Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

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DarkLightbringer
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von DarkLightbringer »

Piranha hat geschrieben:(20 Nov 2016, 21:37)

Meine Rede, das gesamte Spektrum der Politik in der westlichen Welt rückt permanent nach rechts, weil die reichen Inhaber der Medien ihre Propaganda verbreiten, dass das richtig so sein soll.
WENN die Wähler mal anfangen würden das zu wählen, was zur Zeit am Weitesten links steht, auch wenn das bei Weitem nicht weit genug links ist, dann wird die Politik den Wählern genauso nach links folgen, wie sie zur Zeit den Wählern nach rechts folgt und irgendwann kommen wir dann auch mal zu wählbarer links-liberaler Politik.
Die wenigsten, großen Medien sind heute noch inhabergeführt, wenn überhaupt. Die neu aufgelegte Medienschelte im Goebbels-Chic stellt ja selbst schon einen inhaltlichen Rechtsruck dar. Und damit kommen wir schon zur Lieschenfrage - was bedeutet "links" jenseits von Sozialpolitik? Das kann heute kaum einer sagen.
Die Leute wählen, was sie überzeugend finden, ein kleinerer Teil aber auch emotional. Man kann da nicht sagen, wählt ihr mal richtig, dann machen wir die richtige Politik. Man muss sich das Angebot mal überlegen. Im Supermarkt wird auch nicht irgendwas gekauft, um die Hersteller von besseren Produkten zu überzeugen.
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Piranha
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Piranha »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Nov 2016, 21:51)

Die wenigsten, großen Medien sind heute noch inhabergeführt, wenn überhaupt. Die neu aufgelegte Medienschelte im Goebbels-Chic stellt ja selbst schon einen inhaltlichen Rechtsruck dar. Und damit kommen wir schon zur Lieschenfrage - was bedeutet "links" jenseits von Sozialpolitik? Das kann heute kaum einer sagen.
Die Leute wählen, was sie überzeugend finden, ein kleinerer Teil aber auch emotional. Man kann da nicht sagen, wählt ihr mal richtig, dann machen wir die richtige Politik. Man muss sich das Angebot mal überlegen. Im Supermarkt wird auch nicht irgendwas gekauft, um die Hersteller von besseren Produkten zu überzeugen.
Soso, Friede Springer besitzt also nicht 90 % der Gesellschaftsanteile der Axel Springer Gesellschaft für Publizistik GmbH & Co., welche wiederum mit 51,5 % an der Axel Springer SE beteiligt ist?
Liz Mohn kontrolliert nicht 77,6 % des Aktienkapitals der Bertelsmann SE & Co. KGaA?

Erstmal muss man nicht das Richtige wählen, sondern das Richtige denken, aber das hat Ulrike Herrmann im von mir verlinkten Video ja gut erklärt.
Links jenseits von Sozialpolitik gibt es nicht, aber das ist dann wieder diese komische Ansicht, dass ALLES in die eindimensionale links/recht Sichtweise gequetscht werden muss.
Wenn man auch Nationalismus in links vs rechts ausdrücken will und Ausländerfeindlichkeit zu rechter Ideologie wird, verfälscht man halt das Bild.
Sieht man Nationalismus als zweite Dimension von autoritär/liberal und behält in der links/rechts Dimension nur das Verhältnis von der Bevorzugung der Reichen zu sozial ausgewogener Politik, dann sieht man sofort, dass es links von ausgewogener Sozialpolitik nichts mehr gibt.

Im zweiten Schritt, also nachdem man den sozialen Frieden hergestellt hat, muss man dann halt schauen, ob man das autoritär oder liberal handhaben will und dann wird der nächste Schritt auch sehr schnell klar.
Links-autoritär ist nämlich Kommunismus und den kann keiner wollen, genauso wenig wie einer rechts-liberal will (wie man an der FDP sieht), ergo bleibt als Alternative zu rechts-autoritär nur links-liberal.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Wildermuth »

Piranha hat geschrieben:(21 Nov 2016, 00:52)

Soso, Friede Springer besitzt also nicht 90 % der Gesellschaftsanteile der Axel Springer Gesellschaft für Publizistik GmbH & Co., welche wiederum mit 51,5 % an der Axel Springer SE beteiligt ist?
Sie mischt sich nicht in inhalte ein. Oder hast du da andere infos?

Liz Mohn kontrolliert nicht 77,6 % des Aktienkapitals der Bertelsmann SE & Co. KGaA?
Warum schreiben die bertelsmann medien dann nicht alle das gleiche?


Erstmal muss man nicht das Richtige wählen, sondern das Richtige denken, aber das hat Ulrike Herrmann im von mir verlinkten Video ja gut erklärt.
Links jenseits von Sozialpolitik gibt es nicht, aber das ist dann wieder diese komische Ansicht, dass ALLES in die eindimensionale links/recht Sichtweise gequetscht werden muss.
Wenn man auch Nationalismus in links vs rechts ausdrücken will und Ausländerfeindlichkeit zu rechter Ideologie wird, verfälscht man halt das Bild.
Seit wann haben rechte was gegen ausländer?
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von DarkLightbringer »

Piranha hat geschrieben:(21 Nov 2016, 00:52)

Soso, Friede Springer besitzt also nicht 90 % der Gesellschaftsanteile der Axel Springer Gesellschaft für Publizistik GmbH & Co., welche wiederum mit 51,5 % an der Axel Springer SE beteiligt ist?
Liz Mohn kontrolliert nicht 77,6 % des Aktienkapitals der Bertelsmann SE & Co. KGaA?
Eine 74-jährige stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende wird aber wohl kaum Texte redigieren oder überhaupt im operativen Geschäft tätig sein. Da geht es eher um Bilanzen, um Zahlen. Und die Manager sind auch nur Angestellte, die beispielsweise für ein Projekt zuständig sind und sich evtl. mit dem Personaler besprechen. Die Verantwortlichkeiten werden ja nach unten delegiert. Der Manager hat keine Ahnung davon, welches Coverbild für "Bravo Girl" optimal ist, er schaut nur, ob das Format läuft oder nicht. Und die Aktionäre wollen Dividende.

