Was sind die Vorzüge von Multikulti

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Milady de Winter
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - ok, letzter Hinweis: bitte lagert Eure Diskussion aus. Ab hier werden alle themenfremden Beiträge in die Ablage verschoben.
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HugoBettauer

Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von HugoBettauer »

holymoly hat geschrieben:(27 Sep 2016, 19:32)

Ich habe das jetzt wieder aktuell in der Elternpflegschaft. Der Vater ist türkischer Herkunft, aber in Deutschland geboren. Die Mutter ist vor 8 Jahren aus der Türkei gekommen.
Die spricht fast kein Wort Deutsch. Das Kind wird erneut die Versetzung nicht packen. Die Eltern siehst du auf keinem Elternabend.
Wenn sie sowieso die Sprache nicht versteht... bleibt das allein ein Thema für ihn.
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schokoschendrezki
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von schokoschendrezki »

pikant hat geschrieben:(27 Sep 2016, 12:28)

nee,
durch den Egoismus einiger Staaten vor allem im Osten.

frueher war die EU staerker mit weniger Mitgliedern - Kerneuropa!
Ist dir eigentlich klar, dass diese Haltung gegenüber Osteuropa eigentlich genau dieselbe entsolidarisierende Haltung osteuropäischer Politiker wie Fico, Kaczynski, Orbán gegenüber Kriegsflüchtlingen ist? Eine Mischung aus Sehnsucht nach vermeintlich guter alter Zeit und Provinzialismus.

Eine der ursächlichen Probleme dürfte die Idealisierung/Verteufelung des Fremden sein. Menschen aus fremden Ländern als die Guten schlechthin zu sehen ist ebenso unsinnig wie Osteueropäer als die Egoisten schlechthin zu sehen. Das ist eine unzulässige Projektion zwischenmenschlicher und sozialer Begrifflichkeiten auf die Ebene internationaler Politik.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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holymoly
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von holymoly »

Um auf das Thema zurück zu kommen. Multi-Kulti hat in Bezug auf unsere Gesellschaft weder funktioniert, noch wirklich stattgefunden. In vielen Städten haben sich über Jahrzehnte türkisch-arabische Monokulturen gebildet. Eine wirkliche Vermischung von Kulturen gibt es nicht und somit ist auch keine Multikultur entstanden.
Wie man daraus irgendwelche Vorzüge erkennen kann, erschließt sich mir nicht
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epona
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von epona »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 07:52)

Um auf das Thema zurück zu kommen. Multi-Kulti hat in Bezug auf unsere Gesellschaft weder funktioniert, noch wirklich stattgefunden. In vielen Städten haben sich über Jahrzehnte türkisch-arabische Monokulturen gebildet. Eine wirkliche Vermischung von Kulturen gibt es nicht und somit ist auch keine Multikultur entstanden.
Wie man daraus irgendwelche Vorzüge erkennen kann, erschließt sich mir nicht
Was verstehst du unter und warum verlangst du "wirkliche Vermischung"?

Multikulti steht für ein friedliches Miteinander unterschiedlicher Kulturen, für einen respektvollen, gleichberechtigten Umgang.
Und das ist durchaus gelungen.
Problemviertel und Probleme gibt es immer und überall, egal ob mit oder ohne Multikulti.
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holymoly
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von holymoly »

epona hat geschrieben:(29 Sep 2016, 08:04)

Was verstehst du unter und warum verlangst du "wirkliche Vermischung"?

Multikulti steht für ein friedliches Miteinander unterschiedlicher Kulturen, für einen respektvollen, gleichberechtigten Umgang.
Und das ist durchaus gelungen.
Problemviertel und Probleme gibt es immer und überall, egal ob mit oder ohne Multikulti.
Wie kann eine muslimisch geprägte Kultur, in der es Respekt und Gleichberechtigung gegenüber Frauen, anderen Religionen, Homosexuellen nicht gibt, diese Eigenschaften in Bezug auf Multi-Kulti entwickeln?
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von schokoschendrezki »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 08:26)

Wie kann eine muslimisch geprägte Kultur, in der es Respekt und Gleichberechtigung gegenüber Frauen, anderen Religionen, Homosexuellen nicht gibt, diese Eigenschaften in Bezug auf Multi-Kulti entwickeln?
Inwiefern bin ich denn persönlich davon abhängig? Oder anders gefragt: Wozu in Herrgottsnamen muss ich denn in einer Umgebung leben, in der alle anderen ähnlich ticken wie ich selbst? Es gibt nur eine grundlegende Voraussetzung für eine funktionierende Gesellschaft: Gesetze, an die man sich zu halten hat und die von der Staatsmacht durchgesetzt werden.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von Fadamo »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Sep 2016, 19:54)

Meine Jüngere ist mit dem Sohn einer Russin befreundet. Er bekommt Ärger für jede 4 in einer Klassenarbeit und zum letzten Geburtstag gab es nur Lernbücher, Schulbücher und Literatur. Die Mutter spricht grammatikalisch perfektes Deutsch mit stark russischem Akzent und achtet sehr streng auf die Aussprache ihres Sohnes. Sie ist Alleinerziehende und hat zwei Arbeitsplätze. Vermutlich verbietet ihr Stolz, auch nur einen Cent vom Amt anzunehmen.
Der Junge tut mir leid. Das ist das andere Extrem.

