Demokratische Vorwahlen.

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Fuerst_48
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Fuerst_48 »

Emin hat geschrieben:(09 Mar 2016, 20:09)

Die Wahlbeteiligung bei den Demokraten ist extrem niedrig, es gehen sowieso alle davon aus, dass es Clinton wird, deswegen machen sich viele nicht die Mühe überhaupt wählen zu gehen.
Indes...Sanders ist nicht zu unterschätzen...
Und Trump wäre sowieso ein Gegner, an dem sich die Demokraten noch die Zähne ausbeißen werden...wenn es so weiter geht, wie bisher....
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Kirchgessner »

Fazer hat geschrieben:(09 Mar 2016, 18:24)

Das ignoriert, dass Menschen bei Wahlen eben auch das kleinere Übel wählen.
Die Clinton ist doch nicht das kleinere Übel. Sie ist anders übel als Trump.
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Emin
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Emin »

Fuerst_48 hat geschrieben:(09 Mar 2016, 20:17)

Indes...Sanders ist nicht zu unterschätzen...
Und Trump wäre sowieso ein Gegner, an dem sich die Demokraten noch die Zähne ausbeißen werden...wenn es so weiter geht, wie bisher....
Trump kann nicht mal die Mehrheit der Republikaner von sich überzeugen, geschweige denn die Mehrheit des ganzen Landes.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Fuerst_48 »

Emin hat geschrieben:(09 Mar 2016, 20:56)

Trump kann nicht mal die Mehrheit der Republikaner von sich überzeugen, geschweige denn die Mehrheit des ganzen Landes.
Ich traue den AMIS alles zu,...sogar Einfältigkeit im Denken... :D :D
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Ultra-tifosi
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Ultra-tifosi »

UncleSams_Berater hat geschrieben:(09 Mar 2016, 12:10)

Interessant wäre es noch zu erwähnen dass einige Muslime in Michigan leben und Sanders mit Abstand deren Stimmen bekommen hat.
Muslime wählen einen Juden, God Bless America :)

Ich bin kein Fan von Bernie, ganz im Gegenteil aber das zeigt wieder warum die USA so besonders sind
Naja, 1,0% ^^
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von UncleSams_Berater »

Ultra-tifosi hat geschrieben:(09 Mar 2016, 22:05)

Naja, 1,0% ^^
Es ist trotzdem was tolles, gibts sonst nirgendwo
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von HugoBettauer »

Der wird sowieso nicht gewählt, selbst wenn er den Wahltag lebendig erreicht.
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von Adam Smith »

Entweder ist Sanders sehr stark oder Hillary Clinton sehr schwach. Das klärt sich erst dann richtig, wenn die eigentliche Präsidentschaftswahl beginnt.
Das ist Kapitalismus:

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Scipio
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Scipio »

UncleSams_Berater hat geschrieben:(09 Mar 2016, 22:21)

Es ist trotzdem was tolles, gibts sonst nirgendwo

Das finde ich auch an Amerika so fazinierend. Man identifiziert sich schnell als Amerikaner und ist stolz drauf. Ich finde es toll wenn Einwanderer politisch aktiv sind und so ein Verhalten trotz potenzieller religiöser unterscheide zeigen.
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von HugoBettauer »

Am Ende findet die Wahl ohnehin nicht zwischen diesen beiden statt. Trump hat das Ding in der Tasche.
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von franconian_dude »

Völliger Unsinn - die Republikaner werden es niemals zulassen, ihn auf der Konvention zu nominieren, gerade dann, wenn er eh keine absolute Mehrheit an Deligierten hat.

Rubio (oder Kasich) gegen Clinton ist die Traumkonstellation des us-amerikanischen Establishments. Genauso wie Sanders niemals von den Demokraten ins Rennen geschickte werden wird, so wird es auch nicht Trump.
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Emin
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von Emin »

Wenn Trump Florida gewinnt (und danach sieht es derzeit aus), dann hat er die absolute Mehrheit der bisher verteilten Delegierten. Es wird dann sehr schwierig werden ihn zu verhindern. Nach Florida kommen noch einige winner-take-all und winner-take-most Staaten. Ich denke wenn Trump Florida gewinnt, ist er durch.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von UncleSams_Berater »

Scipio hat geschrieben:(10 Mar 2016, 07:10)

Das finde ich auch an Amerika so fazinierend. Man identifiziert sich schnell als Amerikaner und ist stolz drauf. Ich finde es toll wenn Einwanderer politisch aktiv sind und so ein Verhalten trotz potenzieller religiöser unterscheide zeigen.
Genau so ist es :)
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Scipio
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von Scipio »

