Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
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- Walter Hofer
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Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Vergangenes Jahr war die Welt noch in Ordnung - jedenfalls aus Sicht der Ölmanager im schottischen Aberdeen betrachtet: Die Stadt ist das wichtigste Zentrum der Nordsee-Ölindustrie, und noch im Frühjahr 2013 stellten sich die Unternehmen dank des hohen Ölpreises auf einen Investitionsboom ein, wie ihn die Branche seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hatte. Doch anderthalb Jahre später beginnt sich in Aberdeen Panik auszubreiten. Seit dem Sommer hat sich der Ölpreis fast halbiert und droht damit viele Förderprojekte unwirtschaftlich zu machen. Großbritannien ist nach Norwegen das zweitgrößte europäische Ölförderland.
Energiekonzerne streichen Tausende Arbeitsplätze
Auch Norwegen trifft der Rückgang des Ölpreises hart. Schätzungen zufolge sind in der Ölindustrie des Landes dieses Jahr schon 10.000 Arbeitsplätze verloren gegangen, was rund 10 Prozent aller Stellen entspricht. „Wir beginnen uns große Sorgen zu machen“, sagte Hilde-Marit Rysst, Chefin der Gewerkschaft Safe, die Arbeiter in der Öl- und Gasindustrie des Landes vertritt. Der staatliche norwegische Energiekonzern Statoil hat bereits angekündigt, Investitionen auf Eis zu legen und seine Kosten bis zum Jahr 2016 um 1,3 Milliarden Dollar zu senken. Der Aktienkurs von Statoil ist seit Juni um knapp ein Drittel gefallen.
Ist der Ölrausch in Norwegen vorbei ?
http://www.focus.de/finanzen/experten/r ... 96032.html
Energiekonzerne streichen Tausende Arbeitsplätze
Auch Norwegen trifft der Rückgang des Ölpreises hart. Schätzungen zufolge sind in der Ölindustrie des Landes dieses Jahr schon 10.000 Arbeitsplätze verloren gegangen, was rund 10 Prozent aller Stellen entspricht. „Wir beginnen uns große Sorgen zu machen“, sagte Hilde-Marit Rysst, Chefin der Gewerkschaft Safe, die Arbeiter in der Öl- und Gasindustrie des Landes vertritt. Der staatliche norwegische Energiekonzern Statoil hat bereits angekündigt, Investitionen auf Eis zu legen und seine Kosten bis zum Jahr 2016 um 1,3 Milliarden Dollar zu senken. Der Aktienkurs von Statoil ist seit Juni um knapp ein Drittel gefallen.
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Ähnliches gilt für UK/Scottland.
Treibt das Ök-Desaster beide Länder näher an die EU?
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Kurzfristig nicht. In Norwegen läuft (genau wie in Schweden und Island) der Immobilienmarkt heiß. Zudem hat Norwegen schon eine Weile Probleme mit der Norwegischen Krone, die ähnlich unter Druck steht/stand wie der Schweizer Franken. Derzeit schwankt der Kurs ziemlich gewaltig, während die "neueren" Industrien dort einfach nicht fruchten wollen, obwohl (oder weil?) der Staat mit viel Geld um sich warf. Daß ausgerechnet nun die Einnahmen durch Rohstoffexporte kippen, kommt ausgesprochen ungünstig. 

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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Norwegen fürchtet den Tag, an dem das Öl versiegtfrems » Fr 23. Jan 2015, 19:59 hat geschrieben:Kurzfristig nicht. In Norwegen läuft (genau wie in Schweden und Island) der Immobilienmarkt heiß. Zudem hat Norwegen schon eine Weile Probleme mit der Norwegischen Krone, die ähnlich unter Druck steht/stand wie der Schweizer Franken. Derzeit schwankt der Kurs ziemlich gewaltig, während die "neueren" Industrien dort einfach nicht fruchten wollen, obwohl (oder weil?) der Staat mit viel Geld um sich warf. Daß ausgerechnet nun die Einnahmen durch Rohstoffexporte kippen, kommt ausgesprochen ungünstig.
Mit mehr als 688 Milliarden Euro in einem Staatsfonds ist Norwegen eines der reichsten Länder. Doch das viele Geld aus den Öl- und Gasfeldern hat die Wirtschaft gelähmt. Das könnte sich nun ändern.
