Terror nach Ferdinand von Schirach

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Schuldig oder nicht schuldig ?

Umfrage endete am Donnerstag 20. Oktober 2016, 21:42

Schuldig
14
40%
Nichtschulding
21
60%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 35
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JJazzGold
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von JJazzGold »

X3Q hat geschrieben:(18 Oct 2016, 10:41)

Nein. Die Triage ist da gar nicht mal so ein schlechtes Beispiel. Denn wie diese abzulaufen hat, ist eben nicht in Gesetzen verankert. Der Gesetzgeber hält sich hier vornehmlich zurück. Aus gutem Grund.

--X
Die ICAO gibt im ASM eindeutige Organisationsvorgaben, an denen sich im Zuge der Verträge das LBA und damit der Flughafenbetreiber orientiert.

Es ist, mit Verlaub, Unsinn in die Potenz erhoben, zu behaupten, es würden in einer Triage Menschen zum Sterben aussortiert.
Die Sortierung in Tote, schwer Verletzte, leicht Verletzte und Unverletzte erfolgt zügig, um sicher zu stellen, dass die Schwerverletzten lebensrettende Maßnahmen erfahren und nicht um zu entscheiden, ob man sie zugunsten anderer Verletzter sterben lassen soll.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

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Keoma
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Keoma »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2016, 10:55)

Die ICAO gibt im ASM eindeutige Organisationsvorgaben, an denen sich im Zuge der Verträge das LBA und damit der Flughafenbetreiber orientiert.

Es ist, mit Verlaub, Unsinn in die Potenz erhoben, zu behaupten, es würden in einer Triage Menschen zum Sterben aussortiert.
Die Sortierung in Tote, schwer Verletzte, leicht Verletzte und Unverletzte erfolgt zügig, um sicher zu stellen, dass die Schwerverletzten lebensrettende Maßnahmen erfahren und nicht um zu entscheiden, ob man sie zugunsten anderer Verletzter sterben lassen soll.
Na ja, ganz so ist es nicht.
Zumindest ich habe im Lazarettbetrieb gelernt, dass man hoffnungslose Fälle aussortiert, um hoffnungsvolleren Fällen eine Chance zu geben.
Da geht es ja um Situationen, wo man nicht jeden versorgen kann.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Svi Back

Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Svi Back »

odiug hat geschrieben:(18 Oct 2016, 10:52)

Ha jo ... erst einmal halte ich das Stueck von Schirach fuer schwach.
Es reduziert einen sehr komplexen Sachverhalt auf eine simple schwarz weiss Perspektive und das zeigt sich auch im Abstimmungsverhalten des Fernsehpublikums.
Das ist mehr eine Kritik am Autor als eine am Publikum.
Aber wenn du dich in der Kritik angesprochen fuehlst, dann wird das seine Gruende haben.
nö, ich fühle mich nicht angesprochen, weil ich ja schrieb, dass es sowohl moralisch, als rechtlich nicht einfach zu bewerten ist. Keine Ahnung welche Jacke du mir wieder überstülpen willst. Vielleicht so eine Art Zwangshandlung. :D
Und über das Theaterstück kann ich keine Aussage treffen.
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schelm
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von schelm »

Der General hat geschrieben:(18 Oct 2016, 02:29)

Entscheident ist die Tatsache, dass es noch 15 Minuten gedauert hätte, bis das Flugzeug das Stadion erreicht hätte! In 15 Minuten hätte noch viel passieren können. Passagiere/Pilot hätten den Terrorist überwälltigen können usw...usw...
15 Minuten vorm Stadion begann der Sinkflug. Wann genau gefeuert wurde, blieb imho etwas nebulös. Wäre allerdings mMn auch zu früh. Die Möglichkeiten zur Überwältigung sehe ich als unrealistisch. Cockpittüren sind heute verstärkt, und wie der Fall German Wings zeigte, auch sicher. Wenn man im Cockpit sitzt. :|

Für die konkrete Entscheidung wäre auch wichtig zu erkennen, ob noch Piloten fliegen oder die Terroristen selber. Im letzteren Fall würde ich die Entscheidung noch weniger von den 15 Minuten Zeitfenster abhängig machen, wenn die Terroristen bisher zielstrebig handelten und auf nichts reagierten.
Die Argumentation von der Staatsanwältin in Bezug auf Organspende war stark.

Nein, war sie nicht. Sie war schlicht falsch. Die bedürftigen Organempfänger müssen nicht innerhalb von Minuten eine Transplantation erhalten, dieser Fall birgt zahlreiche realistische Alternativen, die nicht mit der Unmittelbarkeit der Situation des Anschlags vergleichbar sind.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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JJazzGold
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von JJazzGold »

Keoma hat geschrieben:(18 Oct 2016, 10:58)

Na ja, ganz so ist es nicht.
Zumindest ich habe im Lazarettbetrieb gelernt, dass man hoffnungslose Fälle aussortiert, um hoffnungsvolleren Fällen eine Chance zu geben.
Da geht es ja um Situationen, wo man nicht jeden versorgen kann.
Es ist die verpflichtende Aufgabe eines Krisenmanagements, um u.a. bereits im Vorfeld sicher zu stellen, dass ausreichend Versorgungspersonal innerhalb kürzesten Zeitraums zur Verfügung steht.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von holymoly »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2016, 10:55)

Die ICAO gibt im ASM eindeutige Organisationsvorgaben, an denen sich im Zuge der Verträge das LBA und damit der Flughafenbetreiber orientiert.

