EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

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schelm
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von schelm »

relativ hat geschrieben:(21 Mar 2016, 15:40)

Du hast da was völlig falsch verstanden. Es sollen im Idealfall gar keine Zehntausende von Flüchtlingen mehr nach Griechenland kommen, sondern die sollen schon in der Türkei aufgehalten werden, bzw. den Sinn in so einer gefählichen Überfahrt nicht mehr erkennen.
Die die es trotzdem schaffen, werden nicht viel davon haben, weil sie wohl erstmal zu 90% zurückgeschickt werden. Von daher hat man den Schleusern das Leben hier schon mal schwerer gemacht.
Die weitere Entwicklung ist erstmal abzuwarten, auch die der Kontigente.
Ich würde darum bitten, meinen Beitrag aufmerksamer zu lesen. Er beantwortet bereits, warum der Deal nicht funktionieren kann. Bleiben die Flüchtlinge in der Türkei, dann aus 2 Gründen : Kombi aus Upgrade der Lager plus geschlossener Grenzen auf der Balkanroute ( und ggf. möglicher Alternativrouten ). Fehlt davon eines, wird die Türkei sie nicht aufhalten können, denn sie werden nun nicht urplötzlich ggf. Jahre auf eine legale Einreise geduldig warten. Dann werden sie eben so oft wie nötig die Überfahrt wagen, mit noch mehr Opfern als bisher. Die Schlepper werden sich anpassen in ihrer Preispolitik.

Die Realitätsverweigerung der Merkelfraktion zeigt sich doch schon im Umvermögen zu konzedieren, wie nötig im Moment die Grenzschließungen sind. Ohne selbige wäre die " Lösung " nicht einmal als temporärer Versuch haltbar.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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H2O
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

schelm hat geschrieben:(21 Mar 2016, 15:29)

Es spielt doch gar keine Rolle, ob D die 72 000 auch noch übernimmt oder sie verteilt werden. Es gab keine Bereitschaft die 160 000 zu verteilen, die jetzigen 72 000 sind übrigens ein Teilkontingent davon, und es gibt auch keine Bereitschaft lediglich diese Teilmenge zu übernehmen. Und selbst wenn, dann wäre das nur Symbolpolitik. Den Nein -Sagern ist doch völlig egal, ob es illegale oder dann legale Flüchtlinge wären, sie wollen keinen Zustrom von Massen, die Flüchtlinge im übrigen auch nicht in diese Länder gehen.

Und es ist doch illusorisch anzunehmen, man käme mit 72 000 Kontingentflüchtlingen hin, dieses Kontingent entspricht dem wöchentlichen Zustrom bei gutem Wetter.... Praktisch ist die " Lösung " alter Wein in neuen Schläuchen , die Nachfrage, der Druck auf Europa kann damit nicht beendet werden, schon gar nicht, wenn die Grenzen auf der Balkanroute wieder offen wären. Wenn man es schafft durch einen Upgrade der Lager die Menschen zum Bleiben zu bewegen, dann hat das nichts, aber auch gar nichts mit dem Merkel " Erfolg " zu tun, sondern mit der Umsetzung einer Forderung, die schon seit langem besteht.

Nochmal : Merkel will " keine Alleingänge ", keine geschlossenen Grenzen entlang der Balkanroute. Wenn die Grenzen öffnen, wer sollte die Flüchtlinge dann in Griechenland stoppen, damit sie wieder in die Türkei verbracht werden könnten ? Der griechische Staat ? Eher glaub ich an den Osterhasen. :rolleyes:
Sie sind einer der Wenigen, die unsere Zukunft zuverlässig
voraus sagen können. Ich meine jedoch, daß man nun erst
einmal beobachten muß, wie die Dinge sich tatsächlich ent-
wickeln, um dann wieder daran angepasst Verbesserungen
und Abhilfen ein zu bauen.

Wenn der Gesamtablauf der EU so leicht auf Vordermann zu
bringen wäre, dann lebten wir in der besten aller möglichen
Welten.

Jetzt sind erst einmal alle EU-Partner froh, daß sie die Vorzüge
des Schengener Abkommens weiter genießen können, ohne
unerträgliche Lasten tragen zu müssen. Ich bin in der Hinsicht
auch sehr skeptisch; aber, bitteschön, erst einmal beobachten,
was sich daraus entwickelt. So viel Geduld muß sein.

Auch meine ich, daß unser Forenkollege frems einen
Blick auf "Was ist eine faire Lastenteilung" riskiert hat; das ist
ein ganz interessanter Gesichtspunkt, der dann aber auch sehr
öffentlich abgehandelt werden muß, damit das Geweine über
unfaire Belastungen einmal aufhört. Daß es mit der EU nicht
zum Besten bestellt ist, das wird uns allen klar sein.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von pikant »

schelm hat geschrieben:(21 Mar 2016, 15:55)

Ich würde darum bitten, meinen Beitrag aufmerksamer zu lesen. .

Die Realitätsverweigerung der Merkelfraktion zeigt sich doch schon im Umvermögen zu konzedieren, wie nötig im Moment die Grenzschließungen sind.
ja,
denn Grenzschliessungen bringen unsere Wirtchaft an den Abrund - da hat User Relaiv schon recht, der beztimmt kein Neo-Liberaler ist.

Feiheit, besonders Reise-und Niederlassungsfreiheit ist nie kostenlos zu haben.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

pikant hat geschrieben:(21 Mar 2016, 16:33)

ja,
denn Grenzschliessungen bringen unsere Wirtchaft an den Abrund - da hat User Relaiv schon recht, der beztimmt kein Neo-Liberaler ist.

Feiheit, besonders Reise-und Niederlassungsfreiheit ist nie kostenlos zu haben.
Das wird so schon sein., fürchte ich mit Ihnen.
Nur müssten wir neben die befürchteten wirt-
schaftlichen Verluste auch die Belastungen durch
ungebremste Zuwanderung halten. Denn wir
haben auch keinen Vorteil, wenn unsere Gesell-
schaft durch diese Belastungen ruiniert wird.

Hinzu käme aber auch eine Chancen-/Risiken-
Abschätzung, welche Vorteile unsere Gesellschaft
durch den Zustrom vieler junger Leute genießen
könnte, vor allem inmitten vergreisender Gesell-
schaften um unsere Land herum. Klar wird auch
dieser Vorteil mit Belastungen erkauft werden.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von pikant »

H2O hat geschrieben:(21 Mar 2016, 16:42)

Das wird so schon sein., fürchte ich mit Ihnen.
Nur müssten wir neben die befürchteten wirt-
schaftlichen Verluste auch die Belastungen durch
ungebremste Zuwanderung halten. Denn wir
haben auch keinen Vorteil, wenn unsere Gesell-
schaft durch diese Belastungen ruiniert wird.

