Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago » Donnerstag 29. Oktober 2015, 08:39 hat geschrieben: Tatsächlich? Wurde die auch außerhalb Kiews durchgeführt? Donnerwetter.

Also was ist nun mit einem Beleg für deine Behauptung

?
Hatte ich irgendwo gelesen, aber nicht gespeichert. Interessant wäre ja vor allem auch das Ergebnis, weniger die Umfragen oder Erwartungen.
Aber hier fand sich folgender Hinweis:
Eine politische Wiederauferstehung könnte die Vaterlands-Partei von Ex-Ministerpräsidentin Julia Timoschenko feiern, die in Umfragen bei 19 Prozent steht. Die "Batkiwschtschyna", die bei der Parlamentswahl vor einem Jahr auf fünf Prozent abgestürzt war, regiert zwar in der Vier-Parteien-Koalition, profitiert aber vom Verdruss über Poroschenko und Jazenjuk.
http://www.n-tv.de/politik/Die-Ukraine- ... 93581.html
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer » Do 29. Okt 2015, 09:47 hat geschrieben: Hatte ich irgendwo gelesen, aber nicht gespeichert. Interessant wäre ja vor allem auch das Ergebnis, weniger die Umfragen oder Erwartungen.
Aber hier fand sich folgender Hinweis: http://www.n-tv.de/politik/Die-Ukraine- ... 93581.html
Ah ja.
Du schlußfolgerst also auf der Grundlage einer von Herrn Rothenberg bei n-tv vor der Wahl verlauteten Vermutung diesen Satz:
Bei den Kommunalwahlen sollen Timoschenkos Leute wieder zugelegt haben.
Großes Kino. :thumbup:
Keine weiteren Fragen.
Vorerst.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

Darkfire » Do 29. Okt 2015, 09:45 hat geschrieben:

Seite an Seite mit Putin also.
Hast dich mal wieder selbst entlarvt.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » Di 27. Okt 2015, 20:12 hat geschrieben:Premier Jazenjuk sagt auf eine Interview-Frage hin, die Regierung und die Nation sei erfolgreich - niemand hätte ihr die Chance eingeräumt, 18 Monate zu überdauern.

Eine Übersicht:
1. Der ukrainischen Regierung ist es gelungen, von Russland gesteuerte Terroristen abzuschrecken. Dabei ist die Ukraine das einzige Land in Europa, das praktisch mit der Nuklearmacht Russland und seiner Armee kämpft.
2. In der Staatskasse waren anfangs 10.000 Euro, jetzt habe man 5 Milliarden US-Dollar, so Jazenjuk. Gehälter und Pensionen im öffentlichen Dienst sind erstmals erhöht worden.
3. Mit der Polizei-Reform ist es gelungen, die Korruption auf der Straße zu beenden. Die Menschen sind sehr zufrieden mit dieser Reform, die wirklich sichtbar ist. Aber es ist unerlässlich, noch mehr zu tun, vor allem in der Justiz.
4. Der IWF sagt klar, die Reformprozesse laufen gut. Es gab 3 Sparpakete, die härter sind als jene in Griechenland.
Das hier liest sich aber ganz anders:
Seither hat das Parlament zwar Gesetze verabschiedet, die eine Lustration, ein Entfernen von zwielichtigen Beschäftigten aus dem öffentlichen Dienst vorsehen, aber in der Praxis haben sich die Erwartungen der Ukrainer nicht erfüllt. Denn die Bürokratie hat sich nicht gewandelt oder gar verbessert. Vielmehr wurde diese Art der Abrechnung mit der abgelösten Regierung zum politischen Kalkül der neugewählten. Im Ergebnis setzen alte Machtzirkel ihr gewinnträchtiges Spiel unverändert fort.

Hochrangige Beamte aus der Epoche des ehemaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch kehrten als Abgeordnete in die Politik zurück und sichern heute dem neuen Staatsoberhaupt stabile Mehrheiten im Parlament, obschon sie unmittelbar dafür verantwortlich sind, dass sich die Ukraine in so einen erbärmlichen Zustand befindet.

Den politischen Einfluss sichert Geld ab, das öffentlichen Kassen betrügerisch vorenthalten wurde. Denn ehemalige wie noch aktive Spitzenbeamte sind sehr eng mit Großunternehmern verbunden. Sie haben diese Privatunternehmer erst groß gemacht, indem sie ihnen Staatsaufträge zuschanzten.

Auch Präsident Pjotr Poroschenko war und ist ein bekannter Oligarch, der es vorzieht, nicht gegen seine ehemaligen Kollegen zu kämpfen, sondern sich mit ihnen zu arrangieren. Das heißt auch, wer Oligarchen bei ihren Geschäften unterstützt, muss nicht um seinen Job fürchten: Ministeriale nicht die Lustration, Parlamentarier nicht den Verlust des Mandats.
(http://www.deutschlandradiokultur.de/ko ... _id=334760)

Wer sagt so etwas? Irgendein Schreiberling bei Sputnik oder den Deutschen Wirtschaftsnachrichten? Nein. Alexandr Nowikow, Verfassungsrechtler der Uni Charkiw auf Deutschlandradio Kultur anlässlich der jüngsten Kommunalwahlen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

schokoschendrezki » Do 29. Okt 2015, 10:58 hat geschrieben:
Das hier liest sich aber ganz anders:
(http://www.deutschlandradiokultur.de/ko ... _id=334760)

Wer sagt so etwas? Irgendein Schreiberling bei Sputnik oder den Deutschen Wirtschaftsnachrichten? Nein. Alexandr Nowikow, Verfassungsrechtler der Uni Charkiw auf Deutschlandradio Kultur anlässlich der jüngsten Kommunalwahlen.
Wer ist schon ein Verfassungsrechtler mit seiner Meinung gegenüber einem Präsidenten oder einem Premier, die ja bekanntlich immer die Wahrheit sagen? ;)
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

