Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

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ThorsHamar
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von ThorsHamar »

Dark Angel hat geschrieben:(02 Jun 2016, 16:29)

Gut, wenn du "Staatsbürgerschaft" so eng siehst - dann sahen sie sich halt als Deutsche, weil sie sich als Untertanen des Kaisers verstanden und behielten diese Selbstdefinition, als Teil ihrer Identität, bei.
Etwas anderes ist "Staatsbürgerschaft" nicht - es ist die Identifikation mit etwas, in diesem Fall einem Staat, einem Staatsvolk und wird damit auch Teil der ganz persönlichen individuellen Identität.
Hoppla, aber da muss ich schon wieder meckern ....
Dieses Mal hast Du richtigen Unsinn geschrieben, denn Staatsbürgerschaft hat nichts mit Identifikation zu tun, sondern ist das Ergebnis eines gesetzlichen, formalen, bürokratischen, nämlich standesamtlichen Aktes und trifft den eben geborenen Säugling ohne jeden Sinn für Staatsbürgerschaft, den glühenden Patrioten wie auch den Deutschlandhasser gleichermassen.
Ich habe in Fredericksburg Deutsche kennen gelernt, die ihre Sitten und Gebräuche immer noch tradieren, die sehen sich als Texaner, US-Amerikaner und Deutsche - genau in dieser Reihenfolge. :D
Yep, kenne ich auch. Bei Denen habe ich immer Schwarzbrot gekauft. :cool:
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Billie Holiday
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Bielefeld09 hat geschrieben:(02 Jun 2016, 17:45)

Darum geht es hier doch nicht.
Wenn er einen deutschen Pass hat und Mitglied bei Boko Haram ist, ist er Mitglied einer terroristischen Vereinigung
und ggf.in Deutschland zu bestrafen. Das gleiche gilt auch für ISIS Gefolgsleute.
Da redet außer dir keiner von Straffreiheit, Ruhe oder Sozialhilfe.
Und so eine Type ist trotzdem noch deutsch.
Du hast die vorherigen Beiträge wohl nicht beachtet. Mir ging es um die Aussage, ein jeder, der sich als Deutscher FÜHLT, ist auch einer.
Das sehe ich anders.
In D zu leben und deutsch zu sprechen sind für mich Mindestvoraussetzungen.
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Dark Angel
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Dark Angel »

schelm hat geschrieben:(02 Jun 2016, 17:38)

Es wird gar nix konstruiert durch mich, deshalb bleibe ich bei meinen Aussagen und muss mich auch nicht " winden " . Es gibt Deutsche, die Mehrheit, deren Vorfahren lebten bereits seit hundert Jahren oder ( viel ) länger hier. Es gibt auch Deutsche, deren Vorfahren taten das nicht. Das ist eine nüchterne Tatsache. Wenn die Benennung dieser Tatsache bereits eine Wertung wäre, wäre dies Absurdistan, ist es aber nicht.
Aahja - alle Geisterfahrer, außer dir - gelle!
Bei allem, was ich zu dem Begriff "biodeutsch" gefunden habe, herrscht Konsens darüber, dass es sich um einen diskriminierenden Begriff handelt, mit welchem Unterschiede konstruiert, und die Hälfte aller Deutschen (ab)gewertet und ausgegrenzt werden - nämlich alle mit Migrationshintergrund ab 1945/1949.
Also nichts mit "Absurdistan" oder "Benennung einer nüchternen Tatsache". Der Begriff IST diskriminierend, WEIL wertend und das ist NICHT auf "meinem Mist gewachsen"
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Wasteland »

Milady de Winter hat geschrieben:(02 Jun 2016, 17:38)

Und deshalb wird man hier in meinen Augen auch nie wirklich einen Konsens finden. Damit muss man einfach leben. Es sind meiner Beobachtung nach sowieso nur Randgruppen auf beiden Seiten, die sich hier an irgendwelchen Befindlichkeiten hochziehen. Die breite Masse hat an solchen Spielereien gar kein Interesse.
Ja, aber es nervt. Die Gaulands nerven. Die Deutschlandhasser nerven. Warum kann man nicht einfach einen gesunden, nicht neurotischen Mittelweg gehen?
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Marmelada
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Marmelada »

Worin unterscheidet sich dann die Einbürgerung in den USA, die über Lippenbekenntnisse hinausgeht?
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Bielefeld09
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Bielefeld09 »

Billie Holiday hat geschrieben:(02 Jun 2016, 18:20)

Du hast die vorherigen Beiträge wohl nicht beachtet. Mir ging es um die Aussage, ein jeder, der sich als Deutscher FÜHLT, ist auch einer.
Das sehe ich anders.
In D zu leben und deutsch zu sprechen sind für mich Mindestvoraussetzungen.
Siehste, da unterscheiden wir uns.
Für mich ist jeder ein Deutscher, der im Besitz eines deutschen Passes ist.
Gefühlte Ausweise zählen für mich auch nicht.
Bis auf den Lebensmittelpunkt und der Deutschsprachligkeit gibt es zwischen uns
eben keinen allzu grossen Dissenz.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Wasteland »

Marmelada hat geschrieben:(02 Jun 2016, 18:54)

Worin unterscheidet sich dann die Einbürgerung in den USA, die über Lippenbekenntnisse hinausgeht?
Wenn man nicht gerade ein Anchor-Baby hat oder über den Rio Grande schwimmt, sind die Ansprüche doch nicht ohne...
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Marmelada »

Wasteland hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:00)

Wenn man nicht gerade ein Anchor-Baby hat oder über den Rio Grande schwimmt, sind die Ansprüche doch nicht ohne...
Der pathetische Schwur und die erkennungsdienstliche Behandlung? Oder gibt es noch etwas?
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Wasteland »

Marmelada hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:02)

Der pathetische Schwur und die erkennungsdienstliche Behandlung? Oder gibt es noch etwas?
Eintritt in die USA als Greencardbesitzer (rechtmässiger Dauerbewohner) muss gewährt sein.