.
ist nun alles im Griff, dank Tuerkei-Deal und Merkel

ich wohne ja in Luxeembourg und da ist noch Platz - die Regierung hat ueber Plan gebaut und nun stehen 1000 Unterkuenfte leer.
kein Grund zur Panik, denn hier ist foerdern und fordern angesagt :)
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

pikant hat geschrieben:(21 Mar 2016, 16:47)

ist nun alles im Griff, dank Tuerkei-Deal und Merkel

ich wohne ja in Luxeembourg und da ist noch Platz - die Regierung hat ueber Plan gebaut und nun stehen 1000 Unterkuenfte leer.
kein Grund zur Panik, denn hier ist foerdern und fordern angesagt :)
Irgendwie muß aber kein besonderer Sog
von Luxemburg ausgehen; in Deutschland
wollen gefühlt fast alle Flüchtlinge ihre
Zukunft sehen.

Fördern und Fordern sind auch von der
Kanzlerin angemahnt worden. Mal sehen,
wie weit dieser Ansatz trägt.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von MoOderSo »

frems hat geschrieben:(21 Mar 2016, 13:39)
Zudem sind sie in teuren Militäreinsätzen involviert, wo Deutschland nur symbolisch (Aufklärung) teilnimmt. Wenn sich Länder wie Schweden und Deutschland dort weitestgehend raushalten, ist es naheliegend, dass sie anderweitig höhere Kosten übernehmen. Das wäre mein Verständnis von "fair", da man solche Punkte nicht ignorieren sollte, wenn es um "Verteilung" geht.
Wenn das so ist, bin ich aus Gründen der Humanität auch sehr dafür, dass wir dort so viel wie möglich Bomben abwerfen.
Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung. Er liebt die Ordnung so sehr, daß er ihre Karikatur nicht erträgt.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von pikant »

H2O hat geschrieben:(21 Mar 2016, 16:52)

Irgendwie muß aber kein besonderer Sog
von Luxemburg ausgehen; in Deutschland
wollen gefühlt fast alle Flüchtlinge ihre
Zukunft sehen.
Luxembourg ist nicht sehr bekannt im Nahen Osten - zumindest hoert man das.
zudem gibt es hier nur Sachleistungen mit 25 Euro Taschengeld am Anfang.
aber die Rundumversorgung ist super gut - ab ersten Tag, wenn gewollt Sprachkurs, dann sofort Massnahmen fuer den Arbeitsmarkt und und und
sogar der Nahverkehr ist fuer die Fleuchtlinge kostenlos und Residenzpflicht ein Fremdwort.
wer alles zur Zufridenheit erledigt und Bleibeperspektive bekommt, wird auf 450 Euro Taschengeld nach 3-6 Monaten hochgestuft - mehr geht eigentlich nicht mehr.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

pikant hat geschrieben:(21 Mar 2016, 17:00)

Luxembourg ist nicht sehr bekannt im Nahen Osten - zumindest hoert man das.
zudem gibt es hier nur Sachleistungen mit 25 Euro Taschengeld am Anfang.
aber die Rundumversorgung ist super gut - ab ersten Tag, wenn gewollt Sprachkurs, dann sofort Massnahmen fuer den Arbeitsmarkt und und und
sogar der Nahverkehr ist fuer die Fleuchtlinge kostenlos und Residenzpflicht ein Fremdwort.
wer alles zur Zufridenheit erledigt und Bleibeperspektive bekommt, wird auf 450 Euro Taschengeld nach 3-6 Monaten hochgestuft - mehr geht eigentlich nicht mehr.
Dann ist Luxemburgs Werbemanger aber eine Fehlbesetzung! ;)
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

MoOderSo hat geschrieben:(21 Mar 2016, 16:59)

Wenn das so ist, bin ich aus Gründen der Humanität auch sehr dafür, dass wir dort so viel wie möglich Bomben abwerfen.
Mit abgeworfenen Wattebällchen wird man
IS und Al Nusra wohl nicht sonderlich be-
eindrucken können. Hätten Sie diese islamistischen
Mörderbanden gern hier am Werk, weil ihnen
dort die "Ungläubigen" allmählich ausgehen?
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von MoOderSo »

H2O hat geschrieben:(21 Mar 2016, 18:08)

Mit abgeworfenen Wattebällchen wird man
IS und Al Nusra wohl nicht sonderlich be-
eindrucken können.
Käme auf einen Versuch an. Bevor die Antiterrorallianz für Frieden und Freiheit Bomben auf das Morgenland abwarf, gab es dort jedenfalls weder IS noch Al Nusra.
Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung. Er liebt die Ordnung so sehr, daß er ihre Karikatur nicht erträgt.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von harry52 »

MoOderSo hat geschrieben: Bevor die Antiterrorallianz für Frieden und Freiheit Bomben auf das Morgenland abwarf, gab es dort jedenfalls weder IS noch Al Nusra.
Islamischen Terror und Terrororganisationen gab es unter anderen Namen sehr wohl schon vor dem 11. September.
Diese Anschläge sind noch zu Bill Clintons Zeiten geplant worden und Clinton war nun wirklich kein Bombenwerfer. Und wer etwas älter ist, erinnert sich auch noch an den Terror bei den olympischen Spielen 1972 in München, oder an den ersten Anschlag auf das World Trade Center, der schon 1993 stattfand, oder an die Morddrohungen gegen Rushdie, die Bürgerkriege im Libanon, ... Auch Afghanistan war schon lange vor dem Einmarsch der Amis im Bürgerkrieg versunken und das schon seit jahrzehnten....

Lass Dich doch nicht von linken oder rechten Vereinfachern, deren Lieblingspublikum ungebildete Menschen sind, aufhetzen.
Als wenn an den ganzen Problemen der islamischen Welt und des Nahen Ostens die Amis Schuld wären (*). Das ist doch Unsinn. Tyrannen wie Gaddafi, Assad, ... und Bürgerkriege und Terror und hohe Geburtenraten, aber nahezu null Industrie ... und all die tausend anderen Probleme gibt es schon lange in diesen Ländern.

Auch Steinigungen und Minderjährige wie Sklaven verkaufen, ... und Hass zwischen Kurden, Jesiden, Schiiten, Sunniten, ... gab es schon zu Zeiten, da war die USA noch nicht einmal gegründet.
Bitte informiert euch und hört nicht auf die linken und rechten Bauernfänger und ihre simplen Thesen.

Der Terror jetzt auch gegen die junge Demokratie in Tunesien ist keine Reaktion auf böse Amis und deren Bomben. Nein, die Tunesier wollen mehrheitlich endlich mal raus aus dem Mittelalter und die Terroristen wollen das verhindern. Oder denke an den Terror in Indien, in Pakistan, auf Bali, ... Als wenn das alles nur etwas mit den Amis zu tun hätte. Du bist von antiamerikanischen Lügnern reingelegt worden.

