Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

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JJazzGold
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von JJazzGold »

Brimborium » So 26. Jul 2015, 09:40 hat geschrieben: Er soll sich eine Managerin zum Paaren suchen, dann hat er das nicht nötig.
Dann macht er sich am besten mal zügig auf die Suche nach seiner Managerin.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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epona
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von epona »

Deutschland » So 26. Jul 2015, 09:31 hat geschrieben:


Was hat man dann von seinen Kindern? Wenn die so früh raus müssen dann legt man sie doch gewiss um 19:00 wieder schlafen?!
Arbeiten Sie etwa 12h Schichten oder wie erklären Sie das?
Wohl eher Teilzeit und den Rest des Tages keinen Bock auf´s Kind!!!?
Immer Vollzeit.
Wer ein wenig nachdenkt erkennt, dass nach dem Wecken Duschen, ankleiden und Frühstück kommt ;) dann noch Anfahrt zur Kita ca. 20 Min., dann in die Gegenrichtung zur Arbeitstelle ca. 1 Std. Anfahrt. Retour können sie sich selbst erklären?

Grundsätzlich geht es nicht um die Dauer die man/frau mit Kindern verbringt, es geht darum wie intensiv man/frau diese Zeit nutzt.

Was macht denn ein Mamilein-allein-zuhaus? Die füttert Kind, putzt die Wohnung, geht shoppen und beobachtet Kind auf dem Spielplatz. Das können Erzieherinnen und Erzieher auch und zwar besser.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Maria »

Checkpointe » So 26. Jul 2015, 00:26 hat geschrieben: Wie stellst du dir das denn vor? Die Mutter reisst ihr Kind morgens um 6 aus dem Schlaf, fährt es schnell zur Kita und holt es dann abends um 17:00 nach Feierabend wieder ab? Und das mindestens an 5 Tagen die Woche? Findest du das wirklich erstrebenswert für Mütter und Kinder? Ich glaube nicht, dass es viele Mütter gibt, die so leben wollen.
Auch wenn du es dir nicht vorstellen willst - es gibt nicht nur die Wünsche der Arbeitgeber, Frauen schnell wieder verfügbar zu haben oder egoistische Mütter, die keine Lust haben, sich wirklich um den Nachwuchs zu kümmern, auch entwicklungspsychologische Gründe sprechen dafür, Kinder von Anfang an als soziale Wesen und nicht nur als einzige Lebensaufgabe der Mutter (wozu es ganz schnell wird, wenn Berufschancen wegbrechen) aufwachsen zu lassen.

Die Uni Dresden hat eine Studie zum Thema "Was hält Kinder seelisch gesund" erstellt und kommt zu dem Ergebnis, dass Kinder aller Schichten von einem frühen Kita-Besuch profitieren

http://kjp-dresden.de/de/alle-pressemit ... d-22072015
Interview Zeitschrift Stern hat geschrieben: Stern
Professor Roessner, was konnen Eltern für ihr Kleinkind tun, damit es psychisch stark wird?
Roessner
Ganz einfach: es in eine Kripee schicken. Ein früher Betreuungsbeginn hält Kinderseelen gesund und stabil. Das haben wir in unserer Untersuchung unter 4.000 Kindern im Einschulungsalter in Dresdnen heruasgefunden. Kleinkinder profitieren während der ersten zwei Lebensjahre enorm vom Besuch einer Kindertageseinrichtung
Stern
Viele Eltern haben Angst, dass das frühe Loslösen von zu Hause nur für Überforderung und Stress sorgt.
Roessner
Unsere Daten sagen genau das Gegenteil: bei den Jungen und Mädchen, die erst mit drei oder vier Jahren in die Kindertagesstätte kamen, war die Wahrscheinlichkeit für psychische Auffälligkeiten wie Hyperaktivität, emotionale Defizite oder Probleme mit Gleichaltrigen doppelt so hoch.
Stern
Profitieren nicht nur die Kinder aus sozial schwachen, eher bildungsfernen Haushalten, die zu Hause zu wenig Anregungen bekommen?
Roessner
Nein, der positive Effekt war in allen sozialen Schichten messbar - bei Kindern von Alleinerziehenden genauso wie in sogenannten heilen Familien, bei Müttern und Vätern mit Abitur genauso wie bei Eltern ohne abgeschlossene Ausbildung
....

