Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

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Cobra9
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Cobra9 »

Manche Regionen haben Probleme, die sind aber mit Sicherheit nicht größer wie die Problem die beispielsweise die ostdeutschen Bundesländer haben, oder viele Regionen in anderen europäischen Ländern oder den USA, es gibt halt wirtschaftsstärkere und schwächere Regionen überall auf der Welt und von daher werden ja in der Regel auch die Daten der Gesamtwirtschaft hinzugezogen bei Vergleichen.
Den Regionen in Russland ist seit 2015 das Geld massiv knapp und die Umstände bescheiden. In den Bundesländern von Ostdeutschland werden auch Löhne bezahlt usw.--> ergo die Lage ungleich besser als in Russland :)

Die Unterschiede in Russland sind riesig. Präsident Putin hat die zentrale Kontrolle verstärkt. Doch den Menschen geht es schlecht. Rufe nach Autonomie könnten lauter werden.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Russlands ... 67201.html
Moskau. Ärzte und Krankenschwestern in der russischen Region Transbaikalien an der Grenze zu China haben für heute, Montag, einen Streik angekündigt. Seit zwei Monaten haben sie keine Gehälter mehr ausbezahlt bekommen. Aus Mangel an Geld hat die Regionalregierung im Sommer alle Gehälter und Urlaubsgelder von Spitalsangestellten ausgesetzt. "Was soll man einer Krankenschwester sagen, die 13.000 Rubel (circa 170 €) im Monat verdient, diese aber nicht einmal erhält?", wird Ewgenja Rogalewa, Gewerkschaftsvorsitzende, in lokalen Medien zitiert. Rückstände bei Kredit- und Hypothekarraten wachsen. Immer öfter würden Leute ihre Arbeit kündigen, erzählt Rogalewa. Besser, man sitze zu Hause, als dass man einer Arbeit nachgehe, für die man ja doch nicht bezahlt werde.
Bringt ja nichts im Ländervergleich die Region Nordost in Russland mit Hamburg zu vergleichen oder Lousiana mit St. Petersburg.
http://wirtschaftsblatt.at/home/nachric ... s-Geld-aus erreichen

Erkennbar ?
Ich habe auch nie gesagt es wäre alles Super, ich weiß auch nicht genau was du mit solchen Unterstellungenwillst und in wieweit es der Diskussion dient?


Russland kann niemals so dastehen das es finanziell das leistet wie Du hier sagst

Im Zweifelsfall kann Russland noch die gesamte Reproduktion der Infrastruktur und die Gesamtwirtschaftsstruktur selber leisten, eine Fähigkeit die sonst nur Länder mit extrem niedrigem Lebensstandard haben und vielleicht noch VR China und die USA.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 2&start=40
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Nomen Nescio
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Nomen Nescio »

jan2009 hat geschrieben:(25 Mar 2016, 13:23)

Der Wohlstand entsteht durch kluge und sukzessive wirtschaftliche und gesellschaftliche Politik. Nicht durch Aufblähen und Pumpen.
jan, es gibt den sogenannten »jeanstest«. wieviel kostet ein jeans in land A und wieviel in land B. das sagt was über die kaufkraft des geldes in jenen ländern. kennst du ziffer bzgl. rußland?
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von 103 »

Cobra9, die sowjetunion hat genau das geleistet was ich sagte, und russland war der piepenbrink dort und subventionierte darüber hinaus noch die länder des warschauer paktes und viele weitere länder. Klar kann russland autark so wie die usa bis 1917 und wie die usa zumindest mit mexiko und kanada heute auch leicht umstellen könnten. Ebenso vr china seit sie seit ein paar jahren ihre erdölförderungen auf nr.4 weltweit angehoben haben. Die eu hingegen ist komplett auf importe angewiesen in fast allen bereichen der rohstoffe, wir hier würden krasse probleme bekommen wenn russland nicht mehr liefert. Russland hingegen importiert so gut wie nichts mehr aus dem westen und steht eigentlich nur mit einer lädierten währung da, die auch noch die verluste aus dem niedrigen ölpreis neutralisiert und die russische binnenwirtschaft-produktion-industrie stimuliert und auf breiter ebene international konkurrenzfähig macht (machen könnte).
Moonlight

Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Moonlight »

103 hat geschrieben:(27 Mar 2016, 00:17)

Cobra9, die sowjetunion hat genau das geleistet was ich sagte, und russland war der piepenbrink dort und subventionierte darüber hinaus noch die länder des warschauer paktes und viele weitere länder. Klar kann russland autark so wie die usa bis 1917 und wie die usa zumindest mit mexiko und kanada heute auch leicht umstellen könnten. Ebenso vr china seit sie seit ein paar jahren ihre erdölförderungen auf nr.4 weltweit angehoben haben. Die eu hingegen ist komplett auf importe angewiesen in fast allen bereichen der rohstoffe, wir hier würden krasse probleme bekommen wenn russland nicht mehr liefert. Russland hingegen importiert so gut wie nichts mehr aus dem westen und steht eigentlich nur mit einer lädierten währung da, die auch noch die verluste aus dem niedrigen ölpreis neutralisiert und die russische binnenwirtschaft-produktion-industrie stimuliert und auf breiter ebene international konkurrenzfähig macht (machen könnte).
Nach ihrer Logik zählt somit auch Nordkorea zu den beneidenswerten, autarken Nationen unserer Erde. Aber stimmt schon, wenn Puten so weiter macht, wird sich Russland mit Lichtgeschwindigkeit an das Niveau Nordkoreas annähern. Doch bin ich mir sicher, dass sie sich auch diese Entwicklung schön zu reden wissen.
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Cobra9
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Cobra9 »

Auch Propaganda ändert wenig an den Grundlagen. Die russ. Wirtschaft ist veraltet und leidet am System. Putins neuster Geniestreich in Sachen Wirtschaft lautet Firmen bzw. Anteile zu verkaufen. Klappt aber nicht. Selbst die russ. Reichen haben keine Lust.

Wie Putins verzweifelte Privatisierungen scheitern

Aus Geldnot plant der Kreml, zahlreiche Staatsbetriebe zu verkaufen. Doch ausländische Investoren dürfen nicht mitbieten. Und auch die russischen Oligarchen winken ab – sie haben ganz andere Pläne.

Aber selbst wenn Putin die Ausgabenkürzungen durchzieht, woran die Ratingagentur Standard & Poor's mit Blick auf die Parlamentswahlen im Herbst zweifelt, wird er neue Geldquellen anzapfen müssen. Das gilt umso mehr, weil der milliardenschwere Reservefonds schon nächstes Jahr geleert sein dürfte, würde man nur noch darauf zurückgreifen.

Der Reservefonds ist die eiserne Reserve, die aus früheren Überschüssen beim Ölverkauf gebildet wurde. Anfang März enthielt er noch 3,7 Billionen Rubel, das sind umgerechnet knapp 50 Milliarden Euro.

Aufgrund seiner niedrigen Verschuldung könnte Russland neue Schulden aufnehmen. Allerdings halten sich aufgrund der Sanktionen und der unsicheren politischen Lage zahlungskräftige westliche Investoren mit Anleihenkäufen zurück. Kommt hinzu, dass höhere Schulden für Russlands Führung ein Horror sind. Bleibt einzig die Privatisierung.

http://www.welt.de/wirtschaft/article15 ... itern.html
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von 103 »

Moonlight hat geschrieben:(29 Mar 2016, 13:41)

Nach ihrer Logik zählt somit auch Nordkorea zu den beneidenswerten, autarken Nationen unserer Erde. Aber stimmt schon, wenn Puten so weiter macht, wird sich Russland mit Lichtgeschwindigkeit an das Niveau Nordkoreas annähern. Doch bin ich mir sicher, dass sie sich auch diese Entwicklung schön zu reden wissen.
Danke für die Unterstellung, ich glaube lesen bildet und wer liest ist klar im Vorteil.
USA, RF, VRCh sind die 3 Länder die autark sein könnten/sind, wobei es bei China noch nicht so ganz klar ist da die noch einen zweistelligen Prozent Betrag an Erdöl/Erdgas mit fallender Tendenz importieren.
Ich glaube aber VRCh könnte auch sehr schnelle ohne Importe auskommen. VRCh verbraucht sehr viel Erdöl/Gas für Exportprodukte, in einem autarken Umfeld würden die aber sicher nicht mehr soviel exportieren.

Nordkorea hingegen ist stark vom Import von Energieträgern und andere Güter abhängig.

Es ist auch ganz alleine Ihre Einschätzung Autarkie mit Glückseligkeit gleichzusetzen, das ist nur eine weitere Unterstellung ihrerseits an meine Adresse die sie eigentlich als Diskussionspartner disqualifiziert.

