Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

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von Grimm
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von von Grimm »

DarkLightbringer » Mi 18. Mär 2015, 17:31 hat geschrieben:Repressionswelle gegen Journalisten auf der Krim

http://de.euromaidanpress.com/2015/03/1 ... -der-krim/

Die Krim ist nun ein Polizeistaat nach russischem Muster.
Ein Bild von Natalja Kokorina(vier Tage alt - also das Bild) :
https://fbcdn-profile-a.akamaihd.net/hp ... dbee8c5a2e
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Darkfire »

von Grimm » Mi 18. Mär 2015, 20:12 hat geschrieben: Ein Bild von Natalja Kokorina(vier Tage alt - also das Bild) :
https://fbcdn-profile-a.akamaihd.net/hp ... dbee8c5a2e
Sag mal du merkst wohl gar nichts mehr oder ?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von MN7 »

Rautenberger » Mi 18. Mär 2015, 05:34 hat geschrieben:
So oder so werden die Separatisten die Wahlen gewinnen, denke ich. Viele Gegner einer Abspaltung werden längst geflohen sein. Und die verbliebene Bevölkerung solidarisiert sich - unter den Eindrücken der Auseinandersetzung mit den Regierungstruppen - mit den Separatisten, man könnte es auch "Stockholm-Syndrom" nennen...
Nach der im unten verlinkten Artikel beschriebenen Umfrage gibt es in den russisch besetzten Gebieten nach wie vor keine nennenswerte Unterstützung für die Separatisten. Nur um die 5% der Befragten wollen eine Abspaltung von der Ukraine. Nicht einmal für eine Autonomie gibt es eine Mehrheit. Mehr als 50% der Befragten wollen die Verhältnisse von vor dem Krieg zurück. Freie Wahlen kann die russische Terroristenjunta nirgendwo gewinnen.
http://www.washingtonpost.com/blogs/mon ... you-think/
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von Grimm
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von von Grimm »

MN7 » Mi 18. Mär 2015, 21:09 hat geschrieben:
Nach der im unten verlinkten Artikel beschriebenen Umfrage gibt es in den russisch besetzten Gebieten nach wie vor keine nennenswerte Unterstützung für die Separatisten. Nur um die 5% der Befragten wollen eine Abspaltung von der Ukraine. Nicht einmal für eine Autonomie gibt es eine Mehrheit. Mehr als 50% der Befragten wollen die Verhältnisse von vor dem Krieg zurück. Freie Wahlen kann die russische Terroristenjunta nirgendwo gewinnen.
http://www.washingtonpost.com/blogs/mon ... you-think/
Welche Gebiete sind russisch besetzt? :rolleyes:
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Darkfire »

von Grimm » Mi 18. Mär 2015, 21:20 hat geschrieben:
Welche Gebiete sind russisch besetzt? :rolleyes:
In deinem Fall wohl Facebook denn irgendwie kapierst du das nicht wirklich.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von von Grimm »

Darkfire » Mi 18. Mär 2015, 21:24 hat geschrieben:
In deinem Fall wohl Facebook denn irgendwie kapierst du das nicht wirklich.
Warum sollte ich etwas kapieren , was nicht existiert? :)
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Darkfire »

von Grimm » Mi 18. Mär 2015, 21:29 hat geschrieben:
Warum sollte ich etwas kapieren , was nicht existiert? :)
Was soll jetzt der Schwachsinn mit dem Bild aus Facebook das du da gepostet hast ?

Hast inzwischen kapiert, daß das zwei vollkommen verschiedene Personen sind oder was sollte diese Unterstellung ?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

von Grimm » Mittwoch 18. März 2015, 20:12 hat geschrieben: Ein Bild von Natalja Kokorina(vier Tage alt - also das Bild) :
https://fbcdn-profile-a.akamaihd.net/hp ... dbee8c5a2e
Alternativ dazu das Bild der Reporterin in der "Kyivewpost": http://www.kyivpost.com/media/images/20 ... al_big.jpg
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von MN7 »

Außenminister Lawrow: Die Forderung nach freien Wahlen in den russisch besetzten Gebieten ist ein Bruch des Waffenstillstandsvertrages

http://news.yahoo.com/russia-says-ukrai ... 09494.html
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Tantris »

MN7 » Do 19. Mär 2015, 04:59 hat geschrieben:Außenminister Lawrow: Die Forderung nach freien Wahlen in den russisch besetzten Gebieten ist ein Bruch des Waffenstillstandsvertrages

http://news.yahoo.com/russia-says-ukrai ... 09494.html
Faire wahlen würden den hohen moralischen werten in russland widersprechen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

MN7 » Donnerstag 19. März 2015, 03:59 hat geschrieben:Außenminister Lawrow: Die Forderung nach freien Wahlen in den russisch besetzten Gebieten ist ein Bruch des Waffenstillstandsvertrages

http://news.yahoo.com/russia-says-ukrai ... 09494.html
Das war ja klar - ein Protektorat lässt sich nicht einfach abwählen. Dafür wird ja Oberst Strelkow wohl kaum seine Freizeit geopfert haben. ;)

Die besetzten Gebiete werden vorerst unfrei bleiben, daher macht die Schattenverwaltung Sinn:
Präsident Petro Poroschenko ordnete zudem die Gründung von Sonderverwaltungen mit Militärangehörigen und Zivilisten im Donbass an. Sie sollen als Schattenverwaltung den Machtanspruch auf die Gebiete bekräftigen, ohne dass diese Behörden zunächst konkret handlungsfähig sind. Die Separatisten protestierten dagegen.
http://www.rtl.de/cms/news/rtl-aktuell/ ... 33651.html
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Tantris » Do 19. Mär 2015, 04:20 hat geschrieben:
Faire wahlen würden den hohen moralischen werten in russland widersprechen.
Nun ja einige Länder schaffen es eben ihre Bürger zu erreichen und dort gehen die mehrheitlich wählen. So sieht wahre Demokratie aus. Da gehen zum Teil sogar mehr wählen als es Bürger gibt.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Tantris »

Cobra9 » Do 19. Mär 2015, 07:22 hat geschrieben:
Nun ja einige Länder schaffen es eben ihre Bürger zu erreichen und dort gehen die mehrheitlich wählen. So sieht wahre Demokratie aus. Da gehen zum Teil sogar mehr wählen als es Bürger gibt.

Dass in manchen altenheimen und psychiatrien 100% der stimmen für putin waren, ist ja wohl der bweis, wie beleibt der man beim einfachen volk ist.