Stern
Ihre Ergebnisse stehen im Gegensatz zur Aussage vieler Entwicklungspsychologen, für die eine sichere Bindung an die Eltern an erster Stelle steht
Roessner
Es hängt aber nicht von der bloßen Zeit ab, die die Eltern mit ihren Kindern verbringen, ob eine Bindung gut ist oder nicht. Für eine gute Bindung müssen sie nicht 24 Stunden um ihr Kind kreisen und jeden Schritt kontrollieren
Stern
Wie erklären sie sich den positiven Effekt von Krippen und Kitas
Roessner
Sie sind der moderne Ersatz für Großfamilien und intaktes Dorfleben. Sie vermitteln eine feste Struktur, geben Sicherheit und ein Gefühl der Gemeinschaft. Dort wird zusammen gegessen, gesungen, getanzt. All das, was in modernen Familien in der Hektik des Alltags oft zu kurz kommt.

Und: Kinder brauchen Kinder, Sie müssen zusammen spielen, toben, und streiten. Sich austesten, untereinander Kräfte messen. Sie müssen die Chance bekommen, sich mit Gleichaltrigen auseinanderzusetzen. Das können Eltern heutzutage, die ja auch immer älter werden, selbst mit bestem Willen nicht alleine leisten. Schon gar nicht, wenn sie ein Einzelkind haben.

....
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Gilmoregirl »

Deutschland » So 26. Jul 2015, 08:31 hat geschrieben:


Was hat man dann von seinen Kindern? Wenn die so früh raus müssen dann legt man sie doch gewiss um 19:00 wieder schlafen?!
Arbeiten Sie etwa 12h Schichten oder wie erklären Sie das?
Wohl eher Teilzeit und den Rest des Tages keinen Bock auf´s Kind!!!?
Wenn man sein Kind um 6 Uhr weckt, es duscht, anzieht und mit ihm frühstückt, ist es etwa zwischen 7 und 7.30 Uhr in der Kita. Dann kommt der Arbeitsweg...lassen wir ihn relativ kurz sein. der Dienst beginnt um 8 Uhr...macht bei einem Vollzeitjob Dienst bis 16.30 Uhr, gibts auch noch ne Frühstückspause, sind wir bei 16.45 Uhr. Heimweg/schnell nochein paar Sachen einkaufen...da kommt man schon hin. Kinder haben idR einen längeren "Arbeits"-tag als ihre Eltern.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Gilmoregirl »

@Maria

Genau das beobahte ich seit nun über 30 Jahren im Beruf.

Ich wette aber, dass es mindestens 10 Gegendartellungen zu diesem Bericht gibt und einige Befürworter der 3jährigen Bindungspflicht ans Mutter"tier" diese auch heraus kramen.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Brimborium »

JJazzGold » So 26. Jul 2015, 10:38 hat geschrieben:
Dann macht er sich am besten mal zügig auf die Suche nach seiner Managerin.
Eine Beamtin des höheren Dienstes reicht dafür auch. Da schon lange Frauenquote im ÖD herrscht, ist das Angebot sehr hoch. ;)
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von JJazzGold »

Brimborium » So 26. Jul 2015, 12:11 hat geschrieben:Eine Beamtin des höheren Dienstes reicht dafür auch. Da schon lange Frauenquote im ÖD herrscht, ist das Angebot sehr hoch. ;)
Na, wenn das Angebot so hoch ist, dann hat sich die Forderung, Frauen mögen sich "nach unten paaren", doch erledigt. Oder wollen diese Frauen das dann doch nicht in geeigneter Menge?
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Brimborium »