Warum mit jemanden diskutieren der einem Worte im Mund verdreht, Inhalte verzerrt widergibt und zum Schluss noch einfach Dinge unterstellt die garnicht Gegenstand der aktuellen Diskussionsposts sind?
Moonlight

Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Moonlight »

103 hat geschrieben:(29 Mar 2016, 14:30)
USA, RF, VRCh sind die 3 Länder die autark sein könnten/sind,
"Autarkes Land"
Können Sie sagen, was Russland eigentlich produziert?
Wie viele Gegenstände "Made in Russia" besitzen/benutzen Sie persönlich?
Rohstoffe werden in Russland nicht mit Hammern, sondern mit hochkomplexem Maschinen gefördert. Auf den meisten dieser Maschinen steht klar und deutlich "Made in Germany".
103

Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von 103 »

Und diese Maschinen sind gebaut aus russischen Halbwaren nicht wahr?
Russland hat natürlich auch einen großen Maschinenbausektor, es ist aber oftmals wirtschaftlicher ein vollautomatsiches Bearbeitungszentrum aus dem Ausland zu kaufen als ein teilautomatisches einheimisches Produkt zu nehmen.
Automobilfabriken die deutsche Autos in Russland bauen werden auch viele deutsche Maschinen dahinliefern, ähnlich bei anderen Produktionsbetrieben aus Europa die dort in Russland produzieren. Ähnliches bei Projekten aus Asien, wo dann eben Chinesen, Koreaner oder Japaner auch ihre eigenen Maschinen liefern.
Die russischen Industrie-Exportgüter wie Metallerzeugnisse/Halbwaren haben hingegen auch einen sehr hohen Anteil russischer Maschinen in den Betrieben, bei den Rüstungsgütern oder anderen hightech Erzeugnissen wie Satelliten/Raumfahrt oder Nukleartechnik sind fast ausschliesslich russische Maschinen im Einsatz, da es im Westen gar keinen enstprechenden Maschinenbau dazu gibt.
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von 103 »

Moonlight hat geschrieben:(29 Mar 2016, 15:17)
Wie viele Gegenstände "Made in Russia" besitzen/benutzen Sie persönlich?
Ich besitze wie jeder Durchschnittsbürger extrem viele Dinge die aus Russland kommen und auch der tägliche Bedarf wäre ohne russische Lieferungen nicht in der Form möglich.
Mein Auto zum Beispiel ist fast auschliesslich aus russischem Alu, Stahl, Gummi und Kunststoffgranulat hergestellt und tankt mit ca. 50% Wahrscheinlichkeit russischen Treibstoff.
Mein haus wird beheizt mit russischem Gas, ich trinke aus russischen Gläsern (IKEA lässt sehr viel in ehemaligen Warschauer Pakt Staaten herstellen) und die Lebensmittel die ich verzehre werden mit russischem Kunst und Naturdünger angebaut.
Selbst die Waffen mit denen Polizei und Bundeswehr mich beschützt werden aus russischem Stahl und anderen Metallen hergestellt und auch alle anderen Sachen die die BRD herstellt sind so wettbewerbsfähig da Russland ein absolut zuverlässiger Lieferant und zudem preiswerteste Anbieter von Energie, Rohstoffen und Halbwaren ist.
Ohne die russischen Lieferungen müsste unsere Industrie für den Einkauf die höheren Weltmarktpreise zahlen und das wäre nicht so gut für uns.
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Europa2050
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Europa2050 »

103 hat geschrieben:(29 Mar 2016, 15:42)

Ich besitze wie jeder Durchschnittsbürger extrem viele Dinge die aus Russland kommen und auch der tägliche Bedarf wäre ohne russische Lieferungen nicht in der Form möglich.
Mein Auto zum Beispiel ist fast auschliesslich aus russischem Alu, Stahl, Gummi und Kunststoffgranulat hergestellt und tankt mit ca. 50% Wahrscheinlichkeit russischen Treibstoff.
Mein haus wird beheizt mit russischem Gas, ich trinke aus russischen Gläsern (IKEA lässt sehr viel in ehemaligen Warschauer Pakt Staaten herstellen) und die Lebensmittel die ich verzehre werden mit russischem Kunst und Naturdünger angebaut.
Selbst die Waffen mit denen Polizei und Bundeswehr mich beschützt werden aus russischem Stahl und anderen Metallen hergestellt und auch alle anderen Sachen die die BRD herstellt sind so wettbewerbsfähig da Russland ein absolut zuverlässiger Lieferant und zudem preiswerteste Anbieter von Energie, Rohstoffen und Halbwaren ist.
Ohne die russischen Lieferungen müsste unsere Industrie für den Einkauf die höheren Weltmarktpreise zahlen und das wäre nicht so gut für uns.
Ok, ich habe es verstanden - grob gesprochen und natürlich massiv vereinfacht - aus den USA kommt die Innovation, aus Europa die Operationalisierung und die Organisation, aus China die Produktion und aus Russland die Rohstoffe und die Halbfertigwaren.
Das mag tatsächlich für jeden nutzbringend sein, aber mit Autarkie verträgt sich das nicht. Denn am Ende existieren in jedem Produkt aus allen vier Blöcken Bestandteile, die unverzichtbar oder schwer ersetzbar sind.
Nur hat sich spätestens seit Ende des Kolonialismus und entgegen der landläufigen Meinung erwiesen, dass Innovation und Organisation essentieller sind als Produktion und Rohstoffe. Klingt komisch, aber ist so...
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von 103 »

Europa2050 hat geschrieben:
Ok, ich habe es verstanden - grob gesprochen und natürlich massiv vereinfacht - aus den USA kommt die Innovation, aus Europa die Operationalisierung und die Organisation, aus China die Produktion und aus Russland die Rohstoffe und die Halbfertigwaren.
Die USA sind innovativ was die Finanzwirtschaft angeht, da sind sie Weltspitze, müssen sie ja auch sein sonst wäre da schon lange Staatsbankrott.
Weitere Innovationen sehe ich da kaum ausser ein paar Leuchtturmprojekten wie google oder apple die aber stark von asiatischen Innovationen wie den Mikroelektronikstandards abhängig sind.

Hat eigentlich irgendwer ein Produkt zuhause das in den USA gefertigt wurde oder deren Vorprodukte aus den USA stammen? Egal ob Investitionsgüter oder Konsumgüter.
Europa2050 hat geschrieben:Das mag tatsächlich für jeden nutzbringend sein, aber mit Autarkie verträgt sich das nicht. Denn am Ende existieren in jedem Produkt aus allen vier Blöcken Bestandteile, die unverzichtbar oder schwer ersetzbar sind.
Mit der Ersetzbarkeit ist das hier in EU und NATO sicher richtig, da man zum Beispiel extrem in den USA kaum Schutzzölle hat und somit nur der wirtschaftlichste Anbieter überleben kann (Insolvenzrecht)
In RF oder VRCh gibt es viele Zölle und unklare Wirtschaftsrahmenbedingungen, Subventionen usw. wo dann durchaus noch in der Breite alle möglichen Wirtschaftsfaktoren existieren die es auf dem freien Markt nicht mehr gäbe.
RF gilt zum Beispiel als ein Land das absolute Energiesicherheit hat und schon seit Jahrzehnten die Energievorgaben erfüllt die man in der BRD/EU
in der Zukunft haben will wie Drittelmix (Atom, Gas, erneuerbare Energien) oder niedriger privat und betriebswirtschaftlicher Energieverbrauch durch fast flächendeckende Fernwärmesysteme.
Das alles ist russische Technik, egal ob Fernwärmenetz, Gaspipelines, Gas-Turbinen, Nuklearkraftwerke und Nukleartechnik wo sie dann dementsprechend auch Weltmarktführer sind.
Ähnlich ist es bei Rüstungstechnik, Weltraumtechnik, alles aus russischer Hand und überall sind sie Weltmarktführer.
Eine gewisse ausländische Abhängigkeit herrscht im Fahrzeugbau aber die beruht auf Gegenseitigkeit und Russland hat früher schon bewiesen das sie das auch alleine auf die Beine stellen konnten.
Ein paar Jahre Vorlauf und die bekommen das wieder hin so wie es die USA und China auch auf Autarkie umstellen könnten.
In der BRD oder anderen europäischen Ländern wäre das schwierig wegen der umfassenden Vernetzung und dem Mangel an Energierohstoffen.
Europa2050 hat geschrieben:Nur hat sich spätestens seit Ende des Kolonialismus und entgegen der landläufigen Meinung erwiesen, dass Innovation und Organisation essentieller sind als Produktion und Rohstoffe. Klingt komisch, aber ist so...
Innovation ist eines, Organisation etwas anders und dann braucht es noch die Finanzierung, und da hatte Russland anfang der 90er große Probleme.
Man nehme mal Handys,Glasfasertechnik, DSL Infrastruktur oder Fracking/Horizontalbohrungen, Flugzeubau, Verbundwerkstoffe, Nitrierverfahren (elementar für heutige Werkzeugmaschinen).
Das sind große Themen bis heute, allesamt sehr ertragreiche Zukunftsmärkte auch 1990 schon. Wo kommen da die Technik und Standards denn weg?
Das ist alles Zeugs was in der UdSSR schon eine Infrastruktur hatte auch wenn vorwiegend für Militär und Behörden bzw. staatliche Betriebe.
Die Russen konnten es nicht organisieren weil die einfach ein völlig anderes Wirtschafts und Finanzierungsmodell hatten was dann zu der Zeit ja auch noch zu allem Übel zusammengebrochen ist.

Und dann haben sie es für einen Appel und Ei an Airbus, Nokia, Ericsson, Exxon usw. verkauft die sich dann dumm und dämlich daran verdienten.

heutzutage hingegen bzw. seit ca. 10 jahren haben die auch top Leute und ein gutes Finanzierungssystem und in Rekordzeit haben sich da absolute marktgängige nach internationalen Wirtschaftsnormen finanzierte und organisierte Betriebe gebildet wie zum Beispiel Rusal, Rosneft, Kamaz, Severstal, Gazprom, u.v.m. die internationale Marken sind, und viele mehr Betriebe sind nur in Fachkreisen bekannt aber international konkurrenzfähig bzw. die angesprochenen Weltmarktführer wie NorilskNickel, Rosatom, Arosa, Avisma.

Dazu kommen natürlich die großen Elektro-Energieversorger, Banken und Rüstungsfirmen die oftmals in kommunaler, regionaler oder staatlicher Hand sind aber auch nach und nach noch privatisiert werden könn(t)en.
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Tom Bombadil
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Tom Bombadil »

Sollen sie doch autark leben, wenn sie das so cool finden. Für den Wohlstand ist internationale Arbeitsteilung nunmal deutlich besser, das wusste Adam Smith schon im 18. Jahrhundert.
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von 103 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Mar 2016, 17:57)

Sollen sie doch autark leben, wenn sie das so cool finden. Für den Wohlstand ist internationale Arbeitsteilung nunmal deutlich besser, das wusste Adam Smith schon im 18. Jahrhundert.
Will ja keiner, aber Russland wird schon in die Ecke gedrängt und hat dementsprechend wenige Probleme mit den Sanktionen.

