Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

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Dark Angel
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Dark Angel »

schelm hat geschrieben:(31 May 2016, 22:26)

Woher kommt eigentlich der Reflex die Marke " Biodeutsch " als behauptete bessere Menschen zu verstehen, und entspräche man ihr nicht, sei man " Abschaum " ? Minderwertigkeitskomplexe, die sich gelegentlich in Aggressivität darstellen ? Ich wollte es zwar nicht, aber nun gut :

Biodeutsch ist ein Deutscher der dem hier dominanten Phänotyp entspricht und dessen Vorfahren seit einigen Generationen hier leben, üblicherweise rechnet man heute seit 1945, meint man " mit Migrationshintergrund ". Für dieses Biodeutschsein kann man nix. Deshalb erhebt es den Biodeutschen natürlich nicht über Nicht - Biodeutsche, also Deutsche, die bspw. hier geboren wurden, aber deren Eltern erst jüngst einwanderten oder die nicht dem Phänotyp der biodeutschen Mehrheit entsprechen, oder erwachsene Zuwanderer mit deutschem Pass und der Einstellung Teil dieses Volkes sein zu wollen.
Ich habe an anderer Stelle schon mal gefragt:
Wodurch unterscheidet sich der Phänotyp eines Deutschen von dem eines Briten, Franzosen, Dänen, Niederländers, Tschechen etc? Erkläre das mal!
Und falls es dir nicht auffällt - mit deinem "biodeutsch" klassifizierst du in Deutsche 1. Klasse und Deutsche 2. Klasse und damit nimmst du sehr wohl eine Wertung in höherwertig und minderwertig vor. DU tust das und NICHT die, die DU klassifizierst, DU teilst ein in "biodeutsch" = besser und "passdeutsch" = minderwertig und DU wunderst dich dann auch noch, wenn andere DEINE Wertung aus sich beziehen. :mad:
Erkläre doch endlich mal, was die Zugehörigkeit zu einem Staat, zu einer Nation mit Biologie zu tun hat/haben soll!
Genau DAS suggeriert der Begriff "biodeutsch" nämlich - Unterschiede in der Biologie!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Wasteland
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Wasteland »

Wie siehts eigentlich mit folgenden Deutschen aus, sind das Biodeutsche?
Etwa fünf Prozent der Deutschen kommen aus der Haplogruppe E3b. Das bedeutet, sie haben ihre Wurzeln bei den Phöniziern, dem seefahrenden Mittelmeervolk, das große Teile Europas und Afrikas bereiste und Handel auch im nördlichen Europa trieb.
http://ldn-knigi.lib.ru/JUDAICA/DeutscheGene.htm
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:05)

Ich habe an anderer Stelle schon mal gefragt:
Wodurch unterscheidet sich der Phänotyp eines Deutschen von dem eines Briten, Franzosen, Dänen, Niederländers, Tschechen etc? Erkläre das mal!
Und falls es dir nicht auffällt - mit deinem "biodeutsch" klassifizierst du in Deutsche 1. Klasse und Deutsche 2. Klasse und damit nimmst du sehr wohl eine Wertung in höherwertig und minderwertig vor. DU tust das und NICHT die, die DU klassifizierst, DU teilst ein in "biodeutsch" = besser und "passdeutsch" = minderwertig und DU wunderst dich dann auch noch, wenn andere DEINE Wertung aus sich beziehen. :mad:
Erkläre doch endlich mal, was die Zugehörigkeit zu einem Staat, zu einer Nation mit Biologie zu tun hat/haben soll!
Genau DAS suggeriert der Begriff "biodeutsch" nämlich - Unterschiede in der Biologie!
aus all diesen Gruenden bekommt man ja den deutschen Pass nicht nur, wenn ein Elternteil deutsch ist, sondern auch aus ganz anderen pragmatischen Gruenden, wenn man zum Beispiel 8 Jahre lang in Deutschland gelebt hat und gut detusch spricht und man bekammt sogar in einigen Faellen den deutschen Pass, wenn man im Ausland lebt, aber einen hinreichenden Bezug zu Deutschland vorweisen kann oder einfach wichtig als Person fuer das Land ist und wo anders eine hinreichende Leistung erbringt.
man muss allerdings seinen Willen erklaeren Deutscher werden zu wollen und bekommt ihn nicht automatisch und das ist auch gut so, denn mit dem Antrag beweise ich schon mal den Willen Deutscher zu werden und mich in die Gemeinschaft einbringen zu wollen.

diese Buerger sind dann genauso 'vollwertige Deutsche' (wobei das Wort vollwertig man einfach weglassen sollte) als der hier geboren wurde und beide Elternteile seit Generationen den detuschen Pass besitzen :)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Dark Angel »

pikant hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:13)

aus all diesen Gruenden bekommt man ja den deutschen Pass nicht nur, wenn ein Elternteil deutsch ist, sondern auch aus ganz anderen pragmatischen Gruenden, wenn man zum Beispiel 8 Jahre lang in Deutschland gelebt hat und gut detusch spricht und man bekammt sogar in einigen Faellen den deutschen Pass, wenn man im Ausland lebt, aber einen hinreichenden Bezug zu Deutschland vorweisen kann oder einfach wichtig als Person fuer das Land ist und wo anders eine hinreichende Leistung erbringt.
man muss allerdings seinen Willen erklaeren Deutscher werden zu wollen und bekommt ihn nicht automatisch und das ist auch gut so, denn mit dem Antrag beweise ich schon mal den Willen Deutscher zu werden und mich in die Gemeinschaft einbringen zu wollen.

diese Buerger sind dann genauso 'vollwertige Deutsche' (wobei das Wort vollwertig man einfach weglassen sollte) als der hier geboren wurde und beide Elternteile seit Generationen den detuschen Pass besitzen :)
Genaus so ist das. Wer die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt und bekommt IST Deutscher, weil er das will, weil er sich mit diesem Staat identifiziert und der ist vielleicht ein "besserer" Deutscher als alle selbsternannten "Biodeutschen" zusammen.
Wenn ich die Absonderungen so mancher Zeitgenossen lese, fallen mit folgende Worte eines deutschen Dichters ein:
"Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen. ..."
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Jun 2016, 10:19)

