Sammelstrang: Eurokrise

Moderator: Moderatoren Forum 1

Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Adam Smith »

Skull » Di 20. Jan 2015, 14:00 hat geschrieben:Was sollen da toxische Staatspapiere sein ? Was meint der Herr Sinn ?

Ist eine Staatsanleihe Griechenlands (oder von welchem Staat) neuerdings ein toxisches Staatspapier ?

Und nimmt er da nur wieder den Mund zu voll ?

mfg
Griechenland darf doch sogar gar nicht daran teilnehmen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28896
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Adam Smith » Di 20. Jan 2015, 14:11 hat geschrieben: Griechenland darf doch sogar gar nicht daran teilnehmen.
Wo darf Griechenland SOGAR nicht (daran) teilnehmen ?




Hat Dein Satz irgendeinen Zusammenhang zu meinem Posting ?

mlg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
p.r.

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von p.r. »

Skull » Di 20. Jan 2015, 14:00 hat geschrieben:Was sollen da toxische Staatspapiere sein ? Was meint der Herr Sinn ?

Ist eine Staatsanleihe Griechenlands (oder von welchem Staat) neuerdings ein toxisches Staatspapier ?

Und nimmt er da nur wieder den Mund zu voll ?

mfg

Stellen Sie sich nicht so an,Sie wissen doch ganz genau was gemeint ist.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28896
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

p.r. » Di 20. Jan 2015, 14:26 hat geschrieben:Stellen Sie sich nicht so an,Sie wissen doch ganz genau was gemeint ist.
Ich stelle mich nicht an. Auch nicht so.

Ich halte nur nichts von Polemik.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: Sonntag 21. Dezember 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von unity in diversity »

Skull » Di 20. Jan 2015, 09:03 hat geschrieben:Die EU. Wer sonst ?

Unabhängig von der Eurozugehörigkeit, bestehen Verpflichtungen der EU gegen Ihre Mitgliedsländer.
Die gelten ja auch für Tschechien, Bulgarien oder Ungarn...

Das weiß Griechenland und das weiß auch die EU.

mfg
Die Masse der griechischen Schulden ist bei sinkender Wirtschaftskraft, kaum noch rückzahlbar.
Deshalb wird überlegt, was zu tun sei.
Das unpopuläre Wort, Schuldenschnitt , wird vermieden.
Umschuldung macht auch alles nur teurer.
Bleibt eine Variante übrig.
Die toxischen Papiere werden bei der EZB in ein "Abklingbecken" eingelagert.
Dort nützen sie keinem, richten bis auf Weiteres aber auch keinen Schaden an.
So will man Zeit kaufen, bis Griechenland zur Tilgung in der Lage ist.
Fragt sich nur, wann das sein soll.
Am Ende werden wohl doch die Steuerzahler haften.
Es ist schon komisch, dass fast alle Welt auf Pump lebt.
Sogar die großen, wirtschaftlichen Schwergewichte, ob Länder oder Firmen.
Alles in der Hand von Banken.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28896
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

unity in diversity » Di 20. Jan 2015, 16:14 hat geschrieben:Die Masse der griechischen Schulden ist bei sinkender Wirtschaftskraft, kaum noch rückzahlbar.
Deshalb wird überlegt, was zu tun sei.
Das unpopuläre Wort, Schuldenschnitt , wird vermieden.
Umschuldung macht auch alles nur teurer.
Bleibt eine Variante übrig.
Die toxischen Papiere werden bei der EZB in ein "Abklingbecken" eingelagert.
Dort nützen sie keinem, richten bis auf Weiteres aber auch keinen Schaden an.
So will man Zeit kaufen, bis Griechenland zur Tilgung in der Lage ist.
Fragt sich nur, wann das sein soll.
Am Ende werden wohl doch die Steuerzahler haften.
Es ist schon komisch, dass fast alle Welt auf Pump lebt.
Sogar die großen, wirtschaftlichen Schwergewichte, ob Länder oder Firmen.
Alles in der Hand von Banken.
Bis auf die Verwendung des Wortes TOXISCH und Alles in der Hand von Banken sehe ich das nicht großartig anderes.

Bisher hatte man sich ja schon einige Jahre an Zeit erkauft. Je mehr Zeit vergeht (verging), desto weniger problematisch
werden/wurden Abschreibungen auf die entsprechenden Anleihen und Wertpapiere.
Egal, ob sie bei der EZB, bei Banken oder wo auch immer liegen.

mfg
Zuletzt geändert von Skull am Dienstag 20. Januar 2015, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Adam Smith »

unity in diversity » Di 20. Jan 2015, 16:14 hat geschrieben: Es ist schon komisch, dass fast alle Welt auf Pump lebt.
Sogar die großen, wirtschaftlichen Schwergewichte, ob Länder oder Firmen.
Alles in der Hand von Banken.
Der mit Abstand einflussreichste Ökonom der Welt (Krugman) findet das halt erstrebenswert. Staate die sparen schlagen sich sogar mit einem Baseball-Schläger gegen den Kopf.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Adam Smith »

Vor ein paar Tagen hieß es noch, dass sich Griechenland nicht am Quantitative Easing beteiligen dürfte. Aber das ist vermutlich wieder Schnee von gestern.
Zusätzlich wollen die Frankfurter Währungshüter eine Obergrenze für die Aufkäufe einführen. Jede Notenbank dürfe dann nur eine Quote von maximal 20 Prozent oder 25 Prozent der ausstehenden Staatsschuld eines Landes vom Markt nehmen, so der "Spiegel". Griechenland soll sich an dem Programm überhaupt nicht beteiligen dürfen, weil dessen Staatsanleihen die Qualitätsstandards für die Maßnahme nicht erfüllen.
http://www.t-online.de/wirtschaft/boers ... ikern.html
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Wähler
Beiträge: 9300
Registriert: Dienstag 25. Dezember 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Wähler »

Tom Bombadil » Di 20. Jan 2015, 11:24 hat geschrieben:„Dahinter steckt der Wunsch, die Banken Südeuropas zu entlasten, die sich vollgestopft haben mit toxischen Staatspapieren“, sagte Sinn im Deutschlandfunk. Ähnlich äußerte sich der Finanzwissenschaftler Jörg Rocholl: Riskante Anleihen würden nun von den Banken auf die Notenbanken übertragen. Auch wenn dies den gewünschten Erfolg habe, die Banken zu sanieren, „kommt es den Steuerzahler teuer zu stehen und setzt völlig falsche Anreize“.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... ageIndex_2

Tja, nachdem die Banken Westeuropas gerettet wurden, sind jetzt die Banken Südeuropas dran. Dann sind Investoren und Spekulanten endgültig aus allen Risiken raus und die Steuerzahler drin. Und da wird ernsthaft gefragt, wie die Umverteilung von unten nach oben eigentlich funktioniert, am Beispiel Griechenlands hat man das exemplarisch durchexerziert, vor aller Augen.
"http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... ufe-helfen[/u]-a-1013659.html"
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 13659.html
Zitat Spiegel-Online 19. Januar 2015
"In den USA wirkte das Programm vor allem über den Immobilienmarkt. Die Fed hat damals Hauskredite aufgekauft, was es den Banken erleichterte, wieder neue Kredite zu vergeben...Auch Firmenkredite werden in den USA oft in Wertpapieren gebündelt, die die Notenbank kaufen kann. Bei uns ist der Markt deutlich kleiner."

"Die Bank wird also, so hofft man (die EZB), einen Teil des Geldes in Aktien und andere Wertpapiere stecken. Damit wird der Aktienmarkt gestützt und börsennotierten Unternehmen der Zugang zu Kapital für Investitionen erleichtert."

Wenn die Wirkungskette wirklich so funktionieren sollte, müssen die kleinen und mittelständischen Unternehmen dann ganz auf das Investitionsprogramm der EU-Kommission hoffen?
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Adam Smith »

Wähler » Di 20. Jan 2015, 18:22 hat geschrieben: Wenn die Wirkungskette wirklich so funktionieren sollte, müssen die kleinen und mittelständischen Unternehmen dann ganz auf das Investitionsprogramm der EU-Kommission hoffen?[/b]
In Japan ist es jetzt so, dass die Unternehmen trotzdem keine Kredite aufnehmen, obwohl dort die Zentralbank auch eine qualitative Erleichterung durchgeführt hat.
Japans Unternehmen horten Geld wie nie

Es ist der Fluch jahrelanger Deflation: Statt ihr Geld zu investieren, das sie dank "Abenomics" verdient haben, legen es die japanischen Unternehmen lieber auf die hohe Kante. Die Folge: ein riesiger Berg unproduktiven Geldes. Was nun?
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Japans-Un ... 82266.html
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: Sonntag 21. Dezember 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von unity in diversity »