Das entspricht dem volkswillen auf jeden fall viel genauer, als irgendeine 25% wahlbeteiligung in den usa.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Litauens Präsidentin, Dalia "Löwenherz" Grybauskaite, besucht die Ukraine. Sie hatte einst Julija Timoschenko im Gefängnis besucht und gilt als starke Befürworterin der ukrainischen Unabhängigkeit, dem Schutz der territorialen Integrität, der Bewaffnung zur Selbstverteidigung und der europäischen Integration.

http://uatoday.tv/politics/lithuania-pr ... 16761.html (en)

Die Solidarität einiger osteuropäischer Länder zum Schutz vor Krieg und Imperialismus ist beachtlich.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Krimtataren-Sprecher kritisiert Besatzung als "Rachefeldzug"
Tschubarow hat Einreiseverbot auf der Krim und lebt daher im ukrainischen Exil. In einem Interview findet er deutliche Worte.
Im Grunde ist es mir verboten worden, auf der Krim zu leben. Ich lebte dort, und dort leben alle meine Verwandten, meine Eltern. Einmal, als ich vom Festland zurück nach Hause fuhr, hat man mich nicht reingelassen. Das ist eine Entscheidung der Föderalen Migrationsbehörde der Russischen Föderation gewesen. Und ich habe das vom FSB erfahren.

Also sind es die Besatzer, die vor einem Jahr in unser Land kamen, die heute darüber entscheiden, wer auf der Krim leben darf und wer nicht.

Nach 70 Jahren ist das zurückgekehrt, was schon einmal auf der Krim passiert ist. Am 18. Mai 1944 wurde meine Mutter, damals 11 Jahre alt, zusammen mit allen Krimtataren- mit dem ganzen Volk- deportiert; 70 Jahre später kommt Putin statt Stalin und entscheidet, wer auf der Krim leben darf und wer nicht.
https://de.informnapalm.org/r-tschubaro ... imtataren/

Die Krim ist heute eine Art Freilandgefängnis und laut Tschubarow bekommt jeder früher oder später Besuch vom russischen Geheimdienst, der sich nicht klar zur Besatzungsregierung bekennt.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von MN7 »

DarkLightbringer » Sa 21. Mär 2015, 14:55 hat geschrieben:Krimtataren-Sprecher kritisiert Besatzung als "Rachefeldzug"
Tschubarow hat Einreiseverbot auf der Krim und lebt daher im ukrainischen Exil. In einem Interview findet er deutliche Worte.

https://de.informnapalm.org/r-tschubaro ... imtataren/

Die Krim ist heute eine Art Freilandgefängnis und laut Tschubarow bekommt jeder früher oder später Besuch vom russischen Geheimdienst, der sich nicht klar zur Besatzungsregierung bekennt.
Dort werden Kinder vom FSB verschleppt und "verhört", weil sie blau-gelbe Bänder tragen.

http://yodnews.ru/2015/03/20/childfsb

Auf Widerstand gegen den russischen Besatzungsterror steht Zwangsarbeit.
Zuletzt geändert von MN7 am Samstag 21. März 2015, 19:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Könnte man hier zum Thema schreiben und nicht Personen beleidigen :?:
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

MN7 » Samstag 21. März 2015, 19:04 hat geschrieben:
Dort werden Kinder vom FSB verschleppt und "verhört", weil sie blau-gelbe Bänder tragen.

http://yodnews.ru/2015/03/20/childfsb

Auf Widerstand gegen den russischen Besatzungsterror steht Zwangsarbeit.
Dass die FSB in Stasi-Manier selbst gegen Kinder vorgeht, ist besonders trübselig.

In Polen werden häufig ukrainische Flaggen hochgezogen - als Zeichen der Solidarität. Das sollte es auch in DE geben.

Zum Jahrestag der Besatzung: http://euromaidanpress.com/wp-content/u ... shback.jpg

"Crimean Resistance", "March 2014 Photo Flashback": http://euromaidanpress.com/2015/03/13/t ... ashback-2/ (en)
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Rautenberger »

MN7 » Sa 21. Mär 2015, 19:04 hat geschrieben:
Dort werden Kinder vom FSB verschleppt und "verhört", weil sie blau-gelbe Bänder tragen.

http://yodnews.ru/2015/03/20/childfsb

Auf Widerstand gegen den russischen Besatzungsterror steht Zwangsarbeit.
Das mit den Bändern war nicht auf der Krim, sondern in Saratow, also in Russland. Aber das macht es natürlich nicht besser...
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von Grimm
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von von Grimm »

Die Pfründe werden gesichert.

http://de.sputniknews.com/politik/20150 ... 17013.html

„Die ukrainische Regierung wird ihren Job weiter tun“, versicherte Premierminister Arseni Jazenjuk am Montag in Kiew.

Logisch, was anderes gibts ja nicht zu tun. :rolleyes:
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

MN7 » Do 19. Mär 2015, 03:59 hat geschrieben:Außenminister Lawrow: Die Forderung nach freien Wahlen in den russisch besetzten Gebieten ist ein Bruch des Waffenstillstandsvertrages

http://news.yahoo.com/russia-says-ukrai ... 09494.html
ach himmel, ich habe soviel über goebbels und ribbentrop gelesen. dieser lawrow erinnert mich an beiden. :mad2:
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von von Grimm »

Nomen Nescio » Mo 23. Mär 2015, 21:38 hat geschrieben: ach himmel, ich habe soviel über goebbels und ribbentrop gelesen. dieser lawrow erinnert mich an beiden. :mad2:
Hat Lawrow nie gesagt, also was solls. :rolleyes:
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Tantris »

von Grimm » Mo 23. Mär 2015, 22:45 hat geschrieben:
Hat Lawrow nie gesagt, also was solls. :rolleyes:
In der ukraine herrscht ja auch kein krieg, nicht wahr, vongrimm? hast du uns nicht daran erinnert, dass es ohne kriegserklärung auch keinen krieg geben kann? :)

Und dass im machtbereich des großartigen eurasischen führers wahlen sicherheitshalber gefälscht werden, weisst du doch auch. Daher kommt doch die überlegenheit der putinisten über die westlichen, schwulen feigen demokröten.
Wo der geheimdienst regiert, herrscht angst vor dem volk... du weisst doch... putin und der sturm auf die stasizentrale in dresden... das will dein herr und meister nicht noch einmal erleben...
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Marcin »

von Grimm » Mi 18. Mär 2015, 21:12 hat geschrieben: Ein Bild von Natalja Kokorina(vier Tage alt - also das Bild) :
https://fbcdn-profile-a.akamaihd.net/hp ... dbee8c5a2e

Wie armselig. :rolleyes:
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Adlerauge »

Ukraine-Konflikt: Poroschenko warnt vor Privatarmeen von Oligarchen.

Im Osten der Ukraine kämpfen viele Freiwilligenverbände, die von reichen Geschäftsleuten finanziert werden. Nach der Besetzung eines staatlichen Unternehmens in Kiew will Präsident Poroschenko durchgreifen.