MOD Spam entfernt ohne Bezug zum Thema MOD

Man bedenke nur mal den alljährlichen Schuldendienst an die Gläubiger und die fehlende Finanzierung der Haushaltsdefizite durch ausbleibende Fremdfinanzierung.
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von SirToby »

1. Die USA haben zur Not alles im Land um autark zu sein.
2. Die USA sind seit Jahrzehnten ein Musterschuldner. Was auch immer noch der Grund ist, warum sehr viel Geld zum Anlegen in die USA transferiert wird. Viele Investoren bevorzugen halt finanzielle Sicherheit, und die gibt es in den USA halt.
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von 103 »

Ja genau, es wäre aber auch bei Autarkie egal ob sie ihre Schulden begleichen oder nicht. Die USA sind auch sehr flexibel, die könnten ganz sicher Autarkie, haben das ja auch bis 1916 durchgezogen. (zumindest die Isolierung bis auf Lateinamerika)
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Europa2050 »

103 hat geschrieben:(29 Mar 2016, 22:37)

Ja genau, es wäre aber auch bei Autarkie egal ob sie ihre Schulden begleichen oder nicht. Die USA sind auch sehr flexibel, die könnten ganz sicher Autarkie, haben das ja auch bis 1916 durchgezogen. (zumindest die Isolierung bis auf Lateinamerika)
Verwechsle mal nicht Autarkie mit Isolationismus.
Auch vor 1916 waren die (im Verhältnis zu den letzten 100 Jahren natürlich geringeren) außenpolitischen Handlungen der USA darauf ausgerichtet, ihren Zugang zum Handel zu sichern. Als man 1803 den Franzosen ihre Kolonien und v.a. New Orleans abkaufte, geschah dies, um für das gesamte US Hinterland über den Missouri Zugang zum Atlanik zu haben, dito die Aktionen in Mexico, Cuba und Panama. Da ging es nicht um Rohstoffe, Ideologien oder Weltmachtansprüche sondern Verkehrswege.
Hat Das zaristische Russland auf dem Weg zum eisfreien Hafen auch gemacht und China heute.

Rohstoffe haben historisch oft zu Blütezeiten geführt, selten zu Nachhaltigkeit. So ging es der britischen und lothringischen und ruhrgebietischen :?: Kohle und so wird es auch dem saudischen/russischen/amerikanischen Öl gehen. Nur das die USA auch ohne können...
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von 103 »

Europa2050 hat geschrieben:(30 Mar 2016, 11:15)

Verwechsle mal nicht Autarkie mit Isolationismus.
Ich bin mir auch nicht mehr so sicher worum es bei dem Thema Autarkie ursprünglich mal ging.
Ich denke es war die Frage in wieweit Russland aufs Ausland angewiesen ist und sehe ich real wirtschaftspolitisch Russland in einer sehr guten Lage, da sie eben zur Aufrechterhaltung ihrer gesamt Infrastruktur nicht auf ausländischen Support angewiesen sind. Ähnlich ist es in China oder den USA und in sehr armen Ländern mit einer extrem geringen Infrastruktur.
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Europa2050 »

103 hat geschrieben:(30 Mar 2016, 11:29)

Ich bin mir auch nicht mehr so sicher worum es bei dem Thema Autarkie ursprünglich mal ging.
Ich denke es war die Frage in wieweit Russland aufs Ausland angewiesen ist und sehe ich real wirtschaftspolitisch Russland in einer sehr guten Lage, da sie eben zur Aufrechterhaltung ihrer gesamt Infrastruktur nicht auf ausländischen Support angewiesen sind. Ähnlich ist es in China oder den USA und in sehr armen Ländern mit einer extrem geringen Infrastruktur.
Ja, es ging darum, daß Russland ohne den Westen kann (=Autarkie) andersrum aber nicht oder nur unter Verlusten. Ersteres mag stimmen, zweites sehe ich aufgrund der minimalen voluminösen Bedeutung des russischen Marktes als (für einige wirtschaftlich gleichwohl dramatisches) Einzelschicksal.

Erstaunt bin ich nur, das der ein- oder andere hier Autarkie als erstrebenswertes Ziel sieht. Dagegen möchte ich nicht nur mit Adam Smith (wurde oben schon erwähnt) argumentieren.
Auch politisch ist Autarkie eine naher Verwandter der Autokratie. Seien es die Mittelmächte des WK1 mit ihrem monarchischen System, die diversen nationalistischen Staaten der Zwischenkriegszeit (Deutschland voran ...) und natürlich die Comecon-Staaten der Nachkriegszeit, die sich trotz aller gegenteiligen Schwüre ja wirtschaftlich nicht nur vom Westen sondern auch untereinander abgrenzten. Und heute Nordkorea.
Autarkie bedeutet Abschottung vom Ausland, eigene Ressourcen werden nicht mehr geteilt, fremde Güter durch eigene substituiert, koste es was es wolle. Kontakt mit fremden Menschen und Ideen wird so gut es geht vermieden. Autarkiestreben nutzt denen, denen internationaler Austausch die politische oder wirtschaftliche Monopolstellung verhagelt.

Und Autarkie ist unabdingbar, wenn man vorhat, sich mit größeren Teilen der Welt in einem kalten oder heißen Krieg anzulegen. Das haben die Mittelmächte im WK1 verpennt und ihn größtenteils deswegen verloren, Hitler hatte es zwar begriffen, aber zum Glück nur teilweise lösen können (Rumänien, Ukraine), beim Comecon wollten die Menschen irgendwann keine Autarkie mehr sondern Westware.

Und Russland heute kann sicher Autarkie. Aber abgeschnitten von Innovation und Organisation werden sie sich nicht weiter entwickeln und Industrie 4.0 verpennen. Merken wird man das in 5-10 Jahren - nicht heute. Putin wird dann weg sein und seine Nachfolger schuld an der Misere. So wie bei Breschenew, dem Zerstörer der UdSSR und Gorbatschow, dem Totengräber. Traurig nur für das russische Volk, das in der Geschichte wahrlich schon genug mitgemacht hat ...
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von schokoschendrezki »

Europa2050 hat geschrieben:(30 Mar 2016, 16:21)
Und Russland heute kann sicher Autarkie. Aber abgeschnitten von Innovation und Organisation werden sie sich nicht weiter entwickeln und Industrie 4.0 verpennen. Merken wird man das in 5-10 Jahren - nicht heute. Putin wird dann weg sein und seine Nachfolger schuld an der Misere. So wie bei Breschenew, dem Zerstörer der UdSSR und Gorbatschow, dem Totengräber. Traurig nur für das russische Volk, das in der Geschichte wahrlich schon genug mitgemacht hat ...
[/url]
Aber gerade im Bereich Hochtechnologie kann man nicht behaupten, dass Russland durchgängig auf "Autarkie" setzt. Denke nur mal an die Projekte im Bereich Raumforschung (Marsmission ExoMars 2018, Internationale Raumstation ISS usw.). Mit mindestens einer bedeutenden Ausnahme natürlich: Militärtechnik.

Im Bereich Konsum und insbesondere Landwirtschaftsprodukte gibts für Autarkie die etwas freundlichere Bezeichnung "lokale Produkte" und das hat aus verschiedenen Gründen berechtigterweise ein positives Image. Das besondere an der Autarkie Russlands in dieser Hinsicht ist der sehr bedeutsame nicht-monetäre Bereich. Sprich: Die Hühnereier und Gurken von Omas Datsche. Es war schon in den 90er Jahren für viele westliche Beobachter nicht erklärlich, dass es in Russland zu keiner größeren Hungersnot kam. Und heute ist es ihnen unverständlich, dass die
Handelsrestriktionen nicht zu größerer Unzufriedenheit in der russischen Bevölkerung führen. Weil sie diesen informellen Bereich nicht verstehen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Europa2050 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 Mar 2016, 17:07)

[/url]
Aber gerade im Bereich Hochtechnologie kann man nicht behaupten, dass Russland durchgängig auf "Autarkie" setzt. Denke nur mal an die Projekte im Bereich Raumforschung (Marsmission ExoMars 2018, Internationale Raumstation ISS usw.). Mit mindestens einer bedeutenden Ausnahme natürlich: Militärtechnik.

Im Bereich Konsum und insbesondere Landwirtschaftsprodukte gibts für Autarkie die etwas freundlichere Bezeichnung "lokale Produkte" und das hat aus verschiedenen Gründen berechtigterweise ein positives Image. Das besondere an der Autarkie Russlands in dieser Hinsicht ist der sehr bedeutsame nicht-monetäre Bereich. Sprich: Die Hühnereier und Gurken von Omas Datsche. Es war schon in den 90er Jahren für viele westliche Beobachter nicht erklärlich, dass es in Russland zu keiner größeren Hungersnot kam. Und heute ist es ihnen unverständlich, dass die
Handelsrestriktionen nicht zu größerer Unzufriedenheit in der russischen Bevölkerung führen. Weil sie diesen informellen Bereich nicht verstehen.
Ja, im Bereich Raumfahrt spielt Russland anerkannterweise in der ersten Liga mit (mit Titelchancen...). Würde ich aber wie auch in USA, China und Europa zur Militärtechnik zählen.

Und daß ein Land wie Russland seine Lebensmittelversorgung auch ohne polnische Äpfel sicherstellen kann sollte das Minimum sein. Andernfalls wären die polnischen Äpfel auch schneller wieder auf dem russischen Markt als ein Deutscher das Wort Jabloko rausbringt. :D

Genau da sehe ich aber das Problem. Wenn das die gesamte Leistung der russischen Wirtschaft darin besteht, das Bestehende gegen die teils durch politisches Handeln erzeugten, teils selbst verhängten Sanktionen zu erhalten, dann sind sie in 10 Jahren so hinterher, das es wieder einen Aufholprozess a la Stalin/'30 er Jahre benötigt um mithalten zu können. Und den Preis von damals hat Russland sicher nicht noch einmal verdient ...
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von 103 »

Keine Ahnung ob jemand Autarkie gut findet, generell haben wir aber sowas ja bzgl unseres Planeten (natürlich in Relation zu Mond/Gezeiten, Sonnenenergie=Klima und physikalischen Bedingungen aus dem Universum als solches)
Grenzt man es mal beim Planeten an sich ein sind wir hier autark, nun gibt es Abgrenzungen durch durch Ozeane geteilte Kontinente, internationale Wirtschaftsbeziehungen, Staatsgrenzen, innerhalb der Staatsgrenzen durch die juristische Qualität der verschiedensten Marktteilnehmer bis hinunter zu ganz persönlichen (nicht zwangsläufig kommerziellen) Interessen des einzelnen.