Das kann ich in gewisser Weise unterschreiben.
Deutscher ist jemand, der einen deutschen Pass (Staatsbürgerschaft) besitzt, die deutsche Sprache in "Wort und Schrift" beherrscht unsere Gesetze und Werte (GG) anerkennt und danach lebt und der unsere Kultur achtet. Punkt!
Dabei ist es vollkommen wurscht, auf wie viele Generationen "deutscher Vorfahren" er zurück blicken kann, ob er überhaupt welchen hat.
Dabei muss er seinen kulturellen Hintergrund nicht verleugnen oder gar abstreifen, weil sich Kultur/Gesellschaft ständig verändern, ständig Einflüssen "von außen" unterworfen sind. Das fing mit den Römern an und endet noch lange nicht bei den Kreuzrittern oder dem Osmanischen Reich, das findet ständig statt - heute unter dem Begriff "Popkultur". Und das zeigt doch eigentlich schon - es gibt keine "deutsche Kultur", nur eine europäische und an dieser Kultur haben Deutsche einen Beitrag geleistet, genauso wie Italiener, Franzosen oder die "Wikinger" etc.
Da sind wir schon einmal einen Schritt weiter.

Der Rückzug auf die rechtliche Seite kann am Ende auch nur die Klammer sein, die das Gemeinwesen mit so vielen Millionen Menschen zusammen hält. Davon unabhängig gibt es aber dennoch die Familie, den Stamm und das Volk, wobei letztere beiden gar nicht so richtig zu fassen sind, erstere wenigstens durch Versorgungspflichten und Erbrecht festgelegt sind... wobei ich nicht weiß, wie sich das Erbrecht auf Adoptionen auswirken wird, wenn in etwas verzwickteren Fällen die Juristen die Generationenfolgen hinauf und hinunter verfolgen; ob dann nur Blutsverwandtschaft zählt oder die rechtlich erwirkte Verwandtschaft.

Kurzum, rechtlich unerheblich, welchem Stamm oder welchem Volk der rechtlich gesehen Deutsche
angehört... aber die Unterschiede gibt es dennoch. Nicht jeder Deutsche ist mein Familienmitglied oder Franke, Friese, Sorbe, Sachse, Thüring, Pommer oder Bayer. Diese im Gemeinschaftsgefühl angesiedelten Beziehungen gibt es dennoch, und sie haben auch einen Stellenwert im Heimatgefühl.

Interessant auch, daß für unsere slawischen Nachbarn seit Jahrhunderten schon Deutschland in der Mehrzahl verstanden wird... so sehr wurden dort offenbar die deutschen Stämme in ihren Unterschieden erkannt. Tja, dann wird es noch verwirrender, was eigentlich ein "Deutscher" ist.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von JJazzGold »

Wasteland hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:12)

Wie siehts eigentlich mit folgenden Deutschen aus, sind das Biodeutsche?



http://ldn-knigi.lib.ru/JUDAICA/DeutscheGene.htm
Ich möchte einen Vorschlag zur Vereinfachung machen. Jeder der das Microcephalin-Gen in sich trägt, ist ein "Gauland-vollwertiger" Deutscher. Über den Rest könnte man diskutieren, aber erst nachdem Jeder feststellen hat lassen, ob er zu den Nordiden (Haplogruppe I1), Illyrern (Haplogruppe I2a), Dalonordiden (Haplogruppe I2b), Slawen/Alpinen (Haplogruppe R1a), Keltoromanen/Mediterraniden (Haplogruppe R1b), Dinariden/Armeniden (Haplogruppe G2a) und später eingewanderten Semiten (Haplogruppe J), Hamiten (Haplogruppe E3b), Sibiriern (Haplogruppe Q) und Finno-Ugriern (Haplogruppe N) gehört.

Der günstigste Test kostet EUR 199.-, das wird einem "ächten Deutschen" der Beleg seiner Herkunft ja wohl noch wert sein.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von schokoschendrezki »

Der Begriff "Biodeutscher" suggeriert - auch wenn er nicht wertend gebraucht wird - eine Neuauflage der Volksgemeinschafts-Ideologie. Diese ist zurecht mehr oder minder entsorgt. Aber nicht etwa, weil sie eine originäre Nazi-Ideologie war. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts bedienten sich ihrer auch ausgesprocchen sozialdemokratische Politiker. Und insbesondere die schwedische Sozialdemokratie schuf mit dem "Volksheim (Folkhemmet)" eine skandinavische Variante.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von pikant »

schelm hat geschrieben:(31 May 2016, 17:53)

Flat verwies auf das GG. Eben. Nur kann das GG selber nur Bestand haben, wird es von der Mehrheit der Deutschen getragen. Wie soll das real funktionieren, wenn die innere Einstellung keinerlei Rolle spielt um Deutscher zu sein ?

Wenn aber für jeden Zuwanderer der den Pass erhält als einziges Kriterium um Deutscher zu sein dieser Pass gilt, dann könnten wir theoretisch Millionen Menschen ansiedeln, die in keinster Weise eine Affinität zu unserem GG haben oder es sogar ablehnen - und wie genau erhalten wir dann mittel - langfristig unsere FDGO, wenn die Deutschen sie gar nicht wollen würden ? Haben wir halt Pech gehabt ? Konnte ja keiner ahnen das die Deutschen plötzlich anders denken ?

