Staatsfinanzierung? Na und?
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Staatsfinanzierung? Na und?
Seit die EZB angekündigt hat, in großem Umfang Staatsanleihen aufkaufen zu wollen, wird immer wieder der Vorwurf der Staatsfinanzierung laut. Diese sei verboten, außerdem würden "wir" (der Steuerzahler) durch das Ankaufprogramm der EZB in die "Haftung" genommen werden.
Hierbei kommen mir 2 Fragen. Erstens: Was soll schlecht daran sein, wenn der Staat bei der Beschaffung seiner Finanzmittel -die letztlich seine politische Handlungsmacht gewährleisten- nicht auf Private angewiesen ist?
Die Verfügung über Finanzmittel ist letztlich nichts anderes, als die Macht, über die Verwendung realwirtschaftlicher Ressourcen zu bestimmen. Wo sollte diese Macht besser aufgehoben sein, als in den Händen eines demokratisch legitimierten Staates?
Zweitens: Was in Herrgotts Namen ist damit gemeint, der Steuerzahler würde für die Ausgaben der EZB "haften"?
Die EZB ist QUELLE des Geldes. Sie ist in keinem Fall darauf angewiesen, durch Steuerzahler finanziert zu werden. Sie kann ebenfalls nicht pleite gehen, so lange politische Stabilität gewährleistet ist. Sie ist außerdem nicht an buchhalterische Größen wie das Eigenkapital gebunden. Die EZB ist kein privates Unternehmen, dieser ganze Quatsch gilt für sie nicht!
Angenehm abgeklärte Worte der Journalistin Ulrike Herrmann im Presseclub:
Wenn man sich dieses bewusst macht, stellt sicht die Frage, warum man nicht gleich Nägel mit Köpfen macht, also offiziell ein Model der direkten Finanzierung des Staates durch die Zentralbank etabliert.
Friederike Spieker bringt es in einem Artikel heute auf den Punkt:
Kein Problem aber bereitet es einer Zentralbank, Forderungen gegenüber ihrem Staat abzuschreiben. Denn das Geld zur Finanzierung ihres Staates hat sie von niemandem erhalten (auch von keinem Steuerzahler!), sondern sie hat es geschaffen, indem sie auf der Aktivseite ihrer Bilanz eine Forderung gegenüber dem Staat eingebucht hat und auf der Passivseite einen gleich hohen Betrag für die Ausgabe von Zentralbankgeld an den Staat. Und da eine Zentralbank, anders als eine Geschäftsbank, auch dann, wenn ihr Eigenkapital negativ sein sollte, nicht Konkurs gehen kann, kann sie die Schulden des Staates einfach streichen. Der Steuerzahler ist von dieser Operation in keiner Weise betroffen, da keine andere staatliche Organisation und schon gar nicht die Steuerzahler dazu verpflichtet sind, die „Verluste“ einer Zentralbank auszugleichen. Die Steuerzahler haben also jeden Grund sich zu entspannen. „Staatschulden“ gegenüber der eignen Zentralbank sind somit kein Problem und können tatsächlich mit einem Federstrich beseitigt werden. Bei der sogenannten Staatsschuldenkrise in Europa handelt es sich also um eine Chimäre.
http://www.flassbeck-economics.de/griec ... opas-qual/
Weiter stellt sie völlig richtig fest, dass immer nur realwirtschaftliche Knappheit limitierend wirken kann. Ein Staat hat in seinem Währungsraum keine monetären Limits, die seinen Handlungsspielraum einschränken.
Zitat:
Aber heißt das dann auch, dass staatliche Defizite kein Problem sind, weil sie ja jederzeit durch die Zentralbank refinanziert werden können? Es heißt tatsächlich, dass staatliche Defizite immer durch eine Zentralbank „refinanziert“ werden können. Anders als für private Haushalte und Unternehmen gibt es für Staaten, die Geld selbst erzeugen können, keine finanziellen Grenzen für den Erwerb von Gütern und Dienstleistungen in ihrem Herrschaftsgebiet. Selbstverständlich aber kann ein Staat nicht immer bekommen, was er will. Er hat zwar immer ausreichend Geld, um z.B. so viele Ärzte einzustellen und zu bezahlen, wie er will. Wenn es aber keine Ärzte gibt, dann hilft ihm das reichlich wenig.
Der Gipfel der Perversion ist, wenn es zwar die Ärzte gibt, aber niemand das Geld in die Hand nimmt, dass diese wirtschaftlich tätig sein können. Das nennt die "schwäbische Hausfrau" dann "Sparen"...........realwirtschaftliche Ressourcen verrotten lassen, weil man meint, es existierten monetäre Beschränkungen.
Hierbei kommen mir 2 Fragen. Erstens: Was soll schlecht daran sein, wenn der Staat bei der Beschaffung seiner Finanzmittel -die letztlich seine politische Handlungsmacht gewährleisten- nicht auf Private angewiesen ist?