In den vergangenen Jahren hat die Regierung mehrere Milliarden Kronen in die Förderung von Start-ups und Gründern investiert. In der vergangenen Woche kündigte Finanzministerin Siv Jensen bei der Präsentation des Budgets für das kommende Jahr an, die Summe für die Förderung von Start-ups zu erhöhen, 200 Millionen Kronen sollen zusätzlich für Start-up-Zuschüsse zur Verfügung gestellt werden, rund 24 Millionen Euro.
http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... siegt.html
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Die Regierung Norwegens hat, gerade vor der derzeitigen Ölpreisentwicklung, kaum noch andere Optionen.
Zuletzt geändert von Provokateur am Freitag 23. Januar 2015, 19:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Wollte ich doch nicht abstreiten. Ich meinte nur, daß es derzeit genug andere Probleme auch noch gibt. Das kann mittel- bis langfristig sicherlich den Europakurs beeinflussen, aber nicht zeitnah, weil man andere Sorgen hat. Solange Währung und Wirtschaft so schwanken, wär's eh kein Thema.Walter Hofer » Fr 23. Jan 2015, 19:05 hat geschrieben:
Norwegen fürchtet den Tag, an dem das Öl versiegt
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Der -junge Norweger ist zu hölzern und zu unflexibel;frems » Fr 23. Jan 2015, 19:59 hat geschrieben:Kurzfristig nicht. In Norwegen läuft (genau wie in Schweden und Island) der Immobilienmarkt heiß. Zudem hat Norwegen schon eine Weile Probleme mit der Norwegischen Krone, die ähnlich unter Druck steht/stand wie der Schweizer Franken. Derzeit schwankt der Kurs ziemlich gewaltig, während die "neueren" Industrien dort einfach nicht fruchten wollen, obwohl (oder weil?) der Staat mit viel Geld um sich warf. Daß ausgerechnet nun die Einnahmen durch Rohstoffexporte kippen, kommt ausgesprochen ungünstig.
"Vielen Norwegern ist das alles einfach zu mühsam", sagt Jensen und zuckt die Achseln. Er studiert nebenbei Informatik in Oslo und wird wie viele seiner Mitstudenten schon jetzt, vor dem Studienabschluss, heftig von Großkonzernen umworben. "Ich könnte mehrfach pro Woche umsonst essen gehen", sagt er, "die Ölkonzerne, aber auch Firmen wie PwC und Accenture würden uns am liebsten direkt von der Uni abwerben."
Das scheinen viele seiner Landsleute ähnlich zu sehen. Etwa 50 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung in Norwegen ist im öffentlichen Dienst tätig, rund 40 Prozent arbeiten für Großkonzerne. Lediglich 3,3 Prozent der Norweger sind nach Angaben des nationalen Statistikamtes arbeitslos, dazu kommen jedoch nach Schätzungen des Finanzministeriums rund 600.000 Bürger, die als nicht arbeitsfähig gelten und von staatlichen Hilfen leben.
http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... siegt.html
Zuletzt geändert von Walter Hofer am Freitag 23. Januar 2015, 19:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
und dann wollen allen Ernstes manche Deutschland hinsichtlich der "Sozialsysteme" mit Norwegen vergleichenWalter Hofer » Fr 23. Jan 2015, 19:16 hat geschrieben:
Der -junge Norweger ist zu hölzern und zu unflexibel;
"Vielen Norwegern ist das alles einfach zu mühsam", sagt Jensen und zuckt die Achseln. Er studiert nebenbei Informatik in Oslo und wird wie viele seiner Mitstudenten schon jetzt, vor dem Studienabschluss, heftig von Großkonzernen umworben. "Ich könnte mehrfach pro Woche umsonst essen gehen", sagt er, "die Ölkonzerne, aber auch Firmen wie PwC und Accenture würden uns am liebsten direkt von der Uni abwerben."
Das scheinen viele seiner Landsleute ähnlich zu sehen. Etwa 50 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung in Norwegen ist im öffentlichen Dienst tätig, rund 40 Prozent arbeiten für Großkonzerne. Lediglich 3,3 Prozent der Norweger sind nach Angaben des nationalen Statistikamtes arbeitslos, dazu kommen jedoch nach Schätzungen des Finanzministeriums rund 600.000 Bürger, die als nicht arbeitsfähig gelten und von staatlichen Hilfen leben.
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ohne das Öl wäre das alles NICHT möglich...
Zuletzt geändert von Kibuka am Freitag 23. Januar 2015, 19:49, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat korrigiert
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Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Sobald D aus dem euro austritt, oeffnen sich in D die oelquellen. Ist doch klar.