Der mögliche Einwand, bei den hier geborenen Biodeutschen bestünde das Problem ja auch, ist eine alberne Schimäre.
1. Das GG hat auch Bestand, wenn es von der Mehrheit der Deutschen nicht getragen wird und eine nicht ausreichende Mehrheit der Parlamentarier kann auch das GG nicht veraendern, das geht erst ab einer grossen Mehrheit und das haben die Gruendungsvaeter so gewollt

2. Um als Zuwanderer den deutschen Pass zu erhalten, muss man bestimmte Vorraussetzungen erfuellen, so gute Deuschkenntnisse, lange Aufenthaltsdauer hier und die Gesellschaftsordnung kennen und bisher nicht dagegen fundamental verstossen zu haben und man darf zudem in keiner Organisation Mitglied sein, die gegen unserer freiheitliche Grundordnung gerichtet ist und man muss seine bisherige Staatsbuergerschaft abgeben.

3. Alle anderen Vorraussetzungen sind soll-Bestimmungen und da ist im Einzelfall von den Behoerden auf Antrag zu pruefen.

4. Ihre Definition "Biodeusch' sollten sie mal einer Ueberpruefung unterziehen, denn einmal lese ich biodeutsch, ist, wer deutsche Vorfahren vor 1945 hat und jetzt lese ich biodeutsch ist nur' daran gebunden, dass man hier geboren sein muss und wenn man in Frankreich geboren ist mit deutschen Vorfahren ist man dann kein biodeutscher mehr? - welch verquere Welt ist das denn? - nein, dieses Wort soll Deutsche erster und zweiter Klasse beschreiben und darum sollte das Wort in die Ablage.

5. Sie haben Recht, dass viele Deutsche aus deutschen Familien die Sprachkenntnisse mangelhaft sind, viele verfassungswidrigen Organisationen angehoeren , nicht unsere Gesellschaftsordnung ausreichend kennen und diese nicht mal in Deutschland wohnen.

Das ist bei Deutschen als Zuwanderer nicht der Fall - ja, und das ist besser und nicht zu beanstanden :)
Zuletzt geändert von pikant am Mittwoch 1. Juni 2016, 12:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Marmelada »

Wasteland hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:12)

Wie siehts eigentlich mit folgenden Deutschen aus, sind das Biodeutsche?



http://ldn-knigi.lib.ru/JUDAICA/DeutscheGene.htm
Mit dieser Frage und dem Link könntest du die Anhänger des Bio-Begriffs unnötig verwirren. In einem anderen Strang wurde zB sinngemäß vorgetragen, die germanischen Stämme hätten ihren Gen-Pool bis ins 20. Jahrhundert rein gehalten, erst dann sei fremdvölkisches Blut eingemengt worden.
Zuletzt geändert von Marmelada am Mittwoch 1. Juni 2016, 12:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Flat »

schelm hat geschrieben:(31 May 2016, 17:53)

Flat verwies auf das GG. Eben. Nur kann das GG selber nur Bestand haben, wird es von der Mehrheit der Deutschen getragen. Wie soll das real funktionieren, wenn die innere Einstellung keinerlei Rolle spielt um Deutscher zu sein ?
Moin,

ich äußerte mich ja auch zu der Frage, wer Deutscher ist und nicht dazu

welche Voraussetzungen jemand mitbringen muss, um Deutscher zu werden.


Mal spitz auf Knopf:

Wer ist für Dich trotz (alleinigen) deutschen Pass kein Deutscher?

Und welche Konsequenzen hat das für denjenigen?


Für mich ist die Antwort leicht: Niemand mit deutschen Pass ist kein Deutscher.
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:26)

Ich möchte einen Vorschlag zur Vereinfachung machen. Jeder der das Microcephalin-Gen in sich trägt, ist ein "Gauland-vollwertiger" Deutscher. Über den Rest könnte man diskutieren, aber erst nachdem Jeder feststellen hat lassen, ob er zu den Nordiden (Haplogruppe I1), Illyrern (Haplogruppe I2a), Dalonordiden (Haplogruppe I2b), Slawen/Alpinen (Haplogruppe R1a), Keltoromanen/Mediterraniden (Haplogruppe R1b), Dinariden/Armeniden (Haplogruppe G2a) und später eingewanderten Semiten (Haplogruppe J), Hamiten (Haplogruppe E3b), Sibiriern (Haplogruppe Q) und Finno-Ugriern (Haplogruppe N) gehört.

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... bei der Gelegenheit kann man auch noch gleich andere Sachen klären https://www.igenea.com/de/juden
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Wasteland »

Marmelada hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:42)

Mit dieser Frage und dem Link könntest du die Anhänger des Bio-Begriffs unnötig verwirren. In einem anderen Strang wurde zB sinngemäß vorgetragen, die germanischen hätten ihren Gen-Pool bis ins 20. Jahrhundert rein gehalten, erst dann sei fremdvölkisches Blut eingemengt worden.
Das es sich dabei um unwissenschaftlichen, völkischen Schwachsinn handelt ist hoffentlich jedem klar. Solche Leute glauben vermutlich auch, dass man Deutsche an der Schädelform erkennt.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Wasteland »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:26)

Ich möchte einen Vorschlag zur Vereinfachung machen. Jeder der das Microcephalin-Gen in sich trägt, ist ein "Gauland-vollwertiger" Deutscher. Über den Rest könnte man diskutieren, aber erst nachdem Jeder feststellen hat lassen, ob er zu den Nordiden (Haplogruppe I1), Illyrern (Haplogruppe I2a), Dalonordiden (Haplogruppe I2b), Slawen/Alpinen (Haplogruppe R1a), Keltoromanen/Mediterraniden (Haplogruppe R1b), Dinariden/Armeniden (Haplogruppe G2a) und später eingewanderten Semiten (Haplogruppe J), Hamiten (Haplogruppe E3b), Sibiriern (Haplogruppe Q) und Finno-Ugriern (Haplogruppe N) gehört.

