Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
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- Jekyll&Hyde
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Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Alle denken immer über einen Anfang nach. Sie sind auf der Suche nach einem Grund/Erklärung für unsere Existenz. Sekten sehen die Ursache in einem Schöpfer, während andere eine natürliche Ursache für die Existenz voraussetzen. Manche lehnen die Vorstellung sogar ab, nach der es einen Anfang gegeben haben muss. Wieder andere haben keine Meinung oder Vorstellung dazu.
Es geht also grundsätzlich um die Klärung der Frage: Warum existieren wir?
Diese Frage stelle ich mir auch. Aber weil wir (noch?) nicht rückwärts durch die Zeit reisen können, bleibt uns der Weg an einen Anfang verschlossen. Und jemanden fragen, der die Antwort kennt, geht auch nicht. Der müsste dann ja Teil des Nichts sein, das noch nicht hervorbrachte, was man fragen könnte. Diesen Irrglauben vertreten ja Sekten, wenn sie Götter als Wesen darstellen, die nicht zu unserer Welt gehören. Eine absolut unsinnige und unmögliche Vorstellung, die man als Selbstbetrug bezeichnen muss. Diese Antwort ist von Vornherein auszuschließen.
Gleichwohl steht die Frage im Raum. Und wenn ich in einer Frage nicht weiterkomme, verändere ich gern meine Position dazu. Das hat mich schon öfter weiter gebracht. Wie kann ich meine Position zu dieser Fragestellung verändern? Über das Aussschlussprinzip, kann man sich dieser Antwort nicht weiter nähern, weil ich die Antowrt (die es geben muss) nicht in der Vergangenheit ergründen kann. Also muss ich mich der Zukunft zuwenden. Hier würde die Frage sich zu "Gibt es ein Ende?" verändern.
Also gibt es ein Ende? Was meint ihr? Was einen Anfang hat, muss auch ein Ende haben. Wie soll der aussehen?
Die Religioten haben auch darauf eine Antwort. Die ist aber ebenso Selbstbetrug, wie alles an ihrem Unsinn. Das Ende stellt aus deren Sicht gar keines dar. Ihre Existenz wird nämlich nicht beendet. Fakealarm!
Also ernsthaft: Gibt es ein Ende? Was passiert dann mit unserer Welt? Wohin "verschwindet" der ganze Krempel?
Es geht also grundsätzlich um die Klärung der Frage: Warum existieren wir?
Diese Frage stelle ich mir auch. Aber weil wir (noch?) nicht rückwärts durch die Zeit reisen können, bleibt uns der Weg an einen Anfang verschlossen. Und jemanden fragen, der die Antwort kennt, geht auch nicht. Der müsste dann ja Teil des Nichts sein, das noch nicht hervorbrachte, was man fragen könnte. Diesen Irrglauben vertreten ja Sekten, wenn sie Götter als Wesen darstellen, die nicht zu unserer Welt gehören. Eine absolut unsinnige und unmögliche Vorstellung, die man als Selbstbetrug bezeichnen muss. Diese Antwort ist von Vornherein auszuschließen.
Gleichwohl steht die Frage im Raum. Und wenn ich in einer Frage nicht weiterkomme, verändere ich gern meine Position dazu. Das hat mich schon öfter weiter gebracht. Wie kann ich meine Position zu dieser Fragestellung verändern? Über das Aussschlussprinzip, kann man sich dieser Antwort nicht weiter nähern, weil ich die Antowrt (die es geben muss) nicht in der Vergangenheit ergründen kann. Also muss ich mich der Zukunft zuwenden. Hier würde die Frage sich zu "Gibt es ein Ende?" verändern.
Also gibt es ein Ende? Was meint ihr? Was einen Anfang hat, muss auch ein Ende haben. Wie soll der aussehen?
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Also ernsthaft: Gibt es ein Ende? Was passiert dann mit unserer Welt? Wohin "verschwindet" der ganze Krempel?
Zuletzt geändert von Jekyll&Hyde am Mittwoch 10. Juni 2015, 15:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Nehme ich die Natur als Maßstab muss alles Enden, nehme ich an alle Natur besteht aus Energie und setze den Energieerhaltungssatz ein, dann kann es eigentlich kein Ende geben, sondern evt. nur eine Transformation.Jekyll&Hyde » Mi 10. Jun 2015, 14:34 hat geschrieben:Alle denken immer über einen Anfang nach. Sie sind auf der Suche nach einem Grund/Erklärung für unsere Existenz. Sekten sehen die Ursache in einem Schöpfer, während andere eine natürliche Ursache für die Existenz voraussetzen. Manche lehnen die Vorstellung sogar ab, nach der es einen Anfang gegeben haben muss. Wieder andere haben keine Meinung oder Vorstellung dazu.
Es geht also grundsätzlich um die Klärung der Frage: Warum existieren wir?
Diese Frage stelle ich mir auch. Aber weil wir (noch?) nicht rückwärts durch die Zeit reisen können, bleibt uns der Weg an einen Anfang verschlossen. Und jemanden fragen, der die Antwort kennt, geht auch nicht. Der müsste dann ja Teil des Nichts sein, das noch nicht hervorbrachte, was man fragen könnte. Diesen Irrglauben vertreten ja Sekten, wenn sie Götter als Wesen darstellen, die nicht zu unserer Welt gehören. Eine absolut unsinnige und unmögliche Vorstellung, die man als Selbstbetrug bezeichnen muss. Diese Antwort ist von Vornherein auszuschließen.
Gleichwohl steht die Frage im Raum. Und wenn ich in einer Frage nicht weiterkomme, verändere ich gern meine Position dazu. Das hat mich schon öfter weiter gebracht. Wie kann ich meine Position zu dieser Fragestellung verändern? Über das Aussschlussprinzip, kann man sich dieser Antwort nicht weiter nähern, weil ich die Antowrt (die es geben muss) nicht in der Vergangenheit ergründen kann. Also muss ich mich der Zukunft zuwenden. Hier würde die Frage sich zu "Gibt es ein Ende?" verändern.
Also gibt es ein Ende? Was meint ihr? Was einen Anfang hat, muss auch ein Ende haben. Wie soll der aussehen?
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Also ernsthaft: Gibt es ein Ende? Was passiert dann mit unserer Welt? Wohin "verschwindet" der ganze Krempel?
Also ist "das Ende" eine Frage des Blickwinkels.
Ob den Ganzen noch etwas größeres Ganzes Vorsteht ist eine Glaubensfrage und ist nicht zu beantworten/beweisen
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Ich glaube es gibt kein Ende, selbst wenn wir aussterben (was ich nicht glaube, da wir jetzt schon Monde als Lebensraum reservieren) geht alles genauso weiter, wie vor unserer Zeit, wie sich der Raum ausdehnt, dehnt sich auch die Zeit aus, also ins unendliche.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Ich glaube nicht, dass es ein Ende gibt. Es gibt ein "anders".
Die viel größere Frage ist, ob wir etwas davon wahrnehmen oder nicht.
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Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Wenn es kein Ende gibt - und dieser Ansicht bin ich auch - warum muss es dann einen Anfang gegeben haben? Es gibt ja auch keinen ersichtlichen Grund, warum wir existieren. Was wir als Leben bezeichnen, hat sich zufällig entwickelt. Aus der Konsequenz, dass es eben nicht "Nichts" gibt. Oder kann jemand sagen, warum er lebt und nicht tot ist? Hatte jemand die Wahl? Wohl kaum.
Vielleicht ist die Antwort auf alle Fragen weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft zu finden? Es existiert faktisch nur die Gegenwart. Nur die ist wahrnehmbar. Und alles was war, wird immer sein, ist immer? Wie "lang" ist die Gegenwart? Wo hat sie ihren Anfang und ihr Ende? Sie erscheint fließend. Könnte es nicht sein, dass sie wie ein analoger Film, eine Aneinanderreihung von Bildern ist? Die Zwischenräume könnten Milliarden Jahre dauern, da sich der Bildtransport unserer Wahrnehmung entzieht. Doch geht das überhaupt? Wandel ohne Zeit? Oder Zeit ohne Wahrnehmung? Gibt es einen "blinden Fleck" in unserer Wahrnehmung? Wenn analoge Filme abgespielt werden, nehmen wir den Bildtransport ja auch nicht wahr. Da ist er ein "Trick" mit zwei Shuttern vor einer Lichtquelle, die abwechselnd öffnen und mitlaufen. Vielleicht ist es mit unserer Wahrnehmung von der Existenz und der Welt ähnlich?