Doktor Schiwago » Do 29. Okt 2015, 11:10 hat geschrieben: Wer ist schon ein Verfassungsrechtler mit seiner Meinung gegenüber einem Präsidenten oder einem Premier, die ja bekanntlich immer die Wahrheit sagen? ;)
Die Verteidiger der ukrainischen Verfassung mal wieder. Die diese Verfassung auch gegen die verteidigen, denen sie gehört. :D :D
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Es geht gar nicht so sehr um Deutungshoheiten sondern um ein wenig mehr Realismus. Auch was die Europäische Union aus Sicht der ukrainischen Bürger anbelangt. Natürlich steht sie im Verständnis ihrer eigenen Mitglieder auch für Demokratie und Menschenrechte. Und gleichzeitig ist sie - besonders in der Außenwirkung - aber ein knallharter Wirtschaftsverbund. Lebte ich in der Ukraine und wollte ich mich für Demokratie, Völkerverständigung und Menschenrechte einsetzen, würde ich eher versuchen, das von Gorbatschow vor gut 25 Jahren entworfene Projekt "Gemeinsames Haus Europa" wiederzubeleben.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

schokoschendrezki » Do 29. Okt 2015, 11:38 hat geschrieben:Es geht gar nicht so sehr um Deutungshoheiten sondern um ein wenig mehr Realismus. Auch was die Europäische Union aus Sicht der ukrainischen Bürger anbelangt. Natürlich steht sie im Verständnis ihrer eigenen Mitglieder auch für Demokratie und Menschenrechte. Und gleichzeitig ist sie - besonders in der Außenwirkung - aber ein knallharter Wirtschaftsverbund. Lebte ich in der Ukraine und wollte ich mich für Demokratie, Völkerverständigung und Menschenrechte einsetzen, würde ich eher versuchen, das von Gorbatschow vor gut 25 Jahren entworfene Projekt "Gemeinsames Haus Europa" wiederzubeleben.
Leider haben wir keinen Gorbatschow mehr, sondern einen Putin. Und der will in diesem Haus der Herr sein, oder es gibt Ärger.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

zollagent » Do 29. Okt 2015, 11:39 hat geschrieben: Leider haben wir keinen Gorbatschow mehr, sondern einen Putin. Und der will in diesem Haus der Herr sein, oder es gibt Ärger.
Wir haben ihn schon noch. Er hat grad wieder ein Buch publiziert. Es liest ihn nur kaum jemand.

Aber noch mal zurück zu den oben verlinkten Artikel aus der Reihe "Politisches Feuilleton": Die Frage ist doch: Wie kann verhindert werden, dass die Maidan-Revolution dasselbe Schicksal erleidet wie die Organgenen Revolutionen zuvor? Dass lediglich die obersten Eliten ausgetauscht werden und das System aber erhalten bleibt.

Die Ukrainer hofften mit dem Euro-Maidan - der Name sagts ja schon - auf eine EU-Perspektive. Die ist erst mal in weite Ferne gerückt. Und nach meinem Kenntnisstand würde mit einer eher kurzfristigen EU-Perspektive folgendes passieren: Die Banken in Westeuropa, allen voran die österreichischen Banken, würden das tun, was sie schon zu Zeiten der Orangenen Revolution taten: Sie würden großzügigst sowohl private als auch öffentliche Kredite ohne jede Sicherheit gewähren. Die Sicherheit wäre die Beitrittsperspektive. Irgendeine europäische Finanzinstitution würde im Ernstfall schon für alle Schulden aufkommen. Kann man das den Einwohnern eines so korrupten Staatswesens eigentlich wünschen? Ein vorprogrammiertes Griechenland hoch fünf?

Eine Positionierung zwischen Europa, Russland und Asien, die dank der geographischen Situation naheliegend ist, klingt für mich weit vernünftiger.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Yossarian »

schokoschendrezki » Do 29. Okt 2015, 12:17 hat geschrieben: Wir haben ihn schon noch. Er hat grad wieder ein Buch publiziert. Es liest ihn nur kaum jemand.

Aber noch mal zurück zu den oben verlinkten Artikel aus der Reihe "Politisches Feuilleton": Die Frage ist doch: Wie kann verhindert werden, dass die Maidan-Revolution dasselbe Schicksal erleidet wie die Organgenen Revolutionen zuvor? Dass lediglich die obersten Eliten ausgetauscht werden und das System aber erhalten bleibt.

Die Ukrainer hofften mit dem Euro-Maidan - der Name sagts ja schon - auf eine EU-Perspektive. Die ist erst mal in weite Ferne gerückt. Und nach meinem Kenntnisstand würde mit einer eher kurzfristigen EU-Perspektive folgendes passieren: Die Banken in Westeuropa, allen voran die österreichischen Banken, würden das tun, was sie schon zu Zeiten der Orangenen Revolution taten: Sie würden großzügigst sowohl private als auch öffentliche Kredite ohne jede Sicherheit gewähren. Die Sicherheit wäre die Beitrittsperspektive. Irgendeine europäische Finanzinstitution würde im Ernstfall schon für alle Schulden aufkommen. Kann man das den Einwohnern eines so korrupten Staatswesens eigentlich wünschen? Ein vorprogrammiertes Griechenland hoch fünf?

Eine Positionierung zwischen Europa, Russland und Asien, die dank der geographischen Situation naheliegend ist, klingt für mich weit vernünftiger.
Im Gegensatz zu Griechenland macht die Ukraine massive Fortschritte.
Oh und sie sind Europa begeistert, sogar bereit für Europa zu sterben wie man leider sehen musste.

Was man den Griechen nicht gerade nachsagen kann, billiger populismus die beiden gleichzusetzen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

schokoschendrezki » Do 29. Okt 2015, 12:17 hat geschrieben: Wir haben ihn schon noch. Er hat grad wieder ein Buch publiziert. Es liest ihn nur kaum jemand.

Aber noch mal zurück zu den oben verlinkten Artikel aus der Reihe "Politisches Feuilleton": Die Frage ist doch: Wie kann verhindert werden, dass die Maidan-Revolution dasselbe Schicksal erleidet wie die Organgenen Revolutionen zuvor? Dass lediglich die obersten Eliten ausgetauscht werden und das System aber erhalten bleibt.

Die Ukrainer hofften mit dem Euro-Maidan - der Name sagts ja schon - auf eine EU-Perspektive. Die ist erst mal in weite Ferne gerückt. Und nach meinem Kenntnisstand würde mit einer eher kurzfristigen EU-Perspektive folgendes passieren: Die Banken in Westeuropa, allen voran die österreichischen Banken, würden das tun, was sie schon zu Zeiten der Orangenen Revolution taten: Sie würden großzügigst sowohl private als auch öffentliche Kredite ohne jede Sicherheit gewähren. Die Sicherheit wäre die Beitrittsperspektive. Irgendeine europäische Finanzinstitution würde im Ernstfall schon für alle Schulden aufkommen. Kann man das den Einwohnern eines so korrupten Staatswesens eigentlich wünschen? Ein vorprogrammiertes Griechenland hoch fünf?

Eine Positionierung zwischen Europa, Russland und Asien, die dank der geographischen Situation naheliegend ist, klingt für mich weit vernünftiger.

Ich denke, hier baust du ein Szenario auf, das deinen Bedenken Rechnung tragen soll. So wirklich ernst kann ich das nicht nehmen. Auch die EU-Perspektive zu Zeiten des Maidan war nicht "kurzfristig". Es sollte ja erst mal ein Assoziations-Abkommen zur Angleichen der Standards geschlossen werden.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Yossarian » Do 29. Okt 2015, 12:32 hat geschrieben:
Im Gegensatz zu Griechenland macht die Ukraine massive Fortschritte.
Oh und sie sind Europa begeistert, sogar bereit für Europa zu sterben wie man leider sehen musste.