Denn denke auch mal an Charlie Hebdo.
Das waren doch selber Linke und gar keine Freunde von Bush Junior und seinen Bomben. Sie wurden wegen Karikaturen ermordet. Und denke an den Anschlag auf den jüdischen Supermarkt, ... Und Du willst uns erzählen, dass das irgendwie verständlich ist, weil es gegen die Amis geht. Nein, das ist einfach nur ekelhaft und dumm und wenn ich ein Angehöriger der Ermordeten wäre, würde ich Dich als ekelhaften Terrorhelfer und Unterstützer ansehen.

(*) Nur mal zu Syrien: https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrg ... _Situation Was haben die Amis davon verschuldet? Und in Syrien haben wir 4 jahre nicht eine Bombe abgeworfen, also red keinen Quatsch.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von schelm »

H2O hat geschrieben:(21 Mar 2016, 16:31)

Sie sind einer der Wenigen, die unsere Zukunft zuverlässig
voraus sagen können.
Ich meine jedoch, daß man nun erst
einmal beobachten muß, wie die Dinge sich tatsächlich ent-
wickeln, um dann wieder daran angepasst Verbesserungen
und Abhilfen ein zu bauen.
Ihre Ironie ist fehl am Platze. Nicht ich behaupte die Zukunft, sondern Fr. Merkel nebst Anhängerschaft, wenn der Flüchtlingsgipfel als Erfolg bzw. Durchbruch gefeiert wird. Das kann er ja nur, wenn man von bestimmten Annahmen ausgeht, die eintreten werden. Für diese Annahmen hinterfrage ich lediglich die Begründung. Ich sehe allerdings keine, die den Optimismus rechtfertigen und die auf den Gipfelergebnissen fußen. Alles, was bisher Erfolge erzielte oder verspricht, liegt außerhalb dieses Gipfels, nämlich die Grenzschließungen und die Absicht die Lager aufzurüsten.

Die Reduktion auf 72 000 Flüchtlinge per anno hingegen ist Illusion pur, dafür gibt es keinerlei nachvollziehbare Logik, die auf offenen Grenzen und dem Kontingentgedanken beruht. Die Flüchtlinge werden das nicht hinnehmen und sie werden auch nicht aufzuhalten sein, denn sie werden auch nicht glauben aufgehalten zu werden, werden die Grenzen wieder geöffnet, was Fr. Merkel ja möchte. Was sie in der Türkei hält hab ich bereits benannt : Geschlossene Grenzen der Balkanroute und ein Upgrade der Lager, es wäre unredlich, diese Gründe mit Merkel in Verbindung zu bringen.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

harry52 hat geschrieben:(21 Mar 2016, 19:29)

Islamischen Terror und Terrororganisationen gab es unter anderen Namen sehr wohl schon vor dem 11. September.
Diese Anschläge sind noch zu Bill Clintons Zeiten geplant worden und Clinton war nun wirklich kein Bombenwerfer. Und wer etwas älter ist, erinnert sich auch noch an den Terror bei den olympischen Spielen 1972 in München, oder an den ersten Anschlag auf das World Trade Center, der schon 1993 stattfand, oder an die Morddrohungen gegen Rushdie, die Bürgerkriege im Libanon, ... Auch Afghanistan war schon lange vor dem Einmarsch der Amis im Bürgerkrieg versunken und das schon seit jahrzehnten....

Lass Dich doch nicht von linken oder rechten Vereinfachern, deren Lieblingspublikum ungebildete Menschen sind, aufhetzen.
Als wenn an den ganzen Problemen der islamischen Welt und des Nahen Ostens die Amis Schuld wären (*). Das ist doch Unsinn. Tyrannen wie Gaddafi, Assad, ... und Bürgerkriege und Terror und hohe Geburtenraten, aber nahezu null Industrie ... und all die tausend anderen Probleme gibt es schon lange in diesen Ländern.

Auch Steinigungen und Minderjährige wie Sklaven verkaufen, ... und Hass zwischen Kurden, Jesiden, Schiiten, Sunniten, ... gab es schon zu Zeiten, da war die USA noch nicht einmal gegründet.
Bitte informiert euch und hört nicht auf die linken und rechten Bauernfänger und ihre simplen Thesen.

Der Terror jetzt auch gegen die junge Demokratie in Tunesien ist keine Reaktion auf böse Amis und deren Bomben. Nein, die Tunesier wollen mehrheitlich endlich mal raus aus dem Mittelalter und die Terroristen wollen das verhindern. Oder denke an den Terror in Indien, in Pakistan, auf Bali, ... Als wenn das alles nur etwas mit den Amis zu tun hätte. Du bist von antiamerikanischen Lügnern reingelegt worden.

Denn denke auch mal an Charlie Hebdo.
Das waren doch selber Linke und gar keine Freunde von Bush Junior und seinen Bomben. Sie wurden wegen Karikaturen ermordet. Und denke an den Anschlag auf den jüdischen Supermarkt, ... Und Du willst uns erzählen, dass das irgendwie verständlich ist, weil es gegen die Amis geht. Nein, das ist einfach nur ekelhaft und dumm und wenn ich ein Angehöriger der Ermordeten wäre, würde ich Dich als ekelhaften Terrorhelfer und Unterstützer ansehen.

(*) Nur mal zu Syrien: https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrg ... _Situation Was haben die Amis davon verschuldet? Und in Syrien haben wir 4 jahre nicht eine Bombe abgeworfen, also red keinen Quatsch.
Sie sind mir mit Ihrer Darstellung zuvor gekommen; so gut
hätte ich diese Sache auch gar nicht zusammen bekommen!
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Das Feilschen mit der Türkei brachte nichts

Beitrag von Boris18 »

Das orientalische Feilschen mit der Türkei in Brüssel brachte ein sehr merkwürdiges Tauschgeschäft: X Flüchtlinge aus der EU in die Türkei und genausoviel
X Flüchtlinge aus der Türkei in die EU. Das Ergebnis ist gleich Null, aber die Türkei bekommt für diese Null - also für Nichts - 6 Milliarden Euro. Logisch wäre es das Flüchtlingstausch-Modell auch auf den Finanzteil des Vertrages anzuwenden, also: die EU zahlt an die Türkei 6 Milliarden Euro und die Türkei zahlt an die EU auch
6 Milliarden Euro. Aber bei den Geldgeschäften gilt eine andere Logik: die EU muss immer zahlen. Diesmal zahlt die demokratische EU dafür, dass die Türkei das Freizügigkeitsrecht der Flüchtlinge verletzt und ihre Ausreise mit den Schlauchbooten stoppt (Jedes Land kann die Einreise von Ausländern unter Umständen verbieten, aber Ausreiseverbot für Ausländer - das ist schon etwas Neues!).