Russland, VRCh, USA bestehen ementsprechend ja auch aus unterschiedlichsten wirtschaftlichen Gebieten die intern untereinander kommunizieren selbst wenn sdie USA autark wäre, trotzdem ist New York zum Beispiel auf das Umland oder generell andere Gebiete in den USA angewiesen.

Nun könnte man gemäss diesem Prinzip sagen wir bei der Installation Industrie 4.0 schon Autarkie bis zum Individuum generieren wenn denn jeder einen Multifunktions 3-D Drucker hat der alle Dinge des persönlichen Bedarfs des Individuums herstellen kann (was ja das ultima der industrie 4.x ist).

Man hat dann aber noch keine Autarkie bzgl. der Information, die ja umso bedeutender ist wenn eine Gesellschaft/Individuum nicht ausschliesslich auf archivierte 3 D Druckdaten (die zum überleben reichen könnten) zurückgreifen will.

====

Zurück zu Russland, mich wundert mich warum hier einige Leute so verbissen meinen Russland wäre wirtschaftlich rückständig?
Da hat sich in den letzten 15 Jahren extrem viel getan und die Wirtschaft ist schon heute eine der modernsten der Welt.
Nehmen wir doch mal die Industrieproduktionsbetriebe, die gehören zu den wirtschaftlich erfolgreichsten der Welt und das liegt nicht nur an dem etwas neidrigeren Lohnniveau im Vergleich zu Westeuropa oder den USA, denn die Löhne sind immernoch höher wie in der chinesischen Industrie und trotzdem kaufen die Chinesen sehr viele der russischen Industrieprodukte und nicht nur Rüstungsgüter oder Weltraum und Nukleartechnik.

Russland hat auch sehr moderne Fahrzeugfabriken, alle in den letzten maximal bis10 jahren gebaut oder modernisiert, eine moderne Elektrotechnikindustrie, sogar Mikroelektronik, es gibt dort moderen Pharmafirmen und andere Chemische Industrie, moderne Metallerzeugende und weiterverarbeitende Betriebe wie schon gesagt in vielen Bereichen Exportweltmarktführer.
Das Finanz und Handelswesen + Versorgungsunternehmen/Telekommunikation sind auf internationalem Niveau und der Bildungssektor gehört zu den besten der Welt.
Die Wachstumszahlen aus den letzten Jahren betrugen immer so zwischen 5-7% mit Ausnahme von 2008 und 2015 wo Krisen von aussen Russlands Finanzwesen durcheinanderwirbelten.

Es ist zu erwarten das Russland bei einer Normalisierung der Lage wieder auf Wachstumszahlen über 5% hochgeht und in wenigen Jahren die BRD bzgl des BIP einholt und dann überholt, immerhin leben in RF fast doppelt soviele Menschen wie in der BRD. Es ist also abzusehen das Russland schon bald wieder die größte Volkswirtschaft in Europa ist was sie wohl schon wären wenn die Ukrainekrise nicht dazwischen gekommen wäre.

Bei dem ganzen ist dann noch zu beachten das sich RF in den letzten 2 Jahren fast komplett von westlichen Krediten (gerade auch in der privatwirtschaft) unabhängig gemacht hat.
Wenn die noch anfangen ihre Bodenschätze und Industriewaren auf Rubel Basis im eigenen Land zu verkaufen würden die bestimmt jeweils 1/3 des britischen und schweizerischen BIPs nach Russland transferieren, denn die beiden Länder CH und UK handelten in den letzten Jahren für ca. 1,5-2 Billionen € jährlich russische waren in westlichen Devisen und haben natürlich fürstlich dran verdient.
103

Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von 103 »

Europa2050 hat geschrieben:(30 Mar 2016, 17:27)

Und daß ein Land wie Russland seine Lebensmittelversorgung auch ohne polnische Äpfel sicherstellen kann sollte das Minimum sein. Andernfalls wären die polnischen Äpfel auch schneller wieder auf dem russischen Markt als ein Deutscher das Wort Jabloko rausbringt. :D
Mit Sicherheit können sie das, Russland ist heute schon einer der größten Lebensmittelexporteure trotz der extrem hochsubventionierten EU Lebensmittel in direkter Nachbarschaft.

Es ist ja klar das ein polnischer Apfel weniger kostet wie ein russischer, da ein ähnliches Lohnniveau da sein wird, aber der polnische Apfel zur Hälfte vom Steuerzahler bezahlt wird und auf dem Markt dann enstprechend nur noch die Hälfte kostet.

Dazu kommt dann bei wieter verarbeiteten Lebensmittel das psychologische Moment perfektionierter Infrastruktur und Werbung westlicher Lebensmittel gegen die viele kleine und mittlere russische Betriebe nicht ankommen.

So etwas ähnliches haben wir in der BRD doch auch mit US Lebensmittel ob Limonaden oder Schokoriegel, da kommt vieles von US Firmen (früher auch importiert) obwohl man in der BRD längst schon sowas unter eigenen labels produziert.
SirToby
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von SirToby »

"Zurück zu Russland, mich wundert mich warum hier einige Leute so verbissen meinen Russland wäre wirtschaftlich rückständig?
Da hat sich in den letzten 15 Jahren extrem viel getan und die Wirtschaft ist schon heute eine der modernsten der Welt.
Nehmen wir doch mal die Industrieproduktionsbetriebe, die gehören zu den wirtschaftlich erfolgreichsten der Welt und das liegt nicht nur an dem etwas neidrigeren Lohnniveau im Vergleich zu Westeuropa oder den USA, denn die Löhne sind immernoch höher wie in der chinesischen Industrie und trotzdem kaufen die Chinesen sehr viele der russischen Industrieprodukte und nicht nur Rüstungsgüter oder Weltraum und Nukleartechnik."

Das ist Wunschdenken. Russlands Wirtschaft ist abgesehen von Raumfahrt und Rüstung nicht wettbewerbsfähig. Nennen Sie uns doch bitte mal diese erfolgreichen russischen Industriebetriebe. Laut China Daily sind die USA mit 521 Mrd. $ der Hauptpartner. Die EU ist auch vorne mit dabei mit 467 Mrd in 2014. Es liegt nicht nur an den Löhnen, ansonsten müsste Somalia ein prosperierendes Land sein

"Russland hat auch sehr moderne Fahrzeugfabriken, alle in den letzten maximal bis10 jahren gebaut oder modernisiert, eine moderne Elektrotechnikindustrie, sogar Mikroelektronik, es gibt dort moderen Pharmafirmen und andere Chemische Industrie, moderne Metallerzeugende und weiterverarbeitende Betriebe wie schon gesagt in vielen Bereichen Exportweltmarktführer."

Die modernen Fahrzeugfabriken werden von westlichen Herstellern betrieben. Wie schon gesagt, würde ich gerne konkrete Zahlen genannt bekommen, in welchen Bereichen Russland angeblich Weltmarktführer sein soll und wie gross der Umsatz russischer Firmen in den einzelnen Branchen ist.

"Das Finanz und Handelswesen + Versorgungsunternehmen/Telekommunikation sind auf internationalem Niveau und der Bildungssektor gehört zu den besten der Welt."

Wohl kaum. Wenn das russische Finanzwesen so gut wäre, würde es nicht von ein paar halbherzigen Sanktionen ins Wanken gebracht werden. Der Bildungssektor ist durchschnittlich. RT und Sputnik(ich vermute mal, da haben Sie das her) verkünden zwar immer gerne, wie gebildet die Bevölkerung wäre, aber das wird nur an der Anzahl der Studienabschlüsse festgemacht, ohne zu berücksichtigen, dass es sehr viel mehr Studienplätze gibt, und die Zulassungsvoraussetzungen geringer sind.


"Die Wachstumszahlen aus den letzten Jahren betrugen immer so zwischen 5-7% mit Ausnahme von 2008 und 2015 wo Krisen von aussen Russlands Finanzwesen durcheinanderwirbelten."

Die russische Wachstumszahlen begannen trotz Rekordölpreis bereits 2013 einzubrechen. Im Wesentlichen deswegen, weil der Staatssektor den freien Markt in Russland verdrängt hat.

"Es ist zu erwarten das Russland bei einer Normalisierung der Lage wieder auf Wachstumszahlen über 5% hochgeht und in wenigen Jahren die BRD bzgl des BIP einholt und dann überholt, immerhin leben in RF fast doppelt soviele Menschen wie in der BRD. Es ist also abzusehen das Russland schon bald wieder die größte Volkswirtschaft in Europa ist was sie wohl schon wären wenn die Ukrainekrise nicht dazwischen gekommen wäre."

Das wird nicht mehr passieren, die Wachstumszahlen sind den hohen Ölpreisen der letzten 10 Jahre geschuldet. Jetzt wo der Ölpreis sich normalisiert, steht der Kaiser ohne Kleider da.
Der letzte Teil offenbart endgültig die Parallelwelt, in der sich Russland und seine Anhänger befinden. Russland war niemals auch nur annähernd die grösste Wirtschaft Europas. Russland BIP laut Statista betrug 2013 ca. 2000 Mrd. $, das war bei Spitzenölpreisen und ohne Sanktionen, damit entsprach es ungefähr dem Niveau Italiens. 2015 ist es abgesackt auf 1200 MRd.,

Russland hängt so weit hinten an, dass Russland es bis 2050 nicht schaffen kann an Deutschland vorbeizuziehen. Dazu müsste es sein BIP aus dem Stand verdreifachen , um mit Deutschlands 3800 Mrd gleichzuziehen.

Gleichzeitig will Russland unbedingt immer mit der EU(18 Bil. BIP) und den USA(18 Bil. BIP) auf Augenhöhe reden. Wirtschaftlich konnte das nie funktionieren. Das ist ungefähr so, als ob Österreich sich mit Deutschland vergleicht.


"Bei dem ganzen ist dann noch zu beachten das sich RF in den letzten 2 Jahren fast komplett von westlichen Krediten (gerade auch in der privatwirtschaft) unabhängig gemacht hat.
Wenn die noch anfangen ihre Bodenschätze und Industriewaren auf Rubel Basis im eigenen Land zu verkaufen würden die bestimmt jeweils 1/3 des britischen und schweizerischen BIPs nach Russland transferieren, denn die beiden Länder CH und UK handelten in den letzten Jahren für ca. 1,5-2 Billionen € jährlich russische waren in westlichen Devisen und haben natürlich fürstlich dran verdient."