Vielleicht ist die Antwort auf alle Fragen weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft zu finden? Es existiert faktisch nur die Gegenwart. Nur die ist wahrnehmbar. Und alles was war, wird immer sein, ist immer? Wie "lang" ist die Gegenwart? Wo hat sie ihren Anfang und ihr Ende? Sie erscheint fließend. Könnte es nicht sein, dass sie wie ein analoger Film, eine Aneinanderreihung von Bildern ist? Die Zwischenräume könnten Milliarden Jahre dauern, da sich der Bildtransport unserer Wahrnehmung entzieht. Doch geht das überhaupt? Wandel ohne Zeit? Oder Zeit ohne Wahrnehmung? Gibt es einen "blinden Fleck" in unserer Wahrnehmung? Wenn analoge Filme abgespielt werden, nehmen wir den Bildtransport ja auch nicht wahr. Da ist er ein "Trick" mit zwei Shuttern vor einer Lichtquelle, die abwechselnd öffnen und mitlaufen. Vielleicht ist es mit unserer Wahrnehmung von der Existenz und der Welt ähnlich?
Zuletzt geändert von Jekyll&Hyde am Mittwoch 10. Juni 2015, 17:54, insgesamt 7-mal geändert.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Des Universums?Jekyll&Hyde hat geschrieben: Also gibt es ein Ende?
Das ist ja keine philosophische (oder gar religiöse) Frage, sondern eine rein naturwissenschaftliche.
Diesbezüglich sind noch einige Fragen offen.
Ein wichtiger Ansatzpunkt ist der zweite Hauptsatz der Thermodynamik. Nach diesem nimmt die Entropie in abgeschlossenen Systemen (welches das Universum möglicherweise ist) immer zu, bis sie den Maximalwert (thermodynamisches Equilibrium oder "Wärmetod") erreicht hat. Ab diesem Punkt finden keine makroskopischen Prozesse mehr statt, da sämtliche freie Energie aufgebraucht ist. Das wäre gewissermaßen das Ende aller Ereignisse. "Danach passiert nichts mehr."
Die Raumzeit an sich könnte sich allerdings weiter ausdehnen. Aktuell scheint dies das wahrscheinlichste Szenario. Ein anderes Szenrio wäre eine auf die Expansion folgende Kontraktion zurück zu einer Singularität. Hawking hat gezeigt, dass prinzipiell ein Anfang und Ende der Zeit möglich sind. Die Frage nach einer Entstehung stellt sich dann nicht, da es kein "Vorgänger-Universum" gab in dem das unsere entstehen konnte. Es existiert vom Anfang bis zum Ende der Zeit, also "schon immer", was aber nicht gleichbedeutend mit unendlich lange ist.
Siehe auch:
http://en.wikipedia.org/wiki/Ultimate_f ... e_universe
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Das bezieht dann allerdings eine Individualsicht ein. Es gibt kein "unser" Universum. Was immer "Sein" ausmacht, basiert auf derselben Energie. Vielleicht ist das nächste Universum anders, hat vielleicht sogar andere Gesetze. Aber es ist immer noch aus derselben Energie, die das aktuelle Universum bildet. Und als Teil dieses Universums, wird auch die Energie erhalten bleiben, die mich ausmacht. Ich halte das fast für eine Ausrede, um an einem Urknall bzw. Anfang festhalten zu können. Auch da stellt sich die Frage "Wo war der erste Anfang?", gleichsam "Was war vor Gott?".Perdedor » Mi 10. Jun 2015, 16:57 hat geschrieben:Hawking hat gezeigt, dass prinzipiell ein Anfang und Ende der Zeit möglich sind. Die Frage nach einer Entstehung stellt sich dann nicht, da es kein "Vorgänger-Universum" gab in dem das unsere entstehen konnte. Es existiert vom Anfang bis zum Ende der Zeit, also "schon immer", was aber nicht gleichbedeutend mit unendlich lange ist.
Siehe auch:
http://en.wikipedia.org/wiki/Ultimate_f ... e_universe
Zuletzt geändert von Jekyll&Hyde am Mittwoch 10. Juni 2015, 18:57, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Lach..hier wurde der Beweis erbracht, dass Physik Glaubenssache ist und die Naturgesetze von Moses in die Welt gesetzt wurden....Jekyll&Hyde » Mi 10. Jun 2015, 17:53 hat geschrieben: Das bezieht dann allerdings eine Individualsicht ein. Es gibt kein "unser" Universum. Was immer "Sein" ausmacht, basiert auf derselben Energie. Vielleicht ist das nächste Universum anders, hat vielleicht sogar andere Gesetze. Aber es ist immer noch aus derselben Energie, die das aktuelle Universum bildet. Und als Teil dieses Universums, wird auch die Energie erhalten bleiben, die mich ausmacht. Ich halte das fast für eine Ausrede, um an einem Urknall bzw. Anfang festhalten zu können. Auch da stellt sich die Frage "Wo war der erste Anfang?", gleichsam "Was war vor Gott?".
echt

Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Eigentlich nicht. Ich hätte das Wort "unser" auch weglassen können (vielleicht sollen).Jekyll&Hyde hat geschrieben: Das bezieht dann allerdings eine Individualsicht ein.
Ich meine DAS Universum. Und nach der Hartle-Hawking Hypothese ergibt ein anderes (oder, Zitat "nächstes") auch konzeptionell keinen Sinn.
Nein. Genau die Frage stellt sich da nicht.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Ich halte das fast für eine Ausrede, um an einem Urknall bzw. Anfang festhalten zu können. Auch da stellt sich die Frage "Wo war der erste Anfang?", gleichsam "Was war vor Gott?".
Wenn du fragst "Was war vor...?" implizierst du bereits, dass es ein vorher gab.
Das ist aber nichts weiter als ein entbehrliches Vorurteil. Hawking brachte dies m.E. ganz gut auf den Punkt mit der Frage:
"Was ist nördlich des Nordpols?"
Diese Frage ergibt keinen Sinn, weil sie das Konzept Nordpol nicht versteht. Genauso ergibt die Frage "Was war vor dem Urknall?" keinen Sinn, weil ein Missverständnis bzgl der Natur der Zeit vorliegt.
Zur Klarstellung: Das ist Hawkings Hypothese.
Sie ist logisch konsistent und wird durch die bisherigen Messungen nicht widerlegt.
Aber es gibt auch andere Hypothesen, nach denen das Universum unendlich lange existiert. Welche der Hypothesen falsch ist, wird die zukünftige Physik entscheiden.
Zuletzt geändert von Perdedor am Mittwoch 10. Juni 2015, 19:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Du stellst noch die falsche Frage.
Wir wissen ja nicht einmal, was alles ist.
Wie können wir dann schon fragen, was alles einmal war?
Wir wissen ja nicht einmal, was alles ist.
Wie können wir dann schon fragen, was alles einmal war?
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Wie kann da ein Missverständnis vorliegen? Zeit ist eine Erfindung von Menschen, um Abläufe beschreiben zu können. Wenn die Existenz oder das Sein aber nun kein Ablauf, sondern ein Zustand ist? Nur, weil es Veränderung gibt, bedeutet es doch nicht, dass 1910 nicht in derselben Gegenwart stattfindet, wie die Jetzige. "Nördlich von" ist auch eine Örtliche und keine zeitliche Fixierung.Perdedor » Mi 10. Jun 2015, 18:08 hat geschrieben:...ein Missverständnis bzgl der Natur der Zeit...
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Im Rahmen unseres jetzigen Wissens gibt es wohl kein Ende, sondern nur eine Transformation.Jekyll&Hyde » Mi 10. Jun 2015, 15:34 hat geschrieben:Alle denken immer über einen Anfang nach. Sie sind auf der Suche nach einem Grund/Erklärung für unsere Existenz. Sekten sehen die Ursache in einem Schöpfer, während andere eine natürliche Ursache für die Existenz voraussetzen. Manche lehnen die Vorstellung sogar ab, nach der es einen Anfang gegeben haben muss. Wieder andere haben keine Meinung oder Vorstellung dazu.
Es geht also grundsätzlich um die Klärung der Frage: Warum existieren wir?
Diese Frage stelle ich mir auch. Aber weil wir (noch?) nicht rückwärts durch die Zeit reisen können, bleibt uns der Weg an einen Anfang verschlossen. Und jemanden fragen, der die Antwort kennt, geht auch nicht. Der müsste dann ja Teil des Nichts sein, das noch nicht hervorbrachte, was man fragen könnte. Diesen Irrglauben vertreten ja Sekten, wenn sie Götter als Wesen darstellen, die nicht zu unserer Welt gehören. Eine absolut unsinnige und unmögliche Vorstellung, die man als Selbstbetrug bezeichnen muss. Diese Antwort ist von Vornherein auszuschließen.
Gleichwohl steht die Frage im Raum. Und wenn ich in einer Frage nicht weiterkomme, verändere ich gern meine Position dazu. Das hat mich schon öfter weiter gebracht. Wie kann ich meine Position zu dieser Fragestellung verändern? Über das Aussschlussprinzip, kann man sich dieser Antwort nicht weiter nähern, weil ich die Antowrt (die es geben muss) nicht in der Vergangenheit ergründen kann. Also muss ich mich der Zukunft zuwenden. Hier würde die Frage sich zu "Gibt es ein Ende?" verändern.
Also gibt es ein Ende? Was meint ihr? Was einen Anfang hat, muss auch ein Ende haben. Wie soll der aussehen?
