Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

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DarkLightbringer
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

Thomas Schmidt hat Boris Nemzows letzte Worte übersetzt, die am 27. Februar in einem Radio-Interview ausgestrahlt worden sind.
Es ist eine Art Vermächtnis und bietet außergewöhnliche Einblicke zur Situation in Russland und zur Situation der Opposition.

Auszug:
Vitaly Dimarsky: Die Werte lauten: 8.3 Prozent sind für Maßnahmen gegen die Krise. Aber 91.3% sind für Nemzov und sagen, dass man den Krieg beenden muss.
Boris Nemzov: Na, gottseidank.
Vitaly Dimarsky: Kann ich noch eine kleine sms vorlesen, die liegt mir
Ksenja Larina: einfach am Herzen.
Vitaly Dimarsky: Ja. Aus dem Kreis Sverdlosvk. „Ich bin 60 , habe drei Kinder großgezogen, 25 Jahre gearbeitet. Meine Pension beträgt 6 876 Rubel, die Minimalrente. Die besten Jahre meines Lebens habe ich ums Überleben kämpfen müssen. Ich will in Zukunft in einem demokratischen Russland leben und schaffen. Aber Putin wird nicht von allein gehen.“
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Doktor Schiwago »

Macc » Mi 11. Mär 2015, 11:23 hat geschrieben:Jetzt haben alle unsere läppischen Mainstreamer mal die Gelegenheit in`s Grübeln
zu kommen nachdem Tschetschenen als Mörder verhaftet wurden die evtl. im
Auftrag des Tschetschenischen Präsidenten gemordet haben.

Aber es paßt ja nur in´s klitzekleine Weltbild einiger wenn in Russland etwas schiefläuft, daß dann automatisch der pöhse pöhse Putin schuld sein muß ...
Ja sicher, vor allem, weil er natürlich scharf kalkuliert hat, daß ihm ein solcher Mord an einem Oppositionellen in der Nähe des Kreml ja nur nützen würde. Dieser würde sein Ansehen nach innen als auch nach außen nur stärken.
:rolleyes:

Was mich an dieser ganzen Geschichte stutzig macht - es wußten doch eigentlich nur zwei Personen, daß Nemzow an diesem Abend zu Fuß über diese Brücke gehen würde - er und seine Begleiterin. Letztere soll sich ja so geäußert haben, daß sie ihm angeblich vorgeschlagen habe, ein Taxi zu nehmen, er aber ablehnte.
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Provokateur
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Provokateur »

Klar, war Suizid. Oder es war warm genug, er hatte kein Geld dabei oder wollte sich die Beine vertreten...es gibt tausende Gründe, auf ein Taxi zu verzichten.
Und ein Mobiltelefon ist schnell zu orten.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Doktor Schiwago »

Provokateur » Fr 13. Mär 2015, 10:29 hat geschrieben:Klar, war Suizid. Oder es war warm genug, er hatte kein Geld dabei oder wollte sich die Beine vertreten...es gibt tausende Gründe, auf ein Taxi zu verzichten.
Sicher gibt es die. Aber schon mal darüber nachgedacht, daß es auch andersherum hätte sein können - er schlägt ihr das vor, und sie verzichtet und sagt, daß sie lieber zu Fuß gehen möchte?
Ihn kann man ja leider dazu nicht mehr befragen.
Absolut seltsam ist, daß der Mörder eine Augenzeugin leben läßt und die sich dann an nichts mehr erinnern kann.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Bobo »

Ist doch klar, dass der Befehl aus dem Keml kam. Was Putin angeht, gäbe es zwei Möglichkeiten. Entweder ist er wirklich krank, solchen Menschen tut Stress nicht sonderlich gut, und die Ereignisse dürften ihn sehr unter Stress gesetzt haben, oder die Macht-Elite aus seinem Umfeld hat ihm am Kanthaken genommen und nordet ihn neu ein. Putin hat mittlerweile so viel Schaden angerichtete und internationales Vertrauen verspielt, dass er Russland in absehbare Zeit nicht mehr ins Zentrum politischen Welt bringen kann.

Ein Sturz (politischer Königsmord) wäre denkbar. Mindestens aber ein Kurswechsel, eingeleitet durch das Militär, dass den Kopf für seinen Wahnsinn hinhalten muss. Ohne die Generäle ist Putin nichts. Er könnte den Nemzow - Mord auf sich genommen haben, weil er eh nichts mehr zu verlieren hat. Gesundheitlich oder politisch.
Zuletzt geändert von Bobo am Freitag 13. März 2015, 09:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von JJazzGold »

Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 09:38 hat geschrieben: Sicher gibt es die. Aber schon mal darüber nachgedacht, daß es auch andersherum hätte sein können - er schlägt ihr das vor, und sie verzichtet und sagt, daß sie lieber zu Fuß gehen möchte?
Ihn kann man ja leider dazu nicht mehr befragen.
Absolut seltsam ist, daß der Mörder eine Augenzeugin leben läßt und die sich dann an nichts mehr erinnern kann.

Das ist nicht seltsam, sondern menschlich. Noch dazu in traumatisiertem Zustand. 10 Zeugen und alle sahen ein unterschiedliches Automodell in unterschiedlicher Farbe ist die Norm und nicht die Ausnahme.

Wer letztendlich Nemzow erschoss wird ebenso wenig offen gelegt werden, wie der Abschuss der MH017.

Wie intensiv Putin darin verwickelt ist, wird ebenfalls unklar bleiben, der Verdacht der Verwicklung in diesen Mord wird allerdings bis an sein Lebensende und darüber hinaus an seinem Namen hängen bleiben. Das hat er sich selbst zuzuschreiben.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Doktor Schiwago »

Bobo » Fr 13. Mär 2015, 10:41 hat geschrieben:Ist doch klar, dass der Befehl aus dem Keml kam.
Bisher ist lediglich klar, daß Nemzow ermordet wurde, dafür 5 Tatverdächtige aus Tschetschenien und Inguschetien festgenommen wurde, ein sechster sich der Festnahme durch Selbstmord entzog.
Einer der Tatverdächtigen gab eine Tatbeteiligung zu, in der öffentlichen Gerichtssitzung bezeichnete er sich jedoch als nicht schuldig.
Motiv und Auftraggeber sind meiner Meinung nach nicht klar.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Doktor Schiwago »

JJazzGold » Fr 13. Mär 2015, 10:46 hat geschrieben: Das ist nicht seltsam, sondern menschlich.
Ein Mörder reagiert "menschlich", indem er die wichtigste potentielle Augenzeugin leben läßt?
Finde ich nicht logisch.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von zollagent »

Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 09:21 hat geschrieben: Ja sicher, vor allem, weil er natürlich scharf kalkuliert hat, daß ihm ein solcher Mord an einem Oppositionellen in der Nähe des Kreml ja nur nützen würde. Dieser würde sein Ansehen nach innen als auch nach außen nur stärken.
:rolleyes:

Was mich an dieser ganzen Geschichte stutzig macht - es wußten doch eigentlich nur zwei Personen, daß Nemzow an diesem Abend zu Fuß über diese Brücke gehen würde - er und seine Begleiterin. Letztere soll sich ja so geäußert haben, daß sie ihm angeblich vorgeschlagen habe, ein Taxi zu nehmen, er aber ablehnte.
Werden jetzt wieder Gründe gesucht, die das Opfer zum Täter machen? Es gibt keinen Grund, aus dem Entschluß, eine Strecke zu laufen, statt zu fahren, solch einen Zusammenhang zu konstruieren. Im Gegenteil, das würde ob seiner Unvoraussehrbarkeit die These von den islamistischen Motiven der Täter noch unwahrscheinlicher machen. Wohingegen der SFB, also Putins Hausmacht, durchaus die Möglichkeit hat, Personen zu beschatten und in einem "günstigen Moment zuzugreifen". Und das Erscheint mir wesentlich plausibler als beleidigte Muslime.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von zollagent »

Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 09:38 hat geschrieben: Sicher gibt es die. Aber schon mal darüber nachgedacht, daß es auch andersherum hätte sein können - er schlägt ihr das vor, und sie verzichtet und sagt, daß sie lieber zu Fuß gehen möchte?
Ihn kann man ja leider dazu nicht mehr befragen.
Absolut seltsam ist, daß der Mörder eine Augenzeugin leben läßt und die sich dann an nichts mehr erinnern kann.
Man wird ja regelrecht gezwungen, hier nach verdrehten Überlegungen zu graben. :D Warum sollte das seltsam sein? So legt man falsche Spuren, und unsere Puteria springt ja regelrecht darauf an, der Begleiterin eine wie auch immer geartete Beteiligung am Mord anzudichten. Islamisten jedenfalls lassen niemanden am Leben, dessen sie habhaft werden können, der Anschlag von Paris zeigt es mal wieder. Und das um so mehr, je mehr sie emotional beteiligt sind, weil wieder mal "ihr Prophet beleidigt wurde".
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Doktor Schiwago »

zollagent » Fr 13. Mär 2015, 11:04 hat geschrieben: Werden jetzt wieder Gründe gesucht, die das Opfer zum Täter machen?
Hirnlose Unterstellung.
Es gibt keinen Grund, aus dem Entschluß, eine Strecke zu laufen, statt zu fahren, solch einen Zusammenhang zu konstruieren.
Und warum nicht? Nur weil du das so meinst und schon alle "Beweise" hast, daß da nur Putin dahinterstecken kann, wie auch hinsichtlich des Abschusses der MH17?
Im Gegenteil, das würde ob seiner Unvoraussehrbarkeit die These von den islamistischen Motiven der Täter noch unwahrscheinlicher machen.
Die Motive und Auftraggeber sind meiner Ansicht nach nicht geklärt.
Aber daß sich die beiden entschließen (warum auch immer), zu Fuß zu gehen und dann auf der Brücke dieser Mord passiert, das kann kein Zufall sein.
Wohingegen der SFB, also Putins Hausmacht, durchaus die Möglichkeit hat, Personen zu beschatten und in einem "günstigen Moment zuzugreifen".
Das kann die tschetschenische Mafia auch.
Und das Erscheint mir wesentlich plausibler als beleidigte Muslime.
Dir schon, mir nicht, weil: Cui bono?
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von JJazzGold »

Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 09:59 hat geschrieben: Ein Mörder reagiert "menschlich", indem er die wichtigste potentielle Augenzeugin leben läßt?
Finde ich nicht logisch.
Also, dann noch einmal ganz langsam......

Mit "menschlich" bezog ich mich auf Begleitperson und zwar nicht die des Mörders, sondern diejenige an der Seite von Herrn Nemzow.
Sie hatten ja zur Kenntnis genommen, dass Herr Nemzwo in Begleitung war, siehe Ihren Hinweis auf "Augenzeugin".

Soll ich Ihnen den Rest auch noch erklären, oder ist es Ihnen nach nochmaligem Lesen meines Textes möglich, diesen in Zusammenhang mit der von Ihnen erwähnten Augenzeugin zu bringen? Nur zu, sagen Sie Bechseid, wen Sie den Zusammenhang immer noch nicht begriffen haben, ich habe Zeit Ihnen diesen ausführlich zu erklären und heute ist die Nachhilfestunde, "wie lese und verstehe ich Texte inhaltlich in logischem Zusammenhang" kostenfrei.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Doktor Schiwago »

zollagent » Fr 13. Mär 2015, 11:08 hat geschrieben: Warum sollte das seltsam sein? So legt man falsche Spuren, und unsere Puteria springt ja regelrecht darauf an, der Begleiterin eine wie auch immer geartete Beteiligung am Mord anzudichten.
O Gottchen, und für die Obameska kann ja nur Putin dahinterstecken, weil dieser Mord seinem Ansehen im Inland und Ausland ja nur nützt. :rolleyes:
Islamisten jedenfalls lassen niemanden am Leben, dessen sie habhaft werden können, der Anschlag von Paris zeigt es mal wieder. Und das um so mehr, je mehr sie emotional beteiligt sind, weil wieder mal "ihr Prophet beleidigt wurde".
Da stimme ich dir zu, deswegen meine ich ja, Motiv und Auftraggeber sind nach wie vor nicht geklärt.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago » Freitag 13. März 2015, 09:52 hat geschrieben: Bisher ist lediglich klar, daß Nemzow ermordet wurde, dafür 5 Tatverdächtige aus Tschetschenien und Inguschetien festgenommen wurde, ein sechster sich der Festnahme durch Selbstmord entzog.
Einer der Tatverdächtigen gab eine Tatbeteiligung zu, in der öffentlichen Gerichtssitzung bezeichnete er sich jedoch als nicht schuldig.
Motiv und Auftraggeber sind meiner Meinung nach nicht klar.
Der zunächst geständige Verdächtige war offenbar gefoltert worden - was den Widerruf plausibel macht und die Staatsanwaltschaft unglaubwürdig. Das ganze sieht schon sehr nach einer "Nonsens-Theorie" aus, wie Ilja Jaschin das nannte.

Wenige Stunden vor seiner Ermordung sagte Nemzow u. a.:
Als Putin sich die Krim holte, hat er im Wesentlichen diese unsere Verpflichtungen verletzt und das System internationaler Kontrolle zur Nicht-Verbreitung von Atomwaffen ausgehebelt. Ich will hier nochmals betonen: durch die Einnahme der Krim hat Putin das internationale System zur Nicht-Verbreitung von Atomwaffen verletzt. Das ist ein Verbrechen.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von zollagent »

Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 10:14 hat geschrieben:
Hirnlose Unterstellung.
Zollagent: Nein, logische Folgerungen aus deinen hanebüchenen Spekulationen, die deutlich den Kurs anzeigen, den du da fährst.
Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 10:14 hat geschrieben:Und warum nicht? Nur weil du das so meinst und schon alle "Beweise" hast, daß da nur Putin dahinterstecken kann, wie auch hinsichtlich des Abschusses der MH17?
Zollagent: Eben weil dieser Zusammenhang ein offensichtlich Konstruierter ist. Motiv, siehe oben!
Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 10:14 hat geschrieben:Die Motive und Auftraggeber sind meiner Ansicht nach nicht geklärt.
Zollagent: Zumindest immer dann, wenn die Verdächtigen "die Falschen" sind. Ich weiß. Ich durfte dich und deine Erkenntniswelt hier oft genug "genießen".
Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 10:14 hat geschrieben:Aber daß sich die beiden entschließen (warum auch immer), zu Fuß zu gehen und dann auf der Brücke dieser Mord passiert, das kann kein Zufall sein.
Zollagent: Das behauptet auch niemand. Mord ist in aller Regel kein Zufall, sondern eine gezielte Tötung.
Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 10:14 hat geschrieben:Das kann die tschetschenische Mafia auch.
Zollagent: Theoretisch schon. Nur, dem käme der FSB bald auf die Pelle.
Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 10:14 hat geschrieben:Dir schon, mir nicht, weil: Cui bono?
Zollagent: Eben, Cui Bono. Putin war angekündigt worden, Dinge über sein Ukraine-Abenteuer bekanntzumachen. Ob er sich das leisten kann, oder leisten können will? Autoritäre Herrscher sind meist sehr schnell beleidigte Personen. Und neigen dann zu einer "individuellen Lösung". Ich denke, wir haben hier die Russische Variante einer Lösung eines Falls Snowden.
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zollagent
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von zollagent »

Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 10:17 hat geschrieben: O Gottchen, und für die Obameska kann ja nur Putin dahinterstecken, weil dieser Mord seinem Ansehen im Inland und Ausland ja nur nützt. :rolleyes:

Da stimme ich dir zu, deswegen meine ich ja, Motiv und Auftraggeber sind nach wie vor nicht geklärt.
Großer, für die, die du hier "Obameska" nennst, ist der US-Präsident in diesem Fall nur eine Randfigur und auch nicht Zentrum der politischen Zukunftserwartung wie für dich und einige andere hier Putin. Deine ständigen Verweise auf dein persönliches Feindbild und seine angebliche Verstrickung in alles, was diese Zukunftserwartung gefährden könnte, sind schlichtweg lächerlich. Diese Quichotterie hindert dich, Dinge zu sehen, wie sie sind. Putin ist meiner Ansicht nach ein Paranoiker. Und die interessiert nicht, was andere über sie denken.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Bobo »

Tiefsinniger » Do 12. Mär 2015, 15:16 hat geschrieben:
Jaja ich weiss : die Militaerbasen und ABM an den Grenzen Russlands braucht NATO um die Raketen von Korea und Iran abzufangen. :cool:
Ach was! Die werden natürlich in Russland einmarschieren! Weiß dich jeder Hohlkopf. Sieh dich nur um! So was nennt man Wirtschaft. So schlicht ist das. Früher hat man Atomraketen in der Türkei aufgestellt, natürlich gegen Gebühr, später, als sie veraltet waren, hat man sie wieder abgebaut. Fertig. Wie sinnig ein Raketenabfangsystem gegen Russland ist, dürfte nun bewiesen sein. Dafür den Dank an Putin direkt aus der US-Rüstungswirtschaft. Ab sofort werden die Umsätze blühen! Schon mal drüber nachgedacht? In Kürze wird jeder Restaurantbesitzer rund um Russland ein solches System in seinem Garten haben wollen.
Zuletzt geändert von Bobo am Freitag 13. März 2015, 11:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Doktor Schiwago »

zollagent » Fr 13. Mär 2015, 11:25 hat geschrieben: Eben, Cui Bono. Putin war angekündigt worden, Dinge über sein Ukraine-Abenteuer bekanntzumachen. Ob er sich das leisten kann, oder leisten können will? Autoritäre Herrscher sind meist sehr schnell beleidigte Personen. Und neigen dann zu einer "individuellen Lösung".
Und du glaubst jetzt tatsächlich, daß diese Dinge, die Nemzow bekanntmachen wollte, ausschließlich in Nemzows Kopf existierten, Putin das wußte und ihn deswegen umbringen ließ?
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Bobo »

JJazzGold » Fr 13. Mär 2015, 11:16 hat geschrieben:
Also, dann noch einmal ganz langsam......

Mit "menschlich" bezog ich mich auf Begleitperson und zwar nicht die des Mörders, sondern diejenige an der Seite von Herrn Nemzow.
Sie hatten ja zur Kenntnis genommen, dass Herr Nemzwo in Begleitung war, siehe Ihren Hinweis auf "Augenzeugin".

Soll ich Ihnen den Rest auch noch erklären, oder ist es Ihnen nach nochmaligem Lesen meines Textes möglich, diesen in Zusammenhang mit der von Ihnen erwähnten Augenzeugin zu bringen? Nur zu, sagen Sie Bechseid, wen Sie den Zusammenhang immer noch nicht begriffen haben, ich habe Zeit Ihnen diesen ausführlich zu erklären und heute ist die Nachhilfestunde, "wie lese und verstehe ich Texte inhaltlich in logischem Zusammenhang" kostenfrei.

Hm. Ich denke, Putin war's. Ist eigentlich klar. Trotzdem komme ich über die Frage nicht hinweg, warum die Begleiterin als Augenzeugin überlebte. Hat jemand eine plausible Erklärung anzubieten?

Zum Verunsichern?

Wichtiger Nachtrag! In diesem Zusammenhang fielen mir auch Pressemeldungen auf, die sinngemäß lautstark reklamierten, dass die Augenzeugen (gegen ihren Willen?) von den Behörden festgehalten wurde!

Inhaltlich übten sie auf diese Weise Druck auf die Behörden aus und unterstellten unterschwellig, dass das Festhalten illegal sei. Und das ist vollkommen absurd! Augenzeugen in solch wichtigen Straftaten sollten den Behörden selbstverständlich zur Verfügung stehen und werden natürlich gründlich durchleuchtet. Ich meine sogar, sie wäre zu früh entlassen worden.
Zuletzt geändert von Bobo am Freitag 13. März 2015, 11:40, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago » Freitag 13. März 2015, 11:29 hat geschrieben: Und du glaubst jetzt tatsächlich, daß diese Dinge, die Nemzow bekanntmachen wollte, ausschließlich in Nemzows Kopf existierten, Putin das wußte und ihn deswegen umbringen ließ?
Nemzow sprach ja öfters unangenehme Dinge an, teils überaus deutlich. Ein anderer Oppositionspolitiker, Lew Schlosberg, recherchierte über Fallschirmjäger, bevor er krankenhausreif geschlagen wurde.

Nemzow:
Wir könnten mit einer einfachen Frage beginnen wie: Russische Soldaten fallen, und sie als Oberbefehlshaber, Herr Putin, leugnen, dass es ihre Soldaten sind und lügen, dass die gar nicht kämpfen? Aber wir sehe doch die Gräber dieser Soldaten. Wir sehen ihre Gräber doch in Kostroma. Wir sehen sie in Pskov und ebenso in Nizhnij Novgorod, wo ich als Gouverneur tätig gewesen war. Warum also Herr Oberbefehlshaber verleugnen sie die eigenen Soldaten? Haben sie denn dann noch weiter das Recht der Oberbefehlshaber zu bleiben? Warum lügen sie , dass dort keine Waffen von uns seien?
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer » Fr 13. Mär 2015, 12:48 hat geschrieben: Und du glaubst jetzt tatsächlich, daß diese Dinge, die Nemzow bekanntmachen wollte, ausschließlich in Nemzows Kopf existierten, Putin das wußte und ihn deswegen umbringen ließ?

