
Mal eine Frage an die Christen im Forum
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Mal eine Frage an die Christen im Forum
Kommen Muslime oder allgemein Anders- oder Nichtgläubige eigentlich nach christlicher Lehre in den Himmel? Unterscheiden sich die Strömungen da eigentlich voneinander?


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- omegaunion
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Die Frage beantwortet sich och schon alleine logisch. Wenn wirklich jeder in den Himmel kommen würde, dann wäre es doch da oben jetzt schon viel zu voll. ;-)Platon » Sa 24. Okt 2015, 17:04 hat geschrieben:Kommen Muslime oder allgemein Anders- oder Nichtgläubige eigentlich nach christlicher Lehre in den Himmel? Unterscheiden sich die Strömungen da eigentlich voneinander?
- nichtkorrekt
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Es gibt im Christentum historisch drei verschiedene Ansichten, die letztliche Erlösung aller Menschen und des Satans (Allversöhnung), die endlose Qual der Gottlosen und des Satans, die letztliche Vernichtung der Gottlosen und des Satans. Christus lehrte man solle die Perlen nicht vor die Säue werfen, es gibt Unmengen Literatur zu dem Thema, die katholischen und evangelischen Dogmen findest du sicher auch online. Das lutherische Dogma findest z.B. hier:Platon » Sa 24. Okt 2015, 16:04 hat geschrieben:Kommen Muslime oder allgemein Anders- oder Nichtgläubige eigentlich nach christlicher Lehre in den Himmel? Unterscheiden sich die Strömungen da eigentlich voneinander?
https://de.wikipedia.org/wiki/Confessio_Augustana
Ansonsten wirst du verschiedene Meinungen hören.
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
nichtkorrekt » Sa 24. Okt 2015, 17:10 hat geschrieben:[...]die katholischen
In Todsünde sterben, ohne diese bereut zu haben und ohne die barmherzige Liebe Gottes anzunehmen, bedeutet, durch eigenen freien Entschluß für immer von ihm getrennt zu bleiben. Diesen Zustand der endgültigen Selbstausschließung aus der Gemeinschaft mit Gott und den Seligen nennt man „Hölle".
http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P2U.HTM1035 Die Lehre der Kirche sagt, daß es eine Hölle gibt und daß sie ewig dauert. Die Seelen derer, die im Stand der Todsünde sterben, kommen sogleich nach dem Tod in die Unterwelt, wo sie die Qualen der Hölle erleiden, „das ewige Feuer" [Vgl. DS 76; 409; 411; 801; 858; 1002; 1351; 1575; SPF 12]. Die schlimmste Pein der Hölle besteht in der ewigen Trennung von Gott, in dem allein der Mensch das Leben und das Glück finden kann, für die er erschaffen worden ist und nach denen er sich sehnt.
Ist es eine Todsünde der falschen Religion anzugehören und hat man die barmherzige Liebe Gottes angenommen, wenn man zwar an Gott aber nicht an die Trinität etc. glaubt?

dort heißt es:und evangelischen Dogmen findest du sicher auch online. Das lutherische Dogma findest z.B. hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Confessio_Augustana
Hier ist halt die Frage was genau notwendig ist um als Gläubiger bzw. Gottloser zu gelten.Jesus Christus kommt wieder und alle Menschen werden auferstehen, damit er sie richten kann. Die Gläubigen erhalten das ewige Leben, die Gottlosen in der Hölle die ewige Pein.

Dazu der Strang.Ansonsten wirst du verschiedene Meinungen hören.
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Ich habe Theologen immer mit Folgendem zur Weißglut gebracht:
Da die Botschaft Gottes für alle Menschen der Welt da ist, muss sie also auf verschiedene Weisen auf die Erde gekommen sein, nicht nur in Form der biblischen Propheten, da diese sich schließlich auf den Nahen Osten beschränkten. Der Beweis der Richtigkeit der Lehre fände sich dementsprechend, wenn man das Christentum löst von der Person Jesu Christi, es auf seinen Inhalt beschränke und in dieser Form auf einem anderen Kontinent fände, damit klar wäre, dass andere Völker mit Gott kommuniziert haben.
Ist tatsächlich für diese Frage wichtig, um das religiöse Bekenntnis in seiner Wichtigkeit einordnen zu können. Zumal ein Mensch, der die Botschaft nicht kennt, nicht dafür "bestraft" werden kann, wenn er nunmal unter Gottes Einfluss am falschen Ort geboren wurden.
Dementsprechend dürfte weniger das Bekenntnis das Wichtige sein, sondern die allgemeine Lebensführung, kann dementsprechend ein Atheist auch christlicher leben als ein Getaufter.
Da die Botschaft Gottes für alle Menschen der Welt da ist, muss sie also auf verschiedene Weisen auf die Erde gekommen sein, nicht nur in Form der biblischen Propheten, da diese sich schließlich auf den Nahen Osten beschränkten. Der Beweis der Richtigkeit der Lehre fände sich dementsprechend, wenn man das Christentum löst von der Person Jesu Christi, es auf seinen Inhalt beschränke und in dieser Form auf einem anderen Kontinent fände, damit klar wäre, dass andere Völker mit Gott kommuniziert haben.
Ist tatsächlich für diese Frage wichtig, um das religiöse Bekenntnis in seiner Wichtigkeit einordnen zu können. Zumal ein Mensch, der die Botschaft nicht kennt, nicht dafür "bestraft" werden kann, wenn er nunmal unter Gottes Einfluss am falschen Ort geboren wurden.