Nicht nur in Japan, sondern allgemein in der westlichen Welt.
Das fast überall neu gedruckte Geld, geht zu großen Teilen in die Aktienmärkte.
Eigentlich sind Aktienkäufe eine Anerkennung für die betreffende Firma.
Man ist mit den Unternehmenszielen, der Unternehmensstrategie und der Erneuerungsrate der Produktpalette einverstanden.
Deshalb gibt es was mit der Maßgabe, es solle ihre Entwicklung beschleunigen.
Das macht es aber nur, wenn die Firma das Geld einsetzt und nicht, wenn es nur gehortet wird.
Ausschließlich steigende Kurse legen es nahe, daß die Firma nichts davon in ihre Wertschöpfungszyklen übernimmt.
Damit ist der Sinn verfehlt.
Als reines Spekulationsobjekt spielt die Aktie zwar eine Rolle, aber nicht ausschließlich.
Wenn nichts vereinnahmt wird, muß das Ursachen haben.
Schlechtes Management kann es nicht sein, sonst hätte man kein Interesse bekundet.
Außerdem handeln zu viele so, die können aber nicht alle Managementfehler gemacht haben.
Es liegt an der Unterauslastung der bereits vorhandenen Maschinen und Anlagen.
Man wird nichts erweitern, wenn der Absatz unsicher ist.
Man kann zwar noch in Erneuerung gehen, aber auch schmalerer Basis.
Wenn die kaufkräftige Nachfrage fällt, muß sich das Unternehmen darauf einstellen.
Hinzu kommt die abwartende Haltung der Kundschaft, wer in Deflationszeiten heute kauft, kauft zu teuer.
Wer kann es sich längerfristig leisten, auf Halde zu produzieren?
Und dann hat sich noch was geändert.
Fast jede Firma ist verschuldet. Wenn sie ihre Kredite aus fallenden Einnahmen tilgen muß, ist irgendwann das Licht aus.
Der Aktienkurs hat eigentlich nur noch eine Blendwirkung.
Er soll etwas darstellen, was immer weniger den Tatsachen entspricht.
Wenn der Wettbewerb nur noch so läuft, kann man es vergessen.
Dann muß man aussteigen, bevor es alle versuchen.
Wettbewerb ist unter Unternehmen richtig.
Er wird aber zunehmend von den Banken manipuliert, nicht immer absichtlich, aber dennoch nicht folgenlos.
Die Entscheidung, was Unternehmensstrategie sein soll, muß von den Banken bestätigt werden, sonst keine Kredite.
In den Banken sitzen aber Kaufleute und nicht unbedingt Technologen und Ingenieure.
Den Kaufleuten sind Langfriststrategien schwer zu vermitteln, sie wollen Kurzfristerfolge sehen.

Mit Länder, wie Griechenland, verhält es sich ähnlich.
Das Land muß den Bankkaufleuten ein nachvollziehbares Unternehmenskonzept vorlegen.
Nicht mal eine Technokratenregierung kann das schaffen und schon gar nicht, wenn Schnelligkeit gewünscht wird.
Oder man pflegt einige wirtschaftliche Leuchttürme und läßt den Rest auf Verschleiß wirtschaften. Vor allem die Infrastruktur.
Das geht eine Weile gut, aber irgendwann hat sich alles soweit aufsummiert, daß nur noch der Komplettabriß und Neuaufbau in Frage kommt.
Wer soll das bezahlen, wenn es soweit kommt?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Benutzeravatar
logiCopter
Beiträge: 4846
Registriert: Sonntag 8. Juni 2008, 10:33
user title: kommt in den Himmel

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von logiCopter »

Skull » Di 20. Jan 2015, 15:32 hat geschrieben:Ich stelle mich nicht an. Auch nicht so.

Ich halte nur nichts von Polemik.

mfg
Das Dummstellen bei Ihrer Frage, warum Griechenlands Schrottpapiere toxisch sein sollen, ist bereits Polemik.
... oder Sie wissen nicht, was das Wort Polemik bedeutet und halten deshalb nichts davon.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Adam Smith »

unity in diversity » Mi 21. Jan 2015, 01:50 hat geschrieben:Nicht nur in Japan, sondern allgemein in der westlichen Welt.
Das fast überall neu gedruckte Geld, geht zu großen Teilen in die Aktienmärkte.
Krugman hat halt die dot.com-Blase erst durch eine Immobilienblase und jetzt durch eine Geldschwemmen-, Schuldenberg- und Pensionsfondsblase ersetzt. Da kann man nur hoffen, dass er weiß er tut.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
logiCopter
Beiträge: 4846
Registriert: Sonntag 8. Juni 2008, 10:33
user title: kommt in den Himmel

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von logiCopter »

Warum die EZB Beihilfe zur Konkursverschleppung leistet
Pünktlich zu Beginn des Neuen Jahres meldet sich die Eurokrise zurück, zumindest für jene, die sich von der Ruhe der letzten Monaten haben einschläfern lassen. Griechenland führt uns vor Augen, wie sehr die Rettungspolitik der letzten Jahre versagt hat. Trotz Schuldenschnitt und Milliardenhilfen bleibt der griechische Staat ... faktisch pleite.
Doch nun kommen Ängste auf: Die Deflation könnte dazu führen, dass es zu einer Zurückhaltung bei der Nachfrage kommt. Wir Bürger könnten Ausgaben aufschieben, weil wir mit weiter sinkenden Preisen rechnen. Dies würde die Krise der Wirtschaft weiter verstärken und in eine Abwärtsspirale münden. ... Empirisch ist das nicht haltbar: Obwohl wir wissen, dass Computer und andere technologische Geräte ständig billiger werden, ist die Nachfrage ungebrochen. Obwohl wir wissen, dass es wieder Rabattaktionen geben wird, kaufen wir schon heute die Kleidung, die uns gefällt. ... Ein Blick auf Japan unterstreicht diesen Befund. Angesichts leicht fallender Preise in den letzten 25 Jahren, müssten die Japaner immer weniger nachfragen, zumindest in der Theorie. In Praxis ist die Sparquote jedoch von Werten um die 20 Prozent auf Null gefallen. Konsumzurückhaltung sieht anders aus. Im 19. Jahrhundert gab es lange Phasen der Deflation bei gleichzeitig hohem Wirtschaftswachstum ... Deflation ist in Wahrheit nur für eine Gruppe eine Gefahr: die Schuldner. Schulden können nur aus Einkommen bedient werden. Es kommt darauf an, wie viele Euro der Schuldner nominal zur Verfügung hat. Sinkt sein Einkommen nutzt es ihm herzlich wenig, wenn es mehr Kaufkraft hat. Er muss einen nominal festgelegten Geldbetrag zurückzahlen. ... Stagniert oder fällt das Preisniveau, ist es für die Schuldner unmöglich, einen weiteren Anstieg der Schuldenquoten zu verhindern. Versuchen sie es doch, ist tatsächlich die von Volkswirten befürchtete Abwärtsspirale die Folge. Je mehr die Schuldner sparen, desto höher ist ihre Verschuldung relativ zum fallenden Einkommen. Eine Dynamik, die Irving Fisher schon in den 1930er Jahren in seiner Schulden-Deflations-Theorie beschrieben hat. ... Deflation bedeutet damit nichts anderes als Pleite. Ermöglicht es die Inflation den Schuldnern, leichter ihren nominalen Verpflichtungen nachzukommen, legt die Deflation offen, wer nackt schwimmt. Und dies tun heute viele und rufen nach der EZB, die doch bitte dafür sorgen soll, dass der Wasserspiegel wieder steigt.

http://www.manager-magazin.de/politik/w ... 12505.html

Wer es bis hierher verstanden hat, dem sollte eigentlich auch einleuchten, warum der dubiose EZB-Präsident Mario Draghi (der wegen der Schein-Demokratie unseres EU-Regimes ja nur auf die Wähler des überschuldeten Pleitekandidaten Italien Rücksicht nehmen muss ) dauernd das Gespenst der Deflation beschwört, dem es mit zügellosem Gelddrucken und Ankauf von Schrottpapieren zu entkommen gelte.

... und dem sollte eigentlich auch einleuchten, warum ein Herr Schäuble ( der wegen der Schein-Demokratie unseres EU-Regimes nur den Wählerstimmen eines noch stabilen Deutschlands verpflichtet ist) das wiederum ganz anders sieht:

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich kritisch zu Überlegungen des Chefs der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, geäußert. Der Italiener will die südeuropäischen Schuldenstaaten durch den Aufkauf von verbrieften Darlehen entlasten. Schäuble hält das für problematisch – vor allem wenn die Zentralbank auf diesem Wege ausstehende Schulden Italiens an private Gläubiger in Höhe von 70 Milliarden Euro übernähme. Dies sei "verdeckte Staatsfinanzierung", sagte Schäuble laut Teilnehmern beim Koalitionsfrühstück von CDU und CSU am vergangenen Mittwoch. Ein solches Vorhaben verstoße gegen die europäischen Verträge.
http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/fin ... 99280.html


Schäuble: "Wir haben keine Deflation"
http://www.finanznachrichten.de/nachric ... on-015.htm
Wähler
Beiträge: 9300
Registriert: Dienstag 25. Dezember 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Wähler »

logiCopter » Mi 21. Jan 2015, 07:24 hat geschrieben:Warum die EZB Beihilfe zur Konkursverschleppung leistet
Je mehr die Schuldner sparen, desto höher ist ihre Verschuldung relativ zum fallenden Einkommen. Eine Dynamik, die Irving Fisher schon in den 1930er Jahren in seiner Schulden-Deflations-Theorie beschrieben hat. ... Deflation bedeutet damit nichts anderes als Pleite. Ermöglicht es die Inflation den Schuldnern, leichter ihren nominalen Verpflichtungen nachzukommen, legt die Deflation offen, wer nackt schwimmt. Und dies tun heute viele und rufen nach der EZB, die doch bitte dafür sorgen soll, dass der Wasserspiegel wieder steigt.