Nemzow sprach ja öfters unangenehme Dinge an, teils überaus deutlich.
Ja, öfters und schon lange.
Und nun hat ihn Putin deswegen jetzt umbringen lassen?
Weil sich Putin sicher war, daß seine geplanten Veröffentlichungen nur in Nemzows Gehirn existierten und er keinerlei Notizen, keine Datensammlungen mit Beweisen hatte und niemanden einweihte?

Na ja, das muß man wohl nur glauben, und zwar ganz fest.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Bobo »

DarkLightbringer » Fr 13. Mär 2015, 12:48 hat geschrieben: Nemzow sprach ja öfters unangenehme Dinge an, teils überaus deutlich. Ein anderer Oppositionspolitiker, Lew Schlosberg, recherchierte über Fallschirmjäger, bevor er krankenhausreif geschlagen wurde.

Nemzow: http://reitschuster.de/index.asp?newsid=20383
Donnerwetter! wer das gelesen hat, braucht keine Erklärung mehr. Putin war es. Nemwow hätte Putin früher oder später zu Fall gebracht. Insbesondere die Zahl der Anrufer zur Beendigung des Krieges muss für Putin der blanke Horror gewesen sein. Soviel ist unwiderruflich klar. Putin ist nicht einmal annähernd Russland. Er steht und regiert auf einem Häufchen Lügen, das irgendwer in Russland schon bald zur Asche verbrennen wird.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von zollagent »

Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 11:29 hat geschrieben: Und du glaubst jetzt tatsächlich, daß diese Dinge, die Nemzow bekanntmachen wollte, ausschließlich in Nemzows Kopf existierten, Putin das wußte und ihn deswegen umbringen ließ?
Was ich hier glaube, ist nebensächlich. Wichtig ist, was Putin glaubt. Und hier wie im Falle Ukraine sieht er Bedrohungen, die es nicht gibt. Die typische Paranoia von autoritären Herrschern. Und dabei spielt es keine Rolle, ob sie Zustimmung haben oder nicht. Sie unterstellen ihr eigenes Mißtrauen auch jedem Anderen.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago » Freitag 13. März 2015, 12:31 hat geschrieben: Ja, öfters und schon lange.
Und nun hat ihn Putin deswegen jetzt umbringen lassen?
Weil sich Putin sicher war, daß seine geplanten Veröffentlichungen nur in Nemzows Gehirn existierten und er keinerlei Notizen, keine Datensammlungen mit Beweisen hatte und niemanden einweihte?

Na ja, das muß man wohl nur glauben, und zwar ganz fest.
Die Opposition will die Nemzow-Papiere veröffentlichen, Lew Schlosberg behandelte in seiner Zeitung ganz ähnliches - aber klar, im Staatsfernsehen wird das wohl nicht verlesen.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Bobo »

Natürlich hat Putin Nemzow erschießen lassen. Putins begrenzter Intellekt war der Flut der Wahrheiten in Nemzows letzter Ansprache nicht mehr gewachsen. Ein geistiges Desaster sprengte die Restmasse im Schädel und führte zu diesen Fehlzug. So oder so wird Nemzow dennoch zu einem Sargnagel für die Ära Putin.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Tiefsinniger »

DarkLightbringer » Fr 13. Mär 2015, 10:01 hat geschrieben:Thomas Schmidt hat Boris Nemzows letzte Worte übersetzt, die am 27. Februar in einem Radio-Interview ausgestrahlt worden sind.
Es ist eine Art Vermächtnis und bietet außergewöhnliche Einblicke zur Situation in Russland und zur Situation der Opposition.

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Dann gebe ich auch einen Auszug (um die Atmosphaere zu entspannen), der auf diesem Demotivator angefuehrt ist. Da unten sitzt der etwas juengere Nemzow, zusammen mit seinem Lehrer Jegor Gaidar. Die Phrase auf Russisch von Gaidar heisst in der Uebersetzung : "Es laufen radikale Umwandlungen im Lande, es geht schwierig mit dem Geld, und wenn diese Welt manche Leute verlassen, die diese Umwandlungen nicht ertragen koennen, so ist das ein natuerlicher Prozess."

Nach dem Google, stammt diese Phrase von den Erinnerungen vom Moskauer Buergermeister Lushkow, der im 1992 gemeinsam mit seinem Vorgaenger Popow dem Jegor Gaidar mitteilte, dass in der Moskauer Vorstadt Selenograd in diesem Jahr schon 36 Leute wegen Hunger gestorben sind...
Zuletzt geändert von Tiefsinniger am Freitag 13. März 2015, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer » Fr 13. Mär 2015, 14:00 hat geschrieben: Die Opposition will die Nemzow-Papiere veröffentlichen, Lew Schlosberg behandelte in seiner Zeitung ganz ähnliches
Ja do schau her. Es gibt also Nemzow-Papiere, die nun veröffentlicht werden sollen.
Und das hat der strunzdumme Putin mit seinem noch strunzdümmeren Geheimdienst weder gewußt noch geahnt und Nemzow umbringen lassen in der Hoffnung, mit Nemzow würden auch dessen geplante Veröffentlichungen sterben.
Absolut logisch, fürwahr. Für obameske VT-ler und Propaganda-Multiplikatoren.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von JJazzGold »

Bobo » Fr 13. Mär 2015, 11:34 hat geschrieben:

Hm. Ich denke, Putin war's. Ist eigentlich klar. Trotzdem komme ich über die Frage nicht hinweg, warum die Begleiterin als Augenzeugin überlebte. Hat jemand eine plausible Erklärung anzubieten?

Zum Verunsichern?

Wichtiger Nachtrag! In diesem Zusammenhang fielen mir auch Pressemeldungen auf, die sinngemäß lautstark reklamierten, dass die Augenzeugen (gegen ihren Willen?) von den Behörden festgehalten wurde!

Inhaltlich übten sie auf diese Weise Druck auf die Behörden aus und unterstellten unterschwellig, dass das Festhalten illegal sei. Und das ist vollkommen absurd! Augenzeugen in solch wichtigen Straftaten sollten den Behörden selbstverständlich zur Verfügung stehen und werden natürlich gründlich durchleuchtet. Ich meine sogar, sie wäre zu früh entlassen worden.

Ich bin mir gar nicht so sicher, ob der Befehl zum Töten tatsächlich aus dem Kreml kam, zugute am es ihm sicher, auch wenn er jetzt als billiger Diktator, dessen Opposition der Reihe nach ins Gras beißt, in die Geschichte eingehen wird. Zurzeit beschäftigen sich die Spekulationen mit Putins Busenfreund Kadyrov als Auftragnehmer oder frei agierender Mörder.