Dementsprechend dürfte weniger das Bekenntnis das Wichtige sein, sondern die allgemeine Lebensführung, kann dementsprechend ein Atheist auch christlicher leben als ein Getaufter.
There was blood upon t risers
there were brains upon t chute
Intestines were a-dangling from his paratroopers suit
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and poured him from his boots
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
In den Himmel kommt man erst nach dem Jüngsten Gericht, bis dahin ist die Seele an einem "schönen Ort".
Wenn die Seelen der Muslime sich beim Totengericht zum christlichen Gott bekennen und sie dann im Purgatorium von ihren Sünden gereinigt wurden, kommen auch sie in den "schönen Ort".
Wenn die Seelen der Muslime sich beim Totengericht zum christlichen Gott bekennen und sie dann im Purgatorium von ihren Sünden gereinigt wurden, kommen auch sie in den "schönen Ort".
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Warum geht die Frage nur an Christen?
Meine Ansicht: es ist christliches Dogma, daß Jesus Chritus als Erlöser erkannt sein muß, um erlöst zu werden.
Der Nazarener war allerdings kein Christ.
Wer die Botschaft noch nicht gehört hat, oder sie in einem anderen Bekenntnis lebt, obliegt letztlich nicht der Beurteilung von Dogmatikern.
Der Getaufte hat seine Seele bereits in die Obhut des Herrn gegeben. Ein christlicher Freund ist der Ansicht, ich sei bis ans Ende meiner Tage Christ, weil ich mich habe taufen lassen. Bei mir war das tatsächlich eine Entscheidung, kein Säuglingsereignis. Das Doofe ist nur, daß ich nicht glaube erlöst werden zu müssen. Der Nazarener ist mein Freund, aber für mich ist keine Kirche heilig, was zum Glaubensbekenntnis von Katholen und Evangelen gehört. Vielleicht sogar bei den Freikirchen und den Neuapostolen. Den Zeugen Jehovas kräuseln sich bei heiligen Kirchen die Fußnägel. Die haben das ausgefeilteste Endzeitszenarion, was das Himmelreich Gottes auf Erden und die seit Urzeiten abgezählten Auserwählen angeht, die zu Seiten des Schöpfers und ihres Erlösers in den Himmel kommen.
All diese Konzepte sind für einen Christen jedoch zwangsläufig sekundär. Christsein muß erst mal gelebt werden. Bonhoeffer sagte, ein Christ müsse jeden Tag zum Christen werden. Wer da meint, aufgrund seiner Taufe einen besseren Start zu haben als ein Moslem oder Buddhist, der wird sich beim Wiegen seiner Taten wohl eher nicht so wohl fühlen, und wenn er jeden Tag mit Weihwasser gegurgelt hat.

Meine Ansicht: es ist christliches Dogma, daß Jesus Chritus als Erlöser erkannt sein muß, um erlöst zu werden.
Der Nazarener war allerdings kein Christ.
Dem ersten Halbsatz stimme ich zu, er widerspricht aber christlichem Dogma. Da ist man von Lutheranern bis zu den Zeugen Jehovas einig.Dementsprechend dürfte weniger das Bekenntnis das Wichtige sein, sondern die allgemeine Lebensführung, kann dementsprechend ein Atheist auch christlicher leben als ein Getaufter.
Wer die Botschaft noch nicht gehört hat, oder sie in einem anderen Bekenntnis lebt, obliegt letztlich nicht der Beurteilung von Dogmatikern.

Der Getaufte hat seine Seele bereits in die Obhut des Herrn gegeben. Ein christlicher Freund ist der Ansicht, ich sei bis ans Ende meiner Tage Christ, weil ich mich habe taufen lassen. Bei mir war das tatsächlich eine Entscheidung, kein Säuglingsereignis. Das Doofe ist nur, daß ich nicht glaube erlöst werden zu müssen. Der Nazarener ist mein Freund, aber für mich ist keine Kirche heilig, was zum Glaubensbekenntnis von Katholen und Evangelen gehört. Vielleicht sogar bei den Freikirchen und den Neuapostolen. Den Zeugen Jehovas kräuseln sich bei heiligen Kirchen die Fußnägel. Die haben das ausgefeilteste Endzeitszenarion, was das Himmelreich Gottes auf Erden und die seit Urzeiten abgezählten Auserwählen angeht, die zu Seiten des Schöpfers und ihres Erlösers in den Himmel kommen.
All diese Konzepte sind für einen Christen jedoch zwangsläufig sekundär. Christsein muß erst mal gelebt werden. Bonhoeffer sagte, ein Christ müsse jeden Tag zum Christen werden. Wer da meint, aufgrund seiner Taufe einen besseren Start zu haben als ein Moslem oder Buddhist, der wird sich beim Wiegen seiner Taten wohl eher nicht so wohl fühlen, und wenn er jeden Tag mit Weihwasser gegurgelt hat.
Zuletzt geändert von Piedro am Samstag 24. Oktober 2015, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
- firlefanz11
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Nach der Lehre aller großen monotheistischen Religionen kommt jeder, der nicht na IHRE Version von "Gott" glaubt, in die Hölle. Also landen alle Christen, Muselmänner, Buddhisten, Hindus etc. in der Hölle... 

Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Moin,firlefanz11 » Mi 28. Okt 2015, 10:14 hat geschrieben:Nach der Lehre aller großen monotheistischen Religionen kommt jeder, der nicht na IHRE Version von "Gott" glaubt, in die Hölle. Also landen alle Christen, Muselmänner, Buddhisten, Hindus etc. in der Hölle...
falls für Dich das Judentum eine der großen monotheistischen Religionen ist (die Definition ist da ja verschieden), irrst Du Dich.
Erstens kennt das Judentum keine Hölle, zweitens muss man nach jüdischem Glaube kein Jude sein, um vor Gott gerecht zu sein (Analogie zum Paradies), ja Nichtjuden sind nach jüdischem Glauben sogar im Vorteil.
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wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Ich glaube noch nicht einmal, dass Christen in den Himmel kommen.Platon » Sa 24. Okt 2015, 17:04 hat geschrieben:Kommen Muslime oder allgemein Anders- oder Nichtgläubige eigentlich nach christlicher Lehre in den Himmel? Unterscheiden sich die Strömungen da eigentlich voneinander?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
- firlefanz11
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Ach so? Und warum dürfen trotzdem Juden nur Juden heiraten...?zweitens muss man nach jüdischem Glaube kein Jude sein, um vor Gott gerecht zu sein
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Das Boot ist voll!Platon » Sa 24. Okt 2015, 17:04 hat geschrieben:Kommen Muslime oder allgemein Anders- oder Nichtgläubige eigentlich nach christlicher Lehre in den Himmel? Unterscheiden sich die Strömungen da eigentlich voneinander?
Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Moin,firlefanz11 » Mi 28. Okt 2015, 11:53 hat geschrieben: Ach so? Und warum dürfen trotzdem Juden nur Juden heiraten...?
nun, erstens hat die Frage nichts damit zu tun, wie Juden Nichtjuden sehen.
Juden müssen sich an 613 Weisungen halten. Ihre Taten danach sind die Grundlage, wie sie vor Gott einmal stehen (sehr vereinfacht ausgedrückt)
Nichtjuden müssen sich nach jüdischen Glauben an 7 Weisungen halten, nach denen sie von Gott beurteilt werden.
Es ist also für Juden schwerer zu bestehen als für Nichtjuden. Das ist übrigens der Grund, warum Juden Nichtjuden in der Regel von eienr Konvertierung abraten: Sie ist glaubensmäßig unnötig (Ausnahme kann die Ehe mit einem jüdischen Partner sein, siehe unten), ja man verschlechtert sich sogar bezüglich Gott.
Juden dürfen natürlich Nichtjuden heiraten. Passiert ja auch dauernd. Entsprechende Fälle werden sogar in der Thora beschrieben. Üblicherweise konvertiert dann aber der nichtjüdische Partner, wenn der andere gläubig ist. Eine nichtjüdisch-jüdische Ehe wäre nach meinem Wissen kaum zu einer koscheren Lebensführung fähig. Insofern wäre beoi so einer Kombination die Religionsausübung für einen Juden oder eine Jüdin nicht möglich, da sich diese im Judentum vor allem im privaten abspielt. Der Synagogenbesuch ist ja eher nebensächlich.
Und noch mal: Das Judentum kennt keine Hölle. Selbst über das Paradies/den Himmel ist es in seinen Aussagen sehr unkonkret. Das Judentum ist eher auf das irdische Leben ausgerichtet und nicht auf ein jenseitiges Leben.
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Zumindest die Calvinisten haben da einen ganz eindeutigen Standpunkt: Gott hat noch vor der Erschaffung des Universums seine Entscheidung getroffen, welche der künftigen Menschen in die Hölle kommen und welchen dieser künftigen Menschen seine Erkenntnis zuteil wird. Es ist völlig gleichgültig, was diese Menschen in ihrem irdischen Leben unternehmen. Ob sie rechtschaffene Christen, Gottlose, Mörder oder Muslims sind. An der göttlichen Entscheidung ist nix je zu ändern. Der einzige Sinn eines gottgefälligen Lebens besteht darin, auf den möglicherweise eintretenden Augenblick vorbereitet zu sein, das Antlitz Gottes zu schauen und der absoluten Erkenntnis teilhaftig zu werden.Platon » Sa 24. Okt 2015, 17:04 hat geschrieben:Kommen Muslime oder allgemein Anders- oder Nichtgläubige eigentlich nach christlicher Lehre in den Himmel? Unterscheiden sich die Strömungen da eigentlich voneinander?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Moin,schokoschendrezki » Mi 28. Okt 2015, 14:44 hat geschrieben: Zumindest die Calvinisten haben da einen ganz eindeutigen Standpunkt: Gott hat noch vor der Erschaffung des Universums seine Entscheidung getroffen, welche der künftigen Menschen in die Hölle kommen und welchen dieser künftigen Menschen seine Erkenntnis zuteil wird. Es ist völlig gleichgültig, was diese Menschen in ihrem irdischen Leben unternehmen. Ob sie rechtschaffene Christen, Gottlose, Mörder oder Muslims sind.
ich hatte das bisher so verstanden, dass bei den Calvinisten auch nur die Christen in den Himmel kommen, aber Gott schon im Vorwege entscheiden hat, wer überhaupt Christ wird und wer nicht.