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Man sollte das nicht so dramatisch sehen. Der Ölpreis wird spätestens in ein paar Jahren, wenn die USA ihre Fracking-Reserven ausgeschöpft bzw. dort den Höhepunkt überschritten haben auch wieder steigen. Solange muss man von Reserven leben, die gerade Ölkonzerne haben dürften, und versuchen irgendwie über die Runden zu kommen. Möglicherweise steigt er auch früher wieder, wenn die politische Entscheidung dazu getroffen wurde. Und wenn das passiert kann man dann neu investieren und wieder Geld verdienen.
Vielmehr sollte man dann auf dem Höhepunkt der Krise versuchen zu investieren um dann beim Aufschwung ordentlich Geld zu verdienen.
Vielmehr sollte man dann auf dem Höhepunkt der Krise versuchen zu investieren um dann beim Aufschwung ordentlich Geld zu verdienen.

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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Aus diesen "paar Jahren" können auch ein paar Jahrzehnte werden. Die Reserven in den USA steigen kontinuierlich. Und in vielen anderen Staaten hat der Einsatz der modernen Fördertechnik noch nicht einmal angefangen. Würde ich nicht drauf wetten.Platon » Fr 23. Jan 2015, 23:57 hat geschrieben:Man sollte das nicht so dramatisch sehen. Der Ölpreis wird spätestens in ein paar Jahren, wenn die USA ihre Fracking-Reserven ausgeschöpft bzw. dort den Höhepunkt überschritten haben auch wieder steigen. Solange muss man von Reserven leben, die gerade Ölkonzerne haben dürften, und versuchen irgendwie über die Runden zu kommen. Möglicherweise steigt er auch früher wieder, wenn die politische Entscheidung dazu getroffen wurde. Und wenn das passiert kann man dann neu investieren und wieder Geld verdienen.
Vielmehr sollte man dann auf dem Höhepunkt der Krise versuchen zu investieren um dann beim Aufschwung ordentlich Geld zu verdienen.
Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Jahzehntelang?...
Wenn das oel billig bleibt, wird die nachfrage steigen und der preis wieder steigen...
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Nur dann, wenn das Angebot stagniert oder sinkt. Ist nicht der Fall. Die Förderkosten sinken, die Fördermengen steigen kontinuierlich weiter. Nur nicht mehr ganz so schnell wie erwartet.Tantris » Sa 24. Jan 2015, 06:37 hat geschrieben:Jahzehntelang?...
Wenn das oel billig bleibt, wird die nachfrage steigen und der preis wieder steigen...
Der alte Ölpreis wurde künstlich von der OPEC, genauer gesagt den Saudis, vorgegeben. Diese Macht verliert sie aber gerade. Die Amerikaner produzieren zuviel. Generell gilt: Wer einen Marktanteil hat, der größer ist als Überangebot plus Nachfrageelastizität, der kann durch Produktionsquoten den Marktpreis kontrollieren. Öl hat eine sehr geringe Nachfrageelastizität, aber neuerdings wird halt weit mehr produziert als verbraucht. Tagtäglich. Die Saudis können entweder ihren Marktanteil oder ihre Mondpreise halten, aber nicht beides. Langfristig verlieren sie so oder so die Kontrolle über die Preise. Es wird sich vermutlich ein Gleichgewicht um den echten Marktpreis herum einpegeln. Dieser kann auch noch weit unter die aktuellen 45-50 fallen. Wo er dann tatsächlich liegt, lässt sich nicht voraussagen. Prognosen über langfristige Preisentwicklungen sind reine Kaffeesatzleserei. Schwanken genauso stark wie der Ölpreis selbst, sind genausowenig auf die politische Willkür vorbereitet, die in vielen Ölindustrien grassiert. Kann man nichts drauf geben.
Zuletzt geändert von MN7 am Samstag 24. Januar 2015, 09:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Walter Hofer » Fr 23. Jan 2015, 19:43 hat geschrieben:Vergangenes Jahr war die Welt noch in Ordnung - jedenfalls aus Sicht der Ölmanager im schottischen Aberdeen betrachtet: Die Stadt ist das wichtigste Zentrum der Nordsee-Ölindustrie, und noch im Frühjahr 2013 stellten sich die Unternehmen dank des hohen Ölpreises auf einen Investitionsboom ein, wie ihn die Branche seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hatte. Doch anderthalb Jahre später beginnt sich in Aberdeen Panik auszubreiten. Seit dem Sommer hat sich der Ölpreis fast halbiert und droht damit viele Förderprojekte unwirtschaftlich zu machen. Großbritannien ist nach Norwegen das zweitgrößte europäische Ölförderland.