Die meisten Greencardbesitzer müssen mindestens 5 Jahre im Besitz der Greencard sein, ehe sie einen Antrag für Einbürgerung einreichen können. Ehepartner von US Bürgern können den Antrag auf Staatsbürgerschaft 3 Jahre nach dem Erhalt der Greencard stellen. Man sollte sich nicht länger als 6 fortlaufende Monate ausserhalb den USA aufgehalten haben während der letzten 5 Jahre (3 Jahre für Ehepartner von US Bürgern), oder bevor der Beendigung des Einbürgerungsverfahrens.

Man muss wenigstens die Hälfte der Zeit in den USA gelebt haben.

Man muss wenigstens seit mindestens 3 Monaten in dem Staat leben, wo der Einbürgerungsantrag eingereicht wird.

Man muss Englisch lesen, schreiben, und sprechen können (die Sprachkenntnisse werden im Laufe des Interviews getestet).

Kenntnis der Grundbegriffe der US Geschichte und Regierung.

Antragsteller müssen einen guten moralischen Charakter vorweisen , die Prinzipien der U.S. Konstitution respektieren, und vorhaben, die Ordnung und das Wohl der USA zu fördern. Das heisst, man sollte nicht inhaftiert, oder eines Verbrechens beschuldigt gewesen sein, und man sollte bereit sein, das Regierungssystem der USA zu unterstützen.

Man muss mindestens 18 Jahre alt um einen Einbürgerungsantrag einzureichen. Kinder unter 18 Jahren können die U.S. Staatsbürgerschaft erhalten, wenn sie im Antrag ihrer Eltern einbegriffen sind.
http://www.immigrationvisausa.com/Deuts ... ation.aspx

Plus der Anforderungen die man vorher erfüllen muss um Greencardbesitzer zu werden.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Adam Smith »

Marmelada hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:02)

Der pathetische Schwur und die erkennungsdienstliche Behandlung? Oder gibt es noch etwas?
Ja.
“GOOD MORAL CHARACTER, ENGLISH AND CIVICS” Als Antragsteller müssen Sie darüber hinaus einige, wenn auch leicht zu erfüllende, allgemeine Voraussetzungen mit sich bringen. Hierzu gehören ausreichende Englischsprachkenntnisse im Schreiben, Lesen und Verstehen. Hierzu gibt es zwar keinen eigenen Test, aber im Laufe des Einbürgerungsinterviews werden die Kenntnisse mündlich überprüft. Im weiteren sind Kenntnisse der Geschichte und des US-Regierungssystems von Vorteil. Dabei wird eine Liste von 100 Fragen verwendet, von denen Sie eine Auswahl beantworten müssen. Die Fragen sind nicht schwer und in der Regel mit Allgemeinwissen gut zu beantworten.
Nach den Neuregelungen zum Staatsangehörigkeitsgesetz muss es aber einen plausiblen Grund für den angestrebten Erwerb der US-amerikanischen Staatsbürgerschaft geben. So z. B. die Vermeidung oder die Beseitigung von erheblichen Nachteilen, insbesondere wirtschaftlicher und vermögensrechtlicher Art. Allgemeine Nachteile, wie sie für Ausländer überall auf der Welt bestehen, z. B. das fehlende Wahlrecht, der Zwang, eine gültige Aufenthaltserlaubnis (Resident Alien Card) zu besitzen oder der Ausschluss von hohen Regierungsämtern sind nicht geeignet, aus deutscher Sicht als Nachteil anerkannt zu werden.
http://www.americandream.de/news-presse ... ass-07-03/
Greencard
2 Passfotos
Formular N-400
Geburtsurkunde, ggf. Eheurkunde (beides übersetzt)
Antragsgebühr
Steuerbescheide
gute Englischkenntnisse
Kenntnisse über die amerikanische Sprache, Kultur und Geschichte
Gesundheitszeugnis
Fingerabdruckdokument
Haben Sie mindestens fünf Jahre in den USA gelebt - Sie dürfen das Jahr nicht länger als sechs Monate während dieser Zeit verlassen - und besitzen seit fünf Jahren eine Greencard, können Sie die Einbürgerung beantragen.