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Das würde sich aber ein wenig mit dieser Grundannahme "der völligen Verderbtheit" des Menschen im Calvinismus widersprechen. Vielleicht weiß jemand genaueres, würde mich auch interessieren.Flat » Mi 28. Okt 2015, 16:25 hat geschrieben:
Moin,
ich hatte das bisher so verstanden, dass bei den Calvinisten auch nur die Christen in den Himmel kommen, aber Gott schon im Vorwege entscheiden hat, wer überhaupt Christ wird und wer nicht.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Nach meinen Infos von einem Judaisten ist das in diesem Kontext falsch: die 613 Weisungen sind keine Gesetze, die ein Jude einhalten muss, damit er gerettet wird. Er ist als Jude bereits gerettet und diese Weisungen sind Arbeitsanweisungen, an die er sich im Rahmen seiner Zugehörigkeit zum auserwählten Volk halten soll. Außerdem steht im AT irgendwo, dass das Gesetz keineswegs schwer sei.Flat » Mi 28. Okt 2015, 13:55 hat geschrieben:
Juden müssen sich an 613 Weisungen halten. Ihre Taten danach sind die Grundlage, wie sie vor Gott einmal stehen (sehr vereinfacht ausgedrückt)
Nichtjuden müssen sich nach jüdischen Glauben an 7 Weisungen halten, nach denen sie von Gott beurteilt werden.
Josua 1:8
Und laß dieses Buch des Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, auf daß du haltest und tust allerdinge nach dem, was darin geschrieben steht. Alsdann wird es dir gelingen in allem, was du tust, und wirst weise handeln können.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Moin,aleph » Mi 28. Okt 2015, 17:42 hat geschrieben:
Nach meinen Infos von einem Judaisten ist das in diesem Kontext falsch: die 613 Weisungen sind keine Gesetze, die ein Jude einhalten muss, damit er gerettet wird. Er ist als Jude bereits gerettet und diese Weisungen sind Arbeitsanweisungen, an die er sich im Rahmen seiner Zugehörigkeit zum auserwählten Volk halten soll. Außerdem steht im AT irgendwo, dass das Gesetz keineswegs schwer sei.
das ist innerhalb des Judentums strittig.
Nur durch das Halten der Weisungen lebt ein Jude gottgefällig (wobei es heute unmöglich ist, allen 613 Weisungen zu folgen, weil ja beispielsweise der Tempel zerstört ist und die diesbezüglichen Weisungen gar nicht mehr eingehalten werden können)
Letztlich geht das Judentum von einem Gericht Gottes aus. Dieses Gericht dauert bei jedem Toten 1 Jahr. Deshalb ist es auch Aufgabe eines Sohnes, das ganze Jahr das Kaddisch regelmäßig zu sprechen. Er soll damit zeigen, dass der Verstorbene seinen Sohn zu einem gläubigen Juden erzoegen hat und damit ein guter Mensch war.
Ein ganzes Jahr? Nein, der Sohn spricht das Kaddisch nur 11 Monate. Und das sagt viel über die Denkart des Judentums aus. Denn damit wird gezaigt, dass kein Sohn seinen Vater für so sündig hält, dass man 12 Monate für ihn beten muss.
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Das nachbiblische Judentum beruf sich nicht allein auf die Bibel, sondern vor allem auch auf den Talmud. Wenn mich nicht alles täuscht sind die 613 Weisungen schon Interpretationen der mosaischen Gebote und nicht unbedingt biblisch. Ein Beispiel, in der Thora heißt es, man solle ein Tier nicht in der Milch seiner Mutter kochen, daraus hat man das Gebot gemacht Milch- und Fleischspeisen streng zu trennen, Cheeseburger oder Bifteki z.B. wären demnach absolut unkoscher, ob der Wortlaut das so hergibt ist eine andere Frage, grade bei Bifteki z.B. Rinderhack und Ziegen- oder Schafskäse würde dem Wortlaut nicht widersprechen.aleph » Mi 28. Okt 2015, 17:42 hat geschrieben:
Nach meinen Infos von einem Judaisten ist das in diesem Kontext falsch: die 613 Weisungen sind keine Gesetze, die ein Jude einhalten muss, damit er gerettet wird. Er ist als Jude bereits gerettet und diese Weisungen sind Arbeitsanweisungen, an die er sich im Rahmen seiner Zugehörigkeit zum auserwählten Volk halten soll. Außerdem steht im AT irgendwo, dass das Gesetz keineswegs schwer sei.
Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Moin,nichtkorrekt » Mi 28. Okt 2015, 17:53 hat geschrieben:
Das nachbiblische Judentum beruf sich nicht allein auf die Bibel, sondern vor allem auch auf den Talmud. Wenn mich nicht alles täuscht sind die 613 Weisungen schon Interpretationen der mosaischen Gebote und nicht unbedingt biblisch. Ein Beispiel, in der Thora heißt es, man solle ein Tier nicht in der Milch seiner Mutter kochen, daraus hat man das Gebot gemacht Milch- und Fleischspeisen streng zu trennen, Cheeseburger oder Bifteki z.B. wären demnach absolut unkoscher, ob der Wortlaut das so hergibt ist eine andere Frage, grade bei Bifteki z.B. Rinderhack und Ziegen- oder Schafskäse würde dem Wortlaut nicht widersprechen.
an sich korrekt. Das vor allem lutherisch oder calvinistische´'allein die Schrift' gibt es so im Judentum so gut wie gar nicht.
Es ist auch ein bekanntes christliches Missverständnis, den Tanach (also in etwa das, was die Christen altes Testament nennen) als abgeschlossen anzusehen. Die Juden hatten und haben neben der schriftlichen Thora auch eine mündliche, die später verschriftlich wurde und heute einen Teil des Talmuds bildet.
(die Christen haben also mit Ihrem Bibelteil 'altes Testament' nur die Hälfte übernommen. Vielleicht eine Ursache, dass da einiges nicht stimmig ist)
Auch spätere Werke, z.B. von Maimonides, haben fast den Charakter des Talmuds.