Die buddeln schon Bodenschätze aus, das ist im Prinzip die Haupteinnahmequelle.
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von 103 »

Das ist jetzt sehr unübersichtlich wie du das zitierst.
RT und sputnik sind keine Wirtschaftsmagazine und behandeln meines Wissens nach nur aussenpolitische Themen bzw. die Themenwelt aus den Schlagzeilen westlicher Medien.

Für Russlands Wirtschaft müsstest du mal ab und zu Handelsblatt oder New York Times lesen, die bilden ein einigermassen neutrales Bild ab, da deren Kunden möglichst objektive Nachrichten lesen wollen.

Man kann dort auch sehr gut die russischen Aktienindizes anschauen wo dann die Stammdaten der AGs zu finden sind.
Such dir das mal selber raus ;)^, schau am besten mal unter den MICEX Indizes, da findest du die Angaben in Rubel oder Westmgeld.

Das BIP Russlands betrug 2015 2100 Mrd $ laut
https://www.google.de/search?q=bip+russ ... e&ie=UTF-8
Bei 6% durchschnittliches Wachstum in den nächsten 10 Jahren werden die die BRD wohl eingeholt haben und in 20 Jahren wohl auch pro Kopf gleichgezogen haben (bei gleichzeitigem wirtschaftswachstum in der BRD um 1,5%)
Weitere detaillierte Daten findet man hier (leider kaum welche aus 2015)
http://atlas.cid.harvard.edu/
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Schnitter »

Alter, in der Traumwelt möchte ich nicht leben :D
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Europa2050 »

103 hat geschrieben:(30 Mar 2016, 19:28)
Bei 6% durchschnittliches Wachstum in den nächsten 10 Jahren werden die die BRD wohl eingeholt haben und in 20 Jahren wohl auch pro Kopf gleichgezogen haben (bei gleichzeitigem wirtschaftswachstum in der BRD um 1,5%)
Weitere detaillierte Daten findet man hier (leider kaum welche aus 2015)
http://atlas.cid.harvard.edu/
Da kann ich mir ein "Überholen ohne einzuholen" leider nicht verkneifen, auch wenn der Geheimcode darin sich vermutlich nur Ü50 erschließt und es leicht off topic ist.
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von 103 »

Ist halt schwierig mit Leuten die etwas gefangen sind in alten vorstellungen von der Sowjetunion und Bildern von verfallenden Industrieruinen aus den 90ern.
Die Welt ändert sich, ist nicht mehr so wie vor 10 oder 20 Jahren und Russland war bis 2014 die wirtschaftslokomotive von Europa und wird es auch sicher wieder werden. ;)
Wenn sich jemand überzeugen will kann er sich ja mal auf google maps die Industriegebiete anschauen, da findet man kaum noch alte Gebäude, überall stehen Kräne udn es wird gebaut was die Bauunternehmen so hergeben, ist ein wenig wie in China wo auch so einigen erst vor ein paar Jahren aufgefallen ist das die 50% der weltweiten Industrieleistung produzieren.

Das ist immer blöd wenn in den Köpfen noch so altertümliche Vorstellungen sind und man dann rechts und links überholt wird und man seinen Lebensstandard nur noch durch immer mehr Schulden aufrecht erhalten kann. Und genau in diesem Schicksalskreislauf sind wir in Europa schon längst angekommen, spätestens 2008.
In der BRD täuscht es noch ein wenig weil wir viel Geld im export verdienen und es hier brummt.
In Süd und Westeuropa hingegen wird immer mehr deindustrialisiert und Innovationen sind fern oder nur sehr in sehr engen Grenzen möglich.

Mit den deutschem Hauptexportgut, den KFZ/LKW und Anlagen für KFZ/LKW kann es auch schnell bergab gehen wie man gerade an VW sieht die von einem Tag auf den anderen riesige Probleme bekommen, auch in Sachen Elektroautos sind wir weit hinten dran wenn man sich mal VRCh oder USA umschaut.
Und ohne die Überschüsse aus dem fahrzeugbau sind wir nur durchschnittlich wie Frankreich oder UK.
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Schnitter »

Träumen sie einfach weiter von 6% Wirtschaftswachstum, einer modernen Industrie im Gammelstaat Russland und dem Wirtschaftsmotor Europas.

Lustig war es immerhin :D
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von SirToby »

"Das ist jetzt sehr unübersichtlich wie du das zitierst.
RT und sputnik sind keine Wirtschaftsmagazine und behandeln meines Wissens nach nur aussenpolitische Themen bzw. die Themenwelt aus den Schlagzeilen westlicher Medien."

Habe ich irgendwo behauptet, das seien Wirtschaftsmagazine?
Des weiteren wäre es schön meine Frage zu beantworten bezüglich der Branchen und Unternehmen, bei denen Russland führend sein soll.

"Für Russlands Wirtschaft müsstest du mal ab und zu Handelsblatt oder New York Times lesen, die bilden ein einigermassen neutrales Bild ab, da deren Kunden möglichst objektive Nachrichten lesen wollen."

Lesen Sie die regelmässig? Sie können bei Gelegenheit ja mal einen Artikel von denen verlinken über die russische Wirtschaft.
Ansonsten bevorzuge ich den Economist: Da stand neulich auch ein Artikel über Russland


"Das BIP Russlands betrug 2015 2100 Mrd $ laut

https://www.google.de/search?q=bip+russ ... e&ie=UTF-8


Falsch: Ihr Link sagt deutlich 2000 Mrd in 2013(!), so wie Statista es auch ausgewiesen hat.

Seit dieser Zeit ist Russlands Wirtschaft um 40% eingebrochen:

http://de.statista.com/statistik/daten/ ... -russland/

Man kann sich die Ökonomie natürlich zurechtschustern und Russland schlicht zum Weltmarktführer erklären, weil einem das so gefällt. Erinnert mich an George Orwell: 2+2=5, wenn man es sich lange genug sagt, hält man das tatsächlich für die Realität.

Bei der DDR hat das nicht funktioniert, vlt. haben Sie mehr Glück.


"Bei 6% durchschnittliches Wachstum in den nächsten 10 Jahren werden die die BRD wohl eingeholt haben und in 20 Jahren wohl auch pro Kopf gleichgezogen haben (bei gleichzeitigem wirtschaftswachstum in der BRD um 1,5%)
Weitere detaillierte Daten findet man hier (leider kaum welche aus 2015)"
http://atlas.cid.harvard.edu/

6% sind verzweifeltes Wunschdenken. Noch nicht mal China wird in Zukunft um 6% wachsen, von Russland ganz zu schweigen. Was der Link mit dem Thema zu tun hat, verstehe ich nicht.

Interssant finde ich aber die Fragen, wie viel Wein exportiert wird und für welche Exportprodukte Kolumbien besonders gut aufgestellt ist. :thumbup:
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
103

Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von 103 »

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... s_2014.png
Soviel zum Wirtschaftswachstum und 2013 hatte Russland sogar ein BIP von 2500 Mrd $ aber da war der $ auch weniger wert wie heute.
Russland handelt größtenteils in Euro und Pfund, aber auch in Yuan, Yen und Won.

Wie du auf 40% Wirtschaftskraftverlust kommst ist mir schleierhaft, meinst du evtl die Abwertung des Rubels?

Wenn ja dann hätten wir ja in der EU auch 25% Wirtschaftskraft gegen den $ verloren oder, so in den letzten 2 Jahren?
Das ist quatsch was du dir da denkst, Russlands Wirtschaft ist um ca 3% in 2015 eingebrochen, 2014 hatten die ein ganz kleines plus und dieses Jahr muss man sehen was kommt, die Börsen dort laufen viel besser wie unsere (In Rubel), das ist bestimmt kein Zeichen unserer Stärke und deren Schwäche.

Die Exportüberschüsse Russlands waren die letzten Jahre pro Kopf wesentlich höher wie die der Chinesen.
Da Russland auch weiterhin zu den Exportüberschussweltmeistern gehören dürfte werden die dementsprechend auch mehr Geld im Land zum verteilen haben.
Zudem leben die Russen schon alle in Städten und haben meist feste Arbeitsplätze und eine fertige Infrastruktur, da geht in China noch sehr viel Geld für drauf.
Russland hat zum Beispiel eine der höchsten Eigentumsquote für Wohnungen und Häuser weltweit da dort fast jeder/jede Familie eine Wohnung in der Stadt hat und meist noch 1 oder 2 Datschen in den Dörfern.
Da sieht die Quote in der BRD sehr mickrig gegen aus (BRD liegt in Euiropa auf den letzten Plätzen was Wohneigentum angeht) und in China muss noch vieles modernisiert werden, die habend a ganz andere Probleme wie die Russen die sich wie wir Europäer in der Regel seit Jahrzehnten in denselben Wohngegenden wohnen.
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Schnitter »

SirToby hat geschrieben:(30 Mar 2016, 21:39)

"Das ist jetzt sehr unübersichtlich wie du das zitierst.
RT und sputnik sind keine Wirtschaftsmagazine und behandeln meines Wissens nach nur aussenpolitische Themen bzw. die Themenwelt aus den Schlagzeilen westlicher Medien."

Habe ich irgendwo behauptet, das seien Wirtschaftsmagazine?
Des weiteren wäre es schön meine Frage zu beantworten bezüglich der Branchen und Unternehmen, bei denen Russland führend sein soll.

"Für Russlands Wirtschaft müsstest du mal ab und zu Handelsblatt oder New York Times lesen, die bilden ein einigermassen neutrales Bild ab, da deren Kunden möglichst objektive Nachrichten lesen wollen."

Lesen Sie die regelmässig? Sie können bei Gelegenheit ja mal einen Artikel von denen verlinken über die russische Wirtschaft.
Ansonsten bevorzuge ich den Economist: Da stand neulich auch ein Artikel über Russland


"Das BIP Russlands betrug 2015 2100 Mrd $ laut

https://www.google.de/search?q=bip+russ ... e&ie=UTF-8


Falsch: Ihr Link sagt deutlich 2000 Mrd in 2013(!), so wie Statista es auch ausgewiesen hat.