Der günstigste Test kostet EUR 199.-, das wird einem "ächten Deutschen" der Beleg seiner Herkunft ja wohl noch wert sein.
Am besten wird die Haplogruppe dann noch im Pass vermerkt. :|
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Provokateur »

Da sag doch noch mal einer, dass Lesen nicht bildet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Haplogruppe
Die Verteilung von Haplogruppen heute und in der Vergangenheit ist das Ergebnis von Vermischung:
- Europäer, Afrikaner und Asiaten ähneln sich genetisch so sehr, dass sie nicht sinnvoll in klar umrissene Großgruppen eingeteilt werden können.
- Die (Vor-)Geschichte hat die Volksgruppen Europas ständig neu durchmischt, so dass alle Europäer viele gemeinsame genetische Vorfahren haben, die teils noch in jüngerer Vergangenheit gelebt haben: In Europa lebt gewissermaßen eine Großfamilie mit nahen Vettern auf allen Erdteilen.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:44)

... bei der Gelegenheit kann man auch noch gleich andere Sachen klären https://www.igenea.com/de/juden
Ich fürchte, da würde bei jeglicher Art von genetischer Klärung bei so einigen "ächten Deutschen" die Welt zusammenbrechen, die sie so mühsam konstruiert und seit über 75 Jahren aufrecht erhalten haben.

Das Problem bei diesen Leuten besteht darin, dass sie gar nicht erst wagen über die künstlich errichtete Grenze bis zu Großvater und Großmutter, rund 100 Jahre, zurückzublicken, in der ängstlichen Befürchtung, es fände sich ein Familienmitglied, dass nicht in die "ächte toitsche" Ahnenrunde passt.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Mittwoch 1. Juni 2016, 12:59, insgesamt 1-mal geändert.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Wasteland »

Provokateur hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:53)

Da sag doch noch mal einer, dass Lesen nicht bildet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Haplogruppe
Für manch einen dürfte das neu sein. Aber sei dir sicher, das wird einfach ignoriert. Mit wissenschaftlichen Fakten haben es manche nicht so sehr.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von JJazzGold »

Wasteland hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:48)

Am besten wird die Haplogruppe dann noch im Pass vermerkt. :|
Das könnte im Ausland für Verwirrung sorgen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Dark Angel »

schelm hat geschrieben:(31 May 2016, 22:26)

... üblicherweise rechnet man heute seit 1945, meint man " mit Migrationshintergrund ". Für dieses Biodeutschsein kann man nix.
Na da haben wir's doch, da war meine Frage doch nicht so unberechtigt.
Nach dieser Lesart bin ich KEIN "Biodeutscher", meine Vorfahren leben NICHT "seit mehreren Generationen hier".
Oha - das lässt tief blicken, wes Geistes Kind der zitierte User ist - sehr, sehr tief. :mad:
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:54)

Ich fürchte, da würde bei jeglicher Art von genetischer Klärung bei so einigen "ächten Deutschen" die Welt zusammenbrechen, die sie so mühsam konstruiert und seit über 75 Jahren aufrecht erhalten haben.

Das Problem bei diesen Leuten besteht darin, dass sie gar nicht erst wagen über die künstlich errichtete Grenze bis zu Großvater und Großmutter, rund 100 Jahre, zurückzublicken, in der ängstlichen Befürchtung, es fände sich ein Familienmitglied, dass nicht in die "ächte toitsche" Ahnenrunde passt.
Das meinte ich ... :cool:
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Dark Angel »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:54)

Ich fürchte, da würde bei jeglicher Art von genetischer Klärung bei so einigen "ächten Deutschen" die Welt zusammenbrechen, die sie so mühsam konstruiert und seit über 75 Jahren aufrecht erhalten haben.

Das Problem bei diesen Leuten besteht darin, dass sie gar nicht erst wagen über die künstlich errichtete Grenze bis zu Großvater und Großmutter, rund 100 Jahre, zurückzublicken, in der ängstlichen Befürchtung, es fände sich ein Familienmitglied, dass nicht in die "ächte toitsche" Ahnenrunde passt.
Ich fürchte diese Leute wissen nicht mal, ob Großvater und Großmutter in die "ächte toitsche Ahnenrunde" passen.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Marmelada »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:54)

Ich fürchte, da würde bei jeglicher Art von genetischer Klärung bei so einigen "ächten Deutschen" die Welt zusammenbrechen, die sie so mühsam konstruiert und seit über 75 Jahren aufrecht erhalten haben.

...
Hier am Beispiel eines White-Pride-***:

[youtube][/youtube]
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von ThorsHamar »

Marmelada hat geschrieben:(01 Jun 2016, 13:12)

Hier am Beispiel eines White-Pride-***:

[youtube][/youtube]
Und so wird es doch allen Menschen gehen, wenn es stimmt, dass wir alle aus dem Territorium kommen, welches heute Afrika heisst.
Trotzdem gibt es ja Gruppen von Menschen, welche sich selbst religiös - politisch als Volk definieren und somit ebenso "die Anderen" davon separieren.
Also müssen wir doch bei Erklärung, was denn nun z.B. Deutscher sei, eher auf eine rein politisch - kulturelle Definition bauen.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Jun 2016, 13:00)

Na da haben wir's doch, da war meine Frage doch nicht so unberechtigt.
Nach dieser Lesart bin ich KEIN "Biodeutscher", meine Vorfahren leben NICHT "seit mehreren Generationen hier".
Oha - das lässt tief blicken, wes Geistes Kind der zitierte User ist - sehr, sehr tief. :mad:
Mein Vater kam 1948 als Ungarndeutscher nach Deutschland. 3 Jahre zu spät. Pech gehabt? (Oder: Glück gehabt?)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Jun 2016, 13:04)

Ich fürchte diese Leute wissen nicht mal, ob Großvater und Großmutter in die "ächte toitsche Ahnenrunde" passen.
Die Befürchtung teile ich. Da wird allzu oft etwas konstruiert, was bei näherer Betrachtung dem Anspruch nicht gerecht wird.
Ich frage mich ohnehin, weshalb einem Menschen daran gelegen sein sollte nachzuweisen, dass seine Ahnenreihe eine "ächte toitsche ist". Nicht einmal Steuernachlass gibt es dafür.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von JJazzGold »

Marmelada hat geschrieben:(01 Jun 2016, 13:12)