Die Religioten haben auch darauf eine Antwort. Die ist aber ebenso Selbstbetrug, wie alles an ihrem Unsinn. Das Ende stellt aus deren Sicht gar keines dar. Ihre Existenz wird nämlich nicht beendet. Fakealarm!
Also ernsthaft: Gibt es ein Ende? Was passiert dann mit unserer Welt? Wohin "verschwindet" der ganze Krempel?
Falls dich interessiert wie die Religion/Philosophie damit bisher immer umging, lies mal folgendes. Ist nicht meine Meinung, sondern einfach ein Einblick darauf wie die Religion mit dieser Frage bisher umging. Und natürlich ist es kein Beweis, sondern nur eine Reihe von Schlussfolgerungen.
Dürfte für dich als passionierten Religionshasser aber interessant sein.
Gottesbeweis
Peter Möller - Gottesbeweise
Hier die islamische Version, die sich aber nicht allzusehr von Aristoteles oder der christlichen unterscheidet.Kosmologischer Gottesbeweis: Es wird von der Existenz der Welt auf die Existenz Gottes geschlossen. Ich kenne sechs Varianten: (Ich drücke mich vorsichtig aus, da ich gerade vor Kurzem erst die sechste Variante kennengelernt habe. Eventuell gibt es schon die siebte und achte Variante.)
Wir nähmen Bewegung in der Welt wahr. Alles Bewegte habe einen Beweger. Deshalb müsse es einen letzten Beweger geben, von dem die Bewegung ihren Ausgang nehme. Dieser 1. Beweger sei Gott. (So argumentierten u. a. Aristoteles und Thomas von Aquin.)
Alles in der Welt habe eine Ursache, die selbst wieder Wirkung einer anderen Ursache sei. Es müsse eine 1. Ursache geben, von der die Ursache-Wirkungskette ihre Ausgang nahm. Diese 1. Ursache sei Gott. (Auch "Kausaler Gottesbeweis". So argumentieren u. a. Thomas von Aquin, Avicenna und Duns Scotus.)
Alles in der Welt entstünde und vergehe, könne also sein oder nicht sein. Es müsse etwas geben, das mit Notwendigkeit existiere, damit das viele zufällig Existierende, existieren könne. Dieses Notwendige oder diese "letzte Notwendigkeit" sei Gott. (Auch Kontingenzbeweis Gottes. So argumen-tieren u. a. Thomas von Aquin, Avicenna, Maimonides, Leibniz und Wolff.)
Der Theorie der Entropie nach wird unser Universum einst den Wärmetod sterben, da alle Energiedifferenzen verschwunden sein werden. Wäre das Universum ewig, müßte dieser Wärmetod bereits eingetreten sein. Die Welt muß also einen Anfang haben. Dieser Anfang ist Gott. (Entropologischer Gottesbeweis. Entstand im 19. Jahrhundert und Anfang des 20. Jahrhun-derts.)
Alles in der Welt bewege bzw. verändere sich nach Naturgesetzen. Es müsse ein Gesetzgeber vorhanden sein, der den Dingen befohlen habe, sich so und nicht anders zu verhalten. Dieser Gesetzgeber sei Gott.
Eine ganz frische Variante des Kosmologischen Gottesbeweises kommt von dem deutschen Informatiker und fundamentalchristlichen Kreationisten Werner Gitt. Er behauptet, bestimmte Informationen müßten einen intelli-genten Urheber haben, könnten nicht aus dem Nichts entstehen.
Teleologischer oder physikotheologischer [1] Gottesbeweis: Es wird von der (scheinba-ren) Zweckmäßigkeit und Zielgerichtetheit aller Erscheinungen in der Welt auf die Existenz Gottes geschlossen. Es müsse etwas geben, daß diese Zweckmäßigkeit und Zielgerichtetheit erzeuge. (So argumentierten u. a. Anaximandros, Diogenes von Apollo-nia, Sokrates, Platon, Aristoteles und Thomas von Aquin.
Gottesbeweis aus der Komplexität der Welt: Es wird von der Komplexität vieler Bestandteile der Welt auf die Existenz Gottes geschlossen. Mit dem Teleologischen Gottesbeweis verwandt, aber nicht auf ihn reduzierbar. So vertrat z. B. Henri Bergson die Auffassung, daß die Entfaltung des Lebens zu immer höheren Formen nicht aus der Materie und ihren Gesetzen kommen könne, sondern gerade gegen sie, gegen Trägheit und Zufall einträte. Die Entstehung zweckmäßiger und komplizierter Gebilde als einen Prozeß der Variation (zufälliger Mutation) und Auslese anzusehen, sei ein Wunderglaube. Auch die Vertreter des Kreationismus argumentieren in diese Richtung.
Moralischer oder ethikotheologischer [2] Gottesbeweis (mitunter auch deontologischer Gottesbeweis): Nachdem Kant in der "Kritik der reinen Vernunft" den ontologischen, den kosmologischen und den teleologischen Gottesbeweis abgelehnt hatte, bringt er in der "Kritik der praktischen Vernunft" einen eigenen Gottesbeweis. Sittliches Handeln sei praktische Gottesbejahung und nicht möglich ohne Glauben an Gott, Freiheit und Unsterblichkeit. Nach Kant fühlen wir, daß es eine Unsterblichkeit gibt, auch wenn wir sie nicht beweisen könnten. Wenn das Sittengesetz in uns fordere, nicht nur nach diesseitigem Glück zu streben, sondern das Gute mit sittlicher Unbedingtheit zu tun, also Glückswürdigkeit zu erreichen, so müsse es einen gerechten Lohn im Jenseits für die sittliche Persönlichkeit geben. Eine populäre Variante dieses Gottesbeweises ist die Auffassung, daß es ohne Gott keinen Unterschied gebe zwischen Gut und Böse. Es gäbe dann keinen Maßstab, an dem menschliches Verhalten als falsch oder richtig erkannt werden könne.
Axiologischer- oder eudämologischer Gottesbeweis: Die Menschen strebten nach der Verwirklichung von Werten bzw. nach dem höchsten Glück. Alle irdischen Werte und alles irdische Glück seien aber bedingt und endlich. Deshalb müsse es einen obersten Wert bzw. eine höchste Glückseligkeit geben. Dieses sei Gott. (Ein neuscholastischer Gottesbeweis aus dem 19. Jahrhundert und 20. Jahrhundert.
Historischer Gottesbeweis (auch ethnologischer Gottesbeweis): Aus der Tatsache, daß in fast allen Völkern, in verschiedensten völlig von einander getrennten Kulturen an Gott geglaubt werde, wird abgeleitet, daß es einen Gott geben muß.
Der Psychologische Gottesbeweis hat eine Ähnlichkeit sowohl mit dem historischen, wie mit dem ontologischen Gottesbeweis. Der Ursache der menschlichen Vorstellung von Gott könne nur Gott selber sein.
Pragmatischer Gottesbeweis: Für den Pragmatimus ist Wahrheit = Nützlichkeit. Der pragmatische Philosoph James vertrat die Auffassung, der Glaube an Gott führe zu Optimismus, Vertrauen in die Zukunft etc. während die Leugnung von Gott zu Pessimis-mus, Hoffnungslosigkeit etc. führe. Deshalb sei Gottesglauben wahr und Gottesvernei-nung falsch.
Die Wahrscheinlichkeit Gottes: Nun waren bzw. wurden (im Verlaufe ihrer Forschungen und Überlegungen) viele bedeutende Naturwissenschaftler religiös bzw. metaphysisch gestimmt. Die ausgesprochenen Atheisten findet man eher im wissenschaftlich-techni-schen Mittelbau. Auch diese Tatsache wird oft als ein Gottesbeweis oder zumindestens als ein Hinweis auf die Wahrscheinlichkeit Gottes angesehen.
1. Gottesbeweis
2. The Classical Islamic Arguments for the Existence of God
Majid Fakhry
Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Es ist nicht klar, was du ausdrücken willst. Natürlich sind alle Begriffe Erfindungen des Menschen.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Zeit ist eine Erfindung von Menschen, um Abläufe beschreiben zu können. Wenn die Existenz oder das Sein aber nun kein Ablauf, sondern ein Zustand ist? Nur, weil es Veränderung gibt, bedeutet es doch nicht, dass 1910 nicht in derselben Gegenwart stattfindet, wie die Jetzige. "Nördlich von" ist auch eine Örtliche und keine zeitliche Fixierung.
Der Begriff "Zeit" ist in der relevanten physikalischen Theorie klar definiert (Ort und Zeit werden dort übrigens in vielerlei Hinsicht analog behandelt). Im alltäglichen Bereich deckt er sich mit der umgangssprachlichen Verwendung. Im Bezug auf den Anfang (oder auch das Ende) des Universums, ist es aber auch möglich von einem Anfang und Ende der Zeit zu sprechen.
Das ist intuitiv vielleicht nicht sofort einsichtig, aber logisch kein Problem.