"Inhabergeführt" würde bedeuten, der Eigentümer eines Blattes macht als Geschäftsführer alles selbst, in der 2. oder 4. Generation. So ist es ja oft bei kleineren Familienunternehmen.
Erstmal muss man nicht das Richtige wählen, sondern das Richtige denken, aber das hat Ulrike Herrmann im von mir verlinkten Video ja gut erklärt.
Links jenseits von Sozialpolitik gibt es nicht, aber das ist dann wieder diese komische Ansicht, dass ALLES in die eindimensionale links/recht Sichtweise gequetscht werden muss.
Wenn man auch Nationalismus in links vs rechts ausdrücken will und Ausländerfeindlichkeit zu rechter Ideologie wird, verfälscht man halt das Bild.
Sieht man Nationalismus als zweite Dimension von autoritär/liberal und behält in der links/rechts Dimension nur das Verhältnis von der Bevorzugung der Reichen zu sozial ausgewogener Politik, dann sieht man sofort, dass es links von ausgewogener Sozialpolitik nichts mehr gibt.

Im zweiten Schritt, also nachdem man den sozialen Frieden hergestellt hat, muss man dann halt schauen, ob man das autoritär oder liberal handhaben will und dann wird der nächste Schritt auch sehr schnell klar.
Links-autoritär ist nämlich Kommunismus und den kann keiner wollen, genauso wenig wie einer rechts-liberal will (wie man an der FDP sieht), ergo bleibt als Alternative zu rechts-autoritär nur links-liberal.
Mit solchen Erläuterungen wird das R2G-Projekt vermutlich keinen Stich machen.

Harald Martenstein fragt im März 2014, also kurz nach der Maidan-Revolution, im >>Tagesspiegel<<:
Was bedeutet heute „links“? Das Eintreten für Demokratie scheint nicht darunter zu verstehen zu sein. Denn dass Putins Russland eine Despotie ist, kann man, glaube ich, nur sehr schwer übersehen. Im Gegensatz zur alten Sowjetunion hat sich diese Despotie nicht einmal ein sozialistisches Mäntelchen umgehängt. Ist euer Hass auf die Nato und die USA so groß, dass ihr jeden Despoten, jeden Imperialisten und jeden Unterdrücker hochleben lasst, Hauptsache, er hat ein paar Anti-USA-Phrasen im Gepäck?
http://www.tagesspiegel.de/meinung/russ ... 56684.html
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Piranha »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Nov 2016, 02:15)

Harald Martenstein fragt im März 2014, also kurz nach der Maidan-Revolution, im >>Tagesspiegel<<: .....
Immer und immer wieder dieselbe Leier.
Für die Rechten muss links = Kommunismus sein, links-liberal darf nicht existieren, denn wenn man auch nur die Möglichkeit in Betracht zieht könnte ja einer drauf kommen, dass es da eine Alternative zu rechts-autoritär gibt.
Dass Kommunismus nichts mit Demokratie zu tun hat wissen wir alle, ich habe aber mehrfach weiter oben aufgeschrieben, dass ich für TOTALE DEMOKRATIE bin und die ist nun mal links-liberal.
Anscheinend muss ich diesen Satz in jedem einzelnen Beitrag wiederholen, denn jedes Mal wenn ich das weglasse kommt unter Garantie sofort wieder irgendwer mit links = Kommunismus.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von DarkLightbringer »

Piranha hat geschrieben:(21 Nov 2016, 03:03)

Immer und immer wieder dieselbe Leier.
Für die Rechten muss links = Kommunismus sein, links-liberal darf nicht existieren, denn wenn man auch nur die Möglichkeit in Betracht zieht könnte ja einer drauf kommen, dass es da eine Alternative zu rechts-autoritär gibt.
Dass Kommunismus nichts mit Demokratie zu tun hat wissen wir alle, ich habe aber mehrfach weiter oben aufgeschrieben, dass ich für TOTALE DEMOKRATIE bin und die ist nun mal links-liberal.
Anscheinend muss ich diesen Satz in jedem einzelnen Beitrag wiederholen, denn jedes Mal wenn ich das weglasse kommt unter Garantie sofort wieder irgendwer mit links = Kommunismus.
Von Kommunismus habe ich gar nicht gesprochen und in einem obigen Beitrag sprichst du davon, man müsse so weit links wie möglich wählen, hier nun aber ist von "links-liberal" die Rede. Ein bißchen wirr das ganze.

Links- bzw. Sozialliberal war die SPD-FDP Koalition in den 70-er Jahren. Dafür wird es 2017 wohl nicht reichen.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Wähler »

Piranha hat geschrieben:(20 Nov 2016, 18:59)
DEMOKRATIE!
Deutlicher ist nicht zu machen, dass hier die Vorteile einer kleinen Elite zu Lasten vom Rest der Bevölkerung gehen.
In 2015 haben die Manager der Wallstreet oben auf ihre Gehälter obendrauf 28,4 Mrd. Boni bekommen, während die Gesamtsumme aller Löhne derer die in USA Mindestlohn bekommen (also derer, die genau die Banken die diese Boni bezahlen, vor 7 Jahren mit ihren Steuergeldern gerettet haben) 14 Mrd. waren.
Da ist auch gleich mit drin, warum die SPD (genau wie alle anderen Mitte-Parteien der Welt) immer mehr Wähler verliert.
Du möchtest also mit der Vermögenssteuer den Mindestlohn erhöhen und eine Mindestrente einführen? Das Schaffen von modernen wettbewerbsfähigen Arbeitsplätzen bleibt privaten Unternehmern allein überlassen?
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von firlefanz11 »

Selina hat geschrieben:(18 Nov 2016, 19:08)
Aber sie wurden einfach "aussortiert" von diesem Wahnsinnssystem, vor allem viele Frauen, Behinderte, ...
Geschwafel... Heutzutage würden Frauen u. Behinderte Unternehmen, die sie nicht anstellen wollen, mit Diskriminierungsklagen überziehen, dass denen Hören u. sehen vergeht. Von daher würde sich das niemand trauen die anzulehnen... :rolleyes:
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von firlefanz11 »

Piranha hat geschrieben:(18 Nov 2016, 20:01)
..., dass Unternehmer nur Schulabgänger mit guten Noten einstellen und Kinder nur dann gute Schulbidung bekommen, wenn man genug qualifizierte Lehrer einstellt und nicht 10% aller Stunden ausfallen lässt.
DA geb ich Dir ausnahmsweise mal Recht... :thumbup:
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von firlefanz11 »