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Auch Norwegen trifft der Rückgang des Ölpreises hart. Schätzungen zufolge sind in der Ölindustrie des Landes dieses Jahr schon 10.000 Arbeitsplätze verloren gegangen, was rund 10 Prozent aller Stellen entspricht. „Wir beginnen uns große Sorgen zu machen“, sagte Hilde-Marit Rysst, Chefin der Gewerkschaft Safe, die Arbeiter in der Öl- und Gasindustrie des Landes vertritt. Der staatliche norwegische Energiekonzern Statoil hat bereits angekündigt, Investitionen auf Eis zu legen und seine Kosten bis zum Jahr 2016 um 1,3 Milliarden Dollar zu senken. Der Aktienkurs von Statoil ist seit Juni um knapp ein Drittel gefallen.
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die sollten ihre Anlagen auf Eis legen und warten - das Öl läuft nicht weg
jedes Fass, das heute nicht gefördert wird, wird uns morgen den doppelten Erlös bringen
auch wenn "morgen" 2-3 Jahre dauern sollte - Warten lohnt sich in diesem Fall
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
der staatliche Ölfond hat Kapital angehäuft, dass - aufgeteilt auf die Norweger jeder Einzelne von Ihnen Euro-Millionär sein könntefrems » Fr 23. Jan 2015, 19:59 hat geschrieben:Kurzfristig nicht. In Norwegen läuft (genau wie in Schweden und Island) der Immobilienmarkt heiß. Zudem hat Norwegen schon eine Weile Probleme mit der Norwegischen Krone, die ähnlich unter Druck steht/stand wie der Schweizer Franken. Derzeit schwankt der Kurs ziemlich gewaltig, während die "neueren" Industrien dort einfach nicht fruchten wollen, obwohl (oder weil?) der Staat mit viel Geld um sich warf. Daß ausgerechnet nun die Einnahmen durch Rohstoffexporte kippen, kommt ausgesprochen ungünstig.
also mal paar Jahre eine Förderpause machen, wird Norwegen nicht in die Knie zwingen - im Gegenteil
wir brauchen einen Ölpreis in Richtung 70-80 Dollar/Fass
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Das wird aber nicht so viel ausmachen. Das Öl-Kartell macht ja nur Sinn, weil die Nachfrage relativ unelastisch ist, d.h. selbst wenn der Preis langfristig stark sinkt wird die Nachfrage keineswegs sprunghaft ansteigen. Jahrzehntelang ist ohnehin Unsinn, weil es das Kartell ja immer noch gibt und früher oder später werden die Saudis auch wieder Geld scheffeln wollen. Solche Preiskämpfe auf dem Ölmarkt haben, so weit ich es bisher gelesen habe, in der Vergangenheit nie lange gedauert.Tantris » Sa 24. Jan 2015, 06:37 hat geschrieben:Jahzehntelang?...
Wenn das oel billig bleibt, wird die nachfrage steigen und der preis wieder steigen...
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Schau Dir den Fond nochmal genauer an, Genosse. Der kann auch nicht einfach per Gießkannenprinzip verteilt werden oder auf Politikerwunsch für alles Erdenkliche eingesetzt werden. Das geht schon rein rechtlich nicht. Und es sind NOK- und nicht Euro-Millionäre. Nicht immer nur Überschriften lesen. Bei einer Immobilienblase bringt Dir das alles erstmal wenig. Da kannste vielleicht noch mehr Leute in den ÖD stopfen, wenn die Konzerne wegbrechen. Nachhaltig ist das eher nicht.theo » Sa 24. Jan 2015, 21:52 hat geschrieben:
der staatliche Ölfond hat Kapital angehäuft, dass - aufgeteilt auf die Norweger jeder Einzelne von Ihnen Euro-Millionär sein könnte
also mal paar Jahre eine Förderpause machen, wird Norwegen nicht in die Knie zwingen - im Gegenteil
wir brauchen einen Ölpreis in Richtung 70-80 Dollar/Fass
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
ja - 8,7 Kronen bekommt man für einen Euro - dann wären wir bei 120 tsd. Euro/ Norwegerfrems » Sa 24. Jan 2015, 22:56 hat geschrieben: Schau Dir den Fond nochmal genauer an, Genosse. Der kann auch nicht einfach per Gießkannenprinzip verteilt werden oder auf Politikerwunsch für alles Erdenkliche eingesetzt werden. Das geht schon rein rechtlich nicht. Und es sind NOK- und nicht Euro-Millionäre. Nicht immer nur Überschriften lesen. Bei einer Immobilienblase bringt Dir das alles erstmal wenig. Da kannste vielleicht noch mehr Leute in den ÖD stopfen, wenn die Konzerne wegbrechen. Nachhaltig ist das eher nicht.