Die Russen mit den Türken kann man doch nicht vergleichen.
HugoBettauer

Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von HugoBettauer »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 07:52)
In vielen Städten haben sich über Jahrzehnte türkisch-arabische Monokulturen gebildet.
Weder sind türkische und arabische Kultur dasselbe noch gibt es in irgendeiner deutschen Stadt eine "Monokultur".
Man muss aufpassen, dass man den Begriff der Multikultur nicht konservativ versteht: Kulturelle Minderheiten brauchen zwar die Möglichkeit, sich frei zu entfalten aber es ist auch OK, wenn sie sich verändern, weiterentwickeln oder in anderen Kulturen aufgehen. Wie wenig die deutschen Migrantenmilieus Kopien der Herkunftskulturen sind, zeigt sich schon beim Verwandtenbesuch.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von Tom Bombadil »

Wenn sich die Kulturen nicht vermischen sollen, dann ist die Forderung nach Integration ja komplett sinnlos. Wo soll dann die Bereicherung sein? Nebeneinanderher leben kann man außerdem auch in getrennten Staaten.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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holymoly
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von holymoly »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Sep 2016, 08:40)

Inwiefern bin ich denn persönlich davon abhängig? Oder anders gefragt: Wozu in Herrgottsnamen muss ich denn in einer Umgebung leben, in der alle anderen ähnlich ticken wie ich selbst? Es gibt nur eine grundlegende Voraussetzung für eine funktionierende Gesellschaft: Gesetze, an die man sich zu halten hat und die von der Staatsmacht durchgesetzt werden.
Toleranz, Respekt, Gleichberechtigung werden in den türkisch-muslimischen Kulturen als Schwäche ,oder gar nicht verstanden. Und daran hat sich seit 50 Jahren türkischer Migration nichts geändert. Daher gibt es in vielen Bereichen kein Miteinander, sondern eine Verdrängung.
Ich habe es schon erwähnt.....vor ein paar Jahren war das primäre Thema der Islamkonferenz hier in Deutschland, die "Akzeptanz des GG in den türkischen-arabischen Gemeinden".
Es kommt nicht von ungefähr, wenn wir heute fast "Rechtsfreie" Räume haben, in denen die Staatsmacht nicht mehr allzuviel zu regeln und bestimmen hat.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von schokoschendrezki »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 08:57)

Toleranz, Respekt, Gleichberechtigung werden in den türkisch-muslimischen Kulturen als Schwäche ,oder gar nicht verstanden. Und daran hat sich seit 50 Jahren türkischer Migration nichts geändert. Daher gibt es in vielen Bereichen kein Miteinander, sondern eine Verdrängung.
Ja und? Zwingt mich denn etwas/jemand, mich dem unterzuordnen? Ich brauche ein "MIteinander" mit türkischen Machos ebensowenig wie mit deutscher Fußball-Fan-Kultur. Solange man mich nicht gesetzeswiedrig irgendwie bedrängt.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von holymoly »

HugoBettauer hat geschrieben:(29 Sep 2016, 08:48)

Weder sind türkische und arabische Kultur dasselbe noch gibt es in irgendeiner deutschen Stadt eine "Monokultur".
Man muss aufpassen, dass man den Begriff der Multikultur nicht konservativ versteht: Kulturelle Minderheiten brauchen zwar die Möglichkeit, sich frei zu entfalten aber es ist auch OK, wenn sie sich verändern, weiterentwickeln oder in anderen Kulturen aufgehen. Wie wenig die deutschen Migrantenmilieus Kopien der Herkunftskulturen sind, zeigt sich schon beim Verwandtenbesuch.
Nun....da habe ich ganz andere Erfahrungen. Gerade in Bezug auf die türkischen Kulturkreise kann sich ein sehr differenziertes Bild zeigen. Die ehemaligen Gastarbeiter, kamen ja nicht aus den "modernen" durch die Politik Atatürks geprägten Gebiete und Städte. Diese Dorfkulturen haben sich bis heute hier gehalten. Es kommt auch heute noch relativ häufig vor, das Ehepartner aus den Herkunftsdörfern "importiert" werden.
Für Türken aus den großen Metroplolen sind die hier lebenden Landsleute immer noch Bauern aus den anatolischen Bergregionen.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von Tom Bombadil »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 08:57)