http://www.manager-magazin.de/politik/w ... 12505.html

Der Italiener will die südeuropäischen Schuldenstaaten durch den Aufkauf von verbrieften Darlehen entlasten. Schäuble hält das für problematisch – vor allem wenn die Zentralbank auf diesem Wege ausstehende Schulden Italiens an private Gläubiger in Höhe von 70 Milliarden Euro übernähme. Dies sei "verdeckte Staatsfinanzierung", sagte Schäuble laut Teilnehmern beim Koalitionsfrühstück von CDU und CSU am vergangenen Mittwoch. Ein solches Vorhaben verstoße gegen die europäischen Verträge.[/i]
http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/fin ... 99280.html
Ziel sollte es doch sein, dass die Investitionen für Infrastruktur und bei privaten Unternehmen und Haushalten wieder überall in der EU in Gang kommen. Wenn es zu einem zweiten Schuldenschnitt in Griechenland kommen sollte, muß die EZB sowieso reagieren. Die Frage stellt sich mir, ob wirklich jede Bank und jeder EWU-Staat von der EZB gerettet werden muß, oder ob es nicht auch Alternativen gibt.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28896
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

logiCopter » Mi 21. Jan 2015, 05:12 hat geschrieben: Das Dummstellen bei Ihrer Frage, warum Griechenlands Schrottpapiere toxisch sein sollen, ist bereits Polemik.
... oder Sie wissen nicht, was das Wort Polemik bedeutet und halten deshalb nichts davon.
Nö.
logiCopter » Mi 21. Jan 2015, 07:24 hat geschrieben:Wer es bis hierher verstanden hat, dem sollte eigentlich auch einleuchten, warum der dubiose EZB-Präsident Mario Draghi
(der wegen der Schein-Demokratie unseres EU-Regimes
ja nur auf die Wähler des überschuldeten Pleitekandidaten Italien Rücksicht nehmen muss ) dauernd das Gespenst der Deflation beschwört,
dem es mit zügellosem Gelddrucken und Ankauf von Schrottpapieren zu entkommen gelte.

... und dem sollte eigentlich auch einleuchten, warum ein Herr Schäuble ( der wegen der Schein-Demokratie unseres EU-Regimes
nur den Wählerstimmen eines noch stabilen Deutschlands verpflichtet ist) das wiederum ganz anders sieht:
oder Du weißt nicht, was Demokratie bedeutet und hältst deshalb nichts davon.
Und die Verwendung des Begriffes Regimes ist da auch ein wenig dubios.

mlg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28896
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Wähler » Mi 21. Jan 2015, 08:08 hat geschrieben: oder ob es nicht auch Alternativen gibt.
Dann zeige doch mal welche auf.

Stand heute. Stand vor 5 Jahren. Mit den entsprechenden Auswirkungen.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Wähler
Beiträge: 9300
Registriert: Dienstag 25. Dezember 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Wähler »

Wähler » Mi 21. Jan 2015, 08:08 hat geschrieben: oder ob es nicht auch Alternativen gibt.
Skull » Mi 21. Jan 2015, 08:16 hat geschrieben: Dann zeige doch mal welche auf.
mfg
"http://www.dsgv.de/de/presse/pressemitt ... ZB_05.html"
http://www.dsgv.de/de/presse/pressemitt ... ZB_05.html
Zitat "Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe warnen vor Wechselkursorientierung in der Geldpolitik der EZB"
"Erforderlich sei vielmehr der Verzicht auf einseitige Wechselkursziele, eine internationale Koordinierung der Geldpolitik und eine Beschränkung der globalen Geldschöpfung."

"Überdies überwögen auch sonst die negativen Nebeneffekte einer Abwertung, v.a. wegen einer drohenden Verschiebung dringend notwendiger Strukturreformen, gegenüber den kurzfristigen Vorteilen."

"Die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe fordern daher eine Fortsetzung der Strukturreformen und eine weitere Konsolidierung der öffentlichen Finanzen im Euroraum."

Wenn ich es richtig verstanden habe, lehnen die Chefsvolkswirte der deutschen Sparkassen das neue Programm von Draghi generell ab, weil die negativen Effekte mögliche positive überwiegen würden. Persönlich kann ich die von der EZB angestrebten positiven Wirkungsketten ebenfalls schwer nachvollziehen.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28896
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Wähler » Mi 21. Jan 2015, 14:26 hat geschrieben: "http://www.dsgv.de/de/presse/pressemitt ... ZB_05.html"
http://www.dsgv.de/de/presse/pressemitt ... ZB_05.html
Zitat "Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe warnen vor Wechselkursorientierung in der Geldpolitik der EZB"
"Erforderlich sei vielmehr der Verzicht auf einseitige Wechselkursziele, eine internationale Koordinierung der Geldpolitik und eine Beschränkung der globalen Geldschöpfung."

"Überdies überwögen auch sonst die negativen Nebeneffekte einer Abwertung, v.a. wegen einer drohenden Verschiebung dringend notwendiger Strukturreformen, gegenüber den kurzfristigen Vorteilen."

"Die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe fordern daher eine Fortsetzung der Strukturreformen und eine weitere Konsolidierung der öffentlichen Finanzen im Euroraum."

Wenn ich es richtig verstanden habe, lehnen die Chefsvolkswirte der deutschen Sparkassen das neue Programm von Draghi generell ab, weil die negativen Effekte mögliche positive überwiegen würden. Persönlich kann ich die von der EZB angestrebten positiven Wirkungsketten ebenfalls schwer nachvollziehen.
Ich habe keine Alternative in Deinem Postng finden können.

Weder in Deinen Fremdtexten, noch weniger von DIR.

Zufall ? :D


Fortsetzung der Strukturreformen und eine weitere Konsolidierung der öffentlichen Finanzen im Euroraum."

Mit Ausnahme von Deutschland sehe ich keine echte Konsolidierung der öffentlichen Finanzen.
Auch sehe ich keine große (Fortsetzung von) Strukturreformen in Europa.

Wo siehst DU das ?

Und ganz speziell: Wo sahst Du das vor 5 Jahren, als die EZB die Märkte mit riesiger Liquidität versorgte ?

mlg
Zuletzt geändert von Skull am Mittwoch 21. Januar 2015, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
G.Rasheimer
Beiträge: 681
Registriert: Samstag 31. Dezember 2011, 11:05

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von G.Rasheimer »

unity in diversity » Mi 21. Jan 2015, 01:50 hat geschrieben:Nicht nur in Japan, sondern allgemein in der westlichen Welt.
Das fast überall neu gedruckte Geld, geht zu großen Teilen in die Aktienmärkte.
Eigentlich sind Aktienkäufe eine Anerkennung für die betreffende Firma.
Man ist mit den Unternehmenszielen, der Unternehmensstrategie und der Erneuerungsrate der Produktpalette einverstanden.
Deshalb gibt es was mit der Maßgabe, es solle ihre Entwicklung beschleunigen.
Das macht es aber nur, wenn die Firma das Geld einsetzt und nicht, wenn es nur gehortet wird.
Ausschließlich steigende Kurse legen es nahe, daß die Firma nichts davon in ihre Wertschöpfungszyklen übernimmt.
Damit ist der Sinn verfehlt.
Als reines Spekulationsobjekt spielt die Aktie zwar eine Rolle, aber nicht ausschließlich.
Wenn nichts vereinnahmt wird, muß das Ursachen haben.
Schlechtes Management kann es nicht sein, sonst hätte man kein Interesse bekundet.
Außerdem handeln zu viele so, die können aber nicht alle Managementfehler gemacht haben.
Es liegt an der Unterauslastung der bereits vorhandenen Maschinen und Anlagen.
Man wird nichts erweitern, wenn der Absatz unsicher ist.
Man kann zwar noch in Erneuerung gehen, aber auch schmalerer Basis.
Wenn die kaufkräftige Nachfrage fällt, muß sich das Unternehmen darauf einstellen.
Hinzu kommt die abwartende Haltung der Kundschaft, wer in Deflationszeiten heute kauft, kauft zu teuer.
Wer kann es sich längerfristig leisten, auf Halde zu produzieren?
Und dann hat sich noch was geändert.
Fast jede Firma ist verschuldet. Wenn sie ihre Kredite aus fallenden Einnahmen tilgen muß, ist irgendwann das Licht aus.
Der Aktienkurs hat eigentlich nur noch eine Blendwirkung.
Er soll etwas darstellen, was immer weniger den Tatsachen entspricht.
Wenn der Wettbewerb nur noch so läuft, kann man es vergessen.
Dann muß man aussteigen, bevor es alle versuchen.
Wettbewerb ist unter Unternehmen richtig.
Er wird aber zunehmend von den Banken manipuliert, nicht immer absichtlich, aber dennoch nicht folgenlos.
Die Entscheidung, was Unternehmensstrategie sein soll, muß von den Banken bestätigt werden, sonst keine Kredite.
In den Banken sitzen aber Kaufleute und nicht unbedingt Technologen und Ingenieure.
Den Kaufleuten sind Langfriststrategien schwer zu vermitteln, sie wollen Kurzfristerfolge sehen.
..und müssen ständig gerettet werden :rolleyes:
Benutzeravatar
Daniel1
Beiträge: 2388
Registriert: Donnerstag 1. März 2012, 21:41
user title: Überzeugter Euroskeptiker

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Daniel1 »

Wer es bis hierher verstanden hat, dem sollte eigentlich auch einleuchten, warum der dubiose EZB-Präsident Mario Draghi
(der wegen der Schein-Demokratie unseres EU-Regimes
ja nur auf die Wähler des überschuldeten Pleitekandidaten Italien Rücksicht nehmen muss ) dauernd das Gespenst der Deflation beschwört,
dem es mit zügellosem Gelddrucken und Ankauf von Schrottpapieren zu entkommen gelte.