HugoBettauer hat geschrieben:(10 Mar 2016, 07:38)

Am Ende findet die Wahl ohnehin nicht zwischen diesen beiden statt. Trump hat das Ding in der Tasche.
Garantiert nicht. Nur, wenn Sanders wird, könnte er potenziell die Chance haben. Aber gegen Clinton wird er untergehen.
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

HugoBettauer hat geschrieben:(09 Mar 2016, 22:24)

Der wird sowieso nicht gewählt, selbst wenn er den Wahltag lebendig erreicht.
Ich halte es auch für unsinnig mit 75 Jahren noch Präsident zu werden.
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Scipio
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Scipio »

Deutschland kann sich davon echt eine Scheibe abschneiden. Eine Willensnation ist eh das besser als eine Kulturnation.
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von franconian_dude »

Emin hat geschrieben:(10 Mar 2016, 12:10)

Wenn Trump Florida gewinnt (und danach sieht es derzeit aus), dann hat er die absolute Mehrheit der bisher verteilten Delegierten. Es wird dann sehr schwierig werden ihn zu verhindern. Nach Florida kommen noch einige winner-take-all und winner-take-most Staaten. Ich denke wenn Trump Florida gewinnt, ist er durch.
Ja, aber nach Florida wird sich die Spreu vom Weizen trennen, dafür werden die Republikaner schon sorgen, dass die sich dann nicht mehr gegenseitig die Stimmen wegnehmen, gerade nach Florade, wenn es um alles (Winner-Takes-All) geht.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Boraiel »

Scipio hat geschrieben:(10 Mar 2016, 13:05)

Deutschland kann sich davon echt eine Scheibe abschneiden. Eine Willensnation ist eh das besser als eine Kulturnation.
Das ist vollkommen richtig.
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Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von Emin »

franconian_dude hat geschrieben:(10 Mar 2016, 14:57)

Ja, aber nach Florida wird sich die Spreu vom Weizen trennen, dafür werden die Republikaner schon sorgen, dass die sich dann nicht mehr gegenseitig die Stimmen wegnehmen, gerade nach Florade, wenn es um alles (Winner-Takes-All) geht.
Sollte es nach Florida Cruz gegen Trump heißen, dann wird es Trump. Cruz hatte seine starken Staaten im bible belt schon. Nach Florida kommen noch einige winner-take-all Staaten, allerdings fast alles Staaten, die von der Demographie eher Trump, und nicht Cruz liegen. So ein christlicher Hardliner wie Cruz wird es sehr schwer haben Staaten wie Maryland, Pennsylvania oder California zu gewinnen. Und diese drei alleine geben schon rund 300 der rund 1200 benötigten Delegierte. Rubio hätte sehr viel bessere Chancen in diesen Staaten gehabt, als Cruz. Ich denke aber Rubios Kampagne kann nur noch ein Wunder retten. Trump investiert viel Geld in Florida. Er weiß wohl ziemlich genau, worum es geht. Er wusste von Anfang an, dass nur Rubio ihm noch wirklich gefährlich werden kann. Trump tut in Florida gerade etwas, was er bisher nicht getan hat, und zwar investiert er viel Geld in den Wahlkampf gegen Rubio dort. Wie gesagt, Trump scheint wohl genau zu wissen, dass Rubio sein härtester Gegner ist und es gilt ihn aus dem Wahlkampf zu drängen. Sollte nach dem 15. März Rubio das Handtuch werfen, wird sich Trump locker gegen Cruz durchsetzen können.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Alexyessin »

Bitte beim Thema bleiben - zu den republikanischen Vorwahlen gibt es durchaus genug eigene Threads. Danke.
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von Fazer »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(10 Mar 2016, 13:00)

Ich halte es auch für unsinnig mit 75 Jahren noch Präsident zu werden.
Adenauer ist mit 73 Kanzler geworden. Bei seinem Ausscheiden war er 87 Jahre alt. 75 sollte also kein Problem sein.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Fazer »

Emin hat geschrieben:(09 Mar 2016, 20:09)

Die Wahlbeteiligung bei den Demokraten ist extrem niedrig, es gehen sowieso alle davon aus, dass es Clinton wird, deswegen machen sich viele nicht die Mühe überhaupt wählen zu gehen.
Es läuft ja auch ziemlich eindeutig darauf hinaus. Hauptsache man motiviert die Wähler dann im November dazu, zur Wahl zu gehen und Clinton zu wählen.
Freiheit bedeutet Verantwortung; das ist der Grund, weshalb sich die meisten vor ihr fürchten. (George Bernard Shaw)
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von frems »