Das Judentum wird christlicherseits gern herablassend als starr und unflexibel angesehen und in strengen Weisungen gefangen. Das Gegenteil ist der Fall. Das Judentum hat sich stetig weiter entwickelt, auch seine Schriften und die Interpretation der Thora.
Es hängt eben nicht am Wortlaut sondern es versucht stets, den Sinn zu erfassen. Und die Interpretation auch auf die Zeit abzustimmen.
Zuletzt geändert von Flat am Mittwoch 28. Oktober 2015, 19:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Aus christlicher Sicht haben die Juden eben Christus verworfen und an Seine Stelle ihre eigene Überlieferung gesetzt - diesen Vorwurf hat Jesus selbst den Juden an mehreren Stellen gemacht, die Pharisäer gelten als die Vorläufer des (modernen) rabbinischen Judentums. Der Talmud wurde meines Wissens nach erst einige Zeit nach Christus verfasst, aus christlicher Sicht schließt eben das Neue Testament den Tanach ab. Den Talmud kann man denke ich eher mit dem katholischen Kirchenrecht vergleichen.Es ist auch ein bekanntes christliches Missverständnis, den Tanach (also in etwa das, was die Christen altes Testament nennen) als abgeschlossen anzusehen. Die Juden hatten und haben neben der schriftlichen Thora auch eine mündliche, die später verschriftlich wurde und heute einen Teil des Talmuds bildet.
(die Christen haben also mit Ihrem Bibelteil 'altes Testament' nur die Hälfte übernommen. Vielleicht eine Ursache, dass da einiges nicht stimmig ist)
Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
nein.nichtkorrekt » Mi 28. Okt 2015, 19:46 hat geschrieben:
Moin,
einige Teile ja, andere wurden aus dem bestehenden mündlichen verschriftlicht eben die mündliche Thora).
1.) wissen wir nicht, was Jesus gesagt hat. Es gibt keine direkten Schriften von ihm. Die Evangelien stammmen alle aus Jahrzehnten nach seinem Tod
2.) steht in den Evangelien nie etwas, was er, der ja selbst Jude war, allen Juden zum Vorwurf gemacht hat
Der Talmud hat meines Erachtens nicht mit katholischen Kirchenrecht zu tun, weil es so etwas im Judentum gar nicht gibt. Dieses hierarchische, bestimmende ist dem Judentum eigentlich völlig fremd (obwohl es immer solche jüdischen Gruppen gab und gint, wo es auftritt, aber das sind Ausnahmen und nicht die Regel)
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Nicht wenn ich es verhindern kannPlaton » Sa 24. Okt 2015, 16:04 hat geschrieben:Kommen Muslime oder allgemein Anders- oder Nichtgläubige eigentlich nach christlicher Lehre in den Himmel? Unterscheiden sich die Strömungen da eigentlich voneinander?

Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Nur Torah ist verbindlich, Talmud und was es da so alles gibt nicht. Es gibt keinen jüdischen Papst, der vorschreibt, was man zu glauben hat (der Papst streng genommen schreibt auch nichts vor, er vertritt lediglich die Entscheidungen der Kirche, die von vielen Leuten in der Vergangenheit getroffen wurden).
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Jesus sprach: Wenn die, die euch führen, euch sagen:
Seht, das Königreich ist im Himmel, so werden euch die Vögel des Himmels vorangehen; wenn sie euch sagen: es ist im Meer, so werden euch die Fische vorangehen.
Aber das Königreich ist in eurem Inneren, und es ist außerhalb von euch.
Wenn ihr euch erkennen werdet, dann werdet ihr erkannt, und ihr werdet wissen,
dass ihr die Söhne des lebendigen Vaters seid. Aber wenn ihr euch nicht erkennt,
dann werdet ihr in der Armut sein, und ihr seid die Armut.
http://www.susannealbers.de/ThomasEvangelium.html
Das Königreich ist auf Erden, jetzt, hier.... die Hölle auch.
Seht, das Königreich ist im Himmel, so werden euch die Vögel des Himmels vorangehen; wenn sie euch sagen: es ist im Meer, so werden euch die Fische vorangehen.
Aber das Königreich ist in eurem Inneren, und es ist außerhalb von euch.
Wenn ihr euch erkennen werdet, dann werdet ihr erkannt, und ihr werdet wissen,
dass ihr die Söhne des lebendigen Vaters seid. Aber wenn ihr euch nicht erkennt,
dann werdet ihr in der Armut sein, und ihr seid die Armut.
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Das Königreich ist auf Erden, jetzt, hier.... die Hölle auch.
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Im Himmel kann es niemals zu voll sein.omegaunion » Sa 24. Okt 2015, 17:06 hat geschrieben:
Wenn wirklich jeder in den Himmel kommen würde, dann wäre es doch da oben jetzt schon viel zu voll.
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Non enim propter gloriam, divicias aut honores pugnamus set propter libertatem solummodo quam Nemo bonus nisi simul cum vita amittit.
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Grüß Gott, Flat,Flat » Mi 28. Okt 2015, 19:25 hat geschrieben: Moin,
(...)
Das Judentum wird christlicherseits gern herablassend als starr und unflexibel angesehen und in strengen Weisungen gefangen. Das Gegenteil ist der Fall. Das Judentum hat sich stetig weiter entwickelt, auch seine Schriften und die Interpretation der Thora.