Es ist, mit Verlaub, Unsinn in die Potenz erhoben, zu behaupten, es würden in einer Triage Menschen zum Sterben aussortiert.
Die Sortierung in Tote, schwer Verletzte, leicht Verletzte und Unverletzte erfolgt zügig, um sicher zu stellen, dass die Schwerverletzten lebensrettende Maßnahmen erfahren und nicht um zu entscheiden, ob man sie zugunsten anderer Verletzter sterben lassen soll.
Das geht bei 10 Verletzten...zwei Ärzten und drei Sanitätern noch gut nach Plan.
Ich brauche an den Zahlen nicht viel drehen, oder nur ein paar identische Verletzungen einbringen und du selektierst wie du es in dem Moment für richtig erachtest.
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen

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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von JJazzGold »

holymoly hat geschrieben:(18 Oct 2016, 11:02)

Das geht bei 10 Verletzten...zwei Ärzten und drei Sanitätern noch gut nach Plan.
Ich brauche an den Zahlen nicht viel drehen, oder nur ein paar identische Verletzungen einbringen und du selektierst wie du es in dem Moment für richtig erachtest.
Siehe meine Antwort an Keoma.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Itu »

Einige hier würden absolut kaltschnäuzig 70164 Menschen Opfern und sich danach immer noch rühmen was sie doch für tolle Humanisten sind


Andererseits aber,wenn der verantwortliche Planer dieses Anschlages dann irgendwo auf der Welt bei einen wie auch immer gearteten Zugriff ins Gras beißt wird dieser Tote regelrecht zum Opfer gemacht
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Keoma »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2016, 11:04)

Siehe meine Antwort an Keoma.
Und die ist bestenfalls illusorisch.
Wir reden von einem Extremfall, für den ist niemand gerüstet.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von holymoly »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2016, 11:04)

Siehe meine Antwort an Keoma.
Blödsinn. Ich baue dir ein Szenario, in dem du in die Rolle des Sensenmannes und dem Allmächtigen gleichzeitig steckst. Da kannst du dir den Ablaufplan der Triage sonnst wo hinstecken.
Und das was du da am wenigsten brauchst, ist ein pensionierter Politiker a la Baum, der dir im Nachhinein erzählt das es dieses Szenario so gar hätte geben dürfen.
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen

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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von schelm »

odiug hat geschrieben:(18 Oct 2016, 10:36)

Wo wir gerade bei Kant sind, der ja auch zitiert wurde.
Schirach liess die Begruendung Kants weg, warum man auch in dem von Kant beschriebenen Fall nicht luegen soll, als er dem Verteidiger die Geschichte mit dem Moerder und dem Bruder in den Mund legte.
Letztlich sagt Kant, dass man auch mit der Luege das Unheil, dass man vermeiden will, heraufbeschwoeren kann.
In dem Beispiel, sofern ich mich recht erinnere, flieht der Bruder vor dem Moerder aus dem Fenster, ohne dass der Hausherr etwas davon mitbekommt und mit der Luege, weisst er den Moerder weg und damit den Bruder direkt in die Haende des Moerders.
Also genau die Situation, in der sich der Pilot befand, der ja auch nicht wissen konnte, ob die Passagiere in ihrem Versuch, die Terroristen zu ueberwaeltigen, nicht doch erfolgreich gewesen waeren.
Letztlich dienen hier genannte Alternativen nur dem Ausweichen vor der Situation die an irgendeinem Punkt nach menschlichem Ermessen unausweichlich erscheint. Spitzen wir es zu : 60 Sekunden vorm Stadion, Anflug in relativ freiem Terrain, die Entführer fliegen das Flugzeug, beginnen bereits " Allahu Akbar " über Funk zu schreien, neben der Maschine der feuerbereite Kampfjet. Im Stadion 70 000 Menschen.

Wir verletzen die Würde der 70 000 nicht, weil wir Ihnen nicht zumuten wollen, durch den Abschuss der Maschine ihr Leben zu retten, auf Kosten der Verlängerung der Lebensspanne der Passagiere um einige Sekunden. Also lassen wir alle sterben, tragen damit der Würde der Passagiere und der Opfer im Stadion Rechnung. Echt jetzt ?
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von JJazzGold »

Keoma hat geschrieben:(18 Oct 2016, 11:19)

Und die ist bestenfalls illusorisch.
Wir reden von einem Extremfall, für den ist niemand gerüstet.
Für Extremfälle sind wir besser gerüstet, als für einen Wald- und Wiesenunfall.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von holymoly »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2016, 11:56)

Für Extremfälle sind wir besser gerüstet, als für einen Wald- und Wiesenunfall.
Das heißt?
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen

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Zunder
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Zunder »

odiug hat geschrieben:(18 Oct 2016, 09:54)