Hier am Beispiel eines White-Pride-***:

[youtube][/youtube]
Exakt das meinte ich. Im Barock war der Hofmohr an Fürstenhöfen "in". Der hat nicht zölibatär gelebt. ;)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von H2O »

ThorsHamar hat geschrieben:(01 Jun 2016, 11:20)

Es "scheint "nicht so, es IST so.
Deutsche oder Deutscher ist jemand ( bei gemeinsamen Schnittmengen ) auf Grund der Staatsbürgerschaft des Staates Bundesrepublik Deutschland, auf Grund familiärer Abstammung, also genetisch - ethnisch definiert, oder kulturell selbstdefiniert.
Wenn man Pech hat, wird man auch von Anderen als Deutscher bezeichnet und kann gar nix dafür ....
Das geht mir hier in Polen auch so, und ich kann doch auch nix dafür! ;) Aber meine polnischen Nachbarn sind hier durchweg sehr liebenswürdig. Na ja, mein Paß bestätigt meine Staatsangehörigkeit, und einen Grund, mich aus dem deutschen Volk ab zu melden, sehe ich ehrlicherweise auch nicht! :D
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Jun 2016, 13:27)

Mein Vater kam 1948 als Ungarndeutscher nach Deutschland. 3 Jahre zu spät. Pech gehabt? (Oder: Glück gehabt?)
Das kommt davon, wenn man die rechtliche Staatsangehörigkeit und die Volksangehörigkeit durch Blutsbande fröhlich durcheinander kegelt. Für Ihren Vater hat sich die Blutsverwandtschaft mit dem deutschen Volk bestimmt nicht dadurch verändert, daß die Bundesrepublik Deutschland als Nachfolgestaat des Deutschen Reichs gegründet wurde. Das hätte er auch nicht selbst entscheiden können... daran waren Ihre Großeltern "schuld". Ich meine, sie alle haben Glück gehabt: Gar so mies ist das deutsche Volk sicher auch nicht (aber es könnte in diesen Dingen mehr Spaß verstehen!).
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Jun 2016, 13:29)

Die Befürchtung teile ich. Da wird allzu oft etwas konstruiert, was bei näherer Betrachtung dem Anspruch nicht gerecht wird.
Ich frage mich ohnehin, weshalb einem Menschen daran gelegen sein sollte nachzuweisen, dass seine Ahnenreihe eine "ächte toitsche ist". Nicht einmal Steuernachlass gibt es dafür.
Gut, mich juckt diese Grundsatzfrage der dokumentierten Blutsbande auch nicht so besonders; aber ich kann verstehen, wenn ein Mitmensch nun ganz genau wissen will, was seine Vorfahren wo getrieben haben. Ist doch auf jeden Fall beruhigender zu lernen, daß man nicht mit einer sich über viele Generationen erstreckenden Dynastie von Räuberbanden oder Viehdieben verbandelt ist. Jedenfalls gemäß Kirchenbuch so erst einmal aufgeschrieben. ;)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(01 Jun 2016, 14:26)

Gut, mich juckt diese Grundsatzfrage der dokumentierten Blutsbande auch nicht so besonders; aber ich kann verstehen, wenn ein Mitmensch nun ganz genau wissen will, was seine Vorfahren wo getrieben haben. Ist doch auf jeden Fall beruhigender zu lernen, daß man nicht mit einer sich über viele Generationen erstreckenden Dynastie von Räuberbanden oder Viehdieben verbandelt ist. Jedenfalls gemäß Kirchenbuch so erst einmal aufgeschrieben. ;)
Das meinte ich nicht. Dank im Nachlass gefundener penibler Aufzeichnungen und gründlicher Recherche zweier Verwandter existieren in unserer Familie Stammbäume, die ich sehr interessant finde. Es wird weiterhin recherchiert, nicht von mir, und ich finde es nicht nur interessant, sondern teilweise auch recht amüsant, was sich in meiner Familie so alles getummelt und verbunden hat.

Was ich meinte war die Recherche zum Zweck des Nachweises, dass die Vorfahren eine reine deutsche Linie aufweisen, um sich damit...... ja, was eigentlich?
Zuletzt geändert von JJazzGold am Mittwoch 1. Juni 2016, 14:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:37)

Der Begriff "Biodeutscher" suggeriert - auch wenn er nicht wertend gebraucht wird - eine Neuauflage der Volksgemeinschafts-Ideologie. Diese ist zurecht mehr oder minder entsorgt. Aber nicht etwa, weil sie eine originäre Nazi-Ideologie war. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts bedienten sich ihrer auch ausgesprocchen sozialdemokratische Politiker. Und insbesondere die schwedische Sozialdemokratie schuf mit dem "Volksheim (Folkhemmet)" eine skandinavische Variante.
Na ja, den Begriff "deutsches Volk" möchten viele Deutsche wegen des bekannten Mißbrauchs dieses Begriffs verächtlich machen. Wer sich dann besser fühlt, der soll das getrost tun; kostet ja nix.

Tatsächlich sprechen unsere Nachbarn dennoch von ihren Völkern, und sie sehen unser Volk auch als Volk, selbst unsere Volksangehörigen in anderen Staaten werden noch unterschieden vom eigenen Volk. Und die können doch nix dafür, wie der andere Teilnehmer hier schon sagte.