Piranha hat geschrieben:(20 Nov 2016, 19:41)
Trittin hat mal auf Twitter eine Frage gepostet, wo sinngemäss drin stand, was die Politik denn noch an Regulierungen einführen muss, damit die Verbraucher ökologisch denken.
Genau das was man von den Grünen erwarten kann u. muss. Regulierungen, Verbote, Vorschriften.... In anderen Dimensionen können die doch gar nicht mehr denken... :rolleyes:
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von pikant »

Ger9374 hat geschrieben:(20 Nov 2016, 19:22)

Die SPD weiß doch selber nicht mehr wofür sie steht. Da sagt sich so mancher Wähler kannst gleich CDU wählen. Die AGENDA 2010 hat ihr beim kleinen Mann das Genick gebrochen.Die
Glaubwürdigkeit muss man erstmal wieder zurück gewinnen. Auch fehlen ihr seit Jahren die Führungsfiguren die man in diesen von Medien
Dominierten Zeiten braucht. Sie verkauft sich
So schlecht, das ich behaupte die CDU müsste zur Demontage der SPD nichts tun nur abwarten.
Auf Bundesebene gibt sie nur einen farblosen Juniorpartner ab. Auch Gabriel merkelt nur so vor sich hin. Habe früher selbst treu SPD gewählt,sowie die ganze Familie. Irgendwann merkt man hat keinen Sinn mehr!
so schlecht ist die SPD wirklich nicht
Ralf Stegner oder Martin Schulz koennten die Partei ueber 25% bringen und damit wieder ins Geschaeft um einen Kanzler stellen zu koennen
nach 12 Jahren Merkel sollte man frischen Mut fassen und attackieren :)
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Dampflok94 »

pikant hat geschrieben:(21 Nov 2016, 10:13)

so schlecht ist die SPD wirklich nicht
Ralf Stegner oder Martin Schulz koennten die Partei ueber 25% bringen und damit wieder ins Geschaeft um einen Kanzler stellen zu koennen
nach 12 Jahren Merkel sollte man frischen Mut fassen und attackieren :)
Ralf Stegner? Seine politische Haltung ist o.k., aber Spitzenkandidat? Da wäre er eine groteske Fehlbesetzung.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von pikant »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Nov 2016, 10:47)

Ralf Stegner? Seine politische Haltung ist o.k., aber Spitzenkandidat? Da wäre er eine groteske Fehlbesetzung.
der hat Mut, ist frisch und bringt neue Idden in den Wahlkampf!
mit der Regierungsriege unter Merkel ist beim Waehler kein Staat zu machen - Gabriel, Nahles, Schwesig sind zu blass und stehen fuer grosse Koaliiton und dienen unter Merkel.
Steinmeier wird lieber Bundespraesident.

bleibt nur noch Martin Schulz die Allzweckwaffe aus Bruessel!
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harry52
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von harry52 »

https://www.welt.de/politik/deutschland ... mberg.html

Schulbildung und (Rot)/Rot/Grün.
Was dabei herauskommt, sieht man in Baden Würtemberg, dass unter Kretschmann von einem Spitzenplatz dramatisch abgestürzt ist. Auch in dem SPD geführten Bremen sieht es mit der Bildung ganz schlecht aus und in NRW gab es kürzlich sogar noch eine Steigerung der Zahl der Kinder, die ohne Schulabschluss blieb.

Aber Kretschmann (Grüne), Kraft (SPD), Löhrmann (Grüne) .... sind beliebt und sympathisch.
Ich gebe deren Wählern auch Recht. Nett sind die, aber warum wählen ausgerechnet Rote und Grüne solche charismatische Politiker, statt eine solide und vernünftige Politik? Ich höre von Linken immer, dass sie so gebildet sind und die Sache wählen. Das ist doch gelogen, wie man sieht.

Der nette wiedergewählte Winfried Kretschmann und die nette Hannelore Kraft
lassen abertausende Kinder zurück und Schulpolitik ist nun wirklich Ländersache. Und wenn jetzt die Ex SED noch mitregiert, wo man von Fleiß, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit und Drogenfreiheit nichts hält (genauso übrigens wie bei linken Grünen und linken Sozialdemokraten), dann wird die Welt angeblich besser? Wer soll das denn glauben?

Alle rot/rot/grünen Wähler sollten darüber mal nachdenken, ob es wirklich klug ist, nette Nieten zu wählen.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von pikant »

harry52 hat geschrieben:(21 Nov 2016, 10:55)

https://www.welt.de/politik/deutschland ... mberg.html

Schulbildung und (Rot)/Rot/Grün.
Was dabei herauskommt, sieht man in Baden Würtemberg, dass unter Kretschmann von einem Spitzenplatz dramatisch abgestürzt ist. Auch in dem SPD geführten Bremen sieht es mit der Bildung ganz schlecht aus und in NRW gab es kürzlich sogar noch eine Steigerung der Zahl der Kinder, die ohne Schulabschluss blieb.

Aber Kretschmann (Grüne), Kraft (SPD), Löhrmann (Grüne) .... sind beliebt und sympathisch.
Ich gebe deren Wählern auch Recht. Nett sind die, aber warum wählen ausgerechnet Rote und Grüne solche charismatische Politiker, statt eine solide und vernünftige Politik? Ich höre von Linken immer, dass sie so gebildet sind und die Sache wählen. Das ist doch gelogen, wie man sieht.

Der nette wiedergewählte Winfried Kretschmann und die nette Hannelore Kraft
lassen abertausende Kinder zurück und Schulpolitik ist nun wirklich Ländersache. Und wenn jetzt die Ex SED noch mitregiert, wo man von Fleiß, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit und Drogenfreiheit nichts hält (genauso übrigens wie bei linken Grünen und linken Sozialdemokraten), dann wird die Welt angeblich besser? Wer soll das denn glauben?