Was man den Griechen nicht gerade nachsagen kann, billiger populismus die beiden gleichzusetzen.
Die Ukraine macht eben keineswegs massive Fortschritte. Siehe Artikel weiter oben. Aus meiner Sicht ist bzw. wären an der Schuldenproblematik auch weder allein Griechenland noch die Ukraine und schon gar nicht die Griechen oder die Ukrainer Schuld sondern vor allem das grundsätzlich Verschuldung befördernde System der westlichen Finanzpolitik.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Gauvain »

schokoschendrezki » Do 29. Okt 2015, 11:42 hat geschrieben: Aus meiner Sicht ist bzw. wären an der Schuldenproblematik auch weder allein Griechenland noch die Ukraine und schon gar nicht die Griechen oder die Ukrainer Schuld sondern vor allem das grundsätzlich Verschuldung befördernde System der westlichen Finanzpolitik.
Wieso sollte der Westen schuld an den Problemen der Ukraine sein? Die bestanden schon, als die Ukraine mit dem Westen noch nicht viel zu tun hatte, und sind, soweit nicht selbstverschuldet, eher ein Produkt des ungesunden russischen Einflusses.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Yossarian »

Gauvain » Do 29. Okt 2015, 12:53 hat geschrieben:
Wieso sollte der Westen schuld an den Problemen der Ukraine sein? Die bestanden schon, als die Ukraine mit dem Westen noch nicht viel zu tun hatte, und sind, soweit nicht selbstverschuldet, eher ein Produkt des ungesunden russischen Einflusses.
Tsts, der Westen (alternativ auch nur die Nato bzw. die USA) ist an ALLEM schuld.
Falls noch irgendwo ein Rest verbleibt mit dem sie unmöglich was zu tun haben konnten wars die CIA.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

schokoschendrezki » Do 29. Okt 2015, 12:42 hat geschrieben: Die Ukraine macht eben keineswegs massive Fortschritte. Siehe Artikel weiter oben. Aus meiner Sicht ist bzw. wären an der Schuldenproblematik auch weder allein Griechenland noch die Ukraine und schon gar nicht die Griechen oder die Ukrainer Schuld sondern vor allem das grundsätzlich Verschuldung befördernde System der westlichen Finanzpolitik.
Wer nicht rechnen kann oder will, der hat nun mal Schuld daran, wenn er überschuldet ist. Maßgebend für die Ausgabenpolitik darf nur die Höhe des Einkommens sein, nicht die Höhe der Wünsche. Ganz offenbar ist das politische Bewußtsein mancher von einer zunehmenden Infantilisierung betroffen.
Zuletzt geändert von zollagent am Donnerstag 29. Oktober 2015, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Gauvain » Do 29. Okt 2015, 12:53 hat geschrieben:
Wieso sollte der Westen schuld an den Problemen der Ukraine sein? Die bestanden schon, als die Ukraine mit dem Westen noch nicht viel zu tun hatte, und sind, soweit nicht selbstverschuldet, eher ein Produkt des ungesunden russischen Einflusses.
An den und allen Problemen und nur und allein ohnehin nicht. Davon war gar nicht die Rede.
Handelsblatt hat geschrieben: Im Herbst 2008 stand die Ukraine ebenfalls kurz vor dem Bankrott. Damals trafen sich Timoschenko und Soros heimlich am Flughafen in Kiew. Wenige Tage später gewährte der Internationale Währungsfonds der Ukraine einen Sofortkredit in Höhe von 16,5 Milliarden Dollar. Das Geld wurde damals bis auf vier Milliarden US-Dollar in mehreren Tranchen ausgezahlt, auf die Rückzahlung wartet Washington bis heute.

Auch bei den Russen stehen die Ukrainer tief in der Kreide. Unter anderem hatte der Kreml im Dezember 2013 dem damaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch ein Darlehen über 15 Milliarden Dollar genehmigt. Die ersten drei Milliarden nahm Janukowitsch damals gleich mit nach Kiew.
Soros sprach von der Idee "die Ukraine mit Geld zu überschwemmen". Es ist bekannt, dass auch insbesondere Österreichs Erste und Raiffeisen in der letzten Dekade viele Milliarden an Krediten in der Ukraine vergeben hat.

Ich sehe Staatsschulden wie die von Griechenland und der Ukraine ganz grundsätzlich anders als Privatschulden. Sie sind Ausdruck wirtschaftlicher und dann auch politischer Ungleichgewichte. Schon 2011 hat Helmut Schmidt eindringlich gewarnt: "Unsere Überschüsse sind die Defizite der anderen". Und umgekehrt. Wer Schulden und Kredite vergibt, sichert sich politische Macht. Das gilt in Bezug auf die Ukraine für den Westen ebenso wie für Russland.

In der ukrainischen Zeitung "Kyiv Post" bringt es auf den Punkt: "Mehr als einen Bombenteppich aus Dollars brauchen die ukrainischen Entscheider die Kraft, das Land komplett umzukrempeln.“
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Gauvain »

Yossarian » Do 29. Okt 2015, 12:26 hat geschrieben: Tsts, der Westen (alternativ auch nur die Nato bzw. die USA) ist an ALLEM schuld.
Falls noch irgendwo ein Rest verbleibt mit dem sie unmöglich was zu tun haben konnten wars die CIA.
Ach ja, richtig. Wie konnte ich das nur vergessen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago » Donnerstag 29. Oktober 2015, 08:55 hat geschrieben: Ah ja.
Du schlußfolgerst also auf der Grundlage einer von Herrn Rothenberg bei n-tv vor der Wahl verlauteten Vermutung diesen Satz:

Großes Kino. :thumbup:
Keine weiteren Fragen.
Vorerst.
Nein, wie gesagt, ich hatte irgendwo was gelesen und die Wahl liegt ja bereits in der Vergangenheit. Trotzdem die Formulierung "...soll zugelegt haben...", weil nichts Endgültiges auf dem Tisch liegt. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, ob die "Allukrainische Vaterland" tatsächlich zugelegt hat oder nicht.
Davon unabhängig verwies ein Medienbericht (N-TV) auf Umfragewerte von 19 % und einer möglichen "Wiederauferstehung".
Dr. No fischt also im Pantoffelkino. Maximal. ;)

Grundsätzlich würde ich eine Bestätigung der 4-Parteien-Koalition begrüssen, wobei gegen eine stärkere Gewichtung der "Allukrainischen" absolut nichts spricht - oder spräche.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Donnerstag 29. Oktober 2015, 09:58 hat geschrieben:
Das hier liest sich aber ganz anders:
(http://www.deutschlandradiokultur.de/ko ... _id=334760)

Wer sagt so etwas? Irgendein Schreiberling bei Sputnik oder den Deutschen Wirtschaftsnachrichten? Nein. Alexandr Nowikow, Verfassungsrechtler der Uni Charkiw auf Deutschlandradio Kultur anlässlich der jüngsten Kommunalwahlen.
Der Dozent Nowikow gibt nicht an, welcher Partei er zugeneigt ist und ob er in irgendeiner Weise von der Lustration betroffen ist, meldet sich aber just zum Wahlkampf.