Aber was am Wichtigsten ist: Der Tauschvertrag mit der Türkei stoppt die Masseneinwanderung nach Europa (tatsächlich meistens nach Deutschland) nicht. Der Flüchtlingszustrom nach Griechenland hält unvermindert an. Und wenn ab Juni die Visapflicht für Türken aufgehoben wird, dann kommen noch ganz legal die türkischen Kurden als Asylbewerber nach Deutschland (Laut Wikipedia gibt es in der Türkei ca. 14–22.7 Millionen Kurden).

Aber die Aufnahmefähigkeit Deutschlands ist schon erschöpft! Man muss die Einwanderung sofort unterbinden und den Flüchtlingen irgenwo außerhalb von Deutschland helfen. Die beste Hilfe wäre m. E. Asyl in UNO-Kolonien. Die UNO muss in armen Ländern leere Ländereien pachten und dort Kolonien für Flüchtlinge gründen (Es gibt mehrere arme Länder, die dringend Geld brauchen und riesige menschenleere Landstriche haben).

Dann könnten die entwickelten Länder ihre Grenzen schließen, aber den Flüchtlingen würde trotzdem effektiv geholfen - so würden gleichzeitig die zwei brennenden Problemen gelöst.

Das Flüchtlingsproblem ist global, weder die einzelnen Staaten noch die zerstrittene EU können es bewältigen. Globale Probleme muss die UNO lösen - dafür wurde sie eigentlich gegründet.

Mehr zum Projekt s. meinen Beitrag vom 26. Januar in diesem Forum (bei "Innenpolitik") "Asyl für Flüchtlinge in UNO-Kolonien" [...]
Zuletzt geändert von Marmelada am Mittwoch 23. März 2016, 07:10, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: § 8 h.
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Re: Das Feilschen mit der Türkei brachte nichts

Beitrag von H2O »

Boris18 hat geschrieben:(22 Mar 2016, 20:40)

Das orientalische Feilschen mit der Türkei in Brüssel brachte ein sehr merkwürdiges Tauschgeschäft: X Flüchtlinge aus der EU in die Türkei und genausoviel
X Flüchtlinge aus der Türkei in die EU. Das Ergebnis ist gleich Null, aber die Türkei bekommt für diese Null - also für Nichts - 6 Milliarden Euro. Logisch wäre es das Flüchtlingstausch-Modell auch auf den Finanzteil des Vertrages anzuwenden, also: die EU zahlt an die Türkei 6 Milliarden Euro und die Türkei zahlt an die EU auch
6 Milliarden Euro. Aber bei den Geldgeschäften gilt eine andere Logik: die EU muss immer zahlen. Diesmal zahlt die demokratische EU dafür, dass die Türkei das Freizügigkeitsrecht der Flüchtlinge verletzt und ihre Ausreise mit den Schlauchbooten stoppt (Jedes Land kann die Einreise von Ausländern unter Umständen verbieten, aber Ausreiseverbot für Ausländer - das ist schon etwas Neues!).

Aber was am Wichtigsten ist: Der Tauschvertrag mit der Türkei stoppt die Masseneinwanderung nach Europa (tatsächlich meistens nach Deutschland) nicht. Der Flüchtlingszustrom nach Griechenland hält unvermindert an. Und wenn ab Juni die Visapflicht für Türken aufgehoben wird, dann kommen noch ganz legal die türkischen Kurden als Asylbewerber nach Deutschland (Laut Wikipedia gibt es in der Türkei ca. 14–22.7 Millionen Kurden).

Aber die Aufnahmefähigkeit Deutschlands ist schon erschöpft! Man muss die Einwanderung sofort unterbinden und den Flüchtlingen irgenwo außerhalb von Deutschland helfen. Die beste Hilfe wäre m. E. Asyl in UNO-Kolonien. Die UNO muss in armen Ländern leere Ländereien pachten und dort Kolonien für Flüchtlinge gründen (Es gibt mehrere arme Länder, die dringend Geld brauchen und riesige menschenleere Landstriche haben).

Dann könnten die entwickelten Länder ihre Grenzen schließen, aber den Flüchtlingen würde trotzdem effektiv geholfen - so würden gleichzeitig die zwei brennenden Problemen gelöst.

Das Flüchtlingsproblem ist global, weder die einzelnen Staaten noch die zerstrittene EU können es bewältigen. Globale Probleme muss die UNO lösen - dafür wurde sie eigentlich gegründet.

Mehr zum Projekt s. meinen Beitrag vom 26. Januar in diesem Forum (bei "Innenpolitik") "Asyl für Flüchtlinge in UNO-Kolonien" [...]
Man muß diesen "Deal" mit der Türkei als einen
Versuch werten, der auch daneben gelingen kann.
Dennoch ist es nicht vernünftig, am 3. Tag seiner
Wirksamkeit den Versuch schon ab zu brechen.
Etwas mehr Geduld ist schon noch angebracht.

Auf die UNO würde ich mich auch nicht verlassen.
Die ist nicht besser als ihre Mitglieder.
Zuletzt geändert von Marmelada am Mittwoch 23. März 2016, 07:11, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Folgezitat
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Re: Das Feilschen mit der Türkei brachte nichts

Beitrag von Moses »

@Boris18
mal abgesehen von Deinen wirren Fantasien über "Kolonien" für Asylanten . . .

Der Deal heißt zum einen, für jeden Syrer aus Griechenland sendet die Türkei einen Syrer - d.h. der Handel ist nicht 1:1
Sinn an dieser Regelung ist aber nicht eine "Masseneinwanderung" zu mindern sonder gefährliche illegale Routen zu unterbinden und einen legalen Fluchtweg zu schaffen.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Das Feilschen mit der Türkei brachte nichts

Beitrag von Fuerst_48 »

Moses hat geschrieben:(22 Mar 2016, 22:03)

@Boris18
mal abgesehen von Deinen wirren Fantasien über "Kolonien" für Asylanten . . .

Der Deal heißt zum einen, für jeden Syrer aus Griechenland sendet die Türkei einen Syrer - d.h. der Handel ist nicht 1:1
Sinn an dieser Regelung ist aber nicht eine "Masseneinwanderung" zu mindern sonder gefährliche illegale Routen zu unterbinden und einen legalen Fluchtweg zu schaffen.
Ob das klappt ?? Ich melde mal erhebliche Zweifel an...
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Re: Das Feilschen mit der Türkei brachte nichts

Beitrag von Moses »

Fuerst_48 hat geschrieben:(22 Mar 2016, 22:13)

Ob das klappt ?? Ich melde mal erhebliche Zweifel an...
Die Frage kann abschließend nur beantwortet werden, wenn man es probiert - eine Schließung der nationalen Grenzen klappt nicht, dass kann man ja täglich beobachten.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Das Feilschen mit der Türkei brachte nichts

Beitrag von Fuerst_48 »

Moses hat geschrieben:(23 Mar 2016, 11:53)

Die Frage kann abschließend nur beantwortet werden, wenn man es probiert - eine Schließung der nationalen Grenzen klappt nicht, dass kann man ja täglich beobachten.
Ja, leider. Im Rückblick ist man dann schlauer.
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Re: Das Feilschen mit der Türkei brachte nichts

Beitrag von schelm »

Moses hat geschrieben:(22 Mar 2016, 22:03)

@Boris18
mal abgesehen von Deinen wirren Fantasien über "Kolonien" für Asylanten . . .