Die Verfügung über Finanzmittel ist letztlich nichts anderes, als die Macht, über die Verwendung realwirtschaftlicher Ressourcen zu bestimmen. Wo sollte diese Macht besser aufgehoben sein, als in den Händen eines demokratisch legitimierten Staates?
Zweitens: Was in Herrgotts Namen ist damit gemeint, der Steuerzahler würde für die Ausgaben der EZB "haften"?
Die EZB ist QUELLE des Geldes. Sie ist in keinem Fall darauf angewiesen, durch Steuerzahler finanziert zu werden. Sie kann ebenfalls nicht pleite gehen, so lange politische Stabilität gewährleistet ist. Sie ist außerdem nicht an buchhalterische Größen wie das Eigenkapital gebunden. Die EZB ist kein privates Unternehmen, dieser ganze Quatsch gilt für sie nicht!
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Wenn man sich dieses bewusst macht, stellt sicht die Frage, warum man nicht gleich Nägel mit Köpfen macht, also offiziell ein Model der direkten Finanzierung des Staates durch die Zentralbank etabliert.
Friederike Spieker bringt es in einem Artikel heute auf den Punkt:
Kein Problem aber bereitet es einer Zentralbank, Forderungen gegenüber ihrem Staat abzuschreiben. Denn das Geld zur Finanzierung ihres Staates hat sie von niemandem erhalten (auch von keinem Steuerzahler!), sondern sie hat es geschaffen, indem sie auf der Aktivseite ihrer Bilanz eine Forderung gegenüber dem Staat eingebucht hat und auf der Passivseite einen gleich hohen Betrag für die Ausgabe von Zentralbankgeld an den Staat. Und da eine Zentralbank, anders als eine Geschäftsbank, auch dann, wenn ihr Eigenkapital negativ sein sollte, nicht Konkurs gehen kann, kann sie die Schulden des Staates einfach streichen. Der Steuerzahler ist von dieser Operation in keiner Weise betroffen, da keine andere staatliche Organisation und schon gar nicht die Steuerzahler dazu verpflichtet sind, die „Verluste“ einer Zentralbank auszugleichen. Die Steuerzahler haben also jeden Grund sich zu entspannen. „Staatschulden“ gegenüber der eignen Zentralbank sind somit kein Problem und können tatsächlich mit einem Federstrich beseitigt werden. Bei der sogenannten Staatsschuldenkrise in Europa handelt es sich also um eine Chimäre.
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Weiter stellt sie völlig richtig fest, dass immer nur realwirtschaftliche Knappheit limitierend wirken kann. Ein Staat hat in seinem Währungsraum keine monetären Limits, die seinen Handlungsspielraum einschränken.
Zitat:
Aber heißt das dann auch, dass staatliche Defizite kein Problem sind, weil sie ja jederzeit durch die Zentralbank refinanziert werden können? Es heißt tatsächlich, dass staatliche Defizite immer durch eine Zentralbank „refinanziert“ werden können. Anders als für private Haushalte und Unternehmen gibt es für Staaten, die Geld selbst erzeugen können, keine finanziellen Grenzen für den Erwerb von Gütern und Dienstleistungen in ihrem Herrschaftsgebiet. Selbstverständlich aber kann ein Staat nicht immer bekommen, was er will. Er hat zwar immer ausreichend Geld, um z.B. so viele Ärzte einzustellen und zu bezahlen, wie er will. Wenn es aber keine Ärzte gibt, dann hilft ihm das reichlich wenig.
Der Gipfel der Perversion ist, wenn es zwar die Ärzte gibt, aber niemand das Geld in die Hand nimmt, dass diese wirtschaftlich tätig sein können. Das nennt die "schwäbische Hausfrau" dann "Sparen"...........realwirtschaftliche Ressourcen verrotten lassen, weil man meint, es existierten monetäre Beschränkungen.
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"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Hallo prime-pippo.
Ohne auf die Fakten eingehen zu wollen (ich bin kein Wirtschafts-Fachmann!):
ich bin aber ein Anhänger von Symbol-Politk - und dies ist meiner Meinung nach ein Symbol. Schon die erste Ankündigung, daß die EZB alles erdenkliche tun würde, um den EURO nicht sterben zu lassen, hat zur Beruhigung des Marktes beigetragen. Das Problem dabei: es gibt nur zwei erdenkliche Ausrichtungen der Notenbank. Zweitens: ich frage mich, ob die EZB damit nicht neue Übertreibungen provoziert?
Unsere Deutsche Bundesbank war lediglich der Geldstabilität verpflichte - die französische Notenbank etwa, war auch dem Arbeitsmarkt verplichtet ... sie sollte und mußte auch diesen im Blick haben. Bei der EZB ist man sich noch nicht ganz einig, was nun Vorrang hat: Geldwertstabilität oder Arbeitsmarkt - sprich: Inflation in Grenzen halten, Wachstum produzieren und/oder Arbeitsplätze schaffen? ... oder doch beides?