Nun, kritische Stimmen gibt es in Wahlkämpfen immer, ich kann mich nicht erinnern, dass in Deutschland jemals eine Regierung mit 100 % Zustimmung gewählt worden wäre. Jemand vom Oppositionsblock hat vor einiger Zeit auch mal einen regierungskritischen Artikel geschrieben, aber interessanter wäre vielleicht, was die bekannte Menschenrechtsgruppe sagt, die ja ebenfalls in Charkiw ansässig ist und die mit der russischen "Memorial" zusammen gearbeitet hat.

Aber ich denke, wir müssen hier einfach dem ukrainischen Volk vertrauen. Die Menschen im Land haben ja einen ganz anderen Zugang, viel mehr Informationen, sie schauen sich stundenlange Polit-Talks an, die wir hier in DE gar nicht zu sehen bekommen. Für uns werden nur sehr, sehr wenige Reden übersetzt.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

DarkLightbringer » Do 29. Okt 2015, 17:29 hat geschrieben: Der Dozent Nowikow gibt nicht an, welcher Partei er zugeneigt ist und ob er in irgendeiner Weise von der Lustration betroffen ist, meldet sich aber just zum Wahlkampf.

Nun, kritische Stimmen gibt es in Wahlkämpfen immer, ich kann mich nicht erinnern, dass in Deutschland jemals eine Regierung mit 100 % Zustimmung gewählt worden wäre. Jemand vom Oppositionsblock hat vor einiger Zeit auch mal einen regierungskritischen Artikel geschrieben, aber interessanter wäre vielleicht, was die bekannte Menschenrechtsgruppe sagt, die ja ebenfalls in Charkiw ansässig ist und die mit der russischen "Memorial" zusammen gearbeitet hat.

Aber ich denke, wir müssen hier einfach dem ukrainischen Volk vertrauen. Die Menschen im Land haben ja einen ganz anderen Zugang, viel mehr Informationen, sie schauen sich stundenlange Polit-Talks an, die wir hier in DE gar nicht zu sehen bekommen. Für uns werden nur sehr, sehr wenige Reden übersetzt.

Na ja verwundern würde es mich nicht wenn die Menschen in der Ukraine entäuscht wären. Man hat einfach sehr viel schlechte Zeiten gerade und Schuldige sind da immer Politiker.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Cobra9 » Donnerstag 29. Oktober 2015, 17:42 hat geschrieben:
Na ja verwundern würde es mich nicht wenn die Menschen in der Ukraine entäuscht wären. Man hat einfach sehr viel schlechte Zeiten gerade und Schuldige sind da immer Politiker.
In Kiew bleibt die Präsidentenpartei voraussichtlich stärkste Kraft, aber warten wir doch erstmal die Auszählung und Auswertung ab, bevor über Stimmungen und Motive des Wählers zu spekulieren ist.

Die Kommunalwahlen gelten als Stimmungsbarometer, man sollte sie aber auch nicht überbewerten.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

DarkLightbringer » Do 29. Okt 2015, 19:14 hat geschrieben: In Kiew bleibt die Präsidentenpartei voraussichtlich stärkste Kraft, aber warten wir doch erstmal die Auszählung und Auswertung ab, bevor über Stimmungen und Motive des Wählers zu spekulieren ist.

Die Kommunalwahlen gelten als Stimmungsbarometer, man sollte sie aber auch nicht überbewerten.
Ich geh von mir aus. Mir würde die Lage in der Ukraine auch nicht gefallen, aber mit dem Wissen WER da noch einen gewaltigen Teil der Schuld hat.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » Do 29. Okt 2015, 17:29 hat geschrieben: Der Dozent Nowikow gibt nicht an, welcher Partei er zugeneigt ist und ob er in irgendeiner Weise von der Lustration betroffen ist, meldet sich aber just zum Wahlkampf.
Das wäre aber auch 'n Ding, wenn das Recht auf Meinungsäußerungen mit der Pflicht zur Bekenntnis politischer Gesinnung verknüpft wäre ...
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

schokoschendrezki » Do 29. Okt 2015, 22:10 hat geschrieben: Das wäre aber auch 'n Ding, wenn das Recht auf Meinungsäußerungen mit der Pflicht zur Bekenntnis politischer Gesinnung verknüpft wäre ...
Das wäre Diktatur
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Yossarian »

Ein ukrainisches Munitionsdepot wurde laut uasc angegriffen, liegt nörlich der lpr und in der Nähe der russischen Grenze
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

schokoschendrezki » Do 29. Okt 2015, 22:10 hat geschrieben: Das wäre aber auch 'n Ding, wenn das Recht auf Meinungsäußerungen mit der Pflicht zur Bekenntnis politischer Gesinnung verknüpft wäre ...
Wer an einem Wahlkampf teilnehmen will, sollte seine politische Gesinnung aber sehr wohl deutlich machen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Die Summe finde ich fast zu wenig:
Die Summe ist gigantisch: Mehr als 40 Milliarden Euro fordert die Ukraine angeblich von der russischen Regierung. Kiew habe Moskau angeboten, bis zum 29. Oktober einer „Schuldenumstrukturierung zuzustimmen“, berichtet der Propagandasender "Russia Today". Das Geld würde dann mit den im Vergleich zu dieser Summe mickrig wirkendenden drei Milliarden Euro verrechnet, die die Ukraine Russland schuldet.

http://www.huffingtonpost.de/2015/10/15 ... 01326.html
Die Forderung ist absolut gerechtfertigt. Russland muss mal anfangen den Schadensersatz zu leisten. Aber gut wie Russland unter Putin sowas macht kennen wir ja.....
Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Cobra9 » Fr 30. Okt 2015, 12:27 hat geschrieben:Die Summe finde ich fast zu wenig:


Die Forderung ist absolut gerechtfertigt. Russland muss mal anfangen den Schadensersatz zu leisten. Aber gut wie Russland unter Putin sowas macht kennen wir ja.....
Und weiß man auch, warum die Ukraine ihren Anspruch plötzlich von 1 Billion auf 40 Mrd Dollar verringert hat?
Aus Liebe zu Putin, zur "großen russischen Seele" oder zu "Mascha und der Bär"?
Nein, weiß man nicht?
Wie schade.