Etwas schneller geht es, wenn Sie mit einem US-Amerikaner verheiratet sind, in diesem Fall können Sie bereits nach drei Jahren amerikanischer Staatsbürger werden. Sie müssen ebenfalls seit drei Jahren Inhaber der Greencard sein.
Sie dürfen nicht vorbestraft sein, also einen "good moral character" vorweisen.
Auch die Unterhaltsfähigkeit muss dauerhaft gegeben sein, weisen Sie nach, dass Sie Ihre Familie und sich selbst ernähren können.
Im Rahmen der Loyalitätserklärung bekennen Sie sich zu den Gesetzen der USA und erkennen die demokratische Grundordnung an.
Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Zudem müssen Ihre Englischkenntnisse gut bis sehr gut ausgebildet sein, wenn Sie die Frage "Wie wird man amerikanischer Staatsbürger" erfolgreich für sich beantworten möchten.
http://www.helpster.de/wie-wird-man-ame ... rger_81521
Sie benötigen zwei Passfotos, schreiben Sie jeweils Ihre A-Nummer auf die Rückseite. Diese finden Sie auf Ihrer Greencard sowie auf Ihrem Fingerabdruckblatt.
Bei der zuständigen Behörde lassen Sie sich Ihre Fingerabdrücke nehmen, mit diesen wird Ihr Strafregister in den USA abgefragt.
Lassen Sie sich von einem zertifizierten Arzt ein Gesundheitszeugnis ausstellen. Sie dürfen keine übertragbaren Krankheiten wie HIV oder Tuberkulose haben. Zudem müssen Sie alle erforderlichen Impfungen erhalten haben.
Lassen Sie deutsche Dokumente wie Ihre Geburts- und Eheurkunde übersetzen und gegebenenfalls beglaubigen. Auch eine Kopie Ihrer Greencard gehört mit zum Einbürgerungsantrag.
Ist Ihr Antrag weitergeleitet worden, erhalten Sie einen Termin für das mündlich geführte Einbürgerungsinterview, in dem Sie Fragen zur amerikanischen Geschichte, Kultur und Sprache beantworten müssen. Wüssten Sie beispielsweise die Antworten auf folgende Fragen: "Um wie viele Zusatzartikel wurde die amerikanische Verfassung seit der Verabschiedung im Original erweitert?" oder: "Was symbolisieren die 13 Streifen auf der amerikanischen Flagge?" Von zehn gestellten Fragen müssen Sie sechs richtig beantworten.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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schelm
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von schelm »

Dark Angel hat geschrieben:(02 Jun 2016, 18:36)

Aahja - alle Geisterfahrer, außer dir - gelle!
Bei allem, was ich zu dem Begriff "biodeutsch" gefunden habe, herrscht Konsens darüber, dass es sich um einen diskriminierenden Begriff handelt, mit welchem Unterschiede konstruiert, und die Hälfte aller Deutschen (ab)gewertet und ausgegrenzt werden - nämlich alle mit Migrationshintergrund ab 1945/1949.
Also nichts mit "Absurdistan" oder "Benennung einer nüchternen Tatsache". Der Begriff IST diskriminierend, WEIL wertend und das ist NICHT auf "meinem Mist gewachsen"
Wie ich einen Begriff verwende, entscheide ich, nicht dein Gehabe als Sprachpolizistin. Autochthon bspw.beinhaltet lt. Übersetzung auch " Eingesessene ", es so zu benutzen maßt du dir an als nicht dem Gebrauch entsprechend zu definieren.Tatütata. Und " Biodeutsch " habe ich im Kontext erkennbar neutral verwendet, es interessiert mich nicht ob du meinst man dürfe ein Wort nicht verwenden, weil dessen Kontext ergebe sich automatisch.

Tut er nicht.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Marmelada
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Marmelada »

Ich kann da auf den ersten Blick keine nennenswerten Unterschiede zu den hiesigen Voraussetzungen entdecken:

http://www.bamf.de/DE/Einbuergerung/InD ... -node.html

...bzw. inwiefern die hiesigen Voraussetzungen unzureichend sein sollen.
Zuletzt geändert von Marmelada am Donnerstag 2. Juni 2016, 20:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Bielefeld09
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Bielefeld09 »

Nur zum Verständnis.
Geht es jetzt hier darum , wer Deutscher ist
oder wie man/frau Deutsche wird?
Ich versuche zu folgen.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Marmelada »

Billie Holiday hat geschrieben:(02 Jun 2016, 18:20)

Du hast die vorherigen Beiträge wohl nicht beachtet. Mir ging es um die Aussage, ein jeder, der sich als Deutscher FÜHLT, ist auch einer.
Das sehe ich anders.
In D zu leben und deutsch zu sprechen sind für mich Mindestvoraussetzungen.
Dann müsste Kirsten Dunst wieder ausgebürgert werden.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von PeterK »

Zunächst mal einen guten Tag an alle. Ein vergleichsweise erfreulich moderates und sachliches Forum habt Ihr hier.
Billie Holiday hat geschrieben:(02 Jun 2016, 18:20)
In D zu leben und deutsch zu sprechen sind für mich Mindestvoraussetzungen.
Dazu hätte ich zwei Fragen:

- ich bin Deutscher, lebe aber in Barcelona, scheide ich damit aus?
- generell: inwiefern ist es eigentlich relevant, ob jemand Deutscher ist? (Mal abgesehen von einigen rechtlichen Aspekten, die durch die Staatsangehörigkeit geregelt sind.)

Herzliche Grüße, Peter.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Marmelada hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:18)

Dann müsste Kirsten Dunst wieder ausgebürgert werden.
Ach nein, braucht sie nicht wegen mir.

Für mich ist sie eine amerikanische Schauspielerin.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Marmelada »

Billie Holiday hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:21)

Ach nein, braucht sie nicht wegen mir.

Für mich ist sie eine amerikanische Schauspielerin.
Wegen mir auch nicht. Aber sie hat sich einbürgern lassen, obwohl sie nur gebrochen Deutsch spricht und nicht hier lebt.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:21)

Ach nein, braucht sie nicht wegen mir.

Für mich ist sie eine amerikanische Schauspielerin.
Also für mich ist Depardieu jetzt ein russischer Schauspieler. ;)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von hafenwirt »

Marmelada hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:18)

Dann müsste Kirsten Dunst wieder ausgebürgert werden.
Und unglaublich viele richtige Fachkräfte. Gibt Unmengen an Doktoranden oder Mitarbeiter z.B. in MINT-Fächern, die faktisch nur Englisch sprechen.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:20)

Zunächst mal einen guten Tag an alle. Ein vergleichsweise erfreulich moderates und sachliches Forum habt Ihr hier.