Das Schluesselwort ist: unschuldig.
Das Schlüsselwort heißt: DILEMMA.
Kann über jemanden gerichtet werden, der nur die Wahl zwischen zwei FALSCHEN Handlungsoptionen hat?
Unschuldig kann er aus dieser Situation überhaupt nicht herauskommen. Das gibt aber niemanden das Recht, ihn zu verurteilen.
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Raskolnikof
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Raskolnikof »

Das ganze Dilemme ist auch der Tatsache geschuldet, dass unsere Verfassung wie in Stein gemeißelt ist. Es muss die Möglichkeit geben die Verfassung unserer Jetztzeit anzupassen. Das gilt auch und insbesondere für den § 1 (Menschenwürde).
Aber wahrscheinlich muss tatsächlich erst einmal so etwas wie in dieser fiktiven Geschichte gezeigten Dilemmas real passieren mit tausenden von Toten, damit Politiker und Verfassungsrechtler- und Schützer endlich aufwachen oder von einer Mehrheit Andersdenkender überstimmt bzw. abgewählt werden.
Bei Hernn Baum scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Zu Zeiten seiner Amtszeit hatten wir noch eine andere Welt. Zwar gab es auch schon Terror, aber nicht in der heutigen Brutalität. Wir alle müssen endlich begreifen, dass wir uns innerhalb Europas im Krieg befinden. Von deutschen Soldaten, die irgendwo auf den Kriegsschauplätzen dieser Welt den Feind eliminieren sollen verlangt auch kein Politiker und kein Verfassungsschützer, dass sie vor dem Druck auf den roten Knopf oder dem Abzug in Gedanken nochmal schnell die Verfassung durchgehen und danach handeln. Da fliegen die Granaten blind irgendwo in Richtung Feind, egal, wie viele Zivilisten sich gerade im Zielgebiet aufhalten.

Ich wünsche mir einfach mehr Mitspracherecht des Volkes in Form von Volksbefragungen. Die Schweiz macht es vor. Da ist die Verfassung wiederholt in Teilen der aktuellen Zeit angepasst worden, ohne dass die Verfassung gleich komplett neu geschrieben werden musste. Im Grunde sind die Schweizer recht konservativ und hängen an ihrer Verfassung. Andererseits hängen sie nicht so sehr an den alten Zöpfen und sind offen für sensibel vorgenommene Veränderungen, wenn dies dem allgemeinen Volksempfinden entspricht und dem Wohl aller dient.
Zuletzt geändert von Raskolnikof am Dienstag 18. Oktober 2016, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von holymoly »

Zunder hat geschrieben:(18 Oct 2016, 12:23)

Das Schlüsselwort heißt: DILEMMA.
Kann über jemanden gerichtet werden, der nur die Wahl zwischen zwei FALSCHEN Handlungsoptionen hat?
Unschuldig kann er aus dieser Situation überhaupt nicht herauskommen. Das gibt aber niemanden das Recht, ihn zu verurteilen.
Darum ist es wichtig, für solche Situationen entsprechende gesetzliche Regelungen zu entwickeln. Der Pilot als Ausführender, darf nicht noch mit der Entscheidung belastet werden.
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen

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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von holymoly »

Raskolnikof hat geschrieben:(18 Oct 2016, 12:28)

Das ganze Dilemme ist auch der Tatsache geschuldet, dass unsere Verfassung wie in Stein gemeißelt ist. Es muss die Möglichkeit geben die Verfassung unserer Jetztzeit anzupassen. Das gilt auch und insbesondere für den § 1 (Menschenwürde).
Aber wahrscheinlich muss tatsächlich erst einmal so etwas wie in dieser fiktiven Geschichte gezeigten Dilemmas real passieren mit tausenden von Toten, damit Politiker und Verfassungsrechtler- und Schützer endlich aufwachen oder von einer Mehrheit Andersdenkender überstimmt bzw. abgewählt werden.
Bei Hernn Baum scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Zu Zeiten seiner Amtszeit hatten wir noch eine andere Welt. Zwar gab es auch schon Terror, aber nicht in der heutigen Brutalität. wir alle müssen endlich begreifen, dass wir uns innerhalb Europas im Krieg befinden. Von deutschen Soldaten, die irgendwo auf den Kriegsschauplätzen dieser Welt den Feind eliminieren sollen verlangt auch kein Politiker und kein Verfassungsschützer, dass sie vor dem Druck auf den roten Knopf oder dem Abzug in Gedanken nochmal schnell die Verfassung durchgehen und danach handeln. Da fliegen die granaten blind irgendwo in Richtung Feind, egal, wie viele Zivilisten sich gerade im Zielgebiet aufhalten.

Ich wünsche mir einfach mehr Mitspracherecht des Volkes in Form von Volksbefragungen. Die Schweiz macht es vor. Da ist die Verfassung wiederholt in Teilen der aktuellen Zeit angepasst worden, ohne dass die Verfassung gleich komplett neu geschrieben werden müssen. Im Grunde sind die Schweizer recht konservativ und hängen an ihrer Verfassung. Andererseits hängen sie nicht so sehr an den alten Zöpfen und sind offen für sensibel vorgenommene Veränderungen, wenn dies dem allgemeinen Volksempfinden entspricht und dem Wohl aller dient.
d,accord
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen

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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Provokateur »

Eins vorneweg: Ich hab mir das nicht angeschaut. Über Medienberichte glaube ich aber, genug über das Gedankenexperiment gelesen zu haben, um mir eine Meinung zu bilden.