Man weiß aber noch mehr nicht, wie es aussieht:
Eine Sprecherin des ukrainischen Außenministeriums äußerte sich auf Anfrage der „Huffington Post“ nicht dazu, ob der Bericht stimme.
:D :D :D
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

DS
Und weiß man auch, warum die Ukraine ihren Anspruch plötzlich von 1 Billion auf 40 Mrd Dollar verringert hat?
Aus Liebe zu Putin, zur "großen russischen Seele" oder zu "Mascha und der Bär"?
Nein, weiß man nicht?
Wie schade.
Reine Herzensgüte der Ukraine :D
Man weiß aber noch mehr nicht, wie es aussieht:

:D :D :D

Doch weiss man und wenn Du schon was liest dann richtig. Reicht Dir dein Haussender RT auch als Quelle ?
UPDATE 19.05 Uhr: Die Seite "Russia Today" hatte zunächst gemeldet, die Ukraine fordere mehr als eine Billiarde Dollar Entschädigung. Inzwischen hat sie diese Angabe geändert. Die Ukraine fordere offiziell eine Billiarde Griwna, umgerechnet mehr als 40 Milliarden Euro.

http://www.huffingtonpost.de/2015/10/15 ... 01326.html

The Ukrainian Cabinet's press service has stepped in for the PM and said he was meaning hryvnia. One trillion hryvnia is equivalent to $46 billion.

The Kremlin was surprised by Kiev's demand.

"Crimea is the territory of the Russian Federation. Donbass is the territory of Ukraine. How did they get that one trillion? It is not clear," Russian Presidential Press Secretary Dmitry Peskov told TASS. He added that if Ukraine doesn't repay its $3 billion debt in full, Moscow will declare it in default

In June 2014, Yatsenyuk said Kiev would demand one trillion Ukrainian hryvnia ($90 billion at the time) from Russia. Since then, the Ukrainian currency has dropped almost 50 percent.

https://www.rt.com/business/318730-ukra ... le-russia/


Kiew, den 23. September /Ukrinform/. Die Ukraine wird durch internationale Gerichte von Russland Entschädigung für die Annexion der Krim und die Besetzung der Gebiete von Donbass fordern. Die Entschädigungssumme solle mehr als 50 Milliarden Dollar betragen.

Das erklärte der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin in einem TV-Programm.

http://www.ukrinform.de/rubric-politik/ ... nbass.html
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » Do 29. Okt 2015, 19:14 hat geschrieben: In Kiew bleibt die Präsidentenpartei voraussichtlich stärkste Kraft, aber warten wir doch erstmal die Auszählung und Auswertung ab, bevor über Stimmungen und Motive des Wählers zu spekulieren ist.
Nicht zuletzt weil hinter den wenigen Figuren an der Spitze des "Block Petro Poroschenko" eine ganze Menge Leute des Ancien Régime stehen:
Kyiv Post hat geschrieben: Return of old power
The other main outcome of the election was a rise in support for the parties of former allies of disgraced former President Viktor Yanukovych.

Yanukovych’s Party of Regions had a majority in the parliament and was Ukraine’s strongest political force until February 2014, when its leader fled the country, ousted by the EuroMaidan Revolution, and the party collapsed practically in a day.

Most of its members left the party – but not politics. They joined other parties and created new ones. Two of these new parties, Vidrodzhennya (Revival) and Nash Kray (Our Land), created in 2014 and 2015, have now won hundreds of seats in city and oblast councils.

An analysis of the party lists in 11 oblasts published before the election by lawmaker Andriy Levus shows that the two parties together have 159 former Party of Regions members. However, the Bloc of Poroshenko has the most politicians from the old regime now in its ranks – 120, according to the analysis.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Donnerstag 29. Oktober 2015, 21:10 hat geschrieben: Das wäre aber auch 'n Ding, wenn das Recht auf Meinungsäußerungen mit der Pflicht zur Bekenntnis politischer Gesinnung verknüpft wäre ...
Natürlich, wer Wahlkampf macht, braucht seine Absichten oder Verbindungen nicht zu offenbaren, aber zum sportlichen Ausgleich gehört das Recht des Wählers, sich Fragen zu stellen oder durch Journalisten Fragen stellen zu lassen. Natürlich besteht aber kein Anspruch auf Aufklärung. ;)
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Freitag 30. Oktober 2015, 13:06 hat geschrieben: Nicht zuletzt weil hinter den wenigen Figuren an der Spitze des "Block Petro Poroschenko" eine ganze Menge Leute des Ancien Régime stehen:
Nun, das wäre doch vielleicht sogar die bessere Idee aus Sicht des russ. Regimes gewesen - statt auf Krieg auf Restauration zu setzen. Denn die jetzige "Revolution der Würde" trägt im Gegensatz zur früheren Orangenen Revolution eindeutig auch patriotische Züge. Diese Revolution folgt einer langen Tradition von Protestbewegungen, beginnend mit der "Revolution auf Granit", aber sie ist möglicherweise die erste, die unumkehrbar ist.

Der ukrainische Wähler kann Zeitung lesen, stundenlange Debatten verfolgen und sich ein Urteil bilden. Opposition und Kritik gehört dazu. Er kann sich auch anhören, was die vier Parteien der tragenden Koalition zu sagen haben.
Dies bedeutet, die ukrainische Demokratie ist weiter auf dem Vormarsch, was ja auch eine Art von Ruhm ist und zudem bis weit jenseits der Grenzen abstrahlt.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

schokoschendrezki » Freitag 30. Oktober 2015, 13:06 hat geschrieben: Nicht zuletzt weil hinter den wenigen Figuren an der Spitze des "Block Petro Poroschenko" eine ganze Menge Leute des Ancien Régime stehen:
DarkLightbringer hat geschrieben: Nun, das wäre doch vielleicht sogar die bessere Idee aus Sicht des russ. Regimes gewesen - statt auf Krieg auf Restauration zu setzen. Denn die jetzige "Revolution der Würde" trägt im Gegensatz zur früheren Orangenen Revolution eindeutig auch patriotische Züge.
Über dieses Eingeständnis bin ich jetzt aber einigermaßen baff. Dass nämlich die Entwicklung in der Ukraine nur die formal ein wenig demokratischere und zivilisatorischere Variante ein- und derselben Hinwendung zu Patriotismus sei wie die in ebenjenem wieder christlich-orthodoxem Russland, der Türkei, Ungarn , jüngst auch wieder in Polen usw.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Freitag 30. Oktober 2015, 19:58 hat geschrieben:
Über dieses Eingeständnis bin ich jetzt aber einigermaßen baff. Dass nämlich die Entwicklung in der Ukraine nur die formal ein wenig demokratischere und zivilisatorischere Variante ein- und derselben Hinwendung zu Patriotismus sei wie die in ebenjenem wieder christlich-orthodoxem Russland, der Türkei, Ungarn , jüngst auch wieder in Polen usw.
Das ist missverstanden. Gemeint war, dass der Krieg hinsichtlich moskowitischer Absichten kontraproduktiv sein könnte.