Wenn es denn also keine gefühlte Zugehörigkeit über lange schon verschüttete Blutsangehörigkeit gibt, dann muß ich mich ja auch nicht fremdschämen, wenn Dumpfbacken irgendwelchen Unfug anrichten, während sie sich auf ihr Deutschsein berufen. Ätsch, ist ja gar nicht! :D

Leider ist das alles wohl doch nicht so einfach. :(
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Flat »

H2O hat geschrieben:(01 Jun 2016, 14:44)

Wenn es denn also keine gefühlte Zugehörigkeit über lange schon verschüttete Blutsangehörigkeit gibt, dann muß ich mich ja auch nicht fremdschämen, wenn Dumpfbacken irgendwelchen Unfug anrichten, während sie sich auf ihr Deutschsein berufen. Ätsch, ist ja gar nicht! :D

Leider ist das alles wohl doch nicht so einfach. :(
Moin,

schämen muss man sich eigentlich nur für Sachen, die man selbst mit zu verantworten hat. Das geht schon über das bloße Tun hinaus, denn auch Unterlassung, Wegschauen, etc. führt zur Verantwortung. Aber deshalb ist man ja nicht für jede deutsche Dumpfbacke mit verantwortlich.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von schokoschendrezki »

pikant hat geschrieben:(01 Jun 2016, 11:14)

mich belustigen leider ihre Aussagen zu dem Thema nicht und sie sind stattdessen ganz rechtsaussen einzuordnen.
das ist nur traurig zu nennen.

jeder Deutscher ist gleich zu behandeln und ja es gibt keine Deutsche erster oder zweiter Klasse und es gibt auch keine 'halben Deutsche' wie es User bei Boateng gestern meinten.
wer einen deutschen Pass besitzt ist Deutscher und fertig
Richtig. Und ich würde nicht nur nicht gern neben Boateng wohnen sondern gleichermaßen ungern neben Jürgen Klopp, Sebastian Schweinsteiger oder Mesut Özil.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Jun 2016, 14:37)

Das meinte ich nicht. Dank im Nachlass gefundener penibler Aufzeichnungen und gründlicher Recherche zweier Verwandter existieren in unserer Familie Stammbäume, die ich sehr ich sehr interessant finde. Es wird weiterhin recherchiert, nicht von mir, und ich finde es nicht nur interessant, sondern teilweise auch recht amüsant, was sich in meiner Familie so alles getummelt und verbunden hat.

Was ich meinte war die Recherche zum Zweck des Nachweises, dass die Vorfahren eine reine deutsche Linie aufweisen, um sich damit...... ja, was eigentlich?
Na ja, wenn sich in den Blutlinien Ihrer Vorfahren anstatt interessanter Tätigkeiten eine Räuberbande fände, wären Sie dann nicht doch ein wenig geknickt? Natürlich können Sie das nicht ändern, und kein Mensch von wenigstens ein wenig Geist wird Ihnen deshalb Übles unterstellen. Aber besonders lustig fände ich das auch nicht.

Aus "interessanten Zeiten" liegen für das "Ehetauglichkeitszeugnis" meiner Eltern Ahnennachweise vor. Also, wenn ich jetzt beim Klauen erwischt werde: Niemand könnte sagen. "Siehe da, ich dacht' es gleich!" Man könnte mir aber glatt die Viehherde eines Dorfes oder den Betrieb eines Bergwerks anvertrauen. :cool:
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Flat »

H2O hat geschrieben:(01 Jun 2016, 14:56)

Na ja, wenn sich in den Blutlinien Ihrer Vorfahren anstatt interessanter Tätigkeiten eine Räuberbande fände, wären Sie dann nicht doch ein wenig geknickt?
Moin,

warum?

Meine Frau kann ihre Ahnenreihe über 400 Jahre zurück verfolgen und es befindet sich in der Tat eine sehr üble Räuberbande darunter. Ist doch eher lustig und interessant.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(01 Jun 2016, 14:44)

Na ja, den Begriff "deutsches Volk" möchten viele Deutsche wegen des bekannten Mißbrauchs dieses Begriffs verächtlich machen. Wer sich dann besser fühlt, der soll das getrost tun; kostet ja nix.

Tatsächlich sprechen unsere Nachbarn dennoch von ihren Völkern, und sie sehen unser Volk auch als Volk, selbst unsere Volksangehörigen in anderen Staaten werden noch unterschieden vom eigenen Volk. Und die können doch nix dafür, wie der andere Teilnehmer hier schon sagte.

Wenn es denn also keine gefühlte Zugehörigkeit über lange schon verschüttete Blutsangehörigkeit gibt, dann muß ich mich ja auch nicht fremdschämen, wenn Dumpfbacken irgendwelchen Unfug anrichten, während sie sich auf ihr Deutschsein berufen. Ätsch, ist ja gar nicht! :D

Leider ist das alles wohl doch nicht so einfach. :(
Es spricht doch nichts dagegen, sich als Angehöriger eines Volkes zu fühlen, wenn man damit das Tradieren bestimmter Sitten undGebräuche gemeint ist, wenn damit Nationalbewusstsein verbunden ist, aber Nationalbewusstsein hat nichts mit Nationalismus zu tun. Nationalbewusstsein hat etwas damit zu tun, dass man sich (auch) seiner Geschichte stellt, nicht ausblendet, nichts schön färbt und es nichts damit zu tun in "bio-irgendwas" und "alle anderen" zu unterteilen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Jun 2016, 14:51)

Richtig. Und ich würde nicht nur nicht gern neben Boateng wohnen sondern gleichermaßen ungern neben Jürgen Klopp, Sebastian Schweinsteiger oder Mesut Özil.
Ich gebe zu, auch ich wohnte lieber eingerahmt von Musikern, Dichtern und Denkern, aber wenn es denn sein muß, dann dürften auch Nationalspieler und ihre Trainer meine Nachbarn sein, und ich würde auch sie bei Begegnung jeden Tag auf's Neue freundlich anlächeln und grüßen. Falls mir diese Leute tüchtig auf die Nerven gingen, würde ich dann eben umziehen, ohne ein einziges böses Wort gesagt zu haben.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Flat »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Jun 2016, 15:02)

Es spricht doch nichts dagegen, sich als Angehöriger eines Volkes zu fühlen, wenn man damit das Tradieren bestimmter Sitten undGebräuche gemeint ist, wenn damit Nationalbewusstsein verbunden ist, aber Nationalbewusstsein hat nichts mit Nationalismus zu tun. Nationalbewusstsein hat etwas damit zu tun, dass man sich (auch) seiner Geschichte stellt, nicht ausblendet, nichts schön färbt und es nichts damit zu tun in "bio-irgendwas" und "alle anderen" zu unterteilen.
Moin,

man kann halt Nation als etwas untereinander verbindendes sehen oder als etwas von anderen trennendes.