Seit dieser Zeit ist Russlands Wirtschaft um 40% eingebrochen:

http://de.statista.com/statistik/daten/ ... -russland/

Man kann sich die Ökonomie natürlich zurechtschustern und Russland schlicht zum Weltmarktführer erklären, weil einem das so gefällt. Erinnert mich an George Orwell: 2+2=5, wenn man es sich lange genug sagt, hält man das tatsächlich für die Realität.

Bei der DDR hat das nicht funktioniert, vlt. haben Sie mehr Glück.


"Bei 6% durchschnittliches Wachstum in den nächsten 10 Jahren werden die die BRD wohl eingeholt haben und in 20 Jahren wohl auch pro Kopf gleichgezogen haben (bei gleichzeitigem wirtschaftswachstum in der BRD um 1,5%)
Weitere detaillierte Daten findet man hier (leider kaum welche aus 2015)"
http://atlas.cid.harvard.edu/

6% sind verzweifeltes Wunschdenken. Noch nicht mal China wird in Zukunft um 6% wachsen, von Russland ganz zu schweigen. Was der Link mit dem Thema zu tun hat, verstehe ich nicht.

Interssant finde ich aber die Fragen, wie viel Wein exportiert wird und für welche Exportprodukte Kolumbien besonders gut aufgestellt ist. :thumbup:
Angesichts des desaströsen Zustands der russischen Industrie sollte man mit einem "Wachstum" von -2% im jährlichen Mittel der nächsten 10 Jahre zufrieden sein ;)
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von 103 »

Schnitter hat geschrieben:(30 Mar 2016, 23:02)

Angesichts des desaströsen Zustands der russischen Industrie sollte man mit einem "Wachstum" von -2% im jährlichen Mittel der nächsten 10 Jahre zufrieden sein ;)
Na frustriert? Bist wohl VW Arbeiter der jetzt sogar noch von den eigenen Freunden in den USA um seinen Job gebracht wurde?
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Europa2050 »

103 hat geschrieben:(30 Mar 2016, 22:08)

Da Russland auch weiterhin zu den Exportüberschussweltmeistern gehören dürfte werden die dementsprechend auch mehr Geld im Land zum verteilen haben.
Zudem leben die Russen schon alle in Städten und haben meist feste Arbeitsplätze und eine fertige Infrastruktur, da geht in China noch sehr viel Geld für drauf.
Bei der Infrastruktur kenne ich den Baumeister, ein gewisser Potemkin :D

Und die Leistungsfähigkeit der russischen Lebensmittelindustrie führt sogar in Italien zu Arbeitsplätzen. Irgendwie scheint es das dekadente Europa immer wieder irgendwie zu schaffen, sich flexibel auf Marktentwicklungen einzustellen, wie das nur klappt?

http://www.20min.ch/ausland/news/story/ ... n-14924257

Nur Italien darf nicht draufstehen, wegen des Nationalstolzes ... :thumbup:
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von SirToby »

Europa2050 hat geschrieben:(31 Mar 2016, 08:28)

Bei der Infrastruktur kenne ich den Baumeister, ein gewisser Potemkin :D

Und die Leistungsfähigkeit der russischen Lebensmittelindustrie führt sogar in Italien zu Arbeitsplätzen. Irgendwie scheint es das dekadente Europa immer wieder irgendwie zu schaffen, sich flexibel auf Marktentwicklungen einzustellen, wie das nur klappt?

http://www.20min.ch/ausland/news/story/ ... n-14924257

Nur Italien darf nicht draufstehen, wegen des Nationalstolzes ... :thumbup:
Die Weissrussen reiben sich die Hände wegen Russlands Lebensmittelembargo, die sind jetzt der einzige Binnenstaat, der Meeresfrüchte produziert. :D
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von schokoschendrezki »

103 hat geschrieben:(30 Mar 2016, 19:28)

Das ist jetzt sehr unübersichtlich wie du das zitierst.
RT und sputnik sind keine Wirtschaftsmagazine und behandeln meines Wissens nach nur aussenpolitische Themen bzw. die Themenwelt aus den Schlagzeilen westlicher Medien.

Für Russlands Wirtschaft müsstest du mal ab und zu Handelsblatt oder New York Times lesen, die bilden ein einigermassen neutrales Bild ab, da deren Kunden möglichst objektive Nachrichten lesen wollen.

Man kann dort auch sehr gut die russischen Aktienindizes anschauen wo dann die Stammdaten der AGs zu finden sind.
Such dir das mal selber raus ;)^, schau am besten mal unter den MICEX Indizes, da findest du die Angaben in Rubel oder Westmgeld.

Das BIP Russlands betrug 2015 2100 Mrd $ laut
https://www.google.de/search?q=bip+russ ... e&ie=UTF-8
Bei 6% durchschnittliches Wachstum in den nächsten 10 Jahren werden die die BRD wohl eingeholt haben und in 20 Jahren wohl auch pro Kopf gleichgezogen haben (bei gleichzeitigem wirtschaftswachstum in der BRD um 1,5%)
Weitere detaillierte Daten findet man hier (leider kaum welche aus 2015)
http://atlas.cid.harvard.edu/

Das von dir empfohlene (und tatsächlich auch seriöse) "Handelsblatt" überschrieb Ende Juli letzten Jahres einen längeren Artikel zum Thema mit Russlands Wirtschaft drohen eisige Zeiten. Und noch im Januar dieses Jahres hieß es dort Der Höhepunkt der Krise steht in Russland womöglich noch bevor.

Richtig ist allerdings, und auch das war im "Handelsblatt" zu lesen, dass die Sanktionspolitik gegen Russland auch eine Chance für Russland ist, von der einseitigen Abhängigkeit von Rohstoffexporten loszukommen. Das Potenzial dazu hat Russland ganz sicher.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Cobra9 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Mar 2016, 09:11)

Das von dir empfohlene (und tatsächlich auch seriöse) "Handelsblatt" überschrieb Ende Juli letzten Jahres einen längeren Artikel zum Thema mit Russlands Wirtschaft drohen eisige Zeiten. Und noch im Januar dieses Jahres hieß es dort Der Höhepunkt der Krise steht in Russland womöglich noch bevor.

Richtig ist allerdings, und auch das war im "Handelsblatt" zu lesen, dass die Sanktionspolitik gegen Russland auch eine Chance für Russland ist, von der einseitigen Abhängigkeit von Rohstoffexporten loszukommen. Das Potenzial dazu hat Russland ganz sicher.
Ich glaube hier es gleich als Bashing verstanden wenn man Contra der Wirtschaftsleistung von Russland schreibt. Fakt ist nun aber mal das die russ. Wirtschaft nicht zu modernen in der Welt zählt und das ist gültig für die meisten Bereiche. Auch sind Entwicklungen eher spärlich im Vergleich zu anderen Ländern. Sprich die russ. Wirschaft ist veraltet/ verkrustet, wenig modern und der Brain Drain fordert seinen Tribut. Das in Verbindung mit Gesetzen, einem Chaos bei den Behörden und der Korruption ist eben nicht das was zu Wachstum sowie Investionen führt. Entgegen den Versprechen aus dem Kreml passierte nicht viel nach 2000.

Russland hat vieles verpennt und die Abhängigkeit vom Ölpreis ist deutlich. Aber natürlich kann sich daran was ändern. Russland hat die Grundlagen für einen Umbau im Land, Rohstoffe jeder Art reichlich verfügbar. Nur der Staat muss mitmachen. Sonst wird es nix
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von harry52 »

Cobra9 hat geschrieben:
Ich glaube hier es gleich als Bashing verstanden wenn man Contra der Wirtschaftsleistung von Russland schreibt. Fakt ist nun aber mal das die russ. Wirtschaft nicht zu modernen in der Welt zählt und das ist gültig für die meisten Bereiche. Auch sind Entwicklungen eher spärlich im Vergleich zu anderen Ländern. Sprich die russ. Wirschaft ist veraltet/ verkrustet, wenig modern und der Brain Drain fordert seinen Tribut. Das in Verbindung mit Gesetzen, einem Chaos bei den Behörden und der Korruption ist eben nicht das was zu Wachstum sowie Investionen führt. Entgegen den Versprechen aus dem Kreml passierte nicht viel nach 2000.

Russland hat vieles verpennt und die Abhängigkeit vom Ölpreis ist deutlich. Aber natürlich kann sich daran was ändern. Russland hat die Grundlagen für einen Umbau im Land, Rohstoffe jeder Art reichlich verfügbar. Nur der Staat muss mitmachen. Sonst wird es nix
Ich stimme Dir zu und möchte was ergänzen:

Russland leidet unter einem Problem, dass man das Schröder/Holzmann Problem nennen könnte.
Man müsste so manches ineffizientes Unternehmen pleite gehen lassen, statt es wie der Putinfreund Schröder bei Holzmann gemacht hat, künstlich am Leben zu lassen. Es ist zwar immer sehr populär, die tausend Arbeitsplätze zu retten, aber das hat ja auch Nachteile. Wenn man mit dieser Retterei von faulen Äpfeln übertreibt, dann fault am Ende der ganze Korb. In Russland gibt es viel zu viele Unternehmen, die so ineffizient arbeiten, wie zur Zeit des Kommunismus und Putin ist zu feige, schneller zu modernisieren.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von jan2009 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 Mar 2016, 09:11)

Das von dir empfohlene (und tatsächlich auch seriöse) "Handelsblatt" überschrieb Ende Juli letzten Jahres einen längeren Artikel zum Thema mit Russlands Wirtschaft drohen eisige Zeiten. Und noch im Januar dieses Jahres hieß es dort Der Höhepunkt der Krise steht in Russland womöglich noch bevor.

Richtig ist allerdings, und auch das war im "Handelsblatt" zu lesen, dass die Sanktionspolitik gegen Russland auch eine Chance für Russland ist, von der einseitigen Abhängigkeit von Rohstoffexporten loszukommen. Das Potenzial dazu hat Russland ganz sicher.
Handel und Wandel....
Autarkie zu loben, heißt rückwärts zu laufen.

