Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

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Freki
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Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Freki »

Die Hysterie, mit der die unbestreitbare Tatsache des Scheiterns von Multikulti von allen Seiten begleitet wird, verschließt m.E. den Blick auf die Tatsache, daß es neben den häufig genannten Gründen dafür noch andere, mindestens genauso relevante Ursachen gibt.
Die Uneinigkeit in der Ursachenforschung für dieses Scheitern dokumentiert ganz gut, daß die Eigensicht auf unsere sog. "offene Gesellschaft" gespalten ist.
Die Frage ist schlicht: Gibt es wichtige Gründe außerhalb des diskutierten Spektrums, die Moslems davon abhalten, eine positivere Sicht auf unsere westliche Kultur zu bekommen?
Hier ist der Ausgangspunkt zum Verständnis meine eigene kritische Entwicklung: Als DDR-Bürger wurde ich im Berliner Raum in des Sechzigern und Siebzigern strikt gegen das herrschende Regime sozialisiert und konsumierte fast ausschließlich Westfernsehen und Westradio, war Fan von Bayern München und der deutschen Nationalmanschaft, stand auf Lego, die alte Sesamstraße, kaute Westkaugummis usw.usf..
Das begann sich damals langsam mit dem Vietnamkrieg zu ändern, ich fand die Konsumgüter weiterhin toll, aber sah die westliche Gesellschaft immer kritischer, bis mir in den Achtzigern bei den ersten Ausreisewellen aus der DDR klar wurde, daß ich in so einem Land niemals glücklich werden würde.
1990, als ich nach Hamburg ging, wurde mein Eindruck bestätigt: Ich empfand die Menschen und deren "Kultur" im Westen als kalt, zutiefst selbstgerecht, hinterhältig, menschenfeindlich, rücksichtslos, unfair, heuchlerisch usw.. Der Westen wurde menschlich für mich zum absoluten Supergau. Dazu kamen natürlich die für mich absurde Wegwerfmentalität, die Teilung der Gesellschaft in Klassen und Schichten, die flächendeckende Verblödung der Arbeiter, die Arroganz der Eliten usw.usf..
Zusammengefasst kann man sagen, daß der "Westen" menschlich gesehen für mich eine einzige emotionale Katastrophe war. Leider hatte ich keine Wahl...
Allgemein bekannt ist ja, daß die meisten Menschen aus dem Osten so empfinden bzw. so empfunden haben, obwohl das natürlich in den westlichen Medien kaum thematisiert wurde.
Jetzt versuche ich mal, mich in die Lage eines Durchschnittsmoslems zu versetzen: Ich habe eine "Gemeinschaft aller Gläubigen", die Umma. Diese Gemeinschaft und meine Familie garantieren mir emotionalen Beistand, also wärmende, bei Bedarf helfende Beziehungen in einem sozialen Netzwerk Gleichgesinnter. Geschieht mir ein Unglück, dann ist die Gemeinschaft normalerweise verpflichtet, mich zu unterstützen. Außerdem garantiert eine große, weitverzweigte Familie, daß ich nicht ins Bodenlose falle. Ich kann mir zur Not Geld bei Brüdern, Vätern oder Onkeln leihen und damit ein Geschäft eröffnen. Wenn ich bedroht werde, dann gibt es tätigen Beistand meiner Großfamilie. Ich bin also im Prinzip niemals allein - das gilt natürlich im Positiven wie im Negativen.
Was ich meine ist: Wir beleuchten ständig die negativen Seiten der moslemischen Gesellschaft aus unserer westeuropäischen Sicht und schauen verständnislos auf die Bildung von Parallelgesellschaften. Wir denken, daß normalerweise Moslems innerhalb kürzester Zeit unsere "westlichen Werte" übernehmen müssten, weil die Vorteile so klar zutage treten. Aber ist dem wirklich so? Sollten wir nicht mal kritisch hinterfragen, ob unser Gesellschaftsmodell wirklich so attraktiv ist?
Es geht mir nicht darum zu behaupten, daß es besser wäre, ein Moslem zu sein, aber ist es nicht an der Zeit, das Scheitern von Multikulti zum Anlass zu nehmen, auch mal gründlicher vor der eigenen Tür zu kehren? Es wäre unser aller Vorteil, die Dinge mal etwas selbstkritischer zu hinterfragen!
Warum ist der Westen so wenig attraktiv, daß selbst Kinder von Moslems aus dritter Generation so leicht dazu verführbar sind, mit Kalaschnikows und selbstgebastelten Bomben ihre Nachbarn und Kollegen umzubringen? Kommt der Hass wirklich nur aus dem Islam an sich oder sollten wir da auch mal jenseits von linker, tendenziöser Ursachenforschung nach tiefergehenden, emotionalen Gründen forschen, die uns dann zu rational erkennbaren Strukturen führen?
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Ratio
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Ratio »

Sorry, aber so ist das ein viel zu allgemeines Dreckwerfen, ohne das definiert wird, wieso die Dreckschleuderei stattfindet. Was wäre das Ergebnis, wenn ich erkennen würde, dass Migranten nicht mit meiner westlichen Lebenseinstellung zufrieden wären? Sähest du mich in der Verantwortung, konformer mit muslimischen Gewohnheiten zu gehen?

Die zentrale Kritik ist ganz einfach. Freiheit steht über allem und endet dort, wo die Freiheit und Unversehrtheit eines anderen durch mich tangiert wird. Dem wird der westliche Lebensstandard gerechter als der vieler arabischer Gesellschaften. So wohl der Grundtenor.

Es erübrigt sich zu thematisieren, ob der eine Lebensstil besser ist als der andere. Im Endeffekt bleibt es nämlich eine Geschmacksfrage. Und was so schön ist - ja, ich habe die Möglichkeit frei zu wählen.

Zumal Familie&Nächstenliebe keine Alleinstellungsmerkmale der Moslems sind. Christen sind da nicht anders.
Zuletzt geändert von Ratio am Freitag 16. Januar 2015, 11:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Realist2014
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Realist2014 »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 11:13 hat geschrieben:Die Hysterie, mit der die unbestreitbare Tatsache des Scheiterns von Multikulti von allen Seiten begleitet wird, verschließt m.E. den Blick auf die Tatsache, daß es neben den häufig genannten Gründen dafür noch andere, mindestens genauso relevante Ursachen gibt.
Die Uneinigkeit in der Ursachenforschung für dieses Scheitern dokumentiert ganz gut, daß die Eigensicht auf unsere sog. "offene Gesellschaft" gespalten ist.
Die Frage ist schlicht: Gibt es wichtige Gründe außerhalb des diskutierten Spektrums, die Moslems davon abhalten, eine positivere Sicht auf unsere westliche Kultur zu bekommen?
Hier ist der Ausgangspunkt zum Verständnis meine eigene kritische Entwicklung: Als DDR-Bürger wurde ich im Berliner Raum in des Sechzigern und Siebzigern strikt gegen das herrschende Regime sozialisiert und konsumierte fast ausschließlich Westfernsehen und Westradio, war Fan von Bayern München und der deutschen Nationalmanschaft, stand auf Lego, die alte Sesamstraße, kaute Westkaugummis usw.usf..
Das begann sich damals langsam mit dem Vietnamkrieg zu ändern, ich fand die Konsumgüter weiterhin toll, aber sah die westliche Gesellschaft immer kritischer, bis mir in den Achtzigern bei den ersten Ausreisewellen aus der DDR klar wurde, daß ich in so einem Land niemals glücklich werden würde.
1990, als ich nach Hamburg ging, wurde mein Eindruck bestätigt: Ich empfand die Menschen und deren "Kultur" im Westen als kalt, zutiefst selbstgerecht, hinterhältig, menschenfeindlich, rücksichtslos, unfair, heuchlerisch usw.. Der Westen wurde menschlich für mich zum absoluten Supergau. Dazu kamen natürlich die für mich absurde Wegwerfmentalität, die Teilung der Gesellschaft in Klassen und Schichten, die flächendeckende Verblödung der Arbeiter, die Arroganz der Eliten usw.usf..
Zusammengefasst kann man sagen, daß der "Westen" menschlich gesehen für mich eine einzige emotionale Katastrophe war. Leider hatte ich keine Wahl...
Allgemein bekannt ist ja, daß die meisten Menschen aus dem Osten so empfinden bzw. so empfunden haben, obwohl das natürlich in den westlichen Medien kaum thematisiert wurde.
Jetzt versuche ich mal, mich in die Lage eines Durchschnittsmoslems zu versetzen: Ich habe eine "Gemeinschaft aller Gläubigen", die Umma. Diese Gemeinschaft und meine Familie garantieren mir emotionalen Beistand, also wärmende, bei Bedarf helfende Beziehungen in einem sozialen Netzwerk Gleichgesinnter. Geschieht mir ein Unglück, dann ist die Gemeinschaft normalerweise verpflichtet, mich zu unterstützen. Außerdem garantiert eine große, weitverzweigte Familie, daß ich nicht ins Bodenlose falle. Ich kann mir zur Not Geld bei Brüdern, Vätern oder Onkeln leihen und damit ein Geschäft eröffnen. Wenn ich bedroht werde, dann gibt es tätigen Beistand meiner Großfamilie. Ich bin also im Prinzip niemals allein - das gilt natürlich im Positiven wie im Negativen.
Was ich meine ist: Wir beleuchten ständig die negativen Seiten der moslemischen Gesellschaft aus unserer westeuropäischen Sicht und schauen verständnislos auf die Bildung von Parallelgesellschaften. Wir denken, daß normalerweise Moslems innerhalb kürzester Zeit unsere "westlichen Werte" übernehmen müssten, weil die Vorteile so klar zutage treten. Aber ist dem wirklich so? Sollten wir nicht mal kritisch hinterfragen, ob unser Gesellschaftsmodell wirklich so attraktiv ist?
Es geht mir nicht darum zu behaupten, daß es besser wäre, ein Moslem zu sein, aber ist es nicht an der Zeit, das Scheitern von Multikulti zum Anlass zu nehmen, auch mal gründlicher vor der eigenen Tür zu kehren? Es wäre unser aller Vorteil, die Dinge mal etwas selbstkritischer zu hinterfragen!
Warum ist der Westen so wenig attraktiv, daß selbst Kinder von Moslems aus dritter Generation so leicht dazu verführbar sind, mit Kalaschnikows und selbstgebastelten Bomben ihre Nachbarn und Kollegen umzubringen? Kommt der Hass wirklich nur aus dem Islam an sich oder sollten wir da auch mal jenseits von linker, tendenziöser Ursachenforschung nach tiefergehenden, emotionalen Gründen forschen, die uns dann zu rational erkennbaren Strukturen führen?

