von Grimm hat geschrieben:(12 Jun 2016, 20:49)
Die Krim musste doch nicht erobert werden.
Die Leute dort sind weggerannt.
Das ist so nicht ganz richtig. Allerdings sollte man eines in Bezug zur Krim-Krise klar sagen. Bis zum Scheitern der von der EU vermittelten politischen Vereinbarung vom 21. Februar 2014 entsprachen die Handlungen Russlands in der Ukraine nicht unbedingt denen eines Agressor. Bis zu diesem Moment war es sogar falsch, Russland für einen signifikanten Anteil an der politischen Krise in der Ukraine verantwortlich zu machen. Das bedeutet nicht das Ich die Besetzug der Krim usw. begrüße. Seitdem hat sich das Bild verändert bis zum heutigen Datum. Russland unternahm wirklich verstörende Schritte , man war Russland nicht als Agressor gewohnt. Jetzt fiel man quasi aus dem Bett auf den Boden . Es ist noch zu früh, um mit Gewissheit sagen zu können, wohin die Entwicklungen führen werden mit Russland. Klar ist aber die Grundlagen sind neu verteilt. Ich habe das Vorgehen von Russland mal so gelernt ---> aggressive territoriale Expansion.
Demnach sind die militärischen Aktionen dieser Tage Ausdruck eines grundsätzlichen Wandels in der russischen Politik hin zu aggressiver territorialer Expansion. Eine echte Rechtfertigung zu den Mitteln die Russland ergriff gibt es nicht. Während die Eskalation auf der Krim begann, setzte sich die Staatsduma mit der Vereinfachung des Verfahrens zum Beitritt eines ausländischen Gebiets zur Russischen Föderation auseinander. Wenig mehr als ein Referendum wird dafür benötigt. Während die Intervention in Georgien 2008 zumindest teilweise eine Reaktion auf Angriffe auf russische Truppen und Zivilisten darstellte, gibt es diesen Vorwand für eine militärische Intervention auf der Krim nicht. Die neue ukrainische Regierung ging nicht gewaltsam gegen die russische Bevölkerung vor, prorussische Gruppen wurden an der Versammlung und an Demonstrationen nicht gehindert. Die Reaktion der ukrainischen Regierung auf die Entwicklungen auf der Krim war sehr zurückhaltend und vorsichtig. Genau das macht das russische Vorgehen so alarmierend. Nach all den Jahren des westlichen Redens über expansionistische Ambitionen Russlands könnte Russland jetzt tatsächlich bei diesen Ambitionen angekommen sein. Was das für Uns dann bedeutet ist jetzt klar.
Vorbei die Zeiten wo Russland ein Partner war, Welcome Cold War 2.0
Auch wenn dieses Vorgehen im Moment als das einzig politisch mögliche erscheint, trägt es das Risiko einer globalen Konfrontation in sich. NATO --- Russland. Deshalb muss man versuchen im Gespräch zu bleiben und die Dinge auf einen Level bringen wo man sich gegenseitig "ertragen"kann.