Beelzebub » Di 26. Mai 2015, 20:34 hat geschrieben:
Im Klartext: das allgemeine, freie und gleiche Wahlrecht ist abgeschafft, nicht mehr der Wille der Wählerinnen & Wähler ist ausschlaggebend dafür, wer in den Aufsichtsrat kommt, sondern eine gesetzliche Vorgabe.
Ach Beelzebub, es ist ziemlich heiß da unten in deiner Hölle, nicht wahr? Da kochen die Emotionen sehr schnell hoch.
Keine Sorge - sollte eine Aufsichtsratswahl in Einzelabstimmungen erfolgen, kannst du ganz ohne gesetzliches Auf-die Finger-klopfen alle Frauen ablehnen und alle Männer wählen. Sollte wie üblich allerdings en bloc abgestimmt werden, musst du dich entscheiden - alle oder keine/r.
Vielleicht erinnerst du dich dann daran, dass du bei jeder politischen Wahl eine Liste vorgesetzt bekommst und die gewählten Personen dann nach der vorher von den Parteien mit ihren Kritererien bestimmten Reihenfolge nach der erreichten Prozentzahl "abgearbeitet" wird. Das nennt sich Landesliste und über die kommen die meisten Parlamentarier in ihre Positionen. Erst neuerdings gibt es Bestrebungen, diese Namensliste nach den Wünschen der Wähler durch kumulieren und panaschieren "durcheinanderzuwirbeln" (was einige dann wieder undemokratisch finden, weil es Wähler überfordern und vom Wahlgang abhalten könnte).
Ich verrate dir etwas: bei einer Aufsichtswahl ist alles viiiiiiel schlimmer: es gibt - und gab - praktisch kein "allgemeines, freies und gleiches Wahlrecht"

Warum?
Im Gegensatz zu politischen Wahlrecht, in dem auch der reichste Mann nur eine Stimme hat, kannst du Aktien = Stimmen kaufen. Eine einzige Stimmkarte des Großinvestors schlägt einen ganzen Saal voller Stimmkarten der Kleinaktionäre. Und es wird noch schlimmer

Bei etlichen AGs sind die stimmberechtigten Aktien mehr oder weniger in festen Händen oder gleich gar nicht an der Börse handelbar. Die anderen Anteilseigner bekommen stimmrechtslose "Vorzugsaktien" und müssen mit den Entscheidungen der "Bestimmer" völlig ohne Wahl leben.
In all deiner Rage hast du immer noch nicht begriffen, dass der wichtige Punkt - der, an dem deine Kritik hätte ansetzen müssen

) nicht die
Wahl sondern die
Auswahl der Kandidaten ist. Und dabei muss das Kriterium "Frau" bis zum Erreichen der 30% Quote nun mehr Gewicht bekommen. Wieviel hängt davon ab, wie die bisherige Zusammensetzung des AR ist. Wer eh schon Frauen in den AR geschickt hat, kann die Kandidatenliste auch weiter mit entsprechend vielen Männern bestücken. Wer da Nachholbedarf hat, muss übergangsweise mehr Frauen als Männer nominieren.
Lieber Beelzebub, es geht um Geld und wirtschaftliche Macht und weniger um deine feministische Weltverschwörung. Glaubst du wirklich, dass die Verwaltung (Vorstand und Aufsichtsrat) die Aktionärsvertreterkandidaten nicht immer schon in Absprache mit den Großaktionären, Hausbanken, auch Politiker der Region, us.w. ... benannt hat? Das einzige, was sich jetzt ändert, ist, dass der Blickwinkel der Kandidatensuche sich jetzt mehr auch in Richtung "weiblich" öffnen
muss. Ich bin mir sicher, dass es auch dort genügend Kompetenz gibt. Wenn nicht - sei sicher, dass die Lobbyisten schon Übergangslösungen oder Fristenverlängerungen durch die Politik erreichen werden. Putzfrau Erna wird auch zukünftig kaum benannt werden.
Was dich betrifft:
Beelzebub » Di 26. Mai 2015, 20:34 hat geschrieben:
Sieht so aus, als habe die femifaschistische Ideologie erkannt, dass ein politisch gewollter Mindest-Frauenanteil in einem zu wählenden Gremium durch freie Wahlen nicht zu erreichen ist - und sich, wie nicht anders zu erwarten, für die Zwangsquote und gegen freie Wahlen entschieden.
Ich finde, deine Schlussfolgerung passt gut zu dir: einfach, bequem, für jeden ohne viel Nachdenken sofort verständlich. Bleib dabei!