JJazzGold » So 26. Jul 2015, 12:15 hat geschrieben:
Na, wenn das Angebot so hoch ist, dann hat sich die Forderung, Frauen mögen sich "nach unten paaren", doch erledigt. Oder wollen diese Frauen das dann doch nicht in geeigneter Menge?
Diese Frauen suchen sich nur selten einen brotlosen Künstler.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von JJazzGold »

Brimborium » So 26. Jul 2015, 12:27 hat geschrieben: Diese Frauen suchen sich nur selten einen brotlosen Künstler.
Dann wird sich der Künstler wohl einen Mäzen suchen müssen, statt einer reichen Ehefrau.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Brimborium »

JJazzGold » So 26. Jul 2015, 13:12 hat geschrieben:
Dann wird sich der Künstler wohl einen Mäzen suchen müssen, statt einer reichen Ehefrau.
Oder die Frau muss damit leben, dass sie mehr zuhause bleibt und nicht dauernd rumjammern.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von epona »

Brimborium » So 26. Jul 2015, 13:21 hat geschrieben: Oder die Frau muss damit leben, dass sie mehr zuhause bleibt und nicht dauernd rumjammern.
Oder altbackene Männlein bleiben allein ;)
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Brimborium »

Muss ja kein Nachteil sein.
;)
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von JJazzGold »

Brimborium » So 26. Jul 2015, 13:21 hat geschrieben: Oder die Frau muss damit leben, dass sie mehr zuhause bleibt und nicht dauernd rumjammern.
Oder der brotlose Künstler sucht sich eine Arbeitsstelle, statt zu jammern, dass sich für ihn keine reiche Frau interessiert und ihm das Zuhausebleiben finanziert.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Checkpointe »

Gilmoregirl » So 26. Jul 2015, 10:20 hat geschrieben: Wenn man sein Kind um 6 Uhr weckt, es duscht, anzieht und mit ihm frühstückt, ist es etwa zwischen 7 und 7.30 Uhr in der Kita. Dann kommt der Arbeitsweg...lassen wir ihn relativ kurz sein. der Dienst beginnt um 8 Uhr...macht bei einem Vollzeitjob Dienst bis 16.30 Uhr, gibts auch noch ne Frühstückspause, sind wir bei 16.45 Uhr. Heimweg/schnell nochein paar Sachen einkaufen...da kommt man schon hin. Kinder haben idR einen längeren "Arbeits"-tag als ihre Eltern.
Und die Kinder finden das gut? Eine 50-Stunden Woche ab dem 12. Lebensmonat?

Aus Sicht der Eltern verstehe ich auch die Motivation nicht sich überhaupt Kinder anzuschaffen. Da kaufe ich mir doch lieber einen Goldhamster. Den brauche ich auch nur früh morgens vor der Arbeit eben füttern und frisches Wasser geben und spät abends wenn ich nach Hause komme sehe ich nochmal schnell nach dem rechten und das wars.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Checkpointe »

Gilmoregirl » So 26. Jul 2015, 10:26 hat geschrieben:@Maria

Genau das beobahte ich seit nun über 30 Jahren im Beruf.

Ich wette aber, dass es mindestens 10 Gegendartellungen zu diesem Bericht gibt und einige Befürworter der 3jährigen Bindungspflicht ans Mutter"tier" diese auch heraus kramen.
Naja man findet ja zu jedem Thema 20 Studien, die das Thema positiv beurteilen und 20 andere Studien, die das Thema negativ beurteilen. Und alle Studien erheben für sich den Anspruch absolut wissenschaftlich und korrekt zu sein. Ich denke da ist schon offensichtlich, dass Wissenschaftlichkeit oft missbraucht wird um Meinungen zu beeinflussen und Stimmungen zu machen.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von epona »

Checkpointe » So 26. Jul 2015, 14:33 hat geschrieben:
Und die Kinder finden das gut? Eine 50-Stunden Woche ab dem 12. Lebensmonat?