Wenn man nun, wie Hawking, eine Hypothese favorisiert, in der die Zeit zusammen mit dem Universum begann, ist es schlicht sinnlos zu fragen, was vor dem Beginn geschah. Man hätte dann lediglich nicht verstanden, wie die Zeit in der Theorie definiert ist. Hartle und Hawking haben diese Aussagen präzise in mathematischer Sprache formuliert.
Wo genau willst du nun mit deiner Kritik ansetzen?
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Die Eingangsfrage sollte man vielleicht unterteilen in zwei Ebenen.
Ebene 1: Gibt es ein Ende meiner selbst? Definitiv ja! Spätestens, wenn der Tod eintritt, sieht das Individuum seiner finalen Vernichtung entgegen. Seine Welt, als Bewusstseinszustand gedacht, geht für immer verloren. Von daher mein Rat an die religiösen Fundis: Wenn ihr euch selbst in die Luft sprengt, dann habt ihr alles verloren, was ihr je besitzen konntet. Lasst es also lieber langsamer angehen und seid bitte realistischer. Dann könnt ihr nämlich auch das Leben in all seiner Begrenztheit genießen und auskosten. Aus dem gleichen Grund argumentieren Atheisten auch gegen Morde, andere Gewaltdelikte und die darauffolgende Todesstrafe: Man vernichtet mit der Ermordung eines Menschen seine ganze Welt. Wie würde es sich im Umkehrschluss anfühlen, wenn das Opfer von Mord oder der Todesstrafe so mit uns verfahren würde? Die Todesstrafe ist also für einen Atheisten absolut abzulehnen.
Anders dagegen die religiösen Fundamentalisten: Da sie glauben, dass man wie in einem Computerspiel unendlich viele Leben habe, ist es für sie nichts weltbewegendes, sich selbst als Selbstmordattentäter zu versuchen oder aber andere durch die Todesstrafe zu vernichten. Wobei es hier unklar ist, worin die Strafe besteht. Denn wenn der Ermordete sowieso als Geist oder was auch immer weiterexistieren soll, dann ist die Todesstrafe ja nicht wirklich eine Strafe.
Jedenfalls, wie auch immer: Ebene 1 erklärt sehr gut, warum Atheisten sich davor scheuen, sich oder andere umzubringen, während die glaubensfundamentalistische Gegenfraktion keine Probleme damit zu haben scheint.
Ebene 2: Dies betrifft das Ende von allem. Dies kann mir aber auch egal sein. Denn ich werde schon vorher nicht mehr existieren und somit das absolute Ende von allem nicht mehr erleben.
Ebene 1: Gibt es ein Ende meiner selbst? Definitiv ja! Spätestens, wenn der Tod eintritt, sieht das Individuum seiner finalen Vernichtung entgegen. Seine Welt, als Bewusstseinszustand gedacht, geht für immer verloren. Von daher mein Rat an die religiösen Fundis: Wenn ihr euch selbst in die Luft sprengt, dann habt ihr alles verloren, was ihr je besitzen konntet. Lasst es also lieber langsamer angehen und seid bitte realistischer. Dann könnt ihr nämlich auch das Leben in all seiner Begrenztheit genießen und auskosten. Aus dem gleichen Grund argumentieren Atheisten auch gegen Morde, andere Gewaltdelikte und die darauffolgende Todesstrafe: Man vernichtet mit der Ermordung eines Menschen seine ganze Welt. Wie würde es sich im Umkehrschluss anfühlen, wenn das Opfer von Mord oder der Todesstrafe so mit uns verfahren würde? Die Todesstrafe ist also für einen Atheisten absolut abzulehnen.
Anders dagegen die religiösen Fundamentalisten: Da sie glauben, dass man wie in einem Computerspiel unendlich viele Leben habe, ist es für sie nichts weltbewegendes, sich selbst als Selbstmordattentäter zu versuchen oder aber andere durch die Todesstrafe zu vernichten. Wobei es hier unklar ist, worin die Strafe besteht. Denn wenn der Ermordete sowieso als Geist oder was auch immer weiterexistieren soll, dann ist die Todesstrafe ja nicht wirklich eine Strafe.
Jedenfalls, wie auch immer: Ebene 1 erklärt sehr gut, warum Atheisten sich davor scheuen, sich oder andere umzubringen, während die glaubensfundamentalistische Gegenfraktion keine Probleme damit zu haben scheint.
Ebene 2: Dies betrifft das Ende von allem. Dies kann mir aber auch egal sein. Denn ich werde schon vorher nicht mehr existieren und somit das absolute Ende von allem nicht mehr erleben.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche
"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Räusper.
Mich würde sehr interessieren, warum euch interessiert,
was am Ende sein wird oder am Anfang war.
Wozu sollen Antworten gut sein?
Was könnte man damit anfangen,
wenn jemand zutreffende Antworten liefert?
Mich würde sehr interessieren, warum euch interessiert,
was am Ende sein wird oder am Anfang war.
Wozu sollen Antworten gut sein?
Was könnte man damit anfangen,
wenn jemand zutreffende Antworten liefert?
Zuletzt geändert von SIRENE am Mittwoch 10. Juni 2015, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Hawking tut das nicht nur, er beantwortet die Frage auch gleich. Ich finde, dass er sich da sehr exklusiv verhält, wenn er anderen so eine Fragestellung verbietet. Oder tut er das nicht?Perdedor » Mi 10. Jun 2015, 18:39 hat geschrieben:Wenn man nun, wie Hawking, eine Hypothese favorisiert, in der die Zeit zusammen mit dem Universum begann, ist es schlicht sinnlos zu fragen, was vor dem Beginn geschah.
Ist es überhaupt wichtig, ob man die Frage stellt? Wenn Zeit nicht existiert, ist sie irrelevant. Das Universum würde in das Universum übergehen. Alle Universen wären das Universum. Diese Sichtweise ist mir näher, weil Hawking sich letztendlich so um die Antwort nach einem ersten Anfang drückt. Das ist mAn Hirnquark. Entweder ein erster Anfang ist möglich oder doch nur die Unendlichkeit. Das ist bedauerlicherweise ein zeitlicher Begriff. Ich würde sagen: Nur das Jetzt. Das würde aber keinen Ablauf bzw. Veränderung erklären. Möglicherweise nehmen wir den aber nur als Abfolge wahr. Dann passiert alles gleichzeitig und jetzt. Vielleicht befindet sich alles Nicht-Wahrnehmbare nur außerhalb der Zeit oder ohne Zeit? Schon irre, was man alles herleiten kann, wenn man Zeit relativiert oder die Existenz von Zeit sogar ausschließt. Aber: Nichts anderes tut Hawking selbst. Nur kommt er zu einem anderen Ergebnis. Weil er unbedingt an der Chronologie festhalten will. Aber wieso? Wenn alles relativ ist, ist alles möglich. Die Ereignisse der Nichtwahrnehmbarkeit, könnten auch durch ein Wurmloch gezogen werden. Dann befinden wir uns vielleicht sogar in einer Zeitschleife.
Zuletzt geändert von Jekyll&Hyde am Mittwoch 10. Juni 2015, 21:06, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Nein, tut er nicht. Er identifiziert die Frage als sinnlos.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Hawking tut das nicht nur, er beantwortet die Frage auch gleich.
Und in diesem Zusammenhang (also im Rahmen der Hartle-Hawking Hypothese) ist das nicht nur seine Meinung, sondern die einzig korrekte Aussage. Er "verbietet" nichts, sondern stellt nur fest, dass man mit der der Frage einen Fehler begeht. Das ist objektiv und nicht ein Wunsch von Hawking.
Offenbar bin ich nicht sehr gut darin, Hawkings Idee hier wiederzugeben, denn mir scheint, dass du den Clou seiner Aussage immer noch nicht verstanden hast. Du sagst:
Nein. Sich drücken würde bedeuten, dass die Frage einen Sinn ergibt, er aber schlicht keine Antwort geben WILL. Dem ist nicht so. Es gibt auf sinnlose Fragen keine Antwort. Was ist nördlich des Nordpols?Jekyll&Hyde hat geschrieben: Diese Sichtweise ist mir näher, weil Hawking sich letztendlich so um die Antwort nach einem ersten Anfang drückt.
Ein Anfang der Zeit IST möglich. Das sagt Hawking ja gerade.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Entweder ein erster Anfang ist möglich oder doch nur die Unendlichkeit.
Es gibt aber kein davor. Die Frage "Was war vor dem Anfang?" beruht auf dem Missverständnis, dass es vor dem Anfang bereits Zeit gegeben hätte. Das Wort "bevor" impliziert eine zeitliche Abfolge. Die gibt es aber nicht, bezogen auf den Anfang.
Der Mensch erschafft Begriffe um seine Erfahrungen zu kategorisieren. Z.B. die Begriffe "jetzt", "Vergangenheit" und "Zukunft". Daran ist nichts richtig oder falsch, sondern es ist nur eine Konvention. Wenn ich sage "gestern hatte ich zum Mittag Kartoffeln" hat dieser Satz eine bestimmte Bedeutung.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Ich würde sagen: Nur das Jetzt. Das würde aber keinen Ablauf bzw. Veränderung erklären. Möglicherweise nehmen wir den aber nur als Abfolge wahr. Dann passiert alles gleichzeitig und jetzt.
