d'Artagnan hat geschrieben:(10 Mar 2016, 15:56)
Was ich bei dieser ganzen Debatte NICHT verstehe ist, warum so sie auch von Seiten der Regierung völlig undifferenziert geführt wird. So hieß es von Anfang an es ginge um "Flüchtlinge".
Geht es aber wirklich um FLÜCHTLINGE? Oder um Einwanderer?
Immer wieder wird auf die GFK verwiesen (um zu exkuplieren warum man sich über das Asylrecht, Dublin II und das GG hinwegsetzt, die allesamt bei Bürgerkriegsflüchtlingen die aus sicheren Nachbarländern einreisen NICHT greifen).
Die Genfer Flüchtlingskonvention sieht aber einen temporären Aufenthalt für
drei Jahre vor, ein Aufenthalt welcher jederzeit nach Wegfall der Begründung (also im Falle eines Friedens) widerrufen werden kann.
Würde es tatsächlich um diese maximal drei Jahre gehen, dann kann man sich aber die Forderung nach Integration schenken.
- und zwar von Seiten der Regierung und der angeschlossenen Blockparteien. Zuerst wegen des angeblichen Fachkräftemangels, dann (als sich rausstellte dass bei der Mehrheit von "Fachkräften" keine Rede sein kann) wegen der Demographie. (Was genauso bescheuert ist, denn jemand der nicht am Arbeitsmarkt partizipiert ist eine zusätzliche Belastung für die Sozial- und Rentenkassen, er löst somit keine demographischen Probleme, ganz im Gegenteil.) Überhaupt sind das alles "Argumente" die mit dem Themenbereich Einwanderung zu tun haben, aber nichts mit den vorgeblich humanitären Motiven welche "unser Kanzlerin" doch angeblich treiben und der GFK.
Gegen eine temporäre Aufnahme von Kriegsflüchtlingen -solange wie der Krieg halt dauert- gäbe es meiner Meinung nach sehr viel weniger Ablehnung und Befürchtungen dass ein "Bevölkerungsaustausch" stattfindet. Aber von "temporärer Aufnahme" ist irgendwie nie die Rede. Diese bewusste Vermischung unterschiedlicher Themenbereiche zu einem Brei ist meiner Meinung nach maßgeblich für die starke gesellschaftliche Polarisierung, die derzeit zu beobachten ist.
Der Aufenthalt von Flüchtlingen richtet sich nach der Lage in deren Heimatländern. Nach 3 Jahren wir neu geprüft, ein Automatismus, daß die bleiben gab es nie. Da niemand vorhersehen kann wie lange Konflikte daueren ist es natürlich von Vorteil für alle, daß man integriert, oder willst du Flüchtlinge Jahre oder evtl. Jahrzehnte zum nixtun verdammen und deren Kinder ohne Bildung auf die Welt loslassen?
Dann bekäme überhaupt die ganze Debatte einen anderen Ton, aber von Anfang an wurde suggeriert alles was reinkommt hätte auf Ewigkeit in D zu bleiben...
Von wem? Evtl. liegt es aber auch an der Unwissenheit oder Polemik gewisser Personen, die diese Unwissenheit nutzen um ihre Vorurteile zu verbreiten.
Überhaupt sind das alles "Argumente" die mit dem Themenbereich Einwanderung zu tun haben, aber nichts mit den vorgeblich humanitären Motiven welche "unser Kanzlerin" doch angeblich treiben und der GFK.
Wir hätten schon längst ein Einwanderungsgesetz haben muessen, dann wären die Unterschiede, die zu viele Deutsche immer noch vornehmen, in nicht "rein Deutsch" und "rein Deutsch" ,der Gesellschaft wahrscheinlich schon überwunden.
Wir sollten uns einfach mal eingestehen, daß Deutsch nicht mehr nur "Blond und Blauäugig" zu seien hat.
Verhindert wurde so eine Einwanderungsgesetz immer von den Konservativen Rechten.
Gegen eine temporäre Aufnahme von Kriegsflüchtlingen -solange wie der Krieg halt dauert- gäbe es meiner Meinung nach sehr viel weniger Ablehnung und Befürchtungen dass ein "Bevölkerungsaustausch" stattfindet. Aber von "temporärer Aufnahme" ist irgendwie nie die Rede.
Es war immer die Rede davon, daß wir davon ausgehen können, daß der Konflikt wohl nicht schnell zu beheben ist und nach dem Konflikt wohl auch welche bleiben werden. Aber ein Recht darauf haben sie nicht, nur sollte man ihnen eine Möglichkeit dazu geben, eben durch ein Einwanderungsgesetz.
Wenn ich schon das Wort Bevölkerungsaustausch höre/lese bekomme ich schon wieder einen Kotzreiz.
Jeder der hier unsere Gesellschaft und Werte mittragen möchte und kann ist mir Willkommen, denn nur darum geht es, daß eine Gesellschaft funktioniert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.