Geldwertstabilität ist aber in der EU nicht mehr so richtig gegeben. Die Inflation liegt innerhalb der EU bei - glaube ich: 0,1% (EURO-Zone: 0,2%) ... also fast schon Deflation!?!
Fazt:
Ohne auf die Fakten eingehen zu wollen (ich bin kein Wirtschafts-Fachmann!):
ich bin aber ein Anhänger von Symbol-Politk - und dies ist meiner Meinung nach ein Symbol. Schon die erste Ankündigung, daß die EZB alles erdenkliche tun würde, um den EURO nicht sterben zu lassen, hat zur Beruhigung des Marktes beigetragen. Das Problem dabei: es gibt nur zwei erdenkliche Ausrichtungen der Notenbank. Zweitens: ich frage mich, ob die EZB damit nicht neue Übertreibungen provoziert?
Unsere Deutsche Bundesbank war lediglich der Geldstabilität verpflichte - die französische Notenbank etwa, war auch dem Arbeitsmarkt verplichtet ... sie sollte und mußte auch diesen im Blick haben. Bei der EZB ist man sich noch nicht ganz einig, was nun Vorrang hat: Geldwertstabilität oder Arbeitsmarkt - sprich: Inflation in Grenzen halten, Wachstum produzieren und/oder Arbeitsplätze schaffen? ... oder doch beides?
Geldwertstabilität ist aber in der EU nicht mehr so richtig gegeben. Die Inflation liegt innerhalb der EU bei - glaube ich: 0,1% (EURO-Zone: 0,2%) ... also fast schon Deflation!?!
Fazt:
- noch mehr Geld drucken ... in den Markt pumpen, das kann's nicht sein. Bleibt also nur zu hoffen, daß diese Ankündigung ebenfalls zur Beruhigung beiträgt.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Weil du vor Deflation warnst, gleichzeitig aber sagst, mehr Geld in den Markt zu pumpen sei nicht die Lösug: nach monetaristischer Auffassung (der ich nicht zustimmen will, die aber verbreitet ist) führt "mehr Geld drucken" doch gerade zu Inflationierung. Aber sicher nicht zur Deflation.
Die Finanzierung des Staates durch die Zentralbank halte ich vom Grundsatz her für gut und richtig.
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"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Staatsfinanzierung wird durch Steuern sichergestellt. Und nicht durch Buchungstricks oder Schulden.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Warum sollte der Staat nicht durch die Zentralbank finanziert werden?zollagent » Do 5. Feb 2015, 15:55 hat geschrieben:Staatsfinanzierung wird durch Steuern sichergestellt. Und nicht durch Buchungstricks oder Schulden.
Und was für "Buchungstricks" meinst du?
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Weil dieses bisher immer gescheitert ist.prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 15:10 hat geschrieben:
Warum sollte der Staat nicht durch die Zentralbank finanziert werden?
Und was für "Buchungstricks" meinst du?
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Wenn scheitern solche Systeme politisch.........aber sicher nicht deshalb, weil sich der Staat nicht mehr bei Privaten verschulden muss.Adam Smith » Do 5. Feb 2015, 16:13 hat geschrieben: Weil dieses bisher immer gescheitert ist.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Z.B. die "Finanzierung durch die Zentralbank". Ohne wirtschaftliche Tätigkeit seiner Bevölkerung ist jeder Staat zum Scheitern verurteilt.prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 15:10 hat geschrieben:
Warum sollte der Staat nicht durch die Zentralbank finanziert werden?
Und was für "Buchungstricks" meinst du?
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Kein Staat "muß" sich verschulden. Solches kommt zustande, wenn mehr ausgegeben als eingemommen wird. Und das muß nicht sein.prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 15:14 hat geschrieben:
Wenn scheitern solche Systeme politisch.........aber sicher nicht deshalb, weil sich der Staat nicht mehr bei Privaten verschulden muss.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Letztere Aussage ist zweifellos richtig.zollagent » Do 5. Feb 2015, 16:32 hat geschrieben: Z.B. die "Finanzierung durch die Zentralbank". Ohne wirtschaftliche Tätigkeit seiner Bevölkerung ist jeder Staat zum Scheitern verurteilt.
Nur bietet sie keinerlei Gegenargumente dafür, Staaten durch ihre Zentralbank zu finanzieren......
Zuletzt geändert von prime-pippo am Donnerstag 5. Februar 2015, 15:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
ein Staat waere doch bekloppt sich nur von Zentralbanken finanzieren zu lassenprime-pippo » Do 5. Feb 2015, 15:34 hat geschrieben:
Letztere Aussage ist zweifellos richtig.