Aus Sicht der Eltern verstehe ich auch die Motivation nicht sich überhaupt Kinder anzuschaffen. Da kaufe ich mir doch lieber einen Goldhamster. Den brauche ich auch nur früh morgens vor der Arbeit eben füttern und frisches Wasser geben und spät abends wenn ich nach Hause komme sehe ich nochmal schnell nach dem rechten und das wars.
ab der vierten Woche ;)
Geht problemlos.
Und du, kauf dir eine Goldhamsterin, die bleibt zeit ihres Lebens daheim.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von epona »

Brimborium » So 26. Jul 2015, 13:45 hat geschrieben:Muss ja kein Nachteil sein.
;)
Für Frau sicher nicht, die kann auf diese Männer verzichten. :D
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Brimborium »

epona » So 26. Jul 2015, 14:41 hat geschrieben:
Für Frau sicher nicht, die kann auf diese Männer verzichten. :D
Wenn ich mir den Jahrgang meines Vaters so anschau,
dann sind unter dem letzten halben Dutzend noch Lebenden
seiner Schulfreunde immer noch die einzig beiden, ledig gebliebenen Männer.
:D
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Dark Angel »

Checkpointe » So 26. Jul 2015, 00:26 hat geschrieben: Elternzeit gibt es 3 Jahre und in der Zeit besteht der Arbeitsvertrag fort und der Mutter darf nicht gekündigt werden, wenn sie in dieser Zeit zuhause bleibt.
Während der Elternzeit darf einer Erwerbstätigkeit nachgegangen werden, wenn diese 30 Wochenstunden nicht übersteigt.
Checkpointe » So 26. Jul 2015, 00:26 hat geschrieben:In den neuen Bundesländern wurden 2010 48% der Kinder unter 3 Jahren in Kitas betreut, aber nur 20% der Mütter dieser Kinder waren Vollzeit erwerbstätig. Das heisst doch, dass mehr als die Hälfte aller Mütter, die ihre Kinder unter 3 in eine Kita schicken trotzdem nicht Vollzeit erwerbstätig sind.
Ich habe Dir doch erklärt, dass Frauen i.d.R. gar NICHT Vollzeit arbeiten KÖNNEN, weil die Öffnungszeiten der Kitas, das gar nicht zulassen. Wenn die Kita von 7:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet hat, kann Frau mx. 7 Stunden arbeiten und das IST Teilzeit!
Checkpointe » So 26. Jul 2015, 00:26 hat geschrieben:Wie stellst du dir das denn vor? Die Mutter reisst ihr Kind morgens um 6 aus dem Schlaf, fährt es schnell zur Kita und holt es dann abends um 17:00 nach Feierabend wieder ab? Und das mindestens an 5 Tagen die Woche? Findest du das wirklich erstrebenswert für Mütter und Kinder? Ich glaube nicht, dass es viele Mütter gibt, die so leben wollen.
Genau SO läuft das!
Kita öffnet i.d.R 7:00 Uhr und berufstätige Frau bringt ihr Kind zu dieser Zeit in die Kita und muss es bis 16:00 Uhr wieder abgehlt haben, weil die Kita dann schließt. Kind gewöhnt sich sehr schnell daran. Zumal die meisten Kinder eh sehr früh - zwischen 6:00 Uhr und 7:00 Uhr ausgeschlafen haben. Ich sehe da keinerlei Probleme!
Zeit mit den Kindern kann man NACH den Kita-Aufenthalt und am Wochenende verbringen - dann halt etwas intensiver und man muss das bisschen organisieren. Ist durchaus machbar und der Beziehung/Bindung des Kindes zu seinen Eltern/an seine Eltern - BEIDE Eltern - schadet das in keiner Art und Weise, ganz im Gegenteil. Solche Kinder sind sehr viel selbständiger, weil sie nicht alles von Mama vor den A**** getragen und/oder hinterher geräumt kriegen, sondern auch selbst etwas machen müssen und vor allem auch DÜRFEN. Solche Kinder sind dann mächtig stolz auf ihre Leistung, wenn sie Mama oder Papa beim Tisch decken geholfen haben - weil sie das selber wollten und vor allem auch durften oder wenn sie ihr Spielzeug selber aufgeräumt haben. In der Kita machen die das nämlich auch.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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epona
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von epona »

