Die schleichende Annexion Georgiens

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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von DarkLightbringer »

Der karibische Inselstaat Tuvalu zog 2014 die Anerkennung Südossetiens als eigener Staat wieder zurück.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Doktor Schiwago »

Donnerwetter, was du nicht sagst.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(27 Jun 2016, 16:51)

Donnerwetter, was du nicht sagst.
Ja, die offene Trotzigkeit eines kleinen, karibischen Inselstaates, dessen Parlament gerade mal über 15 Sitze verfügt und keinerlei Streitkräfte unterhält, ist bezeichnend. Die Überwachung der Hoheitsgewässer von Tuvalu erledigt gelegentlich ein Aufklärungsflugzeug der neuseeländischen Luftwaffe und ein von Australien geliefertes Patrouillenboot.

Außer Russland erkennt Nicaragua, Venezuela und Nauru Südossetien an.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Audi »

Alexyessin hat geschrieben:(27 Jun 2016, 15:57)

Es gehört den eigenen Land an und ist demnach KEIN Regime in den eigenen Landesgrenzen sondern Staatsgebiet. Gar nicht so schwer zu verstehen.
Es gab ein GUS Mandat wo auch die Russen stationiert waren. Georgien hat gezielt das Feuer auf den russischen Stab eröffnet. Was zum Teufel hat man sich dabei gedacht? Ich hau zu und verstecke mich hinter der NATO? Es war eine offene Aggression gegen russische Soldaten. Mir ist es nicht bekannt, dass Russland Georgische Soldaten gekillt hat.

Im Juni 1992 unterzeichneten Russland und Georgien ein Waffenstillstandsabkommen zur Aufstellung einer GUS-Friedenstruppe für Südossetien, für die russische, ossetische und georgische Soldaten abgestellt wurden. Russland und Georgien zogen daraufhin ihre regulären Truppen aus Südossetien zurück. Südossetien verblieb ab dann lange Zeit in einem Status der De-facto-Unabhängigkeit.

Am 20. September 2005 beschoss die georgische Armee die südossetische Hauptstadt Zchinwali mit Granatwerfern. Der ehemalige georgische Verteidigungsminister Irakli Okruaschwili erklärte im September 2008, dass Georgien bereits 2005 eine Militäroperation zur Rückeroberung Südossetiens und Abchasiens geplant habe

(Man hat also seit 2005 einen Militärischen Schlag geplant) soll dieses Märchen: Russland hat das arme Georgien gezwungen sich selbst zu bomben weiter erzählt werden?



Daraufhin verkündete gegen 19:10 Uhr Ortszeit der georgische Präsident in einer Fernsehansprache die sofortige Bereitschaft seiner Regierung für Friedensgespräche jeder Art, für eine vollständige Autonomie Südossetiens und eine Generalamnestie.[46][30] Er kündigte zudem eine einseitige Waffenruhe für die georgischen Streitkräfte in Südossetien an.[

und Peng, hinterhältig hat Sakashvili den Marschbefehl gegeben obwohl die Bürger dachten man könnte in Frieden schlafen.

Während der georgischen Offensive wurden auch russische Friedenstruppen angegriffen, die in Zchinwali seit 1992 mit einem GUS-Mandat zusammen mit georgischen Truppen stationiert waren, allein am ersten Tag wurden 15 russische Friedenssoldaten getötet.[

Die Kommission war nicht in der Lage, die georgische Darstellung eines russischen Einmarsches nach Südossetien vor dem 8. August 2008 zu bestätigen


Der Angriff Georgiens auf Südossetien und dort stationierte russische Friedenstruppen wurde als Verstoß gegen internationales Recht[27] eingestuft. Eine anfängliche russische Intervention zur Verteidigung der Friedenstruppen auf südossetischem Gebiet sei durch das Völkerrecht gedeckt gewesen.

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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Cobra9 »

"Audi

Es gab ein GUS Mandat wo auch die Russen stationiert waren. Georgien hat gezielt das Feuer auf den russischen Stab eröffnet. Was zum Teufel hat man sich dabei gedacht? Ich hau zu und verstecke mich hinter der NATO? Es war eine offene Aggression gegen russische Soldaten. Mir ist es nicht bekannt, dass Russland Georgische Soldaten gekillt hat.
Bedauerlich das es russ. Verluste gab. Nur unterschlägst Du den Auslöser der Kämpfe auch ein wenig mhmm. Am 31. Juli wurden sechs georgische Polizisten bei einem Bombenanschlag in Eredwi getötet und das liegt an der ossetischen Grenze .

Asmus, Ronald D. (2010). A Little War That Shook the World: Georgia, Russia, and the Future of the West. New York: Palgrave Macmillan. ISBN 9780230102286.