Der Deal heißt zum einen, für jeden Syrer aus Griechenland sendet die Türkei einen Syrer - d.h. der Handel ist nicht 1:1
Sinn an dieser Regelung ist aber nicht eine "Masseneinwanderung" zu mindern sonder gefährliche illegale Routen zu unterbinden und einen legalen Fluchtweg zu schaffen.
Der Deal heißt zum anderen, der Türkei hunderttausende Flüchtlinge abzunehmen, über den 1:1 Austausch hinaus. Weder gibt es eine konkrete Vereinbarung, wer die ersten 72 000 übernimmt, geschweige denn die " hunderttausende
". Der Knackpunkt aller Pläne aber ist die fehlende Bereitschaft in Europa, insofern hat sich was geändert ?

http://www.sueddeutsche.de/politik/eu-a ... -1.2917391
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Re: Das Feilschen mit der Türkei brachte nichts

Beitrag von Julian »

schelm hat geschrieben:(23 Mar 2016, 13:08)

Der Deal heißt zum anderen, der Türkei hunderttausende Flüchtlinge abzunehmen, über den 1:1 Austausch hinaus. Weder gibt es eine konkrete Vereinbarung, wer die ersten 72 000 übernimmt, geschweige denn die " hunderttausende
". Der Knackpunkt aller Pläne aber ist die fehlende Bereitschaft in Europa, insofern hat sich was geändert ?

http://www.sueddeutsche.de/politik/eu-a ... -1.2917391
Ja, es hat sich etwas geändert: Die Bereitschaft, muslimische Flüchtlinge aufzunehmen, dürfte nach den Anschlägen in Brüssel noch weiter abgenommen haben...
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
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Re: Das Feilschen mit der Türkei brachte nichts

Beitrag von H2O »

Moses hat geschrieben:(22 Mar 2016, 22:03)

@Boris18
mal abgesehen von Deinen wirren Fantasien über "Kolonien" für Asylanten . . .

Der Deal heißt zum einen, für jeden Syrer aus Griechenland sendet die Türkei einen Syrer - d.h. der Handel ist nicht 1:1
Sinn an dieser Regelung ist aber nicht eine "Masseneinwanderung" zu mindern sonder gefährliche illegale Routen zu unterbinden und einen legalen Fluchtweg zu schaffen.
Diese Regelung steht doch aber nicht allein da.
Hinzu kommt die Überwachung der türkischen
Uferzonen, um dort schon das Ablegen von
Flüchtlingen möglichst zu vereiteln, um Schlepper
zu fassen. Damit wird, wenn das so zu machen
ist, die Zahl der Flüchtlinge zurück gedrängt,
so daß es um die Wenigen geht, denen die
Überfahrt nach Griechenland gelungen ist.

Auf diese Menschen wird der Umtausch 1:1 der
syrischen Flüchtlinge angewandt. Was mit anderen
geschieht, Asyl, Rückführung in die Türkei,
Abschiebung in das Herkunftsland, das ist mir nicht
so klar... wird aber wohl der zu erwartende Ablauf
nach einer Einzelprüfung des Asylantrags sein.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von Wähler »

http://www.krone.at/Welt/CSU-Minister_b ... ory-501705
Kronenzeitung 21. März 2016 CSU- Minister befürchtet Masseneinreise von Kurden
"Viele, viele Kurden" seien laut Söder auf der Flucht vor der türkischen Regierung und könnten durch eine mögliche Visafreiheit nach Mitteleuropa drängen.
Die Lösung des Kurdenproblemes könnte von zentraler Bedeutung für die Befriedung der instabilen Türkei werden. Die EU steht erst am Anfang eines langen außenpolitischen Engagements in der Türkei, Syrien und dem Irak.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von HugoBettauer »

Wenn Menschen auf der Flucht vor einer Gefahr sind, ist das doch genau der Fall, in dem man ein Zufluchtsland braucht.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

HugoBettauer hat geschrieben:(23 Mar 2016, 17:35)

Wenn Menschen auf der Flucht vor einer Gefahr sind, ist das doch genau der Fall, in dem man ein Zufluchtsland braucht.
Das bestreitet auch niemand. Nur muß dieses Zufluchtsland
nicht unbedingt Deutschland sein, sondern auch jeder andere
Staat, der den Flüchtling nicht verfolgt. Darum geht es doch
wohl auch in diesem Strang.
HugoBettauer

Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von HugoBettauer »

Deutschland ist aber kulturell das geeignetste Land für Kurden auf der Flucht. Zudem gibt es hier bereits Kurden, sie sind also gut zu integrieren.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von Wähler »

HugoBettauer hat geschrieben:(23 Mar 2016, 17:43)
Deutschland ist aber kulturell das geeignetste Land für Kurden auf der Flucht. Zudem gibt es hier bereits Kurden, sie sind also gut zu integrieren.
Vielleicht ist das ja der Hintergedanke beim Türkeideal, Kurden für Deutschland und die EU, statt Syrer und Iraker. Ohne mittel- oder langfristige Befriedung der Türkei, Syriens und des Iraks kann es aber nicht funktionieren.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(23 Mar 2016, 18:17)

Vielleicht ist das ja der Hintergedanke beim Türkeideal, Kurden für Deutschland und die EU, statt Syrer und Iraker. Ohne mittel- oder langfristige Befriedung der Türkei, Syriens und des Iraks kann es aber nicht funktionieren.
Hier sollten aber keine falschen Hoffnungen geweckt
werden! In Deutschland gilt die PKK als Terrororganisation,
weil ihre Leute hier wirklich sehr grob mit ihren Landsleuten
umgesprungen sind; Fememorde an Aussteigern einge-
schlossen.