... und dem sollte eigentlich auch einleuchten, warum ein Herr Schäuble ( der wegen der Schein-Demokratie unseres EU-Regimes
nur den Wählerstimmen eines noch stabilen Deutschlands verpflichtet ist) das wiederum ganz anders sieht:
Aus dieser halbwegs zutreffenden Beschreibung der Situation kann doch nur eine praktische Folgerung gezogen werden: Raus aus der EU und der Eurozone! Deutschland kann versuchen sich mit den anderen 18 Euro-Ländern an einen Tisch zu setzen und einen Plan auszuarbeiten wie man die Eurozone am besten auflösen und zu den nationalen Währungen zurückkehren kann. Wenn die anderen Staaten diese koordinierte Rückkehr zu D-Mark, Lira, Gulden, Punt, Franc, Schilling, Finnmark und Drachme verweigern, bleibt Deutschland nichts anderes übrig als eigenständig aus dem Euro auszusteigen und die D-Mark sofort wiedereinzuführen. Der Vorteil der Aufwertung wäre für die Bevölkerung sofort sichtbar: Günstigere Importkosten würden Autos, Benzin, Öl, Gas, Südfrüchte und Elektrogeräte sowie die meisten Güter des täglichen Bedarfs deutlich billiger machen, die Binnenkaufkraft würde steigen und Auslandsreisen wären wieder günstiger. Wie der ehemalige Wirtschaftsminister Karl Schiller einmal sagte: "Die Aufwertung ist eine Sozialdividende für das deutsche Volk." Zudem wären die ganzen Euro-Rettungsverpflichtungen verschwunden und Deutschland könnte wieder eine souveräne, den eigenen volkswirtschaftlichen Erfordernissen angepaßte Währungspolitik betreiben.
Der Austritt aus der EU würde den Bundestag wieder Herr über die eigenen Gesetze machen und den undemokratischen Zustand beenden, der dafür sorgt, daß Brüssel 75% der deutschen Gesetze macht. Es soll aber nicht so sein, daß die Befugnisse, die von nichtgewählten Bürokraten in Brüssel zurückgeholt wurden von Bundestagsabgeordneten und Bürokraten allein usurpiert werden. Große Teile der Entscheidungsgewalt müssen direkt an die Bevölkerung übertragen werden, was am besten durch die Einführung von Volksabstimmungen und Volksinitiativen auf Bundesebene geschieht. Die Einführung direktdemokratischer Elemente nach dem Vorbild der Schweiz würde auch das Problem der Politikverdrossenheit lösen, da die Bürger endlich wieder Herr der eigenen Geschicke wären.
Zuletzt geändert von Daniel1 am Donnerstag 22. Januar 2015, 14:09, insgesamt 2-mal geändert.
We are more than a star on somebody else`s flag!
Wähler
Beiträge: 9300
Registriert: Dienstag 25. Dezember 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Wähler »

Wähler » Mi 21. Jan 2015, 14:26 hat geschrieben: "http://www.dsgv.de/de/presse/pressemitt ... ZB_05.html"
http://www.dsgv.de/de/presse/pressemitt ... ZB_05.html
Zitat "Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe warnen vor Wechselkursorientierung in der Geldpolitik der EZB"
"Erforderlich sei vielmehr der Verzicht auf einseitige Wechselkursziele, eine internationale Koordinierung der Geldpolitik und eine Beschränkung der globalen Geldschöpfung."

"Überdies überwögen auch sonst die negativen Nebeneffekte einer Abwertung, v.a. wegen einer drohenden Verschiebung dringend notwendiger Strukturreformen, gegenüber den kurzfristigen Vorteilen."

"Die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe fordern daher eine Fortsetzung der Strukturreformen und eine weitere Konsolidierung der öffentlichen Finanzen im Euroraum."

Wenn ich es richtig verstanden habe, lehnen die Chefsvolkswirte der deutschen Sparkassen das neue Programm von Draghi generell ab, weil die negativen Effekte mögliche positive überwiegen würden. Persönlich kann ich die von der EZB angestrebten positiven Wirkungsketten ebenfalls schwer nachvollziehen.
Mein persönliches Zwischenfazit:
Da es im Gegensatz zu den USA für die EZB wenig Unternehmensanleihen aufzukaufen gibt, kann sie die Investitionstätigkeit der Unternehmen nicht direkt unterstützen.
Der Aufkauf weiterer Staatsanleihen wirkt eher kontraproduktiv zu den weiter nötigen Strukturreformen.
Ein Schuldenschnitt in Griechenland kann durch Anleihenkäufe nur abgefedert werden.
Eine indirekte Abwertung des Euro erhöht nicht die Wettbewerbsfähigkeit der Exportindustrie auf Dauer.
Ein direkter Zusammenhang zwischen Geldmengeerweiterung und Inflation besteht nicht, da die Geldmenge M1 bis M3 mehr von der Giralgeldschöpfung der Banken beeinflußt wird.
Da es keine triftigen Gründe gibt, die für erneute Anleihenkäufe der EZB sprechen, sollte die EZB doch eher auf diesen zusätzlichen Aktionismus verzichten. Das wäre eine passive Alternative.
Zuletzt geändert von Wähler am Donnerstag 22. Januar 2015, 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Benutzeravatar
prime-pippo
Beiträge: 16738
Registriert: Montag 23. April 2012, 13:03

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von prime-pippo »

Wähler » Do 22. Jan 2015, 08:46 hat geschrieben: Eine indirekte Abwertung des Euro erhöht nicht die Wettbewerbsfähigkeit der Exportindustrie auf Dauer.
Wie meinst du das?
Selbstverständlich erhöht die Abwertung die Wettbewerbsfähigkeit.
(Allerdings sollte ein so großer Wirtschaftsraum wie Europa nicht immer sein Heil in internationaler Wettbewerbsfähigkeit suchen.)
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
Lord Adair Turner
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Realist2014 »

unity in diversity » Mi 21. Jan 2015, 01:50 hat geschrieben:Nicht nur in Japan, sondern allgemein in der westlichen Welt.
Das fast überall neu gedruckte Geld, geht zu großen Teilen in die Aktienmärkte.
Eigentlich sind Aktienkäufe eine Anerkennung für die betreffende Firma.
Man ist mit den Unternehmenszielen, der Unternehmensstrategie und der Erneuerungsrate der Produktpalette einverstanden.
Deshalb gibt es was mit der Maßgabe, es solle ihre Entwicklung beschleunigen.
Das macht es aber nur, wenn die Firma das Geld einsetzt und nicht, wenn es nur gehortet wird.

Ausschließlich steigende Kurse legen es nahe, daß die Firma nichts davon in ihre Wertschöpfungszyklen übernimmt.
Damit ist der Sinn verfehlt.
Als reines Spekulationsobjekt spielt die Aktie zwar eine Rolle, aber nicht ausschließlich.
Wenn nichts vereinnahmt wird, muß das Ursachen haben.
Schlechtes Management kann es nicht sein, sonst hätte man kein Interesse bekundet.
Außerdem handeln zu viele so, die können aber nicht alle Managementfehler gemacht haben.
Es liegt an der Unterauslastung der bereits vorhandenen Maschinen und Anlagen.
Man wird nichts erweitern, wenn der Absatz unsicher ist.
Man kann zwar noch in Erneuerung gehen, aber auch schmalerer Basis.
Wenn die kaufkräftige Nachfrage fällt, muß sich das Unternehmen darauf einstellen.
Hinzu kommt die abwartende Haltung der Kundschaft, wer in Deflationszeiten heute kauft, kauft zu teuer.
Wer kann es sich längerfristig leisten, auf Halde zu produzieren?
Und dann hat sich noch was geändert.
Fast jede Firma ist verschuldet. Wenn sie ihre Kredite aus fallenden Einnahmen tilgen muß, ist irgendwann das Licht aus.
Der Aktienkurs hat eigentlich nur noch eine Blendwirkung.
Er soll etwas darstellen, was immer weniger den Tatsachen entspricht.
Wenn der Wettbewerb nur noch so läuft, kann man es vergessen.
Dann muß man aussteigen, bevor es alle versuchen.
Wettbewerb ist unter Unternehmen richtig.
Er wird aber zunehmend von den Banken manipuliert, nicht immer absichtlich, aber dennoch nicht folgenlos.
Die Entscheidung, was Unternehmensstrategie sein soll, muß von den Banken bestätigt werden, sonst keine Kredite.
In den Banken sitzen aber Kaufleute und nicht unbedingt Technologen und Ingenieure.
Den Kaufleuten sind Langfriststrategien schwer zu vermitteln, sie wollen Kurzfristerfolge sehen.