Die insgesamt etwa 80 Freiwilligenbataillone wurden vor einem Jahr für den Kampf gegen die ostukrainischen Separatisten gegründet und unterstehen formal dem Innen- und dem Verteidigungsministerium. Ein Großteil des Solds wird jedoch von reichen Geschäftsleuten bezahlt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... ml#ref=rss

Also, die Oligarchen haben doch Geld, warum soll dann die EU noch herhalten??
Recht muss Recht bleiben, dem Unrecht muss das Recht entzogen werden!
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Zum Thema Oligarchenherrschaft und Nationalismus in der Ukraine hier ein Link zu einem sehr sehr guten, differenzierten und kenntnisreichen Beitrag vom 20. März auf Deutschlandradio in der Reihe "Dossier":
Die Ukraine am Abgrund

Wie oligarchische Politik und ethnische Polarisierung die Ukraine zerreißen. Von Klaus Müller.

Ein Jahr nach der Maidan-Revolution sieht der Präsident der Ukraine das Land in der tiefsten Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Die im April 2014 eingeleitete Anti-Terror-Aktion hat Dörfer und Städte zerstört und über eine Million Bewohner in die Flucht getrieben; das Land steht vor dem Staatsbankrott.

Der Westen weist die Verantwortung für dieses Desaster einem revanchistischen Russland zu, das sein Imperium zu restaurieren versucht. Diese Rhetorik eines neuen Kalten Krieges überschattet die internen Defekte der ukrainischen Politik. Undurchsichtige Privatisierungen spielten die Wirtschaft konkurrierenden oligarchischen Gruppen zu. Die von ihnen beherrschten Parteien und Medien polarisieren die Öffentlichkeit entlang ethnischer Linien. In der Politik haben sich jene Interessen durchgesetzt, die auf eine weitere Internationalisierung Richtung Westen drängen, auch wenn dies das Land vor eine Zerreißprobe stellt.

Die EU muss sich fragen, warum sie die innerukrainische Polarisierung zu einen Kulturkampf gegen Russland übersteigert, den alle Seiten nur verlieren können - in erster Linie die ukrainische Bevölkerung.
http://www.deutschlandfunk.de/politik-d ... _id=311262

Klaus Müller ist Politikprofessor an der FU Berlin und der Universität Krakau. Er ist also auch geographisch ziemlich nah dran. Und außerdem international anerkannter Spezialist für die postsowjetischen Transformationsprozesse.

Der Beitrag bestätigt meine auch hier schon mehrfach geäußerte These, dass die Entwicklungen in der Ukraine vor allem von dem Wechselspiel zwischen Oligarchenherrschaft und vorgeschobenem Ethno-Nationalismus geprägt sind und
immer mehr auf eine Ukraine als einer Art riesengroßes Bosnien-Herzegowina hinauslaufen: Formal demokratisch aber de facto über bezahlte Parlamentarier von Oligarchen gesteuert mit einer Bevölkerung, die sich zunehmend ethnisch definiert und darin von den tatsächlich Herrschenden natürlich bestärkt wird. Selbstverständlich besteht immer noch der wichtige Unterschied, dass es in der Ukraine bewaffnete Auseinandersetzungen mit von einem übermächtigen Nachbarn gesteuerten Truppen gibt.

Die Frage ist nicht, wie und ob man hier von seiten der EU Schuldzuweisungen befördert, sondern wie man sich effektiv gegen diese Ethnisierung des Politischen stellt. Welche Verbündete man darin sucht. Es sollte schon damit beginnen, Begriffe wie "ein ukrainisches Volk" oder "ein russisches Volk" abzulehnen. Zumindest in einem politischen Kontext. Auf Nationalhymnen absingen ebenso zu verzichten wie auf Besuche russischer Militärparaden.

Der Beitrag auf dradio ist übrigens ein Musterbeleg dafür, dass die "westlichen" Medien keineswegs "gleichgeschaltet" sind oder "Lügen" verbreiten ...
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Dienstag 24. März 2015, 08:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Darkfire »

Einer der noch Näher dran ist.
Serhij Zhadan, 1974 in der Nähe von Luhansk geboren.
Das ist ja gerade das Tragische. In den vergangenen 23 Jahren der ukrainischen Unabhängigkeit waren die Bedingungen für einen bewaffneten Konflikt im Osten nie gegeben. Nicht einmal während der Orange Revolution im Herbst 2004. Nicht einmal im Dezember 2013 und Januar 2014. Für mich ist das ein Beweis dafür, dass dieses ganze Projekt "Neurussland", die Pseudorepubliken, dass all das von außen initiiert und die Stimmung angeheizt wurde. Außerdem war von Anfang an offensichtlich, dass hinter dem "gesellschaftlichen Protest" die russischen Geheimdienste, russische Söldner und russische Waffen stehen. Von Anfang an hat Russland eine entscheidende Rolle gespielt.

Ich vermute, dass die meisten Bewohner in Donezk und Luhansk heute nur zu gern das Projekt der "Luhansker Volksrepublik" und der "Donezker Volksrepublik" aufgeben würden, wenn dafür die Kampfhandlungen beendet und der Terror von Seiten der Separatisten gestoppt werden könnte. Aber die örtliche Bevölkerung wird nicht mehr gefragt. Und sie ist es, die in diesem Konflikt am allermeisten leidet.

SPIEGEL ONLINE: Von westlichen Linken kommt immer wieder der Vorwurf, es seien zu viele Faschisten dabei...
Zhadan: Die westlichen Linken haben meiner Meinung nach ein Terminologieproblem: Faschisten sind diejenigen, die in ihrem Land einen Personenkult installieren und sich gegenüber anderen Ländern aggressiv verhalten. In der Ukraine gibt es weder eine Diktatur, noch Rassismus, noch staatlichen Nationalismus - und behaupten Sie ja nicht das Gegenteil. Im ukrainischen Parlament sitzen weniger Rechte als im Europaparlament.
SPIEGEL ONLINE: Was erwarten die Ukrainer von der internationalen Gemeinschaft und von der Europäischen Union?
Zhadan: Ich bin mir sicher, dass die meisten Ukrainer bereits seit diesem Winter keine übermäßigen Illusionen mehr hegen, was die Ehrlichkeit und Unvoreingenommenheit der EU angeht. Die europäischen Politiker tragen auch eine Mitverantwortung für die Ereignisse im Osten der Ukraine. Sie hätten seinerzeit Janukowytsch aufhalten, rechtzeitig Einfluss auf ihn ausüben können. Sie haben stattdessen mit einem Diktator kokettiert. Genauso wie sie heute mit dem russischen Diktator kokettieren und die Ukraine damit faktisch dem Aggressor überlassen. Die Ukrainer haben also keine Illusionen mehr - sie sehen ganz real, dass die EU mit zweierlei Maß misst.