Der ukrainische Revolutionspatriotismus weist verschiedene Komponenten auf, darunter ein sozialer, progressiver Aspekt sowie ein neues historisches Bewußtsein. Die Situation in anderen Ländern ist eine völlig andere.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki » Fr 30. Okt 2015, 19:58 hat geschrieben:
Über dieses Eingeständnis bin ich jetzt aber einigermaßen baff. Dass nämlich die Entwicklung in der Ukraine nur die formal ein wenig demokratischere und zivilisatorischere Variante ein- und derselben Hinwendung zu Patriotismus sei wie die in ebenjenem wieder christlich-orthodoxem Russland, der Türkei, Ungarn , jüngst auch wieder in Polen usw.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Kommunalwahlen

Staatschef Poroschenko dankte dem Volk für die Wahl. Die Revanche der nicht-demokratischen Kräfte sei misslungen, so der Präsident. Der Rubicon sei überschritten, eine Rückkehr zur Vergangenheit nicht mehr möglich.

Diese Ausdrucksweisen haben schon etwas für sich. ;)

Quelle: Radio Ukraine International
http://www.nrcu.gov.ua/de/schedule/play ... ID=1029562
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Alexyessin »

DarkLightbringer » Sa 31. Okt 2015, 11:37 hat geschrieben:Kommunalwahlen

Staatschef Poroschenko dankte dem Volk für die Wahl. Die Revanche der nicht-demokratischen Kräfte sei misslungen, so der Präsident. Der Rubicon sei überschritten, eine Rückkehr zur Vergangenheit nicht mehr möglich.

Diese Ausdrucksweisen haben schon etwas für sich. ;)

Quelle: Radio Ukraine International
http://www.nrcu.gov.ua/de/schedule/play ... ID=1029562
Der Ausdruck hat eine gewisse Ironie
es wurde die römische Republik abgeschafft. Er hätte lieber ein anderes Beispiel nehmen sollen
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von von Grimm »

Offenbar hat die Ukraine die Wasserversorgung nach Lugansk unterbrochen.
Nachdem Aushungern nicht funktionierte, versucht man es jetzt mit Verdursten lassen.
Das ist einfach arm. :dead:
Die OSZE hat Kiew aufgefordert, die Wasserversorgung wieder aufzunehmen.

http://de.sputniknews.com/politik/20151 ... asser.html
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

von Grimm » So 1. Nov 2015, 11:25 hat geschrieben:Offenbar hat die Ukraine die Wasserversorgung nach Lugansk unterbrochen.
Nachdem Aushungern nicht funktionierte, versucht man es jetzt mit Verdursten lassen.
Das ist einfach arm. :dead:
Die OSZE hat Kiew aufgefordert, die Wasserversorgung wieder aufzunehmen.

http://de.sputniknews.com/politik/20151 ... asser.html
Was ist dein Problem ? Die Moral ? Die Moral sehe ich hier bei einem Konflikt intern bei Mir. Wir haben A einen Konflikt wo die Sepas doch so gerne eigenständig sein wollen mit allen Folgen. Ist doch deren Aussage. B aber sagt mir das die Ukraine keinerleich Verpflichtung hat ein Rebellengebilde zu versorgen. Warum ? Die Sepas töten ukr. Soldaten, Polizisten und Bürger um ihre Freiheit zu kriegen. Ergo für die Ukraine der Feind. Die Blockade war lange klar angesagt inkl. der Drohung was passieren wird langfristig. Die Sepas haben bis dato keinerlei Anstalten gemacht aber ihre "Unabhängkeit" auch auf der Infrastruktur umzusetzen. Offen ich verstehe die Ukraine. Die Sepas sind für die Versorgung der Bevölkerung zuständig und sind so stolz auf ihre Unabhängigkeit. Dann aber ganz.

Rechtlich hat die Ukraine sich nichts vorzuwerfen. Die Sepas sind als Besatzer für die Versorgung der Zivilisten in ihrem Besatzungs-Gebiet zuständig. Ohne Wenn und Aber. Aber ich bin mir sicher wenn die Sepas für die Lieferung von Gas, Wasser usw. einen ausreichenden Preis zahlen würden könnte man die Ukraine oder Russland dazu bewegen eine Lieferung ins Auge zu fassen. Moralisch kannst Du sagen das ist gemein was die Ukraine macht, aber auch die Sepas haben die Lage dazu geschaffen das die Aktion notwendig wurde. Viel Spass wer nun Schuld hat.
Bleibt die Zivilbevölkerung im besetzten Gebiet, so ist sie auch weiterhin so geschützt, wie dies auf den vorhergehenden Seiten dargestellt wurde (Art. 47 GA IV). Die feindliche Macht ist dazu verpflichtet, die Bevölkerung mit Lebens- und Arzneimitteln zu versorgen (Art. 55 I GA IV) und das Gesundheitswesen in diesem Gebiet aufrechtzuerhalten (Art. 56 I GA IV; 14 ZP I).

http://www.drk.de/ueber-uns/auftrag/hum ... tzung.html
Nachtrag:

Russland ist der Auslöser für die Probleme eigentlich. Unter Putin agiert Russland sehr agressiv. Für diesen Staat gibt es jetzt nichts Wichtigeres, als die Grenzen des alten Imperiums wieder herzustellen. Wenigstens zum Schein um die Russen im Land ruigzustellen. Gegenüber der Ukraine ist Russland ein tatsächlicher Aggressor, gegenüber Europa ein potenzieller Agressor. Wäre schön wenn sowas anders gäbe
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Humwawa »

Cobra9 » So 1. Nov 2015, 13:31 hat geschrieben:Die Sepas sind für die Versorgung der Bevölkerung zuständig und sind so stolz auf ihre Unabhängigkeit. Dann aber ganz.
Dann soll auch die Ukraine ihre Ansprueche auf das von den Separatisten gehaltene Gebiet aufgeben. Aber ganz!

Ich bin sicher, Putin wird gerne einspringen, um die Bevoelkerung zu versorgen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

Humwawa » So 1. Nov 2015, 13:58 hat geschrieben: Dann soll auch die Ukraine ihre Ansprueche auf das von den Separatisten gehaltene Gebiet aufgeben. Aber ganz!

Ich bin sicher, Putin wird gerne einspringen, um die Bevoelkerung zu versorgen.
NEIN die jetzige Kiewer Junta sollte das eben NICHT tun, um selber zu überleben aber auch zur Wiederherstellung des inneren Friedens, es gibt andere, bessere, Optionen.

Russland springt permanent humanitär für Kiew in der Ostukraine ein schließt allerdings kategorisch einen Anschluß der Ostukraine an die russische Föderation aus.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Humwawa » So 1. Nov 2015, 14:58 hat geschrieben: Dann soll auch die Ukraine ihre Ansprueche auf das von den Separatisten gehaltene Gebiet aufgeben. Aber ganz!

