H2O hat geschrieben:(11 Jul 2016, 13:54)
1.
Das ist es ja, was mich bald rasend macht. Immer wieder die Gemeinschaft voraussetzen, die es so gar nicht gibt, um dann ein großes Palaver zu veranstalten, das zu keinem greifbaren gemeinsamen Ende führt. Warum setzen sich die Regierungschefs nicht im EU-Ministerrat zusammen und einigen sich auf dergleichen Grundsätze? Weil es die derzeit nicht gibt!
...
2.
Ich meine so etwas gäbe es schon: "Europaminister" gab es in verschiedenen Partnerländern, in Deutschland sogar auf der Ebene der Bundesländer!
https://de.wikipedia.org/wiki/Europaministerium
https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie ... utschland)
Daran scheitert die EU bestimmt nicht, sondern sie scheitert an unterschiedlichen Interessen, Grundsätzen und Vorstellungen von dem, was lästiger Ballast ist.
3.
Das ist nur dann tragfähig, wenn diese Persönlichkeit eine Vertrauensstellung in fast allen EU-Staaten hat, und ihm durch die Direktwahl Durchgriffsrechte in nationale Entscheidungen zugestanden werden. Daraus wird nichts; die EU hat inzwischen genügend viele Präsidenten, die keine Durchgriffsrechte haben und auch keine Hausmacht. Mir widerstrebt auch jede Einzelperson als Machtmensch.
Dann müßte auch zuerst einmal verbindlich festgelegt werden, welche politischen Felder aus nationaler in gemeinschaftliche Hoheit übergehen, in denen sich ein solcher Präsident tummeln darf und Beschlüsse fassen darf.
Ich bevorzuge eine von Parlamenten kontrollierte Machtausübung in diesen festgelegten politischen Feldern. Das hieße aber, das EU-Parlament aufwerten mit Befugnissen auf der Ebene der Gemeinschaft, vor allen das Parlament damit beauftragen, künftig die EU-Kommission zu ernennen und deren Arbeit zu kontrollieren und zu begleiten.
Mit würde gegenwärtig gefallen, wenn die Abgeordneten des EU-Parlaments zugleich nationalen Parlamenten mit Sitz und Stimme angehörten, und zwar insbesondere den Parlamentsausschüssen für europäische Fragen. Dadurch wird sich Einfluß und Einbindung des EU-Parlaments auch in den Partnerstaaten verstärken. Das wollen wir Europäer doch auch!
1.
Das ist leider eher der Normalzustand.
Deshalb ja der Ansatz so einen Grundkonsenz über ein besseres Image weiter zu entwickeln.
Früher zog die "EU=Frieden" so stark, weil das sehr greifbar war. Ähnliches gilt für Reisefreiheit.
Diese Label verblassen aber (auch wenn sie natürlich weiter gültig bleiben), weil wie Menschen sich dran gewöhnen und dann eher auf die Probleme schauen und die EU eher damit identifizieren.
So ticken Menschen nun mal.
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Wusste ich noch nicht. Daran sieht man dann aber, mit wie wenig Power das gemacht wurde.
3.
Ich habe da eher einen anderen Ansatz.
Gerade wenn diese Person den Zugriff nicht hat, kann sie frei vom Politikballast wirken.
Nur mal gesponnen.
So ein Präsi hätte ein großes Budget und würde Bilder erzeugen. Das hätte Identifikationscharakter.
Lass den mal öffentlichkeitswirksam irgendwo in Griechenland ein paar Folgen der Krise lindern (zb. eine EU-Präsischule oder was weiß ich).
Die Boulevardzeitungen wären voll von dem Typen und wie wirksam das ist, sieht man zb. an den Monachien in der EU.
Sie schaffen ein gewisses Identifikationspotential.
Das EU-Parlament ist imA derzeit nicht regierungsfähig und sollte sich erstmal in Sachen Bedeutung grundlegend reformieren.
Erst wenn nationale Toppolitiker sagen, ich gehe lieber nach Brüssel als in den Bundestag, dann kann man anfangen dort wirklich Gestaltungsmacht hinzuschaffen.
Insofern ist die Doppelmandatsnummer ein interessanter Ansatz.
Aber ich würde ihn andersrum gestalten.
Der Nationalpolitiker bekommt Einfluss in Brüssel. Einfach weil die politischen Strukturen heute die mächtigeren Politiker eher auf nationaler Ebene bündeln.
Wenn ich mir vorstelle, dass ein Martin Schulz, ein Elmar Brok oder eine Rebecca Harms die politischen Geschicke Europas leiten sollen, dann will ich die EU lieber auf dem Stand von heute haben