Vielleicht hätte es gereicht, mit zwei extrem kurzen und gezielten Feuerstößen aus der BMK die Triebwerke so zu zerstören, so dass der Flieger ohne Antrieb vorher zu Boden segelt? Er würde das Stadion nicht mehr erreichen. Wo und wie der niedersegelt, liegt dann in der Hand der Terroristen - eventuell lassen sie den ja auf einem Feld landen? Oder sie steuern den stumpf in den Boden. Ihr Ziel jedoch können sie nicht mehr erreichen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Itu

Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Itu »

Provokateur hat geschrieben:(18 Oct 2016, 12:35)

Eins vorneweg: Ich hab mir das nicht angeschaut. Über Medienberichte glaube ich aber, genug über das Gedankenexperiment gelesen zu haben, um mir eine Meinung zu bilden.

Vielleicht hätte es gereicht, mit zwei extrem kurzen und gezielten Feuerstößen aus der BMK die Triebwerke so zu zerstören, so dass der Flieger ohne Antrieb vorher zu Boden segelt? Er würde das Stadion nicht mehr erreichen. Wo und wie der niedersegelt, liegt dann in der Hand der Terroristen - eventuell lassen sie den ja auf einem Feld landen? Oder sie steuern den stumpf in den Boden. Ihr Ziel jedoch können sie nicht mehr erreichen.
Ist schon immer blöde wenn man Polizisten vorwirft warum sie nicht ins Bein geschossen haben

Aber DAS!!!
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von holymoly »

holymoly hat geschrieben:(18 Oct 2016, 12:32)

d,accord
Auch gut, der Ausflug ins Kriegsrecht. Letztendlich hat man sich damit nur das töten legitimiert. Da heutige Kriege oft asymmetrisch sind, befinden wir uns in einer Situation, die weder einem klassischen Krieg, noch einem echten Frieden entspricht. Die Amerikaner haben sich nach 9/11 im Krieg gesehen, obwohl es ein terroristischer Anschlag war.

Im Prinzip sind wir auf solch eine Situation überhaupt nicht vorbereitet, obwohl wir eine Realität erschaffen haben, die solch ein Szenario durchaus Wirklichkeit werden lassen kann.
Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen

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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Provokateur »

Itu hat geschrieben:(18 Oct 2016, 12:41)

Ist schon immer blöde wenn man Polizisten vorwirft warum sie nicht ins Bein geschossen haben

Aber DAS!!!
Bei dem Bein gehe ich mit.
Aber wie deutlich kann denn ein Jumbo manövrieren? Es handelt sich nicht um einem Jagdflieger, der flux von links nach rechts fliegen kann. Der Pilot kann in aller Ruhe eine Feuerleitlösung entwickeln, er kann sogar den unteren Teil der Triebwerke anvisieren, damit die Splitterwirkung der HE-Munition möglichst wenig die strukturelle Integrität der Tragflächen beschädigt.

Er kann es zumindest versuchen. Wenn es nicht klappt, hat er den selben Effekt wie durch den Abschuss mit einer Rakete.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Nathan »

Provokateur hat geschrieben:(18 Oct 2016, 12:35)

Eins vorneweg: Ich hab mir das nicht angeschaut. Über Medienberichte glaube ich aber, genug über das Gedankenexperiment gelesen zu haben, um mir eine Meinung zu bilden.

Vielleicht hätte es gereicht, mit zwei extrem kurzen und gezielten Feuerstößen aus der BMK die Triebwerke so zu zerstören, so dass der Flieger ohne Antrieb vorher zu Boden segelt? Er würde das Stadion nicht mehr erreichen. Wo und wie der niedersegelt, liegt dann in der Hand der Terroristen - eventuell lassen sie den ja auf einem Feld landen? Oder sie steuern den stumpf in den Boden. Ihr Ziel jedoch können sie nicht mehr erreichen.
Ne, sympathische Idee, aber technisch nicht zu machen. Die üblichen Jets sind nicht gleitflugtauglich. Ausfall aller Triebwerke führt zum unkontrollierbaren Absturz
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von holymoly »

Provokateur hat geschrieben:(18 Oct 2016, 12:35)

Eins vorneweg: Ich hab mir das nicht angeschaut. Über Medienberichte glaube ich aber, genug über das Gedankenexperiment gelesen zu haben, um mir eine Meinung zu bilden.

Vielleicht hätte es gereicht, mit zwei extrem kurzen und gezielten Feuerstößen aus der BMK die Triebwerke so zu zerstören, so dass der Flieger ohne Antrieb vorher zu Boden segelt? Er würde das Stadion nicht mehr erreichen. Wo und wie der niedersegelt, liegt dann in der Hand der Terroristen - eventuell lassen sie den ja auf einem Feld landen? Oder sie steuern den stumpf in den Boden. Ihr Ziel jedoch können sie nicht mehr erreichen.
Das ist jetzt mehr Wunschdenken und der Versuch sich vor einer Entscheidung zu drücken.
Die Szenarien kann man sich nicht passend für Gesetze drehen....die Gesetze müssen angepasst werden.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Nathan »

Unser Forum ist stärken von humanistischem Denken geprägt als Restdeutschland- 86% inclusive Radiomoderator hielten den Abschuss für gerechtfertigt.