In der Zeit der globalen wirtschaftlichen Verflechtung, von der Welt abgeschnitten sein zu wollen - ist eine Mär, die womöglich nur politisch zur "Nahrung" den einfachen Gemütern vorgeworfen wird.
Und in den Ländern, die in vielen Wirtschaftbereichen unterentwickelt sind, vergrößert sich durch jede Isolation allein schon der technologische Graben, um im globalen Maßstab wettbewerbsfähig zu sein.
Versorgungs-Engpässe sind ja aus der nicht allzu langen Vergangenheit des politischen Wettstreits auf unserer Kugel doch bestens bekannt. Unterentwicklung einzelner Wirtschaftsbereiche vervielfacht die Effizienzmängel einer Volkswirtschaft und mündet selbstverständlich in gesellschaftlicher Stagnation, bis hin zum Rückschritt.
Massive und sogar hochentwickelte Aufrüstung gewährleistet niemals im Inland die Versorgung mit Lebensmitteln oder sozialen Gütern.
Auch aus der nicht allzu nahen Vergangenheit doch bestens bekannt.
Irgendwann ist das Hemd zu kurz und man geht auf die Reisen.....
Nicht als Tourist.

Diese m.M. nach sehr wohl in Russland zu beobachtende Entwicklung, hervorgerufen in erster Linie durch eigene wirtschaftliche Unfähigkeit, gepaart mit einer permanenten propagandistischen Welle einer Bedrohung von außen (oder über das Fremde...), gibt schon einem etwas zu denken, sich zwangsläufig an Geister zu erinnern, die man schon mal früher rief.
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von jan2009 »

Noch eins....
Konnte ich es nicht so einfach stehen lassen.
103 hat geschrieben:(27 Mar 2016, 00:17)

Cobra9, die sowjetunion hat genau das geleistet was ich sagte, und russland war der piepenbrink dort und subventionierte darüber hinaus noch die länder des warschauer paktes und viele weitere länder.
Die Sowjetunion "subventionierte" außerhalb der eigenen Grenzen nur das eigene ideologisch-politische Modell. Und zwar auf eine imperiale Art, in der Fremde das undemokratische und in Mehrheit ungewollte sowjetische System einer wirtschaftlich-politischen Ineffizienz zum Eigenzweck zu erhalten....

Über "deine" Subventionen sollte man nur noch grinsen, wenn ich nur an Beispiel von DDR oder Polen den Zwang der kostenlosen Lieferungen von Schiffsbau oder Steinkohle an die Sowjetunion erinnern darf....
Das hatte bei den zuletzt Genannten nichts mit Wirtschaft zu tun....
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Cobra9 »

103 hat geschrieben:(27 Mar 2016, 00:17)

Cobra9, die sowjetunion hat genau das geleistet was ich sagte, und russland war der piepenbrink dort und subventionierte darüber hinaus noch die länder des warschauer paktes und viele weitere länder. Klar kann russland autark so wie die usa bis 1917 und wie die usa zumindest mit mexiko und kanada heute auch leicht umstellen könnten. Ebenso vr china seit sie seit ein paar jahren ihre erdölförderungen auf nr.4 weltweit angehoben haben. Die eu hingegen ist komplett auf importe angewiesen in fast allen bereichen der rohstoffe, wir hier würden krasse probleme bekommen wenn russland nicht mehr liefert. Russland hingegen importiert so gut wie nichts mehr aus dem westen und steht eigentlich nur mit einer lädierten währung da, die auch noch die verluste aus dem niedrigen ölpreis neutralisiert und die russische binnenwirtschaft-produktion-industrie stimuliert und auf breiter ebene international konkurrenzfähig macht (machen könnte).
Die Sowjetunion war am Ende und da helfen auch Verdienste in der Vergangenheit nichts. Die Region war veraltet, die Wirtschaft aus den 70ern und nicht mal die komplette Ernäherung der Menschen war sichergestellt. Das soll jetzt also eine moderne Wirtschaft gewesen sein :rolleyes:
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von SirToby »

"https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... s_2014.png
Soviel zum Wirtschaftswachstum und 2013 hatte Russland sogar ein BIP von 2500 Mrd $ aber da war der $ auch weniger wert wie heute.
Russland handelt größtenteils in Euro und Pfund, aber auch in Yuan, Yen und Won"

Russland hatte niemals ein BIP von 2500 Mrd.

"Wie du auf 40% Wirtschaftskraftverlust kommst ist mir schleierhaft, meinst du evtl die Abwertung des Rubels?"

Das ist natürlich mit ein Grund, warum die russische Wirtschaft abgeschmiert ist, allerdings nicht der einzige. Abgesehen reflektiert der Wechselkurs natürlich die Wirtschaft.

"Wenn ja dann hätten wir ja in der EU auch 25% Wirtschaftskraft gegen den $ verloren oder, so in den letzten 2 Jahren?
Das ist quatsch was du dir da denkst, Russlands Wirtschaft ist um ca 3% in 2015 eingebrochen, 2014 hatten die ein ganz kleines plus und dieses Jahr muss man sehen was kommt, die Börsen dort laufen viel besser wie unsere (In Rubel), das ist bestimmt kein Zeichen unserer Stärke und deren Schwäche."

Welche Börse soll da gut laufen? Es gibt keine, die Gewinne in den letzten 2 Jahren gemacht hat.

"Die Exportüberschüsse Russlands waren die letzten Jahre pro Kopf wesentlich höher wie die der Chinesen.
Da Russland auch weiterhin zu den Exportüberschussweltmeistern gehören dürfte werden die dementsprechend auch mehr Geld im Land zum verteilen haben."

Kein Kunststück bei einem Rohstoffexporteur. Die Exportleistung der Saudis ist pro Kopf noch wesentlich höher. Sagt aber nichts über die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft aus.


"Zudem leben die Russen schon alle in Städten und haben meist feste Arbeitsplätze und eine fertige Infrastruktur, da geht in China noch sehr viel Geld für drauf.
Russland hat zum Beispiel eine der höchsten Eigentumsquote für Wohnungen und Häuser weltweit da dort fast jeder/jede Familie eine Wohnung in der Stadt hat und meist noch 1 oder 2 Datschen in den Dörfern.
Da sieht die Quote in der BRD sehr mickrig gegen aus (BRD liegt in Euiropa auf den letzten Plätzen was Wohneigentum angeht) und in China muss noch vieles modernisiert werden, die habend a ganz andere Probleme wie die Russen die sich wie wir Europäer in der Regel seit Jahrzehnten in denselben Wohngegenden wohnen."

Ich wüsste nicht, was das mit der Wirtschaft zu tun hat. Aber ich stelle zum 3. Mal meine Frage:

In welchen Branchen sind die Russen den Weltmarktführer und wie gross sind ihre Umsätze?
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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UncleSams_Berater
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von UncleSams_Berater »

Ach wie herrlich, Russlands Wirtschaft stirbt langsam.
Putin bekommt jetzt die Quittung für seine Verbrechen
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Audi
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Audi »

Russlands Wirtschaft stirbt seit 91.
Jedes Jahr stirbt Russland. Putin hat jedes Jahr einen anderen Krebs. Beide gibt es aber noch
ciesta

Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von ciesta »

jan2009 hat geschrieben:(31 Mar 2016, 11:17)

Handel und Wandel....
Autarkie zu loben, heißt rückwärts zu laufen.

In der Zeit der globalen wirtschaftlichen Verflechtung, von der Welt abgeschnitten sein zu wollen - ist eine Mär, die womöglich nur politisch zur "Nahrung" den einfachen Gemütern vorgeworfen wird.
Und in den Ländern, die in vielen Wirtschaftbereichen unterentwickelt sind, vergrößert sich durch jede Isolation allein schon der technologische Graben, um im globalen Maßstab wettbewerbsfähig zu sein.
Versorgungs-Engpässe sind ja aus der nicht allzu langen Vergangenheit des politischen Wettstreits auf unserer Kugel doch bestens bekannt. Unterentwicklung einzelner Wirtschaftsbereiche vervielfacht die Effizienzmängel einer Volkswirtschaft und mündet selbstverständlich in gesellschaftlicher Stagnation, bis hin zum Rückschritt.
Massive und sogar hochentwickelte Aufrüstung gewährleistet niemals im Inland die Versorgung mit Lebensmitteln oder sozialen Gütern.
Auch aus der nicht allzu nahen Vergangenheit doch bestens bekannt.
Irgendwann ist das Hemd zu kurz und man geht auf die Reisen.....
Nicht als Tourist.

Diese m.M. nach sehr wohl in Russland zu beobachtende Entwicklung, hervorgerufen in erster Linie durch eigene wirtschaftliche Unfähigkeit, gepaart mit einer permanenten propagandistischen Welle einer Bedrohung von außen (oder über das Fremde...), gibt schon einem etwas zu denken, sich zwangsläufig an Geister zu erinnern, die man schon mal früher rief.
Manchmal ist das Rückwärtslaufen nicht die dümmste Idee.

Autarkie ist dann ein erstrebenswertes Ziel, wenn der zwischenstaatliche Handel bedroht ist.
In großen zwischenstaatlichen Krisen ist eine mögliche Autarkie ein riesiges Pfund an Freiheit des betreffenden Staats.
Die zwischenstaatliche Wirtschaftsvernetzung ist ja nicht umsonst ein Teil der Begründung, warum Kriege zwischen Industriestaaten als unwahrscheinlich angesehen werden. Je autarker ein Staat wie Russland wird, desto problematischer für zb. die EU. Die ist wegen der nötigen Rohstoffimporte nicht in der Lage autark zu werden.

Im Grunde müsste Russland aber eine Spur autarker werden, wenn sie sich von der "holländischen Krankheit" kurieren wollen.
Ihre Ressourcen sind einfach so riesig, dass sie nur mit den Einnahmen daraus so große Überschüsse erzielen, dass sie sich die "Trägheit" in Sachen Nichtrohstoffwirtschaft viel eher leisten können als andere Staaten. Dieser Reichtum ist schon "ewig" ein Problem für die Modernisierungsbestrebungen des Landes.
ciesta

Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von ciesta »

http://www.ostexperte.de/tagesuebersich ... -29032016/

zwei interessante Punkte in der Tagesübersicht vom 29.03.
Russland hebt Mindestlohn zum 1. Juli um 21 Prozent an

Am gestrigen Montag verkündete der russische Premierminister Dmitrij Medwedew laut Interfax, dass man den monatlichen Mindestlohn in Russland zum 1. Juli auf 7.500 Rubel erhöhen wolle. Das sind umgerechnet allerdings nur etwa 100 Euro. Momentan liegt der Mindestlohn bei 6.204 Rubel. Die Erhöhung beträgt also 21 Prozent.