für die MEHRHEIT anscheinend schon

für DICH - was du ja immer wieder betonst- offensichtlich NICHT

wenn DIR der "Westen" so wenig zusagt- wieso verlässt du ihn dann nicht?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Marie-Luise

Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Marie-Luise »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 11:13

Warum ist der Westen so wenig attraktiv, daß selbst Kinder von Moslems aus dritter Generation so leicht dazu verführbar sind, mit Kalaschnikows und selbstgebastelten Bomben ihre Nachbarn und Kollegen umzubringen? Kommt der Hass wirklich nur aus dem Islam an sich oder sollten wir da auch mal jenseits von linker, tendenziöser Ursachenforschung nach tiefergehenden, emotionalen Gründen forschen, die uns dann zu rational erkennbaren Strukturen führen?
Ja, warum sind die Moslems hier, die doch so unzufrieden mit diesem Land/Europa/dem Westen sind?

Ex-Präsident Clinton, einer der Anführer der Gutmenschen, sagte soeben Erstaunliches:

"In ihren Ländern dürfen wir nichts; die Muslime hier machen was sie wollen!"


Was also hält sie im so kaltherzigen Westen?

Sie könnten doch jederzeit in ihre Heimatländer oder das Land ihrer Eltern bzw. Großeltern gehen.

Ist es die Ausnutzung der Kufar und das Hinarbeiten auf die allmähliche Übernahme durch Islamisierung?



@Freki

Du könntest doch in Deiner alten Heimat leben. Was hält Dich davon ab?
Zuletzt geändert von Marie-Luise am Freitag 16. Januar 2015, 11:46, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Umetarek »

Clinton ist ein Gutmensch? Die Gutmenschbetiteler haben nicht mehr alle Tassen im Schrank!
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Freki »

Ratio » Fr 16. Jan 2015, 11:29 hat geschrieben:Sorry, aber so ist das ein viel zu allgemeines Dreckwerfen, ohne das definiert wird, wieso die Dreckschleuderei stattfindet.
Verstehe ich nicht.
Wieso "Dreckschleudern"?
Das Wort impliziert eine diffamierende Intention. Wenn Du mir das unterstellst, macht es keinen Sinn, sich zu unterhalten. Ist das Deine Absicht?
Wieso ist es für Wessies so schwer, nicht automatisch narzisstisch gekränkt zu sein?
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Freki »

Realist2014 » Fr 16. Jan 2015, 11:34 hat geschrieben:

für die MEHRHEIT anscheinend schon

für DICH - was du ja immer wieder betonst- offensichtlich NICHT

wenn DIR der "Westen" so wenig zusagt- wieso verlässt du ihn dann nicht?
Weil es unmöglich ist - der "Westen" ist durch die globalisierte Geldgesellschaft quasi überall.
Außerdem geht es nicht nur um mich: Offensichtlich gehen die Leute in Dresden ja nicht nur wegen der "Islamisierung" auf die Straße, sondern auch wegen all der sonstigen gesellschaftlichen Umstände.
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von JFK »

Die Ablehnung des Westens kann kein Grund sein zum mörder zu werden, das sind kranke verwirrte seelen.
Junge Muslime die sich anti west orientieren, tuen es zu 99% aus gruppenzwang, insgeheim genießen sie das Leben was der Westen ihnen bietet, hier werden manschenrechte gewahrt, Eigentum Respektiert und das wichtigste: alle sind vor dem Staat und der Justiz gleichberechtigt.
»Menschen, weigert euch, Feinde zu sein« (Römer 12)
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Ratio
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Ratio »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 12:05 hat geschrieben: Verstehe ich nicht.
Wieso "Dreckschleudern"?
Das Wort impliziert eine diffamierende Intention. Wenn Du mir das unterstellst, macht es keinen Sinn, sich zu unterhalten. Ist das Deine Absicht?
Wieso ist es für Wessies so schwer, nicht automatisch narzisstisch gekränkt zu sein?
Hey, du sprichst von diffamierenden Intentionen und unterstellst selbst zwei Sätze später pauschal allen Wessies, schnell narzisstisch gekränkt zu sein. Du schreibst doch in deinem eigenen Beitrag nichtmal durch die Blume, dass dich vieles an westlichen Gesellschaften stört. Also wieso so tun, als ob die Kritik nicht gewollt sei?

Meine restlichen Kommentare, die OnTopic waren, hast du leider nicht kommentiert. Dreckschleudern daher, weil du erstens keine Differenzierung vornimmst und alle westlichen Menschen über einen Kamm scherst, als wenn ein homogener Haufen bestünde. Zweitens, weil nicht ersichtlich ist, was du überhaupt verlangst, da du nirgends zu Wort bringst, ob Moslems, die freiwillig in westliche Länder migrieren, hier irgendeinen Schaden erlitten oder zu etwas gezwungen würden, was unlauter wäre.
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Freki
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Freki »

Marie-Luise » Fr 16. Jan 2015, 11:44 hat geschrieben:
Ja, warum sind die Moslems hier, die doch so unzufrieden mit diesem Land/Europa/dem Westen sind?
Die Verdienstmöglichkeiten sind besser und damit der Status im Verhältnis zu alten Heimat, na und? Mehr Geld bedeutet nicht mehr Lebenqualität. Ist da etwa ne neue Erkenntnis?
Ex-Präsident Clinton, einer der Anführer der Gutmenschen, sagte soeben Erstaunliches:
"In ihren Ländern dürfen wir nichts; die Muslime hier machen was sie wollen!"

Was also hält sie im so kaltherzigen Westen?
Das Geld, siehe oben. Die eher negativen Veränderungen in der alten Heimat. Das unausgesprochene Eingeständnis, es im Westen "nicht geschafft" zu haben. Es gibt ne Menge Gründe.
Fakt ist ja auch, daß sehr viele Türken als Rentner zurückgehen, weil sie natürlich dort ihren sozialen Status mit der deutschen Rente enorm verbessern können und gleichzeitig wieder in einem ihnen angenehmen gesellschaftlichen Gefüge aufgenommen werden.
Sie könnten doch jederzeit in ihre Heimatländer oder das Land ihrer Eltern bzw. Großeltern gehen.
Ist es die Ausnutzung der Kufar und das Hinarbeiten auf die allmähliche Übernahme durch Islamisierung?

@Freki

Du könntest doch in Deiner alten Heimat leben. Was hält Dich davon ab?
Was meinst Du mit "alter Heimat"?
Deutschland?
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Marie-Luise »

Umetarek » Fr 16. Jan 2015, 11:48

Clinton ist ein Gutmensch? Die Gutmenschbetiteler haben nicht mehr alle Tassen im Schrank!
Ja, Clinton ist ein Gutmensch, hat sich aber gewandelt, wie mir mein amerikanischer Mann erklärte.
Marie-Luise

Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Marie-Luise »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 12:21
Was meinst Du mit "alter Heimat"?
Deutschland?
Ja, die Ex-DDR, also Ostdeutschland.
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Realist2014 »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 12:09 hat geschrieben: Weil es unmöglich ist - der "Westen" ist durch die globalisierte Geldgesellschaft quasi überall.
Außerdem geht es nicht nur um mich: Offensichtlich gehen die Leute in Dresden ja nicht nur wegen der "Islamisierung" auf die Straße, sondern auch wegen all der sonstigen gesellschaftlichen Umstände.

ja- logischerweise

es herrscht überall Marktwirtschaft

die EINZIGE sinnvolle Wirtschaftsform auf Basis dessen wie Menschen nun einmal sind .

welche Probleme hast DU mit der Marktwirtschaft?

verhältst DU dich NICHT "ökonomisch" in deinem Leben?

und in Dresden sind viele "Futternapfneider".....
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von epona »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 12:13 hat geschrieben: Der Westen wurde menschlich für mich zum absoluten Supergau. Zusammengefasst kann man sagen, daß der "Westen" menschlich gesehen für mich eine einzige emotionale Katastrophe war.
Was hat das nun mit Multikulti zu tun?

Du schilderst das Beispiel einer gescheiterten Ossi-Integration.