Überraschung: der altgediente Kampfpilot hält die Aktion für Illegal. Klasse. Für den Rest gilt: Erschreckend wie schnell der Bürger unser Grundgesetz vergisst
Zuletzt geändert von Nathan am Dienstag 18. Oktober 2016, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von holymoly »

Provokateur hat geschrieben:(18 Oct 2016, 12:46)

Bei dem Bein gehe ich mit.
Aber wie deutlich kann denn ein Jumbo manövrieren? Es handelt sich nicht um einem Jagdflieger, der flux von links nach rechts fliegen kann. Der Pilot kann in aller Ruhe eine Feuerleitlösung entwickeln, er kann sogar den unteren Teil der Triebwerke anvisieren, damit die Splitterwirkung der HE-Munition möglichst wenig die strukturelle Integrität der Tragflächen beschädigt.

Er kann es zumindest versuchen. Wenn es nicht klappt, hat er den selben Effekt wie durch den Abschuss mit einer Rakete.
Du vergisst aber den Terrorist, der kein Bock auf kontrollierte Sinkflüge hat.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Provokateur »

holymoly hat geschrieben:(18 Oct 2016, 12:54)

Du vergisst aber den Terrorist, der kein Bock auf kontrollierte Sinkflüge hat.
Der steuert dann das (von mit antizipierte, gleitflugfähige) Flugzeug in den Boden - die Leute sind genau so tot, ohne dass der Pilot daran unmittelbar schuldig wäre.
Zuletzt geändert von Provokateur am Dienstag 18. Oktober 2016, 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von holymoly »

Nathan hat geschrieben:(18 Oct 2016, 12:52)

Unser Forum ist stärken von humanistischem Denken geprägt als Restdeutschland- 86% inclusive Radiomoderator hielten den Abschuss für gerechtfertigt.

Überraschung: der altgediente Kampfpilot hält die Aktion für Illegal. Klasse. Für den Rest gilt: Erschreckend wie schnell der Bürger unser Grundgesetz vergisst
Recht ist nicht immer richtig, was illegal aber durchaus sein kann.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von JJazzGold »

Nathan hat geschrieben:(18 Oct 2016, 12:46)

Ne, sympathische Idee, aber technisch nicht zu machen. Die üblichen Jets sind nicht gleitflugtauglich. Ausfall aller Triebwerke führt zum unkontrollierbaren Absturz

Na, da bin ich aber froh, dass ich erst nach tausenden von Flugmeilen erfahre, dass die physikalischen Gesetze für Jets außer Kraft gesetzt wurden.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Itu »

Nathan hat geschrieben:(18 Oct 2016, 12:52)

Unser Forum ist stärken von humanistischem Denken geprägt als Restdeutschland- 86% inclusive Radiomoderator hielten den Abschuss für gerechtfertigt.

Überraschung: der altgediente Kampfpilot hält die Aktion für Illegal. Klasse. Für den Rest gilt: Erschreckend wie schnell der Bürger unser Grundgesetz vergisst
Man kann bei Anschlägen und Katastrophen nicht alle Retten.

Aber wer sich mit Verweis auf ein Gesetz zurücklehnt und gar nichts macht ist im allerbesten Fall nur ein Arschloch
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von holymoly »

Provokateur hat geschrieben:(18 Oct 2016, 12:55)

Der steuert dann das (von mit antizipierte, gleitflugfähige) Flugzeug in den Boden - die Leute sind genau so tot, ohne dass der Pilot daran unmittelbar schuldig wäre.
Der Kampfpilot wäre auch so nicht schuldig. Damit das auch juristisch so gewertet wird, muss es gesetzliche Änderungen geben.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von holymoly »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2016, 12:57)


Na, da bin ich aber froh, dass ich erst nach tausenden von Flugmeilen erfahre, dass die physikalischen Gesetze für Jets außer Kraft gesetzt wurden.
Kampf oder Jumbo?
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von JJazzGold »

holymoly hat geschrieben:(18 Oct 2016, 13:01)

Kampf oder Jumbo?
Die physikalischen Gesetze gelten für alle Flugzeuge.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Provokateur »

holymoly hat geschrieben:(18 Oct 2016, 12:59)

Der Kampfpilot wäre auch so nicht schuldig. Damit das auch juristisch so gewertet wird, muss es gesetzliche Änderungen geben.
Er hätte auf jeden Fall wehrlose Menschen getötet. Aus dem Dilemma, von dem Problem kann ihn keiner freisprechen. Egal, wie das juristisch ausgeht.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Keoma »

Provokateur hat geschrieben:(18 Oct 2016, 13:03)

Er hätte auf jeden Fall wehrlose Menschen getötet. Aus dem Dilemma, von dem Problem kann ihn keiner freisprechen. Egal, wie das juristisch ausgeht.
Richtig, er muss damit weiterleben, nicht die Deppen, die hier hochmoralisch daherfaseln.

Im Übrigen gebe ich einem der Vorposter recht, manche tanzen um euer Grundgesetz wie um ein goldenes Kalb.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Der General »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2016, 08:26)


Sie sind der Meinung, Terroristen würden sich an eine “Flugverbotszone über Fussballstadien“ halten?
Wie naiv.
Es ist eher Naiv meinen Text nicht zu verstehen.