Manche trennen eben gern (ich hoffe, dann wenigstens auch ihren Müll)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von schokoschendrezki »

Flat hat geschrieben:(01 Jun 2016, 15:13)

Moin,

man kann halt Nation als etwas untereinander verbindendes sehen oder als etwas von anderen trennendes.

Manche trennen eben gern (ich hoffe, dann wenigstens auch ihren Müll)
Es ist ein (unverbindliches) Angebot. Wurde früher der Staat wie selbstvertständlich auch als eine Art Gefäß für eine Gemeinschaft (Nationsngemeinschaft, Volksgemeinschaf etc.) so ist der Wohlfahrtsstaat als Nachfolgemodell in erster Linie für das Funktionieren der Systeme Wirtschaft, Verkehr, Bildung, Gesundheitswesen, Außenpolitik usw. verantwortlich.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Jun 2016, 15:02)

Es spricht doch nichts dagegen, sich als Angehöriger eines Volkes zu fühlen, wenn man damit das Tradieren bestimmter Sitten undGebräuche gemeint ist, wenn damit Nationalbewusstsein verbunden ist, aber Nationalbewusstsein hat nichts mit Nationalismus zu tun. Nationalbewusstsein hat etwas damit zu tun, dass man sich (auch) seiner Geschichte stellt, nicht ausblendet, nichts schön färbt und es nichts damit zu tun in "bio-irgendwas" und "alle anderen" zu unterteilen.
Mit dem Bekenntnis zu einer Gruppe legen Sie aber fest, keiner anderen an zu gehören. Ich finde das aber auch gar nicht verwerflich, wenn damit nicht zugleich eine ansonsten unbegründete Abwertung anderer Gruppen verbunden ist. Wenn wir Europäer sein möchten, dann müssen wir doch darauf vertrauen, daß unser Nachbarn so rechtschaffen sind, wie wir uns selbst auch sehen. Also darf ich doch getrost Deutscher sein und meinen deutschen Freundeskreis pflegen, mich aber zu anderer Zeit mit meinen polnischen Nachbarn zu Kaffee und Kuchen zusammen setzen und über Gott und die Welt fabulieren und ablachen. Auf anderer Ebene gehöre ich dann eben der Gruppe der Nachbarn an. Andere Nachbarn habe ich nun einmal nicht, sehe auch nicht, weshalb ich mir das tatsächlich wünschen sollte. Aber da bin ich dann der "Deutsche" und sie sind "Polen"... warum nicht? Unter denen gibt es bestimmt auch komische Käuze, aber nicht unter meinen Nachbarn! Da würde ich schleunigst abhauen...
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Jun 2016, 15:24)

Es ist ein (unverbindliches) Angebot. Wurde früher der Staat wie selbstvertständlich auch als eine Art Gefäß für eine Gemeinschaft (Nationsngemeinschaft, Volksgemeinschaf etc.) so ist der Wohlfahrtsstaat als Nachfolgemodell in erster Linie für das Funktionieren der Systeme Wirtschaft, Verkehr, Bildung, Gesundheitswesen, Außenpolitik usw. verantwortlich.
Die "Volksgemeinschaft" hat schon etwas Ausschließendes an sich, kann aber durchaus auch ein Wohlfahrtsstaat sein. Aber ich meine, mit "in erster Linie" wird schon klar, was Sie meinen.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von H2O »

Flat hat geschrieben:(01 Jun 2016, 15:13)

Moin,

man kann halt Nation als etwas untereinander verbindendes sehen oder als etwas von anderen trennendes.

Manche trennen eben gern (ich hoffe, dann wenigstens auch ihren Müll)
Wenn etwas miteinander besonders verbunden ist, dann unterscheidet sich diese Verbindung schon von anderen Verbindungen. Alle mit allen besonders verbunden geht dann wohl nicht. Muß ja nicht gleich in "in herzlicher Abneigung miteinander verbunden" umschlagen. ;)

Ja, hier in Pommern trennen die Leute auch ihren Müll; das hat aber noch Luft nach oben! Wird noch!
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(01 Jun 2016, 15:31)

Mit dem Bekenntnis zu einer Gruppe legen Sie aber fest, keiner anderen an zu gehören. Ich finde das aber auch gar nicht verwerflich, wenn damit nicht zugleich eine ansonsten unbegründete Abwertung anderer Gruppen verbunden ist. Wenn wir Europäer sein möchten, dann müssen wir doch darauf vertrauen, daß unser Nachbarn so rechtschaffen sind, wie wir uns selbst auch sehen. Also darf ich doch getrost Deutscher sein und meinen deutschen Freundeskreis pflegen, mich aber zu anderer Zeit mit meinen polnischen Nachbarn zu Kaffee und Kuchen zusammen setzen und über Gott und die Welt fabulieren und ablachen. Auf anderer Ebene gehöre ich dann eben der Gruppe der Nachbarn an. Andere Nachbarn habe ich nun einmal nicht, sehe auch nicht, weshalb ich mir das tatsächlich wünschen sollte. Aber da bin ich dann der "Deutsche" und sie sind "Polen"... warum nicht? Unter denen gibt es bestimmt auch komische Käuze, aber nicht unter meinen Nachbarn! Da würde ich schleunigst abhauen...
Nun - man kann sich auch zu mehreren Gruppen zugehörig fühlen/bekennen. In der Praxis/Realität tut man das auch. Kommt nur drauf an, wie man die Gruppe, der man sich zugehörig fühlt/zu der man sich bekennt, definiert - Volk, Verein, Team im Beruf, Familie etc. das Eine schließt doch das Andere nicht aus.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Jun 2016, 15:42)

Nun - man kann sich auch zu mehreren Gruppen zugehörig fühlen/bekennen. In der Praxis/Realität tut man das auch. Kommt nur drauf an, wie man die Gruppe, der man sich zugehörig fühlt/zu der man sich bekennt, definiert - Volk, Verein, Team im Beruf, Familie etc. das Eine schließt doch das Andere nicht aus.
Das ist schon sehr wahr; aber wenn wir zurück kehren zum Thema: "Was ist eigentlich ein Deutscher?": Die deutsche Volksangehörigkeit kann ich mir zwar wünschen, aber Blutsbande lassen sich rückwirkend nicht herstellen.

