Medien völlig überrascht, dass sie immer öfters als „Lügenpresse” beschimpft werden.
[...]
Nun stellt sich heraus, dass man mit dieser Formulierung den Eindruck einer Tonaufzeichnung und veritabler Beweise erwecken wollte. Nichts davon existiert, wie die FAS mittlerweile zugegeben hat. Es gebe nur ein paar handschriftliche Notizen der beiden Journalisten!
Die FAZ räumt ein, dass nicht Gauland, sondern dass die Redakteure von FAS und FAZ es selber waren, die den Namen und die Person Jerome Boateng in das Hintergrundgespräch eingebracht haben.
Warum bringen die beiden Redakteure den Namen Boateng in ein Hintergrundgespräch ein? Geht es um dessen schwarze Hautfarbe?Handelt es sich nicht viel mehr um Rassismus der Journalisten? Jedenfalls instrumentalisieren die beiden Journalisten den Nationalspieler als völlig ungeeignetes Beispiel in einem Gespräch über Integrationsprobleme und Religionen. Boateng hat eine deutsche Mutter, ist in Deutschland geboren und aufgewachsen und ist auch noch Christ. Es gibt kaum ein ungeeigneteres Beispiel für das Thema des Gesprächs.
Daher ergibt sich automatisch die Frage: Sollte Gauland vorgeführt oder reingelegt werden? Wollte man zeigen, dass er Leute nach der Hautfarbe oder Abstammung beurteilt? Da bekannt ist, dass Gauland sich nicht für Fußball interessiert, konnten die Journalisten annehmen, dass Gauland bestenfalls den Namen Boateng gehört hatte und nicht wusste , dass er Deutscher, Nicht-Migrant und Christ ist. Mehr sagt auch der Satz “Als wir ihn nach Boateng fragten, war für uns erkennbar: er weiß, wer gemeint ist, und er hat ja auch geantwortet.” auch nicht.
Besonders gut geeignet ist Boateng allerdings für eine Falle für Gauland. Seriöse Journalisten hätten Gauland das Zitat aus dem Hintergrundgespräch zur Autorisierung vorgelegt. Die beiden Journalisten waren aber wohl froh, dass sie etwas Neues für das AfD-Bashing gefunden hatten und es stand nicht ein seriöser Bericht, sondern nur der Jagderfolg im Vordergrund.
http://djv-bb.de/der-shitstorm-der-nach ... -los-ging/