Alle rot/rot/grünen Wähler sollten darüber mal nachdenken, ob es wirklich klug ist, nette Nieten zu wählen.

wird jetzt alles besser - CDU Frau ist Kultusministerin und bringt BAWUE wieder zurueck an die Spitze.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Fazer »

pikant hat geschrieben:(21 Nov 2016, 10:50)

der hat Mut, ist frisch und bringt neue Idden in den Wahlkampf!
mit der Regierungsriege unter Merkel ist beim Waehler kein Staat zu machen - Gabriel, Nahles, Schwesig sind zu blass und stehen fuer grosse Koaliiton und dienen unter Merkel.
Steinmeier wird lieber Bundespraesident.

bleibt nur noch Martin Schulz die Allzweckwaffe aus Bruessel!
Bist du bei Twitter? Liest du die Stegner Tweets? Der Typ ist wirklich eine Drecksschleuder. Nicht umsonst wurde er von den eigenen Genossen in S-H von einer Kandidatur zum Ministerpräsidenten ferngehalten.
Freiheit bedeutet Verantwortung; das ist der Grund, weshalb sich die meisten vor ihr fürchten. (George Bernard Shaw)
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Christian12 »

Rotrotgrün kann man ausschließen, nachdem die SPD den Agenda-Mann Steinmeier zum Bundespräsidenten vorgeschlagen hat.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von pikant »

Fazer hat geschrieben:(21 Nov 2016, 11:23)

Bist du bei Twitter? Liest du die Stegner Tweets? Der Typ ist wirklich eine Drecksschleuder. Nicht umsonst wurde er von den eigenen Genossen in S-H von einer Kandidatur zum Ministerpräsidenten ferngehalten.
mit SPD Genossen aus dem Norden hat die Partei gute Erfahrungen gemacht.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von JJazzGold »

pikant hat geschrieben:(21 Nov 2016, 10:50)

der hat Mut, ist frisch und bringt neue Idden in den Wahlkampf!
mit der Regierungsriege unter Merkel ist beim Waehler kein Staat zu machen - Gabriel, Nahles, Schwesig sind zu blass und stehen fuer grosse Koaliiton und dienen unter Merkel.
Steinmeier wird lieber Bundespraesident.

bleibt nur noch Martin Schulz die Allzweckwaffe aus Bruessel!
Stegner ist der Palmer bei der SPD, ein stilloser, hoch aggressiver Wadenbeisser.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Welfenprinz »

Ja gut,auch der “Wadenbeisser“ ist eine in der politischen Auseinandersetzung immmer wieder gern besetzte Funktion. :)
Fragt sich ja nur in welche Richtung er schnappen soll.
Die SPD hat jetzt ja die wahrlich nicht leichte Selbstfindungsaufgabe zur Positionierung im Wahlkampf.
Groko ist ne relativ sichere Variante weiter mit zu regieren, produziert aber Überdrussreaktionen.
Ne Aussage-frühzeitig?-in Richtung RRG wäre eine Positionierung,die der Republik politisch wohl gut täte,birgt aber grosse Risiken hinsichtlich des Erfolges.

Gesucht wird die eierlegende Wollmilchwahlkampfsau. :)
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Fazer »

pikant hat geschrieben:(21 Nov 2016, 11:28)

mit SPD Genossen aus dem Norden hat die Partei gute Erfahrungen gemacht.
Das ist als Argument zu platt. Stegner ist vom ganzen Auftreten her ein Kotzbrocken, der taugt nicht für die Bundesebene. Eher sollte die SPD den Scholzomaten voranschicken, oder auch Albig.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Alexyessin »

Fazer hat geschrieben:(21 Nov 2016, 11:54)

Das ist als Argument zu platt. Stegner ist vom ganzen Auftreten her ein Kotzbrocken, der taugt nicht für die Bundesebene. Eher sollte die SPD den Scholzomaten voranschicken, oder auch Albig.
Stegner for Kanzler. Wenn schon, denn shcon.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Fazer »

Welfenprinz hat geschrieben:(21 Nov 2016, 11:43)

Ja gut,auch der “Wadenbeisser“ ist eine in der politischen Auseinandersetzung immmer wieder gern besetzte Funktion. :)
Fragt sich ja nur in welche Richtung er schnappen soll.
Die SPD hat jetzt ja die wahrlich nicht leichte Selbstfindungsaufgabe zur Positionierung im Wahlkampf.
Groko ist ne relativ sichere Variante weiter mit zu regieren, produziert aber Überdrussreaktionen.
Ne Aussage-frühzeitig?-in Richtung RRG wäre eine Positionierung,die der Republik politisch wohl gut täte,birgt aber grosse Risiken hinsichtlich des Erfolges.

Gesucht wird die eierlegende Wollmilchwahlkampfsau. :)
Das Problem der SPD bleibt eben die Positionierung. Die linken in der SPD und die Gewerkschaften befürworten einen Linksruck. Da stehen aber eben schon die Linke und die Grünen, das Potential ist schon verteilt. Die SPD war mit Schröder gerade erfolgreich, weil dieser sich um die Mitte der Gesellschaft gekümmert hat. Mit Steuererhöhungen, Abschaffung von Ehegattensplitting etc. greifen die Grünen und die linken der SPD aber diese Mitte eben an, selbst wenn sie vorgeben es sei anders gemeint. Die SPD müsste einmal mehr sagen, dass Hartz IV richtig war, und dass man jetzt keine Rentenpolitik zu Lasten der Jungen machen wird. Sie müsste die wirtschaftlichen Erfolge Deutschlands auch als eigene verkaufen, anstelle daran zu sägen. Nur das kann erfolgreich sein. RRG wird dann allerdings schwierig ...
Freiheit bedeutet Verantwortung; das ist der Grund, weshalb sich die meisten vor ihr fürchten. (George Bernard Shaw)
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Fazer »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Nov 2016, 11:58)

Stegner for Kanzler. Wenn schon, denn shcon.
Das gäbe dann jedenfalls eine Keilerei. Aber die SPD dürfte dabei am Ende nicht gut wegkommen.
Freiheit bedeutet Verantwortung; das ist der Grund, weshalb sich die meisten vor ihr fürchten. (George Bernard Shaw)
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Piranha »

Wähler hat geschrieben:(21 Nov 2016, 06:07)

Du möchtest also mit der Vermögenssteuer den Mindestlohn erhöhen und eine Mindestrente einführen? Das Schaffen von modernen wettbewerbsfähigen Arbeitsplätzen bleibt privaten Unternehmern allein überlassen?
So ein Blödsinn.
Versuchs mal mit einer ganz grundsätzlichen Überlegung: In Deutschland ist von ALLEM zu viel da, die Deutschen produzieren knapp 9% mehr Zeug als sie verbrauchen und haben trotzdem knappe 3 Mio. offizielle Arbeitslose, Aufstocker mitgerechnet sogar knappe 15 Mio.
Wie offensichtlich kann es sein, dass da entweder viel zu viel gearbeitet wird, oder die Arbeiter viel zu wenig Lohn bekommen, oder beides?