Zumindest ist Putin jedes Mal im Spiel, diesen Mord wird er nicht mehr los. Aber die Opposition ist er losgeworden, das wird ihm mehr wert sein, als sein geschichtliches Ansehen. Vielleicht auch nicht, aber für Korrekturen ist es jetzt zu spät.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Freitag 13. März 2015, 13:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago » Freitag 13. März 2015, 13:15 hat geschrieben: Ja do schau her. Es gibt also Nemzow-Papiere, die nun veröffentlicht werden sollen.
Und das hat der strunzdumme Putin mit seinem noch strunzdümmeren Geheimdienst weder gewußt noch geahnt und Nemzow umbringen lassen in der Hoffnung, mit Nemzow würden auch dessen geplante Veröffentlichungen sterben.
Absolut logisch, fürwahr. Für obameske VT-ler und Propaganda-Multiplikatoren.
Warum sollte der Geheimdienst nicht davon gewußt haben? Nemzow selbst äußerte zwei Wochen vor dem Attentat die Sorge davor, dass Putin ihn töten lassen werde.
Der ermordete Putin-Gegner Boris Nemzow wollte offenbar einen Enthüllungsbericht über den Einsatz des russischen Militärs in der Ukraine veröffentlichen. Das berichten übereinstimmend Oppositionelle und Gesprächspartner des Ermorderten. Vor zwei Wochen hatte Nemzow in einem Interview gesagt, er habe Angst, dass Putin ihn töten lassen werde (Link unten). Nemzow hat mehrfach mit Enthüllungsberichten über Korruption im Kreml und Putins Reichtum den Hass der Machthaber auf sich gezogen
https://www.facebook.com/reitschuster?fref=ts
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Tiefsinniger »

DarkLightbringer » Fr 13. Mär 2015, 14:30 hat geschrieben: Warum sollte der Geheimdienst nicht davon gewußt haben? Nemzow selbst äußerte zwei Wochen vor dem Attentat die Sorge davor, dass Putin ihn töten lassen werde.

https://www.facebook.com/reitschuster?fref=ts
...sagte ein Reitschuster in seinem FB. Naja...
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer » Fr 13. Mär 2015, 14:30 hat geschrieben: Warum sollte der Geheimdienst nicht davon gewußt haben?
Also doch noch strunzdümmer, als ich bereits vermutete, dieser Putin mit seinem Geheimdienst. Für VT-ler zumindest.
Vermutet, daß es da Papiere gibt, läßt Nemzow durch die tschetschenische Mafia umbringen und läßt es nun zu, daß diese Papiere veröffentlicht werden.
Dümmer gehts wohl nimmer, oder?
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

Tiefsinniger » Freitag 13. März 2015, 13:37 hat geschrieben:
...sagte ein Reitschuster in seinem FB. Naja...
Nicht "ein" Reitschuster, sondern DER Reitschuster - Buchautor, Journalist, Russland-Experte und Freund von Boris Nemzow.
Im Text selbst ist die Quelle angegeben, die allerdings auf russisch ist.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer » Fr 13. Mär 2015, 14:42 hat geschrieben: Nicht "ein" Reitschuster, sondern DER Reitschuster - Buchautor, Journalist, Russland-Experte und Freund von Boris Nemzow.
Im Text selbst ist die Quelle angegeben, die allerdings auf russisch ist.
Genau, DER Reitschuster, an den schon vor mehr als sieben Jahren dieser offene Brief adressiert war:
Offener Brief an Boris Reitschuster

Lieber Boris,

mit großer Freude habe ich vernommen, dass Sie unsre Internetzeitung russland.RU lesen. Das Sie „Negative Berichterstattung über Russland – Pressefreiheit in Deutschland "made in USA"?“ und „Akte Litwinenko: Manipulation der Medien“ gelesen haben spricht dafür, dass Sie doch sehr aufmerksam unsere Berichterstattung und vor allem die Analysen verfolgen.

Leider haben Sie übersehen, auch noch den Kommentar „Der Mord an Litvinenko und der Polonium-Schmuggel“ mit zu lesen. Eine sinnvolle Ergänzung aus der Sie sehen können, dass nicht nur „kremlfreundliche Medien“ die Hetzjagd gegen den Kreml im Zusammenhang mit dem Litvinenko-Tod abgeblasen haben. Ich denke außer dem Vater des Toten und Ihnen glaubt kaum noch einer, dass der Kreml, respektive Putin, dahinter steht.

Lieber Boris, Analysen lesen und verstehen sind dann auch noch zwei unterschiedliche Schuhe. Macht aber nichts, ich als Mitautor dieser nicht vom Kreml bezahlten Berichte, bin gerne bereit Ihnen etwas Nachhilfe zu geben.

Eigentlich hätte Ihnen auffallen müssen, dass gerade Sie ein Paradebeispiel für die Analyse „Negative Berichterstattung über Russland – Pressefreiheit in Deutschland "made in USA"?“ sind.

Zwar steht in Ihrer kurzen Biografie, dass Sie der „Faszination Russlands“ erlagen und sogar „private zarte Bande“ Sie mit Moskau verknüpfen und Russland als „zweite Heimat“ sehen, ich kenne viele die so ähnlich denken und leben, mich eingeschlossen (ich lebe seit über 15 Jahren ohne Pause in Russland - auch nicht im Ausländerghetto ), aber mir ist bisher keiner unter gekommen, der mit soviel Arroganz, Besserwisserei und Verächtlichmachung seinem Gastland gegenüber auftritt.

Nun kommen wir zu Ihnen als Paradebeispiel.

Wenn nun der Herausgeber oder Chefredakteur eines Wochenmagazin (Focus), welches sich immer noch, ich will es mal vorsichtig formulieren, etwas größenwahnsinnig mit dem Spiegel vergleicht und ein ausgewiesener Unterstützer des „Transatlantischen Bündnisses“ ist, ausgerechnet Sie zum Büroleiter in Moskau macht, dann setzt das doch Zeichen für die Berichterstattung.

Es käme ja auch keiner auf die Idee, Christian Klar für das „Neue Deutschland“ als Korrespondenten nach Washington zu schicken und zu hoffen, es käme eine ungefärbte Berichterstattung heraus.

Lieber Boris, Ihr Chef hat sich schon was dabei gedacht, Sie auf den Platz zu setzen.

Ihre total überzogene negative Berichterstattung über Russland wird ja nun auch nicht nur von vermeintlich „kremlfreundlichen Medien“ festgestellt, sonder fällt auch Russlandexperten, ich will hier mal als Beispiel Alexander Rahr nennen, auf.

Das Ihre Bücher von ausgewiesenen Russlandexperten nicht gerade als der Knüller angesehen werden die man Freunden unter den Weihnachtsbaum legen sollte, hätte auch Sie irgendwann mal nachdenklich stimmen sollen.

Sie bezeichnen uns als „kremlfreundliches Medium“.

Wenn ich mir die Entwicklung in den 90er Jahren unter Jelzin ansehe, als das Land von einer kriminellen Bande ausgeplündert wurde, der IWF Russland in die Zange nahm und es dadurch billiger war Lebensmittel aus dem Ausland zu kaufen als einheimische Produkte, dadurch Reihenweise russische Fabriken stillstanden, die Bürger keine Löhne bekamen, aber durch die Hyperinflation noch Ihre letzten Ersparnisse verloren, und sehe, was Russland jetzt ist, dann mag das vielleicht sogar stimmen. Denn die jetzige Entwicklung ist mir lieber.

Kremlfreundlich muss nicht heißen speichel-leckend alles kritiklos hinzunehmen. Unsere Veröffentlichung der Bassajew-Erklärung zu Beslan war sicher nicht auf Kremllinie.