Wenn ich dich richtig verstehe sagst du nun, dass ich die Kartoffeln eigentlich "jetzt" hatte (weil ja alles gleichzeitg passiert).
Damit teilst du mir aber keine Informationen mit, denn offensichtlich verwendest du den Begriff "jetzt" anders als ich. Ich weiß, was ich meine mit "GESTERN hatte ich Kartoffeln". Warum sollte ich "gestern" durch "jetzt" ersetzen, wenn dies zwei verschiedene Erfahrungen beschreibt? Es sind sowieso nur Worte.
Daher verstehe ich nicht, was du mit deiner unkonventionellen Wortverwendung eigentlich bezwecken willst.
Nein. Hawking stellt eine naturwissenschaftliche Hypothese auf. Diese muss logisch konsistent und falsifizierbar sein, aber darf den bereits bekannten Experimenten nicht widersprechen. Dies ist ihm gelungen. Er bietet damit eine mögliche Erklärung für den Beginn des Universums.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Nichts anderes tut Hawking selbst. Nur kommt er zu einem anderen Ergebnis. Weil er unbedingt an der Chronologie festhalten will.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Ich habe Hawking schon verstanden. Und deine Erklärung ist gut. Hawkings Erklärung hingegen ist absurd. Nur weil seine Zeit einen Anfang hat, bedeutet es nicht, dass alle Zeit einen ersten Anfang hat. Es ist ein blinder Ritt auf dem Zeitbegriff und wie wir Zeit verstehen - eben chronologisch. Vermutlich verstehst du nicht, was ich sagen will. Um ehrlich zu sein, wüsste ich nicht, wie ich mich klarer ausdrücken kann, als zu sagen: Wenn Zeit einen Anfang hat, muss das nicht auch für die Existenz von Energie gelten.Perdedor » Mi 10. Jun 2015, 20:33 hat geschrieben:Vollzitat
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Was ist denn der Unterschied zwischen "seine Zeit" und "alle Zeit"?Jekyll&Hyde hat geschrieben: Nur weil seine Zeit einen Anfang hat, bedeutet es nicht, dass alle Zeit einen ersten Anfang hat.
Hawking (und die Physik) definiert präzise, was unter Zeit zu verstehen ist. Es ist eben kein "blinder Ritt", sondern explizite Aussagen in einem klar definierten Kontext. Und in diesem Kontext sind Hawkings Aussagen logisch korrekt.
Was bedeutet denn "Die Existenz von Energie hat einen Anfang."?Jekyll&Hyde hat geschrieben: Um ehrlich zu sein, wüsste ich nicht, wie ich mich klarer ausdrücken kann, als zu sagen: Wenn Zeit einen Anfang hat, muss das nicht auch für die Existenz von Energie gelten.
Wenn du "Anfang" im zeitlichen Sinne verwendest, also
"Zum Zeitpunkt A existiert keine Energie, zum Zeitpunkt B existiert Energie, also war zwischen A und B der Anfang."
dann kann der Anfang der Energie nicht vor dem Anfang der Zeit liegen. Denn vor der Zeit war eben keine Zeit zu der die Energie anfangen konnte zu existieren.
Es wäre hilfreich, wenn du deine Begriffe mal klar definierst.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Mal ganz ehrlich: Wo beobachten wir ein absolutes Ende?
Allerhöchstens in einer Atomexplosion oder Supernova, doch selbst hier wird aus Masse Energie, die dann durchs Universum rast.
Allerhöchstens in einer Atomexplosion oder Supernova, doch selbst hier wird aus Masse Energie, die dann durchs Universum rast.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Wozu? Du hast mich doch verstanden. Hawking untersagt die Frage nach dem Davor. Verdeutlicht hat er das mit "nördlich vom Nordpol", so, als sei sein Anfang ein Ort (Pol), von dem es nich weiter zurück geht. Ein Dogma. Das beschreibt Zeit aber nicht zwangsläufig. An anderer Stelle relativiert er die Aussage dann auch wieder und sagt nur, dass die Frage nach dem Davor nicht relevant ist.Perdedor » Mi 10. Jun 2015, 21:10 hat geschrieben:Es wäre hilfreich, wenn du deine Begriffe mal klar definierst.
Da könnte er auch sagen, dass es irrelevant ist, über die Zeit nachzudenken, die vor seiner eigenen Geburt gewesen ist, weil Zeit für ihn erst da relevant geworden ist. Ich sehe da jemanden, der sein persönliches Schicksal auf das Sein insgesamt projiziert. Zeit muss für ihn einen Anfang und ein Ende haben. Das postuliert er zunächst als Dogma, welches er dann aber doch relativiert. Da ist er schwammig.
Zuletzt geändert von Jekyll&Hyde am Mittwoch 10. Juni 2015, 23:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Er untersagt nichts, sondern macht eine logisch korrekte Aussage.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Hawking untersagt die Frage nach dem Davor.
Oder findest du auch, dass Adam Riese dir "untersagt" 1+1=3 zu rechnen? "Untersagt" Newton der Erde ihre Umlaufbahn um die Sonne zu verlassen?`Nein. Es handelt sich um wissenschaftliche Aussagen.
Kein Dogma, sondern eine wissenschaftliche Hypothese. Die zugrundeliegende Physik lässt sich in Experimenten überprüfen.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Verdeutlicht hat er das mit "nördlich vom Nordpol", so, als sei sein Anfang ein Ort (Pol), von dem es nich weiter zurück geht. Ein Dogma.
Richtig. Nicht zwangsläufig. Es ist eine Hypothese. Noch weiß man nicht, ob sie richtig ist. Das werden zukünftige Physikergenerationen festellen.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Das beschreibt Zeit aber nicht zwangsläufig.
Das siehst du falsch. Es ist ist ein grundsätzliches Konzept der Wissenschaften Hypothesen aufzustellen.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Ich sehe da jemanden, der sein persönliches Schicksal auf das Sein insgesamt projiziert.
Hawkings Hypothese ist gut, da sie logisch konsistent ist und bekannten Exprimenten nicht widerspricht.
Ob wie korrekt ist, werden weitere Exprimente zeigen, wie bei allen wissenschaftlichen Hypothesen.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Es ist Hawkings Hypothese. Und sein Dogma lautet: Zeit kann stillstehen. Auf diesem Denkansatz basiert seine Hypothese. Das ist sein Dogma. Und du kannst nicht einerseits sagen, dass es bewiesen ist und andererseits noch eine Hypothese. Das widerspricht sich.Perdedor » Do 11. Jun 2015, 17:41 hat geschrieben:Vollzitat
Bewiesen ist nicht einmal, dass Zeit relativ ist. Das behaupten viele. Doch existiert Zeit nicht. Sie ist ein Werkzeug zur Beschreibung. So, wie eine Tafel oder ein Tisch, auf den man Dinge malt/stellt, über die man reden will. Sie ist nicht Teil der Beschreibung. Eben nur dann, wenn man Abläufe beschreibt. Und das ist unmöglich, wenn Zeit stillsteht.
Bewiesen ist aber sicher nicht, dass Zeit stillstehen kann. Und mal gar nicht experimentell. Also behaupte es nicht. Es ist eine reine, auf Annahmen basierende Theorie. Obendrein eine, die ein Dogma enthält, dass Hawking selbst relativiert - relativieren muss - weil es einen Widerspruch enthält.
Nein, das sehe ich völlig richtig. Hawking klammert sich an einen Anfang und ein Ende. Und um der Frage nach dem ersten Anfang auszuweichen, unterstellt er, dass dieser mit der stillstehenden Zeit irrelevant wird. Ich nenne das Mumpitz. Und ich glaube, er weiß das selbst. Brauchte er vielleicht nur Geld und musste schnell was Neues für ein Buch zusammenschustern?Perdedor » Do 11. Jun 2015, 17:41 hat geschrieben:Das siehst du falsch.
Zuletzt geändert von Jekyll&Hyde am Donnerstag 11. Juni 2015, 19:55, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Es scheint, dass du das Wort "Dogma" nicht mit der üblichen Bedeutung verwendest.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Und sein Dogma lautet: Zeit kann stillstehen.
"Unter einem Dogma (altgr. δόγμα, dógma, „Meinung, Lehrsatz; Beschluss, Verordnung“[1]) versteht man eine feststehende Definition oder eine grundlegende, normative (Lehr-)Meinung, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich festgestellt wird."
http://de.wikipedia.org/wiki/Dogma
Die Aussage, dass die Zeit stillstehen kann, ist nicht unumstößlich.
Sie ist zwar logisch konsistent vereinbar mit den zugrundeliegenden physikalischen Theorien (sonst könnte die Hypothese direkt verworfen werden), kann aber durch Experimente widerlegt werden.
Folglich kann sie kein Domga im oben zitierten Sinne sein.