Dazu hätte ich zwei Fragen:

- ich bin Deutscher, lebe aber in Barcelona, scheide ich damit aus?
- generell: inwiefern ist es eigentlich relevant, ob jemand Deutscher ist? (Mal abgesehen von einigen rechtlichen Aspekten, die durch die Staatsangehörigkeit geregelt sind.)

Herzliche Grüße, Peter.
Hallo nach Barcelona. Ich habe gestern auch schon gefragt, ob es Steuernachlässe gibt, wenn man ein "vollwertiger" (s. Gauland) Deutscher ist. Die gibt es nicht, insofern ist es irrelevant.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

PeterK hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:20)

Zunächst mal einen guten Tag an alle. Ein vergleichsweise erfreulich moderates und sachliches Forum habt Ihr hier.



Dazu hätte ich zwei Fragen:

- ich bin Deutscher, lebe aber in Barcelona, scheide ich damit aus?
- generell: inwiefern ist es eigentlich relevant, ob jemand Deutscher ist? (Mal abgesehen von einigen rechtlichen Aspekten, die durch die Staatsangehörigkeit geregelt sind.)

Herzliche Grüße, Peter.
Ich bezog mich allein auf die Aussage, ein jeder, der sich als Deutscher fühlt, ist auch einer. Dazu meinte ich, wer weder hier geboren wurde, noch hier lebt, noch deutsch spricht, noch deutsche Eltern hat, noch einen deutschen Pass hat, noch sonst einen Bezug zu D hat außer einem Gefühl, Deutscher zu sein, ist es in meinen Augen nicht.
Das darf man mir vorwerfen, keine Frage. :)
Feuer frei!

Da Du Dich selbst als Deutscher bezeichnest, vermute ich, ohne es zu wissen, dass Du deutsche Eltern hast, oder in D geboren wurdest? Ein gebürtiger Spanier mit spanischen Eltern, spanisch sprechend und in Spanien lebend, hat erstmal keinen ersichtlichen Grund, sich als Deutscher zu bezeichnen. Ich gehe also davon aus, Du hast aufgrund Deiner Familiengeschichte einen Bezug zu D. :)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

Marmelada hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:23)

Wegen mir auch nicht. Aber sie hat sich einbürgern lassen, obwohl sie nur gebrochen Deutsch spricht und nicht hier lebt.
Sie hat einen deutschen Vater, offenbar tat sie es aufgrund ihrer Familiengeschichte, was weiß ich denn.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Dark Angel »

schelm hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:12)

Wie ich einen Begriff verwende, entscheide ich, nicht dein Gehabe als Sprachpolizistin. Autochthon bspw.beinhaltet lt. Übersetzung auch " Eingesessene ", es so zu benutzen maßt du dir an als nicht dem Gebrauch entsprechend zu definieren.Tatütata. Und " Biodeutsch " habe ich im Kontext erkennbar neutral verwendet, es interessiert mich nicht ob du meinst man dürfe ein Wort nicht verwenden, weil dessen Kontext ergebe sich automatisch.

Tut er nicht.
1. Kannst du Begriffe eben NICHT nach deinem Gusto verwenden, weil DU nicht die Definitionshoheit hast, sondern dich daran zu halten hast, zu welcher Bedeutung intersubjektiver Konsens besteht.

2. ist der Begriff "biodeutsch" als solcher NICHT neutral und kann entsprechend auch NICHT neutral verwendet werden, WEIL der Begriff selbst wertet und du hast den Begriff auch NICHT neutral gebraucht. Das geht aus dem Kontext (aller) deiner Beiträge hervor. Gleiches gilt für den Begriff autochthon. Auch dieser ist NICHT neutral, weil Unterschiede konstruiert bzw hervorgehoben werden und somit eine Wertung vorgenommen wird.

3. musst du dich daran gewöhnen, dass über die Bedeutung (Definition) von Begriffen ein intersubjektiver Konsens herrscht und da hilft dir Dein Winden, relativieren und "Kreide fressen" kein Stück weiter. Du hast in deinen Beiträgen zu oft gezeigt, in welchem Sumpf du zu verorten bist.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von von Grimm »

PeterK hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:20)

Zunächst mal einen guten Tag an alle. Ein vergleichsweise erfreulich moderates und sachliches Forum habt Ihr hier.



Dazu hätte ich zwei Fragen:

- ich bin Deutscher, lebe aber in Barcelona, scheide ich damit aus?
- generell: inwiefern ist es eigentlich relevant, ob jemand Deutscher ist? (Mal abgesehen von einigen rechtlichen Aspekten, die durch die Staatsangehörigkeit geregelt sind.)

Herzliche Grüße, Peter.
Hallo Rapunzel!
Und sonst so? :rolleyes:
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Dark Angel »

schelm hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:12)

Wie ich einen Begriff verwende, entscheide ich, nicht dein Gehabe als Sprachpolizistin. Autochthon bspw.beinhaltet lt. Übersetzung auch " Eingesessene ", es so zu benutzen maßt du dir an als nicht dem Gebrauch entsprechend zu definieren.Tatütata. Und " Biodeutsch " habe ich im Kontext erkennbar neutral verwendet, es interessiert mich nicht ob du meinst man dürfe ein Wort nicht verwenden, weil dessen Kontext ergebe sich automatisch.