Zhadan: Wenn deine Landsleute ums Leben kommen, wenn die Städte in deinem Land brennen, wenn Tausende Menschen ihre Häuser verlassen und fliehen müssen, dann ist das keine Politik mehr. Es ist ein Grauen, auf das man reagieren muss. Wir alle sind heute in einer Situation, in der es gilt, das Wichtigste zu behaupten: das Recht auf Freiheit, das Recht auf unseren souveränen Staat, das Recht auf unsere Zukunft. Ob man darüber schreiben kann? Man kann nicht, man muss.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 83219.html
Es ist aber recht interessant wie man um den heißen Brei herumgeredet und herumdeutet ohne das man den echten Grund beim Namen nennt.
Nicht die von Putin massiv verstärkten Warlords sind also der Grund für den Bürgerkrieg sondern die faschistische rassistischen Ukrainer und die Oligarchen.

Was ich mich da frage, was ist mit echten Faschisten aus Russland und den richtigen Oligarchen dort ?
Ist Russland kein Vielvölkerstaat der auch mal den Tschetschenen zeigte was sie von Separation halten ?

Die grösste Frechheit ist aber das hier
"warum sie die innerukrainische Polarisierung zu einen Kulturkampf gegen Russland übersteigert"

Kulturkampf ? Es ist ein Krieg Russlands gegen die Ukraine und da geht es nicht um Kultur sondern um knallharte Machtpolitik.
Die Menschen sterben dort nicht wegen irgendwelchen abstrakten Gründen welche Theaterstücke man dort aufführt sondern wer die Vorherrschaft in Putins Taiga hat.

Und egal wie oft man es hier noch versucht zu verdrehen, dieser Krieg ist nicht der zwischen russischsprachigen und ukrainischsprachigen Menschen, sondern er zieht sich quer durch die Ostukraine.
Hier kämpfen auf beide Seiten eine Mix aus allen Ethnien.
Es geht hier nicht um die Kultur sondern um schlichte Vorherschaft.
Zuletzt geändert von Darkfire am Dienstag 24. März 2015, 09:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von schokoschendrezki »

@Darkfire: Zum dem Spiegel-Interview: Der jetzige Präsident der Ukraine hat nicht nur - wie den EU-Staaten vorgeworfem wird - mit einem Diktator "kokettiert" sondern war Wirtschaftsminister in seinem Regierungskabinett.

Im Übrigen ist der Begriff "Diktator" für einen Autokraten und über Einflussnahme zwar de facto an die Macht gekommenen aber immerhin formal gewählten Regierungschef in etwa ebenso falsch und ungenau wie von "Faschisten" zu sprechen wenn man "Nationalisten" meint.

Die Agression Russlands ist ebenso real wie es die Agressionen Serbiens in den Jugoslawien-Kriegen war. (Nur dass Russland sehr viel mächtiger ist). Aber ebensowenig führt - nennen wir es mal so - eine Re-Ethnisierung des Angegriffenen zu einer Perspektive.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

schokoschendrezki » Di 24. Mär 2015, 09:29 hat geschrieben:@Darkfire: Zum dem Spiegel-Interview: Der jetzige Präsident der Ukraine hat nicht nur - wie den EU-Staaten vorgeworfem wird - mit einem Diktator "kokettiert" sondern war Wirtschaftsminister in seinem Regierungskabinett.

Im Übrigen ist der Begriff "Diktator" für einen Autokraten und über Einflussnahme zwar de facto an die Macht gekommenen aber immerhin formal gewählten Regierungschef in etwa ebenso falsch und ungenau wie von "Faschisten" zu sprechen wenn man "Nationalisten" meint.

Die Agression Russlands ist ebenso real wie es die Agressionen Serbiens in den Jugoslawien-Kriegen war. (Nur dass Russland sehr viel mächtiger ist). Aber ebensowenig führt - nennen wir es mal so - eine Re-Ethnisierung des Angegriffenen zu einer Perspektive.
Wobei es eine Erklärung ist für die Nationalisierung der Ukraine ist.
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Beitrag von schokoschendrezki »

Darkfire » Di 24. Mär 2015, 10:05 hat geschrieben:
Kulturkampf ? Es ist ein Krieg Russlands gegen die Ukraine und da geht es nicht um Kultur sondern um knallharte Machtpolitik.
Die Menschen sterben dort nicht wegen irgendwelchen abstrakten Gründen welche Theaterstücke man dort aufführt sondern wer die Vorherrschaft in Putins Taiga hat.

Und egal wie oft man es hier noch versucht zu verdrehen, dieser Krieg ist nicht der zwischen russischsprachigen und ukrainischsprachigen Menschen, sondern er zieht sich quer durch die Ostukraine.
Hier kämpfen auf beide Seiten eine Mix aus allen Ethnien.
Es geht hier nicht um die Kultur sondern um schlichte Vorherschaft.
Natürlich gehts nicht in diesem Sinn um Kultur. Es geht - wie bei allen Kriegen - um die Erzeugung eines "Dazugehörigseins" der rivalisierenden Gruppen bei den Betroffenen. Und diese Dazugehörigkeit verschleiert, dass es denen, die die Fäden ziehen, um schlichte Vorherrschaft geht. Dabei wird alles benutzt was verfügbar ist: Religion, Nation, Sprache, Kultur.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Rautenberger »

schokoschendrezki » Di 24. Mär 2015, 08:46 hat geschrieben:Die Ukraine am Abgrund

Wie oligarchische Politik und ethnische Polarisierung die Ukraine zerreißen. Von Klaus Müller.

Ein Jahr nach der Maidan-Revolution sieht der Präsident der Ukraine das Land in der tiefsten Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Die im April 2014 eingeleitete Anti-Terror-Aktion hat Dörfer und Städte zerstört und über eine Million Bewohner in die Flucht getrieben; das Land steht vor dem Staatsbankrott.

Der Westen weist die Verantwortung für dieses Desaster einem revanchistischen Russland zu, das sein Imperium zu restaurieren versucht. Diese Rhetorik eines neuen Kalten Krieges überschattet die internen Defekte der ukrainischen Politik. Undurchsichtige Privatisierungen spielten die Wirtschaft konkurrierenden oligarchischen Gruppen zu. Die von ihnen beherrschten Parteien und Medien polarisieren die Öffentlichkeit entlang ethnischer Linien. In der Politik haben sich jene Interessen durchgesetzt, die auf eine weitere Internationalisierung Richtung Westen drängen, auch wenn dies das Land vor eine Zerreißprobe stellt.

Die EU muss sich fragen, warum sie die innerukrainische Polarisierung zu einen Kulturkampf gegen Russland übersteigert, den alle Seiten nur verlieren können - in erster Linie die ukrainische Bevölkerung.