Toleranz, Respekt, Gleichberechtigung werden in den türkisch-muslimischen Kulturen als Schwäche ,oder gar nicht verstanden. Und daran hat sich seit 50 Jahren türkischer Migration nichts geändert.
Also die Deutschen türkischer Herkunft, die ich kenne, sind nicht intolerant oder respektlos, deren Frauen müssen auch kein Kopftuch tragen oder ein paar Schritte hinter ihnen gehen, die meisten Frauen von denen gehen arbeiten, einer ist gerade Papa geworden und bleibt wie selbstverständlich in der Elternzeit, während seine Frau wieder arbeitet. So wie ich die Frauen kenne, die übrigens allesamt hier geboren, also keine eingeflogenen Bräute aus der Türkei sind, würden die den Kerlen einen Vogel zeigen, wenn die plötzlich solche Allüren an den Tag legen würden. Man kann nicht alle über einen Kamm scheren.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von Billie Holiday »

Fadamo hat geschrieben:(29 Sep 2016, 08:46)

Die Russen mit den Türken kann man doch nicht vergleichen.
Beides sind Migranten.

Ehrgeiz gibt es bei allen, wir haben auch muslimische Eltern, die sehr auf die Schulbildung achten. Aber bei den Osteuropäern ist es mir sehr oft aufgefallen, schon als meine Kinder im Kindergarten waren. Mit den Kindern wird nur Deutsch gesprochen, die Eltern reden höchstens mal in ihrer Muttersprache miteinander. Ein Zeichen, dass gewünscht wird, dass die Kinder hier klarkommen.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von holymoly »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Sep 2016, 09:04)

Ja und? Zwingt mich denn etwas/jemand, mich dem unterzuordnen? Ich brauche ein "MIteinander" mit türkischen Machos ebensowenig wie mit deutscher Fußball-Fan-Kultur. Solange man mich nicht gesetzeswiedrig irgendwie bedrängt.
Die Konsequenz daraus wäre, das Du einfach wehziehst. Und genau das passiert seit Jahrzehnten. Es bilden sich kaum Berührungspunkte, sondern vielmehr Grenzen.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von HugoBettauer »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 09:09)

Nun....da habe ich ganz andere Erfahrungen.
Das tut mir leid. Bist du Türke, Araber oder beides?
Gerade in Bezug auf die türkischen Kulturkreise kann sich ein sehr differenziertes Bild zeigen. Die ehemaligen Gastarbeiter, kamen ja nicht aus den "modernen" durch die Politik Atatürks geprägten Gebiete und Städte.
Das stimmt. Viele heute in Deutschland lebenden Menschen mit türkischer Herkunft sind auch gar keine Gastarbeiter. Rund 30.000 Türken sind in den letzten zehn Jahren jedes Jahr aus der Türkei eingewandert, ähnlich viele (25000-40000) sind jedes Jahr in die Türkei ausgewandert. In den letzten 15 Jahren hat sich die Zahl der Türken in Deutschland um ein Viertel verringert. Das sind etwa eine halbe Million weniger als noch im Jahr 2000. Weitere haben sich für die deutsche Staatsbürgerschaft entschieden, die nur mit erheblichen Integrationsleistungen, auch sprachlichen Anforderungen, zu erlangen ist. Sie sind nun Deutsche und keine Türken mehr.

Man kann nicht alle über den Kamm scheren. Ein Drittel der ursprünglichen Gastarbeiter aus der Türkei waren Kurden. Sie mögen es nicht, von türkischer Seite als Bergtürken angesehen zu werden und streichen heraus, dass sie eine eigene Kultur und Sprache mitgebracht haben. Sie sind auch in eigenen Verbänden organisiert. Auch in den 90er Jahren kamen viele türkische Kurden ins Land, die sicher nicht gern als Türken wahrgenommen werden wollen.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von HugoBettauer »

Billie Holiday hat geschrieben:(29 Sep 2016, 09:12)

Beides sind Migranten.

Ehrgeiz gibt es bei allen, wir haben auch muslimische Eltern, die sehr auf die Schulbildung achten. Aber bei den Osteuropäern ist es mir sehr oft aufgefallen, schon als meine Kinder im Kindergarten waren. Mit den Kindern wird nur Deutsch gesprochen, die Eltern reden höchstens mal in ihrer Muttersprache miteinander. Ein Zeichen, dass gewünscht wird, dass die Kinder hier klarkommen.
Von allem Stolz und allen Eigenheiten abgesehen, ist den meisten Eltern am wichtigsten, dass es ihren Kindern gut geht. Das geht quer durch alle Herkunftsländer. Dabei gibt es strenge, übereifrige Eltern und es gibt auch Sozialfälle, die ihre Kinder vernachlässigen und bei denen die Sprachbarriere nur Zugabe ist. Die meisten Fälle spielen sich sehr differenziert zwischen solchen Extremen ab.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von schokoschendrezki »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 09:12)