Allerdings hat Russland durchaus seine Schuldigkeit bei Angriffen auf georgische Sicherheitskräfte. Klare Feststellung der OSZE das die russ. Armee die südossetische Milizen trainierte

http://www.deutschlandfunk.de/machtpoli ... _id=300401

Praktische Friedenstruppe :)
Audi
Im Juni 1992 unterzeichneten Russland und Georgien ein Waffenstillstandsabkommen zur Aufstellung einer GUS-Friedenstruppe für Südossetien, für die russische, ossetische und georgische Soldaten abgestellt wurden. Russland und Georgien zogen daraufhin ihre regulären Truppen aus Südossetien zurück. Südossetien verblieb ab dann lange Zeit in einem Status der De-facto-Unabhängigkeit.
Friedenstruppen welche Rebellen trainieren ? Also ich hatte die Aufgabe vorgeben durchs Mandat andes in Erinnerung :) Zunächst richteten sich die Bemühungen der russischen Armee im insgesamt fünf Tage dauernden Krieg auf die Rückeroberung der südossetischen Hauptstadt, wobei die vorrückenden Panzereinheiten durch gezielte Angriffe aus der Luft unterstützt wur-den. Ungeachtet der Tatsache, dass Moskau bereits am zweiten Kriegstag verlauten ließ, Zchinwali sei unter russischer Kontrolle, wurde die Offensive auf das georgische Territorium sowie auf die zweite ab-gespaltene Provinz Abchasien ausgeweitet.
Am 20. September 2005 beschoss die georgische Armee die südossetische Hauptstadt Zchinwali mit Granatwerfern.

Dazu die Geschichte mit den Pässen. Nein es gab keine russ. Interessen :) Oder das russ. Reporter vor dem Geschehen in Tskhnivali aufschlugen und auf etwas gewartet hatten, so die Quelle.

http://www.webcitation.org/6NfjIqxcy
https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Tskhinvali


Kurzum die russ. Seite hatte nie was vor :)

(Man hat also seit 2005 einen Militärischen Schlag geplant) soll dieses Märchen: Russland hat das arme Georgien gezwungen sich selbst zu bomben weiter erzählt werden?
Russland plante seite 2005 einen Schlag gegen Georgien ? So macht es Sinn das die russ. Truppen auch Millizen ausrüsten und trainieren :)
Daraufhin verkündete gegen 19:10 Uhr Ortszeit der georgische Präsident in einer Fernsehansprache die sofortige Bereitschaft seiner Regierung für Friedensgespräche jeder Art, für eine vollständige Autonomie Südossetiens und eine Generalamnestie.[46][30] Er kündigte zudem eine einseitige Waffenruhe für die georgischen Streitkräfte in Südossetien an.[

und Peng, hinterhältig hat Sakashvili den Marschbefehl gegeben obwohl die Bürger dachten man könnte in Frieden schlafen.

Während der georgischen Offensive wurden auch russische Friedenstruppen angegriffen, die in Zchinwali seit 1992 mit einem GUS-Mandat zusammen mit georgischen Truppen stationiert waren, allein am ersten Tag wurden 15 russische Friedenssoldaten getötet.[

Die Kommission war nicht in der Lage, die georgische Darstellung eines russischen Einmarsches nach Südossetien vor dem 8. August 2008 zu bestätigen


Der Angriff Georgiens auf Südossetien und dort stationierte russische Friedenstruppen wurde als Verstoß gegen internationales Recht[27] eingestuft. Eine anfängliche russische Intervention zur Verteidigung der Friedenstruppen auf südossetischem Gebiet sei durch das Völkerrecht gedeckt gewesen.

Wiki

Du vergisst die Punkte wo Ich nannte. Aber ja die Intervention gem. GUS Mandat war okay, die russ. Verluste sind bedauerlich. Alles weitere wie Einmarsch in Georgien war nicht erlaubt. Beide Seiten haben sich massiv unkorrekt mehrmals verhalten und die russ. Rolle hier würde Ich mal hintferfragen

hielt jedoch fest, dass Ausbildung und Kriegsmaterial von Russland zur Verfügung gestellt worden war.
Zusätzlich seien Freischärler Anfang August ins Gebiet gelangt und es seien andere als die russischen Friedenstruppen vor 14:30 Uhr am 8. August anwesend gewesen (“as well as the presence of some Russian forces in South Ossetia, other than the Russian JPKF battalion, prior to 14.30 hours on 8. August 2008”). Der Angriff Georgiens auf Südossetien und dort stationierte russische Friedenstruppen wurde als Verstoß gegen internationales Recht

https://de.wikipedia.org/wiki/Kaukasusk ... _den_Krieg
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von DarkLightbringer »

