ich schrieb im Thread "Systementwicklung wohin?":
....... ich finde das, was VW (und sehr wahrscheinlich auch andere vielleicht sogar die meisten Autobauer) mit seinen bewussten Manipulationen gemacht hat, ist durchaus im Kontext zu meinen Thesen in Bezug auf die Globalisierung der Wirtschaft, und dabei fehlenden, global agierenden und wirksamen Regulativen dieses Systems zu sehen.Falk7 » So 23. Aug 2015, 21:51 hat geschrieben:
............Wenn wir alleine die Globalisierung einmal nicht nur von den Vorteilen her betrachten, sondern von der eigentlich dringend notwendigen Betrachtung der Gefahren, die davon ausgehen, dann müssen wir als erstes über die Dominoeffekte sprechen.
Wie im Rausch nutzen diejenigen die es sich als erste leisten können sofort jedwede neue Vernetzungsmöglichkeit und jedwede mögliche Okkupation kompletter neuer Wirtschaftsnetze und wirtschaftlicher Machtpositionen. Es ist ein völlig normaler und logischer Automatismus und keine Verschwörung gegen die Menschheit! Die damit jedoch erreichten Dimensionen an Macht (!) in zunächst einzelnen Segmenten, schaffen leider gleichzeitig den Hintergrund an Macht für die damit auch möglichen Manipulationen der Gesellschaft durch diese neuen weltweit agierenden "Okkupanten" im Sinne von Steuerung zum Wohle der jeweiligen eigenen Ökonomie. Wir werden weiter und weiter und tiefer und tiefer daran gewöhnt werden. Die unumkehrbaren Manipulationen der Bereichsokkupanten werden zunehmen.
Dieses ist das Domino-Wachstum!
Die Dominokatastrophe ist jedoch ebenfalls nicht zu unterschätzen. Wenn Okkupanten eines Bereichs dafür gesorgt haben, dass sie logischer Weise Ihre Konkurrenz im Wesentlichen vom Markt verdrängt haben oder die letzten Konkurrenten Ihr gemeinsames Interesse erkennen, dann braucht es in diesem System in dieser Entwicklung nur einen einzigen grundlegenden Fehler oder einen unvorhergesehenen negativen Außen-Faktor der das gesamte Bereichssystem direkt weltweit zum Einstürzen bringt.
Hier hat ein weltführender Konzern in unglaublich hohem Maße gegen politische (gesellschaftlich gewünschte und national gesetzlich beschlossene) Direktiven und Gesetze bewusst verstoßen, um höhere Gewinne, stärkere Marktpositionen zu erzielen.
So etwas geschieht nur unter dem derzeitigen System des "ökonomischen Drucks", dem nun mal jeder Mensch und jeder Konzern ausgesetzt ist. Es zählt ausschließlich das individuelle Gewinnen und Gewinne. Das möglichst große schwarze Plus unter dem eigenen individuellen Saldenstrich.
Die Größe des dabei handelnden Konzerns ist ein Wachstumseffekt der Globalisierung. Die Größe des damit einhergehenden Schadens für die Erderwärmung und Luftverschmutzung ist ebenfalls damit ein Effekt der Globalisierung. Die Größe des Schadens für den Arbeitsmarkt und die nationale Wirtschaft könnte mit etwas negativem Ausgang des Ganzen einen Dominoeffekt nach sich ziehen.
VW ist nur "einer von Hunderten" von uns derart bereits lange manipulierenden Konzernen und global vernetzt agierenden "Ökonomischen Giga-Zellen" und wurde jetzt erwischt. Nicht weil es zum Glück ja politische Regulative für solche Fehler und solches Fehlverhalten gibt, sondern weil es wohl national gerade in die rein ökonomischen Interessen passte. Mal schnell während der IAA die Konkurrenz in die Schranken weisen. VW und Herr Winterkorn wird jetzt als Vorzeigemodell einer funtionierenden wirtschaftlichen Kontrolle und des Erfolges des Gesamtsystems "geschlachtet".... und weiter geht´s!