Brimborium » So 26. Jul 2015, 15:35 hat geschrieben: Wenn ich mir den Jahrgang meines Vaters so anschau,
dann sind unter dem letzten halben Dutzend noch Lebenden
seiner Schulfreunde immer noch die einzig beiden, ledig gebliebenen Männer.
:D
Toll!
Was wolltest du jetzt damit sagen?
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Brimborium »

epona » So 26. Jul 2015, 15:41 hat geschrieben:
Toll!
Was wolltest du jetzt damit sagen?
Ich wollte Dir nur kontern.
;)
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epona
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von epona »

Brimborium » So 26. Jul 2015, 15:43 hat geschrieben: Ich wollte Dir nur kontern.
;)
Nicht getroffen :s
Was wolltest du nun sagen?
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Gilmoregirl »

Checkpointe » So 26. Jul 2015, 13:33 hat geschrieben:
Und die Kinder finden das gut? Eine 50-Stunden Woche ab dem 12. Lebensmonat?

Aus Sicht der Eltern verstehe ich auch die Motivation nicht sich überhaupt Kinder anzuschaffen. Da kaufe ich mir doch lieber einen Goldhamster. Den brauche ich auch nur früh morgens vor der Arbeit eben füttern und frisches Wasser geben und spät abends wenn ich nach Hause komme sehe ich nochmal schnell nach dem rechten und das wars.
Ich habe sogar einige Anmeldungen mit 55 Wochenstunden.
Ich bin mir sicher, dass in vielen Fällen die Eltern ein schlechtes Gewissen haben, aber manchmal erfordern die Lebensumstände solche Entscheidungen.
Aber wie es hier schon geschrieben stand: es ist nicht die Anzahl der Stunden, die man mit seinem Kind verbringt, sondern wie man die knappe Zeit intensiv nutzt.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Dingo »

Checkpointe » So 26. Jul 2015, 14:33 hat geschrieben:
Und die Kinder finden das gut? Eine 50-Stunden Woche ab dem 12. Lebensmonat?

Aus Sicht der Eltern verstehe ich auch die Motivation nicht sich überhaupt Kinder anzuschaffen. Da kaufe ich mir doch lieber einen Goldhamster. Den brauche ich auch nur früh morgens vor der Arbeit eben füttern und frisches Wasser geben und spät abends wenn ich nach Hause komme sehe ich nochmal schnell nach dem rechten und das wars.
Empfinden die Kinder das als "50-Stunden-Woche"? Oder verbringen sie diese Zeit nicht hauptsächlich mit Spielen mit anderen Kindern, also mit Spaß?
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Sollten weiterführende Links auf Seiten, die ich verlinke, zu Inhalten führen, die als Gewaltaufruf verstanden werden könnten, so mache ich mir diese ausdrücklich nicht zu eigen.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Gilmoregirl »

Dingo » So 26. Jul 2015, 15:46 hat geschrieben:Empfinden die Kinder das als "50-Stunden-Woche"? Oder verbringen sie diese Zeit nicht hauptsächlich mit Spielen mit anderen Kindern, also mit Spaß?

Spurlos geht die Zeit auch nicht an den Kindern vorbei. Deshalb sind sie nach gewisser Zeit auch erledigt und brauchen eine Auszeit---ebenso wie wir Erwachsenen.
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Milady de Winter
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Milady de Winter »

Ich war nur halbtags im Kindergarten, wie viele Kinder in meinem Umfeld. Allerdings waren die meisten vormittags, ich nachmittags. Das war zeitweise blöd.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Umetarek »