Tut er nicht.
Achja - wenn der Begriff "biodeutsch" angeblich so neutral ist und angeblich keine Wertung vorgenommen wird, warum muss dann überhaupt zwischen Deutschen mit Migrationshintergrund und Deutschen ohne Migrationshintergrund unterschieden werden?
Warum muss überhaupt darauf hingewiesen werden, dass es "unterschiedliche" Deutsche gibt, wenn angeblich keine Wertung vorgenommen wird.
Erklär mal! Butter bei die Fische!
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Adam Smith »

PeterK hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:20)

Dazu hätte ich zwei Fragen:

- ich bin Deutscher, lebe aber in Barcelona, scheide ich damit aus?

Herzliche Grüße, Peter.
Fühlst du dich eigentlich als Spanier oder fragst du dich was das eigentlich sein soll? Also was ein Spanier ist.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Donnerstag 2. Juni 2016, 19:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Bielefeld09 »

Fadamo hat geschrieben:(16 Apr 2015, 12:21)

Woher nimmst du diese Feststellung ?
Es stimmt aber.
Kannst du das Gegenteil beweisen?
Der Germanne war eben nicht immer pünktlich, fleißig und strebsam.
Er war eigentlich ein Waldbewohner.
Der Sachse war auch nicht besser, glaubte er doch an Waldgeister.
Und auch der musste erst durch das Schwert christianiesiert werden.
Einzig der Westpfahle fiel durch Tugenden auf.
Sturrheit, wortarmut und empathielosigkeit.
Aber sind das wahrhaft deutsche Tugenden?
Ach, was bin ich froh das ich einen deutschen Pass habe.
Den dürfen auch andere bekommen.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Billie Holiday »

von Grimm hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:48)

Hallo Rapunzel!
Und sonst so? :rolleyes:
Och nö, schon wieder?
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von schelm »

Dark Angel hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:56)

Achja - wenn der Begriff "biodeutsch" angeblich so neutral ist und angeblich keine Wertung vorgenommen wird, warum muss dann überhaupt zwischen Deutschen mit Migrationshintergrund und Deutschen ohne Migrationshintergrund unterschieden werden?
Warum muss überhaupt darauf hingewiesen werden, dass es "unterschiedliche" Deutsche gibt, wenn angeblich keine Wertung vorgenommen wird.
Erklär mal! Butter bei die Fische!
Du bist echt witzig. Warum ich " Biodeutsch " verwendete, geht bereits aus dem von dir verkürzt zitierten Beitrag hervor, der keine Wertung enthielt, die du mir aber angedichtest hast, ich würde in Deutsche 1. und 2. Klasse unterscheiden etc. Tatsächlich steht in dem Beitrag was ganz anderes, nämlich, dies stelle Biodeutsche eben nicht über andere Deutsche. Wozu eigentlich mit dir diskutieren ? Du willst diffamieren, also hat es doch keinen Sinn. Du wurdest von der Moderation auch aufgefordert einen Beleg für diese angebliche Einteilung in 2 Klassen zu erbringen.

Wo bleibt dieser Beleg an Hand von Zitaten ?


Achja - wenn der Begriff "biodeutsch" angeblich so neutral ist

Falsche Behauptung. Ich sage, ich habe ihn neutral verwendet, weil ich im Kontext darauf verwiesen habe darin keine Wertzumessung zu sehen, sondern es ist eine Tatsachenbeschreibung. Warum überhaupt dieses Verhältnis ( Migration / Nichtmigration ) erwähnt werden sollte ? Aus statistischen Interesse und um ungefähr zu beurteilen wie umfangreich jeweils die Integrationsnotwendigkeit sein könnte; sowie auf welche Schwerpunkte ( je nach Herkunft ) sie auszurichten ist.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:29)
Hallo nach Barcelona. Ich habe gestern auch schon gefragt, ob es Steuernachlässe gibt, wenn man ein "vollwertiger" (s. Gauland) Deutscher ist. Die gibt es nicht, insofern ist es irrelevant.
Gruß zurück. Vielleicht sollte man mal über Steueraufschläge für "grenzwertige" (s. Gauland) Deutsche nachdenken ;)
Billie Holiday hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:29)
Ich bezog mich allein auf die Aussage, ein jeder, der sich als Deutscher fühlt, ist auch einer. Dazu meinte ich, wer weder hier geboren wurde, noch hier lebt, noch deutsch spricht, noch deutsche Eltern hat, noch einen deutschen Pass hat, noch sonst einen Bezug zu D hat außer einem Gefühl, Deutscher zu sein, ist es in meinen Augen nicht.
D'accord. Sorry, ich habe den Bezug überlesen.
Da Du Dich selbst als Deutscher bezeichnest, vermute ich, ohne es zu wissen, dass Du deutsche Eltern hast, oder in D geboren wurdest?
So ist es.

Herzliche Grüße, Peter.
PeterK
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von PeterK »

Adam Smith hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:57)
Fühlst du dich eigentlich als Spanier oder fragst du dich was das eigentlich sein soll? Also was ein Spanier ist.
Ich fühle mich in erster Linie als Mensch. Staatsangehörigkeiten sind mir nicht sooo wichtig.
PeterK
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von PeterK »

von Grimm hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:48)
Hallo Rapunzel!
Und sonst so? :rolleyes:
Nicht verstanden.
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Bielefeld09
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Bielefeld09 »

PeterK hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:20)

Zunächst mal einen guten Tag an alle. Ein vergleichsweise erfreulich moderates und sachliches Forum habt Ihr hier.



Dazu hätte ich zwei Fragen:

- ich bin Deutscher, lebe aber in Barcelona, scheide ich damit aus?
- generell: inwiefern ist es eigentlich relevant, ob jemand Deutscher ist? (Mal abgesehen von einigen rechtlichen Aspekten, die durch die Staatsangehörigkeit geregelt sind.)