Fazer hat geschrieben:(10 Mar 2016, 18:43)

Es läuft ja auch ziemlich eindeutig darauf hinaus. Hauptsache man motiviert die Wähler dann im November dazu, zur Wahl zu gehen und Clinton zu wählen.
Die Frage ist dann aber, ob man die Sanders-Unterstützer, insb. die Geringverdiener, zu einer Wahl Clintons bewegen kann.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Fazer »

frems hat geschrieben:(10 Mar 2016, 18:48)

Die Frage ist dann aber, ob man die Sanders-Unterstützer, insb. die Geringverdiener, zu einer Wahl Clintons bewegen kann.
Ich wiederhole, was ich schon schrieb: manchmal ist eine Wahl eben auch die Wahl des kleineren übels. So, wie die linken in Frankreich 2002 gegen ihren Widerwillen Chirac zum Präsident gewählt haben, um Le Pen zu verhindern, werden die Sanders Unterstützer Clinton wählen, um Trump oder auch einen anderen Republikaner zu verhindern. Sanders wird ganz sicher auch entsprechend dazu aufrufen.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(10 Mar 2016, 18:48)

Die Frage ist dann aber, ob man die Sanders-Unterstützer, insb. die Geringverdiener, zu einer Wahl Clintons bewegen kann.
Würden die dann eher Trump wählen? Ggf. aber bleiben die dann der Wahl fern (Was einen ähnlichen Effekt hätte).
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von Emin »

Fazer hat geschrieben:(10 Mar 2016, 18:41)

Adenauer ist mit 73 Kanzler geworden. Bei seinem Ausscheiden war er 87 Jahre alt. 75 sollte also kein Problem sein.
Wobei die körperliche Belastung mit Sicherheit eine andere ist. Der Präsident reist sehr viel, steht ständig im medialen Rampenlicht, etc. Man darf sich schon fragen, ob ein 75-jähriger das 4 Jahre durchhält.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von frems »

Fazer hat geschrieben:(10 Mar 2016, 18:58)

Ich wiederhole, was ich schon schrieb: manchmal ist eine Wahl eben auch die Wahl des kleineren übels. So, wie die linken in Frankreich 2002 gegen ihren Widerwillen Chirac zum Präsident gewählt haben, um Le Pen zu verhindern, werden die Sanders Unterstützer Clinton wählen, um Trump oder auch einen anderen Republikaner zu verhindern. Sanders wird ganz sicher auch entsprechend dazu aufrufen.
Klar, das größere Übel ist für einen keine bessere Wahl, aber wer das ist, muss jeder für sich entscheiden. Schaut man sich die typische Klientel von Sanders und Trump an, gibt's da recht viele sozioökonomische Parallelen; natürlich auch Unterschiede.
jack000 hat geschrieben: Würden die dann eher Trump wählen? Ggf. aber bleiben die dann der Wahl fern (Was einen ähnlichen Effekt hätte).
Ich bin recht sicher, dass die meisten Sanders-Fans Clinton wählen werden, wenn sie als Kandidatin aufgestellt wird. Erst recht, wenn sie gegen Cruz antreten sollte. Einige Überläufer zu Trump würden mich aber nicht verwundern.
Trump und Sanders gewinnen die gebeutelte Arbeiterklasse

Republikaner Trump und Demokrat Sanders gewinnen Michigan, das industrielle Herz der USA. Beide überzeugten Protestwähler mit derselben Botschaft – und präsentieren einen überraschenden Schuldigen.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... lasse.html
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von frems »

Emin hat geschrieben:(10 Mar 2016, 19:01)

Wobei die körperliche Belastung mit Sicherheit eine andere ist. Der Präsident reist sehr viel, steht ständig im medialen Rampenlicht, etc. Man darf sich schon fragen, ob ein 75-jähriger das 4 Jahre durchhält.
Naja, der Vorwahlkampf erfordert auch eine recht hohe Mobilität. Und wenn er aus gesundheitlichen Gründen nach zwei, drei Jahren abtreten muss, kann er zuvor trotzdem einiges erreicht haben, wenn ihm -- wovon auszugehen ist -- nicht viele Steine in den Weg gelegt werden.
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von Fazer »

Emin hat geschrieben:(10 Mar 2016, 19:01)

Wobei die körperliche Belastung mit Sicherheit eine andere ist. Der Präsident reist sehr viel, steht ständig im medialen Rampenlicht, etc. Man darf sich schon fragen, ob ein 75-jähriger das 4 Jahre durchhält.
Ronald Reagan war bei Amtsamtritt knapp 70, am Ende 78.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Emin »