Nun, du kannst ausreisen. Niemand wird dich daran hindern oder gar an der Grenze abknallen.
Diese Freiheit bietet dir der Westen.
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Zvi Back
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Zvi Back »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 11:13 hat geschrieben:Die Hysterie, mit der die unbestreitbare Tatsache des Scheiterns von Multikulti von allen Seiten begleitet wird, verschließt m.E. den Blick auf die Tatsache, daß es neben den häufig genannten Gründen dafür noch andere, mindestens genauso relevante Ursachen gibt.
Die Uneinigkeit in der Ursachenforschung für dieses Scheitern dokumentiert ganz gut, daß die Eigensicht auf unsere sog. "offene Gesellschaft" gespalten ist.
Die Frage ist schlicht: Gibt es wichtige Gründe außerhalb des diskutierten Spektrums, die Moslems davon abhalten, eine positivere Sicht auf unsere westliche Kultur zu bekommen?
Hier ist der Ausgangspunkt zum Verständnis meine eigene kritische Entwicklung: Als DDR-Bürger wurde ich im Berliner Raum in des Sechzigern und Siebzigern strikt gegen das herrschende Regime sozialisiert und konsumierte fast ausschließlich Westfernsehen und Westradio, war Fan von Bayern München und der deutschen Nationalmanschaft, stand auf Lego, die alte Sesamstraße, kaute Westkaugummis usw.usf..
Das begann sich damals langsam mit dem Vietnamkrieg zu ändern, ich fand die Konsumgüter weiterhin toll, aber sah die westliche Gesellschaft immer kritischer, bis mir in den Achtzigern bei den ersten Ausreisewellen aus der DDR klar wurde, daß ich in so einem Land niemals glücklich werden würde.
1990, als ich nach Hamburg ging, wurde mein Eindruck bestätigt: Ich empfand die Menschen und deren "Kultur" im Westen als kalt, zutiefst selbstgerecht, hinterhältig, menschenfeindlich, rücksichtslos, unfair, heuchlerisch usw.. Der Westen wurde menschlich für mich zum absoluten Supergau. Dazu kamen natürlich die für mich absurde Wegwerfmentalität, die Teilung der Gesellschaft in Klassen und Schichten, die flächendeckende Verblödung der Arbeiter, die Arroganz der Eliten usw.usf..
Zusammengefasst kann man sagen, daß der "Westen" menschlich gesehen für mich eine einzige emotionale Katastrophe war. Leider hatte ich keine Wahl...
Allgemein bekannt ist ja, daß die meisten Menschen aus dem Osten so empfinden bzw. so empfunden haben, obwohl das natürlich in den westlichen Medien kaum thematisiert wurde.
Jetzt versuche ich mal, mich in die Lage eines Durchschnittsmoslems zu versetzen: Ich habe eine "Gemeinschaft aller Gläubigen", die Umma. Diese Gemeinschaft und meine Familie garantieren mir emotionalen Beistand, also wärmende, bei Bedarf helfende Beziehungen in einem sozialen Netzwerk Gleichgesinnter. Geschieht mir ein Unglück, dann ist die Gemeinschaft normalerweise verpflichtet, mich zu unterstützen. Außerdem garantiert eine große, weitverzweigte Familie, daß ich nicht ins Bodenlose falle. Ich kann mir zur Not Geld bei Brüdern, Vätern oder Onkeln leihen und damit ein Geschäft eröffnen. Wenn ich bedroht werde, dann gibt es tätigen Beistand meiner Großfamilie. Ich bin also im Prinzip niemals allein - das gilt natürlich im Positiven wie im Negativen.
Was ich meine ist: Wir beleuchten ständig die negativen Seiten der moslemischen Gesellschaft aus unserer westeuropäischen Sicht und schauen verständnislos auf die Bildung von Parallelgesellschaften. Wir denken, daß normalerweise Moslems innerhalb kürzester Zeit unsere "westlichen Werte" übernehmen müssten, weil die Vorteile so klar zutage treten. Aber ist dem wirklich so? Sollten wir nicht mal kritisch hinterfragen, ob unser Gesellschaftsmodell wirklich so attraktiv ist?
Es geht mir nicht darum zu behaupten, daß es besser wäre, ein Moslem zu sein, aber ist es nicht an der Zeit, das Scheitern von Multikulti zum Anlass zu nehmen, auch mal gründlicher vor der eigenen Tür zu kehren? Es wäre unser aller Vorteil, die Dinge mal etwas selbstkritischer zu hinterfragen!
Warum ist der Westen so wenig attraktiv, daß selbst Kinder von Moslems aus dritter Generation so leicht dazu verführbar sind, mit Kalaschnikows und selbstgebastelten Bomben ihre Nachbarn und Kollegen umzubringen? Kommt der Hass wirklich nur aus dem Islam an sich oder sollten wir da auch mal jenseits von linker, tendenziöser Ursachenforschung nach tiefergehenden, emotionalen Gründen forschen, die uns dann zu rational erkennbaren Strukturen führen?
Ich kann weder deine Erfahrungen noch Schlussfolgerungen teilen.
Ich wurde mit dem letzten Transport der aus Karl-Marx-Stadt nach Giessen
ging verkauft. Ich habe viele Jahre im Westen, aber auch im Ausland gelebt.
Und ja auch mir sind als erstes "gute linke Westdeutsche" aufgefallen (normale Menschen fallen
einem meist nie auf), die voller Überzeugung das 4. Reich aufziehen sahen und die Einheit
Deutschlands ausschliesslich als unglaubliche Bedrohung wahrgenommen haben.
Als sich mein Leben normalisiert hatte war Erfahrung überall, dass der Anteil von Menschen
die mochte und denen, die ich nicht mochte sich in keiner Weise unterschied von den Leuten
im Osten/Sachsen. Mittlerweile geht mir die Teilung in Ost/West nur noch auf den Sack.
Bayern ist mir von der Mentalität sicher näher als jemand aus Mc Pomm, wobei ich es auch da nicht generalisieren würde,
sondern eher den größeren Unterschied zwischen Stadt/Land allgemein ziehe.

Und wenn du ein anderes Gesellschaftmodell präferierst, ist in Ordnung, nur solltest du dies schon
ein wenig mehr konkretisieren.
Das der Verfall von familiären Stukturen/Zusammenhalt ein Problem ist unterschreibe ich dir sofort.
Die Ursachen sind eben auch in unserem Sozialstaat zu suchen, der jedem hilft. Auf gut deutsch, die Familie
wird in Problemsituationen (vermeintlich) unwichtiger.
Und ja, sicher sind die "Grünen" mit ihrem Gesellschaftsmodell an dieser Entwicklung nicht ganz schultlos.
Was früher eher Minderheitenmeinung war, ist heute längst Mainstream. Familie/Ehe usw. wird heute eher als rückschrittlich angesehen,
heute ist alles multikulti, total tolerant, der Genderwahnsinn treibt ungeahnte Blüten usw.
Viele Menschen sind dadurch extrem verunsichert. Auch wenn ich es nicht bin, kann ich es zumindest sehr gut
verstehen.
Postnix

Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Postnix »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 11:13 hat geschrieben: 1990, als ich nach Hamburg ging, wurde mein Eindruck bestätigt: Ich empfand die Menschen und deren "Kultur" im Westen als kalt, zutiefst selbstgerecht, hinterhältig, menschenfeindlich, rücksichtslos, unfair, heuchlerisch usw.. Der Westen wurde menschlich für mich zum absoluten Supergau. Dazu kamen natürlich die für mich absurde Wegwerfmentalität, die Teilung der Gesellschaft in Klassen und Schichten, die flächendeckende Verblödung der Arbeiter, die Arroganz der Eliten usw.usf..
Sie sind ein Opfer des real existierenden Sozialismus. Der hat Ihnen nämlich das Paradies auf Erden versprochen, ohne die Kosten dafür zu zahlen. Und er konnte das nicht einlösen, weil die Gleichung nicht aufgeht.

Im Westen haben Sie nur den Wohlstand gesehen. Nicht alles andere. Und als Sie dann im Westen waren, haben Sie die sozialistischen Heimeligkeit und den sozialistischen Mief vermisst. Der Sozialismus hat sie verdummt und dumm gehalten.

Und heute jammern Sie. Wie viele Ossis. Die Sozialisationsschäden, die der Sozialismus bei Ihnen und den anderen Opfern angerichtet hat, sind nicht mehr zu reparieren.

Uns im Westen gehen Sie damit unsäglich auf die Nerven. Wir würden Ihnen gerne wieder eine sozialistische Heimat spendieren.
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Freki »

Ratio » Fr 16. Jan 2015, 12:11 hat geschrieben:
Hey, du sprichst von diffamierenden Intentionen und unterstellst selbst zwei Sätze später pauschal allen Wessies, schnell narzisstisch gekränkt zu sein.
Das muss ich nicht unterstellen: Nach 25 Jahren Westen ist das eine flächendeckende Erfahrung. Wessies reagieren mehrheitlich entweder narzisstisch gekränkt bzw. hochaggressiv, wenn man ihnen sagt, wie man ihren Lebensstil, ihre Ausdrucksweise, ihre Emphatiefähigkeiten bzw. ihr gesamtes Sozialgefüge empfindet. Das hat pawlowsche Dimensionen, die im Prinzip jeder Zoni kennt, der sich auf solche Diskussionen eingelassen hat.
Du schreibst doch in deinem eigenen Beitrag nichtmal durch die Blume, dass dich vieles an westlichen Gesellschaften stört. Also wieso so tun, als ob die Kritik nicht gewollt sei?
Das war Mittel zum Zweck, denn ich wollte verdeutlichen, daß es durchaus emotionale Gründe geben kann, eine rational gesehen "bessere" Gesellschaft abzulehnen. Will man die Sache der islamischen Radikalisierung objektiv betrachten, kann man durchaus auch mal einen selbstkritischen Scheinwerfer auf eigene Verwerfungen richten.

