zollagent hat geschrieben:(21 Feb 2016, 11:26)
Differenziertes Herangehen
an die Dinge ist für diejenigen, die generell jeden Grund begrüßen, Fremde abzuweisen, nicht wirklich üblich.

Wieso immer diese Unterstellungen? Ich bin für Einwanderung nach Deutschland, aber ausgerichtet an den Möglichkeiten und Bedürfnissen dieses Landes. Ja, es kann auch eine Aufnahme aus humanitären Gründen geben, aber doch nicht in dieser Größenordnung.
Der von dir verlinkte Artikel (
https://daserste.ndr.de/panorama/Sind-A ... et234.html) ist symptomatisch für das Schönreden der Situation durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Ist die auch aufgefallen, dass der Artikel nicht einmal in sich selbst konsistent ist? Da wird behauptet, die Statistik sei nicht verlässlich, und man würde sich lieber auf das Urteil von Praktikern verlassen:
Sind Asylbewerber nun also krimineller als Deutsche oder nicht? Da die Statistik keine eindeutige Antwort gibt, verlassen wir uns in entsprechenden Beiträgen lieber auf die Aussagen von Praktikern.
Aber welche Praktiker sind das? Die werden dann offenbar danach ausgewählt, ob sie die von vornherein festgelegte, politisch erwünschte Aussage stützen. Es gibt doch aber auch zahlreiche Praktiker - vom einfachen Polizisten bis zum Staatsanwalt - die das genaue Gegenteil behaupten.
Mit solchen Argumenten habe ich im übrigen Probleme:
4. Strukturelle Unterschiede
Solche strukturellen Verzerrungen enthält auch die PKS: Die ausländische Wohnbevölkerung ist jünger und männlicher als der deutsche Durchschnitt, umfasst erheblich mehr Großstadtbewohner, die zudem weitaus häufiger aus prekären Verhältnissen stammen. Alle diese Faktoren beeinflussen die Kriminalität erheblich: Junge Männer sind kriminologisch betrachtet die größte "Risikogruppe" schlechthin.
Mir ist relativ egal, warum die Flüchtlinge krimineller sind. Ich behaupte ja nicht, dass dies genetische Ursachen hätte. Gerade das Argument mit den prekären Verhältnissen zählt aber mal nun gar nicht. Selbstverständlich leben Diebe und Gewalttäter häufig in prekären Verhältnissen. Mangelnde Bildung, Perspektivlosigkeit und falsche Werte führen eben
sowohl zu Bildungsversagen
als auch zu Delinquenz.
Warum soll sich Deutschland ausgerechnet noch mehr solche Leute aufhalsen?
5. Die besondere Situation von Asylsuchenden
Für Asylbewerber und Flüchtlinge kommen noch einmal besondere Faktoren hinzu, die mit ihrer spezifischen Lebenssituation zu tun haben: Gegen mehr als ein Drittel der tatverdächtigen Asylbewerber wurde wegen Verstößen gegen das Aufenthalts-, das Asylverfahrens- und EU-Freizügigkeitsgesetz ermittelt. Weiterhin spielen Bagatelldelikte wie einfacher Diebstahl (ca. 30 Prozent der tatverdächtigen Asylbewerber) eine große Rolle. Hier ist anzunehmen, dass die zum Teil monate- und jahrelang andauernde perspektivlose Unterbringung in Asylbewerberheimen ohne die Möglichkeit, eine Arbeit anzunehmen oder den Ort zu verlassen, erheblichen Einfluss auf diese Bagatellkriminalität hat.
Wird hier dazu aufgerufen, "Bagatelldelikte" wie Diebstähle gar nicht so ernst zu nehmen und am besten aus der Statistik rauszunehmen? Warum dies dann nicht auch bei deutschen Tatverdächtigen machen, zumindest wenn man vergleichen möchte? Außerdem müsste doch jeder, der schon einmal bestohlen würde, wissen, wie hilflos man sich danach fühlt und wie sehr das eigene Gerechtigkeitsempfinden auch bei solchen Bagatelldelikten verletzt wird.