Nur bietet sie keinerlei Gegenargumente dafür, Staaten durch ihre Zentralbank zu finanzieren......
ein Staat begibt Anleihen und wenn Private bessere Konditionen bringen, dann gehen Private rein und der Staat ist froh.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Die großen entwickelten Wirtschaftsräume haben keine derartige von Staat unabhängige Dynamik, dass sie ohne Staatsverschuldung auskämen. Private Investitionstätigkeit und Nachfrage sind zu schwach.....zollagent » Do 5. Feb 2015, 16:33 hat geschrieben: Kein Staat "muß" sich verschulden. Solches kommt zustande, wenn mehr ausgegeben als eingemommen wird. Und das muß nicht sein.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Der Staat müsste keine Anleihen am Markt platzieren.......seine Ausgaben könnten direkt von der Zentralbank finanziert werden.pikant » Do 5. Feb 2015, 16:37 hat geschrieben:
ein Staat waere doch bekloppt sich nur von Zentralbanken finanzieren zu lassen
ein Staat begibt Anleihen und wenn Private bessere Konditionen bringen, dann gehen Private rein und der Staat ist froh.
Der ganze Nonsens mit dem "Vertrauen der Märkte", dem Rating etc. entfiele.....
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Japan wird aus dem Grund auch Scheitern. Und politische Ursachen kann es nicht haben. Außer dass die Politik Unsinn gemacht hat.prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 15:14 hat geschrieben:
Wenn scheitern solche Systeme politisch.........aber sicher nicht deshalb, weil sich der Staat nicht mehr bei Privaten verschulden muss.
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
bei einem Monopol hat man immer schlechtere Karten als bei freier Auswahl und Marktwirtschaft.prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 15:39 hat geschrieben:
Der Staat müsste keine Anleihen am Markt platzieren.......seine Ausgaben könnten direkt von der Zentralbank finanziert werden.
Der ganze Nonsens mit dem "Vertrauen der Märkte", dem Rating etc. entfiele.....
ein Staat will sich immer mit den geringsten Zinskosten refinanzieren
Ideologie ist fehl am Platz und kapitalistische Gesichtsgruende muessen im Vordergrund stehen.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Das hat aber alles seinen Sinn und Zweck.prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 15:39 hat geschrieben:
Der Staat müsste keine Anleihen am Markt platzieren.......seine Ausgaben könnten direkt von der Zentralbank finanziert werden.
Der ganze Nonsens mit dem "Vertrauen der Märkte", dem Rating etc. entfiele.....
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Der Staat müsste dann auch keinen Zins an die EZB zahlen......wozu auch......die Gewinne der EZB werden doch eh an ihn ausgeschüttet.....pikant » Do 5. Feb 2015, 16:46 hat geschrieben:
bei einem Monopol hat man immer schlechtere Karten als bei freier Auswahl und Marktwirtschaft.
ein Staat will sich immer mit den geringsten Zinskosten refinanzieren
Ideologie ist fehl am Platz und kapitalistische Gesichtsgruende muessen im Vordergrund stehen.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Hier noch ein weitererer Teil des Presseclubs. Ab 5:30 äußert sich Frau Herrmann sehr zutreffend über das vermeintliche "Haftungsrisiko".
[youtube][/youtube]
[youtube][/youtube]
Zuletzt geändert von prime-pippo am Donnerstag 5. Februar 2015, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Es gibt da einen schönen Spruch: Ein Staat ohne Staatsschulden tut entweder zu wenig für die Zukunft oder er fordert zu viel von seiner Gegenwart.zollagent » Do 5. Feb 2015, 15:33 hat geschrieben: Kein Staat "muß" sich verschulden. Solches kommt zustande, wenn mehr ausgegeben als eingemommen wird. Und das muß nicht sein.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Exakt......half entity » Do 5. Feb 2015, 17:41 hat geschrieben:
Es gibt da einen schönen Spruch: Ein Staat ohne Staatsschulden tut entweder zu wenig für die Zukunft oder er fordert zu viel von seiner Gegenwart.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Bezogen auf Japan ist das total verkehrt. Die haben aus dem Grund seit 1996 Reallohnverluste. 2014 betrugen die sogar über 2%.prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 16:49 hat geschrieben:
Exakt......
Das ist Kapitalismus:
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Hallo prime-pippo.
Nein, nein , das mag richtig sein: mehr Geld führt zu Infltionserhöhung. Aber ... (das kennen wir vergangenheitlich) ein "mehr Geld drucken" und dieses dem Markt zuführen (Banken können sich billigeres Geld beschaffen, der Verbraucher hat mehr Geld zur Verfügung), führt letztlich dazu, daß auch die Preise sinken. Wenn dann noch der Verbraucher ... Konsument seinen Kauf zurück hält (weil er vermutet, daß die Preise noch weiter sinken werden), wird dies letztendlich zu einer Deflation führen.prime-pippo hat geschrieben:Weil du vor Deflation warnst, gleichzeitig aber sagst, mehr Geld in den Markt zu pumpen sei nicht die Lösug: nach monetaristischer Auffassung (der ich nicht zustimmen will, die aber verbreitet ist) führt "mehr Geld drucken" doch gerade zu Inflationierung. Aber sicher nicht zur Deflation.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Weil - wie hier und in anderen Threads schon mehrmals angesprochen -prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 15:10 hat geschrieben:
Warum sollte der Staat nicht durch die Zentralbank finanziert werden?
man in der Geschichte bereits x Mal gesehen hat, das das eigene Gelddrucken und die unselige direkte Allianz zwischen Politik und Zentralbank
==> keine Probleme gelöst hat, sondern Probleme geschaffen hat.