Das ist insofern bemerkenswert, weil sich der andere Liliput-Staat die gewünschte Anerkennung Südossetiens mit umgerechnet 50 Millionen Dollar aus Russland versilbern ließ. Das dürfte für eine ganze Flotte an Schlauchbooten ausreichen.
Zwergstaat Nauru macht Moskaus Außenpolitik glücklich
http://www.welt.de/politik/article55258 ... klich.html
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Jun 2016, 19:40)

Das ist insofern bemerkenswert, weil sich der andere Liliput-Staat die gewünschte Anerkennung Südossetiens mit umgerechnet 50 Millionen Dollar aus Russland versilbern ließ. Das dürfte für eine ganze Flotte an Schlauchbooten ausreichen.

http://www.welt.de/politik/article55258 ... klich.html
Worauf bezieht sich diese Antwort?
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago hat geschrieben: Worauf bezieht sich diese Antwort?
Doktor Schiwago hat geschrieben:(27 Jun 2016, 16:51)
Auf das hier:
Donnerwetter, was du nicht sagst.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer hat geschrieben:(28 Jun 2016, 16:32)

Auf das hier:
Glaube ich nicht. Ich hatte das was gepostet zu deinem Beitrag bezüglich Boot und Flugzeug von Tuvalu, was aber leider verschwunden ist. Ich denke, daß du dich darauf bezogst.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(28 Jun 2016, 17:07)

Glaube ich nicht. Ich hatte das was gepostet zu deinem Beitrag bezüglich Boot und Flugzeug von Tuvalu, was aber leider verschwunden ist. Ich denke, daß du dich darauf bezogst.
Das kann sein. Begann es nicht mit "Nochmal Donnerwetter..."? Substantiell dürfte es ja ganz ähnlich sein.

Wenn Nauru Putins Zwangspolitik glücklich macht, mit 50 Millionen Dollar versilbert, dann verunglückt sie wiederum an der Rücknahme der Anerkennung durch Tuvalu.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von SirToby »

Audi hat geschrieben:(23 Jun 2016, 22:22)

hat georgien einen militärischen Angriff gestartet? Haben Georgische Truppen 70 russische Soldaten des GUS Mandates angegriffen? Ja oder Nein?
Wie jetzt auch, hat Russland auch damals alles getan um einen Angriff zu provozieren.

Die jetzige Regierung ist klüger, muss dies aber mit der stillschweigenden Landnahme seitens Russlands erkaufen.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Audi »

ahh ja, Russland hat ALLES getan um einen Angriff zu provozieren? Sogar 2005 als Georgien einen Plan hatte für einen Militärschlag?
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Alexyessin »

Audi hat geschrieben:(30 Jun 2016, 18:44)

ahh ja, Russland hat ALLES getan um einen Angriff zu provozieren? Sogar 2005 als Georgien einen Plan hatte für einen Militärschlag?
Wie bitte?
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von DarkLightbringer »

Audi hat geschrieben:(30 Jun 2016, 18:44)

ahh ja, Russland hat ALLES getan um einen Angriff zu provozieren? Sogar 2005 als Georgien einen Plan hatte für einen Militärschlag?
Sollte sich eine "Friedenstruppe" nicht zurück ziehen, wenn sie vom Gastgeberland nicht mehr als ehrlicher Makler, sondern als Besatzer verstanden wird?
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Audi »

Alexyessin hat geschrieben:(30 Jun 2016, 18:50)

Wie bitte?
wurde schon gepostet, dass Georgien 2005 einen Militärschlag geplant hat. Auch Russland schuld?
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Alexyessin »

Audi hat geschrieben:(01 Jul 2016, 08:57)

wurde schon gepostet, dass Georgien 2005 einen Militärschlag geplant hat. Auch Russland schuld?
Beleg? Seriös?
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 Jun 2016, 19:17)

Sollte sich eine "Friedenstruppe" nicht zurück ziehen, wenn sie vom Gastgeberland nicht mehr als ehrlicher Makler, sondern als Besatzer verstanden wird?
Eine multinationale Friedenstruppe sollte sich dann zurückziehen, wenn es für ihre Anwesenheit keinen Grund mehr gibt und die Länder bzw. Organisationen, welche den Einsatz dieser Truppe beschlossen hatten, zu eben diesem Ergebnis kommen.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(01 Jul 2016, 11:30)

Eine multinationale Friedenstruppe sollte sich dann zurückziehen, wenn es für ihre Anwesenheit keinen Grund mehr gibt und die Länder bzw. Organisationen, welche den Einsatz dieser Truppe beschlossen hatten, zu eben diesem Ergebnis kommen.
Es war die Position Georgiens, die russischen Truppen durch multinationale Truppen der UN oder OSZE zu ersetzen. Inwiefern sind die russischen Truppen multinational - ist Nauru mit dabei gewesen?
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von von Grimm »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Jul 2016, 18:25)

Inwiefern sind die russischen Truppen multinational - ist Nauru mit dabei gewesen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... n_Russland

Nauru war nicht dabei.