Voraussichtlich sind aber doch sämtliche Daten der weltweit agierenden Automobilkonzerne in dieser oder anderer Art manipuliert, hin zu besseren Werten. Morgen wird es eine Veröffentlichung der Autobild geben, in der angeblich noch schlimmere Ungereimtheiten und Fehlangaben zu den Daten bestimmter BMW- Diesel Motoren aufgedeckt werden sollen.
Es besteht doch von Seiten der Konzerne keinerlei Interesse an dem vorhandenen gesellschaftlichen Verlangen nach weniger umweltschädlichen Motoren. Die Ökonomie spiegelt leider nicht die Interessen der Gesellschaft wieder und nur selten treffen sich beide! Und wenn manipulieren einfacher und billiger ist, als Entwickeln, dann wäre jeder Ökonom do ch dumm, wenn er sich nicht fürs Manipulieren entscheiden würde!
Mir kann definitiv niemand erzählen, dass Herr Winterkorn sich in seinem eigenen Konzern derart "hinters Licht" führen ließ. Welcher Bereichsleiter soll hier den Mut gehabt haben, eine derartige Verschwörung zu inszenieren, um ggf. selber erfolgreicher da zu stehen. Davon müssen mehr als nur einer gewusst haben, es muss eine lange Planung dazu gegeben haben und natürlich entsprechende Entwicklungsarbeit..... und die haben alle "dicht gehalten", so dass der Boss da oben blos nichts erfährt? ... kaum glaubhaft (!). "Blue Motion Technologie" nannte sich der Schwindel, von dem niemand gewusst haben soll, den jahrelang technisch ja niemand hinterfragt haben soll. Niemand auf der Welt kam jemals auf die Idee, die Fahrzeuge auch außerhalb des Labors , des Test- und Prüfstandes zu testen?... Wer soll das Glauben?
Die Vermutung liegt nahe, dass diejenigen, die es wussten, einfach schwiegen oder zum Schweigen verdammt wurden, weil es eigentlich alle so machen und weil jeder seine eigenen ökonomischen Manipulationen und Erfolge im Sinn hatte. So war es bei der Kernkraft, bei der Bankenkrise... alle wussten und wissen es, alle machten und machen weiter mit.
Ich empfehle folgenden Link aufzurufen und nachzulesen, was dort insbesondere zu besagtem VW-Passat geschrieben steht... er verführt mit neuestem Wissen schon zum Schmunzeln und liest sich jetzt teilweise wie echtes Kabarett:
http://www.vw-zentrum-os.de/fileadmin/c ... logies.pdf
Der ökonomische Druck wird immer und ständig wachsend und weiter ein solches Handeln in wachsendem auslösen. Und es hat noch nicht mal richtig begonnen. Es wird viel heftiger werden und viel bösartiger in den Folgen!!! Das einzige was diese "Enthüllung" jetzt auslösen wird, ist ggf. noch vorsichtiger und besser im Manipulieren zu sein und sich nicht erwischen zu lassen... zumindest so lange bis diese ökonomischen Konzernkonstruktionen die Gesetze endlich selber machen dürfen.
Soll ich also jetzt wieder ruhig schlafen gehen, lächeln , glauben, dass alles in Ordnung ist und die bestehenden Regulative greifen, glauben dass nicht doch noch WESENTLICH üblere und größere Manipulationen schon längst stattfinden ......und warum sollte diese ständig wachsende Entwicklung enden?
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Soweit ein paar schnelle, bestimmt auch emotional geführte, Gedanken. Nicht alles passt im oben Geschriebenen zu 100% zusammen und nicht alles darin ist kritiklos schlüssig, aber tendenziell sehe ich es so.
Gäbe es ein weltweites Regulativ, dass national übergeordnet die Globalisierung der Welt reguliert indem es die tatsächlichen Bedürfnisse und Interessen der Gesellschaft vertritt und diese als einzige grundlegende Vorgabe in Gesetzen beschließt, diese Regeln dann neutral kontrolliert und ggf. aber auch exekutiv durchsetzt, bräuchte kein Konzern der Welt mehr "Angst" vor ökonomischen Nachteilen haben.