Mit Länder, wie Griechenland, verhält es sich ähnlich.
Das Land muß den Bankkaufleuten ein nachvollziehbares Unternehmenskonzept vorlegen.
Nicht mal eine Technokratenregierung kann das schaffen und schon gar nicht, wenn Schnelligkeit gewünscht wird.
Oder man pflegt einige wirtschaftliche Leuchttürme und läßt den Rest auf Verschleiß wirtschaften. Vor allem die Infrastruktur.
Das geht eine Weile gut, aber irgendwann hat sich alles soweit aufsummiert, daß nur noch der Komplettabriß und Neuaufbau in Frage kommt.
Wer soll das bezahlen, wenn es soweit kommt?
da hast du aber einige falsche Vorstellungen...

zu 99,99999 % kauft man die Aktien von anderen "Aktionären"- nur bei Kapitalerhöhungen bekommt das Geld die Aktiengesellschaft....


und was meinst du mit "verschuldet"?

es ist völlig NORMAL für ein Unternehmen - mit Fremdkapital zu arbeiten....


und "Länder" haben kein "Unternehmenskonzept"

da werden bei Griechenland Strukturreformen gefordert....
Zuletzt geändert von Realist2014 am Donnerstag 22. Januar 2015, 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Realist2014 »




das ist nur die Vorstellung der Euro-Gegner

nur haben die NICHTS zu bestimmen
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
linksreform
Beiträge: 24
Registriert: Sonntag 15. Juni 2014, 13:26

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von linksreform »

Dean Baker an Paul Krugman: Aufgabe des Mindestkurs durch die SNB trotz falscher Gründe die richtige Entscheidung.

Paul Krugman zeigte sich in seinem Blog in der New York Times äußerst verärgert über die Aufhebung des Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB). Er betrachtet den Mindestkurs als eine Art von “Quantitve Easing”, die gut funktioniert hat und daher kein Grund bestand sie aufzugeben. ...


MEHR HIER:
https://revisionist21.wordpress.com/201 ... scheidung/
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Adam Smith »

linksreform » Do 22. Jan 2015, 11:36 hat geschrieben:Dean Baker an Paul Krugman: Aufgabe des Mindestkurs durch die SNB trotz falscher Gründe die richtige Entscheidung.

Paul Krugman zeigte sich in seinem Blog in der New York Times äußerst verärgert über die Aufhebung des Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB). Er betrachtet den Mindestkurs als eine Art von “Quantitve Easing”, die gut funktioniert hat und daher kein Grund bestand sie aufzugeben. ...


MEHR HIER:
https://revisionist21.wordpress.com/201 ... scheidung/
Krugman dürfte in der Tat verärgert sein. Das hätte eine richtig schöne Blase gegeben.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Adam Smith »

Skull » Di 20. Jan 2015, 14:17 hat geschrieben:Wo darf Griechenland SOGAR nicht (daran) teilnehmen ?




Hat Dein Satz irgendeinen Zusammenhang zu meinem Posting ?

mlg
Ich hatte recht und Draghi kauft vorerst keine griechischen Staatsanleihen.
Das Sorgenkind der Eurozone ist vom Anleihenprogramm der EZB zunächst einmal ausgeschlossen. Denn die Staaten müssen zwei Kriterien erfüllen, damit die EZB ihre Anleihen kauft.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 14353.html

Aber da niemand Müll kaufen möchte, wird Draghi bald auch diese Anleihen kaufen und damit direkt Griechenland finanzieren.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
jorikke
Beiträge: 9244
Registriert: Samstag 30. Mai 2009, 10:05

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von jorikke »

Adam Smith » Do 22. Jan 2015, 21:10 hat geschrieben:
Ich hatte recht und Draghi kauft vorerst keine griechischen Staatsanleihen.



http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 14353.html

Aber da niemand Müll kaufen möchte, wird Draghi bald auch diese Anleihen kaufen und damit direkt Griechenland finanzieren.


Laß ihn doch machen.
Gut für Deutschland.
Um richtig wieder auf die Füße zu kommen müßten die Schwachmaten der Euro Zone ihre strukturellen Probleme lösen.
Maßhalten, Schulden zurück führen und in Bildung investieren.
Kurz, langfristig denken.
Werden sie aber, auf Grund neuer Kredite nicht tun.
Erst mal wieder einen Schluck aus der Pulle.
Also werden wir unseren strukturellen Vorteil mittelfristig behalten, ja ausbauen.
Draghi ist gut für uns.
Gut für Deutschland.
Ach so, erwähnte ich schon.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Adam Smith »

jorikke » Do 22. Jan 2015, 22:18 hat geschrieben:


Laß ihn doch machen.
Gut für Deutschland.
Um richtig wieder auf die Füße zu kommen müßten die Schwachmaten der Euro Zone ihre strukturellen Probleme lösen.
Maßhalten, Schulden zurück führen und in Bildung investieren.
Kurz, langfristig denken.
Werden sie aber, auf Grund neuer Kredite nicht tun.
Erst mal wieder einen Schluck aus der Pulle.
Also werden wir unseren strukturellen Vorteil mittelfristig behalten, ja ausbauen.
Draghi ist gut für uns.
Gut für Deutschland.
Ach so, erwähnte ich schon.
Ein sarkastischer Beitrag. Denn im Kapitalismus ist es genau andersherum. Es ist vorteilhaft für und, wenn es den anderen gut oder sogar besser als uns geht.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
logiCopter
Beiträge: 4846
Registriert: Sonntag 8. Juni 2008, 10:33
user title: kommt in den Himmel

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von logiCopter »

jorikke » Do 22. Jan 2015, 23:18 hat geschrieben:


Laß ihn doch machen.
Gut für Deutschland.
Um richtig wieder auf die Füße zu kommen müßten die Schwachmaten der Euro Zone ihre strukturellen Probleme lösen.
Maßhalten, Schulden zurück führen und in Bildung investieren.
Kurz, langfristig denken.
Werden sie aber, auf Grund neuer Kredite nicht tun.
Erst mal wieder einen Schluck aus der Pulle.
Also werden wir unseren strukturellen Vorteil mittelfristig behalten, ja ausbauen.
Draghi ist gut für uns.
Gut für Deutschland.
Ach so, erwähnte ich schon.
Du hast noch nicht erwähnt, was daran gut für Deutschland sein soll.
Der "Schluck aus der Pulle" hilft nur den bankrotten Alkoholikern über den Tag, schadet aber allen, bei denen noch irgendwas zu holen ist.
Benutzeravatar
logiCopter
Beiträge: 4846
Registriert: Sonntag 8. Juni 2008, 10:33
user title: kommt in den Himmel

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von logiCopter »

Der letzte Schuss der EZB
Nun hat sie es also endlich getan. Die EZB wird ab März Staatsanleihen kaufen, und zwar im großen Stil. Die Märkte reagieren kurzfristig mit Gewinnen. Doch dürfte dies nur ein letztes Strohfeuer sein - aus mehreren Gründen. ... Zum einen gilt auch hier die alte Börsenweisheit, das Gerücht zu kaufen und die Fakten zu verkaufen ... Zum anderen hatte Mario Draghi - wohl in der Absicht, den EZB-Rat so in die Ecke zu manövrieren, dass dieser nur noch zustimmen konnte - in den vergangenen Monaten die Erwartungen in den Finanzmärkten ins Unermessliche gesteigert ... Für einen erheblichen Anteil (?) der Käufe soll eine Gesamthaftung ausdrücklich ausgeschlossen werden, so Mario Draghi bei seiner Pressekonferenz. Diese Beschränkung soll die Akzeptanz für die Maßnahme in Deutschland erhöhen ... Dabei sollte jedem Beobachter klar sein, dass der Ausschluss der Haftungsgemeinschaft nur in der Theorie besteht. Im Falle der bevorstehenden Zahlungsunfähigkeit eines Staates werden alle vermeintlichen Sicherungen fallen und es zur gemeinschaftlichen Haftung kommen ... Eine Währungsunion ist per Definition eine Haftungsgemeinschaft, weshalb es dringend an der Zeit wäre, dass wir in Deutschland unsere Krisenstrategie ändern. Doch dies ist eine Frage der Politik ...
... Spätestens wenn klar wird, dass auch in den USA keine Zinserhöhung ansteht wird der US-Dollar wieder an Wert verlieren. Jede Strategie über die Abwertung der eigenen Währung einen Vorteil zu erzielen, kann nur vorübergehend funktionieren in einer Welt, in der alle dasselbe versuchen. ... Erkennen die Finanzmärkte, dass die EZB und die anderen Notenbanken mit ihrem Latein am Ende sind, erwischt uns die Krise mit voller Wucht. Dann kann die Politik sich nicht mehr drücken und muss die Krise selber lösen. Mit Blick auf die letzten sechs Jahre kann dies nicht optimistisch stimmen.

http://www.manager-magazin.de/politik/d ... 14483.html



... und nein, dass Manager Magazin ist kein antikapitalistisches Hetzblatt und auch kein Organ der AfD ... ganz im Gegenteil ...
Benutzeravatar
Starfix
Beiträge: 8479
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 22:30
user title: Ich habe dich im Blick!
Wohnort: Irgendwo in NRW

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Starfix »

logiCopter » Fr 23. Jan 2015, 04:46 hat geschrieben:Du hast noch nicht erwähnt, was daran gut für Deutschland sein soll.
Der "Schluck aus der Pulle" hilft nur den bankrotten Alkoholikern über den Tag, schadet aber allen, bei denen noch irgendwas zu holen ist.