Und jede Regierung und jeder Revolutionär, jeder Visionär und jeder "Bekloppte" wird VORHER versprechen,
ICH, WIR machen das anderes. Uns könnt Ihr vertrauen.
Und hinterher kann man IMMER, immer wieder sehen. Nix wars.

Traue niemanden, noch weniger gewählten und auf Zeit mit Macht versehenen Politikern.
KONTROLLE durch Märkte, Bürger und vielen, vielen verschiedenen handelnden Person ist besser.


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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Zum Dank gab es eine saftige Hyperinflation.Skull » Do 5. Feb 2015, 17:20 hat geschrieben:Weil - wie hier und in anderen Threads schon mehrmals angesprochen -
man in der Geschichte bereits x Mal gesehen hat, das das eigene Gelddrucken und die unselige direkte Allianz zwischen Politik und Zentralbank
==> keine Probleme gelöst hat, sondern Probleme geschaffen hat.
Und jede Regierung und jeder Revolutionär, jeder Visionär und jeder "Bekloppte" wird VORHER versprechen,
ICH, WIR machen das anderes. Uns könnt Ihr vertrauen.
Und hinterher kann man IMMER, immer wieder sehen. Nix wars.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Alleine der Threadtitel:freigeist » Do 5. Feb 2015, 17:23 hat geschrieben:Zum Dank gab es eine saftige Hyperinflation.
Staatsfinanzierung? Na und?
Läuft sowieso wieder darauf hinaus...
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-Zinsen sind doof
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-der Staat KANN alles richten
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Ich sehe schon kein Argument, einen Staat durch Schulden finanzieren zu lassen.prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 15:34 hat geschrieben:
Letztere Aussage ist zweifellos richtig.
Nur bietet sie keinerlei Gegenargumente dafür, Staaten durch ihre Zentralbank zu finanzieren......
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Die meistens geäußerte Kritik ist einfach unhaltbar. Haftung ist kein Problem......wie auch?
Politische Systeme sind immer schon gescheitert. Völlig unabhängig davon, wie sie sich finanziert haben.
Griechenland z.B. kann man als gescheitert betrachten. Die wirtschaftliche Entwicklung dort ist mit der legendären "großen Depression" vergleichbar.....
Welches Beispiel meint ihr denn? Welches historische Scheitern lässt sich kausal darauf zurückführen, dass Staaten direkt über die Zentralbank finanziert wurden?
Politische Systeme sind immer schon gescheitert. Völlig unabhängig davon, wie sie sich finanziert haben.
Griechenland z.B. kann man als gescheitert betrachten. Die wirtschaftliche Entwicklung dort ist mit der legendären "großen Depression" vergleichbar.....
Welches Beispiel meint ihr denn? Welches historische Scheitern lässt sich kausal darauf zurückführen, dass Staaten direkt über die Zentralbank finanziert wurden?
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Das ist Quatsch. Investitionstätigkeit kommt letztlich immer aus dem privaten, sprich, dem produktiven Sektor. Was der Staat investiert, das zwackt er von da als Steuern ab. Und was er sich pumpt, muß letztlich auch mit Erträgen aus diesem Sektor bezahlt werden, als Steuern an den Staat und von dort zurück an die Schuldner.prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 15:37 hat geschrieben:
Die großen entwickelten Wirtschaftsräume haben keine derartige von Staat unabhängige Dynamik, dass sie ohne Staatsverschuldung auskämen. Private Investitionstätigkeit und Nachfrage sind zu schwach.....
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Ruf mal Draghi an.......er druckt Geld, um Deflation zu bekämpfen.Der Neandertaler » Do 5. Feb 2015, 17:56 hat geschrieben:Hallo prime-pippo.Nein, nein , das mag richtig sein: mehr Geld führt zu Infltionserhöhung. Aber ... (das kennen wir vergangenheitlich) ein "mehr Geld drucken" und dieses dem Markt zuführen (Banken können sich billigeres Geld beschaffen, der Verbraucher hat mehr Geld zur Verfügung), führt letztlich dazu, daß auch die Preise sinken. Wenn dann noch der Verbraucher ... Konsument seinen Kauf zurück hält (weil er vermutet, daß die Preise noch weiter sinken werden), wird dies letztendlich zu einer Deflation führen.