Ein zweifelhafter Artikel. Das "revanchistische Russland, das sein Imperium zu restaurieren versucht", ist keine "Rhetorik", sondern ganz offensichtlich blanke Realität. Russische Truppen stehen in der Ukraine! Was soll die EU da noch "übersteigern"? Dass sich "in der Politik jene Interessen durchgesetzt haben, die auf eine weitere Internationalisierung Richtung Westen drängen" ist weder ausschließlich das Ergebnis eines Machtkampfes innerhalb der Eliten, noch Zufall, sondern auch Resultat eines entsprechenden Meinungsbildungsbildungsprozesses innerhalb der ukrainischen Gesellschaft. Es ist ja richtig, dass die ukrainische Politik in den vergangenen 25 Jahren versagt hat. Was hat das aber mit der Beurteilung der russischen Filetierungspolitik zu tun? Es ist auch richtig, das der derzeitige Krieg die innenpolitischen Missstände der Ukraine verdeckt. Umso mehr sollte die EU auf eine Lösung dieser Missstände drängen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

Rautenberger » Di 24. Mär 2015, 10:15 hat geschrieben:[/i]

Ein zweifelhafter Artikel. Das "revanchistische Russland, das sein Imperium zu restaurieren versucht", ist keine "Rhetorik", sondern ganz offensichtlich blanke Realität. Russische Truppen stehen in der Ukraine! Was soll die EU da noch "übersteigern"? Dass sich "in der Politik jene Interessen durchgesetzt haben, die auf eine weitere Internationalisierung Richtung Westen drängen" ist weder ausschließlich das Ergebnis eines Machtkampfes innerhalb der Eliten, noch Zufall, sondern auch Resultat eines entsprechenden Meinungsbildungsbildungsprozesses innerhalb der ukrainischen Gesellschaft. Es ist ja richtig, dass die ukrainische Politik in den vergangenen 25 Jahren versagt hat. Was hat das aber mit der Beurteilung der russischen Filetierungspolitik zu tun? Es ist auch richtig, das der derzeitige Krieg die innenpolitischen Missstände der Ukraine verdeckt. Umso mehr sollte die EU auf eine Lösung dieser Missstände drängen.
dieser Artikel von Klaus Müller ist absolut stimmig und spiegelt auch meine Meinung wieder, vor allem seine Schlussfolgerung:
das alles hauptsächlich auf dem Rücken und zu Lasten der ukrainischen Bevölkerung geht wenn wir mal die Oligarchen und ausländischen Kriegsgewinnler ausnehmen. Russland hat nicht den Schimmer eines Interesses an der Ostukraine oder einer Destabilisierung der Ukraine, eher ein Interesse an sicheren eigenen Grenzen. Betreibt man ernsthafte Motivforschung kommt man
zu ganz anderen Erkenntnissen. Waffen werden ja nicht geliefert un das ukrainische Volk mit Frieden zu beglücken.

Russische Truppen stehen in der Ukraine!....halte ich für eine Lüge und wirklich dummdreiste Propaganda, weil es dafür absolut
keine Belege gibt.

Für welche Niederlage Russlands sollte es Revanche von der Ukraine fordern um revanchistisch zu sein ?
Zuletzt geändert von robro43 am Dienstag 24. März 2015, 11:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Haegar »

robro43 » Di 24. Mär 2015, 12:21 hat geschrieben:
dieser Artikel von Klaus Müller ist absolut stimmig und spiegelt auch meine Meinung wieder, vor allem seine Schlussfolgerung:
das alles hauptsächlich auf dem Rücken und zu Lasten der ukrainischen Bevölkerung geht wenn wir mal die Oligarchen und ausländischen Kriegsgewinnler ausnehmen. Russland hat nicht den Schimmer eines Interesses an der Ostukraine oder einer Destabilisierung der Ukraine, eher ein Interesse an sicheren eigenen Grenzen. Betreibt man ernsthafte Motivforschung kommt man
zu ganz anderen Erkenntnissen. Waffen werden ja nicht geliefert un das ukrainische Volk mit Frieden zu beglücken.

Russische Truppen stehen in der Ukraine!....halte ich für eine Lüge und wirklich dummdreiste Propaganda, weil es dafür absolut
keine Belege gibt.

Für welche Niederlage Russlands sollte es Revanche von der Ukraine fordern um revanchistisch zu sein ?
Die "Urlauber" sind in Deinen Augen also "dummdreiste Propaganda". Da gebe ich Dir recht, denn das ist wirklich dummdreist von Moskau aus zu behaupten, dass es Urlauber sind.
Belege für russische Truppen in der Ukraine finden sich auf russischen Friedhöfen in Soldatengräbern.

Welche Niederlagen sich Russland einbildet kannst Du Dir gerne selbst ausdenken. Der Verlust des stalinistischen Imperiums, welches Putin ja bekanntlich bedauert, könnte ein Anfang beim Denken machen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Rautenberger » Di 24. Mär 2015, 11:15 hat geschrieben: Ein zweifelhafter Artikel. Das "revanchistische Russland, das sein Imperium zu restaurieren versucht", ist keine "Rhetorik", sondern ganz offensichtlich blanke Realität. Russische Truppen stehen in der Ukraine! Was soll die EU da noch "übersteigern"? Dass sich "in der Politik jene Interessen durchgesetzt haben, die auf eine weitere Internationalisierung Richtung Westen drängen" ist weder ausschließlich das Ergebnis eines Machtkampfes innerhalb der Eliten, noch Zufall, sondern auch Resultat eines entsprechenden Meinungsbildungsbildungsprozesses innerhalb der ukrainischen Gesellschaft. Es ist ja richtig, dass die ukrainische Politik in den vergangenen 25 Jahren versagt hat. Was hat das aber mit der Beurteilung der russischen Filetierungspolitik zu tun? Es ist auch richtig, das der derzeitige Krieg die innenpolitischen Missstände der Ukraine verdeckt. Umso mehr sollte die EU auf eine Lösung dieser Missstände drängen.
Ich habe selbst Maidan-Aktivisten und politisch sehr bewusste Kiewer Blogger schon in Interviews sagen gehört, dass sie angesichts gewisser Entwicklungen "verwirrt" seien bzw. "nachdächten" müssten. Und natürlich gehört zu solchen Entwicklungen u.a. auch die Beharrlichkeit, mit der ein Staatspräsident (!) an seinem privaten Medienimperium festhält. "Meinungsbildungsprozess" hört sich gemessen daran - vorsichtig gesprochen - inadäquat an.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Für das in dem Artikel geschilderte Grundproblem ist es unerheblich, ob es sich in der Ostukraine um russische Soldaten oder "nur" um Marionetten oder Sympathisanten handelt. Ich will bitte nocheinmal an die Lage der Zivilisten während der Jugoslawien-Kriege erinnern. Ob nun bosnische Serben oder von Serbien geschickte Soldaten ... am Ende - und bis heute! - haben sich die Einwohner Bosniens für Oligarchengruppen in ethnisch aufgeladenen Konflikten instrumentalisieren lassen. Und der obige Beitrag geht vor allem der Frage nach, wie etwas Ähnliches in der Ukraine zu verhindern ist.

Ganz gewiss nicht durch Absingen von Nationalhymnen oder verklärte Kosakenmythen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

schokoschendrezki » Di 24. Mär 2015, 09:29 hat geschrieben:@Darkfire: Zum dem Spiegel-Interview: Der jetzige Präsident der Ukraine hat nicht nur - wie den EU-Staaten vorgeworfem wird - mit einem Diktator "kokettiert" sondern war Wirtschaftsminister in seinem Regierungskabinett.