Herauszustellen, dass die Oel-und Gasproduktion in Norwegen deutlich stärker unter der Knute des Staates steht als in Russland, sehe ich nicht als kremlfreundlich sondern als Aufklärung.

Während noch alle Welt mit Schmutz auf Putin wegen des Litvinenko-Todes wirft, bereits andere Sichtweisen ins Spiel zu bringen sehe ich nicht als kremlfreundlich sondern als journalistische Aufgabe.

Wir versuchen über den Tellerrand hinauszublicken und zu analysieren was in diesem Land passiert. Ausserdem haben wir im Gegensatz zu Ihrem „Weisses-Haus freundlichen“ Wochenmagazin keine Angst vor Russland.

Ich will Ihren Boulevardmäßigen Blick auf Russland gerne mit Ihrer Jugend entschuldigen. Sie haben den „Kalten Krieg“ ebenso wenig miterlebt wie Nato-Nachrüstungsbeschlüsse in den 70er Jahren. Wahrscheinlich waren Sie auch in den 90er Jahren noch zu jung um zu begreifen, was in diesem Land (Russland) eigentlich vor sich geht.

Andererseits würden Sie, wenn Sie eine seriöse Berichterstattung aus Russland liefern würden, sicher sofort Ihren Job loswerden.

Schade und gefährlich ist es nur, wenn Sie als vermeintlicher Russlandkenner auftreten und dann auch noch öffentlich im Fernsehen der Meinung sind Ihr Gastland verunglimpfen zu müssen.

Auch Ihre lächerlichen Äußerungen, Sie würden wie angeblich andere Journalisten „vom Kreml“ verfolgt, zeigt doch eher, dass Sie es nicht schaffen durch Ihre Berichterstattung zu glänzen. Da sucht man sich dann doch eher eine kleine Ecke auf dem Denkmalssockel von Anna Politkowskaja. Lieber Boris, diese Schuhe sind Ihnen zu groß und Sie sind zu unwichtig, als das sich mit Ihnen jemand beschäftigen würde.

Am Ende ihres Beitrages schreiben Sie „Aus rechtlichen Gründen kann sie nur als Link wiedergegeben werden:“, wenn Sie uns gefragt hätten, hätten wir Ihnen nie einen Abdruck verweigert. Auch vor einer offenen Diskussion haben wir keine Angst. Sie können es ja mal versuchen.

Sie werden es mir verzeihen, dass ich diese Form gewählt habe, aber mir scheint, dass es doch ein öffentliches Interesse für so eine Diskussion gibt.

Mit besten Grüßen eines ausgewiesenen Russlandliebenden

Gunnar Jütte
(Herausgeber russland.RU - die älteste und meistgelesene deutschsprachige Internet - Zeitung über Russland http://www.russland.ru )

Gefärbte Nachrichten (Boris Reistschuster)
http://www.cms-bitforbit.com/reitsch...ck&newsid=4674

Negative Berichterstattung über Russland – Pressefreiheit in Deutschland "made in USA"?
http://russland.ru/rumed0010/morenews.php?iditem=717

Akte Litwinenko: Manipulation der Medien
http://russland.ru/litvinenko/morenews.php?iditem=27

Der Mord an Litvinenko und der Polonium-Schmuggel
http://russland.ru/litvinenko/morenews.php?iditem=145
http://www.russlandforum.de/showthread. ... itschuster
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Bobo »

Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 15:14 hat geschrieben: Genau, DER Reitschuster, an den schon vor mehr als sieben Jahren dieser offene Brief adressiert war:

http://www.russlandforum.de/showthread. ... itschuster
Wie peinlich, wenn man schon so in die Enge getrieben ist, dass man auch solche verzweifelten Briefe zurückgreifen muss. Sag doch bitte nicht immer, dass es unter Putin keine Pressefreiheit gibt, wo ihr doch auch nicht immer schreibt, was wir lesen möchten? Mal ehrlich? So frei kann man doch gar nicht sein. Vor allem nicht, wenn man die USA zum Verbündeten hat!

Da wäre es doch viel besser, wenn man sich Russland anschließt. Der Geburtsstätte von Freiheit und Demokratie. Schau, wir sind doch nun mal drauf angewiesen, auf andere zu zeigen, um von unseren mehr oder weniger kleinen Problemchen abzulenken. So doll sind sie doch nicht. Ein bisschen lügen, stehlen, Land souveräner Staaten klauen, denen wir zuvor vertraglich versprochen hatten, genau das nicht zu tun, Großmacht spielen, wenn's Wirtschaftlich abwärts geht, all das ist doch gaanz alltäglich unter Putilein. Na aj. und das mit dem Gas ist doch nun wirklich nicht schlimm. Ihr hattet doch auch eure Gasprobleme, also eigentlich ist der Putin anbetungswürdig, wenn man ihn mit der USA vergleicht. Die unterdrücken auch Deutschland, musst du doch wissen! Hat Stalin schon gewusst. Bla, bla, bla.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Macc »

Darkfire » Mi 11. Mär 2015, 15:39 hat geschrieben:
... Vor allem frag ich mich wie so ein Stimmungsbericht doch in eine Landschaft passt in der man ja so gern behauptet wie Russlandfeindlich die Deutschen eigentlich wären.
Die deutschen Medien sind russlandfeindlich, nicht die gesamte deutsche Bevölkerung du Clown :rolleyes:
Zuletzt geändert von Macc am Freitag 13. März 2015, 17:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Darkfire »

Macc » Fr 13. Mär 2015, 16:55 hat geschrieben:
Ich habe schon geahnt das du nicht richtig verstehst, aber du verstehst ja gar nix :rolleyes:

Mal ganz grundsätzlich : Leute wie Putin reagieren nicht wie du auf (bei dir vermeintliche ) Angriffe
mit albernen rhetorischen Verrenkungen, sondern mit drakonischen Maßnahmen ( DAS HAT NICHTS MIT NEMZOW ZU TUN !!! )

Du weißt ja nichtmal, daß die ukrainische Regierung tatsächlich faschistische Elemente hat :rolleyes:

Das war nicht der geplante und durchgeführte Mord an jemandem der deiner Meinung nach ach so wichtig war, sondern der Mord an einem, der dümmlicherweise glaubte, er könne den Tschetschenischen Präsidenten öffentlich lautstark als " schwer psychisch krank " bezeichnen.
Mal einfach locker flockig eben so ohne rigide Konsequenzen fürchten zu müssen. So läuft das vielleicht im " meinungsfreien Westen " aber nicht in der kompletten Welt !!!

Nemzow war keineswegs der " Herr Wichtig " als du ihn sehen willst, sondern lediglich ein renitenter Dummkopf der für Putin zwar nervig aber keineswegs gefährlich sein kann ( wie lachhaft ).

Der tote Nemzow stellt in der Tat eine Gefährlichkeit für Putin dar, den der lebende Nemzow NIEMALS
auch nur im kleinsten hätte erreichen können.

Dieser schlimme Vorfall ist im Nachgang wieder nur Wasser auf die Mühlen der Putin - Diffamierer.