Aber immerhin sind 597.212 Personen Deutsche.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Jul 2016, 18:25)
Es war die Position Georgiens, die russischen Truppen durch multinationale Truppen der UN oder OSZE zu ersetzen. Inwiefern sind die russischen Truppen multinational - ist Nauru mit dabei gewesen?
Weder Nauru, noch Tuvalu oder Andorra.
Da bist du aber wieder sehr einseitig informiert. Kein Wunder, wenn man nur Saakaschwili-Propaganda liest.
Die 1500 Mann Friedenstruppen waren natürlich nicht nur Russen, sondern auch Georgier und Osseten, die von von einer Gemischten Kontrollkommission, in der Georgien, Russland, Süd- und Nordossetien vertreten waren, beaufsichtigt wurden.
Zuletzt geändert von Doktor Schiwago am Samstag 2. Juli 2016, 09:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von DarkLightbringer »

von Grimm hat geschrieben:(01 Jul 2016, 18:58)

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... n_Russland

Nauru war nicht dabei.

Aber immerhin sind 597.212 Personen Deutsche.
Ja wenn das so ist, kann man natürlich marschieren. Gerade in Osteuropa. Schon allein der Tradition wegen.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(01 Jul 2016, 19:24)

Weder Nauru, noch Tuvalu oder Andorra.
Da bist du aber wider sehr einseitig informiert. Kein Wunder, wenn man nur Saakaschwili-Propaganda liest.
Die 1500 Mann Friedenstruppen waren natürlich nicht nur Russen, sondern auch Georgier und Osseten, die von von einer Gemischten Kontrollkommission, in der Georgien, Russland, Süd- und Nordossetien vertreten waren, beaufsichtigt wurden.
Hört sich schon sehr nach einer Blaupause für die Ukraine an, dort geht es in dem Sinne ja auch sehr gemischt zu - Russen, Ukrainer, Donezker, Lugansker und international Reisende.

Nauru erkennt auch Nordossetien als eigenständige Nation an?
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Jul 2016, 19:37)

Hört sich schon sehr nach einer Blaupause für die Ukraine an, dort geht es in dem Sinne ja auch sehr gemischt zu - Russen, Ukrainer, Donezker, Lugansker und international Reisende.
?
Ach so, du meinst, die etwas weit nach Rechtsaußen ausgerichteten Bataillone der Nationalgarde mit den Hakenkreuzen am Helm seien Friedenstruppen? Eine zumindest ungewöhnliche Sichtweise.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Cobra9 »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(02 Jul 2016, 09:54)

Ach so, du meinst, die etwas weit nach Rechtsaußen ausgerichteten Bataillone der Nationalgarde mit den Hakenkreuzen am Helm seien Friedenstruppen? Eine zumindest ungewöhnliche Sichtweise.
In der Ukraine kämpfen Rechte Verbände auf allen Seiten. Nicht nur PRO Ukraine. RNU Volunteer Units als Beispiel. Dazu noch Nationalisten uvm.

http://www.ibtimes.co.uk/ukraine-crisis ... ts-1463489
https://www.washingtonpost.com/news/mon ... n-ukraine/

Für die Sepas kämpfen auch russ. Söldner
http://www.telegraph.co.uk/news/2016/03 ... ia-and-uk/

Und was soll uns das jetzt sagen ? Der Konflikt ist nur vergleichbar als Frozen Conflict und das Georgien dumm genug war offensiv aktiv zu werden. Die Ukraine ist mittlerweile ein anderes Kaliber als Georgien. Das ukr. Militär setzt sich sehr erfolgreich weiteren Bestrebungen der Expansion von russ. Freiwilligen und Sepas entgegen. Georgien ist eine ganze andere Ausgangslage vorhanden. Blauhelme wären das Mittel der Wahl. Aber war es nicht Russland das sogar die Beobachter Mission der UN ablehnte ? Am 15. Juni 2009 legte Russland ein Veto gegen die Verlängerung ein. Damit endete UNOMIG.

https://de.wikipedia.org/wiki/United_Na ... in_Georgia

Zuschauer unerwünscht ?
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(02 Jul 2016, 09:54)