Da fällt mir noch auf: Ein Sorbe, ein Bayer oder Friese sehen sich auch als Deutsche von Geblüt. Demnach gibt es auch die kulturelle und sprachliche Zusammengehörigkeit... und die müßte man eigentlich schon durch Kenntnis und Bekenntnis erreichen können. So gesehen könnten ethnische Türken nicht nur im rechtlichen Sinne Deutsche werden. Au ha, jetzt setzt es Hiebe von Erdogan und unseren Bios!
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Jun 2016, 14:37)

Was ich meinte war die Recherche zum Zweck des Nachweises, dass die Vorfahren eine reine deutsche Linie aufweisen, um sich damit...... ja, was eigentlich?
...zum Beispiel um im Staat Deutschland als Deutscher zu gelten. Das ist z.B. für Russlanddeutsche lebenswichtig ....
Ist man nämlich Deutscher, hat man Privilegien gegenüber einwandernden Russen oder Tataren.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von schelm »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Jun 2016, 13:00)

Na da haben wir's doch, da war meine Frage doch nicht so unberechtigt.
Nach dieser Lesart bin ich KEIN "Biodeutscher", meine Vorfahren leben NICHT "seit mehreren Generationen hier".
Oha - das lässt tief blicken, wes Geistes Kind der zitierte User ist - sehr, sehr tief. :mad:
Quark, die Angabe " mit Migrationshintergrund seit 1945 gerechnet " stammt nicht von mir, sondern ist offiziell, hab ich neulich einer Website der Bundesregierung entnommen.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

H2O hat geschrieben:(01 Jun 2016, 15:55)


Da fällt mir noch auf: Ein Sorbe, ein Bayer oder Friese sehen sich auch als Deutsche von Geblüt. !
Solche Verallgemeinerungen verbitte ich mir :D
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von schelm »

Flat hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:43)

Moin,

ich äußerte mich ja auch zu der Frage, wer Deutscher ist und nicht dazu

welche Voraussetzungen jemand mitbringen muss, um Deutscher zu werden.


Mal spitz auf Knopf:

Wer ist für Dich trotz (alleinigen) deutschen Pass kein Deutscher?

Und welche Konsequenzen hat das für denjenigen?


Für mich ist die Antwort leicht: Niemand mit deutschen Pass ist kein Deutscher.
Frag doch mal Jekyll, ob du oder sonstwer bestimmen er sei Deutscher, oder er, er sei Türke.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von schelm »

pikant hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:39)

1. Das GG hat auch Bestand, wenn es von der Mehrheit der Deutschen nicht getragen wird und eine nicht ausreichende Mehrheit der Parlamentarier kann auch das GG nicht veraendern, das geht erst ab einer grossen Mehrheit und das haben die Gruendungsvaeter so gewollt
Das GG hat den gleichen Bestand wie die Weimarer Republik, wenn die Bevölkerung sich nicht in Mehrheit für die Demokratie im Sinne unserer FDGO entscheidet. Oder ebenso wie die Mauer, die noch 100 Jahre steht, egal ob eine Mehrheit sie einreissen will.
4. Ihre Definition "Biodeusch' sollten sie mal einer Ueberpruefung unterziehen, denn einmal lese ich biodeutsch, ist, wer deutsche Vorfahren vor 1945 hat und jetzt lese ich biodeutsch ist nur' daran gebunden, dass man hier geboren sein muss
Keine Ahnung wo Sie das gelesen haben, jedenfalls nicht in meinem Beitrag. Bitte keine Beschäftigungstherapie auslösen a la hätte ich doch, dann mein Dementi, dann wieder von vorn. Einfach mal Beiträge aufmerksamer lesen !
Zuletzt geändert von schelm am Mittwoch 1. Juni 2016, 17:10, insgesamt 1-mal geändert.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von H2O »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Jun 2016, 16:53)

Solche Verallgemeinerungen verbitte ich mir :D
Na gut, an Ihrem Seppelhut erkenne ich Sie als Bayern. Also kein Deutscher von Geblüt... aber wenigstens vom Bekenntnis her? Oder wird der König Horst auch dieses zarte Band kappen? :D
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Re: Was ist eigentlich ein "Deutscher"?

Beitrag von schelm »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Jun 2016, 12:05)

Ich habe an anderer Stelle schon mal gefragt:
Wodurch unterscheidet sich der Phänotyp eines Deutschen von dem eines Briten, Franzosen, Dänen, Niederländers, Tschechen etc? Erkläre das mal!
Und falls es dir nicht auffällt - mit deinem "biodeutsch" klassifizierst du in Deutsche 1. Klasse und Deutsche 2. Klasse und damit nimmst du sehr wohl eine Wertung in höherwertig und minderwertig vor. DU tust das und NICHT die, die DU klassifizierst, DU teilst ein in "biodeutsch" = besser und "passdeutsch" = minderwertig und DU wunderst dich dann auch noch, wenn andere DEINE Wertung aus sich beziehen. :mad:
Erkläre doch endlich mal, was die Zugehörigkeit zu einem Staat, zu einer Nation mit Biologie zu tun hat/haben soll!
Genau DAS suggeriert der Begriff "biodeutsch" nämlich - Unterschiede in der Biologie!
Quark. Im Beitrag steht was ich sage, da ist kein Interpretationsspielraum. Und " Biodeutsch" ist lediglich die teils spöttisch verwendete Variante von " autochthon ", eben weil es nicht exakt definierbar ist, aber einen groben Anhaltspunkt bietet.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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