Ich stimme ja zu, dass das (alleine) nichts bringen muss. Dass sein Lösungsversuch aber diametral der "echten" Lösung entgegenstünde, halte ich für falsch.....
Zuletzt geändert von prime-pippo am Donnerstag 5. Februar 2015, 17:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
zollagent » Do 5. Feb 2015, 17:37 hat geschrieben: Das ist Quatsch. Investitionstätigkeit kommt letztlich immer aus dem privaten, sprich, dem produktiven Sektor. Was der Staat investiert, das zwackt er von da als Steuern ab. Und was er sich pumpt, muß letztlich auch mit Erträgen aus diesem Sektor bezahlt werden, als Steuern an den Staat und von dort zurück an die Schuldner.
nene
unser Primo träumt doch von NICHT zurückzahlbarem Zentralbankgeld an den Staat...
für soziale Wohltaten...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Deflation bekaempft man dadurch, dass man Wachstum generiert.prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 17:41 hat geschrieben:
Ruf mal Draghi an.......er druckt Geld, um Deflation zu bekämpfen.
Ich stimme ja zu, dass das (alleine) nichts bringen muss. Dass sein Lösungsversuch aber diametral der "echten" Lösung entgegenstünde, halte ich für falsch.....
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Für gewöhnlich tragen Staaten netto keine Schulden ab........insofern müssen sie auch nicht "mehr abzwacken", wie du es nennst....zollagent » Do 5. Feb 2015, 18:37 hat geschrieben: Das ist Quatsch. Investitionstätigkeit kommt letztlich immer aus dem privaten, sprich, dem produktiven Sektor. Was der Staat investiert, das zwackt er von da als Steuern ab. Und was er sich pumpt, muß letztlich auch mit Erträgen aus diesem Sektor bezahlt werden, als Steuern an den Staat und von dort zurück an die Schuldner.
Und nein, es würde nicht funktionieren, wenn die Staaten jetzt einfach ihre Verschuldung auf 0 setzen würden. Das ist eine völlig alberne Vorstellung.....wer soll denn dafür einspringen? Und entsprechend seine Ausgaben erhöhen?
Wenn das keiner tut, bricht die Wirtschaft ein....
In diesem Strang sollte es übrigens eher darum gehen, ob die EZB pleite gehen könnte, bzw. irgendjemand dafür "haftet". Natürlich ist dies nicht der Fall....
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
pikant » Do 5. Feb 2015, 18:42 hat geschrieben:
Deflation bekaempft man dadurch, dass man Wachstum generiert.
Exakt das ist der Plan. Und Wachstum soll generiert werden, indem versucht wird, die Investitionen anzuregen.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Was du mit sozialen Wohltaten meinst, ist mir schleierhaft.....Realist2014 » Do 5. Feb 2015, 18:42 hat geschrieben:
nene
unser Primo träumt doch von NICHT zurückzahlbarem Zentralbankgeld an den Staat...
für soziale Wohltaten...
Ich meine eine intakte Infrastruktur, ein intaktes Gesundheitssystem, ein intaktes Bildungssystem.....ja, auch geeignete soziale "Auffangnetze".
Und wie ich skizziert habe, kann eine Zentralbank selbstverständlich solche Ausgaben finanzieren, ohne ein Risiko der "Pleite" oder ähnlichem.....
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
das macht die EU, aber nicht die EZB !prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 17:47 hat geschrieben:
Exakt das ist der Plan. Und Wachstum soll generiert werden, indem versucht wird, die Investitionen anzuregen.
21 Milliarden hat Juncker mit der Kommission in die Hand genommen.
in Deutschland haben wir gutes Wachstum und trotzdem Stagnation der Preise - Deutschland ist so stark, dass es sogar die Wirtschaftsgesetze ausser Kraft setzen kann

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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Gibt es eigentlich einen Beleg dafür, dass expansive Fiskalpolitik Wachstum generiert?prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 17:47 hat geschrieben:
Exakt das ist der Plan. Und Wachstum soll generiert werden, indem versucht wird, die Investitionen anzuregen.
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 17:46 hat geschrieben:
Für gewöhnlich tragen Staaten netto keine Schulden ab........insofern müssen sie auch nicht "mehr abzwacken", wie du es nennst....
Und nein, es würde nicht funktionieren, wenn die Staaten jetzt einfach ihre Verschuldung auf 0 setzen würden. Das ist eine völlig alberne Vorstellung.....wer soll denn dafür einspringen? Und entsprechend seine Ausgaben erhöhen?
Wenn das keiner tut, bricht die Wirtschaft ein....
In diesem Strang sollte es übrigens eher darum gehen, ob die EZB pleite gehen könnte, bzw. irgendjemand dafür "haftet". Natürlich ist dies nicht der Fall....
der Satz macht keinen Sinn.
oder meinst du ZUSÄTZLICHE "Neuverschuldung"?
du meinst also, wenn ALLE Staaten in der Euro -Zone eine Schuldenbremse wie D einführen- dann bricht die Wirtschaft zusammen?