Die bisherige Lösung die Überschüsse auf Pump ins Ausland zu verkaufen funktioniert nicht mehr, weil
a) Handelspartner mit eigener Währung immer nur mit Abwertung bezahlen und
b) Handelspartner im Euro nur mit Schuldscheinen bezahlen, die in der EZB auflaufen aber niemals ausgelöst werden können.

Was also muss passieren, damit diese Situation nicht im Kollaps der deutschen Industrie endet?
Wenn du mich fragst, muss die Arbeitszeit für ALLE so weit verkürzt werden, dass die ganzen 15 Mio. die derzeit unterbeschäftigt sind sich aus eigener Kraft ernähren können und finanziert wird das ganz simpel aus der Tatsache, dass wenn die allermeisten Bezieher von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe keinen Bedarf an Hilfe mehr haben, die Sozialabgaben auf dem Lohnzettel nahezu ganz wegfallen.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Positiv Denkender »

Fazer hat geschrieben:(21 Nov 2016, 11:58)

Das Problem der SPD bleibt eben die Positionierung. Die linken in der SPD und die Gewerkschaften befürworten einen Linksruck. Da stehen aber eben schon die Linke und die Grünen, das Potential ist schon verteilt. Die SPD war mit Schröder gerade erfolgreich, weil dieser sich um die Mitte der Gesellschaft gekümmert hat. Mit Steuererhöhungen, Abschaffung von Ehegattensplitting etc. greifen die Grünen und die linken der SPD aber diese Mitte eben an, selbst wenn sie vorgeben es sei anders gemeint. Die SPD müsste einmal mehr sagen, dass Hartz IV richtig war, und dass man jetzt keine Rentenpolitik zu Lasten der Jungen machen wird. Sie müsste die wirtschaftlichen Erfolge Deutschlands auch als eigene verkaufen, anstelle daran zu sägen. Nur das kann erfolgreich sein. RRG wird dann allerdings schwierig ...
Besser wäre unmöglich . Man braucht Deutschland nur mit anderen Staaten vergleichen .Da müsste auch der Dümmste erkennen das wir
besser dastehen als die meisten Staaten dieser Welt und Europas . Die SPD kann ja beileibe nicht behaupten Rentenpolitik nicht zu Lasten der jüngeren
gemacht zu haben .Die abschlagsfreie Rente mit 63 ist der bestes Beweis dafür .
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

Piranha hat geschrieben:(21 Nov 2016, 14:06)

So ein Blödsinn.
Versuchs mal mit einer ganz grundsätzlichen Überlegung: In Deutschland ist von ALLEM zu viel da, die Deutschen produzieren knapp 9% mehr Zeug als sie verbrauchen und haben trotzdem knappe 3 Mio. offizielle Arbeitslose, Aufstocker mitgerechnet sogar knappe 15 Mio.
.

woher kommen immer diese völlig HIRNRISSIGEN Zahlen? :rolleyes:
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Realist2014
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

Piranha hat geschrieben:(21 Nov 2016, 14:06)


Wenn du mich fragst, muss die Arbeitszeit für ALLE so weit verkürzt werden, dass die ganzen 15 Mio. die derzeit unterbeschäftigt sind sich aus eigener Kraft ernähren können und finanziert wird das ganz simpel aus der Tatsache, dass wenn die allermeisten Bezieher von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe keinen Bedarf an Hilfe mehr haben, die Sozialabgaben auf dem Lohnzettel nahezu ganz wegfallen.

noch mehr hirnrissige Zahlen...
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von pikant »

Positiv Denkender hat geschrieben:(21 Nov 2016, 16:01)

Besser wäre unmöglich . Man braucht Deutschland nur mit anderen Staaten vergleichen .Da müsste auch der Dümmste erkennen das wir
besser dastehen als die meisten Staaten dieser Welt und Europas . Die SPD kann ja beileibe nicht behaupten Rentenpolitik nicht zu Lasten der jüngeren
gemacht zu haben .Die abschlagsfreie Rente mit 63 ist der bestes Beweis dafür .
das ist richtig und in der Rentenpolitik machen beide grossen Parteien keine gute Figur!
da bin ich eher bei der Position der Gruenen, die Rentengerechtigkeit wollen und da fuehrt an der Rente mit 67 kein Weg dran vorbei, wenn man ehrlich bleiben will.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von pikant »

Piranha hat geschrieben:(21 Nov 2016, 14:06)



Was also muss passieren, damit diese Situation nicht im Kollaps der deutschen Industrie endet?
Wenn du mich fragst, muss die Arbeitszeit für ALLE so weit verkürzt werden, dass die ganzen 15 Mio. die derzeit unterbeschäftigt sind sich aus eigener Kraft ernähren können und finanziert wird das ganz simpel aus der Tatsache, dass wenn die allermeisten Bezieher von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe keinen Bedarf an Hilfe mehr haben, die Sozialabgaben auf dem Lohnzettel nahezu ganz wegfallen.
eine generelle Arbeitszeitverkuerzung ist keine Loesung, denn dadurch wuerden viel mehr Menschen als bisher von Sozialleistungen abhaengig werden und ob eine generelle Arbeitszeiverkuerzung den Arbeitsmarkt merlich entlastet , das wage ich mal zu bezweifeln.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Piranha »

pikant hat geschrieben:(21 Nov 2016, 16:20)

eine generelle Arbeitszeitverkuerzung ist keine Loesung, denn dadurch wuerden viel mehr Menschen als bisher von Sozialleistungen abhaengig werden und ob eine generelle Arbeitszeiverkuerzung den Arbeitsmarkt merlich entlastet , das wage ich mal zu bezweifeln.
Gehts noch?
Wenn einer heute 5000€ brutto verdient und davon an Steuern und Abgaben so etwa die Hälfte abgeben muss, netto also so etwa 2500€ in der Tasche hat, wieviel verdient der, denn er seine Arbeitszeit um 5 Stunden pro Woche reduziert und dabei seine Sozialabgaben um den Betrag fallen, den er bisher an Steuern und Abgaben für Arbeitslosenversicherung und HartzIV-Umverteilung bezahlt?
Immer noch 2500€ vielleicht?
Warum sollte irgendwer weniger netto verdienen, nur weil er brutto weniger bekommt und im Gegenzug weniger Steuern und Abgaben bezahlt?
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von pikant »