Es bräuchte auch keine einzige Regierung eines einzelnen nationalen Staates mehr die Augen vor derartigen Handeln verschließen, oder sich den Lobyisten beugen, weil alle gemeinsame gleichen Vorgaben hätten, die auf dem gesellschaftlichem Wohl und nicht auf dem ökonomischem Wohl einzelner Konzerne beruhen würden.
Wir könnten endlich beschießen und durchsetzen, dass Luft, Wasser, Bodenschätze Allgemeingut der Weltbevölkerung sind.
Wir könnten einen Weltbildungsstandard beschließen, der endlich umgesetzt wird.
Wir könnten medizinische Versorgung als Recht für jeden umsetzen.
Wir könnten sofort ohne ökonomische Nachteile zu erfahren, gemeinsam die gesamte Welt umrüsten auf lokale alternative Energien. Diese Aufgabe könnten genau die Konzerne übernehmen, die bis jetzt mit der Energieversorgung von Elektrizität bis Ölförderung bereits beschäftigt sind. Diese Aufgabe wäre gigantisch groß und sie können in reguliertem Wettbewerb zueinander diese Aufgabe erfüllen.
Wir könnten ein Dach über dem Kopf, einen Wasseranschluss, eine Toilette, Bett ein Stuhl und eine Kochgelegenheit, Grundnahrung und Grundkleidung als Recht für jeden einführen. Neue Kaufkraft, neues Wachstum, neue Produktivität und neues wissenschaftliches Potential würde wachsen.
Wir könnten in Frieden leben, denn Kriege zwischen Nationen würde es nicht mehr geben. Wir könnten so viele Potentiale nutzen. Wir könnten so vieles...tun es aber nicht, weil wir an überholten nationalen freien Regierungen und den vermeintlich freien globalen Märkten festhalten. Weil wir glauben, dass dieses alte System, das einzig wahre und richtige sei, weil es ja so frei und so wahnsinnig effektiv sei... ist es nicht! Es ist unfrei und uneffektiv.
Wir könnten so vieles, wenn wir nicht weiter mit den egomanen Züge nationaler Interessen die tatsächlich effektive Nutzung der Globalisierung verhindern. Die Globalisierung ist nicht mehr zurückzudrehen! Sie ist gut! Ihre Technologie und Vernetzungsmöglichkeit hat definitiv unglaubliche Potentiale für die Weltgesellschaft! Aber sie muss endlich reguliert werden durch eine globalisierte Legislative, Judikative und Executive. Wenn wir das nicht schaffen, dann wird globalisiert privates Geld und Marktposition Einzelner zukünftig unser Leben bestimmen und deutlich mächtiger als jede nationale Regierung.
Ich glaube nicht, dass eine "Weltregierung" noch weltweit wählbar wäre. Es gäbe die gleichen manipulierten nationalen Interessen und die gleichen manipulativen Mechanismen der Stärke, die eine Weltregierung dann zusammensetzen würde. Schell, Mansanto, und Familie Rothschild würden dann wieder mit am Tisch sitzen.
Die heutige Schwäche von demokratischen Wahlen zu einem politischen Führertum ist, dass sie nicht faktischen und notwendigen Dingen folgen, sondern opportunen psychologischen Mechanismen folgen. Wer mir am meisten bietet, bekommt meine Stimme.
Welcher zur Wahl stehende Politiker würde schon gewählt, wenn er tatsächlich mit Wahrheiten und Notwendigkeiten für sich werben würde.
Des Weiteren ist die Mehrheit der Weltbevölkerung relativ ungebildet und die Beurteilungsfähigkeit notwendiger wissenschaftlicher Belange, entzieht sich sogar wohl den Meisten von uns Menschen.