Ich bin sicher, Putin wird gerne einspringen, um die Bevoelkerung zu versorgen.
Die Aussagen aus Russland sind nicht eindeutig. Aber die Tendenz geht eher zu Nein was die Sepas Gebiete mit der Angliederung an Russland angeht. Also sind die Sepas in der Pflicht die Bevölkerung zu versorgen. Ergibt sich rein rechtlich aus den üblichen Vorschriften. Hör mir auch auch jeder mit der Moral auf bitte. Beide Seiten haben Dinge getan wo keiner hier Stolz zeigen sollte. Das aber die Ukraine einen Gegner nicht mehr beliefert mit Lebensmitteln ( auch Wasser ) , Strom usw. war angekündigt. Dann liegt es am neuen Besatzer für die Versorgung zu sorgen. Was ihr verlangt ist das die Ukraine hier Opfer bringt für den Gegner. Also soll die Ukraine einen Gegner versorgen wo seinen Soldaten tötet und Zivilisten ? Bischen zynisch auch. Es steht den Zivilisten wo nicht in den Sepa Gebieten frei das Gebiet zu verlassen, sagt das IRK.

Ja die Einstellung der Versorgung für die Sepa Gebiete trifft mit Sicherheit die normalen Leute am schlimmsten, aber wie oben geschrieben ist die Ukraine nicht mehr für die Sache zuständig. Die Sepas hätten längst vorhandene Infrastruktur ausbauen, reparieren und neue Brunnen anlegen können. Oh Verzeihung es war wichtiger Krieg zu führen.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Sonntag 1. November 2015, 15:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

robro43 » So 1. Nov 2015, 15:55 hat geschrieben:
NEIN die jetzige Kiewer Junta sollte das eben NICHT tun, um selber zu überleben aber auch zur Wiederherstellung des inneren Friedens, es gibt andere, bessere, Optionen.

Russland springt permanent humanitär für Kiew in der Ostukraine ein schließt allerdings kategorisch einen Anschluß der Ostukraine an die russische Föderation aus.
Russland hat den Konflikt befeuert, also kann es sich an der Lösung beteiligen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

Cobra9 » So 1. Nov 2015, 15:09 hat geschrieben:
Die Aussagen aus Russland sind nicht eindeutig. Aber die Tendenz geht eher zu Nein was die Sepas Gebiete mit der Angliederung an Russland angeht. Also sind die Sepas in der Pflicht die Bevölkerung zu versorgen. Ergibt sich rein rechtlich aus den üblichen Vorschriften. Hör mir auch auch jeder mit der Moral auf bitte. Beide Seiten haben Dinge getan wo keiner hier Stolz zeigen sollte. Das aber die Ukraine einen Gegner nicht mehr beliefert mit Lebensmitteln ( auch Wasser ) , Strom usw. war angekündigt. Dann liegt es am neuen Besatzer für die Versorgung zu sorgen. Was ihr verlangt ist das die Ukraine hier Opfer bringt für den Gegner. Also soll die Ukraine einen Gegner versorgen wo seinen Soldaten tötet und Zivilisten ? Bischen zynisch auch. Es steht den Zivilisten wo nicht in den Sepa Gebieten frei das Gebiet zu verlassen, sagt das IRK.

Ja die Einstellung der Versorgung für die Sepa Gebiete trifft mit Sicherheit die normalen Leute am schlimmsten, aber wie oben geschrieben ist die Ukraine nicht mehr für die Sache zuständig. Die Sepas hätten längst vorhandene Infrastruktur ausbauen, reparieren und neue Brunnen anlegen können. Oh Verzeihung es war wichtiger Krieg zu führen.
Du beharrst also darauf das es gerechtfertigt ist den Menschen in der Ukraine das Trinkwasser abzustellen entgegen der OSZE die Kiew auffordert den Wasserhahn mit Trinkwasser wieder aufzudrehen, also vorhandene Versorgungsleitungen zu aktivieren wozu Kiew sich auch vertraglich verpflichtet hat obwohl es dafür gar keines Vertrages bedurfte, es ist ein Verstoß gegen das Menschenrecht dem gegenüber Du hier Verständnis zeigst. Kiew zahlt den Menschen auch ihre Renten nicht aus, alles ok, nur weil diese sich nicht dem Putsch in der Ukraine anschließen wollten ?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Provokateur »

So sehr ich menschlich auch deine Empörung nachempfinden kann - die Ostukraine ist besetzt. Auch wenn es von den Russen ständig dementiert wird, dürfte spätestens seit dem Auftauchen der TOS-1 klar sein, dass Rusland hier die Fäden zieht.

Der Besatzer hat nun einmal die Pflicht, die Bevölkerung zu versorgen. So steht es im HVR. Damit ist Russland in der Pflicht.

Das hilft natürlich den Menschen nicht. Aber Gesetz ist nun einmal nicht immer Gerechtigkeit.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

robro43 » So 1. Nov 2015, 16:46 hat geschrieben:
Du beharrst also darauf das es gerechtfertigt ist den Menschen in der Ukraine das Trinkwasser abzustellen entgegen der OSZE die Kiew auffordert den Wasserhahn mit Trinkwasser wieder aufzudrehen, also vorhandene Versorgungsleitungen zu aktivieren wozu Kiew sich auch vertraglich verpflichtet hat obwohl es dafür gar keines Vertrages bedurfte, es ist ein Verstoß gegen das Menschenrecht dem gegenüber Du hier Verständnis zeigst. Kiew zahlt den Menschen auch ihre Renten nicht aus, alles ok, nur weil diese sich nicht dem Putsch in der Ukraine anschließen wollten ?
Es gibt keinen Vertrag zwischen der Ukraine und den Sepas das eine Belieferung vereinbart. Wenn Du bitte Minsk2 meinst mit dem Vertrag bist Du schief gewickelt. Aber ich lerne gerne dazu. Also welchen Vertrag meinst Du den bitte ? Mit dem Ausscheiden aus der Ukraine haben die Sepas jegliche Verträge einseitig gebrochen. Menschenrechte sind nicht gebrochen durch die Ukraine. Also behaupte keinen Mist. Ich hab den Kernpunkt gennant wo rechtlich gilt. Genfer Abkommen - DRK als Beispiel. Wenn Dir die Stadwerke wegen Nichtzahlung Wasser, Strom und Gas abstellen ist das auch rechtlich völlig okay in den meisten Fällen. Erzähl doch da mal was von Menschenrechten. Vor allem im Einklang mit den Genfer Abkommen. Ups....Sache des Besatzers. Weisste es ist keinem Kriegsgegner zumutbar den Gegner zu versorgen. Wo hörts dann auf ? Wasser, Gas und Strom....Munition aber nicht oder was ?