Im Übrigen ist der Begriff "Diktator" für einen Autokraten und über Einflussnahme zwar de facto an die Macht gekommenen aber immerhin formal gewählten Regierungschef in etwa ebenso falsch und ungenau wie von "Faschisten" zu sprechen wenn man "Nationalisten" meint.

Die Agression Russlands ist ebenso real wie es die Agressionen Serbiens in den Jugoslawien-Kriegen war. (Nur dass Russland sehr viel mächtiger ist). Aber ebensowenig führt - nennen wir es mal so - eine Re-Ethnisierung des Angegriffenen zu einer Perspektive.
würden Sie mir bitte den Unterschied erklären ? Ich glaubte bisher immer "nationalistisch" bezeichnet ebenso wie "faschistisch"
Rassismus und Imperialismus, ich unterschlage zwar schon mal so feine Unterschiede wie Italienische oder deutsche "Patentrechte"...
die ohnehin ausgelaufen sind aber das die von mir geübte Gleichsetzung grundfalsch ist war mir bisher nicht bewusst.
Ich halte gewisse Strömungen und Bewegungen wie "Swoboda" und "rechter Sektor" immer noch für nationalistisch und
faschistisch und ihren tatsächlichen Macht- und Einflussbereich NICHT durch das erzielte Wahlergebnis legitimiert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

Haegar » Di 24. Mär 2015, 11:39 hat geschrieben:
Die "Urlauber" sind in Deinen Augen also "dummdreiste Propaganda". Da gebe ich Dir recht, denn das ist wirklich dummdreist von Moskau aus zu behaupten, dass es Urlauber sind.
Belege für russische Truppen in der Ukraine finden sich auf russischen Friedhöfen in Soldatengräbern.

Welche Niederlagen sich Russland einbildet kannst Du Dir gerne selbst ausdenken. Der Verlust des stalinistischen Imperiums, welches Putin ja bekanntlich bedauert, könnte ein Anfang beim Denken machen.
Selbstverständlich waren beurlaubte russische Soldaten an den Kämpfen in der Ukraine beteiligt aber keine russischen "Truppen" den
Unterschied werden wir erst kennen lernen wenn Kiew seine Ankündigung wahr macht und Revanche fordert um die angeblich "okkupierten" Provinzen von Russland befreien.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

schokoschendrezki » Di 24. Mär 2015, 11:49 hat geschrieben:
Ganz gewiss nicht durch Absingen von Nationalhymnen oder verklärte Kosakenmythen.
Ich denke, das Zurückbesinnen auf die Geschichte, Tradition und Kultur ( auch die Mythen darin...) ist keine Eigenart und schon lange nicht nur Alleinmerkmal der Nationalismus....
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

jan2009 » Di 24. Mär 2015, 13:43 hat geschrieben: Ich denke, das Zurückbesinnen auf die Geschichte, Tradition und Kultur ( auch die Mythen darin...) ist keine Eigenart und schon lange nicht nur Alleinmerkmal der Nationalismus....
Ja, als Sache persönlicher Vorlieben oder auch wissenschaftlicher Forschungen ... in der Politik hat das nichts verloren. Die Politisierung von Identität ist bei uns vor allem rund um den - von mir als äußerst problematisch gesehenen - Begriff der Leitkultur thematisiert worden. "Leitkulturell geprägt" ist im Moment sowohl die Poltitik der russischen wie auch der ukrainischen Regierung. Meine Hoffnung liegt in der gesamtzahlmäßig ja leider doch noch in der Minderheit befindlichen jungen, städtisch geprägten Bevölkerung, deren "Heimat" das grenzenlose Internet ist.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Dienstag 24. März 2015, 13:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Europa2050 »

robro43 » Di 24. Mär 2015, 11:54 hat geschrieben:
würden Sie mir bitte den Unterschied erklären ? Ich glaubte bisher immer "nationalistisch" bezeichnet ebenso wie "faschistisch"
Rassismus und Imperialismus, ich unterschlage zwar schon mal so feine Unterschiede wie Italienische oder deutsche "Patentrechte"...
die ohnehin ausgelaufen sind aber das die von mir geübte Gleichsetzung grundfalsch ist war mir bisher nicht bewusst.
Ich halte gewisse Strömungen und Bewegungen wie "Swoboda" und "rechter Sektor" immer noch für nationalistisch und
faschistisch und ihren tatsächlichen Macht- und Einflussbereich NICHT durch das erzielte Wahlergebnis legitimiert.
So wie du das schreibst, decken sich unsere Ansätze zum Thema Nationalismus und Faschismus mindestens zu 90%.

Allerdings stellt sich dann die Frage, wo in dem aktuellen Konflikt der stärkere Hang zum Faschismus aus zumachen ist.

Nachdem du (wie ich es auch würde) die die unschönen, aber im Verhältnis zweitrangigen Aspekte Symbolik (da gibt es in der Ukraine entsprechende Negativbeispiele), Führerkult (das ist wohl eher bei Putin anzusiedeln, Poroschenko taugt da eher nicht so :D ) und historische Schuld (da haben Ukraine 1941-1944 und Stalin 1939-1941 beide ihren - wenn auch völlig unterschiedlichen - Teil) bleibt der Kern Rassismus und Imperialismus.

Während die Ukraine - wenn sie so wie sie ist überleben will - das nur als Multiethnischer Staat kann und ja das russische Element in den Gebieten, die unter ukrainischer Hoheit liegen offensichtlich in Armee und Nationalgarde durchaus akzeptiert ist, hat das Ukrainische auf der Krim und in den Separatistengebieten aktuell keinerlei Existenzmöglichkeit. Zusätzlich verneint die offizielle russische Politik gelegentlich auch das Bestehen eines Ukrainischen Volkes (Quelle müsste ich suchen). Da scheint mir in Moskau mehr im Argen zu sein als in Kiew (wo auch genug falsch läuft).

Imperialismus als fortgesetzter Drang, andere Staaten/Gebiete dem eigenen Gebiet einzuverleiben, habe ich in der Ukraine überhaupt nicht ausgemacht. Mit dem einzigen Staat mit dem man theoretisch noch Ansprüche gehabt hätte und mit dem die Vergangenheit auch "faschistisch" vorbelastet ist, hat man heute aufgrund gegenseitigen Verzichtes ein freundschaftliches Verhältnis - Polen. Im Gegensatz dazu kennt die russische Politik mehrere Territorien und Staaten, von denen sie Gebiete oder den ganzen Staat als annexionswürdig betrachtet und in der Krim das ja auch getan hat.