Es hängt eben nicht am Wortlaut sondern es versucht stets, den Sinn zu erfassen. Und die Interpretation auch auf die Zeit abzustimmen.
es ist zwar eigentlich OT, dennoch kurz die Frage:
Sind diese Weiterentwicklungen im Judentum hinreichend durch den Begriff der Haskalah ( hebr. השכלה ) beschrieben.
Könntest Du uns dazu noch etwas sagen? Vielleicht in einem neuen Strang?
Im Christentum zieht sich bekanntlich der Reformgedanke durch die gesamte Kirchengeschichte.
Das letzte Konzil, das Concilium Vaticanum Secundum (1962-1965), befaßte sich hauptsächlich mit der Liturgiereform.
ECCLESIA SEMPER REFORMANDA.
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Immanuel Kant (1724-1804)
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
ich denke vllt zu simpel. in der bibel steht ja »laß die kinder zu mir kommen«.
Jesus verwillkommt alle menschen. diejenige die aus bösen absichten handelten, werden m.e. gestraft. alle anderen leuten sind willkommen.
ich denke dabei auch an eine bemerkung meines dominees, von wem ich damals religionsunterricht bekam »ich stelle mich der himmel vor als ein großes gebäude mit sehr viel türe. jede religion hat ihre eigene eingangstür. aber alle führen sie zum selben gebäude hinein.
Jesus verwillkommt alle menschen. diejenige die aus bösen absichten handelten, werden m.e. gestraft. alle anderen leuten sind willkommen.
ich denke dabei auch an eine bemerkung meines dominees, von wem ich damals religionsunterricht bekam »ich stelle mich der himmel vor als ein großes gebäude mit sehr viel türe. jede religion hat ihre eigene eingangstür. aber alle führen sie zum selben gebäude hinein.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Moin,Antonius » Di 17. Nov 2015, 11:33 hat geschrieben:Grüß Gott, Flat,
es ist zwar eigentlich OT, dennoch kurz die Frage:
Sind diese Weiterentwicklungen im Judentum hinreichend durch den Begriff der Haskalah ( hebr. השכלה ) beschrieben.
Könntest Du uns dazu noch etwas sagen?
bezüglich der Begrifflichkeit bin ich überfragt.
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Wenn man "unterschiedliche christliche Strömungen" aussen vorlässt und sich an die biblische Lehre hält, dann kommen nur diejenigen in den Himmel, die aufgrund der Annahme des Stellvertretertodes von Christus am Kreuz Vergebung für ihre Sünden erlangt haben und damit nicht ins Gericht Gottes kommen.Platon » Sa 24. Okt 2015, 17:04 hat geschrieben:Kommen Muslime oder allgemein Anders- oder Nichtgläubige eigentlich nach christlicher Lehre in den Himmel? Unterscheiden sich die Strömungen da eigentlich voneinander?
Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Hat dir keiner von diesen Theologen gesagt, dass du mit dieser Sichtweise deckungsgleich mit der islamischen Sichtweise bist?Katenberg » Sa 24. Okt 2015, 17:48 hat geschrieben:Ich habe Theologen immer mit Folgendem zur Weißglut gebracht:
Da die Botschaft Gottes für alle Menschen der Welt da ist, muss sie also auf verschiedene Weisen auf die Erde gekommen sein, nicht nur in Form der biblischen Propheten, da diese sich schließlich auf den Nahen Osten beschränkten. Der Beweis der Richtigkeit der Lehre fände sich dementsprechend, wenn man das Christentum löst von der Person Jesu Christi, es auf seinen Inhalt beschränke und in dieser Form auf einem anderen Kontinent fände, damit klar wäre, dass andere Völker mit Gott kommuniziert haben.
Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Das ist aber nicht biblische Sichtweise.Tom Bombadil » Sa 24. Okt 2015, 17:52 hat geschrieben:In den Himmel kommt man erst nach dem Jüngsten Gericht, bis dahin ist die Seele an einem "schönen Ort".
Wenn die Seelen der Muslime sich beim Totengericht zum christlichen Gott bekennen und sie dann im Purgatorium von ihren Sünden gereinigt wurden, kommen auch sie in den "schönen Ort".
"Und wie den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, darnach aber das Gericht:"
Hebräer 9, 27
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Wer entscheidet was biblische Lehre ist und welche christliche Strömung nun recht hat? Selbst die frühe Kirche war sich darin uneins und die konnte die biblischen Texte noch in ihrer Muttersprache lesen, was auf heutige Christen nicht mehr zutrifft.PublicEye » Sa 21. Nov 2015, 16:47 hat geschrieben: Wenn man "unterschiedliche christliche Strömungen" aussen vorlässt und sich an die biblische Lehre hält, dann kommen nur diejenigen in den Himmel, die aufgrund der Annahme des Stellvertretertodes von Christus am Kreuz Vergebung für ihre Sünden erlangt haben und damit nicht ins Gericht Gottes kommen.
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Nein.Antonius » Di 17. Nov 2015, 12:33 hat geschrieben:Grüß Gott, Flat,
es ist zwar eigentlich OT, dennoch kurz die Frage:
Sind diese Weiterentwicklungen im Judentum hinreichend durch den Begriff der Haskalah ( hebr. השכלה ) beschrieben.
Könntest Du uns dazu noch etwas sagen? Vielleicht in einem neuen Strang?
Im Christentum zieht sich bekanntlich der Reformgedanke durch die gesamte Kirchengeschichte.