Weder Hawking, nocoh ich sagen, dass es bewiesen ist.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Und du kannst nicht einerseits sagen, dass es bewiesen ist und andererseits noch eine Hypothese.
Bewiesen ist lediglich, dass sie, wie oben gesagt, logisch konistent ist.
Ob es in der Realität zutrifft, muss sich noch zeigen.
Eine naturwissenschaftliche Theorie kann nie im mathematischen Sinne bewiesen werden. Auch Newtons Graviationsgesetz ist nicht bewiesen. Das versteht sich von selbst.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Bewiesen ist nicht einmal, dass Zeit relativ ist.
Aber selbstverständich ist die spezielle Relativitätstheorie sehr gut belegt.
Dass es mathematisch/logisch möglich ist, ist durchaus bewiesen. Gerade das war ja Hawkings (und Hartles) Beitrag.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Bewiesen ist aber sicher nicht, dass Zeit stillstehen kann.
Aber natürlich ist nicht bewiesen, dass diese Theorie auch die Realität beschreibt. Das ist aber, wie gesagt, sowieso nie möglich. Sie kann aber falsifiziert werden.
ALLE Theorien basieren auf Annahmen.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Es ist eine reine, auf Annahmen basierende Theorie.
Ihre Konsequenzen müssen dann experimentell überprüft werden.
Das sind grundsätzliche Prinzipien der Naturwissenschaft. Hawking tut hier nichts besonderes.
Das unterstellt er nicht. Das ist einfach eine korrekte Aussage.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Und um der Frage nach dem ersten Anfang auszuweichen, unterstellt er, dass dieser mit der stillstehenden Zeit irrelevant wird.
Dass seine Hypothese unumstößlich (also ein Dogma) wäre, verneint er aber explizit.
"[...] it is a hypothesis. One has to test it, by comparing the state of the universe that it would predict, with observations of what the universe is actually like. If the observations disagreed with the predictions of the no boundary hypothesis, we would have to conclude the hypothesis was false."
http://www.hawking.org.uk/the-beginning-of-time.html
Eigentlich hätte er es gar nicht sagen müssen, denn jeder, der sich mit Wissenschaft auskennt, weiß was eine Hypothese ist.
Deine Vorwürfe sind also haltlos.
Zuletzt geändert von Perdedor am Donnerstag 11. Juni 2015, 20:52, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Der Schein trügt manchmal. So wie du. Du vermengst hier Hawkings Hypothese mit eigenen Ansichten.Perdedor » Do 11. Jun 2015, 19:47 hat geschrieben:Es scheint, dass du das Wort "Dogma" nicht mit der üblichen Bedeutung verwendest.
Du machst dir hier zunutze, dass ich Hawkings Buch nicht gelesen habe. Hast du vermutlich auch nicht. Darum kannst du hier eigene Ansichten einstreuen und jede Kritik daran auf Hawking abwälzen. Da ohnehin nichts bewiesen werden kann und alles Theorie ist, kannst du alles mögliche unterstellen. Und für so eine Debatte gebe ich mich nicht her.
Perdedor » Mi 10. Jun 2015, 16:57 hat geschrieben:Ein wichtiger Ansatzpunkt ist der zweite Hauptsatz der Thermodynamik. Nach diesem nimmt die Entropie in abgeschlossenen Systemen (welches das Universum möglicherweise ist) immer zu, bis sie den Maximalwert (thermodynamisches Equilibrium oder "Wärmetod") erreicht hat. Ab diesem Punkt finden keine makroskopischen Prozesse mehr statt, da sämtliche freie Energie aufgebraucht ist. Das wäre gewissermaßen das Ende aller Ereignisse. "Danach passiert nichts mehr."
Die Raumzeit an sich könnte sich allerdings weiter ausdehnen. Aktuell scheint dies das wahrscheinlichste Szenario. Ein anderes Szenrio wäre eine auf die Expansion folgende Kontraktion zurück zu einer Singularität. Hawking hat gezeigt, dass prinzipiell ein Anfang und Ende der Zeit möglich sind. Die Frage nach einer Entstehung stellt sich dann nicht, da es kein "Vorgänger-Universum" gab in dem das unsere entstehen konnte. Es existiert vom Anfang bis zum Ende der Zeit, also "schon immer", was aber nicht gleichbedeutend mit unendlich lange ist.
Siehe auch:
http://en.wikipedia.org/wiki/Ultimate_f ... e_universe
Und da zeigt sich dann auch, dass du mehrere Modelle vertrittst.
Das ist nichts, worüber ich reden möchte. Wenn du über ein Weltbild reden willst, dann dein eigenes. Und wenn du keines hast, verarsche jemanden anderen.Perdedor » Mi 10. Jun 2015, 16:57 hat geschrieben:Ein wichtiger Ansatzpunkt...
Ein anderes Szenrio...
Zuletzt geändert von Jekyll&Hyde am Donnerstag 11. Juni 2015, 21:28, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Eigentlich ging es es bisher nur um Basiswissen in Erkenntnistheorie.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Du vermengst hier Hawkings Hypothese mit eigenen Ansichten.
Hawkings Hypothesen haben wir ja gar nicht im Detail behandelt. Nur einige Grundaussagen, die er allerding 1:1 so getätigt hat (Nordpol Beispiel, Anfang der Zeit).
Du könnstest dir den von mir oben verlinkten Vortrag von Hawking durchlesen. Das würde für unsere Zwecke schon reichen.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Du machst dir hier zunutze, dass ich Hawkings Buch nicht gelesen habe.
Ich wollte hier eigentlich nichts vertreten, sondern nur deiner Aussage entgegentreten, Hawking würde Dogmen vertreten.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Und da zeigt sich dann auch, dass du mehrere Modelle vertrittst.
Welche Hypothese zum Anfang des Universums korrekt ist, weiß ich natürlich nicht. Aber ich weiß, dass man Hawkings Vorschlag nicht einfach beiseite wischen kann.
Was ich nicht weiß, weiß ich nicht.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Das ist nichts, worüber ich reden möchte. Wenn du über ein Weltbild reden willst, dann dein eigenes.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Dir geht es darum. Aber das ist mein Thema. Ich habe vorgegeben, worum es geht. Mir geht es um Weltbilder und die Frage nach einem Ende. Und dazu hast du außer Schlaumeiereien über Wissenschaftstheorien nichts anderes beizutragen, als dass alles unbewiesene Theorie und damit Hypothese ist. Was für eine neue Erkenntnis!Perdedor » Do 11. Jun 2015, 21:04 hat geschrieben:Eigentlich ging es es bisher nur um Basiswissen in Erkenntnistheorie.
An dieser Erkenntnis kannst du ja gern noch auf Entdeckungsreise gehen. Viel gibt es da aber nicht zu entdecken. Außer, dass man damit Leute vortrefflich von einem Thema ablenken kann.
Mein Thema, meine Ansage. Wenn du über Wissenschaftstheorie oder Hypothesen von Hawking reden willst, ruf die Auskunft an und lasse dich mit ihm verbinden. Hier geht es um die Frage nach der Existenz und ob es ein Ende gibt. Darüber willst du nicht reden? Kein Problem: Tschüß!Perdedor » Do 11. Jun 2015, 21:04 hat geschrieben: Hawkings Hypothesen haben wir ja gar nicht im Detail behandelt. Nur einige Grundaussagen,...
Verstehe. Das ist meine Aussage. Ich stehe dazu. Kannst dich ja fremdschämen.Perdedor » Do 11. Jun 2015, 21:04 hat geschrieben:Ich wollte hier eigentlich nichts vertreten, sondern nur deiner Aussage entgegentreten, Hawking würde Dogmen vertreten.

Und da du nichts weißt, wirst du nicht wissen, dass Hawking in seine Hypothese ein Dogma integriert hat.Perdedor » Do 11. Jun 2015, 21:04 hat geschrieben:Was ich nicht weiß, weiß ich nicht.

Da bin ich anderer Ansicht. Aber auch das ist hier nicht Thema. Wenn du hingegen Weltbilder ablehnst, weil du Wissenslücken damit nicht füllen willst, wirst du keines haben. Auch dann hast du keine Diskussionsgrundlage beizutragen. Ciao!Perdedor » Do 11. Jun 2015, 21:04 hat geschrieben:Es nutzt nichts die Lücken mit irgendwelchen Weltbildern zu füllen.
Zuletzt geändert von Jekyll&Hyde am Donnerstag 11. Juni 2015, 22:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Und doch ist es alles, was wir haben.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Und dazu hast du außer Schlaumeiereien über Wissenschaftstheorien nichts anderes beizutragen, als dass alles unbewiesene Theorie und damit Hypothese ist.
Sonst bleibt nur leeres Gerede. Das interessiert mich wiederum nicht.
Hawkings Hypothese ist sehr relevant in diesem Zusammenhang.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Mein Thema, meine Ansage. Wenn du über Wissenschaftstheorie oder Hypothesen von Hawking reden willst
Und wenn du irgendetwas Substantielles zum Strangthema lernen oder mitteilen willst, solltest du dich damit auseinandersetzen.