Piranha hat geschrieben:(21 Nov 2016, 16:32)

Gehts noch?
Wenn einer heute 5000€ brutto verdient und davon an Steuern und Abgaben so etwa die Hälfte abgeben muss, netto also so etwa 2500€ in der Tasche hat, wieviel verdient der, denn er seine Arbeitszeit um 5 Stunden pro Woche reduziert und dabei seine Sozialabgaben um den Betrag fallen, den er bisher an Steuern und Abgaben für Arbeitslosenversicherung und HartzIV-Umverteilung bezahlt?
Immer noch 2500€ vielleicht?
Warum sollte irgendwer weniger netto verdienen, nur weil er brutto weniger bekommt und im Gegenzug weniger Steuern und Abgaben bezahlt?
wenn man weinger arbeitet, verdient man auch weniger - das ist der Normalzustand.
30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich ist finanziell fuer die Unternehmen nicht machbar.
Unternehmen wollen Gewinne machen und nicht dass der AN immer weniger arbeitet bei vollem Lohn - da spielen dann die Unternehmensverantwortlichen nicht mehr mit.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von DarkLightbringer »

Realist2014 hat geschrieben:(21 Nov 2016, 16:04)

woher kommen immer diese völlig HIRNRISSIGEN Zahlen? :rolleyes:
Das werden Zahlen für den Wahlkampf sein, von irgendeinem Lobby-Verein zugesteckt. Das maßlose übertreiben gehört zum Geschäft. Man könnte dem entgegnen, wir haben praktisch Vollbeschäftigung, abgesehen von durchschnittlich 1,5 Erwerbslosen pro Tausend.

;)
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von JJazzGold »

Piranha hat geschrieben:(21 Nov 2016, 14:06)

So ein Blödsinn.
Versuchs mal mit einer ganz grundsätzlichen Überlegung: In Deutschland ist von ALLEM zu viel da, die Deutschen produzieren knapp 9% mehr Zeug als sie verbrauchen und haben trotzdem knappe 3 Mio. offizielle Arbeitslose, Aufstocker mitgerechnet sogar knappe 15 Mio.
Wie offensichtlich kann es sein, dass da entweder viel zu viel gearbeitet wird, oder die Arbeiter viel zu wenig Lohn bekommen, oder beides?

Die bisherige Lösung die Überschüsse auf Pump ins Ausland zu verkaufen funktioniert nicht mehr, weil
a) Handelspartner mit eigener Währung immer nur mit Abwertung bezahlen und
b) Handelspartner im Euro nur mit Schuldscheinen bezahlen, die in der EZB auflaufen aber niemals ausgelöst werden können.

Was also muss passieren, damit diese Situation nicht im Kollaps der deutschen Industrie endet?
Wenn du mich fragst, muss die Arbeitszeit für ALLE so weit verkürzt werden, dass die ganzen 15 Mio. die derzeit unterbeschäftigt sind sich aus eigener Kraft ernähren können und finanziert wird das ganz simpel aus der Tatsache, dass wenn die allermeisten Bezieher von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe keinen Bedarf an Hilfe mehr haben, die Sozialabgaben auf dem Lohnzettel nahezu ganz wegfallen.
Sind denn die AN Deutschlands zum Großteil offen für die Idee, dass ihre Arbeitszeit und damit auch ihr Gehalt gekürzt wird?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Nov 2016, 16:50)

Sind denn die AN Deutschlands zum Großteil offen für die Idee, dass ihre Arbeitszeit und damit auch ihr Gehalt gekürzt wird?

natürlich NICHT

das sind linke Hirngespinste...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Piranha »

UN GLAUB LICH was hier für ein Dünnsinn gepostet wird.
Ich empfehle den betreffenden Usern die Grundschule zu wiederholen, da mangelt es schon am kleinen 1x1.

Weniger Arbeit => weniger brutto = weniger Steuern von weniger brutto => gleiches netto
Zuletzt geändert von Piranha am Montag 21. November 2016, 17:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von pikant »

Piranha hat geschrieben:(21 Nov 2016, 17:11)

UN GLAUB LICH was hier für ein Dünnsinn gepostet wird.
Ich empfehle den betreffenden Usern die Grundschule zu wiederholen, da mangelt es schon am kleinen 1x1.

Weniger Arbeit => weniger brutto = weniger Steuern => gleiches netto
genial diese Rechnung
jetzt ist mir klar, warum der Sozialismus noch nirgends erfolgreich war :)
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Piranha »

Jau und dann SOFORT wieder links = Kommunismus, links-liberal existiert nicht, hatten wir schon 100x weiter oben.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von JJazzGold »

Realist2014 hat geschrieben:(21 Nov 2016, 17:04)

natürlich NICHT

das sind linke Hirngespinste...
Ich weiß, aber ich frage doch immer wieder gerne nach, vor allem, wenn es um den gut qualifizierten und dotierten EUR 5000.- Mitarbeiter geht, den ich ganz sicher nicht in Teilzeit bei Bezug seines vollen Gehalts gehen lasse.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

pikant hat geschrieben:(21 Nov 2016, 17:14)

genial diese Rechnung
jetzt ist mir klar, warum der Sozialismus noch nirgends erfolgreich war :)
das ist linke Ökonomie... :D
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von JJazzGold »

Piranha hat geschrieben:(21 Nov 2016, 17:11)

UN GLAUB LICH was hier für ein Dünnsinn gepostet wird.
Ich empfehle den betreffenden Usern die Grundschule zu wiederholen, da mangelt es schon am kleinen 1x1.