Das letzte Konzil, das Concilium Vaticanum Secundum (1962-1965), befaßte sich hauptsächlich mit der Liturgiereform.
ECCLESIA SEMPER REFORMANDA.
Die jüdische Aufklärung ist nur eine von mehreren jüdischen Strömungen die in den letzten Jahrhunderten entstanden sind. Der Chassidismus z.B. ist einige Jahrzehnte vor der jüdischen Aufklärung im 18ten Jahrhundert in Osteuropa entstanden. Sie wird heutzutage zum orthodoxen Judentum gezählt und ist ein Sammelbegriff für verschiedene mystische Strömungen im Judentum in der Neuzeit. Stillstand gibt es im Judentum nicht, es entwickelt sich beständig weiter.
Mit so Sachen wie wörtlichem Sinn von Texten kommt man im Judentum ohnehin nicht weiter, weil das völlig an dem vorbeigeht, was das Lesen der Torah, die Diskussion über die Torah, die zahlreichen Kommentare dieser Texte wie man sie im Talmud findet, eigentlich ist. Die Texte werden dort mit Subtexten, Subsubtexten, Assoziationen inhaltlicher wie semantischer Art gelesen, diskutiert und kommentiert, in einer Art die ich so nur vom Judentum kenne und die für Leute die sich in der jüdischen Tradition nicht auskennen und die entsprechenden Subtexte und Assoziationen nicht nachvollziehen können, extrem schwer verständlich sind. Am Ende ist es auch gar nicht so wichtig, was wirklich im Text steht, natürlich ist es wichtig, aber am Ende ist das wesentliche sich jahrelang über die jüdischen Texte ausgetauscht und damit die jüdische Tradition am Leben erhalten zu haben. Da kann es dann auch keinen Stillstand geben, weil die Diskussion immer weitergeht.
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Zuletzt geändert von Platon am Samstag 21. November 2015, 17:09, insgesamt 2-mal geändert.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Richtig.Piedro » Sa 24. Okt 2015, 18:56 hat geschrieben:Meine Ansicht: es ist christliches Dogma, daß Jesus Chritus als Erlöser erkannt sein muß, um erlöst zu werden.
"Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich."
Johannes 14, 6
"Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben."
Johannes 3, 16
"Und ist in keinem andern Heil, ist auch kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden."
Apostelgeschichte 4, 12
"Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus."
1. Korinther 3, 11
Er ist Christus, ohne den niemand Christ sein kann!Piedro » Sa 24. Okt 2015, 18:56 hat geschrieben:Der Nazarener war allerdings kein Christ.
Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Entscheidend ist, was die biblische Lehre aussagt und die ist klar, wie aus den Bibelzitaten in meinem vorigen Posting klar hervorgeht.nichtkorrekt » Sa 21. Nov 2015, 17:57 hat geschrieben:
Wer entscheidet was biblische Lehre ist und welche christliche Strömung nun recht hat? Selbst die frühe Kirche war sich darin uneins und die konnte die biblischen Texte noch in ihrer Muttersprache lesen, was auf heutige Christen nicht mehr zutrifft.
Und wir wissen ja, zwischen lesen und verstehen gibt es einen beträchtlichen Unterschied...
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Es gibt auch noch die Karäer für die nur die Thora, also die 5 Bücher Moses relevant sind:Platon » Sa 21. Nov 2015, 17:08 hat geschrieben: Nein.
Die jüdische Aufklärung ist nur eine von mehreren jüdischen Strömungen die in den letzten Jahrhunderten entstanden sind. Der Chassidismus z.B. ist einige Jahrzehnte vor der jüdischen Aufklärung im 18ten Jahrhundert in Osteuropa entstanden. Sie wird heutzutage zum orthodoxen Judentum gezählt und ist ein Sammelbegriff für verschiedene mystische Strömungen im Judentum in der Neuzeit. Stillstand gibt es im Judentum nicht, es entwickelt sich beständig weiter.
Mit so Sachen wie wörtlichem Sinn von Texten kommt man im Judentum ohnehin nicht weiter, weil das völlig an dem vorbeigeht, was das Lesen der Torah, die Diskussion über die Torah, die zahlreichen Kommentare dieser Texte wie man sie im Talmud findet, eigentlich ist. Die Texte werden dort mit Subtexten, Subsubtexten, Assoziationen inhaltlicher wie semantischer Art gelesen, diskutiert und kommentiert, in einer Art die ich so nur vom Judentum kenne und die für Leute die sich in der jüdischen Tradition nicht auskennen und die entsprechenden Subtexte und Assoziationen nicht nachvollziehen können, extrem schwer verständlich sind. Am Ende ist es auch gar nicht so wichtig, was wirklich im Text steht, natürlich ist es wichtig, aber am Ende ist das wesentliche sich jahrelang über die jüdischen Texte ausgetauscht und damit die jüdische Tradition am Leben erhalten zu haben. Da kann es dann auch keinen Stillstand geben, weil die Diskussion immer weitergeht.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Kar%C3%A4er
Die Karäer verstehen den jüdischen Glauben als strikte Buchreligion. Sie interpretieren die Gebote (hebr. Mitzwa) ausschließlich aus der Tora und nicht aus den übrigen Teilen der jüdischen Bibel oder aus der mündlichen Tora des rabbinischen Judentums, d. h. dem Talmud, den sie als Abweichung von der dem jüdischen Volk historisch geschehenen göttlichen Offenbarung sehen. Gemäß der eigenen Ansicht seien nicht die Karäer, sondern die anderen Zweige des Judentums von der göttlichen Offenbarung abgewichen. Andererseits werden heutzutage die Karäer in Israel als nichtreligiöse Juden eingestuft. Umgekehrt aber laden Karäer Mitglieder des rabbinischen Judentums ein, sich ihrer Deutung der Glaubensquellen anzuschließen, was keine Konversion bedeute.
Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
"Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich."Platon » Sa 24. Okt 2015, 17:04 hat geschrieben:Kommen Muslime oder allgemein Anders- oder Nichtgläubige eigentlich nach christlicher Lehre in den Himmel? Unterscheiden sich die Strömungen da eigentlich voneinander?
Johannes 14, 6
"Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben."
Johannes 3, 16
"Und ist in keinem andern Heil, ist auch kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden."
Apostelgeschichte 4, 12
"Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus."
1. Korinther 3, 11
Damit wäre deine Frage ja an für sich beantwortet, oder gibt es da noch einen anderen Aspekt für deine Frage?
Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Platon » Sa 24. Okt 2015, 16:04 hat geschrieben:Kommen Muslime oder allgemein Anders- oder Nichtgläubige eigentlich nach christlicher Lehre in den Himmel? Unterscheiden sich die Strömungen da eigentlich voneinander?
Welch ein Unfug.
Niemand kommt in den himmel. Alle werden in der erde verbuddelt ,egal ob christ ,moslem oder heide .
Das es noch menschen in diesem jahrhundert gibt, die glauben sie kommen in den himmel ist für mich nicht verständlich.
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Das meiste ist PolitikFadamo » Sa 21. Nov 2015, 20:42 hat geschrieben:
Welch ein Unfug.
Niemand kommt in den himmel. Alle werden in der erde verbuddelt ,egal ob christ ,moslem oder heide .
Das es noch menschen in diesem jahrhundert gibt, die glauben sie kommen in den himmel ist für mich nicht verständlich.

Viele Leben nur noch die Kulturellen Komponente der Religion, Grenzen von Religion und Tradition sind ja schon sehr verschwommen, die einzigen die Wirklich an das übernatürliche glauben, haben einfach ein Problem damit sich einzugestehen, das am Ende alles vorbei ist.
Der einzige Weg nach dem tot weiterzuleben, ist wenn an einem gedacht wird, wenn die Nachkommen einem nicht vergessen, hin und wieder mal das Grab aufsuchen und Blumen niederlegen, aber das muss man selber erstmal vorleben.
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Platon » Sa 24. Okt 2015, 16:04 hat geschrieben:Kommen Muslime oder allgemein Anders- oder Nichtgläubige eigentlich nach christlicher Lehre in den Himmel? Unterscheiden sich die Strömungen da eigentlich voneinander?
Lehre ist gut - es gibt einen christlichen Lehrer und der hat allen Menschen den Himmel geöffnet, die sich kurz gesagt als gut bezeichnen lassen unabhängig von der Religion. Ich hadere ein wenig mit der Problematik des verlorenen Schafs. .wieviele Kredits soll man einem Sünder geben bevor man ihn aufgeben muss?
Zuletzt geändert von Pit Potter am Sonntag 22. November 2015, 01:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Flat » Mi 28. Okt 2015, 20:13 hat geschrieben:
nein.
1.) wissen wir nicht, was Jesus gesagt hat. Es gibt keine direkten Schriften von ihm. Die Evangelien stammmen alle aus Jahrzehnten nach seinem Tod
2.) steht in den Evangelien nie etwas, was er, der ja selbst Jude war, allen Juden zum Vorwurf gemacht hat
Der Talmud hat meines Erachtens nicht mit katholischen Kirchenrecht zu tun, weil es so etwas im Judentum gar nicht gibt. Dieses hierarchische, bestimmende ist dem Judentum eigentlich völlig fremd (obwohl es immer solche jüdischen Gruppen gab und gint, wo es auftritt, aber das sind Ausnahmen und nicht die Regel)
Das ist sinnloses Gefasel..das ganze AT besteht aus mündlichen Überlieferungen, die Jahrhunderte später aufgeschrieben wurden. Bei Jesus sprechen wir von 1-2 Generationen zwischen Wort und Schrift.
Was ändert das am Inhalt? Gut, die Zerstörung des Tempels hat er wahrscheinlich nicht prophezeit wie es ein Evangelist ihm gerne in den Mund gelegt hat. .so realistisch muß man schon denken, wenn das Evangelium um 70 n.Chr. verfasst wurde..also der Zeit des jüdischen Aufstands.
Zuletzt geändert von Pit Potter am Sonntag 22. November 2015, 01:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Und trotzdem tun das einige und das hat Gründe und zwar in vielen Fällen andere als JFK genannt hat.Fadamo » Sa 21. Nov 2015, 20:42 hat geschrieben:
Welch ein Unfug.
Niemand kommt in den himmel. Alle werden in der erde verbuddelt ,egal ob christ ,moslem oder heide .
Das es noch menschen in diesem jahrhundert gibt, die glauben sie kommen in den himmel ist für mich nicht verständlich.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: Mal eine Frage an die Christen im Forum
Boraiel » So 22. Nov 2015, 02:31 hat geschrieben: Und trotzdem tun das einige und das hat Gründe und zwar in vielen Fällen andere als JFK genannt hat.
Menschen sind sehr schnell beeinflussbar.
Wenn man weg ist aus dem leben, dann ist man weg.
Pasta!
JFK hat es sehr gut beschrieben.
Welche gründe hättest du da noch zu erwähnen ?
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will