Fazer hat geschrieben:(10 Mar 2016, 18:58)

Ich wiederhole, was ich schon schrieb: manchmal ist eine Wahl eben auch die Wahl des kleineren übels. So, wie die linken in Frankreich 2002 gegen ihren Widerwillen Chirac zum Präsident gewählt haben, um Le Pen zu verhindern, werden die Sanders Unterstützer Clinton wählen, um Trump oder auch einen anderen Republikaner zu verhindern. Sanders wird ganz sicher auch entsprechend dazu aufrufen.
Die Präsidentschaftswahl in den USA ist keine demokratische Wahl per se. Jeder Staat hat Wahlmänner, und fast jeder Staat vergibt die Stimmen seiner Wahlmänner auf einer winner-takes-it-all Basis. Die meisten Staaten sind außerdem so eindeutig rot oder blau (republikanisch oder demokratisch), dass es fast ganz egal ist, wer der Kandidat ist, die jeweiligen Kandidaten werden sowieso alle Stimmen dort bekommen. Deswegen ist es in den USA so, dass die Präsidentschaft in den wenigen swing states entschieden wird, und es wird auch fast nur dort Wahlkampf betrieben. In tiefblauen Staaten wie Kalifornien hat noch nie ein Republikaner Wahlkampf betrieben, und in tiefroten Staaten wie Utah noch nie ein Demokrat. Also entscheiden quasi nur die Bewohner der swing states über die Präsidentschaft. Und die beiden wichtigsten swing states sind Florida und Ohio.

Was ich damit sagen möchte ist, am Ende kommt es darauf an wie beliebt ein Kandidat in den swing states ist (insbesondere Ohio und Florida). Die anderen Staaten gewinnt er sowieso, wenn auch vielleicht mit nur 15 statt 25% Vorsprung. Und gerade in den swing states ist Clinton sehr beliebt, und Sanders nicht. In Florida führt Clinton mit 30% laut neusten Umfragen. Es ist also nicht so sehr wichtig, wenn Wähler in tiefblauen Staaten abspringen, denn sie werden am Ende trotzdem demokratisch. Und es ist egal, ob man einen Staat mit 51 oder 99% gewinnt. Das entscheidende ist, wie kommt der Kandidat in den swing states an.

Im Übrigen ist es so, dass die Demokraten jetzt, wo Rubio fast weg vom Fenster ist, die Präsidentschaft fast in der Tasche haben. Denn ein Cruz oder Trump gewinnt in Florida oder Ohio ganz bestimmt nicht gegen Clinton ;)
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von Emin »

Fazer hat geschrieben:(10 Mar 2016, 19:26)

Ronald Reagan war bei Amtsamtritt knapp 70, am Ende 78.
Reagan hatte gegen Ende seines Lebens auch Alzheimer, und die Krankheit hätte auch gut und gerne einige Jahre früher beginnen können, dann wäre es während seiner Amtszeit gewesen.
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von HugoBettauer »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(10 Mar 2016, 13:00)

Ich halte es auch für unsinnig mit 75 Jahren noch Präsident zu werden.
Gut, die Gesetze erlauben es, er kann es probieren. Muss man ja weder wählen noch gut finden. Hat er keinen Strohmann zum vorschicken? Ist es EItelkeit?
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von HugoBettauer »

Scipio hat geschrieben:(10 Mar 2016, 12:58)

Garantiert nicht. Nur, wenn Sanders wird, könnte er potenziell die Chance haben. Aber gegen Clinton wird er untergehen.
Clinton lügt zu viel und steht für die verselbständigte Politikerkaste. Das kommt nicht gut an.
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Re: Bernie Sanders teilweise vor Hillary Clinton

Beitrag von Fazer »

HugoBettauer hat geschrieben:(11 Mar 2016, 12:19)

Clinton lügt zu viel und steht für die verselbständigte Politikerkaste. Das kommt nicht gut an.
Na ja, und Trump steht für die verselbständigte Reichenkaste. Oder so.
Und wo genau noch mal lügt Clinton angeblich zu viel? Oder gibst du da Republikaner Propaganda wieder?
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Ultra-tifosi »

Fazer hat geschrieben:(10 Mar 2016, 18:43)

Es läuft ja auch ziemlich eindeutig darauf hinaus. Hauptsache man motiviert die Wähler dann im November dazu, zur Wahl zu gehen und Clinton zu wählen.
Es ist immer noch offen & ich sehe sogar mehr Chancen für Sanders.