Ach so, du meinst, die etwas weit nach Rechtsaußen ausgerichteten Bataillone der Nationalgarde mit den Hakenkreuzen am Helm seien Friedenstruppen? Eine zumindest ungewöhnliche Sichtweise.
Wenn ich´s recht erinnere, ist seinerzeit auch schon Saakaschwili mit Hitler gleichgesetzt worden. Durch solche Rhetorik fällt dann nicht mal dem rechten Sektor in DE auf, selbst rechts zu sein. Das ist quasi originell.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Doktor Schiwago »

Cobra9 hat geschrieben:(02 Jul 2016, 10:34)
Blauhelme wären das Mittel der Wahl. Aber war es nicht Russland das sogar die Beobachter Mission der UN ablehnte ? Am 15. Juni 2009 legte Russland ein Veto gegen die Verlängerung ein. Damit endete UNOMIG.
UNOMIG betraf Abchasien, nicht Südossetien. Und wie hatte Rußland sein Veto begründet?
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(02 Jul 2016, 11:01)

UNOMIG betraf Abchasien, nicht Südossetien. Und wie hatte Rußland sein Veto begründet?
Das Mandat implizierte die Integrität Georgiens in seinen international anerkannten Grenzen. Das aber war dann der Friedensmacht in Moskau nicht mehr genehm.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Doktor Schiwago »

Na ja, beides zusammen geht ja auch schlecht - die Souveränität von Südossetien und Abchasien anerkennen und dann wieder nicht anerkennen.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(02 Jul 2016, 13:11)

Na ja, beides zusammen geht ja auch schlecht - die Souveränität von Südossetien und Abchasien anerkennen und dann wieder nicht anerkennen.
Da ist was dran. Das wäre ja so, als ob eine Kriegspartei gleichzeitig den Friedensstifter spielte.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Doktor Schiwago »

Der Aggressor, welcher das Unschuldslamm spielt, war Georgien, wie du ja weißt und von der EU-Kommission auch eindeutig festgestellt wurde. Jetzt muß der Aggressor mit den Folgen seiner erfolglosen Aggression leben.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Cobra9 »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(02 Jul 2016, 11:01)

UNOMIG betraf Abchasien, nicht Südossetien. Und wie hatte Rußland sein Veto begründet?
Das war gar nicht das Thema. Hat Russland sein Veto eingelegt oder nicht ? Hat es. Also warum keine UN Beobachter mehr und warum der Groll gegen UN Beobachter zustäzlicher Art
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Cobra9 »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(02 Jul 2016, 13:38)

Der Aggressor, welcher das Unschuldslamm spielt, war Georgien, wie du ja weißt und von der EU-Kommission auch eindeutig festgestellt wurde. Jetzt muß der Aggressor mit den Folgen seiner erfolglosen Aggression leben.
Der EU Bericht stellte zwei Agressoren fest. Oder wieso nennt man auch das Russland die Millizen aufgerüstet hat und trainierte ?
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(02 Jul 2016, 13:38)

Der Aggressor, welcher das Unschuldslamm spielt, war Georgien, wie du ja weißt und von der EU-Kommission auch eindeutig festgestellt wurde. Jetzt muß der Aggressor mit den Folgen seiner erfolglosen Aggression leben.
Nach dem georgischen Standpunkt war Georgien kein "Aggressor" in Georgien, sondern darum bemüht, die verfassungsgemäße Ordnung wieder herzustellen und seperatistische Stellungen zu zerstören.

Der EU-Bericht der Fact Finding Commission verschweigt nicht, dass das Vorrücken in georgisches Kerngebiet durch russische Truppen und die Besetzung völkerrechtswidrig war.

Georgien hat die NATO-Mission in Afghanistan mit einem eigenen Kontingent unterstützt, auch in der unmittelbaren Kooperation mit unserer Bundeswehr. Dazu Frank-Walter Steinmeier:
Für die Unterstützung der NATO-Mission durch georgische Soldaten im Norden Afghanistans sind wir dankbar und haben großen Respekt vor dem Einsatzwillen der georgischen Soldaten. (...)
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Infos ... azeti.html

Wir sollten also die Bemühungen Georgiens um ein Ende der Okkupation unterstützen.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Atheist »

DarkLightbringer hat geschrieben:(03 Jul 2016, 00:38)

Nach dem georgischen Standpunkt war Georgien kein "Aggressor" in Georgien, sondern darum bemüht, die verfassungsgemäße Ordnung wieder herzustellen und seperatistische Stellungen zu zerstören.
Dann ist es doch kein Problem, wenn nun die siegreichen Separatisten ihre verfassungsmäßige Ordnung herstellen!?