Damit sage ich nichts gegen Kurden allgemein, warne aber
davor, jetzt auf eine Art Glücksumstand für Deutschland zu
hoffen. Auch diese Flüchtlinge brächten ihre bösen Erfahrun-
gen im Umgang mit der türkischen Armee mit in unser Land,
da gibt es gar kein Vertun.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von Wähler »

http://www.sueddeutsche.de/politik/flue ... .2924136-2
SZ 29. März 2016 "Die EU muss dringend mit den Umsiedlungen aus der Türkei beginnen" siehe auch Graphik
"Die EU muss das Abkommen jetzt umsetzen, sie kann sich nicht darauf verlassen, dass kein Flüchtling mehr kommt", sagt Gerald Knaus, Leiter des Forschungsinstituts ESI, das früh die Idee einer Vereinbarung mit der Türkei propagierte. "Die EU muss jetzt auch dringend mit den direkten Umsiedlungen aus der Türkei beginnen", sagt Knaus, damit stehe und falle die Glaubwürdigkeit Europas. In Griechenland, so fordert Knaus, sollte die EU eine "europäische Asylbehörde" aufbauen, "vorbildhaft für ganz Europa".
Es stellt sich auch die Frage, ob die EU der Türkei bei der Lösung des Kurdenproblemes helfen kann.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von watisdatdenn? »

erdogan stellt deutschen botschafter wegen satirevideo von extra 3 ein:
http://www.sueddeutsche.de/politik/tuer ... -1.2925153

unter anderem wird da auch ein zelt gezeigt mit dem preislabel von 6 milliarden € in anspielung auf den überteuerten und wirkungslosen flüchtlings-deal.

kuscht jetzt merkel und verbietet extra 3 per gesetz? ich halte das zumindest nicht mehr für unmöglich.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(29 Mar 2016, 06:30)
...
Es stellt sich auch die Frage, ob die EU der Türkei bei der Lösung des Kurdenproblemes helfen kann.
Wie denn? Die Türkei ist ein unabhängiger Staat,
der sich in seine Innenpolitik nicht hineinreden lässt.
Eher versucht sie im Gegenteil in die deutsche
Innenpolitik hinein zu reden, siehe Pressefreiheit
und Meinungsfreiheit.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von Moses »

watisdatdenn? hat geschrieben:(29 Mar 2016, 07:05)

erdogan stellt deutschen botschafter wegen satirevideo von extra 3 ein:
http://www.sueddeutsche.de/politik/tuer ... -1.2925153

unter anderem wird da auch ein zelt gezeigt mit dem preislabel von 6 milliarden € in anspielung auf den überteuerten und wirkungslosen flüchtlings-deal.

kuscht jetzt merkel und verbietet extra 3 per gesetz? ich halte das zumindest nicht mehr für unmöglich.
Mich würde ja interessieren, wie Frau Merkel das anstellen soll.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

Moses hat geschrieben:(29 Mar 2016, 18:32)

Mich würde ja interessieren, wie Frau Merkel das anstellen soll.
Eine Möglichkeit wäre sicher, über den Rundfunkrat
in die Programmgestaltung einer öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalt ein zu wirken. Mir ist auch nicht wohl
bei dem Gedanken, daß es öffentlich-rechtlichen Rund-
funkanstalten erlaubt ist, kipplige außenpolitische Be-
ziehungen durch "Spaßmacher" zu beeinträchtigen.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von Moses »

H2O hat geschrieben:(29 Mar 2016, 20:52)

Eine Möglichkeit wäre sicher, über den Rundfunkrat
in die Programmgestaltung einer öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalt ein zu wirken. Mir ist auch nicht wohl
bei dem Gedanken, daß es öffentlich-rechtlichen Rund-
funkanstalten erlaubt ist, kipplige außenpolitische Be-
ziehungen durch "Spaßmacher" zu beeinträchtigen.
Der Rundfunkrat ist mit Landespolitikern besetzt, keine Einflussmöglichkeit der Kanzlerin!
Außerdem war hier ein Einschreiten "per Gesetz" in Frage - und dass kann keine deutscher Kanzler
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

Moses hat geschrieben:(29 Mar 2016, 21:12)

Der Rundfunkrat ist mit Landespolitikern besetzt, keine Einflussmöglichkeit der Kanzlerin!
Außerdem war hier ein Einschreiten "per Gesetz" in Frage - und dass kann keine deutscher Kanzler
Durch Gesetz geht das sicher nicht; politisch
aber vielleicht doch. Vermutlich wird auch der
Außenminister nicht erfreut sein, daß mühevoll
herbeigeführte Verhandlungsergebnisse von
"Spaßmachern" im öffentlich-rechtlichen Rund-
funk gefährdet werden. Dazu genügt schon
der nüchterne Menschenverstand.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von watisdatdenn? »

Moses hat geschrieben:(29 Mar 2016, 21:12)
Der Rundfunkrat ist mit Landespolitikern besetzt, keine Einflussmöglichkeit der Kanzlerin!
Außerdem war hier ein Einschreiten "per Gesetz" in Frage - und dass kann keine deutscher Kanzler
im Rundfunkstaatsvertrag muss man nur folgenden absatz löschen:
§ 11b (2) 1 d
schon existiert kein NDR mehr und somit auch kein extra 3.

ich halte es nicht für warscheinlich, aber es ist durchaus möglich.


wie auch immer ich denke ein grund warum erdogan über das video so angepisst ist, ist die klarstellung dass wir milliarden an die türkei für keine sinnvolle gegenleistung zahlen, was ja auch inhalt in diesem thread ist.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

watisdatdenn? hat geschrieben:(29 Mar 2016, 21:59)

im Rundfunkstaatsvertrag muss man nur folgenden absatz löschen:
§ 11b (2) 1 d
schon existiert kein NDR mehr und somit auch kein extra 3.

ich halte es nicht für warscheinlich, aber es ist durchaus möglich.


wie auch immer ich denke ein grund warum erdogan über das video so angepisst ist, ist die klarstellung dass wir milliarden an die türkei für keine sinnvolle gegenleistung zahlen, was ja auch inhalt in diesem thread ist.
Das ist keine Tatsache, sondern Ihre Meinung,
die durch Meinungsfreiheit gedeckt ist. Der Inhalt
dieses Strangs besteht aus Meinungen und
Zitaten von Meinungen.

An der Tatsache, daß derzeit nur sehr wenige
Flüchtlinge auf den griechischen Inseln ankommen,
führt keine Meinungsäußerung vorbei.

Meine Meinung dazu: Bald wird es andere Wege
geben, auf denen Schlepper Flüchtlinge an das Ziel
ihrer Wünsche bringen. Die Grenzlinien der EU
sind lang zwischen Nordkap, Schwarzem Meer,
Ägäis und Algarve. Der Deal mit der Türkei flickt
ein großes Loch im Zaun, aber nicht den ganzen
Zaun.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von jorikke »

H2O hat geschrieben:(29 Mar 2016, 21:28)

Durch Gesetz geht das sicher nicht; politisch
aber vielleicht doch. Vermutlich wird auch der
Außenminister nicht erfreut sein, daß mühevoll
herbeigeführte Verhandlungsergebnisse von
"Spaßmachern" im öffentlich-rechtlichen Rund-
funk gefährdet werden. Dazu genügt schon
der nüchterne Menschenverstand.
Spaßmacher sind Spaßmacher.
Viel eher, als von denen zu verlangen soviel Verantwortung aufzubringen auf dürftige Späßchen auf Kosten
anderer zu verzichten, wenn dabei Scherben entstehen, viel eher kann man von Nichtspaßmachern wie Staatsmännern,
verlangen, dass sie begreifen was erlaubter Spaß ist.
Ich empfehle Erdogan den Schwabenstreich.
Er auf dem Gaul.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von watisdatdenn? »

H2O hat geschrieben:(30 Mar 2016, 09:46)
An der Tatsache, daß derzeit nur sehr wenige
Flüchtlinge auf den griechischen Inseln ankommen,
führt keine Meinungsäußerung vorbei.