Selbst unter Berücksichtigung der Symbolik einiger Randgruppen (und da liegt unser Unterschied, da ich sie wirklich als das sehe) und der Historie (SS-Galizien, Mithilfe beim Holocaust, Wolyn) sehe ich also in der Ukraine weniger (dafür manchmal plakativere) Ansätze für Faschismus als beim östlichen Nachbarn.
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Synonym für Verräter: USA

Kyiv still stands, but Washington has fallen :(
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

robro43 » Di 24. Mär 2015, 12:54 hat geschrieben:
würden Sie mir bitte den Unterschied erklären ? Ich glaubte bisher immer "nationalistisch" bezeichnet ebenso wie "faschistisch"
Rassismus und Imperialismus, ich unterschlage zwar schon mal so feine Unterschiede wie Italienische oder deutsche "Patentrechte"...
die ohnehin ausgelaufen sind aber das die von mir geübte Gleichsetzung grundfalsch ist war mir bisher nicht bewusst.
Ich halte gewisse Strömungen und Bewegungen wie "Swoboda" und "rechter Sektor" immer noch für nationalistisch und
faschistisch und ihren tatsächlichen Macht- und Einflussbereich NICHT durch das erzielte Wahlergebnis legitimiert.
Rechte Ranströmungen vielleicht ja ... aber das Gerede von "den Faschisten" in der Ukraine ist doch tatsächlich blanker Unsinn. "Nationalismus" bedeutet vom Wort her doch zunächst lediglich eine Überbetonung nationaler Elemente ebenso wie "Sozialismus" eine Überbetonung sozialer Elemente bedeutet. Faschismus dagegen ist historisch eindeutig mit zahllosen Verbrechen gekoppelt und wird daher ja auch als Verunglimpfungs-Schablone benutzt. Der ehemalige georgische Präsident Gamsachurdia war das Musterbeispiel eines 100prozentigen Nationalisten ohne auch nur näherungsweise ein "Faschist" gewesen zu sein.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Bobo »

robro43 » Di 24. Mär 2015, 13:07 hat geschrieben:
Selbstverständlich waren beurlaubte russische Soldaten an den Kämpfen in der Ukraine beteiligt aber keine russischen "Truppen" den
Unterschied werden wir erst kennen lernen wenn Kiew seine Ankündigung wahr macht und Revanche fordert um die angeblich "okkupierten" Provinzen von Russland befreien.

Dann ist es in Russland wohl üblich, dass die Soldaten ihre Panzer und Waffen nebst Reservemunition mit in den Urlaub nehmen. Seltsam, dass man auf Malorca und anderen Urlaubsmetropolen noch keine russischen Panzer gesichtet hat.

Falls die Urlauber in einem Konflikt geraten, müssen sie auf eigene Kosten tanken und Reparaturen decken? Munition gibt's für Militärangehörige mit Nachlass? Ihr Russen seit wirklich so doof, dass einem die Spucke wegbleibt.
Zuletzt geändert von Bobo am Dienstag 24. März 2015, 14:13, insgesamt 1-mal geändert.
Kiew schafften die Ruzzen nicht! Dafűr nahmen sie Washington 2025 im Sturm. Die freie Welt braucht neue Anführer! Trumps USA hat fertig!
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

schokoschendrezki » Di 24. Mär 2015, 13:07 hat geschrieben:
Ja, als Sache persönlicher Vorlieben oder auch wissenschaftlicher Forschungen ... in der Politik hat das nichts verloren. Die Politisierung von Identität ist bei uns vor allem rund um den - von mir als äußerst problematisch gesehenen - Begriff der Leitkultur thematisiert worden. "Leitkulturell geprägt" ist im Moment sowohl die Poltitik der russischen wie auch der ukrainischen Regierung. Meine Hoffnung liegt in der gesamtzahlmäßig ja leider doch noch in der Minderheit befindlichen jungen, städtisch geprägten Bevölkerung, deren "Heimat" das grenzenlose Internet ist.
Das ist nur deine Sicht der Dinge.
Die Politik repräsentiert die Werte der Einzelnen, die Gemeinsamkeit und ihre Gleichgesinnte suchen. Eine genetisch vorprogrammierte Schutzmaßnahme der Menschheit.
Und ohne Wurzeln steht auch kein Baum.
Egal welche Grundwerte mehr oder weniger in Vordergrund treten, sie haben auch ihren Ursprung, der sehr wohl IMMER politisiert wird, da jeder mehr oder weniger aufgeklärte Mensch auch seine Gemeinsamkeiten sucht.
Und Freiheit und Solidarität schließen sich trotzdem auch nicht aus.

Dein grenzenloses Internet wird davon auch nicht frei.
Das ist eine akademische Träumerei.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

robro43 » Di 24. Mär 2015, 12:07 hat geschrieben:
Selbstverständlich waren beurlaubte russische Soldaten an den Kämpfen in der Ukraine beteiligt aber keine russischen "Truppen" den
Unterschied werden wir erst kennen lernen wenn Kiew seine Ankündigung wahr macht und Revanche fordert um die angeblich "okkupierten" Provinzen von Russland befreien.
Wieder eine gewagte Behauptung. Wie kommen dann recht moderne Kampfpanzer Russland in die Ostukraine ? Logisch als Gefährt für die Fahrt in den Urlaub :rolleyes: Der ARES Report ist das recht gründlich. T-72B3 sind Versionen die NUR in Russland verwendet werden.

Online Quellen:

http://www.military-today.com/tanks/t72b3.htm


http://www.liveleak.com/view?i=191_1409599577


Eine sehr gute Quelle ist noch Lost Armor. Site ist zwar in Russisch, aber recht genau. Da stehen nette Systeme drin- aber stammen aus Russland. Du willst mir also jetzt ernsthaft erzählen das Soldaten in Russland schwere Gerät mit in den Urlaub kriegen ?

Mit der Haubitze zum Skifahren quasi. Nur wie erklärt sich dann das ein Panzer-Bat aus Russland bei Debalzewe gekämpft hat. Die Hunde führen auf die Spur

https://www.bellingcat.com/news/uk-and- ... el-sobaka/

Dazu diverse andere Berichte auch Angehörigen vermisster Soldaten. Ja ich weiss die Soldatenmütter sind Spione und AI auch. Aber jedem seine Meinung. Für mich ist der Nachweis erbracht das aktive Truppen aus Russland in der Ostukraine aktiv waren. Das ist abzulehnen.

Hier mal eine Aufstellung welche Einheiten der Russen in der Ukraine wohl aktiv sind.

Kleiner Teaser:

A combined formation of the 27th
Guards Motor-Rifle Brigade and217th
Guards Airborne Regiment (98thGuards Airborne Division)
moved to Logvinovo on 14 February when the combined formation of
136th Guards Motor-Rifle Brigade and 25th Spetsnaz Regiment fighting
there to close the corridor to Debaltsevo. Guards Airborne was itself established around the core of
the latter’s Battalion Tactical Group after it took heavy losses.


https://www.rusi.org/downloads/assets/2 ... _FINAL.pdf
Nicht schlecht was Russland da in den Kampf geschickt hat und kein Wunder das Ukraine massive Probleme hatte. Spetsnaz und Co. sind eine Hausnummer.