Es geht mir ausschließlich um die Zeit die man noch haben könnte um zu reagieren. Und wenn man dann solche Großveranstaltungen Weiträumig Umfliegt, gewinnt man viele weitere Minuten die Wichtig wären um zu handeln.

Wie schon geschrieben halte ich 15 Minuten für eine Stadion Evakuierung bei 70.000 für nicht ausreichend.
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Nathan
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Nathan »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2016, 12:57)


Na, da bin ich aber froh, dass ich erst nach tausenden von Flugmeilen erfahre, dass die physikalischen Gesetze für Jets außer Kraft gesetzt wurden.
Ja, falsch ausgedrückt. Besser ausgedrückt statt (möglichem) Gleitflug ist "Gleitlandung". Eine sichere Landung ohne Antrieb ist fast unmöglich. Es gab mal einen Fall, wo ein Jet Auf einem Fluss erfolgreich notwasserte, aber das wurde allgemein wie ein kleines Wunder gefeiert.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Nathan »

Keoma hat geschrieben:(18 Oct 2016, 13:17)

Richtig, er muss damit weiterleben, nicht die Deppen, die hier hochmoralisch daherfaseln.

Im Übrigen gebe ich einem der Vorposter recht, manche tanzen um euer Grundgesetz wie um ein goldenes Kalb.
Naja, nichts Neues, dass es Menschen gibt, die nichts von einer demokratischen Grundstruktur halten und andere Menschen wegen deren ethischer Bedenken als "Deppen" bezeichnen. Ethik, Moral und Demokratie sind rechts von Dr. Mitte nicht hoch angesehen.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Der General »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2016, 09:47)

Stimmt, da muss schon einem Baby die Pistole an die Schläfe gehalten werden, um dafür zu sorgen, dass entgegen der Anweisung die Sicherheitstür geöffnet wird.
Ich bin erst am Wochenende wieder geflogen. Cockpittür war noch 10 Minuten nach dem Start auf :rolleyes:

Aber Du hast da schon Recht. Glaube auch nicht das die Piloten die Tür zulassen wenn alle 2 Minuten ein Paxe erschossen würde. Wenn man es genau betrachtet hat diese "Sicherheit" mit der Cockpittür mehr Schaden angerichtet als geholfen.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von JJazzGold »

Nathan hat geschrieben:(18 Oct 2016, 13:24)

Ja, falsch ausgedrückt. Besser ausgedrückt statt (möglichem) Gleitflug ist "Gleitlandung". Eine sichere Landung ohne Antrieb ist fast unmöglich. Es gab mal einen Fall, wo ein Jet Auf einem Fluss erfolgreich notwasserte, aber das wurde allgemein wie ein kleines Wunder gefeiert.
Eine Gleitlandung ist durchaus möglich, wenn notwendigen Voraussetzungen stimmen. Ein einseitiger Triebwerksausfall ist Bestandteil des Simulatortrainings. Aber das führt hier zu weit.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von BlueMonday »

Moral ist die Antwort auf die eine der ältesten Fragen: Was soll ich tun?
Und diese Frage stellt sich immer wieder neu. Muss immer wieder von den Einzelnen beanwortet werden, vor jeder Handlung.

Und dann stellt sich wiederum die Frage: was sollen wir tun mit einem Indiviuum, das so oder anders gehandelt hat. Was versprechen wir uns davon? Können wir es wiederum verantworten, so und nicht anderes zu handeln, zu strafen oder zu belohnen usw. Das ist unsere Entscheidungslast bzw. eben die Last derer, die meinen in der Position zu sein, es zu entscheiden. Und wir wiederum sollten entscheiden, ob man jene Entscheider weiter entscheiden lässt...

Ich hätte jedenfalls gefeuert. Man tritt da einfach aus dem Kontext irgendeiner vorgefertigten künstlichen Gesetzlichkeit in den Kontext der Möglichkeit, die weitaus grundsätzlicher als jede nachträglich zugewiesene Schuld ist. Und wie gesagt, in diesem praktischen Kontext hat die Moral zu wirken. Da entscheidet sich erst, wer man tatsächlich ist, wie kräftig und entschlussfähig man ist, wie wichtig man sein eigenes Schicksal nimmt, wie wichtig einem eine gewisse eigene Ästhetik ist, die vielleicht kräftig und deutlich sagt, dass jemand, der ein entführtes Flugzeug in ein gefülltes Stadion lenkt, scheitern muss. Dass man ihn aufhalten muss, wenn man die Mittel hat, ihn scheitern zu lassen, auch wenn dies Kosten bedeutet. Und die Kosten wären hier ein paar Sekunden mehr Leben für todgeweihte, vermutlich in Todesangst befindliche Menschen gewesen. Jeder, der mal tiefe Todesangst erlebt hat, weiß, dass das für sich allein genommen kein lebenswerter Zustand ist, der auf Dauer zu ertragen ist.