Herzliche Grüße, Peter.
Erstmal sei willkommen in diesem Forum.
Und sei beruhigt.
Ich war einige tage in Italien und bin nicht augebürgert worden.
Da du deutsch schreibst, könntest du Deutscher sein.
Allerdings wäre da noch die Passfrage zu klären.
Hast du einen deutschen, bist du ein Deutscher.
Wenn nicht, möglicherweise ein Problem.
Aber fühl dich willkommen.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von PeterK »

Bielefeld09 hat geschrieben:(02 Jun 2016, 20:21)
Erstmal sei willkommen in diesem Forum.
Vielen Dank.
Allerdings wäre da noch die Passfrage zu klären.
Hast du einen deutschen, bist du ein Deutscher.
Wenn nicht, möglicherweise ein Problem.
Warum wäre ich möglicherweise ein Problem, wenn ich keinen deutschen Pass hätte (ich habe einen)?
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Bielefeld09 »

PeterK hat geschrieben:(02 Jun 2016, 20:32)

Vielen Dank.


Warum wäre ich möglicherweise ein Problem, wenn ich keinen deutschen Pass hätte (ich habe einen)?
Mir selber wäre das egal.
Aber mit Pass hättest du die Möglichkeit deine Intressen durch die entsprechende Botschaft vertreten zu lassen.
Als Deutscher in Barcelona ohne Botschaftsvertrettung fühlte ich mich auch mitten in Europa sehr alleine.
Aber mehr ist es auch nicht.
Im übrigen fühle ich mich sowieso mehr als Europäer.
Deswegen bin ich wahrscheinlich so wenig deutsch.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Marmelada »

Bielefeld09 hat geschrieben:(02 Jun 2016, 20:43)

Mir selber wäre das egal.
Aber mit Pass hättest du die Möglichkeit deine Intressen durch die entsprechende Botschaft vertreten zu lassen.
Als Deutscher in Barcelona ohne Botschaftsvertrettung fühlte ich mich auch mitten in Europa sehr alleine.
...
Als EU-Bürger kannst du meines Wissens jede EU-Botschaft aufsuchen und sie müssen dir helfen.
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Bielefeld09
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Bielefeld09 »

Marmelada hat geschrieben:(02 Jun 2016, 20:46)

Als EU-Bürger kannst du meines Wissens jede EU-Botschaft aufsuchen und sie müssen dir helfen.
Danke für den Hinweis.
Das wusste ich nicht.
Aber eigentlich möchte ich mich weiter frei in Europa bewegen können,
als Europäer mit deutschem Pass.
Das macht mehr Freiheit.
Danke.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von PeterK »

Bielefeld09 hat geschrieben:(02 Jun 2016, 20:43)
Aber mit Pass hättest du die Möglichkeit deine Intressen durch die entsprechende Botschaft vertreten zu lassen.
Als Deutscher in Barcelona ohne Botschaftsvertrettung fühlte ich mich auch mitten in Europa sehr alleine.
Das deutsche Konsulat in Barcelona habe ich lediglich einmal bemühen müssen, um einen Pass für meinen Sohn ausstellen zu lassen. Das spanische/katalanische Recht gibt mir alle Möglichkeiten, meine Interessen selbst zu vertreten.

BTT: Abgesehen von der Diskussion darüber, was denn nun einen Menschen zum Deutschen macht, frage ich mich - wie oben angedeutet-, inwiefern die Frage relevant ist. Meiner Ansicht nach ist es relativ einfach: Deutscher ist, wer die deutsche Staatsbürgerschaft (bzw. ein Anrecht auf diese) hat.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Bielefeld09 »

PeterK hat geschrieben:(02 Jun 2016, 21:14)

Das deutsche Konsulat in Barcelona habe ich lediglich einmal bemühen müssen, um einen Pass für meinen Sohn ausstellen zu lassen. Das spanische/katalanische Recht gibt mir alle Möglichkeiten, meine Interessen selbst zu vertreten.

BTT: Abgesehen von der Diskussion darüber, was denn nun einen Menschen zum Deutschen macht, frage ich mich - wie oben angedeutet-, inwiefern die Frage relevant ist. Meiner Ansicht nach ist es relativ einfach: Deutscher ist, wer die deutsche Staatsbürgerschaft (bzw. ein Anrecht auf diese) hat.
So sehe ich das auch.
Ich freue mich über jeden Europafreundlichen Mitbürger in diesem Forum!
Danke, das es sowas hier auch gibt.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von odiug »

PeterK hat geschrieben:(02 Jun 2016, 20:13)

Gruß zurück. Vielleicht sollte man mal über Steueraufschläge für "grenzwertige" (s. Gauland) Deutsche nachdenken ;)

...

Herzliche Grüße, Peter.
Hi hi "grenzwertig" ist gut ... wo Gauland doch so viel Wert auf Grenzen legt :p
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von JJazzGold »

Bielefeld09 hat geschrieben:(02 Jun 2016, 19:57)

Es stimmt aber.
Kannst du das Gegenteil beweisen?
Der Germanne war eben nicht immer pünktlich, fleißig und strebsam.
Er war eigentlich ein Waldbewohner.
Der Sachse war auch nicht besser, glaubte er doch an Waldgeister.
Und auch der musste erst durch das Schwert christianiesiert werden.
Einzig der Westpfahle fiel durch Tugenden auf.
Sturrheit, wortarmut und empathielosigkeit.
Aber sind das wahrhaft deutsche Tugenden?
Ach, was bin ich froh das ich einen deutschen Pass habe.
Den dürfen auch andere bekommen.
Auch den Tacitus gelesen? ;)