Ahso noch was zur OSZE

http://www.osce.org/ukraine-smm/145931

Zusammenfassend kann man sagen, das die Verletzung der Waffenruhe überwiegend von Terroristenseite begangen wird. Bischen einseitig was Du so von Dir gibst.
Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Cobra9 » Di 24. Mär 2015, 15:41 hat geschrieben: Für mich ist der Nachweis erbracht das aktive Truppen aus Russland in der Ostukraine aktiv waren.
Obwohl das selbst der Chef des ukrainischen Generalstabs ausdrücklich verneint hatte?
Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Cobra9 » Di 24. Mär 2015, 15:41 hat geschrieben: Ahso noch was zur OSZE
http://www.osce.org/ukraine-smm/145931
Zusammenfassend kann man sagen, das die Verletzung der Waffenruhe überwiegend von Terroristenseite begangen wird. Bischen einseitig was Du so von Dir gibst.
Ach so.
Meiner Ansicht nach kann man das nur, wenn man eine pro-ukrainische Brille trägt.
In dem zitierten Dokument werden Verletzungen der Waffenruhe durch beide Seiten angeprangert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Doktor Schiwago » Di 24. Mär 2015, 14:59 hat geschrieben: Obwohl das selbst der Chef des ukrainischen Generalstabs ausdrücklich verneint hatte?
Ja der Meinung bin ich. Hat eininge Gründe. Die Zitate sind etwas anders zu verstehen wie man mir hier erklären möchte, aber danke habe einen Kopf zum Denken und lesen kann ich auch. Wortspielchen kann ich erkennen. Dazu ganz gute Quellen die für mich mehr als glaubwürdig sind und nicht viel mit den Medien zu tun haben.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Doktor Schiwago » Di 24. Mär 2015, 15:06 hat geschrieben: Ach so.
Meiner Ansicht nach kann man das nur, wenn man eine pro-ukrainische Brille trägt.
In dem zitierten Dokument werden Verletzungen der Waffenruhe durch beide Seiten angeprangert.
Nein wirklich. Völlig neue Info für mich :rolleyes: Habe ich auch nie gesagt das die Ukrain nur Tee trinkt, aber mehr auf dem Kerbholz haben die Sepas laut den Berichten.
robro43

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

schokoschendrezki » Di 24. Mär 2015, 13:16 hat geschrieben:
Rechte Ranströmungen vielleicht ja ... aber das Gerede von "den Faschisten" in der Ukraine ist doch tatsächlich blanker Unsinn. "Nationalismus" bedeutet vom Wort her doch zunächst lediglich eine Überbetonung nationaler Elemente ebenso wie "Sozialismus" eine Überbetonung sozialer Elemente bedeutet. Faschismus dagegen ist historisch eindeutig mit zahllosen Verbrechen gekoppelt und wird daher ja auch als Verunglimpfungs-Schablone benutzt. Der ehemalige georgische Präsident Gamsachurdia war das Musterbeispiel eines 100prozentigen Nationalisten ohne auch nur näherungsweise ein "Faschist" gewesen zu sein.
Dmytro Jarosch vom "rechten Sektor" und sein Aufruf zur Entrussifizierung der Ukraine und andere Autoritäten der "Swoboda" werden demnach also zu Unrecht von mir Faschisten genannt ?
Zitat:
Jarosch hat zwei Jahrzehnte lang bewaffnete Nationalisten bei Wehrübungen geschult. Sein Rechter Sektor verfügt jetzt über mehrere tausend bewaffnete Kämpfer. Jarosch nennt seine Kameraden "Soldaten der nationalen Revolution" und ruft zum "nationalen Befreiungskrieg" für die "Entrussifizierung der Ukraine" auf...
Zitatende
http://ml.spiegel.de/article.do?id=956680

#Faschismus dagegen ist historisch eindeutig mit zahllosen Verbrechen gekoppelt....#
diese Erklärung, das als Faschisten nur jene Nationalisten genannt werden können die bereits Verbrechen begangen haben kann ich nicht übernehmen, für mich reichen entsprechende Absichtserklärungen von anerkannten ukrainischen Autoritäten mit Macht und Einfluss wie Dmytro Jarosch sie Faschisten zu nennen.

Nicht jeder Nationalist ist auf Grund der "Überbetonung" von national denkend gleich ein Faschist, das sehe ich ebenso aber er wird es ggf. durch seine Taten, Absichtserklärungen und Zielsetzung.

#....aber das Gerede von "den Faschisten" in der Ukraine ist doch tatsächlich blanker Unsinn.#
und das kann ich eben nicht mehr glauben dafür gab es bisher allzu viel "Gerede" und Absichtserklärungen von ukrainischen
Faschisten wie Dmytro Jarosch mit seinen mehreren tausend Kampfgenossen und anderen.
Zuletzt geändert von robro43 am Dienstag 24. März 2015, 16:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Darkfire »

Doktor Schiwago » Di 24. Mär 2015, 14:59 hat geschrieben: Obwohl das selbst der Chef des ukrainischen Generalstabs ausdrücklich verneint hatte?
Schöne Wortspielerei die du hier ablieferst.
Es wurde in diesem Interview von regulären Truppen gesprochen, also Truppen die ganz offizielle Stellungsbefehl haben vom Generalstab aus befehligt werden und auch ganz offen in der russischen Befehlshierarchie kämpfen.
Warum wohl geben sie sich dann die in der Ostukraine kämpfenden Truppen so viel Mühe alles zu verdecken was sie als Reguläre Truppen identifizieren würde ?
In dem Moment wo sie das machen werden sie zu irregulären Truppen und nichts anderes sagt das Interwiew.

Ich glaube du würdest noch die Existenz von Pfannen verneinen wenn sie dir längst ins Gesicht donnern.

Es ist dabei ziemlich interessant das du dabei immer auf diesen Chef des ukrainischen Generalstabs verweist.
Was hat er den gesagt ?

Die Zitate Muschenkos hatte er dafür freilich arg reduziert. Der Chef der ukrainischen Armee hatte nämlich gesagt, dass „wir zum heutigen Zeitpunkt nur Beweise haben, Zusammenstellungen von Dokumenten, die beweisen, dass Soldaten der Streitkräfte der Russischen Föderation in diesem Konflikt auf Seiten der Separatisten involviert sind.“ Und weiter: „Wir kämpfen nicht gegen Einheiten der regulären russischen Armee.“ Soll heißen: Russische Soldaten mischen sich unter die Separatisten, die russische Armee kämpft hingegen nicht offiziell in der Ukraine – was allgemeinhin auch nicht behauptet wird*. Der Eindruck, der aber beim Zuschauer aber hängen bleibt: Es gibt keine russischen Soldaten in der Ostukraine.
http://investigativ.welt.de/2015/02/01/ ... enmagazin/
Man verdreht und verkürzt alles bis einem die Aussage in den Kram passt.
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