Das ist die Antwort auf dein " cui bono " :rolleyes:

Gezielt platzierte lateinische Phrasen erheben null Anspruch auf Richtigkeit des zuvor zusammengetippten :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
Erkläre mir mal warum es ein so starker Präsident wie Putin es zulassen sollte, daß ein Nemezow vor seiner Schlafzimmerfenster erschossen wird ?
Hat er seine Leute nicht mehr im Griff ?
Darf jetzt ein tschetschenischer Präsident in Moskau vor dem Palast Putins Gangsterkrieg führen und zwar mit Duldung der Sicherheitsbehörden ohne das Wissen dieses starken Präsidenten ?
Kann man jetzt da einfach mal so eine Privaten Rechnungen begleichen und Killerkommandos vor dem Schlafzimmer eines Putins herumfahren lassen und dafür die Sicherheitsorgane abziehen ?
Ein Ort an dem man nicht mal die Kamera zücken kann ohne das gleich Sicherheitskräfte deinen Namen aufschreiben, ist jetzt plötzlich in der Hand eines Kadyrows ?
Das passt nicht zu einem starken Putin.
Wenn es stimmt dann würde ich mir mal sorgen um die Zukunft eines Putins machen.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Darkfire »

Macc » Fr 13. Mär 2015, 17:02 hat geschrieben:
Die deutschen Medien sind russlandfeindlich, nicht die gesamte deutsche Bevölkerung du Clown :rolleyes:
Tja passt zu meinem Bild das ich von Menschen wie dir habe.

Es ist nicht wirklich viel Tiefe da und sobald man mit Argumenten nicht weiterkommt wird man beleidigend.

Hätte mich auch überrascht wenn du argumentativ ein wenig mithalten könntest.

Kleiner Tip, die Medien müssen das bringen was ihre Kunden sehen wollen, schreiben und bringen sie nicht das was ihre Kunden lesen wollen sind sie weg.
Aber von Wirtschaft scheinst du nicht viel zu verstehen.

Das deutsche RT gehört auch zu den deutschen Medien.
Also keine 100 Prozent mehr, daher Prozentrechnen auch mangelhaft.
Zuletzt geändert von Darkfire am Freitag 13. März 2015, 17:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Bobo »

Macc » Fr 13. Mär 2015, 18:09 hat geschrieben:
Es ist nervig was für komplett Ahnungslose in Politikforen tummeln ...

Die erste Stimmungsmache kam vom Westen.
Russland befindet sich von Anfang an in der Defensive.
Huch? Am Ende bist du noch Putin! :( Auweia!
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Bobo »

Macc » Fr 13. Mär 2015, 18:30 hat geschrieben:
Kompliment, ich kann mich nicht erinnern jemals jemanden erlebt zu haben, der unter einer derart extremen Form der Selbstüberschätzung leidet.

Du könntest jeden Psychotherapeuten zu einem steinreichen Mann machen ...
Ich bin sehr erfreut über deine Einschätzung. Alles andere könnte mich in der Tat in eine tiefe Existenzkrise stürzen. Gibt's heut Bortsch?

Nachtrag: Leute wie du machen mich übrigens reich. Hier lässt sich einiges ausloten und für viel Geld verscheuern. Think Tanks, kennst du doch, oder? Wie manipuliere ich am effektivsten und klappt das auch bei richtig Durchgeknallten? (du weißt schon) Nichts ist, wie es scheint. Der CIA ist überall. Auch hier! Buh!
Zuletzt geändert von Bobo am Freitag 13. März 2015, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Macc »

zollagent » Do 12. Mär 2015, 08:17 hat geschrieben:
Du sagst es. Wer einer Paranoia unterliegt, daß ihm "die größte Denkbare Katastrophe", nämlich der Zusammenbruch eines Imperiums, passiert ist und meint, nur dann "sicher leben zu können", wenn er alle Nachbarn dominiert und beherrscht, bei dem ist kühles Kalkulieren wohl kaum zu unterstellen. Oder gibt es eine logisch nachvollziehbare Erklärung, wie man angesichts von ca. 1.100 eigenen Nuklearraketen in einer (geplanten) Raketenabwehrbatterie mit 18 (!) Raketen für sich eine Bedrohung sehen kann? Tut mir leid, so was ist ein allzu deutlicher Hinweis auf einen nicht mehr normal funktionierenden Verstand.
Du würdet was von einem Staatschef halten, der untätig naiv zuguckt wie sich die NATO oder " der Westen " immer mehr von "seinem" Land abstückelt ?

Für mich wäre so einer eine lachhafte Figur !
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Bobo »

Macc » Fr 13. Mär 2015, 18:47 hat geschrieben:
Du würdet was von einem Staatschef halten, der untätig naiv zuguckt wie sich die NATO oder " der Westen " immer mehr von "seinem" Land abstückelt ?

Für mich wäre so einer eine lachhafte Figur !
Und jemand, der einen Krieg vom Zaun bricht und nicht dazu steht, ist ein toller Kerl?
Wer stückelt von wessen Land was ab?
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von zollagent »

Macc » Fr 13. Mär 2015, 17:47 hat geschrieben:
Du würdet was von einem Staatschef halten, der untätig naiv zuguckt wie sich die NATO oder " der Westen " immer mehr von "seinem" Land abstückelt ?

Für mich wäre so einer eine lachhafte Figur !
Es wird aber nichts von seinem Land abgestückelt, sondern er tut das bei seinen Nachbarn.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von zollagent »

Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 13:15 hat geschrieben: Ja do schau her. Es gibt also Nemzow-Papiere, die nun veröffentlicht werden sollen.
Und das hat der strunzdumme Putin mit seinem noch strunzdümmeren Geheimdienst weder gewußt noch geahnt und Nemzow umbringen lassen in der Hoffnung, mit Nemzow würden auch dessen geplante Veröffentlichungen sterben.
Absolut logisch, fürwahr. Für obameske VT-ler und Propaganda-Multiplikatoren.
Paranoide leben nun mal in ihrer eigenen Welt. Da kommst du mit Logik nicht gegen an. Ist in etwa so wie mit den italienischen Richtern, die von der Mafia in die Luft gesprengt werden, obwohl sie weiß, daß dann ein anderer Richter kommen wird.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von zollagent »

Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 15:48 hat geschrieben: Eigentlich geht es in diesem Strang hier um den Mord an Nemzow. Sollte es gehen.
Wobei deine Frage Cui Bono Putin mehr oder weniger zwangsweise ins Spiel bringt.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Doktor Schiwago »

zollagent » Fr 13. Mär 2015, 19:33 hat geschrieben: Wobei deine Frage Cui Bono Putin mehr oder weniger zwangsweise ins Spiel bringt.
Echt?
Was hätte denn Putin davon, einen bis zu seinem Mord eher unbekannten Oppositionspolitiker direkt vor dem Kreml umbringen zu lassen? Was für Punkte würde ihm das bringen - im In- und Ausland?
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Tantris »

Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 23:51 hat geschrieben: Echt?
Was hätte denn Putin davon, einen bis zu seinem Mord eher unbekannten Oppositionspolitiker direkt vor dem Kreml umbringen zu lassen? Was für Punkte würde ihm das bringen - im In- und Ausland?

Also... die putinisten sind allesamt begeistert. Die sind über jeden furz putins begeistert. Offenbar halten sie den mord für einen furz putins...