"Ferner, wer sollte, neben der Gefahr eines schauervollen und unbekannten Meeres, Asien oder Afrika oder Italien verlassen und nach Germanien streben, unschön in den Landschaften, rauh durch seinen Himmel, unerfreulich zum Wohnen und für den Anblick, außer wenn es das Vaterland ist?"
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(02 Jun 2016, 20:13)

Gruß zurück. Vielleicht sollte man mal über Steueraufschläge für "grenzwertige" (s. Gauland) Deutsche nachdenken ;)

Schönes Wortspiel. :thumbup:
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Dark Angel »

schelm hat geschrieben:(02 Jun 2016, 20:10)

Du bist echt witzig. Warum ich " Biodeutsch " verwendete, geht bereits aus dem von dir verkürzt zitierten Beitrag hervor, der keine Wertung enthielt, die du mir aber angedichtest hast, ich würde in Deutsche 1. und 2. Klasse unterscheiden etc. Tatsächlich steht in dem Beitrag was ganz anderes, nämlich, dies stelle Biodeutsche eben nicht über andere Deutsche. Wozu eigentlich mit dir diskutieren ? Du willst diffamieren, also hat es doch keinen Sinn. Du wurdest von der Moderation auch aufgefordert einen Beleg für diese angebliche Einteilung in 2 Klassen zu erbringen.

Wo bleibt dieser Beleg an Hand von Zitaten ?
"Biodeutsch ist ein Deutscher der dem hier dominanten Phänotyp entspricht und dessen Vorfahren seit einigen Generationen hier leben, ..."

Dieser Satz enthält die entscheidende Aussage und mit dieser Aussage nimmst du eine Ab- und Ausgrenzug vor, du unterscheidest und MIT dieser Unterscheidung nimmst du auch eine Wertung vor.
Begriffe, die Unterscheide markieren und hervorheben sind niemals neutral - können nicht neutral sein und können dementsprechend NICHT neutral verwendet werden.
Dass du den Begriff NICHT neutral verwendest, geht aus dem Rest des Beitrages hervor, in dem du noch explizit auf den Unterschied zwischen "Biodeutschen" und allen anderen hinweist.
Kapiere endlich, dass der Begriff "biodeutsch" selbst die Höherwertigkeit impliziert. Seltsamerweise begreifen dass alle (was ich im web darüber gefunden habe) außer dir!
schelm hat geschrieben:(02 Jun 2016, 20:10)Falsche Behauptung. Ich sage, ich habe ihn neutral verwendet, weil ich im Kontext darauf verwiesen habe darin keine Wertzumessung zu sehen, sondern es ist eine Tatsachenbeschreibung. Warum überhaupt dieses Verhältnis ( Migration / Nichtmigration ) erwähnt werden sollte ? Aus statistischen Interesse und um ungefähr zu beurteilen wie umfangreich jeweils die Integrationsnotwendigkeit sein könnte; sowie auf welche Schwerpunkte ( je nach Herkunft ) sie auszurichten ist.
Ein Begriff der selbst nicht neutral, sondern wertend ist, kann NICHT neutral verwendet werden - auch NICHT von dir.
Kapiere endlich, wer WERT darauf legt Unterschiede - welche nicht vorhanden sind - zu kontruieren, aufzuzeigen und zu zementieren, der WERTET auch entsprechend.
Du beschreibst KEINE Tatsache! Niemand außer dem braunen Sumpf oder ihm Nahestehenden nimmt eine solche Unterscheidung vor. DAS ist eine Tatsache!
Da kannst du noch so hilflos herumeiern, wie du willst, das ändert gar nichts!
Und labere nicht rum von "statistischem Interesse" und Integrationsnotwendigkeit.
Nochmal:
"Biodeutsch ist ein Deutscher der dem hier dominanten Phänotyp entspricht und dessen Vorfahren seit einigen Generationen hier leben, ..."
sagt alles aus - mehrere Generationen VOR1945/1949 = "biodeutsch", "alteingesessen" und alle anderen müssen sich erst (noch) integrieren - auch die die seit 70 Jahren hier leben, die aber im Ergebnis des WK2 vertrieben wurden. Diese Menschen sind ja - gem. DEINER Aussagen KEINE "biodeutschen".
Merkst du eigentlich überhaupt noch was? :mad:
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Dark Angel »

PeterK hat geschrieben:(02 Jun 2016, 21:14)

Das deutsche Konsulat in Barcelona habe ich lediglich einmal bemühen müssen, um einen Pass für meinen Sohn ausstellen zu lassen. Das spanische/katalanische Recht gibt mir alle Möglichkeiten, meine Interessen selbst zu vertreten.

BTT: Abgesehen von der Diskussion darüber, was denn nun einen Menschen zum Deutschen macht, frage ich mich - wie oben angedeutet-, inwiefern die Frage relevant ist. Meiner Ansicht nach ist es relativ einfach: Deutscher ist, wer die deutsche Staatsbürgerschaft (bzw. ein Anrecht auf diese) hat.
Das sehe ich genauso. Zuerst ist da ein Mensch, der kann mir - vom ersten Eindruck her - sympathisch oder unsympathisch sein, Staatbürgerschaft ist da nebensächlich.
Es gibt aber leider Zeitgenossen, die das nicht so sehen, die unterscheiden müssen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von ThorsHamar »

Dark Angel hat geschrieben:(03 Jun 2016, 09:51)