Meine restlichen Kommentare, die OnTopic waren, hast du leider nicht kommentiert. Dreckschleudern daher, weil du erstens keine Differenzierung vornimmst und alle westlichen Menschen über einen Kamm scherst, als wenn ein homogener Haufen bestünde.
Selbstverständlich ist es kein hundertprozentig "homogener Haufen", mehrheitlich sind die Leute im Westen trotzdem nahezu gleich konditioniert, genau wie die Leute im Osten mehrheitlich nahezu gleich konditioniert worden sind. Oder muss man das etwa "belegen" ?(Studien genug gibt es) Es reicht doch, daß man weiß, daß sich selbstverständlich in einem fundamental anderen gesellschaftlichen System auch fundamental andere Haltungen, Sitten und Gebräuche herausbilden. Wie sollte es auch anders sein? Wir hatten schließlich in der DDR kaum Kriminalität, keine Pornografie, keine Prostitution, keine Arbeitslosigkeit, fast gleich hohe Erwerbstätigkeit von Frauen und Männern, gymnasiale Bildung für alle usw.usf., das ließe sich endlos fortsetzen. Wie sollte bei solch extremen Unterschieden KEIN fundamental anderes Denken, Fühlen und Handeln entstehen? Das Sein bestimmt das Bewußtsein. So einfach ist das.
Zweitens, weil nicht ersichtlich ist, was du überhaupt verlangst, da du nirgends zu Wort bringst, ob Moslems, die freiwillig in westliche Länder migrieren, hier irgendeinen Schaden erlitten oder zu etwas gezwungen würden, was unlauter wäre.
Darum geht es nicht: Fakt ist, daß der Westen mit seiner entwickelten, ausdifferenzierten Geldgesellschaft Familienstrukturen flächendeckend zerstört. Diese Strukturen sind in islamischen Gesellschaften aber konstituierend. Man kann den Islam und seine Länder, Herrschaftsstrukturen, Gesetze, Sitten und Gebräuche mit Recht ablehnen und kritisieren. Trotzdem läßt sich feststellen, daß das Gesamtpaket offensichtlich soviel "Attraktivität" ausstrahlt, daß die meisten Moslems keinen Sinn darin sehen, sich davon zu distanzieren und sich in die westlichen Gesellschaften zu assimilieren. Jetzt kann man natürlich hingehen und sagen, das liegt alles am Glauben.
Natürlich findet man in dieser Verknüpfung wesentliche Ursachen. Aber ist das wirklich alles?
Genau hier setze ich mit meiner Kritik an.
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Freki »

Marie-Luise » Fr 16. Jan 2015, 12:30 hat geschrieben:
Ja, die Ex-DDR, also Ostdeutschland.
Warum sollte ich da leben, diese Heimat existiert nicht mehr, sie ist ebenso Westen wie HH oder Köln, nur daß die materiellen Grundlagen viel schlechter sind.
Wer eine Baustelle verstanden hat, kann die Welt erklären!
Kanzlerqualle

Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Kanzlerqualle »

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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Freki »

JFK » Fr 16. Jan 2015, 12:09 hat geschrieben:Die Ablehnung des Westens kann kein Grund sein zum mörder zu werden, das sind kranke verwirrte seelen.
Junge Muslime die sich anti west orientieren, tuen es zu 99% aus gruppenzwang, insgeheim genießen sie das Leben was der Westen ihnen bietet, hier werden manschenrechte gewahrt, Eigentum Respektiert und das wichtigste: alle sind vor dem Staat und der Justiz gleichberechtigt.
Mag ja sein: Trotzdem ist es eine kalte, unbarmherzige, emotional verarmte, gespaltene Gesellschaft.
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Ratio
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Ratio »

@ Freki

Es muss sich auch niemand assimilieren. So lange jeder die Gesetze in dem Land achtet, in dem er lebt, kann er machen was er möchte.

Du fragst hier nach nicht mehr als, ob ein familiäres Miteinander besser ist als der freie Lebensstil im Westen.
Frei bedeutet aber, dass ich mich auch freiwillig für die Familie entscheiden kann. Du kannst die Menschen im Westen jetzt natürlich pathologisieren und ihnen Gehirnwäsche unterstellen, da sich der Großteil anscheinend dagegen entscheidet - aber das fände ich dann doch schon recht traurig.

Also mein Umfeld ist warm, herzlich und intellektuell :-) Ich finds toll hier :-)
Zuletzt geändert von Ratio am Freitag 16. Januar 2015, 12:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Tantris
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Tantris »

[...]
Zuletzt geändert von Weltregierung am Samstag 17. Januar 2015, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Spam
Kanzlerqualle

Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Kanzlerqualle »

Ratio » Fr 16. Jan 2015, 12:59 hat geschrieben: Also mein Umfeld ist warm, herzlich und intellektuell :-) Ich finds toll hier :-)
... Tatsachen sind , daß Vereine nicht mehr so wie früher unterstützt werden , Hallenbäder werden geschlossen , Freibäder auch , Sportanlagen verfallen , die Jugendlichen haben keine ausreichende Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten , wenn es dann in der Schule auch noch schief läuft , weil man keinen Bock auf Schule hat und Beruf ist so oder so scheiße , weil der Chef einen ja doch nur ausbeuten will und keine Knete rüberrückt , dann kommen so Gruppen wo man plötzlich anerkannt wird und sich dann als Held sich hervortun kann wie gerufen , also schließt man sich denen an und fühlt sich als Held und König , wenn dann noch eine Religion im Spiel mit einer unsichtbaren Macht wo man später im Paradies mit Jungfrauen vögeln kann , na was will man dann noch mehr , dann wird alles zum Fanatismus und ein einziger Funke genügt und man legt los ... dann hat man ganz was tolles und ehrenhaftes vollbracht und endet auch noch im Paradies ... wer hat versagt : die Politik .... das wurde gestern ganz klar und ganz deutlich im Bundestag gesagt :eek: :eek: :eek:
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epona
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von epona »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 13:57 hat geschrieben: Mag ja sein: Trotzdem ist es eine kalte, unbarmherzige, emotional verarmte, gespaltene Gesellschaft.
In diesem Land sind 12 Millionen Menschen ehrenamtlich tätig.

Nachbarschaft funktioniert meist ebenfalls recht friedlich.
Nö, ich kann nicht klagen.
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schelm
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von schelm »

Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Imho die Thematik Ab - und Ausgrenzung / Diskriminierung von der anderen Seite beleuchtet. M.E. liegt der kausale Zusammenhang so : Erziehung zu gesellschaftlich inkompatiblen Werten ( " Pascha ", " Patriarch ", " Bessergläubige " ) - daraus folgt Desorientierung in einer gegenteilig gepolten Gesellschaft, die ihrerseits Leistung und Modernität belohnt / anerkennt, nicht antiquierte Weltbilder.

Warum nicht bei der 1. Einwanderungsgeneration ? Nun, die wurde angeworben, es gab ausreichend Beschäftigung, harte und (relativ) einfache Arbeit, ein niedriges Anspruchsniveau. Beides ist heute eher Mangelware, also können viele nicht Fuß fassen, grenzen sich ab in ihrer eignen Gruppe oder reagieren aggressiv auf diese Gesellschaft, deren Anforderungen sie überfordern.
Zuletzt geändert von schelm am Freitag 16. Januar 2015, 13:33, insgesamt 1-mal geändert.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von happySchland »

Sie sprechen hier das soziale Umfeld der Einwanderer an, welches im Bezug zur Integrationsfähigkeit und zum Integrationswillen steht.
"Ungenannte Gründe" meinen Sie und da gebe ich Ihnen recht.
Die sind zum Glück nicht unbekannt und es gibt mannigfaltige Gründe die medial nicht angesprochen werden.

Ein wichtiger Punkt ist die Segregation. Gleich und gleich gesellt sich gern. Muslime suchen aktiv den Wohnort mit Muslimen im Umfeld. Die Gemeinden unterstützen dieses Verhalten indem Migranten Wohnungen in diesem Umfeld empfohlen werden.
Das soziale Umfeld der Migranten umfasst damit weitesgehend ihr altbekanntes.

"Sollten wir nicht mal kritisch hinterfragen, ob unser Gesellschaftsmodell wirklich so attraktiv ist?"
Auch. Doch ich würde noch einen Schritt zurück gehen und fragen ob wir die Parallelgesellschaften nicht aus unserem Umfeld ausschließen indem wir die Segregation fördern.
Um den Migranten die Integration überhaupt zu ermöglichen, müssen diese mit unserem Umfeld in Kontakt stehen und um sie dann dafür zu ermutigen, müssen diese Vorteile gegenüber dem alten aufweisen. Was wieder zur zitierten Frage führt.
Doch kenne ich muslimische Parallelgesellschaften nur vom Hörensagen und habe keinen Einblick in deren Aufbau und Funktion.
Um Ihre Frage zu beantworten, brauchen wir Einblick in beide Gesellschaftmodelle.
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
Vielen Dank!
Kanzlerqualle

Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Kanzlerqualle »

happySchland » Fr 16. Jan 2015, 13:27 hat geschrieben: Ein wichtiger Punkt ist die Segregation. Gleich und gleich gesellt sich gern. Muslime suchen aktiv den Wohnort mit Muslimen im Umfeld. Die Gemeinden unterstützen dieses Verhalten indem Migranten Wohnungen in diesem Umfeld empfohlen werden.
Das soziale Umfeld der Migranten umfasst damit weitesgehend ihr altbekanntes.
.... und schon hat man die zweiklassen Gesellschaft ...
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Tantris
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Tantris »

Kanzlerqualle » Fr 16. Jan 2015, 14:30 hat geschrieben: .... und schon hat man die zweiklassen Gesellschaft ...
Sollen wir die ossis daran hindern, zusammenzuhaengen?
Postnix

Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Postnix »

Tantris » Fr 16. Jan 2015, 13:36 hat geschrieben:
Sollen wir die ossis daran hindern, zusammenzuhaengen?
Wir sollten sie unterstützen und Busse organisieren.
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Realist2014 »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 12:57 hat geschrieben: Mag ja sein: Trotzdem ist es eine kalte, unbarmherzige, emotional verarmte, gespaltene Gesellschaft.
WANN und WO war es denn "besser"?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Martin**

Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Martin** »

Ist denn Multikulti tatsächlich gescheitert?

Gut, im Ossiland, wo es kein Multi gibt, schon irgendwie.
In deren Köpfen.

:D
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Unité 1 »

Zuletzt geändert von Unité 1 am Freitag 16. Januar 2015, 15:09, insgesamt 1-mal geändert.
„Ich knüpfe mein Schicksal als Parteivorsitzender der CDU an diese Antwort“
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Zunder »

Martin** » Fr 16. Jan 2015, 14:38 hat geschrieben:Ist denn Multikulti tatsächlich gescheitert?

[...]
Tatsachen können nicht scheitern.