Die Konsequenz daraus wäre, das Du einfach wehziehst. Und genau das passiert seit Jahrzehnten. Es bilden sich kaum Berührungspunkte, sondern vielmehr Grenzen.
Was ist das denn für ein Unsinn? Ich bin es mein Leben lang gewohnt, eine Meinung und Gewohnheiten zu pflegen, die nicht dem Mainstream entsprechen. Das ist absoluter Normalzustand und nicht der mindeste Grund, "wegzuziehen". Im Gegenteil. Unaushaltbar wäre eine Gesellschaft für mich, in der ich zu irgendeiner Gruppe dazugehören müsste. Alles völlig o.k. Und wie gesagt: Solange man sich an die Gesetze hält.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von holymoly »

HugoBettauer hat geschrieben:(29 Sep 2016, 09:20)

Das tut mir leid. Bist du Türke, Araber oder beides?


Das stimmt. Viele heute in Deutschland lebenden Menschen mit türkischer Herkunft sind auch gar keine Gastarbeiter. Rund 30.000 Türken sind in den letzten zehn Jahren jedes Jahr aus der Türkei eingewandert, ähnlich viele (25000-40000) sind jedes Jahr in die Türkei ausgewandert. In den letzten 15 Jahren hat sich die Zahl der Türken in Deutschland um ein Viertel verringert. Das sind etwa eine halbe Million weniger als noch im Jahr 2000. Weitere haben sich für die deutsche Staatsbürgerschaft entschieden, die nur mit erheblichen Integrationsleistungen, auch sprachlichen Anforderungen, zu erlangen ist. Sie sind nun Deutsche und keine Türken mehr.

Man kann nicht alle über den Kamm scheren. Ein Drittel der ursprünglichen Gastarbeiter aus der Türkei waren Kurden. Sie mögen es nicht, von türkischer Seite als Bergtürken angesehen zu werden und streichen heraus, dass sie eine eigene Kultur und Sprache mitgebracht haben. Sie sind auch in eigenen Verbänden organisiert. Auch in den 90er Jahren kamen viele türkische Kurden ins Land, die sicher nicht gern als Türken wahrgenommen werden wollen.
Mutter aus Bayern....Vater aus dem Irak.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von holymoly »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Sep 2016, 09:28)

Was ist das denn für ein Unsinn? Ich bin es mein Leben lang gewohnt, eine Meinung und Gewohnheiten zu pflegen, die nicht dem Mainstream entsprechen. Das ist absoluter Normalzustand und nicht der mindeste Grund, "wegzuziehen". Im Gegenteil. Unaushaltbar wäre eine Gesellschaft für mich, in der ich zu irgendeiner Gruppe dazugehören müsste. Alles völlig o.k. Und wie gesagt: Solange man sich an die Gesetze hält.
Das mag für dich zutreffen. In vielen Städten zeichnet sich ein anderes Bild.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von relativ »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 09:32)

Das mag für dich zutreffen. In vielen Städten zeichnet sich ein anderes Bild.
Wieviele Städte kennst du denn intensiv, oder beziehst du all deine Vermutungen aus der Lügenpresse?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von schokoschendrezki »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 09:32)

Das mag für dich zutreffen. In vielen Städten zeichnet sich ein anderes Bild.
Berlin-Neukölln oder auch Berlin-Marzahn werden in den Medien regelmäßig als Schreckensorte gezeichnet. Ich habe absolut kein Problem mit diesen Orten und bewege mich ganz selbstverständlich und täglich darin.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von holymoly »

HugoBettauer hat geschrieben:(29 Sep 2016, 09:20)

Das tut mir leid. Bist du Türke, Araber oder beides?


Das stimmt. Viele heute in Deutschland lebenden Menschen mit türkischer Herkunft sind auch gar keine Gastarbeiter. Rund 30.000 Türken sind in den letzten zehn Jahren jedes Jahr aus der Türkei eingewandert, ähnlich viele (25000-40000) sind jedes Jahr in die Türkei ausgewandert. In den letzten 15 Jahren hat sich die Zahl der Türken in Deutschland um ein Viertel verringert. Das sind etwa eine halbe Million weniger als noch im Jahr 2000. Weitere haben sich für die deutsche Staatsbürgerschaft entschieden, die nur mit erheblichen Integrationsleistungen, auch sprachlichen Anforderungen, zu erlangen ist. Sie sind nun Deutsche und keine Türken mehr.