Vergiss das. Die Sepas müssen das Gebiet unter ihrer Besatzung ausreichend versorgen oder die NGOS usw. wieder ihre Arbeit machen lassen. Dazu auch eben die Wasserlieferung bezahlen. Wenn die Sepas eine ordentliche Liefervereinbarung aushandeln bsp. mit der Ukraine gegen Cash. Investieren die Sepas einige Millionen weniger in Waffen. Das es keine Fairness gibt gegenüber normalen Menschen sehe ich allgemein ein was einen Krieg betrifft. Aber haben die Sepas sooooo human gehandelt ? Nö.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

Provokateur » So 1. Nov 2015, 15:58 hat geschrieben:So sehr ich menschlich auch deine Empörung nachempfinden kann - die Ostukraine ist besetzt. Auch wenn es von den Russen ständig dementiert wird, dürfte spätestens seit dem Auftauchen der TOS-1 klar sein, dass Rusland hier die Fäden zieht.

Der Besatzer hat nun einmal die Pflicht, die Bevölkerung zu versorgen. So steht es im HVR. Damit ist Russland in der Pflicht.

Das hilft natürlich den Menschen nicht. Aber Gesetz ist nun einmal nicht immer Gerechtigkeit.
Die OSZE fordert Kiew also entgegen bestehender Gesetze auf die Blockade gegen die Versorgung der Bevölkerung der Ostukraine mit Trinkwasser zu beendenden. Mit dieser Blockade verstößt Kiew eindeutig gegen Menschenrecht und in Verbindung zu diesem stehende Gesetze und nun zu den dem Menschenrecht untergeordneten Rechten: Es gibt schlicht und ergreifend keinen "Besatzer" der abtrünnigen Gebiete, es wurde jedenfalls keiner rechtsverbindlich festgestellt, oder hat die OSZE einen
in den von ihr kontrollierten Gebieten gefunden ? Das Cobra und viele andere einen gefunden haben ist nicht weiter verwunderlich, den Weihnachtsmann kann man auch alle Jahre wieder "finden", aber
der leugnet vermutlich auch dreist der echte zu sein.

Hetze, Verunglimpfung nach §5-1 entfernt
Zuletzt geändert von Cobra9 am Sonntag 1. November 2015, 17:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Lüg bitte nicht. Die OSZE fordert gar nix offiziell. Auf den Sites der OSZE ist davon nicht im Ansatz die Rede und alles was die OSZE aufnahm zum Thema :

The “head” of the village “council” in “LPR”-controlled Metalist (6km north of Luhansk) told the SMM that they do not have mains water supply as the transformer at the water pump in “LPR”-controlled Raivka (16km north-west of Luhansk) - damaged by shelling on 27 August 2015 - has been removed for repair. Residents rely on water supplied by tankers, according to him.
31 October 2015
http://www.osce.org/ukraine-smm/196136


In den Vortagen ist GAR nix drin und die OSZE widerspricht den Darstellungen russ. Medien. Ups. Die OSZE verweist darauf das die Infrastuktur schon ewig ein Problem darstellt wie im Moment. Siehe sowas:

http://www.osce.org/ukraine-smm/177611




Erspar uns deine falsche Auslegung der Menschenrechte weil die OSZE gar nix bestätigt und die Darstellung falsch ist laut OSZE. Im überigen sind die Menschenrechte usw. genau geregelt. Blockaden sind legetim wenn die Regeln eingehalten wurden. Die OSZE hat nichts gegenteiliges mitgeteilt aktuell. Oder zeig mir doch die offizielle Erklärung der OSZE auf ihrer HP von heute.



Erfunde Meldungen bleiben erfunden, Menschenrechte falsch auszulegen trotz Rat ist einfach nur deine Meinung. Besatzer ist zuständig für die Versorgung der Gebiete. Ende
Zuletzt geändert von Cobra9 am Sonntag 1. November 2015, 17:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

Cobra9 » So 1. Nov 2015, 16:25 hat geschrieben:
Es gibt keinen Vertrag zwischen der Ukraine und den Sepas das eine Belieferung vereinbart. Wenn Du bitte Minsk2 meinst mit dem Vertrag bist Du schief gewickelt. Aber ich lerne gerne dazu. Also welchen Vertrag meinst Du den bitte ? Mit dem Ausscheiden aus der Ukraine haben die Sepas jegliche Verträge einseitig gebrochen. Menschenrechte sind nicht gebrochen durch die Ukraine. Also behaupte keinen Mist. Ich hab den Kernpunkt gennant wo rechtlich gilt. Genfer Abkommen - DRK als Beispiel. Wenn Dir die Stadwerke wegen Nichtzahlung Wasser, Strom und Gas abstellen ist das auch rechtlich völlig okay in den meisten Fällen. Erzähl doch da mal was von Menschenrechten. Vor allem im Einklang mit den Genfer Abkommen. Ups....Sache des Besatzers. Weisste es ist keinem Kriegsgegner zumutbar den Gegner zu versorgen. Wo hörts dann auf ? Wasser, Gas und Strom....Munition aber nicht oder was ?

Vergiss das. Die Sepas müssen das Gebiet unter ihrer Besatzung ausreichend versorgen oder die NGOS usw. wieder ihre Arbeit machen lassen. Dazu auch eben die Wasserlieferung bezahlen. Wenn die Sepas eine ordentliche Liefervereinbarung aushandeln bsp. mit der Ukraine gegen Cash. Investieren die Sepas einige Millionen weniger in Waffen. Das es keine Fairness gibt gegenüber normalen Menschen sehe ich allgemein ein was einen Krieg betrifft. Aber haben die Sepas sooooo human gehandelt ? Nö.
Es geht der OSZE nicht um die Bezahlung des Trinkwassers sondern alleine um Aufhebung der Blockade durch Kiew.

Wohlgemerkt die OSZE fordert die Aufhebung dieser Blockade aber anscheinend ja zu Unrecht wie Du hier per Rechtskonstruktion nachzuweisen bemüht bist.

Die Versorgung mit Trinkwasser ist sehr wohl ein Menschenrecht und auch russische Ethnien fallen
unter dieses Recht !!

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Ausse ... _node.html
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

robro43 » So 1. Nov 2015, 18:10 hat geschrieben:
Es geht der OSZE nicht um die Bezahlung des Trinkwassers sondern alleine um Aufhebung der Blockade durch Kiew.

Wohlgemerkt die OSZE fordert die Aufhebung dieser Blockade aber anscheinend ja zu Unrecht wie Du hier per Rechtskonstruktion nachzuweisen bemüht bist.

Die Versorgung mit Trinkwasser ist sehr wohl ein Menschenrecht und auch russische Ethnien fallen
unter dieses Recht !!

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Ausse ... _node.html
In ganz einfachen Worten.Ja es ist die Pflicht des Besatzers die Versorgung sicherzustellen. Ansprüche kannst Du da geltend machen auch mit den Menschenrechten, nicht bei der Ukraine. Die Ukraine hat keine Kontrolle über die Sepa Gebiete, diese haben die Besatzer. Ergo Genfer Abkommen gülitg. Soll ich das nochmals einstellen ?
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