Das sehe ich genauso. Zuerst ist da ein Mensch, der kann mir - vom ersten Eindruck her - sympathisch oder unsympathisch sein, Staatbürgerschaft ist da nebensächlich.
Es gibt aber leider Zeitgenossen, die das nicht so sehen, die unterscheiden müssen.
Nun mal nicht so abwertend ...
Die Feststellung, ob Du "deutsch" bist, ist z.B. relevant, wenn Du Beamter in Deutschland werden willst. Dazu musst Du einen Staatsangehörigkeitsausweis erwerben ( im meine, der kostete mal 12,00 Euro).
NUR UND AUSSCHLIESSLICH dieser Ausweis, nicht etwa ein Personalausweis oder Pass der Bundesrepublik Deutschland, stellt juristisch relevant klar, dass Du Deutscher bist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsang ... itsausweis
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Milady de Winter »

Dark Angel hat geschrieben:(03 Jun 2016, 09:47)

Nochmal:
"Biodeutsch ist ein Deutscher der dem hier dominanten Phänotyp entspricht und dessen Vorfahren seit einigen Generationen hier leben, ..."
sagt alles aus - mehrere Generationen VOR1945/1949 = "biodeutsch", "alteingesessen" und alle anderen müssen sich erst (noch) integrieren - auch die die seit 70 Jahren hier leben, die aber im Ergebnis des WK2 vertrieben wurden. Diese Menschen sind ja - gem. DEINER Aussagen KEINE "biodeutschen".
Merkst du eigentlich überhaupt noch was? :mad:
MOD - bitte zitiere die Passagen, in denen schelm im Kontext mit dem Wort "biodeutsch" eine (AB)WERTUNG von Personen inhaltlich hier so zum Ausdruck gebracht hat. Wir drehen uns im Kreis, und in meinen Augen ziehst Du Dich zu sehr an dem einen Wort hoch. Entscheidend ist, ob hier von schelm eine WERTUNG oder eine UNTERSCHEIDUNG vorgenommen wird. Wie sinnhaft diese Unterscheidung überhaupt ist, steht auf einem anderen Blatt, aber es geht nun mal eine Diskussion rund um die Strangfrage. Aber eine UNTERSCHEIDUNG ist nicht zwingend gleichbedeutend mit einer WERTUNG. Ich bin mir sehr sicher, dass hier ein Missverständnis zwischen Euch beiden vorliegt und würde daher an dieser Stelle darum bitten, diesen "Kampf" einzustellen. Danke.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben:(03 Jun 2016, 09:51)

Das sehe ich genauso. Zuerst ist da ein Mensch, der kann mir - vom ersten Eindruck her - sympathisch oder unsympathisch sein, Staatbürgerschaft ist da nebensächlich.
Es gibt aber leider Zeitgenossen, die das nicht so sehen, die unterscheiden müssen.

Mir ist nach wie vor unverständlich, weshalb ein Adjektiv existieren muss, dass diejenigen Deutschen be- oder "kennzeichnet, deren Einstellung nicht der Vorstellung eines Dritten von einem "vollwertigen" Deutschen entsprechen. Wohlgemerkt, nach externer Beurteilung, nicht nach eigenem Bekunden. Inwieweit sich ein deutscher Bürger deutsch fühlt, muss jedem Einzelnen überlassen werden, solange dieser die Gesetze einhält und seine Abgaben leistet. Wem es in Deutschland als Deutscher nicht gefällt, sei es, weil der Eine nicht eine seiner Vorstellung gemäße ausreichend große Menge an "vollwertigen" Deutschen zu entdecken vermag, oder der Andere der sich, aus welchen Gründen auch immer, als Deutscher nicht in Deutschland heimisch fühlt, dem steht es spätestens seit 1989 frei, diese herbeifantasierte Insel der deutschen Unglückseligkeit zu verlassen.

Die Zeiten in denen deutsche Bürger als voll- halb- und viertelwertig kategorisiert werden, haben wir ja hoffentlich hinter uns gelassen und zumindest ich lege auf eine Wiederbelebung eines solch menschenverachtenden Systems, keinen Wert. Damit ist ein Adjektiv zur Kennzeichnung hinfällig.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von ThorsHamar »

PeterK hat geschrieben:(02 Jun 2016, 21:14)

BTT: Abgesehen von der Diskussion darüber, was denn nun einen Menschen zum Deutschen macht, frage ich mich - wie oben angedeutet-, inwiefern die Frage relevant ist. Meiner Ansicht nach ist es relativ einfach: Deutscher ist, wer die deutsche Staatsbürgerschaft (bzw. ein Anrecht auf diese) hat.
Das stimmt so nicht ganz.
Aus irgendeinem Grund ist es in unserem Staat wichtig, zwischen Staatsbürgerschaft und Identität, was impliziert, die deutsche Staatsbürgerschaft zu besitzen und Staatsangehörigkeit, also dem Prädikat, dem Nachweis, "deutsch" zu sein, zu unterscheiden.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Flat »

Moin,

egal, was ihr meint und wie ihr etwas definiert, ich sage "Jennifer Lawrence ist US-Amerikanerin"

Und nun könnt ihr mich steinigen.
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(03 Jun 2016, 10:09)

Nun mal nicht so abwertend ...
Die Feststellung, ob Du "deutsch" bist, ist z.B. relevant, wenn Du Beamter in Deutschland werden willst. Dazu musst Du einen Staatsangehörigkeitsausweis erwerben ( im meine, der kostete mal 12,00 Euro).
NUR UND AUSSCHLIESSLICH dieser Ausweis, nicht etwa ein Personalausweis oder Pass der Bundesrepublik Deutschland, stellt juristisch relevant klar, dass Du Deutscher bist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsang ... itsausweis
Das ist doch aber für das gesellschaftliche Miteinander völlig irrelevant.
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