Daß verschiedene Kulturen auch hierzulande nebeneinander bestehen, ist nunmal Fakt.
Eine monokulturelle Gesellschaft läßt sich nur mit nackter Gewalt etablieren. Einen Versuch hatten wir schon. Das sollte eigentlich reichen.
Martin**

Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Martin** »

Zunder » Fr 16. Jan 2015, 15:19 hat geschrieben: Tatsachen können nicht scheitern.

Daß verschiedene Kulturen auch hierzulande nebeneinander bestehen, ist nunmal Fakt.
Eine monokulturelle Gesellschaft läßt sich nur mit nackter Gewalt etablieren. Einen Versuch hatten wir schon. Das sollte eigentlich reichen.
Es gibt einen gesunden Mittelweg zwischen dem kulturellen Tohuwabuhu in den USA
und der Inzucht in Ostdeutschland.
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Freki »

epona » Fr 16. Jan 2015, 12:36 hat geschrieben:
Was hat das nun mit Multikulti zu tun?
Du schilderst das Beispiel einer gescheiterten Ossi-Integration.
Falsch.
Du spekulierst und unterstellst.
Ich schildere meine Empfindungen nach der Wende 1990 und ziehe Parallelen zu den Motivationen, die Muslime davon abhält, den "Westen" mit seinen säkularen Ansätzen als attraktiv zu empfinden. Der von Dir gebrauchte ad hominem-Terminus "gescheiterte Ossi-Integration" bestätigt meine Einlassungen einer kalten, selbstgerechten und unfairen Gesellschaft.
Nun, du kannst ausreisen. Niemand wird dich daran hindern oder gar an der Grenze abknallen.
Diese Freiheit bietet dir der Westen.
Das auch vom gesamtdeutschen Oberpfaffen Gauck gebrauchte Totschlagsargument "Freiheit" reicht für sich genommen nicht, um Lebensqualität zu beschreiben. Außerdem: "Freiheit" von was bzw. zu was? Ich wäre nicht der Erste, wenn ich postuliere, daß die sogenannte "Freiheit" des Westens eine Relative ist, die von der Dicke des Geldbeutels abhängt.
BTW.: Es ist schon paradox: In meiner Stasi-Akte aus den Achtzigern stand wortwörtlich, um mich zu diskreditieren: "Er verherrlicht die Freiheiten des Westens".
Jetzt wird das Gegenteil angenommen bzw. behauptet. Jeder dreht sich die Rosinen so, wie sie ihm am besten schmecken...
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Tom Bombadil »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 16:01 hat geschrieben:Ich schildere meine Empfindungen nach der Wende 1990 und ziehe Parallelen zu den Motivationen, die Muslime davon abhält, den "Westen" mit seinen säkularen Ansätzen als attraktiv zu empfinden.
Niemand zwingt Muslime, den Westen als attraktiv zu empfinden und jeder Moslem kann - so wie jeder andere Bürger auch - auswandern und sich ein Ziel aussuchen, an dem er vielleicht glücklicher wird.
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Freki »

Zvi Back » Fr 16. Jan 2015, 12:43 hat geschrieben:
Ich kann weder deine Erfahrungen noch Schlussfolgerungen teilen.
Ich wurde mit dem letzten Transport der aus Karl-Marx-Stadt nach Giessen
ging verkauft. Ich habe viele Jahre im Westen, aber auch im Ausland gelebt.
Da liegt schon der Hase im Pfeffer begraben. Du bist in Sachsen sozialisiert worden. Bekanntermaßen, und das kann man sehr gut an den Wahlergebnissen seit 1990 ablesen, ist die Mentalität der Sachsen sehr verschieden zum Rest Ostdeutschlands. Dies hat sich schon vor 1990 in teilweise offener Feindschaft zum Rest der DDR-Bevölkerung ausgedrückt. Man sollte auch nicht vergessen, daß die Sachsen alleine schon durch ihre hohe Zahl eine dominante Majorität bildeten und nicht umsonst als "Staatsvolk" der DDR galten. Dazu kommt natürlich, daß wir in Preussen durch das konstant empfangbare Westfernsehen-bzw. Radio einen signifikant anderen Informationsstand hatten.
Wenn Du "nach Giessen verkauft" wurdest, drückt das vermutlich aus, daß Du wegen R-Flucht oder ähnlichen politisierten Delikten in Haft gewesen bist. Deshalb ist es klar, daß Du Dich schon in den Jahren davor gesellschaftspolitisch gegen den ostdeutschen Mainstream orientiert hast - durch welche Ursache auch immer. Insofern hast Du Dich zwangsläufig schon damals für die dominanten "Werte des Westens" entschieden.

Und ja auch mir sind als erstes "gute linke Westdeutsche" aufgefallen (normale Menschen fallen
einem meist nie auf), die voller Überzeugung das 4. Reich aufziehen sahen und die Einheit
Deutschlands ausschliesslich als unglaubliche Bedrohung wahrgenommen haben.
Als sich mein Leben normalisiert hatte war Erfahrung überall, dass der Anteil von Menschen
die mochte und denen, die ich nicht mochte sich in keiner Weise unterschied von den Leuten
im Osten/Sachsen.
Wie Du durch Deine eigene Benennung klar dokumentierst, sind auch für Dich der Osten und Sachsen zwei unterschiedliche Dinge mit verschiedenen Inhalten, was meine Einschätzung bestätigt.

Mittlerweile geht mir die Teilung in Ost/West nur noch auf den Sack.
Das ist logisch und bestätigt ebenfalls meine Eindrücke der letzten 25 Jahre: Man konnte in der DDR gegen den Staat sein und sich den Westen "herbeiwünschen". Ein großer Teil der Leute tat das, wieder mit dem Schwerpunkt Sachsen. M.E. hatte das sehr viel mit dem fehlenden Westfernsehen zu tun.
Ein anderer großer Teil wollte trotz Fundamentalkritik an der DDR keineswegs westdeutsche Verhältnisse und reiste deswegen auch nicht aus. Dazu gehörte ich ebenfalls.
Die Befürworter des Westens wiederum hätten am liebsten schon 1990 jegliche Diskussionen über manifeste Mentalitäts-bzw. Sozialisierungsunterschiede gestoppt, obwohl sie ohne jeglichen Zweifel bis zum heutigen Tage da sind - und zwar flächendeckend. Wenn man das nicht wahrhaben will, macht der Westen es einem leicht, dies zu ignorieren - aus verständlichen Gründen.
Bayern ist mir von der Mentalität sicher näher als jemand aus Mc Pomm,
Was meine obigen Einschätzungen mehr als bestätigt. Du gehst sehr von Dir selbst aus, was ich generell für problematisch halte, weil es bei der Einschätzung gesellschaftlich relevanter Verhaltensweisen von Mehrheiten erwiesenermaßen keine empirische Herangehensweise ist.
wobei ich es auch da nicht generalisieren würde,
sondern eher den größeren Unterschied zwischen Stadt/Land allgemein ziehe.
Es ist, sorry, grundsätzlich falsch, NICHT zu generalisieren. Diese geprägte Angst vor "Pauschalurteilen" ist durch den seit den Siebzigern herrschenden Zeitgeist im Westen der dominante Konditionierungsfaktor gewesen, unglücklicherweise aber völlig abwegig: Es gäbe keine Sozialwissenschaften, keine Biologie und keine Verhaltensforschung, wenn Wissenschaftler nicht "generalisieren" würden. Immer werden dabei mehrheitliche Verhaltensweisen von Menschen und Tieren für Aussagen über Entwicklungen zugrunde gelegt. Der Einzelne interessiert dabei in keinster Weise, denn Ausnahmen bestätigen die Regel. Mehrheiten entscheiden, Minderheiten ohne relevante Einflüsse auf Entwicklungen fallen berechtigterweise unter den Tisch. Insofern ist die Gewichtung der "Individualität" in der westlichen Sicht, wenn es um gesellschaftliche Aussagen geht, eine unsinnige Festlegung, denn letztlich entscheiden Mehrheiten. Mehrheiten aber entstehen durch gleiche oder ähnliche Meinungsbilder, die wiederum durch gleiche oder ähnliche Konditionierungen entstanden sind. Letztlich entsteht also doch eine Art "Kollektiv", auch wenn die Mitglieder dieses "Kollektives" sich voneinander abzugrenzen versuchen.
Und wenn du ein anderes Gesellschaftmodell präferierst, ist in Ordnung, nur solltest du dies schon
ein wenig mehr konkretisieren.
Das der Verfall von familiären Stukturen/Zusammenhalt ein Problem ist unterschreibe ich dir sofort.
Die Ursachen sind eben auch in unserem Sozialstaat zu suchen, der jedem hilft.
Das ist Dein Erklärungsmuster ohne belegte Evidenz.
Auf gut deutsch, die Familie
wird in Problemsituationen (vermeintlich) unwichtiger.
Und ja, sicher sind die "Grünen" mit ihrem Gesellschaftsmodell an dieser Entwicklung nicht ganz schultlos.
Was früher eher Minderheitenmeinung war, ist heute längst Mainstream. Familie/Ehe usw. wird heute eher als rückschrittlich angesehen,
heute ist alles multikulti, total tolerant, der Genderwahnsinn treibt ungeahnte Blüten usw.
Viele Menschen sind dadurch extrem verunsichert. Auch wenn ich es nicht bin, kann ich es zumindest sehr gut
verstehen.
Die letzten Sätze könnte ich fast unterschreiben, allerdings reicht mir das von der Tiefe bei weitem nicht: Es ist einfach, den herrschenden Zeitgeist einfach den Grünen oder der SPD in die Schuhe zu schieben. Ich erkenne dagegen ein generelles Systemversagen.
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Freki »

Postnix » Fr 16. Jan 2015, 12:48 hat geschrieben: Sie sind ein Opfer des real existierenden Sozialismus. Der hat Ihnen nämlich das Paradies auf Erden versprochen, ohne die Kosten dafür zu zahlen. Und er konnte das nicht einlösen, weil die Gleichung nicht aufgeht.