Der Handlungsspielraum solcher Führer und einer solchen Institution muss von der Neutralität und der eigenen Verpflichtung gegenüber dem Wohl der Gesellschaft als maßgeblichem Entscheidungskriterium bestimmt sein. Dann dürfen sie aber nicht gewählt sein! Denn das würde Ihren Handlungsspielraum manipulieren.
Ein berufener "Rat der Weisen", - fernab der heutigen Politiker - könnte eine mögliche Lösung sein. Ein Gremium wissenschaftlich versierter Menschen, planerisch herausragender Menschen, neutraler Referenten und Berater, die auf das Wohl der Menschheit schwören und sich einzig und alleine diesem verbunden fühlen und nur diesem gegenüber Rechenschaft ablegen müssen.... vielleicht wäre dieses eine Lösung.
Regionale demokratische Wahlen und, den grundlegenden Gesetzen der Weltregierung untergeordnete, Befugnisse in der 3-Gewaltenteilung sollten nach wie vor aufrecht erhalten bleiben, müssten es auch, um regionalen Anforderungen entsprechende verbindliche Entscheidungen und Reaktionen treffen zu können.
Was würde ein solches Gremium aber wohl beschließen? Würde es unsere individuelle persönliche Freiheit beschneiden? Ich denke nicht, das wäre unlogisch, weil gegen das Wohl der Gesellschaft.
Würde es Privatbesitz, oder Reichtum verbieten. Auch das wäre unlogisch. Da dieses für uns Individuen in der Gesellschaft der grundlegende Anreiz für Leistung ist, für den ich derzeit keinen auch noch so entfernt möglichen Ersatz sehe.
Vielleicht würde es in den Märkten aber global notwendige Grenzen setzen, Monopole und ausufernde Machtstellungen sowie ausufernden Reichtum einzelner verhindern (.....kein Mensch auf der Welt braucht Milliarden und Billionen auch nicht als Anreiz einen Konzern aufzubauen, zu führen etc. !), für einen deutlich effektiveren und gerechteren Wachstum der Weltwirtschaft sorgen.
Die nationalen Ameen dieser Welt würden vielleicht sofort aufgelöst und in eine völlig durchmischte englischsprachige Armee verwandelt. Somit könnte sie sofort keinen nationalen Interessen mehr dienen, weil sie gemischt aus Menschen aus 197 Ländern besteht. Diese Armee könnte gegen Terrorismus gezielt vorgehen und in Katastrophenfällen organisiert vor Ort helfen. Sie könnte im Übergang aktive Aufbauarbeit in den dritte Welt Ländern leisten. Die Militärausgaben und damit auch die Arbeitsplätze, die Rüstungskonzerne könnten zum größten Anteil Step by Step dorthin umgelenkt werden, später reduziert werden. Alleine dieses Potential würde der Weltgesellschaft einen ungeheuren Anschub geben, ohne dass jemand darunter etwas einbüßen würde.
Alle nationalen Regierungen müssten sich hierzu im Wissen um den Gesamtnutzen und auch den Nutzen für den derzeit noch nationalen einzelnen Staat darüber einig sein, dass sie sich diesem Gremium unterwerfen. Der mittelfristige und vor allem langfristige Nutzen für jedes Individuum ist nicht nur absehbar sondern vor allem auch von der Mehrheit wählbar! Wir könnten daher weltweit national selbstbestimmte Wahlen zu einem solchen Konzept durchführen. Wir haben ja auch Europa mit einem eigenem Parlament gewählt, das an den Grenzen seiner Befugnisse und der Verlogenheit seiner tatsächlichen Gründungsargumente - zumindest als wirklich gelungenes Beispiel - schon scheitern musste. Warum sollen wir nicht daraus lernen und uns in freien Wahlen für die Welt entscheiden und für einen "weisen Rat" mit deutlich größeren Befugnissen.
Das ist alles weit weg und sehr abstrakt. Manche mögen meinen es sei utopisch. Egal was es ist: Ich denke es ist längst notwendig!... sonst ist es irgendwann zu spät dazu.
LG vom Falk