Ohne den berühmten Schluck aus der Pulle funktioniert das System leider nicht , der bankrotte Alkoholiker kommt auch damit nicht mehr aus, der braucht immer mehr. Ich denke da wir hier mal über eine Therapie reden müssen. Das ganze Finanzsystem muss gründlich überarbeitet werden. Wir müssen von diesen Schuld und Zinsgeldsystem weg.
Zuletzt geändert von Starfix am Freitag 23. Januar 2015, 06:10, insgesamt 1-mal geändert.
Ich leide unter Legasthenie und mache deshalb viele orthographische Fehler.
Benutzeravatar
logiCopter
Beiträge: 4846
Registriert: Sonntag 8. Juni 2008, 10:33
user title: kommt in den Himmel

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von logiCopter »

„Merkel lässt die Bundesbank im Regen stehen“
Berlin: Unions-Politiker haben die Rolle der Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel im Zusammenhang mit der EZB-Entscheidung zum Kauf von Staatsanleihen scharf kritisiert. „Es ist verheerend, dass die Bundesregierung die Bundesbank im Regen stehen lässt“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch dem Handelsblatt (Online-Ausgabe) ... „Alle Notenbankchefs von stabilitätsorientierten Ländern sind dagegen“, so Willsch. ... Ähnlich äußerte sich Bayerns Finanzminister Markus Söder. ... „Die EZB ist auf leider keinem guten Weg“, so Söder. ... Der massive Ankauf von Staatsanleihen (Quantitative Easing; kurz: QE) ist unter Politikern und Ökonomen sehr umstritten - besonders in Deutschland. So sprachen sich die deutschen EZB-Ratsmitglieder, Weidmann und EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger immer wieder gegen ein solches Programm aus. Weidmann hatte kürzlich erklärt, der Generalanwalt beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) habe klargestellt, dass es rechtliche Grenzen gebe für die europäische Notenbank. Das bedeute, dass die EZB keine monetäre Staatsfinanzierung und auch keine Wirtschaftspolitik betreiben dürfe.

http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... picks=true

Kritik aus der Wirtschaft
Versicherer sprechen von einer "Zumutung", Banken warnen vor drohenden "Vermögensblasen". ... Massive Vorwürfe gegen Draghi kamen aus dem Lager der Unionsparteien, aber auch von Linken und den Euro-Skeptikern der AfD. ... AfD-Chef Bernd Lucke sprach von "einer Art Verzweiflungstat" der EZB. ... Der Unionsobmann im Finanzausschuss Hans Michelbach warf Draghi eine "Weichwährungspolitik" und eine ihr nicht erlaubte Staatsfinanzierung vor. Sein Parteifreund, Ex-Innenminister Hans-Peter Friedrich, äußerte sich enttäuscht über Draghis Anleihenkäufe, mit denen er den Schuldenvirus nähre. ... Die Vize-Fraktionschefin der Linken, Sarah Wagenknecht, warf der Notenbank vor, mit einer Billionensumme die Spekulation auf den Finanzmärkten anzuheizen. Sie sprach von einem "Dopingmittel für die Finanzmärkte", das die Reichen noch reicher mache. ... Auch aus der Wirtschaft erntete Draghi wenig Lob. "Die EZB ist zum Gefangenen der eigenen Ankündigungen geworden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Martin Wansleben. Sie habe ohne Not ihren letzten Trumpf ausgespielt. ... BDI-Präsident Ulrich Grillo argumentiert, die Geldpolitik könne die erforderlichen Schritte der Wirtschafts- und Finanzpolitik nicht ersetzen. Der Verband "Die Familienunternehmer" warf Draghi vor, die Euro-Zone zu spalten. "Diese Maßnahme hilft dem Süden der Euro-Zone ... Die deutschen Geldhäuser und Versicherungen reagierten gleichfalls kritisch. "Der Schritt der EZB ist eine Zumutung", sagte Alexander Erdland, Präsident des Versicherungsverbands GDV. ... "Ich kann auf breiter Front keine wirklichen Deflationsgefahren erkennen, die es zu bekämpfen gilt", sagte Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon ...

http://www.manager-magazin.de/politik/w ... 14488.html

Die EZB kauft massenhaft Anleihen von Staaten und Unternehmen. 60 Milliarden Euro will sie bis September 2016 dafür ausgeben - pro Monat. Der DAX stieg nach der Ankündigung, der Euro ging auf Talfahrt.
http://www.heute.de/liveblog-zur-histor ... 30330.html

Sparkassenpräsident: "EZB verschießt letzte Patrone"
http://www.heute.de/ezb-plant-kauf-von- ... 34830.html

Wie EZB-Chef Draghi die Bundesbank ausschaltete
http://www.welt.de/wall-street-journal/ ... ltete.html

Was soll man dazu noch sagen ?
Vielleicht Folgendes: Beim Ober-Schuldenmacher USA findet ja gerade eine Schein-Erholung des Dollars statt. Sogar über eine Wiedererhöhung des Dollar-Leitzinses wird dort schon nachgedacht (wird aber kaum stattfinden).
Nun meinen viele, aha, eine Schuldenmacher-Politik hilft also vielleicht doch aus der Krise ! Das ist schön naiv gedacht. Das Einzige, was den USA gerade kurzzeitig hilft, ist, dass sie durch ihre (vermutlich für das Land verheerende) Fracking-Technik jetzt plötzlich von einem Energieabhängigen, der bei den Saudis und anderen monatlich viele Milliarden für Öl und Gas hinblättern musste, nun selber plötzlich zum größten Öl und Gasproduzenten des Planeten aufgestiegen sind. Statt ständig Milliarden für ihren Energiebedarf ausgeben zu müssen, sind die USA beim Energiebedarf jetzt völlig autark und können jetzt sogar Milliarden für ihre Fracking-Energie einnehmen.
Eine leichte Erholung des Dollar und der US-Wirtschaft ist da nur logisch. Die Schuldenmacher-Politik der USA hat damit nicht das Geringste zu tun.
Es ist fatal, wenn Europas Politiker diese leichte Erholung der US-Schuldenmacher-Politik zuschreiben und sich dadurch blenden lassen.
Benutzeravatar
Starfix
Beiträge: 8479
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 22:30
user title: Ich habe dich im Blick!
Wohnort: Irgendwo in NRW

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Starfix »

logiCopter » Fr 23. Jan 2015, 05:03 hat geschrieben:Der letzte Schuss der EZB
Nun hat sie es also endlich getan. Die EZB wird ab März Staatsanleihen kaufen, und zwar im großen Stil. Die Märkte reagieren kurzfristig mit Gewinnen. Doch dürfte dies nur ein letztes Strohfeuer sein - aus mehreren Gründen. ... Zum einen gilt auch hier die alte Börsenweisheit, das Gerücht zu kaufen und die Fakten zu verkaufen ... Zum anderen hatte Mario Draghi - wohl in der Absicht, den EZB-Rat so in die Ecke zu manövrieren, dass dieser nur noch zustimmen konnte - in den vergangenen Monaten die Erwartungen in den Finanzmärkten ins Unermessliche gesteigert ... Für einen erheblichen Anteil (?) der Käufe soll eine Gesamthaftung ausdrücklich ausgeschlossen werden, so Mario Draghi bei seiner Pressekonferenz. Diese Beschränkung soll die Akzeptanz für die Maßnahme in Deutschland erhöhen ... Dabei sollte jedem Beobachter klar sein, dass der Ausschluss der Haftungsgemeinschaft nur in der Theorie besteht. Im Falle der bevorstehenden Zahlungsunfähigkeit eines Staates werden alle vermeintlichen Sicherungen fallen und es zur gemeinschaftlichen Haftung kommen ... Eine Währungsunion ist per Definition eine Haftungsgemeinschaft, weshalb es dringend an der Zeit wäre, dass wir in Deutschland unsere Krisenstrategie ändern. Doch dies ist eine Frage der Politik ...
... Spätestens wenn klar wird, dass auch in den USA keine Zinserhöhung ansteht wird der US-Dollar wieder an Wert verlieren. Jede Strategie über die Abwertung der eigenen Währung einen Vorteil zu erzielen, kann nur vorübergehend funktionieren in einer Welt, in der alle dasselbe versuchen. ... Erkennen die Finanzmärkte, dass die EZB und die anderen Notenbanken mit ihrem Latein am Ende sind, erwischt uns die Krise mit voller Wucht. Dann kann die Politik sich nicht mehr drücken und muss die Krise selber lösen. Mit Blick auf die letzten sechs Jahre kann dies nicht optimistisch stimmen.

http://www.manager-magazin.de/politik/d ... 14483.html



... und nein, dass Manager Magazin ist kein antikapitalistisches Hetzblatt und auch kein Organ der AfD ... ganz im Gegenteil ...