Es geht darum, dass Öl gerade viel zu billig ist, um es zu verkaufen. Öl nicht zu verkaufen, ist = in Öl investieren.
Norwegen hat es nicht nötig sein Öl heute zu verkaufen.
und Anlagealternativen sind im Moment auch nicht so toll.
Wenn Norwegen seine Förderung einstellen würde - dann würde der Preis um mind. 10% steigen.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Samstag 24. Januar 2015, 22:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Für solche Spielchen ist der Fond aber nicht angelegt, sondern als Stütze für die Zeit, wenn Öl und Gas knapp werden. Nicht, um ein Jahr die Beine hochzulegen und zu denken, danach ginge alles wie vorher weiter. Und wieso soll Norwegen Geld verbrennen, das für späterer Generationen gedacht ist, um Saudi-Arabien, Rußland, Venezuela und anderen Schurkenstaaten die Einnahmen etwas steigen zu lassen? Nee, nee. Norwegen hat auch genug andere Probleme als den Rohstoffpreis derzeit. Einige hättest Du erfahren, wenn Du die Links hier im Strang angeklickt hättest.theo » Sa 24. Jan 2015, 22:11 hat geschrieben:
ja - 8,7 Kronen bekommt man für einen Euro - dann wären wir bei 120 tsd. Euro/ Norweger
Es geht darum, dass Öl gerade viel zu billig ist, um es zu verkaufen. Öl nicht zu verkaufen, ist = in Öl investieren.
Norwegen hat es nicht nötig sein Öl heute zu verkaufen.
und Anlagealternativen sind im Moment auch nicht so toll.
Wenn Norwegen seine Förderung einstellen würde - dann würde der Preis um mind. 10% steigen.

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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
frems » Sa 24. Jan 2015, 23:23 hat geschrieben: Für solche Spielchen ist der Fond aber nicht angelegt, sondern als Stütze für die Zeit, wenn Öl und Gas knapp werden. Nicht, um ein Jahr die Beine hochzulegen und zu denken, danach ginge alles wie vorher weiter. Und wieso soll Norwegen Geld verbrennen, das für späterer Generationen gedacht ist, um Saudi-Arabien, Rußland, Venezuela und anderen Schurkenstaaten die Einnahmen etwas steigen zu lassen? Nee, nee. Norwegen hat auch genug andere Probleme als den Rohstoffpreis derzeit. Einige hättest Du erfahren, wenn Du die Links hier im Strang angeklickt hättest.
wenn die weniger Öl fördern, dann wird das Öl eben später knapp
es geht nicht darum, die Beine hochzulegen - es geht eher darum, heute
weniger zu fördern, damit der Preis morgen wieder höher ist
und zu üben, auf eigenen Beinen zu stehen
heute ist nicht das Öl knapp - sondern der Preis für Öl
Norwegen hat Problem - extrem hohe Löhne, die es ihnen erschweren, eine wettbewerbsfähige Industrie aufzubauen
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Samstag 24. Januar 2015, 23:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Tantris » Fr 23. Jan 2015, 21:42 hat geschrieben:Sobald D aus dem euro austritt, oeffnen sich in D die oelquellen. Ist doch klar.
im Gegenteil, Norwegen tritt der Euro-Zone auf Dauer bei.
und in D müssen sich keine Ölquellen öffnen.
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Mach Dich mal mit der norwegischen Wirtschaftsstruktur vertraut. Dazu gehört auch die massive Verschuldung der Privathaushalte.theo » Sa 24. Jan 2015, 23:18 hat geschrieben:
wenn die weniger Öl fördern, dann wird das Öl eben später knapp
es geht nicht darum, die Beine hochzulegen - es geht eher darum, heute
weniger zu fördern, damit der Preis morgen wieder höher ist
und zu üben, auf eigenen Beinen zu stehen
heute ist nicht das Öl knapp - sondern der Preis für Öl
Norwegen hat Problem - extrem hohe Löhne, die es ihnen erschweren, eine wettbewerbsfähige Industrie aufzubauen
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
theo » Sa 24. Jan 2015, 23:18 hat geschrieben: Norwegen hat Problem - extrem hohe Löhne, die es ihnen erschweren, eine wettbewerbsfähige Industrie aufzubauen
frems » So 25. Jan 2015, 16:52 hat geschrieben: Mach Dich mal mit der norwegischen Wirtschaftsstruktur vertraut. Dazu gehört auch die massive Verschuldung der Privathaushalte.