Milady de Winter » So 26. Jul 2015, 15:59 hat geschrieben:Ich war nur halbtags im Kindergarten, wie viele Kinder in meinem Umfeld. Allerdings waren die meisten vormittags, ich nachmittags. Das war zeitweise blöd.
Kindergarten war aber erst ab 4 Jahren, oder?
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Brimborium »

epona » So 26. Jul 2015, 15:45 hat geschrieben:
Nicht getroffen :s
Was wolltest du nun sagen?
HAst Du die Botschaft wirklich nicht verstanden?
:?:
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von epona »

Brimborium » So 26. Jul 2015, 17:58 hat geschrieben: HAst Du die Botschaft wirklich nicht verstanden?
:?:
Rede einfach Klartext ;)
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Brimborium »

Das habe ich.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von epona »

Brimborium » So 26. Jul 2015, 18:28 hat geschrieben:Das habe ich.
:D :D :D
Okay, wenn du es nicht besser kannst. :rolleyes:
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Milady de Winter »

Umetarek » So 26. Jul 2015, 17:51 hat geschrieben: Kindergarten war aber erst ab 4 Jahren, oder?
Bei uns ab 3, ich kam aber erst mit 4 rein. Ich hatte das große Glück, dass meine Omi bei uns lebte. So konnte meine Mutter auch 8 Wochen nach meiner Geburt wieder Vollzeit arbeiten. Sie wäre sehr gerne etwas länger zuhause geblieben, aber wir konnten nicht auf das 2. Gehalt verzichten. Dennoch verbrachte sie jede freie Minute mit mir, was zur Folge hatte, das ich kaum vor 9 Uhr abends ins Bett kam. Hat mir aber in keinster Weise geschadet. Im Gegenteil. Hier ging ganz klar Qualität vor Quantität.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Checkpointe »

Milady de Winter » So 26. Jul 2015, 17:40 hat geschrieben: Bei uns ab 3, ich kam aber erst mit 4 rein. Ich hatte das große Glück, dass meine Omi bei uns lebte. So konnte meine Mutter auch 8 Wochen nach meiner Geburt wieder Vollzeit arbeiten. Sie wäre sehr gerne etwas länger zuhause geblieben, aber wir konnten nicht auf das 2. Gehalt verzichten. Dennoch verbrachte sie jede freie Minute mit mir, was zur Folge hatte, das ich kaum vor 9 Uhr abends ins Bett kam. Hat mir aber in keinster Weise geschadet. Im Gegenteil. Hier ging ganz klar Qualität vor Quantität.
Ich musste auch mit 4 in den Kindergarten, aus leider finanziellen Gründen, meine Mutter musste halbtags arbeiten gehen. Ob ich in den Kindergarten wollte war gar nicht gefragt, ich musste und war dort sehr unglücklich. Zum Glück waren die finanziellen Zwänge dann irgendwann wieder vorbei und ich konnte meine Mutter dann oft überreden, morgens nicht in den Kindergarten zu müssen.

Zum Glück musste ich auch nur halbtags in den Kindergarten, sonst hätte ich meine Mutter ja fast gar nicht mehr gesehen und ein familiäres Zusammenleben wäre gar nicht mehr vorhanden gewesen.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Brimborium »

epona » So 26. Jul 2015, 18:33 hat geschrieben: :D :D :D
Okay, wenn du es nicht besser kannst. :rolleyes:
Warum wirst Du dauernd persönlich?
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Dingo »

Ich war ab vier den ganzen Tag im Kindergarten, nach der Einschulung dann nachmittags, bis ich irgendwann in der zweiten Klasse keinen Bock mehr hatte und stattdessen Schlüsselkind wurde. Mir war gar nicht bewußt, daß ich deswegen kein familiäres Zusammenleben hatte. Das ging meiner Erinnerung nach erst flöten, als meine Eltern sich trennten und mein Vater 300 km weit weg zog. Und da war es m. E. ein Glück, daß meine Mutter zu dem Zeitpunkt schon einen Vollzeitjob hatte, so daß wir finanziell auch ohne meinen Vater ganz gut klarkamen.
Ich bin ein Flüchtlingskind.