Interessant ist, dass der Mindestlohn deutlich unter dem Existenzminimum in Russland liegt. Das beträgt 9.452 Rubel. Laut Arbeitsminister Maxim Topilin dauere es drei Jahre, bis der Mindestlohn auf das Existenzminimum angehoben werde, sagte er der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

+
BIP Russland im Januar und Februar um 1,6 Prozent zurückgegangen

Die russische Wirtschaft ist in den ersten beiden Monaten 2016 um 1,6 Prozent weniger gewachsen als im Vorjahr. Das teilte das monatliche Monitoring des russischen Wirtschaftsministeriums mit.


Von saisonalen Faktoren bereinigt gab es im Januar ein Nullwachstum und im Februar einen leichten Rückgang um 0,1 Prozent. Es gebe daher einen Stopp des Abschwungs, interpretiert das, das Ministerium.

Ohne die saisonalen Faktoren betrug der Rückgang im Februar nach Angaben des Monitorings im Jahresvergleich 0,6 Prozent – rechne man den zusätzlichen Tag durch das Schaltjahr heraus, sogar 2,7 Prozent (wie auch im Januar). Allerdings zeige sich seit Oktober eine Verlangsamung des monatlichen Rückgangs, so das Ministerium.

Der Rückgang der Reallöhne verlangsame sich ebenfalls. Im Januar lag er noch bei 1,2 Prozent, im Februar nur noch bei 0,7 Prozent.
Fazer
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Fazer »

ciesta hat geschrieben:(04 Apr 2016, 12:37)

http://www.ostexperte.de/tagesuebersich ... -29032016/

zwei interessante Punkte in der Tagesübersicht vom 29.03.
Russland hebt Mindestlohn zum 1. Juli um 21 Prozent an

Am gestrigen Montag verkündete der russische Premierminister Dmitrij Medwedew laut Interfax, dass man den monatlichen Mindestlohn in Russland zum 1. Juli auf 7.500 Rubel erhöhen wolle. Das sind umgerechnet allerdings nur etwa 100 Euro. Momentan liegt der Mindestlohn bei 6.204 Rubel. Die Erhöhung beträgt also 21 Prozent.

Interessant ist, dass der Mindestlohn deutlich unter dem Existenzminimum in Russland liegt. Das beträgt 9.452 Rubel. Laut Arbeitsminister Maxim Topilin dauere es drei Jahre, bis der Mindestlohn auf das Existenzminimum angehoben werde, sagte er der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
Das ganze vollzieht insoweit die Reallohnentwertung nach. Putin hat mit seiner Wirtschaftspolitik sowie der Krim- und Ukrainepolitik die Inflation massiv angeheizt. Die Reallöhne der Menschen sind deutlich gesunken. Und wie fast immer sind es gerade die ärmeren Schichten, die bei hoher Inflation draufzahlen. Weswegen eine Geldpolitik, die gegen Inflation gerichtet ist, gerade die ärmeren und die Rentner schützt. Was angesichts der Tatsache, dass gerade linke Politiker einer höheren Inflation oft das Wort reden geradezu lustig ist.
Freiheit bedeutet Verantwortung; das ist der Grund, weshalb sich die meisten vor ihr fürchten. (George Bernard Shaw)
ciesta

Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von ciesta »

Fazer hat geschrieben:(04 Apr 2016, 12:42)

Das ganze vollzieht insoweit die Reallohnentwertung nach. Putin hat mit seiner Wirtschaftspolitik sowie der Krim- und Ukrainepolitik die Inflation massiv angeheizt. Die Reallöhne der Menschen sind deutlich gesunken. Und wie fast immer sind es gerade die ärmeren Schichten, die bei hoher Inflation draufzahlen. Weswegen eine Geldpolitik, die gegen Inflation gerichtet ist, gerade die ärmeren und die Rentner schützt. Was angesichts der Tatsache, dass gerade linke Politiker einer höheren Inflation oft das Wort reden geradezu lustig ist.
Naja das scheint ein neues politisches Lieblingsthema zu werden und es betrifft nicht nur "Problemstaaten".

Russland jetzt, die Türken haben das beschlossen (glaube sogar +30%). Dtl. vor kurzem und in zb. Kalifornien ist eine stufenweise Anhebung auf ziemlich hohe Werte beschlossen worden.
Ob eine Ausrichtung auf wenig Inflation die Armen schützt, hängt vor allem davon ab, ob sie Schulden haben oder nicht.
Wenn man zb. Mindeststandards mitzieht und die Inflation hoch laufen liesse, würde man erheblich zur realen Entschuldung beitragen. Die Politik wäre vermögensbelastend und schon recht passend für zb. linke Politiker :D
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von schokoschendrezki »

jan2009 hat geschrieben:(31 Mar 2016, 11:17)

Handel und Wandel....
Autarkie zu loben, heißt rückwärts zu laufen.

In der Zeit der globalen wirtschaftlichen Verflechtung, von der Welt abgeschnitten sein zu wollen - ist eine Mär, die womöglich nur politisch zur "Nahrung" den einfachen Gemütern vorgeworfen wird.
Und in den Ländern, die in vielen Wirtschaftbereichen unterentwickelt sind, vergrößert sich durch jede Isolation allein schon der technologische Graben, um im globalen Maßstab wettbewerbsfähig zu sein.
Versorgungs-Engpässe sind ja aus der nicht allzu langen Vergangenheit des politischen Wettstreits auf unserer Kugel doch bestens bekannt. Unterentwicklung einzelner Wirtschaftsbereiche vervielfacht die Effizienzmängel einer Volkswirtschaft und mündet selbstverständlich in gesellschaftlicher Stagnation, bis hin zum Rückschritt.
Massive und sogar hochentwickelte Aufrüstung gewährleistet niemals im Inland die Versorgung mit Lebensmitteln oder sozialen Gütern.
Auch aus der nicht allzu nahen Vergangenheit doch bestens bekannt.
Irgendwann ist das Hemd zu kurz und man geht auf die Reisen.....
Nicht als Tourist.

Diese m.M. nach sehr wohl in Russland zu beobachtende Entwicklung, hervorgerufen in erster Linie durch eigene wirtschaftliche Unfähigkeit, gepaart mit einer permanenten propagandistischen Welle einer Bedrohung von außen (oder über das Fremde...), gibt schon einem etwas zu denken, sich zwangsläufig an Geister zu erinnern, die man schon mal früher rief.
Für ein Land wie die Schweiz oder Südkorea gilt das sicher. Zumindest theoretisch hat jedoch ein Staat von der Größe und geographischen, ethnischen, kulturellen Vielfalt Russlands oder der Ukraine die Möglichkeit, einen effektiven Binnenwettbewerb zu betreiben, der ähnlich förderlich sein könnte wie etwa der Handel in der EU. Das geht natürlich nicht mit den jetzigen Oligarchensystemen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von Fazer »

ciesta hat geschrieben:(04 Apr 2016, 13:02)

Naja das scheint ein neues politisches Lieblingsthema zu werden und es betrifft nicht nur "Problemstaaten".

Russland jetzt, die Türken haben das beschlossen (glaube sogar +30%). Dtl. vor kurzem und in zb. Kalifornien ist eine stufenweise Anhebung auf ziemlich hohe Werte beschlossen worden.
Ob eine Ausrichtung auf wenig Inflation die Armen schützt, hängt vor allem davon ab, ob sie Schulden haben oder nicht.
Wenn man zb. Mindeststandards mitzieht und die Inflation hoch laufen liesse, würde man erheblich zur realen Entschuldung beitragen. Die Politik wäre vermögensbelastend und schon recht passend für zb. linke Politiker :D
Inflation hilft in den seltensten Fällen den Armen. So hoch sind deren Schulden nicht, dass das die Entwertung z.B. der Renten oder sonstigen Sozialtransfers kompensieren würde. Hohe Inflation ist viel interessanter für diejenigen, die sich hoch verschuldet haben, um auf der anderen Seite reale Vermögenswerte wie Immobilien zu schaffen, die ihren Wert behalten. Nach 1923 und 1948 waren die Haus- und Aktienbesitzer diejenigen, denen es noch gut ging, alle anderen hatten kein Geld mehr.
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Re: Russlands Wirtschaft- Sammelstrang

Beitrag von SirToby »

Da es in diesem Strang ja um die Wirtschaft Russlands geht, finde ich sollte man mal einen Blick auf die Zahlen werfen

Ich würde mal einige Wirtschaftliche Kennzahlen hier einstellen, so dass man sich ein Bild von russischen Wirtschaft machen kann, gerade auch im Vergleich zum Rest der Welt.

Fangen wir also mal mit dem Bruttoinlandsprodukt an:

Dieses betrug im Jahre 2015: 1235 Mrd US-$,

http://de.statista.com/statistik/daten/ ... n-russland

Da es natürlich eher sinnvoll ist, das Pro-Kopf-BIP zu vergleichen, ziehe ich hier zu den Weltwährungsfond heran(alle Werte in US-$, ebenfalls Werte von 2015).

Russland: 8,447

Die anderen ehemaligen GUS-Staaten:
Weissrussland: 6,583
Ukraine: 2,108
Kasachstan: 11,028
Usbekistan: 2,129
Lettland: 13,729
Litauen: 14,318
Estland: 17,425
Aserbaidschan: 6,794

Sehen wir uns mal die anderen kontinentalen Flächenländer Europas an:

Deutschland: 41,267
Frankreich: 37,728
Italien: 29,847
Spanien: 26,326
Polen: 12,662

Zusätzlich noch Japan, China und Südkorea:

Japan: 32,480
Korea: 27,512
China: 8,280

Zu Guter letzt noch die EU gesamt mit den Werten von 2015:

16,265.644 Mrd $:

Das entspricht ca: 32.000 $ pro Kopf im EU-Schnitt.

Spitzenreiter ist Luxemburg mit 103,186
der ärmste EU-Staat ist Bulgarien mit 6,581
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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