Man will damit Europa auch noch Zementieren, das keiner mehr auf die Idee kommen kann diesen Pleite Club zu verlassen. so wie die Griechen es sich immer stärker überlegen. Aber auch viele andere scheinen in Europa nicht mehr von den Euro überzeugt zu sein, die Franzosen die den Euro unbedingt wollten, haben erkannt, das es Reinfall war.
Ich leide unter Legasthenie und mache deshalb viele orthographische Fehler.
Benutzeravatar
Starfix
Beiträge: 8479
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 22:30
user title: Ich habe dich im Blick!
Wohnort: Irgendwo in NRW

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Starfix »

logiCopter » Fr 23. Jan 2015, 06:05 hat geschrieben:„Merkel lässt die Bundesbank im Regen stehen“
Berlin: Unions-Politiker haben die Rolle der Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel im Zusammenhang mit der EZB-Entscheidung zum Kauf von Staatsanleihen scharf kritisiert. „Es ist verheerend, dass die Bundesregierung die Bundesbank im Regen stehen lässt“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch dem Handelsblatt (Online-Ausgabe) ... „Alle Notenbankchefs von stabilitätsorientierten Ländern sind dagegen“, so Willsch. ... Ähnlich äußerte sich Bayerns Finanzminister Markus Söder. ... „Die EZB ist auf leider keinem guten Weg“, so Söder. ... Der massive Ankauf von Staatsanleihen (Quantitative Easing; kurz: QE) ist unter Politikern und Ökonomen sehr umstritten - besonders in Deutschland. So sprachen sich die deutschen EZB-Ratsmitglieder, Weidmann und EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger immer wieder gegen ein solches Programm aus. Weidmann hatte kürzlich erklärt, der Generalanwalt beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) habe klargestellt, dass es rechtliche Grenzen gebe für die europäische Notenbank. Das bedeute, dass die EZB keine monetäre Staatsfinanzierung und auch keine Wirtschaftspolitik betreiben dürfe.

http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... picks=true

Kritik aus der Wirtschaft
Versicherer sprechen von einer "Zumutung", Banken warnen vor drohenden "Vermögensblasen". ... Massive Vorwürfe gegen Draghi kamen aus dem Lager der Unionsparteien, aber auch von Linken und den Euro-Skeptikern der AfD. ... AfD-Chef Bernd Lucke sprach von "einer Art Verzweiflungstat" der EZB. ... Der Unionsobmann im Finanzausschuss Hans Michelbach warf Draghi eine "Weichwährungspolitik" und eine ihr nicht erlaubte Staatsfinanzierung vor. Sein Parteifreund, Ex-Innenminister Hans-Peter Friedrich, äußerte sich enttäuscht über Draghis Anleihenkäufe, mit denen er den Schuldenvirus nähre. ... Die Vize-Fraktionschefin der Linken, Sarah Wagenknecht, warf der Notenbank vor, mit einer Billionensumme die Spekulation auf den Finanzmärkten anzuheizen. Sie sprach von einem "Dopingmittel für die Finanzmärkte", das die Reichen noch reicher mache. ... Auch aus der Wirtschaft erntete Draghi wenig Lob. "Die EZB ist zum Gefangenen der eigenen Ankündigungen geworden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Martin Wansleben. Sie habe ohne Not ihren letzten Trumpf ausgespielt. ... BDI-Präsident Ulrich Grillo argumentiert, die Geldpolitik könne die erforderlichen Schritte der Wirtschafts- und Finanzpolitik nicht ersetzen. Der Verband "Die Familienunternehmer" warf Draghi vor, die Euro-Zone zu spalten. "Diese Maßnahme hilft dem Süden der Euro-Zone ... Die deutschen Geldhäuser und Versicherungen reagierten gleichfalls kritisch. "Der Schritt der EZB ist eine Zumutung", sagte Alexander Erdland, Präsident des Versicherungsverbands GDV. ... "Ich kann auf breiter Front keine wirklichen Deflationsgefahren erkennen, die es zu bekämpfen gilt", sagte Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon ...

http://www.manager-magazin.de/politik/w ... 14488.html

Die EZB kauft massenhaft Anleihen von Staaten und Unternehmen. 60 Milliarden Euro will sie bis September 2016 dafür ausgeben - pro Monat. Der DAX stieg nach der Ankündigung, der Euro ging auf Talfahrt.
http://www.heute.de/liveblog-zur-histor ... 30330.html

Sparkassenpräsident: "EZB verschießt letzte Patrone"
http://www.heute.de/ezb-plant-kauf-von- ... 34830.html

Wie EZB-Chef Draghi die Bundesbank ausschaltete
http://www.welt.de/wall-street-journal/ ... ltete.html

Was soll man dazu noch sagen ?
Vielleicht Folgendes: Beim Ober-Schuldenmacher USA findet ja gerade eine Schein-Erholung des Dollars statt. Sogar über eine Wiedererhöhung des Dollar-Leitzinses wird dort schon nachgedacht (wird aber kaum stattfinden).
Nun meinen viele, aha, eine Schuldenmacher-Politik hilft also vielleicht doch aus der Krise ! Das ist schön naiv gedacht. Das Einzige, was den USA gerade kurzzeitig hilft, ist, dass sie durch ihre (vermutlich für das Land verheerende) Fracking-Technik jetzt plötzlich von einem Energieabhängigen, der bei den Saudis und anderen monatlich viele Milliarden für Öl und Gas hinblättern musste, nun selber plötzlich zum größten Öl und Gasproduzenten des Planeten aufgestiegen sind. Statt ständig Milliarden für ihren Energiebedarf ausgeben zu müssen, sind die USA beim Energiebedarf jetzt völlig autark und können jetzt sogar Milliarden für ihre Fracking-Energie einnehmen.
Eine leichte Erholung des Dollar und der US-Wirtschaft ist da nur logisch. Die Schuldenmacher-Politik der USA hat damit nicht das Geringste zu tun.
Es ist fatal, wenn Europas Politiker diese leichte Erholung der US-Schuldenmacher-Politik zuschreiben und sich dadurch blenden lassen.
So weit ich weiß, soll das mit den Fracking auch nicht ewig Funktionieren, und sie zerstören damit ihre Umwelt, da könnte in nächsten 10-30 Jahren ein Bumerang raus werden. Im Grunde ist der Dollar doch hoffnungslos überzeichnet.
Ich leide unter Legasthenie und mache deshalb viele orthographische Fehler.
Benutzeravatar
logiCopter
Beiträge: 4846
Registriert: Sonntag 8. Juni 2008, 10:33
user title: kommt in den Himmel

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von logiCopter »

So genau man bei der Einstellung kleiner Leute auf ihre Vergangenheit schaut, so unwichtig scheint das bei den Herrschaften zu sein, die man in Schlüsselpositionen für das Wohl und Wehe von ganz Europa einstellt:

Draghi ist Mitglied in der von der Rockefeller-Stiftung gegründeten Group of Thirty, einer privaten Lobbyorganisation der Finanzwirtschaft. ...
Anfang 2013 geriet Draghi im Zuge der Skandale um die Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) in die Kritik: Es wurde bekannt, dass noch unter der Führung Draghis als Gouverneur der italienischen Zentralbank die MPS äußerst riskante Geschäfte tätigte und die italienische Zentralbank noch im Oktober 2011, also noch unter der Führung Draghis, der dann strauchelnden MPS einen wertpapierbesicherten Kredit in Höhe von zwei Milliarden Euro verabreichte, aber weder Öffentlichkeit noch das italienische Parlament darüber informierte. Durch diese geheime Rettung der MPS landete zweifelhafter Wertpapierschrott bei der nationalen Notenbank und die MPS erhielt dafür im Gegenzug Staatsanleihen, deren Zins- und Schuldendienst vom Steuerzahler getragen wird. Draghi legte damit den Grundstein für ein europäisches Schattenbankensystem unter Führung der nationalen Notenbanken. Ein System, das hauptsächlich dafür geschaffen wurde, Geschäftsbanken und ihre Eigentümer auf Kosten der Steuerzahler vor Pleite und Verstaatlichung zu schützen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mario_Draghi#cite_note-22
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Adam Smith »

Der Grundstein für das Schattenbankensystem wurde m.W. vor der Immobilienkrise gelegt. Denn nur durch die Schattenbanken hatte die Blase auch diese großen Auswirkungen auf Deutschland. Nur sollte es diese Schattenbanken eigentlich nicht mehr geben. Vielleicht gilt das ja nicht für Italien.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Starfix
Beiträge: 8479
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 22:30
user title: Ich habe dich im Blick!
Wohnort: Irgendwo in NRW

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Starfix »

Adam Smith » Fr 23. Jan 2015, 07:23 hat geschrieben:Der Grundstein für das Schattenbankensystem wurde m.W. vor der Immobilienkrise gelegt. Denn nur durch die Schattenbanken hatte die Blase auch diese großen Auswirkungen auf Deutschland. Nur sollte es diese Schattenbanken eigentlich nicht mehr geben. Vielleicht gilt das ja nicht für Italien.