Im Westen haben Sie nur den Wohlstand gesehen. Nicht alles andere. Und als Sie dann im Westen waren, haben Sie die sozialistischen Heimeligkeit und den sozialistischen Mief vermisst. Der Sozialismus hat sie verdummt und dumm gehalten.
Und heute jammern Sie. Wie viele Ossis. Die Sozialisationsschäden, die der Sozialismus bei Ihnen und den anderen Opfern angerichtet hat, sind nicht mehr zu reparieren.
Uns im Westen gehen Sie damit unsäglich auf die Nerven. Wir würden Ihnen gerne wieder eine sozialistische Heimat spendieren.
Diese Art von Plattheiten werden mir und vielen Anderen seit Jahrzehnten erzählt, besonders gern von Leuten, die nie oder höchstens für eine Spaziergang über den Alex im Osten gewesen sind. Eigentlich geht es Euch doch immer darum, eine halbwegs plausibel klingende ad hominem-Beleidigung loszuwerden. Auch das bestätigt meine Aussage, daß Wessies bei nachhaltiger Kritik von Ostdeutschen einer tiefen narzisstischen Kränkung unterliegen und auf ähnliche Weise reagieren wie die Eliten zu Darwins Zeiten, als er ihnen mitteilte, daß alle Menschen, also auch sie, vom Affen abstammen.
Deswegen werde ich auf diese Art selbstenblößender Albernheiten ab jetzt nicht mehr reagieren, schließlich wollen wir uns ja hier nicht auf Bildzeitungsniveau bewegen, oder?
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Realist2014 »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 16:01 hat geschrieben:Falsch.
Du spekulierst und unterstellst.
Ich schildere meine Empfindungen nach der Wende 1990 und ziehe Parallelen zu den Motivationen, die Muslime davon abhält, den "Westen" mit seinen säkularen Ansätzen als attraktiv zu empfinden. Der von Dir gebrauchte ad hominem-Terminus "gescheiterte Ossi-Integration" bestätigt meine Einlassungen einer kalten, selbstgerechten und unfairen Gesellschaft.
Das auch vom gesamtdeutschen Oberpfaffen Gauck gebrauchte Totschlagsargument "Freiheit" reicht für sich genommen nicht, um Lebensqualität zu beschreiben. Außerdem: "Freiheit" von was bzw. zu was? Ich wäre nicht der Erste, wenn ich postuliere, daß die sogenannte "Freiheit" des Westens eine Relative ist, die von der Dicke des Geldbeutels abhängt.
BTW.: Es ist schon paradox: In meiner Stasi-Akte aus den Achtzigern stand wortwörtlich, um mich zu diskreditieren: "Er verherrlicht die Freiheiten des Westens".
Jetzt wird das Gegenteil angenommen bzw. behauptet. Jeder dreht sich die Rosinen so, wie sie ihm am besten schmecken...

nein

davon hängt NUR die "Freiheit des Konsums" ab.

das war aber schon immer so
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Realist2014 »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 17:13 hat geschrieben: Diese Art von Plattheiten werden mir und vielen Anderen seit Jahrzehnten erzählt, besonders gern von Leuten, die nie oder höchstens für eine Spaziergang über den Alex im Osten gewesen sind. Eigentlich geht es Euch doch immer darum, eine halbwegs plausibel klingende ad hominem-Beleidigung loszuwerden. Auch das bestätigt meine Aussage, daß Wessies bei nachhaltiger Kritik von Ostdeutschen einer tiefen narzisstischen Kränkung unterliegen und auf ähnliche Weise reagieren wie die Eliten zu Darwins Zeiten, als er ihnen mitteilte, daß alle Menschen, also auch sie, vom Affen abstammen.
Deswegen werde ich auf diese Art selbstenblößender Albernheiten ab jetzt nicht mehr reagieren, schließlich wollen wir uns ja hier nicht auf Bildzeitungsniveau bewegen, oder?

immer noch das kindische Ossi/Wessi Thema?

dein Problem ist wohl eher mit der Realität der (ökonomischen) Leistungsgesellschaft - völlig losgelöst von West oder Ost....

(fast) jeder möchte halt ein "angenehmes Leben" führen - nur dazu braucht man- wie du richtigerweise beschreibst - das nötige "Kleingeld"

und das muss man sich entweder SELBER erwirtschaften- oder erben....
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Realist2014 »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 17:03 hat geschrieben:Da liegt schon der Hase im Pfeffer begraben. Du bist in Sachsen sozialisiert worden. Bekanntermaßen, und das kann man sehr gut an den Wahlergebnissen seit 1990 ablesen, ist die Mentalität der Sachsen sehr verschieden zum Rest Ostdeutschlands. Dies hat sich schon vor 1990 in teilweise offener Feindschaft zum Rest der DDR-Bevölkerung ausgedrückt. Man sollte auch nicht vergessen, daß die Sachsen alleine schon durch ihre hohe Zahl eine dominante Majorität bildeten und nicht umsonst als "Staatsvolk" der DDR galten. Dazu kommt natürlich, daß wir in Preussen durch das konstant empfangbare Westfernsehen-bzw. Radio einen signifikant anderen Informationsstand hatten.
Wenn Du "nach Giessen verkauft" wurdest, drückt das vermutlich aus, daß Du wegen R-Flucht oder ähnlichen politisierten Delikten in Haft gewesen bist. Deshalb ist es klar, daß Du Dich schon in den Jahren davor gesellschaftspolitisch gegen den ostdeutschen Mainstream orientiert hast - durch welche Ursache auch immer. Insofern hast Du Dich zwangsläufig schon damals für die dominanten "Werte des Westens" entschieden.Wie Du durch Deine eigene Benennung klar dokumentierst, sind auch für Dich der Osten und Sachsen zwei unterschiedliche Dinge mit verschiedenen Inhalten, was meine Einschätzung bestätigt.Das ist logisch und bestätigt ebenfalls meine Eindrücke der letzten 25 Jahre: Man konnte in der DDR gegen den Staat sein und sich den Westen "herbeiwünschen". Ein großer Teil der Leute tat das, wieder mit dem Schwerpunkt Sachsen. M.E. hatte das sehr viel mit dem fehlenden Westfernsehen zu tun.
Ein anderer großer Teil wollte trotz Fundamentalkritik an der DDR keineswegs westdeutsche Verhältnisse und reiste deswegen auch nicht aus. Dazu gehörte ich ebenfalls.
Die Befürworter des Westens wiederum hätten am liebsten schon 1990 jegliche Diskussionen über manifeste Mentalitäts-bzw. Sozialisierungsunterschiede gestoppt, obwohl sie ohne jeglichen Zweifel bis zum heutigen Tage da sind - und zwar flächendeckend. Wenn man das nicht wahrhaben will, macht der Westen es einem leicht, dies zu ignorieren - aus verständlichen Gründen. Was meine obigen Einschätzungen mehr als bestätigt. Du gehst sehr von Dir selbst aus, was ich generell für problematisch halte, weil es bei der Einschätzung gesellschaftlich relevanter Verhaltensweisen von Mehrheiten erwiesenermaßen keine empirische Herangehensweise ist.Es ist, sorry, grundsätzlich falsch, NICHT zu generalisieren. Diese geprägte Angst vor "Pauschalurteilen" ist durch den seit den Siebzigern herrschenden Zeitgeist im Westen der dominante Konditionierungsfaktor gewesen, unglücklicherweise aber völlig abwegig: Es gäbe keine Sozialwissenschaften, keine Biologie und keine Verhaltensforschung, wenn Wissenschaftler nicht "generalisieren" würden. Immer werden dabei mehrheitliche Verhaltensweisen von Menschen und Tieren für Aussagen über Entwicklungen zugrunde gelegt. Der Einzelne interessiert dabei in keinster Weise, denn Ausnahmen bestätigen die Regel. Mehrheiten entscheiden, Minderheiten ohne relevante Einflüsse auf Entwicklungen fallen berechtigterweise unter den Tisch. Insofern ist die Gewichtung der "Individualität" in der westlichen Sicht, wenn es um gesellschaftliche Aussagen geht, eine unsinnige Festlegung, denn letztlich entscheiden Mehrheiten. Mehrheiten aber entstehen durch gleiche oder ähnliche Meinungsbilder, die wiederum durch gleiche oder ähnliche Konditionierungen entstanden sind. Letztlich entsteht also doch eine Art "Kollektiv", auch wenn die Mitglieder dieses "Kollektives" sich voneinander abzugrenzen versuchen.Das ist Dein Erklärungsmuster ohne belegte Evidenz.
Die letzten Sätze könnte ich fast unterschreiben, allerdings reicht mir das von der Tiefe bei weitem nicht: Es ist einfach, den herrschenden Zeitgeist einfach den Grünen oder der SPD in die Schuhe zu schieben. Ich erkenne dagegen ein generelles Systemversagen.

es gibt kein "Systemversagen" in der Marktwirtschaft....

weil es kein "System"- sondern die logische Folge des ökonomischen Verhaltens von uns allen ist....
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Freki »