Man kann nicht alle über den Kamm scheren. Ein Drittel der ursprünglichen Gastarbeiter aus der Türkei waren Kurden. Sie mögen es nicht, von türkischer Seite als Bergtürken angesehen zu werden und streichen heraus, dass sie eine eigene Kultur und Sprache mitgebracht haben. Sie sind auch in eigenen Verbänden organisiert. Auch in den 90er Jahren kamen viele türkische Kurden ins Land, die sicher nicht gern als Türken wahrgenommen werden wollen.
Nun ich war über Jahre Betriebsrat in einem sehr großen Stahlkonzern und kenne die verschiedenen Kulturen und Eigenheiten sehr genau. Dieser "Mikrikosmus" spiegelt ein stückweit auch unsere Gesellschaft.
Leider muss ich erkennen, das sich die Spannugen unter den verschiedensten Ethnien eher verstärkt haben. Hierzu muss ich auch die "Bibelrussen" zählen...also Spätaussiedler und Russlanddeutsche....Mennoniten Babtisten etc. Sie vertreten die christlichen Hardliner, während auch auf der muslimischen Seite allegemein eine wachsende Religiösigkeit und auch extreme Varianten zu verzeichnen sind.
Alle Seiten verbindet ein wachsender Nationalismus...was ein Miteinander zusätzlich erschwert.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von HugoBettauer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Sep 2016, 09:28)

Was ist das denn für ein Unsinn? Ich bin es mein Leben lang gewohnt, eine Meinung und Gewohnheiten zu pflegen, die nicht dem Mainstream entsprechen. Das ist absoluter Normalzustand und nicht der mindeste Grund, "wegzuziehen".
Man muss die Idee vom Mainstream oder meinetwegen der Leitkultur auch einmal dekonstruieren. Legt man die diversen dominanten Kultursachverhalte in Deutschland mal übereinander, findet man keine große homogene Gruppe, die alle Merkmale erfüllt. Von der Religion über die Küche bis zu Fragen wie gesellschaftlichen Grundeinstellungen, Partnerschaft, Musik, Ruhebedürfnis sind wir alle sehr verschieden und in vielen Fragen müssen Differenzen ausgehalten werden. Die Vielfalt der Herkunft ist dabei nur ein Aspekt.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von holymoly »

relativ hat geschrieben:(29 Sep 2016, 09:36)

Wieviele Städte kennst du denn intensiv, oder beziehst du all deine Vermutungen aus der Lügenpresse?
Ich bin in Chorweiler aufgewachsen. Meine Erfahrungen gründen nicht auf Vermutungen, oder Medienberichten.
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Beitrag von schokoschendrezki »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 09:42)

Nun ich war über Jahre Betriebsrat in einem sehr großen Stahlkonzern und kenne die verschiedenen Kulturen und Eigenheiten sehr genau. Dieser "Mikrikosmus" spiegelt ein stückweit auch unsere Gesellschaft.
Leider muss ich erkennen, das sich die Spannugen unter den verschiedensten Ethnien eher verstärkt haben. Hierzu muss ich auch die "Bibelrussen" zählen...also Spätaussiedler und Russlanddeutsche....Mennoniten Babtisten etc. Sie vertreten die christlichen Hardliner, während auch auf der muslimischen Seite allegemein eine wachsende Religiösigkeit und auch extreme Varianten zu verzeichnen sind.
Alle Seiten verbindet ein wachsender Nationalismus...was ein Miteinander zusätzlich erschwert.
Richtig. So ist es. Aber wozu soll so ein "Miteinander" gut sein? Es sind ohnehin - auch und gerade unter den einheimischen Deutschen - - immer nur ganz ganz wenige, bei denen ich auf irgendein "Miteinander" Wert legen würde ...
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von relativ »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 09:42)

Nun ich war über Jahre Betriebsrat in einem sehr großen Stahlkonzern und kenne die verschiedenen Kulturen und Eigenheiten sehr genau. Dieser "Mikrikosmus" spiegelt ein stückweit auch unsere Gesellschaft.
Leider muss ich erkennen, das sich die Spannugen unter den verschiedensten Ethnien eher verstärkt haben. Hierzu muss ich auch die "Bibelrussen" zählen...also Spätaussiedler und Russlanddeutsche....Mennoniten Babtisten etc. Sie vertreten die christlichen Hardliner, während auch auf der muslimischen Seite allegemein eine wachsende Religiösigkeit und auch extreme Varianten zu verzeichnen sind.
Alle Seiten verbindet ein wachsender Nationalismus...was ein Miteinander zusätzlich erschwert.
Ja diese gesellschaftliche Entwicklung ist zu erkennen, dies liegt aber auch daran, daß die Menschen sich von Populisten einspannen lassen , die nix anderes im Sinn haben, als diese Gesellschaft zu spalten, damit sie an die Fleischtöpfe der Macht kommen können.
Diese Spaltungskräfte bewirken diesen Nationalismus und eben nicht nur auf einer Seite.
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Re:

Beitrag von holymoly »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Sep 2016, 09:45)