[...]
Der Deal mit der Türkei flickt
ein großes Loch im Zaun, aber nicht den ganzen
Zaun.
verstehe ich sie richtig?
sie sind überzeugt, dass aufgrund des türkei-deals weniger menschen nach griechenland kommen und nicht wegen des sperrens der balkan-route?
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

watisdatdenn? hat geschrieben:(30 Mar 2016, 20:37)

verstehe ich sie richtig?
sie sind überzeugt, dass aufgrund des türkei-deals weniger menschen nach griechenland kommen und nicht wegen des sperrens der balkan-route?
Ja, Sie verstehen richtig. Es spricht sich herum,
daß ein Flüchtling in die Türkei zurück geführt
wird, obwohl er den Schlepper für die Überfahrt
bezahlt hat.

Jetzt suchen Schlepper neue Trampelpfade in
die EU.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

jorikke hat geschrieben:(30 Mar 2016, 17:31)

Spaßmacher sind Spaßmacher.
Viel eher, als von denen zu verlangen soviel Verantwortung aufzubringen auf dürftige Späßchen auf Kosten
anderer zu verzichten, wenn dabei Scherben entstehen, viel eher kann man von Nichtspaßmachern wie Staatsmännern,
verlangen, dass sie begreifen was erlaubter Spaß ist.
Ich empfehle Erdogan den Schwabenstreich.
Er auf dem Gaul.
Ich verlange gar nichts von "Spaßmachern" und
Staatsmännern vom Schlag Erdogan. Aber von
den Führungskräften im öffentlich-rechtlichen
Rundfunk erwarte ich, daß sie unseren Staat vor
außenpolitischem Schaden bewahren.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von watisdatdenn? »

H2O hat geschrieben:(30 Mar 2016, 21:58)

Ja, Sie verstehen richtig. Es spricht sich herum,
daß ein Flüchtling in die Türkei zurück geführt
wird, obwohl er den Schlepper für die Überfahrt
bezahlt hat.
und das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass die grenze nach makedonien dicht ist?
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

watisdatdenn? hat geschrieben:(01 Apr 2016, 10:23)

und das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass die grenze nach makedonien dicht ist?
Wenn Sie diese Bestätigung benötigen
zu Ihrem Wohlbefinden: Auch diese Sperre
sorgt dafür, daß die Balkanroute dicht
ist.

Aber eben auch das eisige Wetter und die Stürme
in der Ägäis, die Rückführung von den Inseln
der Ägäis in die Türkei, und die Zurückweisung
durch die Türkei an der syrischen Grenze... dazu
müssen Sie auch die Nachrichten lesen, die Ihre
Gedankengänge weniger beschäftigen.

http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... haben.html
http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... ionen.html

Jetzt kommt es auf die EU an, wie weit die den
verwaltungstechnischen Anteil an den Aufnahme-
lagern aufbaut, mit der Einzelprüfung der Asyl- und
Flüchtlingsansprüche.

Deshalb werden in überschaubarer Zeit
neue Zugänge zwischen Nordkap und Algarve
ausgetüftelt. Die Schlepperbanden sind auf
diese Einnahmen heiß. Den baltischen Staaten
ist schon ganz mulmig, weil sie fürchten, daß
Rußland Flüchtlinge an ihre baltisch-russischen
Grenzen reisen lassen wird. Österreichs Kanzler
Feymann hat auch schon anklingen lassen, daß
Österreich nicht der Vorhof von Deutschland
sein möchte. Ja, Griechenland war ihm lieber...

Eine europäische Strategie ist notwendig, wie
diese Flüchtlingskatastrophe aus Nahost, Asien
und Afrika beherrschbar gestaltet werden kann.
Das Europa der offenen Binnengrenzen ist wei-
terhin in Gefahr. Und jetzt sollte sich Deutschland
einmal ganz bequem zurück lehnen und die an-
deren Partner machen lassen. Sind ja alles
sichere Einreisestaaten, die auf europäische
Werte verpflichtet sind. :cool:
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von frems »

Cesme und Dikili - zwei Kleinstädte an der türkischen Ägäis-Küste. Sie liegen gegenüber den griechischen Inseln Chios und Lesbos. In beiden Städten werden von morgen an illegale Flüchtlinge landen, die über die Türkei nach Griechenland gelangt sind. Unter den Einwohnern beide Orte regt sich Protest.
http://www.tagesschau.de/ausland/tuerke ... g-101.html
Für die Rückführung der Flüchtlingen von Griechenland in die Türkei fehlen wichtige Voraussetzungen. Das Versagen der EU wird hässliche Bilder produzieren. Sollten die gewollt sein?
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... nsage.html
Mit Inkrafttreten des EU-Türkei-Abkommens sollen mehr als 700 Flüchtlinge von Griechenland aus in die Türkei zurückgebracht werden. Vor den Anschiebungen gab es jetzt Proteste auf Lesbos und Chios. Die griechische Polizei setzte Blendgranaten ein.
http://www.dw.com/de/fl%C3%BCchtlinge-p ... v-19160123
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(01 Apr 2016, 11:56)

Wenn Sie diese Bestätigung benötigen
zu Ihrem Wohlbefinden: Auch diese Sperre
sorgt dafür, daß die Balkanroute dicht
ist.

Aber eben auch das eisige Wetter und die Stürme
in der Ägäis, die Rückführung von den Inseln
der Ägäis in die Türkei, und die Zurückweisung
durch die Türkei an der syrischen Grenze... dazu
müssen Sie auch die Nachrichten lesen, die Ihre
Gedankengänge weniger beschäftigen.

http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... haben.html
http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... ionen.html
:thumbup: ;) Köstlich formuliert.


Eine Art Firewall von der Algarve bis zum Nordkap? Ein A-bis-N-Plan? Ein europäischer Vorhang aus Samt und Stahl? Sie haben ja richtige Visionen...