Brennus meinte mal angeblich zu den Römern: Wehe den Besiegten! Im Falle der georgischen Aggression, geführt von einem Wahnsinnigen, der nun aus der Ukraine heraus unbehelligt gegen Russland agitiert, fällt es mir auch besonders leicht, diesem Ausspruch zuzustimmen.
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Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(03 Jul 2016, 00:38)

Nach dem georgischen Standpunkt war Georgien kein "Aggressor" in Georgien, sondern darum bemüht, die verfassungsgemäße Ordnung wieder herzustellen und seperatistische Stellungen zu zerstören.

Der EU-Bericht der Fact Finding Commission verschweigt nicht, dass das Vorrücken in georgisches Kerngebiet durch russische Truppen und die Besetzung völkerrechtswidrig war.

Georgien hat die NATO-Mission in Afghanistan mit einem eigenen Kontingent unterstützt, auch in der unmittelbaren Kooperation mit unserer Bundeswehr. Dazu Frank-Walter Steinmeier: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Infos ... azeti.html

Wir sollten also die Bemühungen Georgiens um ein Ende der Okkupation unterstützen.
Vorsicht. Auch ungarische Truppen waren Teil der NATO-Mission in Afghanistan. Zugleich führte die Regierungspartei Fidesz unter Orbán den 4. Juni, den "Tag des nationalen Zusammenhalts" als gesetzlichen Feiertag ein. Gemeint ist damit "die Schande von Trianon", die Verkleinerung des ungariscghen Staatsterritoriums als Ergebnis des 1. WKs. Insbesondere die Abtretung Siebenbürgens an Rumänien. Du verstehst, worauf das hinausläuft? Die "Wiedereroberung" Siebensbürgens ist für das NATO-Mitglied Ungarn ebenso rechtmäßig und völkerrechtlich geboten wie die Wiederangliederung Ossetiens und Abchasiens für den NATO-Kandidaten Georgien.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von DarkLightbringer »

Atheist hat geschrieben:(03 Jul 2016, 00:57)

Dann ist es doch kein Problem, wenn nun die siegreichen Separatisten ihre verfassungsmäßige Ordnung herstellen!?

Brennus meinte mal angeblich zu den Römern: Wehe den Besiegten! Im Falle der georgischen Aggression, geführt von einem Wahnsinnigen, der nun aus der Ukraine heraus unbehelligt gegen Russland agitiert, fällt es mir auch besonders leicht, diesem Ausspruch zuzustimmen.
Etwa 20 % Georgiens sind besetzt und der benachbarte Hegemon lässt sich stets neue Schikanen einfallen, um die Widerstandsfähigkeit des kleinen Landes zu zermürben. Dennoch ist der europäische und westliche Kurs stets Konsens in Georgien geblieben.

Die südpazifische Inselrepublik Vanuatu, die anfangs die Unabhängigkeit von Abchasien anerkannt hatte, hat die Anerkennung wieder zurückgenommen. Vanuatu hat 2013 mit Georgien sogar diplomatische Beziehungen aufgenommen.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(03 Jul 2016, 08:23)

Etwa 20 % Georgiens sind besetzt und der benachbarte Hegemon lässt sich stets neue Schikanen einfallen, um die Widerstandsfähigkeit des kleinen Landes zu zermürben. Dennoch ist der europäische und westliche Kurs stets Konsens in Georgien geblieben.
Das ist so ein bissel, als wenn unter den Nordseekrabben Einigkeits darüber herrscht, Alpenbewohner zu werden. Nicht etwa, weil den Georgiern die Fähigkeit zu Demokratie oder die Zugehörigkeit zum europäischen Kultturraum abzusprechen ist. Keineswegs. Sondern weil umgekehrt Europa ein Interesse daran hat und haben muss, einen strategischen Partner im Kaukasus/Schwarzmeer-Raum zu bekommen, der dort vor Ort als stabilisierender Faktor mitwirkt. Ebenso wie man die Aufnahme Zyperns von einer Lösung des Zypern/Griechenland/Türkei-Konflikts hätte abhängig machen müssen. Unabhängig davon, wie Europa völkerrechtlich den Zypernkonflikt bzw. hier die Konflikte im Kaukasusraum beurteilt. Bei der EU-Aufnahmefrage der Westbalkanstaaten geht man schon eher und richtigerweise diesen Weg.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von schokoschendrezki »

Unabhängig davon würde ich mich aktuell als Georgier fragen, ob etwas, was sich mittelfristig unter Umständen aufzulösen droht, als Gegenstand des Begehrens besonders geeignet ist.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Audi »

Wer weiß was das Motiv ist... Vielleicht paar Euros abgreifen? Vielleicht unter die Fuchtel Brüssels kommen? Wer weiß
Ganz gut so, dass die nicht in die EU kommen. Welchen Mehrwert hätten wir denn? Mehr Stress mit Moskau, mehr Ungleichheit in der Wirtschaft, mehr Kriminalität
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Re:

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(03 Jul 2016, 07:43)

Vorsicht. Auch ungarische Truppen waren Teil der NATO-Mission in Afghanistan. Zugleich führte die Regierungspartei Fidesz unter Orbán den 4. Juni, den "Tag des nationalen Zusammenhalts" als gesetzlichen Feiertag ein. Gemeint ist damit "die Schande von Trianon", die Verkleinerung des ungariscghen Staatsterritoriums als Ergebnis des 1. WKs. Insbesondere die Abtretung Siebenbürgens an Rumänien. Du verstehst, worauf das hinausläuft? Die "Wiedereroberung" Siebensbürgens ist für das NATO-Mitglied Ungarn ebenso rechtmäßig und völkerrechtlich geboten wie die Wiederangliederung Ossetiens und Abchasiens für den NATO-Kandidaten Georgien.
Die Besatzungs- und Zwangspolitik des größeren Nachbarn wird in großen Teilen der georgischen Zivilgesellschaft skeptisch betrachtet, das ist richtig. Für Nicaragua, Venezuela und Nauru sind die international anerkannten Grenzen Georgiens wiederum nicht so wichtig.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(03 Jul 2016, 09:12)

Unabhängig davon würde ich mich aktuell als Georgier fragen, ob etwas, was sich mittelfristig unter Umständen aufzulösen droht, als Gegenstand des Begehrens besonders geeignet ist.
Die Stacheldraht-Grenze wird teils willkürlich verschoben. Dadurch verlieren Bauern ihr Land und Dorfeinwohner werden vertrieben. Die Kritik an Schikanen ist kein Begehren aus hohler Hand.
Bis zu eineinhalb Kilometer sollen die Russen die Grenzmarkierung der abtrünnigen Republik über den Sommer verschoben haben. Es geschah nicht zum ersten Mal. Schon seit geraumer Zeit errichtet Russland Absperrungen mit Stacheldraht. In einigen Fällen verlaufen Zäune mitten durch Siedlungen, durchtrennen Grundstücke. Einwohner werden vertrieben. Mindestens zwanzig Dörfer sollen nach georgischen Regierungsangaben betroffen sein und schätzungsweise bis zu 1500 Menschen.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... n-vor.html
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Audi »

Zeig doch mal eine Quelle wo die Osseten oder Abchasen zu Georgien wollen.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Cobra9 »

Audi hat geschrieben:(03 Jul 2016, 12:30)

Zeig doch mal eine Quelle wo die Osseten oder Abchasen zu Georgien wollen.
Das hat rein gar nichts mit den Grenzverläufen zu tun. Eine einseitige Verschiebung nach Adelsart ist nicht gerechtfertigt.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von DarkLightbringer »

Audi hat geschrieben:(03 Jul 2016, 12:30)

Zeig doch mal eine Quelle wo die Osseten oder Abchasen zu Georgien wollen.
Bei dem Referendum von 2006 im besetzten Gebiet wurde ethnischen Georgiern die Wahlteilnahme verwehrt.
Als Reaktion auf das Referendum wurden gleichzeitig in den von Georgien kontrollierten Teilen Südossetiens ein alternatives Referendum und Präsidentschaftswahlen abgehalten. Dabei ging es um die Frage, ob Südossetien mit Georgien in einer Föderation wiedervereint werden solle.[28] Nach Angaben der dortigen Wahlkommission nahmen 42.000 Südosseten an den Wahlen teil.[29] Über 94 % der dort lebenden Einwohner stimmten für eine Wiedervereinigung mit Georgien, ebenfalls über 94 % für den früheren südossetischen Premierminister Dmitri Sanakojew als Präsidenten.
https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdossetien
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Yossarian »

Schwere Unruhen in Abchasien , dem von Russland besetzten Teil Georgiens, Demonstranten haben das Parlament gestürmt
http://www.rferl.org/content/article/27840314.html
Berichte über viele Verletzte, russische Quelle


...und in Kontrast dazu, interfax:
09:38
Abkhazian head thanks his supporters for preventing bloodshed
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von HugoBettauer »

Audi hat geschrieben:(03 Jul 2016, 12:30)

Zeig doch mal eine Quelle wo die Osseten oder Abchasen zu Georgien wollen.
Wollen sie nicht. Sie haben erfahren, wie ihnen von georgischer Seite Lebensgefahr droht.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Yossarian »

Russia should reinforce grouping in Abkhazia, S. Ossetia in response to U.S.-Georgian military cooperation - State Duma defense committee
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Zerberster »

zollagent hat geschrieben:(21 Jun 2016, 11:09)