Richtig. So ist es. Aber wozu soll so ein "Miteinander" gut sein? Es sind ohnehin - auch und gerade unter den einheimischen Deutschen - - immer nur ganz ganz wenige, bei denen ich auf irgendein "Miteinander" Wert legen würde ...
Du versuchst deine Sichtweise auf die Erwartungen und Wünsche Anderer zu projizieren. In Bezug auf die Eingangsfrage erwarten die meisten eine Bereichrung der multikulturellen Gesellschaft. Diese Erwartungen werden eher mit Positivem verbunden. Das was du da aufzählst, sind eher die bekannten Nachteile und Probleme.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von Yossarian »

Die Nachrichten werden spannender
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedw ... 94,3843805
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedw ... 94,3843805

Mit Blut des Opfers gemalte Schriftzeichen, findet man doch sonst nur in Horror-Romanen
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von holymoly »

Yossarian hat geschrieben:(29 Sep 2016, 10:02)

Die Nachrichten werden spannender
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedw ... 94,3843805
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedw ... 94,3843805

Mit Blut des Opfers gemalte Schriftzeichen, findet man doch sonst nur in Horror-Romanen
Ich verstehe jetzt grad nicht den Bezug zum Thema.
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Re: Re:

Beitrag von schokoschendrezki »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 09:57)

Du versuchst deine Sichtweise auf die Erwartungen und Wünsche Anderer zu projizieren. In Bezug auf die Eingangsfrage erwarten die meisten eine Bereichrung der multikulturellen Gesellschaft. Diese Erwartungen werden eher mit Positivem verbunden. Das was du da aufzählst, sind eher die bekannten Nachteile und Probleme.
Aus meiner persönlichen Sicht ist bereits die Eingangsfrage irrelevant. Auch "Multikulturalismus" ist eine Form von "Kulturalismus". Sie weist "Kultur" eine überhöhte Bedeutung zu. Ganz überspitzt formuliert ist Multikulturalismus ebenso wie gewöhnliche Ausländerfeindlichkeit eine moderne und gewandelte Form von Rassismus
wikipedia hat geschrieben: Konzepte, die Kultur nicht als historisch konstruiert und nicht als veränderbar betrachten, und in denen Vorstellungen von Kultur „in einem solchen Maße verdinglicht und essentialisiert werden“, dass Kultur „zum funktionalen Äquivalent des Rassenbegriffs wird“, werden von einigen Forschern als „Kulturalismus“ oder „kultureller Rassismus“ bezeichnet: John Solomos und Les Back vertreten beispielsweise die Auffassung, dass Rasse heute „als Kultur kodiert“ werde und dass „das zentrale Merkmal dieser Prozesse darin besteht, dass die Eigenschaften von sozialen Gruppen fixiert, naturalisiert und in einen pseudobiologisch definierten Kulturalismus eingebettet werden.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von Yossarian »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 10:05)

Ich verstehe jetzt grad nicht den Bezug zum Thema.
Ging doch um Vorzüge von Multi-Kulti in dem Thread oder nicht? Ich finde wie gesagt Multi-Kulti belebt die Nachrichtenspalten.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von holymoly »

Yossarian hat geschrieben:(29 Sep 2016, 10:07)

Ging doch um Vorzüge von Multi-Kulti in dem Thread oder nicht? Ich finde wie gesagt Multi-Kulti belebt die Nachrichtenspalten.
Du beziehst das jetzt auf die arabischen Schriftzeichen.....oder die englischen Wörter?
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Re: Re:

Beitrag von holymoly »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Sep 2016, 10:06)

Aus meiner persönlichen Sicht ist bereits die Eingangsfrage irrelevant. Auch "Multikulturalismus" ist eine Form von "Kulturalismus". Sie weist "Kultur" eine überhöhte Bedeutung zu. Ganz überspitzt formuliert ist Multikulturalismus ebenso wie gewöhnliche Ausländerfeindlichkeit eine moderne und gewandelte Form von Rassismus
Ja..nun leider hilft es in der Diskussion und dem allgemeinen Verständnis wenig, wenn zwei Forscher die Probleme als gar nicht existent bezeichnen.
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Re: Re:

Beitrag von schokoschendrezki »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 10:18)

Ja..nun leider hilft es in der Diskussion und dem allgemeinen Verständnis wenig, wenn zwei Forscher die Probleme als gar nicht existent bezeichnen.
Das tun sie ja nicht. Es sind auch nicht nur "zwei" und nicht nur Forscher, die das so sehen. Sie alle sagen: Wir haben ein eklatantes! Problem. Und zwar in unserer eigenen Gesellschaft. Und das besteht in der Suche nach irgendeinem Kitt, der im allgemeinen als "Identität" bezeichnet wird. Wenn man die Ansicht vertritt, dass ein solcher "Kitt" völlig unnötig ist und vor allem irgendwann durch so unangenehme Dinge wie "Patriotismus" ersetzt wird, sagt man keineswegs, dass es keine Probleme gibt. Im Gegenteil. Gesellschaftliche Wandlungen der letzten Jahre wie die in der islamischen Welt, in Russland, in Osteuropa, auch in Skandinavien, Beneleux ... eigentlich mehr oder weniger überall könnte man besichtigen, um zu sehen, wohin diese Kittsuche führt.
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Re: Re:

Beitrag von holymoly »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Sep 2016, 10:29)

Das tun sie ja nicht. Es sind auch nicht nur "zwei" und nicht nur Forscher, die das so sehen. Sie alle sagen: Wir haben ein eklatantes! Problem. Und zwar in unserer eigenen Gesellschaft. Und das besteht in der Suche nach irgendeinem Kitt, der im allgemeinen als "Identität" bezeichnet wird. Wenn man die Ansicht vertritt, dass ein solcher "Kitt" völlig unnötig ist und vor allem irgendwann durch so unangenehme Dinge wie "Patriotismus" ersetzt wird, sagt man keineswegs, dass es keine Probleme gibt. Im Gegenteil. Gesellschaftliche Wandlungen der letzten Jahre wie die in der islamischen Welt, in Russland, in Osteuropa, auch in Skandinavien, Beneleux ... eigentlich mehr oder weniger überall könnte man besichtigen, um zu sehen, wohin diese Kittsuche führt.
Demzufolge würde eine Zunahme der "Babilisierung" diese Spannungen verstärken?
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von Occham »

Man muss nicht alles schönreden, wer Fehler finden will, muss auch negativ denken können, nur durchgehend negativ zu denken, ist genausowenig Zielführend.
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Re: Re:

Beitrag von schokoschendrezki »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 10:37)

Demzufolge würde eine Zunahme der "Babilisierung" diese Spannungen verstärken?
"Heimat Babylon" war bekanntermaßen der Titel eines Buchs von Daniel Cohn-Bendit. Man muss unterscheiden zwischen den realen soziologischen Veränderungen der Gesellschaft in Richtung auf ethnische Heterogenität und den wertenden Wahrnehmungen. Sowohl die positive wie auch die negative Wahrnehmung dieser Veränderungen erhöhen die Spannungen. Weil sie gleichermaßen antiliberal sind. Indem sie die Zugehörigkeiten des Individuums zu Gruppen höher werten als das Indivuum selbst. Egal ob positiv oder negativ.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von epona »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 08:26)

Wie kann eine muslimisch geprägte Kultur, in der es Respekt und Gleichberechtigung gegenüber Frauen, anderen Religionen, Homosexuellen nicht gibt, diese Eigenschaften in Bezug auf Multi-Kulti entwickeln?
Weil ich nicht allen hier lebenden Muslimen unterstelle Gleichberechtigung v. Frauen bzw. Nichtheterosexuellen abzulehnen und andere Religionen nicht zu respektieren.

Ich erwarte natürlich auch nicht von allen "Ureinwohnern" in Bezug auf Gleichberechtigung/sex. Neigung und Religion meine Ansichten zu teilen.
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Re: Re:

Beitrag von holymoly »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Sep 2016, 10:53)

"Heimat Babylon" war bekanntermaßen der Titel eines Buchs von Daniel Cohn-Bendit. Man muss unterscheiden zwischen den realen soziologischen Veränderungen der Gesellschaft in Richtung auf ethnische Heterogenität und den wertenden Wahrnehmungen. Sowohl die positive wie auch die negative Wahrnehmung dieser Veränderungen erhöhen die Spannungen. Weil sie gleichermaßen antiliberal sind. Indem sie die Zugehörigkeiten des Individuums zu Gruppen höher werten als das Indivuum selbst. Egal ob positiv oder negativ.
Ich kann diese...oder auch deine Ansätze durchaus nachvollziehen.
Ich sehe aber nicht, wie man die selektive..oder verzerrte Wahrnehmung in der Gesellschaft erweitern....oder ändern kann.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von holymoly »

epona hat geschrieben:(29 Sep 2016, 12:31)

Weil ich nicht allen hier lebenden Muslimen unterstelle Gleichberechtigung v. Frauen bzw. Nichtheterosexuellen abzulehnen und andere Religionen nicht zu respektieren.