Wenn dich eine der der wenigen substantiellen Hypothesen zum Anfang (und zum Ende) nicht interessiert, darfst du hier natürlich auch gerne über imaginäre Ponies diskutieren.

Nun, hier weiß ich, dass du unrecht hast. Aber du willst Hawking ja gar nicht lesen.Jekyll&Hyde hat geschrieben: Und da du nichts weißt, wirst du nicht wissen, dass Hawking in seine Hypothese ein Dogma integriert hat.
So wird der Strang natürich nirgendwo hinführen außer bedeutungslose Wortjongliererei.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Die Meinung darfst du haben. Wenn du meinem Beitrag sonst nicht widersprechen kannst, bedanke ich mich für deine Zustimmung dazu, dass du hier falsch bist.Perdedor » Do 11. Jun 2015, 21:39 hat geschrieben:Nun, hier weiß ich, dass du unrecht hast.
Und nun verzieh' dich mit deiner Wissenschaftstheorie in den Wissenschaftsbereich, du weltbildloser Spammer.

Falsch! Du hast nichts anderes. Ich habe ein Weltbild auf Basis einer eigenen Hypothese. Und darüber würde ich gern reden. Aber nicht mit dir.Perdedor » Do 11. Jun 2015, 21:39 hat geschrieben:Und doch ist es alles, was wir haben.

Zuletzt geändert von Jekyll&Hyde am Donnerstag 11. Juni 2015, 22:53, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Du hättest den Strang dann wohl besserJekyll&Hyde hat geschrieben: Und nun verzieh' dich mit deiner Wissenschaftstheorie in den Wissenschaftsbereich, du weltbildloser Spammer.
"Stammtisch zur Diskussion weltbildlicher Implikationen von Dingsbums" genannt.
Aber ich hätte in der Tat an der Forenplatzierung erkennen können, dass es hier nicht um Erkenntnisgewinn geht.
Viel Spaß beim "philosophieren über Weltbilder".
Wenn es dich irgendwann mal interessieren solltem wie es wirklich ist, kannst du ja einen Strang im Wissenschaftsbereich erföffnen.
Zuletzt geändert von Perdedor am Donnerstag 11. Juni 2015, 23:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Sehen wir es so:
Wenn es ein Ende gibt, wird sich hinterher keiner beschweren.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.Provokateur » Do 11. Jun 2015, 22:07 hat geschrieben:Sehen wir es so:
Wenn es ein Ende gibt, wird sich hinterher keiner beschweren.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Stimmt auch wieder.
Laut Multiversumstheorie könnte es die tatsächlich geben, und die könnten sich sogar parallel ereignen, man muss nur sehen, in welchem Universum man steckt, wenn es geschieht.
Laut Multiversumstheorie könnte es die tatsächlich geben, und die könnten sich sogar parallel ereignen, man muss nur sehen, in welchem Universum man steckt, wenn es geschieht.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
...werde ich sicher nicht dich fragen.Perdedor » Do 11. Jun 2015, 21:59 hat geschrieben:Wenn es dich irgendwann mal interessieren solltem wie es wirklich ist...
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Sowieso. Aber wenn man es wüsste, könnte man darüber zumindest vorher klagen oder jubilieren... je nachdem.Provokateur » Do 11. Jun 2015, 22:07 hat geschrieben:Sehen wir es so:
Wenn es ein Ende gibt, wird sich hinterher keiner beschweren.
Zuletzt geändert von Jekyll&Hyde am Donnerstag 11. Juni 2015, 23:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Da kannste genausogut fragen was uns Antworten zu IRGENDWELCHEN Fragen bringen...Wozu sollen Antworten gut sein?
Was könnte man damit anfangen,
wenn jemand zutreffende Antworten liefert?

Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Dies ist der letzte Post innerhalb dieses Themas und damit das Ende... O.o ... o.O
Ich habe in diesem Leben erkannt, dass wer sich in Sarkasmus, Ironie und destruktiver Kritik übt, meist insgeheim beipflichtet... 

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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Jekyll&Hyde » Mi 10. Jun 2015, 14:34 hat geschrieben:Alle denken immer über einen Anfang nach. Sie sind auf der Suche nach einem Grund/Erklärung für unsere Existenz. Sekten sehen die Ursache in einem Schöpfer, während andere eine natürliche Ursache für die Existenz voraussetzen. Manche lehnen die Vorstellung sogar ab, nach der es einen Anfang gegeben haben muss. Wieder andere haben keine Meinung oder Vorstellung dazu.
Es geht also grundsätzlich um die Klärung der Frage: Warum existieren wir?
Diese Frage stelle ich mir auch. Aber weil wir (noch?) nicht rückwärts durch die Zeit reisen können, bleibt uns der Weg an einen Anfang verschlossen. Und jemanden fragen, der die Antwort kennt, geht auch nicht. Der müsste dann ja Teil des Nichts sein, das noch nicht hervorbrachte, was man fragen könnte. Diesen Irrglauben vertreten ja Sekten, wenn sie Götter als Wesen darstellen, die nicht zu unserer Welt gehören. Eine absolut unsinnige und unmögliche Vorstellung, die man als Selbstbetrug bezeichnen muss. Diese Antwort ist von Vornherein auszuschließen.
Gleichwohl steht die Frage im Raum. Und wenn ich in einer Frage nicht weiterkomme, verändere ich gern meine Position dazu. Das hat mich schon öfter weiter gebracht. Wie kann ich meine Position zu dieser Fragestellung verändern? Über das Aussschlussprinzip, kann man sich dieser Antwort nicht weiter nähern, weil ich die Antowrt (die es geben muss) nicht in der Vergangenheit ergründen kann. Also muss ich mich der Zukunft zuwenden. Hier würde die Frage sich zu "Gibt es ein Ende?" verändern.
Also gibt es ein Ende? Was meint ihr? Was einen Anfang hat, muss auch ein Ende haben. Wie soll der aussehen?
Die Religioten haben auch darauf eine Antwort. Die ist aber ebenso Selbstbetrug, wie alles an ihrem Unsinn. Das Ende stellt aus deren Sicht gar keines dar. Ihre Existenz wird nämlich nicht beendet. Fakealarm!
Also ernsthaft: Gibt es ein Ende? Was passiert dann mit unserer Welt? Wohin "verschwindet" der ganze Krempel?
Einstein soll man zu einen Journalisten gesagt haben, der die ZD nicht richtig verstand,
Zeit ist das was eine Uhr misst. Eine Abfolge.
Von diesen Bild ausgehend könnte man sich ein Zifferblatt vorstellen und 5 vor 12 als Anfang definieren und
5 nach 12 als Gegenwart. Doch das wäre aber letztlich beliebig , da der Zeiger sich im Kreis dreht und
und irgendwann wieder bei 5 vor 12 vorbei zieht, beginnt, endet je nachdem. Ich weiß nicht mehr woher ich diesen Gedanken habe allerdings
finde ich diesen bis heute faszinierend obwohl er wohl falsch ist nach den heutigen Erkenntnissen
Ende und Anfang wären also relativ je nachdem wie man das Zifferblatt betrachtet bzw. den Punkt Ende oder Anfang gibt es
so nicht. Ein Kreis.
Zuletzt geändert von BingoBurner am Mittwoch 15. Juli 2015, 08:21, insgesamt 2-mal geändert.
Dont take your organs to heaven !
Heaven knows we need them here !
Dinge, die Impfgegner sagen : https://www.facebook.com/impfgegnerzitate/
Sleep On The Floor https://www.youtube.com/watch?v=v4pi1LxuDHc
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Das ist aber unserer Darstellungsform von Zeit geschuldet. Die Uhr sagt nichts über die Zeit an sich aus. Würden wir die Zeit heute noch mit megapräzisen Sanduhren messen, wären wir natürlich davon überzeugt, dass es ein Ende gibt, weil oben ja irgendwann leer ist.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
@Jekyll&Hyde: Ich sehe es so: Du hast dich einigermaßen verrannt und wirst nun unsachlich und persönlich. Die Theorie Hawkings argumentiert nicht mit Dogmen sondern mit logischer Widerspruchsfreiheit und Übereinstimmung mit realen Beobachtungen.
Was an dem Nordpol-Vergleich vielleicht zu bemängeln ist: Er beschreibt eine (einfache) mathematische Singularität. Der Urknall ist aber (auch nach den kosmologischen Modellen, die von einem solchen Urknall ausgehen) zusätzlich auch eine physikalische Singularität. Mit Temperaturen, Energiedichten usw., bei denen alle vorhandenen Modelle nicht mehr anwendbar sind.
Der deutsche Pysiker Bojowald stellte durch Anwendung der Theorie der Schleifenquantengravitation ein kosmologisches Modell auf, bei dem sich zum Zeitpunkt des Urknalls das Universum gewissermaßen "umstülpte", indem sich Raum- und Zeitrichtungen invertierten. Eine solche Wiederumstülpung wäre natürlich auch nach dem Ende des jetzigen Universums denkbar.