Wieder zwei typische "seltsame" Aussagen.....
- Zu hohe Löhne --> zu geringe Wettbewerbsfähigkeit: Norwegen hat gemessen am BIP gigantische LB-Überschüsse.......sollen jetzt auch noch solche Länder Lohndumping machen?
Wer soll eigentlich den ganzen Kram kaufen, der so produziert wird? Und wer soll eigentlich nicht seine Wettbewerbsfähigkeit noch weiter verbessern?
Außerdem gerät die Norwegische Krone auch unter Aufwertungsdruck, wenn man Lohndumping macht.
-Verschuldung der Privathaushalte: Klar, irgendein Sektor hat immer die Schulden. Wie auch sonst....
Zuletzt geändert von prime-pippo am Sonntag 25. Januar 2015, 16:11, insgesamt 1-mal geändert.
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Die Frage ist nicht, "gibt es Schulden oder nicht", sondern ihre Höhe.prime-pippo » So 25. Jan 2015, 16:10 hat geschrieben:
-Verschuldung der Privathaushalte: Klar, irgendein Sektor hat immer die Schulden. Wie auch sonst....
(Link im Eingangsbeitrag)Die Folge war eine nochmals steigende Kreditaufnahme durch den Privatsektor. Die private Verschuldung stieg exorbitant an. Das Verhältnis von Schulden zu frei verfügbarem Einkommen liegt mittlerweile bei über 200 Prozent. Seit der Jahrtausendwende hat sich das Volumen privater Kredite mehr als verdreifacht. Auf dem Hochpunkt der US-Immobilienblase im Jahr 2007 betrug der Vergleichswert in den USA „lediglich“ 130 Prozent. [...] Dabei ist noch reichlich Luft nach unten vorhanden. Der Internationale Währungsfonds nimmt an, dass der norwegische Immobilienbestand etwa 40 Prozent überbewertet ist. Die Nordea Bank, die führende Kreditanstalt in Skandinavien, prognostiziert eine Korrektur am Immobilienmarkt von 15 bis 20 Prozent in den nächsten Jahren. Wie sich ein solches Szenario entfalten kann und was es für Auswirkungen auf eine Volkswirtschaft hat, konnte man bereits in den USA beobachten. Ein ähnlicher Ablauf dürfte auch in Norwegen stattfinden.
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
nun ja - wenn Norwegen kein Öl mehr hätte, dass wären die hohen Löhne ein Problemprime-pippo » So 25. Jan 2015, 17:10 hat geschrieben:
Wieder zwei typische "seltsame" Aussagen.....
- Zu hohe Löhne --> zu geringe Wettbewerbsfähigkeit: Norwegen hat gemessen am BIP gigantische LB-Überschüsse.......sollen jetzt auch noch solche Länder Lohndumping machen?
Wer soll eigentlich den ganzen Kram kaufen, der so produziert wird? Und wer soll eigentlich nicht seine Wettbewerbsfähigkeit noch weiter verbessern?
Außerdem gerät die Norwegische Krone auch unter Aufwertungsdruck, wenn man Lohndumping macht.
-Verschuldung der Privathaushalte: Klar, irgendein Sektor hat immer die Schulden. Wie auch sonst....
aber auch der niedrige Ölpreis dürfte nun für die Norweger zum Problem werden
und von Lohndumping kann nun wirklich keiner Rede sein
http://img.welt.de/img/wirtschaft/crop1 ... en1-fb.jpg
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Re: Nordsee-Ölindustrie fürchtet den Kollaps ?
Nein.theo » So 25. Jan 2015, 17:17 hat geschrieben:
nun ja - wenn Norwegen kein Öl mehr hätte, dass wären die hohen Löhne ein Problem
aber auch der niedrige Ölpreis dürfte nun für die Norweger zum Problem werden
und von Lohndumping kann nun wirklich keiner Rede sein
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Aber nenne auch nur einen einzigen Grund, warum die Löhne in Norwegen sinken sollten?
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
Lord Adair Turner
Lord Adair Turner