Est steht aktuell 760 (Clinton) zu 546 (Sanders)

es werden mehr als 2.300 Stimmen gebraucht um nominiert zu werden.

Clinton hat ihr Pulver eigentlich schon verschossen. Die Südstaaten, wo die Afroamerikaner zahlenmäßig stark sind & pro-Clinton sind (Wegen der Politik ihres Mannes) haben fast alle schon gewählt (bis auf North Carolina).

Die liberale Westküste (Kalifornien, Washington, Oregon) sowie viele Staaten der europa-nahen Ostküste (New York, Pennsylvania, Massachusetts, Maryland, Connecticut, New Jersey, Rhode Island, ec.) dürfen noch wählen. Auch im Norden ist Sanders stark & Illynois, Indiana, Ohio, Wisconsin,ec. dürfen noch wählen.


Die Umfrage unter den "Superdelegierten" fand zu einem Zeitpunkt statt als kaum jemand Sanders kannte. Das würde ich nicht zu hoch hängen, die Superdelegierten sind bisher immer der Masse gefolgt. Heißt wenn Sanders sich in den "normalen Vorwahlen" durchsetzt, wird sicher auch eine Mehrheit der SUperdelegierten für ihn stimmen.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Alexyessin »

Ultra-tifosi hat geschrieben:(11 Mar 2016, 20:28)

Es ist immer noch offen & ich sehe sogar mehr Chancen für Sanders.

Est steht aktuell 760 (Clinton) zu 546 (Sanders)

es werden mehr als 2.300 Stimmen gebraucht um nominiert zu werden.

Clinton hat ihr Pulver eigentlich schon verschossen. Die Südstaaten, wo die Afroamerikaner zahlenmäßig stark sind & pro-Clinton sind (Wegen der Politik ihres Mannes) haben fast alle schon gewählt (bis auf North Carolina).

Die liberale Westküste (Kalifornien, Washington, Oregon) sowie viele Staaten der europa-nahen Ostküste (New York, Pennsylvania, Massachusetts, Maryland, New Jersey, ec.) dürfen noch wählen. Auch im Norden ist Sanders stark & Illynois, Indiana, Ohio, Wisconsin,ec. dürfen noch wählen.


Die Umfrage unter den "Superdelegierten" fand zu einem Zeitpunkt statt als kaum jemand Sanders kannte. Das würde ich nicht zu hoch hängen, die Superdelegierten sind bisher immer der Masse gefolgt. Heißt wenn Sanders sich in den "normalen Vorwahlen" durchsetzt, wird sicher auch eine Mehrheit der SUperdelegierten für ihn stimmen.
Du vergisst die Latinos - und die sind ebenfalls näher an Clinton als an Sanders. Das dürfte dann Kalifornien sein und Arizona. Bei der Ostküste ist es wohl auch abhängig vom Stadtgefälle. NY könnte an Clinton gehen, sie war da Senatorin.
Kurzum - bleibt spannend.
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Demokratische Vorwahlen

Beitrag von Adam Smith »

Emin hat geschrieben:(10 Mar 2016, 19:40)

Reagan hatte gegen Ende seines Lebens auch Alzheimer, und die Krankheit hätte auch gut und gerne einige Jahre früher beginnen können, dann wäre es während seiner Amtszeit gewesen.
Schlecht für die USA und den Kapitalismus.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Emin »

Ultra-tifosi hat geschrieben:(11 Mar 2016, 20:28)

Es ist immer noch offen & ich sehe sogar mehr Chancen für Sanders.

Est steht aktuell 760 (Clinton) zu 546 (Sanders)

es werden mehr als 2.300 Stimmen gebraucht um nominiert zu werden.

Clinton hat ihr Pulver eigentlich schon verschossen. Die Südstaaten, wo die Afroamerikaner zahlenmäßig stark sind & pro-Clinton sind (Wegen der Politik ihres Mannes) haben fast alle schon gewählt (bis auf North Carolina).

Die liberale Westküste (Kalifornien, Washington, Oregon) sowie viele Staaten der europa-nahen Ostküste (New York, Pennsylvania, Massachusetts, Maryland, Connecticut, New Jersey, Rhode Island, ec.) dürfen noch wählen. Auch im Norden ist Sanders stark & Illynois, Indiana, Ohio, Wisconsin,ec. dürfen noch wählen.