Weniger Arbeit => weniger brutto = weniger Steuern von weniger brutto => gleiches netto
Das ist falsch, selbst wenn der EUR 5000.- Verdiener bedingt durch Teilzeit = weniger brutto, in der Progressionskurve nach unten rutscht verliert er bei einer Reduzierung um 5 Stunden immer noch um die EUR 350.-netto.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Piranha »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Nov 2016, 17:34)

Das ist falsch, selbst wenn der EUR 5000.- Verdiener bedingt durch Teilzeit = weniger brutto, in der Progressionskurve nach unten rutscht verliert er bei einer Reduzierung um 5 Stunden immer noch um die EUR 350.-netto.
Gehts noch?

Erstmal sind 2500€ netto bei 176 Monatsarbeitsstunden ein netto-Stundenlohn von 14,20€.
5 Stunden weniger pro Woche oder auch 22 Stunden weniger im Monat wäre bei IDENTISCHEM Steuersatz, ganz ohne weniger Progression, ganz ohne irgendwas nur 312,40€ weniger.

Aber die würde er nur dann verlieren, wenn er nach wie vor dieselben Abgaben für Arbeitslosenversicherung und die HartzIV-Umverteilung hätte.
Zieh mal zusätzlich zur kleineren Progression den Teil ab, der an Arbeitslosenversicherung und von den Steuergeldern für HartzIV verwendet wird und rechne dann nochmal nach.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von JJazzGold »

Piranha hat geschrieben:(21 Nov 2016, 17:50)

Gehts noch?

Erstmal sind 2500€ netto bei 176 Monatsarbeitsstunden ein netto-Stundenlohn von 14,20€.
5 Stunden weniger pro Woche oder auch 22 Stunden weniger im Monat wäre bei IDENTISCHEM Steuersatz, ganz ohne weniger Progression, ganz ohne irgendwas nur 312,40€ weniger.

Aber die würde er nur dann verlieren, wenn er nach wie vor dieselben Abgaben für Arbeitslosenversicherung und die HartzIV-Umverteilung hätte.
Zieh mal zusätzlich zur kleineren Progression den Teil ab, der an Arbeitslosenversicherung und von den Steuergeldern für HartzIV verwendet wird und rechne dann nochmal nach.
Es sind ca. 27xx netto und bei einer Reduzierung um 5 Stunden ergibt sich ein netto Verlust von ca. 300.- bis 350.- Euro .
Woher ich das weiß? Weil ein Kollege in meiner Abteilung, der um die 5000.- Euro brutto verdiente, es war geringfügig mehr, um 5 Stunden reduzierte und einen monatlichen Nettoverlust von über EUR 3xx.- hatte.

Sie sollten ergo ihre Rechnung unter Berücksichtigung der korrekt ermittelten Nettosumme überprüfen.

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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Piranha »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Nov 2016, 18:13)

Es sind ca. 27xx netto und bei einer Reduzierung um 5 Stunden ergibt sich ein netto Verlust von ca. 300.- bis 350.- Euro .
Woher ich das weiß? Weil ein Kollege in meiner Abteilung, der um die 5000.- Euro brutto verdiente, es war geringfügig mehr, um 5 Stunden reduzierte und einen monatlichen Nettoverlust von über EUR 3xx.- hatte.

Sie sollten ergo ihre Rechnung unter Berücksichtigung der korrekt ermittelten Nettosumme überprüfen.

Au weia!
[...]

Wie viel weniger Sozialabgaben in % vom Einkommen hatte dein Kollege durch die Arbeitszeitverkürzung?
Überhaupt nichts weniger vielleicht?
Warum nicht?
Vielleicht weil ein einzelner Arbeitnehmer bei Arbeitszeitverkürzung nicht die Sozialabgaben für knapp 15 Mio. Unterbeschäftigte aufhebt?
Wäre das immer noch überhaupt nicht weniger, wenn sich nahezu alle derzeit Unterbeschäftigten selber ernähren könnten?
Zuletzt geändert von Brainiac am Dienstag 22. November 2016, 16:08, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [MOD] Beleidigung
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

Piranha hat geschrieben:(21 Nov 2016, 18:32)

[...]

Wie viel weniger Sozialabgaben in % vom Einkommen hatte dein Kollege durch die Arbeitszeitverkürzung?
Überhaupt nichts weniger vielleicht?
Warum nicht?
Vielleicht weil ein einzelner Arbeitnehmer bei Arbeitszeitverkürzung nicht die Sozialabgaben für knapp 15 Mio. Unterbeschäftigte aufhebt?
Wäre das immer noch überhaupt nicht weniger, wenn sich nahezu alle derzeit Unterbeschäftigten selber ernähren könnten?

ich frage mich woher diese idiotischen 15 Mio kommen?

vielleicht ein Leseproblem?

sollten es möglicherweise 1,5 Mio sein?
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Nov 2016, 17:34)

Das ist falsch, selbst wenn der EUR 5000.- Verdiener bedingt durch Teilzeit = weniger brutto, in der Progressionskurve nach unten rutscht verliert er bei einer Reduzierung um 5 Stunden immer noch um die EUR 350.-netto.
In einer Gesellschaft, in der Bezüge von EUR 5000 weit weit oberhalb der Existenzrkrisenschwelle liegen, verliert ja der Verdiener durch Verlust von 350 netto nicht wirklich. Im Gegenteil. Er würde gewinnen: An Freizeit. An Lebensqualität. Es ist lediglich die Logik des kapitalistischen Wachstumszwangs, dies als "Verlust" verinnerlichen zu lassen.