Und zudem ist es gerade "Politik", die Staatstätigkeit, die kaum aus etwas anderem besteht als den einen Vorteile auf Kosten der anderen zu verschaffen, auch wenn es da nicht immer gleich um Leben oder Tod geht. Das Wort "Würde" als verfasstes Wort, als Wort einer allgemeinsten Staatverfassung ist eines der hohlsten Worte überhaupt. Würde ist nicht etwas, das man verliehen bekommt, was einem ein anderer gnädigerweise gewährt, irgendein einklagbares Ding. Der Staat braucht doch gerade diesen Raum, der entsteht, wenn man seine Würde abgibt, wenn man sich ergibt, wenn man sich "steuern" lässt. Für seine Würde kann man nur selbst sorgen.
Würde ist eine innere Haltung, die Bezug zu äußeren Umständen nimmt. Und je widriger die Umstände, um so mehr kann sie sich zeigen, die Würde.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von holymoly »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2016, 13:03)

Die physikalischen Gesetze gelten für alle Flugzeuge.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von relativ »

Der General hat geschrieben:(18 Oct 2016, 13:39)

Ich bin erst am Wochenende wieder geflogen. Cockpittür war noch 10 Minuten nach dem Start auf :rolleyes:

Aber Du hast da schon Recht. Glaube auch nicht das die Piloten die Tür zulassen wenn alle 2 Minuten ein Paxe erschossen würde. Wenn man es genau betrachtet hat diese "Sicherheit" mit der Cockpittür mehr Schaden angerichtet als geholfen.
Wieso sollten die Piloten die Tür öffnen? Es ist doch klar, wenn die Angreifer so skrupellos sind, ist der Tod beim öffnen der Tür zu 99% gewiss und evtl. töten sie noch mehr als nur die Passagiere, wenn die Piloten die Tür freiwillig öffnen.
Nein, die Sicherheitstür ist von nöten und richtig.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von JJazzGold »

Der General hat geschrieben:(18 Oct 2016, 13:21)

Es ist eher Naiv meinen Text nicht zu verstehen.

Es geht mir ausschließlich um die Zeit die man noch haben könnte um zu reagieren. Und wenn man dann solche Großveranstaltungen Weiträumig Umfliegt, gewinnt man viele weitere Minuten die Wichtig wären um zu handeln.

Wie schon geschrieben halte ich 15 Minuten für eine Stadion Evakuierung bei 70.000 für nicht ausreichend.
Militärische Gebiete werden umflogen. Wollte man auf jede Grossraumveranstaltung bei der Berechnung des Flugplans Rücksicht nehmen, wäre am Himmel über den Städten die Hölle los. Insbesondere, wenn Veranstaltungen, wie Massendemonstrationen kurzfristig um einen Tag verschoben werden.

Mit einer Informationszeit über 60 Minuten hätte man im vorliegenden Fall ausreichend Zeit gehabt, das Stadion zu räumen.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Kritikaster »

Svi Back hat geschrieben:(17 Oct 2016, 22:35)

Mich nervt vor allem wie er auftritt. Das dieser Fall rechtlich und auch moralisch schwer ist, ist klar.
Diese großkotzige Art ist widerlich.
Im Übrigen hat ein Kanzler Schmidt sich gegen das Leben Schleyers entschieden, als er es ablehnte mit den Terroristen zu verhandeln. (war damals Baum nicht Justizminister?)
Nein, das war Hans-Jochen Vogel.
Und um der Nachfrage vorzubeugen: Innenminister war zu der Zeit Werner Maihofer.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Der General »

schelm hat geschrieben:(18 Oct 2016, 11:00)

15 Minuten vorm Stadion begann der Sinkflug.
Nun, dann wäre es eigentlich unmöglich das Stadion zu treffen, weil ein Sinkflug aus 30.000 fuss mehr Zeit benötigt. Da müsste man schon annähernd in den Sturzflug gehen aber auch dann wird es schwierig so ein Stadion passend zu treffen. Um mal bei den Details zu bleiben, Generell muß man schon Fliegen können um zu wissen aus welcher Höhe man "sinken" muß um so ein Stadion zu treffen. In 30.000 fuss über den Wolken und bei einer Entfernung die 15 Minuten beträgt sieht man das Stadion ja nicht. Ähnlich wie beim Landeanflug wobei man Sinkrate und Geschwindigkeiten einhalten muß, damit die Landung auch klappt.

Aber gut, wir gehen in diesem Theaterstück einfach mal davon aus, dass der Terrorist ein Fliegeras ist!
schelm hat geschrieben: Wann genau gefeuert wurde, blieb imho etwas nebulös. Wäre allerdings mMn auch zu früh. Die Möglichkeiten zur Überwältigung sehe ich als unrealistisch. Cockpittüren sind heute verstärkt, und wie der Fall German Wings zeigte, auch sicher. Wenn man im Cockpit sitzt. :|
So wie ich das verstanden habe, meinte der Pilot es sei im allerletzten Moment gewesen. Das Flugzeug ging in den Sinkflug. Für mich wäre das dann sicherlich nicht DER allerletzte Moment. Was die Cockpittüren angehen. Wenn Du der Meinung bist es wäre Unrealistisch, weil die Passagiere nicht ins Cockpit können, frage ich mich wie es der Terrorist geschafft hat.
schelm hat geschrieben: Für die konkrete Entscheidung wäre auch wichtig zu erkennen, ob noch Piloten fliegen oder die Terroristen selber. Im letzteren Fall würde ich die Entscheidung noch weniger von den 15 Minuten Zeitfenster abhängig machen, wenn die Terroristen bisher zielstrebig handelten und auf nichts reagierten.
Da stimme ich zu !
schelm hat geschrieben: Nein, war sie nicht. Sie war schlicht falsch. Die bedürftigen Organempfänger müssen nicht innerhalb von Minuten eine Transplantation erhalten, dieser Fall birgt zahlreiche realistische Alternativen, die nicht mit der Unmittelbarkeit der Situation des Anschlags vergleichbar sind.
Es ging eher um das Prinzip. Man Opfert 160 Menschen um 70.000 zu retten gut. Das gleiche könnte man Fragen bei einer Organspende eines 65 Jährigen, der mit seinem Tod und seiner Organspende, 5 junge Menschen retten könnte (Herz,Leber,Nieren).