Sollten weiterführende Links auf Seiten, die ich verlinke, zu Inhalten führen, die als Gewaltaufruf verstanden werden könnten, so mache ich mir diese ausdrücklich nicht zu eigen.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Maria »

Checkpointe » So 26. Jul 2015, 13:37 hat geschrieben:
Naja man findet ja zu jedem Thema 20 Studien, die das Thema positiv beurteilen und 20 andere Studien, die das Thema negativ beurteilen. Und alle Studien erheben für sich den Anspruch absolut wissenschaftlich und korrekt zu sein. Ich denke da ist schon offensichtlich, dass Wissenschaftlichkeit oft missbraucht wird um Meinungen zu beeinflussen und Stimmungen zu machen.
...nur dass der Leiter dieser Studie nicht im weltfremden Forschungsturm sitzt, sondern jeden Tag mit praktischen Fällen konfrontiert wird

Professor Veit Roessner - Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Dresden
https://www.uniklinikum-dresden.de/de/d ... titute/kjp

Nur mal zur Klarstellung: ich zweifele das Recht eines Elternpaares und seine gut überlegten Gründe, die ersten Jahre ihr Kind selbst zu betreuen, nicht an. Was ich aber anzweifele, ist der gleichzeitige Anspruch, das "Einzig Richtige" zu tun. Veilleicht ist es für ihr Kind sogar das einzig Richtige, vielleicht auch nicht - man muss sich als Mutter und Vater entscheiden und dann dazu stehen.

Nur diese fast religiöse Verklärung eines "natürlichen" Familienbildes (das im übrigen so "natürlich" nie war) ist mir mehr als suspekt.
Zuletzt geändert von Maria am Sonntag 26. Juli 2015, 21:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

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Umetarek » So 26. Jul 2015, 17:51 hat geschrieben: Kindergarten war aber erst ab 4 Jahren, oder?
Bei uns war das damals nach 3 Jahren, aber, soweit ich mich erinnere, war auch jedes Kind im Kindergarten. Vermutlich wurde das so organisiert, dass alle Kinder ab dem 4. Jahr in den KiGa konnten und kamen. Die meisten Mütter fingen dann an, Teilzeit arbeiten zu gehen. Ausnahmen waren nur Frauen vergleichsweise gut verdienender Männer und solche mit sehr vielen Kindern, was damals noch häufiger der Fall war als heute. Die Kindergärtnerinnen galten als lokale Autoritätspersonen, wie der Landarzt oder der Bürgermeister. Mit dem Personalschlüssel von damals würde heute keine Erzieherin arbeiten. Die Zeiten waren halt andere.
Zuletzt geändert von Brimborium am Montag 27. Juli 2015, 06:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Betreuungsgeld setzt falsche Anreize

Beitrag von Milady de Winter »

Stimmt, ich kann mich auch an kein Kind erinnern, das nicht im Kindergarten war. Viele halbtags, manche ganztags. "Autoritätspersonen" waren die Kindergärtnerinnen eigentlich nicht, aber vielleicht war das auch von Kindergarten zu Kindergarten verschieden. Bei uns im Ort gab es städtische und Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft. Ich war im "Katholischen Kindergarten", wobei der lediglich in der Trägerschaft der katholischen Kirche nebenan war, allerdings hatten wir sämtliche Kinder, egal ob mit oder ohne Konfession, dabei. Meine Mutter wählte ihn, weil er ihr am modernsten und schönsten vorkam und zudem in Laufreichweite ihrer Arbeitsstelle war. So konnte sie mich nach der Mittagspause mitnehmen und bis 17 Uhr wieder abholen. Mir hat es da sehr gut gefallen. Blöd war nur, dass die meisten meiner Freunde morgens im Kindergarten waren (die meisten auch im städtischen) und ich dann nachmittags. Ansonsten alles prima. Die Kirche hatte sehr wenig Einfluss auf den Erziehungsplan, es war alles sehr locker. Ist ja heute meistens auch nicht anders.
- When he called me evil I just laughed -
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