Letzten Sonntag gabs in Teil 2 (von 6) der von mir mit Spannung erwarteten Reihe von Deutschlandradio "Essay und Diskurs" zur (kritischen) Neubewertung von Karl Marxens Kapital eine Folge zum Thema "Ursprüngliche Akkumulation". Daraus:
Vor allem aber müssen heute die noch nicht aussortierten Geber von Arbeitskraft in den reichen kapitalistischen Ländern unter Ausnutzung elementarer menschlicher Integrations- und Anerkennungsbedürfnisse dazu bewogen werden, sich ungeachtet stagnierender oder sinkender Bezahlung immer länger und disponibler zu verausgaben, obwohl sie längst mehr haben, als sie vernünftigerweise brauchen können - aus Angst, es zu verlieren, aus Gier nach immer demselben Neuen, aus Neid oder aus Langeweile, weil ihnen eine durchkapitalisierte Lebenswelt außerhalb von Erwerb und Konsum nichts mehr zu bieten hat. Die Marxsche Analyse der ursprünglichen Akkumulation ruft uns den Zwangscharakter des Kapitalismus als Lebensweise in Erinnerung - die auf Dauer gestellte akkumulationskonforme Erziehung mittels bewusstseinspflegerischer Gewaltanwendung, die uns daran hindern soll, uns in die Zufriedenheit einer neuen Bedarfswirtschaft zurückzuziehen und das auf Wachstum versessene Kapital sich selbst zu überlassen. Im entwickelten Kapitalismus der Gegenwart sollen wir es für moralisch geboten halten, uns dem globalen Wettbewerb auszusetzen, damit wir ja nicht rasten und dabei rosten, und wir müssen lernen zu konsumieren, damit wir produzieren können, statt umgekehrt.
(http://www.deutschlandfunk.de/re-das-ka ... _id=370365)

Hochinteressant diese aktuelle (kritische) Neubewertung marxistischer Ökonomie. Gleichermaßen bloßgestellt wurde in der verwiesenen Sendung die schier unglaubliche Naivität und Dummköpfigkeit einer kritiklosen Adam-Smith-Verehrung (auch unter heutigen Studenten der wirtschaftswissenschaftlichen Fächer): Dass nämlich dieses simplifizierende Modell der Nähnadel-Fabrikation mit ihrer rationalen horizontalen Arbeitsteiligkeit vollständig die vertikale Kapital- und Lenkungsungleichheit unterschlägt.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Abchecker »

Wäre mir lieber als die AFD, weil bei der zahlt man bekanntlich schon einen Spitzensteuersatz wenn man über dem Existenzminimu drüber ist. Man zahlt dann den selben prozentsatz wie jemand der das 5 fache Verdient nur das dem durchschnitt weh tut aber den Wohlhabenden nicht. Wenn ich deren Steuersystem schon sehe 25 % Spitzensteuersatz das mit 23000 € Jahreneinkommen das ist doch wucher und nicht gerecht; im Verhältnis zu jemand der Hundertausende Jahreabrutto hat ?

Damit ihr vieleicht mal versteht das rot rot grün eine Lösung ist. Mal ein Video was die doofe AFD mal gut erklärt.

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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von Realist2014 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Nov 2016, 19:07)

In einer Gesellschaft, in der Bezüge von EUR 5000 weit weit oberhalb der Existenzrkrisenschwelle liegen, verliert ja der Verdiener durch Verlust von 350 netto nicht wirklich. Im Gegenteil. Er würde gewinnen: An Freizeit. An Lebensqualität. Es ist lediglich die Logik des kapitalistischen Wachstumszwangs, dies als "Verlust" verinnerlichen zu lassen.

.


die 350 Euro sind ja sicher auch verplant - für Miete, Leasingraten usw.

das nun mal gar nichts mit "kapitalistischem Wachstumszwang" zu tun

Sondern mit dem Verlangen nach materiell BESSER ( Wohnung, Auto, Urlaub usw...)

ob das sinnvoll ist- das - muss natürlich jeder selber für sich entscheiden

im untergegangenen "real existierenden Sozialimus" stellte sich diese Frage ja nicht+

da gab es nur "Scheiss"-wohungen, "Scheiss"-autos usw. Und Urlaub nur innerhalb des Ostblock-Geheges... :D
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Nov 2016, 19:07)

In einer Gesellschaft, in der Bezüge von EUR 5000 weit weit oberhalb der Existenzrkrisenschwelle liegen, verliert ja der Verdiener durch Verlust von 350 netto nicht wirklich. Im Gegenteil. Er würde gewinnen: An Freizeit. An Lebensqualität. Es ist lediglich die Logik des kapitalistischen Wachstumszwangs, dies als "Verlust" verinnerlichen zu lassen.

Letzten Sonntag gabs in Teil 2 (von 6) der von mir mit Spannung erwarteten Reihe von Deutschlandradio "Essay und Diskurs" zur (kritischen) Neubewertung von Karl Marxens Kapital eine Folge zum Thema "Ursprüngliche Akkumulation". Daraus:


(http://www.deutschlandfunk.de/re-das-ka ... _id=370365)

Hochinteressant diese aktuelle (kritische) Neubewertung marxistischer Ökonomie. Gleichermaßen bloßgestellt wurde in der verwiesenen Sendung die schier unglaubliche Naivität und Dummköpfigkeit einer kritiklosen Adam-Smith-Verehrung (auch unter heutigen Studenten der wirtschaftswissenschaftlichen Fächer): Dass nämlich dieses simplifizierende Modell der Nähnadel-Fabrikation mit ihrer rationalen horizontalen Arbeitsteiligkeit vollständig die vertikale Kapital- und Lenkungsungleichheit unterschlägt.
Mich hat ohnehin gewundert, dass der User als Beispiel diese Größenordnung des Einkommens wählte. Man muss sich aber auch hier den Verlust, langfristig betrachtet wirkt er sich auf die spätere Rentenleistung aus, leisten können und wollen. EUR 350.- sehen hier nicht nach einem großen Verlust aus, machen sich aber nichts desto trotz bemerkbar, wenn man Alleinverdiener ist, das neu gebaute Haus noch abbezahlt werden muss und Frau und Kinder versorgt werden müssen. Der Kollege hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, hat sich aber letzten Endes für mehr Zeit für die Familie und auch anteilig für sich entschieden. ;)

Danke für den Link, den habe ich notiert und sehe gerne mal rein, aber, ich hoffe um Verständnis, erst nach dem Urlaub.
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Re: Wie wärs mit Rot-Rot-Grün?

Beitrag von hallelujah »

schokoschendrezki hat geschrieben:In einer Gesellschaft, in der Bezüge von EUR 5000 weit weit oberhalb der Existenzrkrisenschwelle liegen, verliert ja der Verdiener durch Verlust von 350 netto nicht wirklich.

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