160 für 70.000 und 1 für 5. Wo fängt man an wo hört es auf?

grüsse
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Der General »

relativ hat geschrieben:(18 Oct 2016, 13:48)

Wieso sollten die Piloten die Tür öffnen? Es ist doch klar, wenn die Angreifer so skrupellos sind, ist der Tod beim öffnen der Tür zu 99% gewiss und evtl. töten sie noch mehr als nur die Passagiere, wenn die Piloten die Tür freiwillig öffnen.
Nein, die Sicherheitstür ist von nöten und richtig.
Ich glaube es gibt da schon einen kleinen Unterschied, ob man nun seine "logische" Meinung auf einer Tastatur äußert oder wenn man selbst in die Situation kommt als Verantwortlicher Pilot, wenn alle 2 Minuten jemand erschossen wird.

Was zum Beispiel würdest Du machen, wenn der Attentäter mit einer Bombe droht und von Dir verlangt sofort die Tür zu öffnen ? Ich würde dann doch lieber den 1 Prozentpunkt nehmen.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Nathan »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2016, 13:43)

Eine Gleitlandung ist durchaus möglich, wenn notwendigen Voraussetzungen stimmen. Ein einseitiger Triebwerksausfall ist Bestandteil des Simulatortrainings. Aber das führt hier zu weit.
Führt schon richtig, denn wir reden hier von einem Ausfall aller Triebwerke und der ist noch nicht mal Bestandteil der Pilotenausbildung
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Der General »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Oct 2016, 13:52)

Militärische Gebiete werden umflogen. Wollte man auf jede Grossraumveranstaltung bei der Berechnung des Flugplans Rücksicht nehmen, wäre am Himmel über den Städten die Hölle los. Insbesondere, wenn Veranstaltungen, wie Massendemonstrationen kurzfristig um einen Tag verschoben werden.

Mit einer Informationszeit über 60 Minuten hätte man im vorliegenden Fall ausreichend Zeit gehabt, das Stadion zu räumen.
Glaube kaum das Terroristen es planen könnten innerhalb von einem Tag eine verschobene Demo zu berücksichtigen.

Mir geht es um Großveranstaltungen, die Regelmäßig sind, wie ebend halt Fußball Spiele. Eine Flugverbotszone bzw. eine komplette Einschränkung des Luftverkehrs wäre ohne Probleme durchführbar. Es handelt sich dabei ja nur um eine Zeitliche von ca. 2 Stunden!
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von Letzter-Mohikaner »

odiug hat geschrieben:(18 Oct 2016, 09:20)

Fuer dich ist der "klare Menschenverstand" also gleichbedeutend mit dem "dumpfen Volksempfinden" :?:
Aha ... :?
Und ja ... "dumpf", weil es das Stueck von Schirach in seiner Zuspitzung so vorgibt.
Ich wuerde dir empfehlen die Begruendung der Bundesverfassungsgerichts zu lesen.
Es gibt keine ausreichende Begründung den Tod von 70.000 in Kauf zu nehmen um die "Menschenwürde" von 164 zu schützen. Dies hat nichts mit "dumpf" zu tun.
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Re: Terror nach Ferdinand von Schirach

Beitrag von relativ »

Der General hat geschrieben:(18 Oct 2016, 14:24)

Ich glaube es gibt da schon einen kleinen Unterschied, ob man nun seine "logische" Meinung auf einer Tastatur äußert oder wenn man selbst in die Situation kommt als Verantwortlicher Pilot, wenn alle 2 Minuten jemand erschossen wird.

Was zum Beispiel würdest Du machen, wenn der Attentäter mit einer Bombe droht und von Dir verlangt sofort die Tür zu öffnen ? Ich würde dann doch lieber den 1 Prozentpunkt nehmen.
Kommt natürlich immer auf die Piloten an, diese Abwägung kann ihnen leider in so einer Situation keiner abnehmen. Aber seit 9/11 hat wohl jeder Pilot auch so ein Szenario vor Augen und wird es sich wohl 2 mal überlegen.
Ich würde weder bei einer Bombendrohung noch beim erschießen von Passagieren die Tür öffnen wollen, natürlich kann ich nix erbauliches über eine Situation sagen, in der ich noch nie war, ich könnte nur hoffen, daß ich das richtige tue und auch die Kraft dazu aufbringen könnte.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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