Die Umfrage unter den "Superdelegierten" fand zu einem Zeitpunkt statt als kaum jemand Sanders kannte. Das würde ich nicht zu hoch hängen, die Superdelegierten sind bisher immer der Masse gefolgt. Heißt wenn Sanders sich in den "normalen Vorwahlen" durchsetzt, wird sicher auch eine Mehrheit der SUperdelegierten für ihn stimmen.
In all diesen Staaten ist Clinton sehr beliebt. In Ohio führt sie nach aktuellen Umfragen mit 30% vor Sanders. Die Superdelegierten ändern ihre Stimme im Normalfall nur, wenn der Kandidat sie dazu auffordert.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Kirchgessner »

Das Partei-Establishment will Sanders nicht. Punkt. Es steht ca. 1200 Clinton gege ca. 550 Sanders. Sanders kann nicht gewinnen.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von franconian_dude »

Kirchgessner hat geschrieben:(12 Mar 2016, 12:02)

Das Partei-Establishment will Sanders nicht. Punkt. Es steht ca. 1200 Clinton gege ca. 550 Sanders. Sanders kann nicht gewinnen.
Er hat doch schon jetzt gewonnen oder glaubst Du, dass nach einem Ausscheiden die Menschen einfach Sanders vergessen werden und die Bewegung versickert?
Sollte er über den nächsten Dienstag kommen (Delegates TOTAL minus 300), dann kann er sogar noch die Deligierten gewinnen (ohne Superdelegates), jedoch glaube ich persönlich, dass am Dienstag leider Ende ist - er hat es eh schon verlängert, weil ihm doch niemand zugetraut hat Michigan zu gewinnen.

Was die jeweiligen Conventions der beiden Parteien betrifft, so wird weder Trump auf der einen Seite oder Sanders auf der anderen Seite eine Mehrheit bekommen.
Wenn eine Präsidentschaftskandidat erst in eine der beiden durch und durch korrupten Parteien eintreten muss um überhaupt eine Chance für das Amt zu haben und dann noch gleichzeitig hunderte von Millionen Dollars einzusammeln muss, braucht man sich in so einer Oligarchie nicht wundern, wenn man keine Chance hat.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Boraiel »

franconian_dude hat geschrieben:(12 Mar 2016, 12:59)

Er hat doch schon jetzt gewonnen oder glaubst Du, dass nach einem Ausscheiden die Menschen einfach Sanders vergessen werden und die Bewegung versickert?
Sollte er über den nächsten Dienstag kommen (Delegates TOTAL minus 300), dann kann er sogar noch die Deligierten gewinnen (ohne Superdelegates), jedoch glaube ich persönlich, dass am Dienstag leider Ende ist - er hat es eh schon verlängert, weil ihm doch niemand zugetraut hat Michigan zu gewinnen.

Was die jeweiligen Conventions der beiden Parteien betrifft, so wird weder Trump auf der einen Seite oder Sanders auf der anderen Seite eine Mehrheit bekommen.
Wenn eine Präsidentschaftskandidat erst in eine der beiden durch und durch korrupten Parteien eintreten muss um überhaupt eine Chance für das Amt zu haben und dann noch gleichzeitig hunderte von Millionen Dollars einzusammeln muss, braucht man sich in so einer Oligarchie nicht wundern, wenn man keine Chance hat.
Wäre es in Deutschland vorstellbar, dass jemand wie Trump, der wie lange?, jedenfalls denke ich noch nicht für lange Zeit, Mitglied der Republikaner ist, für das Amt des Regierungschefs wahrscheinlich antreten kann? Hier muss man doch nicht nur in eine Partei eintreten, sondern jahrelang Parteitage besuchen, kleinere Pöstchen übernehmen bevor man eine Chance überhaupt dafür in Frage zu kommen. In den USA ist das viel zugänglicher, das zeigen Outsider wie Mr. Trump oder Mrs. Fiorina. Das Geld und sonstiger Erfolg (siehe Schwarzenegger) von Vorteil sind, steht außer Frage. Das ist aber auch überall der Fall, wenn auch im geringeren Maße. Die Charakterisierung der Vereinigten Staaten als Oligarchie halte ich auch für falsch.
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franconian_dude
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von franconian_dude »

Stimmt, in Deutschland "karteln" die (etablierten) Parteien sowohl den Kanzler als auch das Amt des Bundespräsidenten untereinander aus, was auf demokratische Gepflogenheiten bezogen ein sehr bedenklicher Vorgang ist.