Ratio » Fr 16. Jan 2015, 12:59 hat geschrieben:@ Freki

Es muss sich auch niemand assimilieren. So lange jeder die Gesetze in dem Land achtet, in dem er lebt, kann er machen was er möchte.
Das reicht nicht: Es gibt die offiziellen, niedergeschriebenen Gesetze, und es gibt die unausgesprochenen Regeln, die das Zusammenleben auf engstem Raum erst geschmeidig machen. Assimilierung ist das Ziel, Integration der Weg. Wie sowas umgesetzt wird, ist noch mal ne ganz andere Frage.
Du fragst hier nach nicht mehr als, ob ein familiäres Miteinander besser ist als der freie Lebensstil im Westen.
Nö, da hast Du mich falsch verstanden: Ich habe das "familiäre Miteinander" als Beispiel genommen, unter welchen Gesichtspunkten vom Standpunkt eines Moslem man das westliche Modell betrachten kann. Irgendwie muss ich Euch Wessies ja klarmachen, daß es durchaus eine andere Sicht geben kann, und da die Familie als kleinste Zelle der Gemeinschaft gilt, ist sie ein exemplarisches Bedeutungsmodell, daß in jedes Leben hineinwirkt, egal ob bei den Eskimos am Pol oder Otto Müller in Charlottenburg.
Frei bedeutet aber, dass ich mich auch freiwillig für die Familie entscheiden kann. Du kannst die Menschen im Westen jetzt natürlich pathologisieren und ihnen Gehirnwäsche unterstellen, da sich der Großteil anscheinend dagegen entscheidet - aber das fände ich dann doch schon recht traurig.
Ich bemühe mich immer, niemanden etwas zu "unterstellen", denn das ist auch im Sinne meiner eigenen Argumentationskraft kontraproduktiv. Schließlich ist mir der Blick in den Spiegel meiner Logik ziemlich wichtig, weswegen ich versuche, sophistische Taschenspielertricks zu vermeiden. Ich kann niemandem etwas vorhalten, was ich selber tue...
Zur Sache: Die "Menschen im Westen" sind wie alle Menschen zu allen Zeiten an allen Orten durch ihre Gesellschaft geprägt bzw. konditioniert, also immer und überall. Man könnte jetzt auch den heuristischen Ausdruck "gehirngewaschen" gebrauche, weil er den gleichen Vorgang beschreibt. Menschen sind weder gut noch schlecht, sie SIND lediglich. In welche Richtung sie konditioniert werden, entscheidet neben ein paar genetischen Voraussetzungen vor allen Dingen das soziale Gefüge der Gesamtgesellschaft. Konditioniert werden sie jedoch immer. Daß ich genetische Gründe annehme, unterscheidet mich im übrigen wesentlich von großen Teilen der Linken, ich halte sie jedoch nicht für dominant. (Marx: Das Sein bestimmt das Bewußtsein)
Der sogenannte "freie Wille" steht nicht umsonst in den letzten Jahren im Fokus der Neurologen und ist umstritten, um es gelinde auszudrücken. Aber auch ohne diese Forschungen wäre der "freie Wille", sorry, eine Chimäre: Unsere Entscheidungen wären dann "frei", wenn jeder Einzelne wie "der liebe Gott" wäre, der auf nix und niemanden Rücksicht nehmen muss. Wir sind in unseren Entscheidungen in erster Linie abhängig von unserem Geldbeutel, von Gesetzen, von internen Regeln, außerdem von Zufällen, emotionalen Schwankungen, sozialen Beziehungen usw.usf.. Rationalität kann den Einzelnen mehr oder weniger beeinflussen, Irrationalität ist allerdings der Normalfall. Insofern ist totale "Freiheit" im wesentlichen nicht möglich, die Einbildung dieser Freiheit jedoch sehr wohl. Hier genau setzt die kapitalistische Gesellschaft mit ihrer Konditionierung und manipulativen Propaganda sehr wirkungsvoll an, einerseits durch Werbung (siehe auch Frederic Beigbeder "39,90"), andererseits durch die erziehende Macht des Geldes und seiner Wirkungen. Wenn alles nichts hilft, gibt es immer noch den von unseren Eliten korrumpierten Staat, der uns erzählt, wo der Hase langläuft. Das konnte man ja jetzt ganz aktuell wieder bei den hysterischen Propaganda-Stürmen der Herrschenden zum Thema Islam erkennen. Schlußfolgerung: "Freiheit" nach westlicher Lesart ist eine Suggestion - vor allen Dingen im Verhältnis zu der Freiheit, die eigentlich in einem wirklich freien System möglich wäre...
Also mein Umfeld ist warm, herzlich und intellektuell :-) Ich finds toll hier :-)
Eben.
Da haben wir ja schon einen weiteren Kardinalfehler: Du gehst von Dir aus. Selbstbezüglichkeit ist das Todesurteil für jegliche objektive Beurteilung. Mit Verlaub, aber ich hätte nicht gedacht, daß Dir das nicht klar ist...
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

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Realist2014
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Realist2014 »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 18:25 hat geschrieben:Das reicht nicht: Es gibt die offiziellen, niedergeschriebenen Gesetze, und es gibt die unausgesprochenen Regeln, die das Zusammenleben auf engstem Raum erst geschmeidig machen. Assimilierung ist das Ziel, Integration der Weg. Wie sowas umgesetzt wird, ist noch mal ne ganz andere Frage.Nö, da hast Du mich falsch verstanden: Ich habe das "familiäre Miteinander" als Beispiel genommen, unter welchen Gesichtspunkten vom Standpunkt eines Moslem man das westliche Modell betrachten kann. Irgendwie muss ich Euch Wessies ja klarmachen, daß es durchaus eine andere Sicht geben kann, und da die Familie als kleinste Zelle der Gemeinschaft gilt, ist sie ein exemplarisches Bedeutungsmodell, daß in jedes Leben hineinwirkt, egal ob bei den Eskimos am Pol oder Otto Müller in Charlottenburg.
Ich bemühe mich immer, niemanden etwas zu "unterstellen", denn das ist auch im Sinne meiner eigenen Argumentationskraft kontraproduktiv. Schließlich ist mir der Blick in den Spiegel meiner Logik ziemlich wichtig, weswegen ich versuche, sophistische Taschenspielertricks zu vermeiden. Ich kann niemandem etwas vorhalten, was ich selber tue...
Zur Sache: Die "Menschen im Westen" sind wie alle Menschen zu allen Zeiten an allen Orten durch ihre Gesellschaft geprägt bzw. konditioniert, also immer und überall. Man könnte jetzt auch den heuristischen Ausdruck "gehirngewaschen" gebrauche, weil er den gleichen Vorgang beschreibt. Menschen sind weder gut noch schlecht, sie SIND lediglich. In welche Richtung sie konditioniert werden, entscheidet neben ein paar genetischen Voraussetzungen vor allen Dingen das soziale Gefüge der Gesamtgesellschaft. Konditioniert werden sie jedoch immer. Daß ich genetische Gründe annehme, unterscheidet mich im übrigen wesentlich von großen Teilen der Linken, ich halte sie jedoch nicht für dominant. (Marx: Das Sein bestimmt das Bewußtsein)
Der sogenannte "freie Wille" steht nicht umsonst in den letzten Jahren im Fokus der Neurologen und ist umstritten, um es gelinde auszudrücken. Aber auch ohne diese Forschungen wäre der "freie Wille", sorry, eine Chimäre: Unsere Entscheidungen wären dann "frei", wenn jeder Einzelne wie "der liebe Gott" wäre, der auf nix und niemanden Rücksicht nehmen muss. Wir sind in unseren Entscheidungen in erster Linie abhängig von unserem Geldbeutel, von Gesetzen, von internen Regeln, außerdem von Zufällen, emotionalen Schwankungen, sozialen Beziehungen usw.usf.. Rationalität kann den Einzelnen mehr oder weniger beeinflussen, Irrationalität ist allerdings der Normalfall. Insofern ist totale "Freiheit" im wesentlichen nicht möglich, die Einbildung dieser Freiheit jedoch sehr wohl. Hier genau setzt die kapitalistische Gesellschaft mit ihrer Konditionierung und manipulativen Propaganda sehr wirkungsvoll an, einerseits durch Werbung (siehe auch Frederic Beigbeder "39,90"), andererseits durch die erziehende Macht des Geldes und seiner Wirkungen. Wenn alles nichts hilft, gibt es immer noch den von unseren Eliten korrumpierten Staat, der uns erzählt, wo der Hase langläuft. Das konnte man ja jetzt ganz aktuell wieder bei den hysterischen Propaganda-Stürmen der Herrschenden zum Thema Islam erkennen. Schlußfolgerung: "Freiheit" nach westlicher Lesart ist eine Suggestion - vor allen Dingen im Verhältnis zu der Freiheit, die eigentlich in einem wirklich freien System möglich wäre...

Eben.
Da haben wir ja schon einen weiteren Kardinalfehler: Du gehst von Dir aus. Selbstbezüglichkeit ist das Todesurteil für jegliche objektive Beurteilung. Mit Verlaub, aber ich hätte nicht gedacht, daß Dir das nicht klar ist...

das mit dem Geld scheint ein ernsthaftes Problem für dich zu sein


es gibt nun einmal in der Realität ÜBERALL auf diesem Planeten ökonomische Pyramiden- und keine ökonomischen Flachbauten....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Freki »

epona » Fr 16. Jan 2015, 13:12 hat geschrieben:
In diesem Land sind 12 Millionen Menschen ehrenamtlich tätig.

Nachbarschaft funktioniert meist ebenfalls recht friedlich.
Nö, ich kann nicht klagen.
Ich wiederhole: Selbstbezüglichkeit ist der Tod jeder objektiven Betrachtung. Was ist daran so schwer zu begreifen, daß Bauchnabelschau nicht zu evidenten Betrachtungsweisen führt?
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Realist2014 »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 18:31 hat geschrieben: Ich wiederhole: Selbstbezüglichkeit ist der Tod jeder objektiven Betrachtung. Was ist daran so schwer zu begreifen, daß Bauchnabelschau nicht zu evidenten Betrachtungsweisen führt?

auch DEINE "Betrachtung" unterliegt DEINER Subjektivität....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Freki »

schelm » Fr 16. Jan 2015, 13:25 hat geschrieben:Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Imho die Thematik Ab - und Ausgrenzung / Diskriminierung von der anderen Seite beleuchtet. M.E. liegt der kausale Zusammenhang so : Erziehung zu gesellschaftlich inkompatiblen Werten ( " Pascha ", " Patriarch ", " Bessergläubige " ) - daraus folgt Desorientierung in einer gegenteilig gepolten Gesellschaft, die ihrerseits Leistung und Modernität belohnt / anerkennt, nicht antiquierte Weltbilder.