In philosophischer Hinsicht sind natürlich vor allem die Gedanken in Heideggers "Sein und Zeit" in Bezug auf das Thema von Interesse. Der zentrale Gedanke, dass nämlich das Seiende aus seinem "einfach so sein" nicht im Mindesten zu verstehen ist, sondern grundsätzlich nur aus der Perspektive des Gewesenen, Gewordenen, und Werdendem ... würde in Hinsicht auf das gesamte Universum und die gesamte Zeit bedeuten, dass auch dieses nur unter Rücksichtnahme auf ein Gesamt-Vorher und Gesamt-Nachher verständlich ist. Das scheint mir aber philosophisch mehr oder weniger selbstverständlich und somit eher trivial zu sein. Klar würden wir den "Sinn der Welt" verstehen, wenn wir wüssten, was es mit dem "Vorher" und "Nachher" auf sich hat.
Was an dem Nordpol-Vergleich vielleicht zu bemängeln ist: Er beschreibt eine (einfache) mathematische Singularität. Der Urknall ist aber (auch nach den kosmologischen Modellen, die von einem solchen Urknall ausgehen) zusätzlich auch eine physikalische Singularität. Mit Temperaturen, Energiedichten usw., bei denen alle vorhandenen Modelle nicht mehr anwendbar sind.
Der deutsche Pysiker Bojowald stellte durch Anwendung der Theorie der Schleifenquantengravitation ein kosmologisches Modell auf, bei dem sich zum Zeitpunkt des Urknalls das Universum gewissermaßen "umstülpte", indem sich Raum- und Zeitrichtungen invertierten. Eine solche Wiederumstülpung wäre natürlich auch nach dem Ende des jetzigen Universums denkbar.
In philosophischer Hinsicht sind natürlich vor allem die Gedanken in Heideggers "Sein und Zeit" in Bezug auf das Thema von Interesse. Der zentrale Gedanke, dass nämlich das Seiende aus seinem "einfach so sein" nicht im Mindesten zu verstehen ist, sondern grundsätzlich nur aus der Perspektive des Gewesenen, Gewordenen, und Werdendem ... würde in Hinsicht auf das gesamte Universum und die gesamte Zeit bedeuten, dass auch dieses nur unter Rücksichtnahme auf ein Gesamt-Vorher und Gesamt-Nachher verständlich ist. Das scheint mir aber philosophisch mehr oder weniger selbstverständlich und somit eher trivial zu sein. Klar würden wir den "Sinn der Welt" verstehen, wenn wir wüssten, was es mit dem "Vorher" und "Nachher" auf sich hat.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Nein. Zeit ist eine periodische Abfolge. Gemessen mit Sandkörnern oder Zeigern spielt keine Rolle. Tick, Tack.Provokateur » Mi 15. Jul 2015, 08:30 hat geschrieben:Das ist aber unserer Darstellungsform von Zeit geschuldet. Die Uhr sagt nichts über die Zeit an sich aus. Würden wir die Zeit heute noch mit megapräzisen Sanduhren messen, wären wir natürlich davon überzeugt, dass es ein Ende gibt, weil oben ja irgendwann leer ist.
Kein metaphysiches Konzept also. Einfach was eine Uhr oder Sanduhr oder sonstwas misst.
Was Einstein, beweisbar, in Frage stellte war ja das die Zeit keine Konstante ist genau wie der Raum
Das ändert aber nichts an dem Gedanken Beispiel was ich beschrieb.
Die Frage war ja nach dem Ende oder folgernd daraus nach den Anfang. Das finde ich ja an diesen "Zifferblatt" Gedanken
so faszinierend. Diese Fragen werden obsolet. Mal eine Kreis und darauf einen Punkt, wo du willst und definiere ihn. Ende oder Anfang.
Das ist aber wie schon beschrieben nicht neu und wohl auch eine falsche Vorstellung von Zeit. Dennoch finde ich hat es was.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Was uns fehlt, ist ein Sinnesorgan für Zeit. Alles, was wir feststellen können (besser: meinen feststellen zu können) ist die Veränderung vom eben zum jetzt.
Veränderung ist also eine Ausdrucksform, ein Symptom von Zeit (was interessanterweise zwangsläufig zu der Feststellung führt, dass am Ort des absoluten Nullpunktes, 0 Kelvin, wohl auch die Zeit stillstehen dürfte - wenn keine Elektronen kreisen, sondern diese auch stehen).
Damit ist aber noch nicht gesagt, was Zeit ist - ist Zeit das, was Veränderung ermöglicht?
Und das ist der Knackpunkt - wir wissen es einfach nicht. Es könnte etwas ganz anderes sein, viel mehr als das, was Einstein beschrieb. Und wir nehmen, wie durch ein Fenster, durch die Möglichkeiten unserer Wahrnehmung, nur einen Ausschnitt wahr.
Veränderung ist also eine Ausdrucksform, ein Symptom von Zeit (was interessanterweise zwangsläufig zu der Feststellung führt, dass am Ort des absoluten Nullpunktes, 0 Kelvin, wohl auch die Zeit stillstehen dürfte - wenn keine Elektronen kreisen, sondern diese auch stehen).
Damit ist aber noch nicht gesagt, was Zeit ist - ist Zeit das, was Veränderung ermöglicht?
Und das ist der Knackpunkt - wir wissen es einfach nicht. Es könnte etwas ganz anderes sein, viel mehr als das, was Einstein beschrieb. Und wir nehmen, wie durch ein Fenster, durch die Möglichkeiten unserer Wahrnehmung, nur einen Ausschnitt wahr.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Es macht spaß darüber nachzudenken.SIRENE » Mi 10. Jun 2015, 20:53 hat geschrieben:Räusper.
Mich würde sehr interessieren, warum euch interessiert,
was am Ende sein wird oder am Anfang war.
Wozu sollen Antworten gut sein?
Was könnte man damit anfangen,
wenn jemand zutreffende Antworten liefert?
Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
》Was uns fehlt, ist ein Sinnesorgan für Zeit.
Nope. Das ist unser erinnerungsvermögen
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Das ist unser Gehirn, und das ist nicht fehlerfrei bzw. kann getäuscht werden.
Als Schaltzentrale werden dort die Eindrücke aller Sinnesorgane zusammengeführt, deswegen halte ich es für missverständlich, das Hirn als Sinnesorgan zu bezeichnen.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Vielleicht ist zeit selbst eine täuschung. Weil wir uns an vergangenes erinnern konstruieren wir zeit.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Womit wir wieder bei der Frage sind: Gibt es Realität? 

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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Ich denke, wir nehmen Zeit in erster Linie durch die alltägliche Beobachtung wahr, dass in einem abgeschlossenen System ohne äußere Energiezufuhr die Entropie mit der Zeit zunimmt. Diese Erfahrung können schon kleine Kinder mit ihrem Spielkram nachdrücklich machen.Blockhead » Mi 15. Jul 2015, 10:41 hat geschrieben:Vielleicht ist zeit selbst eine täuschung. Weil wir uns an vergangenes erinnern konstruieren wir zeit.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Wir nehmen aber auch das gegenteil wahr, dass die natur strukturen und ordnung hervorbringt. Die wahrnehmung von veränderung erzeugt unseren zeiteindruck.schokoschendrezki » Mi 15. Jul 2015, 10:48 hat geschrieben:
Ich denke, wir nehmen Zeit in erster Linie durch die alltägliche Beobachtung wahr, dass in einem abgeschlossenen System ohne äußere Energiezufuhr die Entropie mit der Zeit zunimmt. Diese Erfahrung können schon kleine Kinder mit ihrem Spielkram nachdrücklich machen.
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Re: Frage zur Existenz: Gibt es ein Ende?
Manche sagen ja auch, dass es gar keine Vergangenheit und Zukunft gibt, sondern nur die Gegenwart. In diesem Sinne wäre die Ausgangsfrage einfach mit "Nein" zu beantworten.Provokateur » Mi 15. Jul 2015, 10:02 hat geschrieben:Was uns fehlt, ist ein Sinnesorgan für Zeit. Alles, was wir feststellen können (besser: meinen feststellen zu können) ist die Veränderung vom eben zum jetzt.
Veränderung ist also eine Ausdrucksform, ein Symptom von Zeit (was interessanterweise zwangsläufig zu der Feststellung führt, dass am Ort des absoluten Nullpunktes, 0 Kelvin, wohl auch die Zeit stillstehen dürfte - wenn keine Elektronen kreisen, sondern diese auch stehen).
Damit ist aber noch nicht gesagt, was Zeit ist - ist Zeit das, was Veränderung ermöglicht?
Und das ist der Knackpunkt - wir wissen es einfach nicht. Es könnte etwas ganz anderes sein, viel mehr als das, was Einstein beschrieb. Und wir nehmen, wie durch ein Fenster, durch die Möglichkeiten unserer Wahrnehmung, nur einen Ausschnitt wahr.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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