WARUM?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Ich bin ja ebenfalls skeptisch, dass dies alleine reicht......die Kaufkraft muss ja bei den Menschen ankommen. Ansonsten lässt sich das Nachfragedefizit nicht beheben.freigeist » Do 5. Feb 2015, 18:51 hat geschrieben:
Gibt es eigentlich einen Beleg dafür, dass expansive Fiskalpolitik Wachstum generiert?
Vielleicht wird die EZB irgendwann anfangen, direkt den Bürgern Geld zu überweisen.
Wenn hierdurch nicht das Vetrauen in den Geldwert untergraben wird, wäre dies auch in gewissem Maße geeignetes Mittel zur Krisenbekämpfung.....
Zuletzt geändert von prime-pippo am Donnerstag 5. Februar 2015, 17:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 17:50 hat geschrieben:
Was du mit sozialen Wohltaten meinst, ist mir schleierhaft.....
Ich meine eine intakte Infrastruktur, ein intaktes Gesundheitssystem, ein intaktes Bildungssystem.....ja, auch geeignete soziale "Auffangnetze".
Und wie ich skizziert habe, kann eine Zentralbank selbstverständlich solche Ausgaben finanzieren, ohne ein Risiko der "Pleite" oder ähnlichem.....
also
die "Zentralbank" druckt Geld ohne Ende, gibt es dem Staat OHNE Rückzahlungsverpflichtung - und der Staat "bezahlt" damit die Bildung und die sozialen Hängematten.
Steuern braucht es ja dann auch nicht mehr- liefert ja alles die Zentralbank...
oder habe ich dich jetzt falsch verstanden?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Du kommst wieder mit deinem Münchhausen-Modell. Das wird nicht funktionieren. Ausgegebenes Geld ohne dagegenstehende Wirtschaftsleistung hat keinen Wert. Es wäre dasselbe Spiel, das zu Hyperinflation nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland geführt hat.prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 15:39 hat geschrieben:
Der Staat müsste keine Anleihen am Markt platzieren.......seine Ausgaben könnten direkt von der Zentralbank finanziert werden.
Der ganze Nonsens mit dem "Vertrauen der Märkte", dem Rating etc. entfiele.....
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Re: Staatsfinanzierung? Na und?
So? Und von wem ist der Unsinn?half entity » Do 5. Feb 2015, 16:41 hat geschrieben:
Es gibt da einen schönen Spruch: Ein Staat ohne Staatsschulden tut entweder zu wenig für die Zukunft oder er fordert zu viel von seiner Gegenwart.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 17:54 hat geschrieben:
Ich bin ja ebenfalls skeptisch, dass dies alleine reicht......die Kaufkraft muss ja bei den Menschen ankommen. Ansonsten lässt sich das Nachfragedefizit nicht beheben.
Vielleicht wird die EZB irgendwann anfangen, direkt den Bürgern Geld zu überweisen.
Wenn hierdurch nicht das Vetrauen in den Geldwert untergraben wird, wäre dies auch in gewissem Maße geeignetes Mittel zur Krisenbekämpfung.....

Wohstand fuer alle und dann braucht der Staat keine Steuern mehr einzutreiben
so wird es kommen.
Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Luftgeld wäre das.Realist2014 » Do 5. Feb 2015, 17:42 hat geschrieben:
nene
unser Primo träumt doch von NICHT zurückzahlbarem Zentralbankgeld an den Staat...
für soziale Wohltaten...
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Niemand muß dafür "Ausgaben erhöhen". Der Staat muß erstmal seine Ausgaben einschränken. Auf die Höhe dessen, was er einnimmt.prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 17:46 hat geschrieben:
Für gewöhnlich tragen Staaten netto keine Schulden ab........insofern müssen sie auch nicht "mehr abzwacken", wie du es nennst....
Und nein, es würde nicht funktionieren, wenn die Staaten jetzt einfach ihre Verschuldung auf 0 setzen würden. Das ist eine völlig alberne Vorstellung.....wer soll denn dafür einspringen? Und entsprechend seine Ausgaben erhöhen?
Wenn das keiner tut, bricht die Wirtschaft ein....
In diesem Strang sollte es übrigens eher darum gehen, ob die EZB pleite gehen könnte, bzw. irgendjemand dafür "haftet". Natürlich ist dies nicht der Fall....
Was du da propagierst hatten wir schon.
Zuletzt geändert von zollagent am Donnerstag 5. Februar 2015, 18:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Realist2014 » Do 5. Feb 2015, 18:55 hat geschrieben:
also
die "Zentralbank" druckt Geld ohne Ende, gibt es dem Staat OHNE Rückzahlungsverpflichtung - und der Staat "bezahlt" damit die Bildung und die sozialen Hängematten.
Steuern braucht es ja dann auch nicht mehr- liefert ja alles die Zentralbank...
oder habe ich dich jetzt falsch verstanden?