Warum nicht bei der 1. Einwanderungsgeneration ? Nun, die wurde angeworben, es gab ausreichend Beschäftigung, harte und (relativ) einfache Arbeit, ein niedriges Anspruchsniveau. Beides ist heute eher Mangelware, also können viele nicht Fuß fassen, grenzen sich ab in ihrer eignen Gruppe oder reagieren aggressiv auf diese Gesellschaft, deren Anforderungen sie überfordern.
Man kann das so angehen, sicher.
Aber warum wird bei der Ursachenforschung nicht auf die von den jungen Moslems kritisierten "Negativ-Werte" eingegangen? Sie klagen darüber, daß die westliche Gesellschaft von Gier, Geiz, Hektik, Egoismus, Korruption und Machstreben erfüllt ist. Dann begeben sie sich in Gruppen, in denen sie auf allertiefstem materiellen Niveau vielleicht das erste Mal im Leben die Kraft einer Gemeinschaft erleben, die ein gemeinsames Ziel hat. Plötzlich hat es keine Bedeutung mehr, das man sich nicht mit dem neuesten Smartphone versorgen kann, daß man kein eigenes Auto hat, daß man in Gruppen auf engstem Raum zusammenlebt, daß man keine Freundin hat (kostet auch viel Geld), daß man nicht auf Ibiza Urlaub machen kann usw.usf..
In all den Berichten davon habe ich nicht ein einziges Mal den Versuch einer reflektierenden, kritischen Antwort auf diese Beschreibungen gehört. Sie haben recht! Genau diese Dinge machen die westliche Gesellschaft zu einem System, dem man sich nicht anvertrauen will, daß man wegen dieser "Negativ-Werte" verachtet. Warum wundern sich alle darüber? Das war doch klar, es war lediglich eine Frage der Zeit!
Ich kann das gut verstehen.
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Alexyessin »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 18:31 hat geschrieben: Ich wiederhole: Selbstbezüglichkeit ist der Tod jeder objektiven Betrachtung. Was ist daran so schwer zu begreifen, daß Bauchnabelschau nicht zu evidenten Betrachtungsweisen führt?
Es gibt keine objektive Betrachtung.
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Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Zvi Back »

Freki » Fr 16. Jan 2015, 17:03 hat geschrieben:Da liegt schon der Hase im Pfeffer begraben. Du bist in Sachsen sozialisiert worden. Bekanntermaßen, und das kann man sehr gut an den Wahlergebnissen seit 1990 ablesen, ist die Mentalität der Sachsen sehr verschieden zum Rest Ostdeutschlands. Dies hat sich schon vor 1990 in teilweise offener Feindschaft zum Rest der DDR-Bevölkerung ausgedrückt. Man sollte auch nicht vergessen, daß die Sachsen alleine schon durch ihre hohe Zahl eine dominante Majorität bildeten und nicht umsonst als "Staatsvolk" der DDR galten. Dazu kommt natürlich, daß wir in Preussen durch das konstant empfangbare Westfernsehen-bzw. Radio einen signifikant anderen Informationsstand hatten.
Wenn Du "nach Giessen verkauft" wurdest, drückt das vermutlich aus, daß Du wegen R-Flucht oder ähnlichen politisierten Delikten in Haft gewesen bist. Deshalb ist es klar, daß Du Dich schon in den Jahren davor gesellschaftspolitisch gegen den ostdeutschen Mainstream orientiert hast - durch welche Ursache auch immer. Insofern hast Du Dich zwangsläufig schon damals für die dominanten "Werte des Westens" entschieden.


mein lieber Scholli, hier hast du mir ja was hinterlassen.
Also, die Sachsen als "Staatsvolk" der DDR würde ich als schlicht lächerlich bezeichnen. Ich sehe ja ein das Sachsen und Preussen, geschichtlich
bedingt, noch nie die "besten Freunde" waren, aber deine Erfahrungen halte ich für völlig daneben.
Wir haben in keiner Feindschaft zum Rest der "Republik" gelebt. Ich bin allein durch den Sport ständig und überall in der "Republik" unterwegs
gewesen und sowas habe ich nie erlebt. Ich könnte jetzt von den "dumm-arroganten Buletten" anfangen, die außer einer großen Fresse
meist nicht viel auf die Reihe gebracht haben, mache ich nicht, dazu hatte ich zu viele Freunde da.
Und allein wie du vom Westfernsehen redest, sehe ich, dass du von Sachsen keine Ahnung hast. Wahrscheinlich hast du schon mal
was vom "Tal der Ahnungslosen" gehört. Das bezog sich jedoch auf Dresden und Umgebung. Ich bin Leipziger. Wir hatten ordentlichen Empfang.
Und außer "Sport aktuell" wurde ich vom DDR Fernsehen in keiner Weise beeinflusst.

Wie Du durch Deine eigene Benennung klar dokumentierst, sind auch für Dich der Osten und Sachsen zwei unterschiedliche Dinge mit verschiedenen Inhalten, was meine Einschätzung bestätigt.

Mit Verlaub, das ist Unsinn.
Das ist logisch und bestätigt ebenfalls meine Eindrücke der letzten 25 Jahre: Man konnte in der DDR gegen den Staat sein und sich den Westen "herbeiwünschen". Ein großer Teil der Leute tat das, wieder mit dem Schwerpunkt Sachsen. M.E. hatte das sehr viel mit dem fehlenden Westfernsehen zu tun.
Siehe oben
Ein anderer großer Teil wollte trotz Fundamentalkritik an der DDR keineswegs westdeutsche Verhältnisse und reiste deswegen auch nicht aus. Dazu gehörte ich ebenfalls.
Die Befürworter des Westens wiederum hätten am liebsten schon 1990 jegliche Diskussionen über manifeste Mentalitäts-bzw. Sozialisierungsunterschiede gestoppt, obwohl sie ohne jeglichen Zweifel bis zum heutigen Tage da sind - und zwar flächendeckend. Wenn man das nicht wahrhaben will, macht der Westen es einem leicht, dies zu ignorieren - aus verständlichen Gründen.
Meine halbe Familie hat im Westen gelebt. Ich wusste was da passierte.

Was meine obigen Einschätzungen mehr als bestätigt. Du gehst sehr von Dir selbst aus, was ich generell für problematisch halte, weil es bei der Einschätzung gesellschaftlich relevanter Verhaltensweisen von Mehrheiten erwiesenermaßen keine empirische Herangehensweise ist.
Ja, maulfaule Mecklenburger sind eher nicht mein Ding, wobei ich auch da nicht generalisiere, weil ich auch ganz andere
"Fischköppe" kennen gelern habe.
Es ist, sorry, grundsätzlich falsch, NICHT zu generalisieren. Diese geprägte Angst vor "Pauschalurteilen" ist durch den seit den Siebzigern herrschenden Zeitgeist im Westen der dominante Konditionierungsfaktor gewesen, unglücklicherweise aber völlig abwegig: Es gäbe keine Sozialwissenschaften, keine Biologie und keine Verhaltensforschung, wenn Wissenschaftler nicht "generalisieren" würden. Immer werden dabei mehrheitliche Verhaltensweisen von Menschen und Tieren für Aussagen über Entwicklungen zugrunde gelegt. Der Einzelne interessiert dabei in keinster Weise, denn Ausnahmen bestätigen die Regel. Mehrheiten entscheiden, Minderheiten ohne relevante Einflüsse auf Entwicklungen fallen berechtigterweise unter den Tisch. Insofern ist die Gewichtung der "Individualität" in der westlichen Sicht, wenn es um gesellschaftliche Aussagen geht, eine unsinnige Festlegung, denn letztlich entscheiden Mehrheiten. Mehrheiten aber entstehen durch gleiche oder ähnliche Meinungsbilder, die wiederum durch gleiche oder ähnliche Konditionierungen entstanden sind. Letztlich entsteht also doch eine Art "Kollektiv", auch wenn die Mitglieder dieses "Kollektives" sich voneinander abzugrenzen versuchen.
Das ist nicht falsch, was du schreibst, widerspricht aber dem, was ich sagte keinesfalls. Wenn mir jemand sagt er kommt von dort oder dort, habe
ich automatisch kein "Bild" im Kopf. Sicher bildet sich ein grobes Urteil durchaus schnell. Und da ich kein Anthropologe oder Verhaltensbiologe bin
behalte ich meine pragmatische Sicht der Dinge, die sich nicht unwesentlich aus Erfahrungen gründet.
Das ist Dein Erklärungsmuster ohne belegte Evidenz.
Ich schrieb ja auch "Die Ursachen sind eben auch.......", dieses "auch" impliziert eindeutig, dass es nicht der
einzige Grund ist. Es gibt nie monokausale Ursachen für gesellschaftliche Entwicklungen.
Die letzten Sätze könnte ich fast unterschreiben, allerdings reicht mir das von der Tiefe bei weitem nicht: Es ist einfach, den herrschenden Zeitgeist einfach den Grünen oder der SPD in die Schuhe zu schieben. Ich erkenne dagegen ein generelles Systemversagen.
natürlich gebe ich einzelnen Parteien keine Schuld an bestimmten Entwicklungen, aber für mich haben
die Grünen z.B. einen ziemlich Einfluss wie sich bei uns einiges Entwickelt hat.
Ansonsten bin ich bei weitem nicht so pessimistisch, auch wenn mich vieles ärgert, ich mich aufrege, bleibe
ich grundsätzlich noch optimistisch. Denn für mich bleibt es ein lernendes System, das auch Fehler korrigieren kann.
Menschen die nur Weltuntergangsstimmung verbreiten sind meist destruktiv.
Martin**

Re: Ungenannte Gründe für das Scheitern von Multikulti

Beitrag von Martin** »

Alexyessin » Fr 16. Jan 2015, 18:56 hat geschrieben:
Es gibt keine objektive Betrachtung.
Korrekt.
:thumbup:
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