In der demokratischen Partei in den USA, um beim Thema zu bleiben, werden halt für viele undurchschaubare Hürden eingebaut, siehe Superdelegates und (closed and open) Caucuses, wo eben nur registrierte Parteimitglieder wählen können. Zumindest kann man den Republikanern in den USA zugute halten, dass sie das "System" der Superdelegates nicht anwenden, wobei eben dort überwiegend ab Dienstag das unfaire "Winner-Takes-All"-System zum Einsatz kommt.

Wenn ein System es per Gesetz erlaubt, dass Unternehmen und wohl situierte Personen Wahlkämpfe über sog. Super-PACs kaufen können, dann handelt es sich hier imo um eine Oligarchie.
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Boraiel
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Boraiel »

franconian_dude hat geschrieben:In der demokratischen Partei in den USA, um beim Thema zu bleiben, werden halt für viele undurchschaubare Hürden eingebaut, siehe Superdelegates und (closed and open) Caucuses, wo eben nur registrierte Parteimitglieder wählen können. Zumindest kann man den Republikanern in den USA zugute halten, dass sie das "System" der Superdelegates nicht anwenden,
Es ist interessant zu sehen, dass die republikanische Partei viel demokratischer ist als die sogenannten Demokraten, eifrige Vertreter der Demokraten freuen sich gar, wenn die Menschen gar kein Wahl haben; die verweisen dann auf die Superdeligierten von Clinton und sagen den Menschen, egal was ihr wählt, an Clinton führt kein Weg vorbei. Die demokratische Partei hat sich von den Idealen ihres Vorgängers, der demokratisch-republikanischen Partei von Jefferson, in der beide Parteien ihre Wurzeln haben, halt weiter entfernt als die GOP.
franconian_dude hat geschrieben: wobei eben dort überwiegend ab Dienstag das unfaire "Winner-Takes-All"-System zum Einsatz kommt.
Wenn nur ein Posten zu vergeben ist, finde ich "Winner-Takes-All" nicht unfair.
franconian_dude hat geschrieben:Wenn ein System es per Gesetz erlaubt, dass Unternehmen und wohl situierte Personen Wahlkämpfe über sog. Super-PACs kaufen können, dann handelt es sich hier imo um eine Oligarchie.
Ich glaube, es war Mr. Bush, der bisher das meiste Geld eingesammelt hat, seine Kampagne ist aber kläglich gescheitert, wohingegen Mr. Trump, der große Summen anderen ablehnt, sehr erfolgreich ist.
Man kann mit Geld Werbung machen, aber in den Vereinigten Staaten kann man, zumindest wenn es um das Präsidentenamt geht, was so im Schein der Öffentlichkeit steht, damit keine Resultate kaufen.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von John Galt »

franconian_dude hat geschrieben:(12 Mar 2016, 13:59)

Stimmt, in Deutschland "karteln" die (etablierten) Parteien sowohl den Kanzler als auch das Amt des Bundespräsidenten untereinander aus, was auf demokratische Gepflogenheiten bezogen ein sehr bedenklicher Vorgang ist.

In der demokratischen Partei in den USA, um beim Thema zu bleiben, werden halt für viele undurchschaubare Hürden eingebaut, siehe Superdelegates und (closed and open) Caucuses, wo eben nur registrierte Parteimitglieder wählen können. Zumindest kann man den Republikanern in den USA zugute halten, dass sie das "System" der Superdelegates nicht anwenden, wobei eben dort überwiegend ab Dienstag das unfaire "Winner-Takes-All"-System zum Einsatz kommt.

Wenn ein System es per Gesetz erlaubt, dass Unternehmen und wohl situierte Personen Wahlkämpfe über sog. Super-PACs kaufen können, dann handelt es sich hier imo um eine Oligarchie.
Die Vorwahlen kosten viel Geld. Geld das man einwerben muss.

Die Wahl kann man aber trotzdem nicht kaufen, Bush hat 140 Millionen verbrannt. Trump führt mit 25 Millionen, seine Konkurrenen haben das dreifache.

Bei den Demokraten sind die Summen noch höher, spielen jedoch keine große Rolle. Clinton führt hauptsächlich deshalb, weil ihre Familie seit übeer 40 Jahren Macht in der Partei angesammelt hat.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von franconian_dude »

Es gibt immer mind. ein Beispiel für ein Gegenargument (siehe Bush und aktuell noch Rubio). Das Establishment kann sich natürlich auch einmal täuschen, bzw. das Wahlverhalten nicht gänzlich beeinflussen. Dass jedoch die immensen Summen keinerlei Rolle spielen sollen, grenzt doch schon fast an Realitätsverweigerung und Blauäugigkeit.