Wenn du mich so verstanden hast, dass es keine realwirtschaftlicher Tätigkeit bedarf, dann hast du mich komplett falsch verstanden.
Wie ich in meinem Eingangsbeitrag skizziert habe, sind es immer nur die realwirtschaftlichen Ressourcen, die eine Ökonomie limitieren können. Für die Nutzung realwirtschaftlicher Ressourcen bedarf es aber finanzieller Mittel.
Diese finanziellen Mittel müssen zur Verfügung stehen, ansonsten wird nicht gewirtschaftet.......und die Kapazitäten liegen brach.
Die Finanzmittel können problemlos über die Zentralbank bereitgestellt werden.
"Haftungsrisiken" und ähnliches existieren schlicht weg nicht.......die Zentralbank ist Quelle des Geldes, sie muss sich kein Geld von irgendjemandem holen.
Um einen Mechanismus der "Geldmengensteuerung" zu haben, kann das Geld aber durchaus über Steuereinnahmen wieder an den Staat zurückfließen.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Und auch diese Geldmenge darf den Gesamtwert der Warenproduktion nicht überschreiten. Geht sie darüber, dann auch wiederum nur in Höhe des Wachstums. Alles andere entwertet das Geld und führt in die Inflation.prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 18:02 hat geschrieben:
Wenn du mich so verstanden hast, dass es keine realwirtschaftlicher Tätigkeit bedarf, dann hast du mich komplett falsch verstanden.
Wie ich in meinem Eingangsbeitrag skizziert habe, sind es immer nur die realwirtschaftlichen Ressourcen, die eine Ökonomie limitieren können. Für die Nutzung realwirtschaftlicher Ressourcen bedarf es aber finanzieller Mittel.
Diese finanziellen Mittel müssen zur Verfügung stehen, ansonsten wird nicht gewirtschaftet.......und die Kapazitäten liegen brach.
Die Finanzmittel können problemlos über die Zentralbank bereitgestellt werden.
"Haftungsrisiken" und ähnliches existieren schlicht weg nicht.......die Zentralbank ist Quelle des Geldes, sie muss sich kein Geld von irgendjemandem holen.
Um einen Mechanismus der "Geldmengensteuerung" zu haben, kann das Geld aber durchaus über Steuereinnahmen wieder an den Staat zurückfließen.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
zollagent » Do 5. Feb 2015, 19:01 hat geschrieben: Niemand muß dafür "Ausgaben erhöhen". Der Staat muß erstmal seine Ausgaben einschränken. Auf die Höhe dessen, was er einnimmt.
Was du da propagierst hatten wir schon.
Einseitiges Zusammenstreichen der Ausgaben führt zu einem Einbruch der Einnahmen.......die Wirtschaft gerät ins Stocken bis zum Zusammenbruch.....
Du hast weiterhin keine Ahnung.
Und ja, mein Thema sollte eigentlich mehr in die Richtung der vermeintlichen "Haftung" für die Ausgaben der Zentralbank gehen........siehe Eingangsbeitrag.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
zollagent » Do 5. Feb 2015, 19:04 hat geschrieben: Und auch diese Geldmenge darf den Gesamtwert der Warenproduktion nicht überschreiten.
Du denkst also, zuerst produziert jemand ein Auto.....dann sagt die EZB: "Oh, da hat einer ein Auto produziert. Unserer Auffassung nach ist das 30.000€ wert........also drucken wir mal 30.000€".


Du hast echt weiterhin nicht den Ansatz eines Schimmers, wie das funktioniert.
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
prime-pippo » Do 5. Feb 2015, 18:05 hat geschrieben:
Einseitiges Zusammenstreichen der Ausgaben führt zu einem Einbruch der Einnahmen.......die Wirtschaft gerät ins Stocken bis zum Zusammenbruch.....
Du hast weiterhin keine Ahnung.
Und ja, mein Thema sollte eigentlich mehr in die Richtung der vermeintlichen "Haftung" für die Ausgaben der Zentralbank gehen........siehe Eingangsbeitrag.
nene
1923 wurde ja MEHR ausgegeben- und MEHR Geld gedruckt...
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Re: Staatsfinanzierung? Na und?
Wohlstand für alle kann nie aufgrund "monetärer Mängel" unmöglich sein.........wenn Kapazitäten brach liegen, weil die Finanzmittel nicht zur Verfügung stehen, kann eine Zentralbank selbstverständlich diese Finanzmittel bereitstellen.pikant » Do 5. Feb 2015, 18:58 hat geschrieben:![]()
Wohstand fuer alle und dann braucht der Staat keine Steuern mehr einzutreiben
so wird es kommen.
Was sollte sie hindern?
Das echte Limit ist die Begrenztheit realwirtschaftlicher Kapazitäten. Aber von Kapazitätsauslastung sind wir weit entfernt. Es sind die Finanzmittel, die fehlen, also die Nachfrage.
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