Die Realitätsverweigerung sieht man bei unseren russophilen Freunden, auch einem gewissen Audi. Weißt du, wer verschweigt, was dem Konflikt vorausging, der setzt Lügen in die Welt. Wenn Deutschland jetzt begänne, jedem Einwohner Schlesiens und Ostpreußens ungefragt deutsche Pässe zu schicken, dann wäre das eine sehr starke feindselige Aktion. Und dann das Ganze mit der Entsendung von Militäreinheiten zu zementieren, weil man ja "Deutsche schützen" müßte, dann ist das schlicht vorgeschobene Annexionspolitik. Siehste Audi, entweder wußtest du das nicht, obwohl du es wissen könntest, dann wäre das schlicht schlampige Argumentation, oder du wußtest es, aber hast es verschwiegen. Das wiederum hätte dann nichts mit Ehrlichkeit zu tun. Wie auch immer, der große Bruder darf ja alles.
Den Konflikt mit den Abchasen und Südosseten gibt es schon seit über 100 Jahren in Georgien.


„Die gewalttätigsten Auseinandersetzungen spielten sich in der Tat innerhalb der Republiken ab und nicht zwischen Republiken und Zentrale. Wenn beispielsweise die Abchasen lieber Moskau unterstellt sein möchten als den Georgiern und beide Gruppen sich gegenseitig umbringen. Oder in Moldawien: die Gagausen gegen die Moldawier und die wiederum gegen die Russen in der neu ausgerufenen Dnestr-Republik innerhalb von Moldawien.“
Gabriele Krone-Schmalz: ...an Rußland muß man einach glauben, Düsseldorf 1991, S. 82

„Seit Ende 1989 bekämpfen sich die Georgier und die Osseten, und immer wieder gibt es Tote und Verletzte. Die Zahl der Opfer geht in die Tausende. In Südossetien spielt sich ein für die Sowjetunion typischer Konflikt ab. Südossetien ist oder, besser gesagt, war ein autonomes Gebiet innerhalb von Georgien. In der allgemeinen Aufbruchstimmung haben sich die Osseten für souverän erklärt und sind dabei auf erbitterten Widerstand der Georgier gestoßen. Diese machten den Osseten sogar ihre bisherige Autonomie streitig. Die Georgier schafften sie per Gesetz einfach ab, verhängten den Ausnahmezustand und begannen mit der Belagerung der südossetischen Hauptstadt Zchinwali. Seitdem ist ein regelrechter Stellungskrieg entbrannt.“
Gabriele Krone-Schmalz: ...an Rußland muß man einach glauben, Düsseldorf 1991, S. 83
Atheist

Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Atheist »

Was wäre daran so schlimm, jene gehen zu lassen, die gehen wollen? Georgien hat die UdSSR doch auch verlassen.
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Re: Die schleichende Annexion Georgiens

Beitrag von Gauvain »

Zerberster hat geschrieben:(07 Jul 2016, 20:39)

Den Konflikt mit den Abchasen und Südosseten gibt es schon seit über 100 Jahren in Georgien.


„Die gewalttätigsten Auseinandersetzungen spielten sich in der Tat innerhalb der Republiken ab und nicht zwischen Republiken und Zentrale. Wenn beispielsweise die Abchasen lieber Moskau unterstellt sein möchten als den Georgiern und beide Gruppen sich gegenseitig umbringen. Oder in Moldawien: die Gagausen gegen die Moldawier und die wiederum gegen die Russen in der neu ausgerufenen Dnestr-Republik innerhalb von Moldawien.“
Gabriele Krone-Schmalz: ...an Rußland muß man einach glauben, Düsseldorf 1991, S. 82

„Seit Ende 1989 bekämpfen sich die Georgier und die Osseten, und immer wieder gibt es Tote und Verletzte. Die Zahl der Opfer geht in die Tausende. In Südossetien spielt sich ein für die Sowjetunion typischer Konflikt ab. Südossetien ist oder, besser gesagt, war ein autonomes Gebiet innerhalb von Georgien. In der allgemeinen Aufbruchstimmung haben sich die Osseten für souverän erklärt und sind dabei auf erbitterten Widerstand der Georgier gestoßen. Diese machten den Osseten sogar ihre bisherige Autonomie streitig. Die Georgier schafften sie per Gesetz einfach ab, verhängten den Ausnahmezustand und begannen mit der Belagerung der südossetischen Hauptstadt Zchinwali. Seitdem ist ein regelrechter Stellungskrieg entbrannt.“
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Und weil die Russen ja solche Menschenfreunde sind, die nicht tatenlos zusehen können, wie Länder ihren Gebieten die Unabhängigkeit verweigern, müssen sie Truppen entsenden. Sieht man ja schon an Tschetschenien und dergleichen, wie sehr den Russen Minderheiten am Herzen liegen...
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