Es ist trotzdem ein Treppenwitz der Geschichte, dass Sanders die zum Teil horrenden Spendeneinnahmen dann wieder zum großen Teil genau denjenigen Medien in den Rachen schiebt, bzw. schieben muss, die er bekämpfen, bzw. deren Einfluss sein Umfeld einschränken möchte.
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Emin
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Emin »

franconian_dude hat geschrieben:(12 Mar 2016, 13:59)

Stimmt, in Deutschland "karteln" die (etablierten) Parteien sowohl den Kanzler als auch das Amt des Bundespräsidenten untereinander aus, was auf demokratische Gepflogenheiten bezogen ein sehr bedenklicher Vorgang ist.

In der demokratischen Partei in den USA, um beim Thema zu bleiben, werden halt für viele undurchschaubare Hürden eingebaut, siehe Superdelegates und (closed and open) Caucuses, wo eben nur registrierte Parteimitglieder wählen können. Zumindest kann man den Republikanern in den USA zugute halten, dass sie das "System" der Superdelegates nicht anwenden, wobei eben dort überwiegend ab Dienstag das unfaire "Winner-Takes-All"-System zum Einsatz kommt.

Wenn ein System es per Gesetz erlaubt, dass Unternehmen und wohl situierte Personen Wahlkämpfe über sog. Super-PACs kaufen können, dann handelt es sich hier imo um eine Oligarchie.
Wenn Trump Florida gewinnt ist es sehr wahrscheinlich, und wenn er dazu noch Ohio gewinnt so gut wie sicher, dass er am Ende die Mehrheit der Delegierten haben wird.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von franconian_dude »

Emin hat geschrieben:(12 Mar 2016, 21:21)

Wenn Trump Florida gewinnt ist es sehr wahrscheinlich, und wenn er dazu noch Ohio gewinnt so gut wie sicher, dass er am Ende die Mehrheit der Delegierten haben wird.
Naja, die einzige Möglichkeit wäre dann nur noch, dass sich die Republikaner auf einen Gegenkandidaten einigen und die anderen aussteigen, denn Trump hatte noch in keiner Wahl die absolute Mehrheit und wenn dann die Mehrheit den Gegenkandidat wählt, dann ist Trump lange noch nicht durch.

BTW, die Mehrheit der Deligierten wird ihm nicht reichen, er muss die absolute Mehrheit der Deligierten hinter sich bringen, denn auf der Convention würde er nie gewählt werden mit einfacher Mehrheit.
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von franconian_dude »

Die aktuellen Zahlen sind dann doch mal wieder viel enger als (vor Wochen) erwartet.
Es sieht ganz so aus, dass Sanders Ohio, Illinois und Missouri gewinnen kann.
Wenn er dies tut und die Verluste in NC und FL im Zaum hält, dann könnte heute wahrlich der Wendepunkt erreicht sein, denn Clintons sog. Firewall ist dann durch und der Rest ist sog. "Bernieland" (mit kleinen Ausnahmen natürlich).

Die Wettquoten, als Indikator, waren für Clinton schon unter 1.05, dann nach dem Überraschungssieg in MIchigan 100 Prozent auf 1.10 gestiegen und aktuell auf 1.14 (noch einmal plus 40 Prozent).
Sehr schön auch zu sehen, wie die "Experten" und die MSM in den USA alles runterspielen und Clinton als Siegerin sehen. Wenn Sanders heute drei Staaten gewinnt, wird sich alles ändern, auch in der Berichterstattung und da freue ich mich besonders drauf.

Natürlich kann Clinton heute den Sack zumachen und die Entscheidung herbeiführen und somit dem Sanders-Team das Aus bescheren.

Euch allen einen schönen (langen) Super Tuesday extended!
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Emin
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von Emin »

Sanders könnte Missouri gewinnen, alles andere ist sehr unwahrscheinlich.
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franconian_dude
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Re: Demokratische Vorwahlen.

Beitrag von franconian_dude »

Emin hat geschrieben:(15 Mar 2016, 10:12)

Sanders könnte Missouri gewinnen, alles andere ist sehr unwahrscheinlich.
Naja, die letzten Umfragen:

MISSOURI: Sanders +1
ILLINOIS: Sanders +2
OHIO: Clinton +5

Jetzt noch die Sprünge betrachtet, die gemacht wurden in den letzten Wochen, wo Sanders noch zum Teil > 20 Prozent in den jeweiligen Staaten hinten lag und dann auch noch das "Desaster" von Michigan mit eingeschlossen, so frage ich mich schon, wie man auf obige Aussage kommt, dass alles andere unwahrscheinlich sein soll - naja, wir werden es sehen ...

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