Das ist doch genau das Ergebnis was beim Kapitalismus raus kommt.
Ich leide unter Legasthenie und mache deshalb viele orthographische Fehler.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Adam Smith »

Starfix » Fr 23. Jan 2015, 07:42 hat geschrieben:

Das ist doch genau das Ergebnis was beim Kapitalismus raus kommt.
Was Draghi veranstaltet ist das Gegenteil vom Kapitalismus. Er verhindert einen Marktpreis bei den Staatsanleihen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Starfix
Beiträge: 8479
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 22:30
user title: Ich habe dich im Blick!
Wohnort: Irgendwo in NRW

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Starfix »

Adam Smith » Fr 23. Jan 2015, 07:51 hat geschrieben: Was Draghi veranstaltet ist das Gegenteil vom Kapitalismus. Er verhindert einen Marktpreis bei den Staatsanleihen.
Und Warum?
Ich leide unter Legasthenie und mache deshalb viele orthographische Fehler.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Adam Smith »

Starfix » Fr 23. Jan 2015, 08:11 hat geschrieben:
Und Warum?
Meines Erachtens weil Krugman das für richtig hält.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Starfix
Beiträge: 8479
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 22:30
user title: Ich habe dich im Blick!
Wohnort: Irgendwo in NRW

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Starfix »

Adam Smith » Fr 23. Jan 2015, 08:14 hat geschrieben: Meines Erachtens weil Krugman das für richtig hält.
Und Warum hält das Krugman für richtig? Welche Begründung haben denn diese Galgenvögel?
Ich leide unter Legasthenie und mache deshalb viele orthographische Fehler.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Realist2014 »

Starfix » Fr 23. Jan 2015, 05:49 hat geschrieben:

Ohne den berühmten Schluck aus der Pulle funktioniert das System leider nicht , der bankrotte Alkoholiker kommt auch damit nicht mehr aus, der braucht immer mehr. Ich denke da wir hier mal über eine Therapie reden müssen. Das ganze Finanzsystem muss gründlich überarbeitet werden. Wir müssen von diesen Schuld und Zinsgeldsystem weg.

das würde die Struktur der ökonomischen Pyramiden aber auch nicht ändern

es wären immer noch die selben oben und die selben unten

sowohl beim Einkommen - als auch beim Vermögen....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Starfix
Beiträge: 8479
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 22:30
user title: Ich habe dich im Blick!
Wohnort: Irgendwo in NRW

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Starfix »

Realist2014 » Fr 23. Jan 2015, 08:53 hat geschrieben:

das würde die Struktur der ökonomischen Pyramiden aber auch nicht ändern

es wären immer noch die selben oben und die selben unten

sowohl beim Einkommen - als auch beim Vermögen....
Nu in deiner Fantasie möchte ich die ökonomischen Pyramiden Kopf stellen. Real bin ich der Ansicht das man das ganz ein wenig entspannen sollte, und mal den Fokus auf Innovation und Kulturelle Entwickelung lenken, mehr Menschlichkeit und weniger Profit.
Ich leide unter Legasthenie und mache deshalb viele orthographische Fehler.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Realist2014 »

Starfix » Fr 23. Jan 2015, 08:58 hat geschrieben:
Nu in deiner Fantasie möchte ich die ökonomischen Pyramiden Kopf stellen. Real bin ich der Ansicht das man das ganz ein wenig entspannen sollte, und mal den Fokus auf Innovation und Kulturelle Entwickelung lenken, mehr Menschlichkeit und weniger Profit.

dein "Profit" ist der Lohn des Unternehmers

WARUM sollte DER "verzichten"?

ER trägt das Risiko- also steht ihm ein ordentlicher Lohn zu
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Starfix
Beiträge: 8479
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 22:30
user title: Ich habe dich im Blick!
Wohnort: Irgendwo in NRW

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Starfix »

Realist2014 » Fr 23. Jan 2015, 09:00 hat geschrieben:

dein "Profit" ist der Lohn des Unternehmers

WARUM sollte DER "verzichten"?

ER trägt das Risiko- also steht ihm ein ordentlicher Lohn zu
Ich rede noch nicht mal von Unternehmer, aber das habe ich dir auch schon öfter erklärt, aber Du hast ja da wo es dir passt alles in einen Topf. Man könnte für sozial stabile Verhältnisse auf Profit verzichten.
Ich leide unter Legasthenie und mache deshalb viele orthographische Fehler.
Wähler
Beiträge: 9300
Registriert: Dienstag 25. Dezember 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Wähler »

Wähler » Mi 21. Jan 2015, 14:26 hat geschrieben: "http://www.dsgv.de/de/presse/pressemitt ... ZB_05.html"
http://www.dsgv.de/de/presse/pressemitt ... ZB_05.html
Zitat "Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe warnen vor Wechselkursorientierung in der Geldpolitik der EZB"
"Erforderlich sei vielmehr der Verzicht auf einseitige Wechselkursziele, eine internationale Koordinierung der Geldpolitik und eine Beschränkung der globalen Geldschöpfung."

"Überdies überwögen auch sonst die negativen Nebeneffekte einer Abwertung, v.a. wegen einer drohenden Verschiebung dringend notwendiger Strukturreformen, gegenüber den kurzfristigen Vorteilen."

"Die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe fordern daher eine Fortsetzung der Strukturreformen und eine weitere Konsolidierung der öffentlichen Finanzen im Euroraum."

Wenn ich es richtig verstanden habe, lehnen die Chefsvolkswirte der deutschen Sparkassen das neue Programm von Draghi generell ab, weil die negativen Effekte mögliche positive überwiegen würden. Persönlich kann ich die von der EZB angestrebten positiven Wirkungsketten ebenfalls schwer nachvollziehen.
Wähler » Do 22. Jan 2015, 07:46 hat geschrieben: Mein persönliches Zwischenfazit:
Da es im Gegensatz zu den USA für die EZB wenig Unternehmensanleihen aufzukaufen gibt, kann sie die Investitionstätigkeit der Unternehmen nicht direkt unterstützen.
Der Aufkauf weiterer Staatsanleihen wirkt eher kontraproduktiv zu den weiter nötigen Strukturreformen.
Ein Schuldenschnitt in Griechenland kann durch Anleihenkäufe nur abgefedert werden.
Eine indirekte Abwertung des Euro erhöht nicht die Wettbewerbsfähigkeit der Exportindustrie auf Dauer.
Ein direkter Zusammenhang zwischen Geldmengeerweiterung und Inflation besteht nicht, da die Geldmenge M1 bis M3 mehr von der Giralgeldschöpfung der Banken beeinflußt wird.
Da es keine triftigen Gründe gibt, die für erneute Anleihenkäufe der EZB sprechen, sollte die EZB doch eher auf diesen zusätzlichen Aktionismus verzichten. Das wäre eine passive Alternative.
Hier noch ein anderer Alternativansatz nur zur Anregung, nicht zur Diskussion:
"http://www.zeit.de/2014/08/[u]euro-spie ... -skeptiker[/u]/komplettansicht"
http://www.zeit.de/2014/08/euro-spielre ... ettansicht
Zitat Zeit 13. Februar 2014 Stephan Schulmeister
"Die Krise kann nur durch eine grundlegende Änderung der Spielanordnung überwunden werden. Unternehmerische Aktivitäten müssen auf allen Ebenen besser gestellt werden als die Finanzalchemie. Dazu braucht es eine Stabilisierung von Zinssätzen und Wechselkursen, die Gründung eines Europäischen Währungsfonds als gemeinsame Finanzierungsagentur der Euro-Staaten, eine Stärkung der Sozialstaatlichkeit und damit des sozialen und europäischen Zusammenhalts sowie eine Investitionsoffensive, insbesondere im Bereich von Bildung und Umwelt. Kurz: einen New Deal für Europa."
Zuletzt geändert von Wähler am Freitag 23. Januar 2015, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
linksreform
Beiträge: 24
Registriert: Sonntag 15. Juni 2014, 13:26

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von linksreform »

Holznagels Kritik an den Anleihenkäufe der EZB ist falsch und populistisch.

“Am Ende zahlen es die Steuerzahler” ist eine unumstrittene Festellung, die der Bund der Steuerzahler Deutschland (BdSt) in seinem Kampf gegen die Staatsausgaben immer wieder heranzieht. Es kann ja auch nicht anders sein; wer zahlt sie denn sonst, wenn nicht der Steuerzahler. Denn jeder Staatshaushalt muss seine Ausgaben langfristig steuerfinanzieren, um nicht den Staatsbankrott hervorzurufen. Das ist auch bei anhaltender Schuldfinanzierung der Fall, denn dann muss die Wirtschaft mindestens genau so stark wachsen wie die Schulden des Staates, um sie bei gleichbleibenden Steuersätzen mit dem höheren Steueraufkommen automatisch decken zu können.

MEHR HIER: https://revisionist21.wordpress.com/2015/01/23/1-2//
Wähler
Beiträge: 9300
Registriert: Dienstag 25. Dezember 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Wähler »

Interessanter Presseclub (+ nachgefragt) zum Thema:
"http://www1.wdr.de/radio/podcasts/wdr5/ ... ub304.html"
http://www1.wdr.de/radio/podcasts/wdr5/ ... ub304.html
Fazit:
Die eine Seite sieht für die EZB keine andere Wahl, als der dringenden Gefahr einer Deflation durch Geldpolitik vorzubeugen.
Die andere Seite spricht der EZB das Mandat ab und sieht einzig und allein die Wirtschaftspolitik der EWU-Staaten in der Verantwortung.
Ein Schuldenschnitt Griechenlands sei wahrscheinlich, weil das Land mit seiner jetztigen Wirtschaftsstruktur die Schulden nie zurückzahlen könne.
Einzig Eigenkapital von reichen Griechen oder ausländischen Investoren für Unternehmensgründungen in Zukunftsbranchen könne den Griechen wirklich helfen.
Zuletzt geändert von Wähler am Sonntag 25. Januar 2015, 14:57, insgesamt 2-mal geändert.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Antworten