Ich erwarte natürlich auch nicht von allen "Ureinwohnern" in Bezug auf Gleichberechtigung/sex. Neigung und Religion meine Ansichten zu teilen.
Klar...diese Themen sind auch in der katholischen Welt teilweise ein Problem.
Ich beobachte aber eine Verknorpelung in den türkisch-islamischen Gemeinden. Eine Seite, welche sich immer weiter von den Werten ...oder unseren westlichen Welt abspaltet. Ein Indikator ist für mich auch die ausgeprägte Affinität zu Erdogans antidemokratischen islamistischen Politik, welche sich immer weiter von Europa entfernt.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von epona »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 12:48)

Klar...diese Themen sind auch in der katholischen Welt teilweise ein Problem.
Ich beobachte aber eine Verknorpelung in den türkisch-islamischen Gemeinden. Eine Seite, welche sich immer weiter von den Werten ...oder unseren westlichen Welt abspaltet. Ein Indikator ist für mich auch die ausgeprägte Affinität zu Erdogans antidemokratischen islamistischen Politik, welche sich immer weiter von Europa entfernt.
Hier muss ich zustimmen, das erscheint in der Tat befremdlich.
In Interviews hörte ich bisher als Erklärung, dass Erdogan die Türkei wirtschaftlich enorm voran brachte.
Ein Aspekt, der mit Sicherheit nicht zu unterschätzen ist.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von schokoschendrezki »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 12:48)

Klar...diese Themen sind auch in der katholischen Welt teilweise ein Problem.
Ich beobachte aber eine Verknorpelung in den türkisch-islamischen Gemeinden. Eine Seite, welche sich immer weiter von den Werten ...oder unseren westlichen Welt abspaltet. Ein Indikator ist für mich auch die ausgeprägte Affinität zu Erdogans antidemokratischen islamistischen Politik, welche sich immer weiter von Europa entfernt.
Falsch. Erdogan entfernt sich nicht von Europa sondern driftet zusammen mit Europa immer weiter Richtung rechts und Autokratie. Siehe dazu nur einmal (als eine von etlichen) Betrachtungen diesen Artikel im tagesspiegel: Trump, Putin, Erdogan & Co: Die neue Lust auf Autokraten
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Re: Re:

Beitrag von schokoschendrezki »

holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 12:32)

Ich kann diese...oder auch deine Ansätze durchaus nachvollziehen.
Ich sehe aber nicht, wie man die selektive..oder verzerrte Wahrnehmung in der Gesellschaft erweitern....oder ändern kann.
Mal abgesehen davon, dass Liberalismus eben (neben Sozialismus und Konservativismus) die klassische politische Grundrichtung für die Betonung individueller Freiheit und keineswegs schon tot ist ... Was man persönlich und konkret tun kann: Die typischen Narrative, die Erzählungen durchbrechen oder zumindest nicht zu deren Weiterverbreitung beitragen. Die positiven (alle Ausländer sind gut) wie die negativen (alle Ausländer sind schlecht).
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von Fadamo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Sep 2016, 08:49)

Wenn sich die Kulturen nicht vermischen sollen, dann ist die Forderung nach Integration ja komplett sinnlos. Wo soll dann die Bereicherung sein? Nebeneinanderher leben kann man außerdem auch in getrennten Staaten.

Kulturen können ja gemischt werden.Aber man braucht nicht gleich die völker mischen.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von Teeernte »

epona hat geschrieben:(29 Sep 2016, 12:57)

Hier muss ich zustimmen, das erscheint in der Tat befremdlich.
In Interviews hörte ich bisher als Erklärung, dass Erdogan die Türkei wirtschaftlich enorm voran brachte.
Ein Aspekt, der mit Sicherheit nicht zu unterschätzen ist.
WIRTSCHAFT KREDITWÜRDIGKEIT
Moody’s senkt Rating für Türkei auf Ramschniveau
Stand: 26.09.2016
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von CaptainJack »

:rolleyes:
holymoly hat geschrieben:(29 Sep 2016, 10:05)

Ich verstehe jetzt grad nicht den Bezug zum Thema.
Vielleicht ordnet das der User als Vorzug ein? Arabische Schriftzeichen bei so einer Tat!? :(
Es war übrigens ein pakistanischer Flüchtling aus einem nahe gelegenen Flüchtlingsheim!
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von holymoly »

CaptainJack hat geschrieben:(30 Sep 2016, 00:25)

:rolleyes: Vielleicht ordnet das der User als Vorzug ein? Arabische Schriftzeichen bei so einer Tat!? :(
Es war übrigens ein pakistanischer Flüchtling aus einem nahe gelegenen Flüchtlingsheim!
Ok...dann bekommt das einen Bezug.
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Re: Was sind die Vorzüge von Multikulti

Beitrag von holymoly »

epona hat geschrieben:(29 Sep 2016, 12:57)

Hier muss ich zustimmen, das erscheint in der Tat befremdlich.
In Interviews hörte ich bisher als Erklärung, dass Erdogan die Türkei wirtschaftlich enorm voran brachte.
Ein Aspekt, der mit Sicherheit nicht zu unterschätzen ist.
Die Erklärung ähnelt die meines Großvaters in Bezug auf den Gröfatz.
Auch wie die Anhänger Erdogans hier mit anders denkenden umgehen.
Ich warte noch auf die ersten Schmierereien " Leute geht hier nicht hinein, hier verkauft ein Gülen Schwein"
Zuletzt geändert von holymoly am Freitag 30. September 2016, 12:21, insgesamt 1-mal geändert.
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