Und wenn putin logisch denken würde, anstatt sich von angst treiben zu lassen, warum fälscht er dann wahlen und holt die krim nicht auf eine art heim, die die demokratische welt akzeptieren muss?

Was aber auch der verliebteste putinist nicht bestreiten kann:

Unter putin wurde die korruption in den russischen behörden, insbesonderen polizei und justiz noch schlimmer.
Warum tut putin da nichts dagegen?
Was hat er davon, dass russland eine schlecht organisierte, korrupte oligarchie ist, bei der jeder aufs volk scheisst?

Was hast du davon, so einem gauner zuzujubeln?

Wem nützt der führerkult der putin-trolle?
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Darkfire »

Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 22:51 hat geschrieben: Echt?
Was hätte denn Putin davon, einen bis zu seinem Mord eher unbekannten Oppositionspolitiker direkt vor dem Kreml umbringen zu lassen? Was für Punkte würde ihm das bringen - im In- und Ausland?
Ja man spürt wie die russische Propaganda wieder anläuft. "eher unbekannten Oppositionspolitiker" daß kommt wieder aus den Federn der Propagandisten für Europa.

So streut man Märchen und bedient hier den europäischen Markt.
Nemezow war eben in Russland selbst nicht unbekannt. Würde man hier die Leute fragen welche bekannten Oppositionelle es in Russland gibt, gäbe es auch erst mal Schweigen.

Das wäre in etwa wie wenn man in Russland fragt welche Persönlichkeiten es in der deutschen Opposition gibt welche eine Merkel kritisieren.
Wenn man hier eine Wagenknecht direkt vor der Tür vor dem Reichstag in Berlin erschießen lässt, in Sichtweite der Kanzleramts, könnte man den Russen natürlich auch erzählen daß die Wagenknecht in Deutschland vollkommen unbekannt war, denn die kennen Sie garantiert nicht.
Daß sie in Deutschland als Opposition zu Merkel aber schon einen recht bekannten Stellenwert hat und sie auch gehört wird in den Medien etc wird damit unterschlagen.

Die Russische Propaganda fährt damit auch absolut zweigleisig.
In Russland selbst wird Nemezows als Person diskreditiert, man streut Gerüchte über sein Privatleben etc, denn dort funktioniert die Behauptung eben nicht er wäre Unbekannt.
Dort stellt man es eben so hin, daß das böse Ausland einen Märtyrer schaffen will in dem es ausgerechnet eine der Schillernsten Figuren der Opposition ermorden lässt.
(Wie dieses gehen sollte wenn er denn in Russland so unbekannt ist und sein Konterfei bei Regierungsfreundlichen Demonstrationen zentral als Landesverräter getragen wurde, ist mir schleierhaft.)
Während die Propagandisten in Europa, wo man sich in der Oppositionswelt vor Ort nicht auskennt und man dort das Märchen vom Märtyrer erschaffen, schnell durchschauen würde, einfach behauptet ach was in Russland war der total unbekannt.
Da die russischen Medien stark kontrolliert werden fällt dieser Widerspruch natürlich nicht so auf.

Dumm nur das man dennen immer genauer auf die Finger schaut.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago » Freitag 13. März 2015, 14:14 hat geschrieben: Genau, DER Reitschuster, an den schon vor mehr als sieben Jahren dieser offene Brief adressiert war:

http://www.russlandforum.de/showthread. ... itschuster
Gunnar Jütte empfiehlt Alexander Rahr, ausgerechnet einen bezahlten Lobbyisten einer Gasfirma, die mit Gazprom zusammenarbeitet. Es stimmt zwar, dass Reitschuster als Kreml-kritisch gilt, aber wir haben eh viel zu viele Kreml-freundliche Darsteller wie Hubert Seipel oder Krone-Schmalz usw. usf. Die russische Opposition kommt auch bei uns nur ausnahmsweise zu Wort, ukrainische Vertreter auch kaum und Journalisten wie Reitschuster oder Atai bilden nach wie vor die Ausnahme.

Und warum soll Jütte "russlandfreundlich" sein und Reitschuster nicht? Dies setzt ja voraus, dass die Diktatur per se russisch sei und jede andere Sichtweise gar nicht existieren könne. Das ist aber Unsinn, es lässt sich ebenso gut, eher besser, genau umgekehrt sehen.
Putin ist ein "Symbol der Gauner und Diebe", wie Nemzow sagte und Reitschuster hält dem Regime vor, das russische Volk zu fürchten.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von zollagent »

Doktor Schiwago » Fr 13. Mär 2015, 22:51 hat geschrieben: Echt?
Was hätte denn Putin davon, einen bis zu seinem Mord eher unbekannten Oppositionspolitiker direkt vor dem Kreml umbringen zu lassen? Was für Punkte würde ihm das bringen - im In- und Ausland?
Ich weiß, daß du gerne Antworten ignorierst, aber für dich noch mal: Nemzow hat angekündigt, in Russland Dinge über Putins Ukraine-Abenteuer publik zu machen, die seinem "Retter-Image" ganz offensichtlich sehr abträglich wären. Und wenn der das nun nicht mehr kann, dann hat Putin eines seiner Probleme vom Hals. Daß eine Opposition eine Hydra sein kann, bei der für einen abgeschlagenen Kopf drei weitere nachwachsen, das ist eine Lektion, die er offensichtlich noch nicht gelernt hat. Und der sich autoritäre und paranoide Herrscher gerne verschließen. Da wird dann erst mal "das aktuelle Problem gelöst", was die Zukunft bringt, wird man sehen.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

In einem Interview von 2011 sagt Nemzow, in Russland Opposition zu sein, sei "schwierig und riskant".

Auf die Frage, ob die Wirtschaft unter Putin nicht gut gewesen sei, sagt Nemzow, Putin habe damit so gut wie nichts zu tun. Das Öl war teuer, die Konjunktur lief an, das Regime profitierte von Petro-Dollars. Reformen und Modernisierung sind allerdings verpasst worden.

Auf Frage, ob ihm eine Revolution nach dem Muster von Georgien oder der Ukraine vorschwebe, sagte Nemzow, in Russland seien Revolutionen oft blutig - er sei daher für eine friedliche Wende. Er fordert im Interview die Zulassung oppositioneller Parteien und "ehrliche" (d. h. nicht gefälschte) Neuwahlen.

[youtube][/youtube]

Auf die Zukunft bezogen denke ich, das Erbe Nemzows muss so verstanden werden, eine Vereinigte Demokratische Opposition auf die Beine zu stellen, die ähnlich wie seinerzeit der ANC in Südafrika vorgeht. Und wir in Europa, in Deutschland, sollten öfters die Opposition wahrnehmen - eine Aufgabe, der sich Medien und Politik zu stellen haben.

Nelson Mandela war mal ein weitgehendst Unbekannter, aber noch im Gefängnis wurde er zur "Stimme Südafrikas" und schließlich zum "Vater" der (neuen) Nation. Nun, Putin ist die "Stimme der Gauner" - die Stimme Russlands wartet noch darauf, erhoben und gehört zu werden. Nemzow war allerdings eine Stimme, die für das freie Russland steht.
Zuletzt geändert von DarkLightbringer am Samstag 14. März 2015, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
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