Aber in der Tat, eine europäische Antwort ist allemal besser als teures Flickwerk. Zusätzlich wäre noch eine Außenpolitik zu fordern, die Stabilisierung und Liberation der mittelbaren und unmittelbaren Nachbarn unterstützt. Ein Ring sicherer Staaten um die Union herum liegt im vitalen, strategischen Interesse des freien Europa.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von Bobo »

Bisher hat die Politik nur vorgegaukelt, dass es eine europäische Lösung gäbe. Nur fünf europäische Staaten haben sich bereit erklärt, Flüchtlinge im Rahmen des Abkommens aufzunehmen. So viel zu Merkels europäischen Lösung. Die erschlagene Mehrheit der EU Staaten blieb beim Nein zu Merkels Politik. Wieder einmal nichts als ein politisches Placebo, um eine einsame Fehlentscheidung mit gesamt europäischen Konsequenzen zu kaschieren. Psst. Muss ja niemand vor der nächsten Wahl erfahren. :D
Kiew schafften die Ruzzen nicht! Dafűr nahmen sie Washington 2025 im Sturm. Die freie Welt braucht neue Anführer! Trumps USA hat fertig!
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

Bobo hat geschrieben:(05 Apr 2016, 11:12)

Bisher hat die Politik nur vorgegaukelt, dass es eine europäische Lösung gäbe. Nur fünf europäische Staaten haben sich bereit erklärt, Flüchtlinge im Rahmen des Abkommens aufzunehmen. So viel zu Merkels europäischen Lösung. Die erschlagene Mehrheit der EU Staaten blieb beim Nein zu Merkels Politik. Wieder einmal nichts als ein politisches Placebo, um eine einsame Fehlentscheidung mit gesamt europäischen Konsequenzen zu kaschieren. Psst. Muss ja niemand vor der nächsten Wahl erfahren. :D
So blöde sind wir hier sicher nicht. Selbstverständlich
wird es zur "Nagelprobe" der europäischen Lösung
kommen, wenn Deutschland und die fünf (?) EU-Partner
ihre Aufnahmebereitschaft erfüllt haben. Dann wird es
den Streit erneut geben, der mit so viel Mühe umschifft
wurde. Vermutlich geht die Sache schon los, wenn die
6 Milliarden € in die Türkei überwiesen werden sollen und
jeder Partner seinen Beitrag entrichten soll.

Man hat letzlich nur Bedenkzeit gewonnen; daß also
niemand in Europa sagen kann, er wäre von den Dingen
kalt erwischt worden, wenn es dann doch noch zu einem
sehr bitteren Streit kommen sollte. Dem müssen wir
Deutschen jetzt mit kaltem Blut entgegen sehen.
Bobo
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von Bobo »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2016, 12:02)

So blöde sind wir hier sicher nicht. Selbstverständlich
wird es zur "Nagelprobe" der europäischen Lösung
kommen, wenn Deutschland und die fünf (?) EU-Partner
ihre Aufnahmebereitschaft erfüllt haben. Dann wird es
den Streit erneut geben, der mit so viel Mühe umschifft
wurde. Vermutlich geht die Sache schon los, wenn die
6 Milliarden € in die Türkei überwiesen werden sollen und
jeder Partner seinen Beitrag entrichten soll.

Man hat letzlich nur Bedenkzeit gewonnen; daß also
niemand in Europa sagen kann, er wäre von den Dingen
kalt erwischt worden, wenn es dann doch noch zu einem
sehr bitteren Streit kommen sollte. Dem müssen wir
Deutschen jetzt mit kaltem Blut entgegen sehen.
Wenn die Infos stimmen, hat Merkel den Deal eher eigenmächtig abgeschlossen, und wie üblich, auch gewisse Garantien als Ersatz für fehlende Zusagen angeführt. Am Ende haben wir uns für sechs Milliarden ein paar ordentlich registrierte Flüchtlinge von der Türkei gekauft, denn wir werden Merkels Zeche voraussichtlich allein bezahlen müssen. Merkels dreckiger Deal allein zum Zwecke des Macht-Erhalts auf dem Rücken der Flüchtlinge. Für sechs Milliarden hätten wir denen mehr als nur ein Zelt in der Pampas anbieten können. Darunter werden doch auch einige sein, die nicht assimiliert werden möchten und in die Heimat zurückkehren wollen, wenn dort wieder Frieden eingekehrt ist. Nur wird Assad dann wohl immer noch das Zepter schwingen. Warten wir es ab. Bisher war Deutschland in Europa eh nur die Melkkuh.
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Re: EU-Gipfel 7.3. / Flüchtlings-Deal mit der Türkei

Beitrag von H2O »

Bobo hat geschrieben:(05 Apr 2016, 15:16)

Wenn die Infos stimmen, hat Merkel den Deal eher eigenmächtig abgeschlossen, und wie üblich, auch gewisse Garantien als Ersatz für fehlende Zusagen angeführt. Am Ende haben wir uns für sechs Milliarden ein paar ordentlich registrierte Flüchtlinge von der Türkei gekauft, denn wir werden Merkels Zeche voraussichtlich allein bezahlen müssen. Merkels dreckiger Deal allein zum Zwecke des Macht-Erhalts auf dem Rücken der Flüchtlinge. Für sechs Milliarden hätten wir denen mehr als nur ein Zelt in der Pampas anbieten können. Darunter werden doch auch einige sein, die nicht assimiliert werden möchten und in die Heimat zurückkehren wollen, wenn dort wieder Frieden eingekehrt ist. Nur wird Assad dann wohl immer noch das Zepter schwingen. Warten wir es ab. Bisher war Deutschland in Europa eh nur die Melkkuh.
Ganz sicher empfinde ich es auch als beschämend,
daß die Kanzlerin "weisungsgemäß" (löffele Deine Suppe
doch selbst aus!) die Verhandlungen mit der Türkei
führen musste. Da hätte die tätige Mitwirkung der Polen
oder Franzosen oder Italiener wohltuend an eine Werte-
gemeinschaft erinnert, die die EU doch sein wollte.

Ist sie aber nicht, sondern ein knallharter Verein von
nationalen Egoisten. Wie kann man sich nur auf Seite
stehlen oder sogar noch lästern, wenn Menschen vor
aller Augen im Dreck liegen müssen? Daraus habe ich
einiges gelernt: Keine deutschen Vorleistungen mehr
für ungefangene Fische der EU! Weiterhin Begrenzung
der deutschen Leistungen nach dem "Vorbild" der Briten.
Mit den Mitteln können wir hier zu Lande auch etwas
Gutes tun.

Ich hoffe, daß die Bundesregierung diese Enttäuschung
kühl einsteckt und sich entsprechend kühl verhält, wenn
sie wieder einmal Leistungen über das gemeinschaftlich
Verpflichtende hinaus erbringen soll. Die nächste Euro-
Krise zieht herauf. Leistung und Gegenleistung müssen
zu einander passen.

In dieser Lage ist immer noch Gelegenheit, sich den
gutwilligen Partnern gegenüber besonders freundlich und
hilfsbereit zu zeigen und eine innigere Verbindung ein zu
gehen als mit den übrigen Vorteilsnehmern.

Die derzeitigen Abläufe geben allen Partnern noch reich-
lich Bedenkzeit, sich mit der "europäischen Lösung" und
der Wertegemeinschaft zu befassen. Keiner soll sagen
können, die Sache habe ihn kalt erwischt. Es gibt viel Zeit
zum Nachdenken; Zufall sollte also aus zu schließen sein!
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