http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 09223.htmlAmir Friedman und Avigail Argov haben mehrere Jahre in Tel Avis weltbekannter Start-up-Szene gearbeitet. Anschließend wollte das junge israelische Paar Auslandserfahrung sammeln. Als IT-Spezialisten konnten sie es sich aussuchen, wo sie sich nach Jobs umsehen - Silicon Valley, Seattle oder Toronto? Sie entschieden sich für Berlin.
Friedman und Argov hatten vor ihrem Umzug schon einmal Berlin besucht. Die Stadt hatte es ihnen angetan. Argov und Friedman sind Trendsetter: Seit sie vor zwei Jahren den Schritt nach Berlin gewagt haben, sind ihnen viele Israelis gefolgt. Nach Schätzungen leben derzeit zwischen 20.000 und 40.000 Israelis in Berlin. Selbst manche israelischen Gründer ziehen es bereits vor, ihr Start-up in der deutschen Hauptstadt hochzuziehen statt in Tel Aviv.
"Berlin ist die Stadt der Träume für viele junge Israelis"
Dabei sind die Bedingungen in Israel für Gründer im Durchschnitt besser: Nicht umsonst gilt das Land als "Start-up-Nation". Im internationalen Ranking von "Startup Genome", einer Plattform von Gründern und Forschern, steht Tel Avis Tech-Branche auf Platz zwei - übertroffen nur vom kalifornischen Silicon Valley. Berlin nimmt einen respektablen 15. Platz ein, steht damit allerdings hinter der europäischen Konkurrenz in London und Paris. Für Berlin spricht vor allem die Anziehungskraft der Stadt.
"Berlin ist im Moment die Stadt der Träume für viele junge Israelis", sagt Gregor Schlosser von der deutsch-israelischen Industrie- und Handelskammer (AHK-Israel). "Es gilt als Zwillingsstadt von Tel Aviv: frei, liberal, 'anything goes'. Es gilt als Ort, an dem man den politischen Ballast hinter sich lassen kann." Für viele Israelis war 2014 ein zermürbendes Jahr: keine Fortschritte im Nahost-Konflikt, dafür ein weiterer Gaza-Krieg. Berlin hat den Vorteil, weg zu sein, aber nicht zu weit weg - vier Stunden Flug und nur eine Stunde Zeitverschiebung.
Die AHK-Israel hat diesen Trend erkannt und hofft, davon zu profitieren. Sie hat dieses Jahr das Forum "Betatec" geschaffen, das sich an die IT-Gründerszene von Berlin und Tel Aviv richtet. "Wir wollen die noch junge aber aufstrebende Start-up-Szene Berlins mit der schon etablierten in Israel zusammenbringen", sagt Gregor Schlosser.
Für Israelis und Deutsche ist es eine Win-Win-Situation: Israelische Tech-Profis zieht es nach Berlin, wo eine junge, aber aufstrebende Start-up-Szene auf sie wartet und um ihre Expertise wirbt.
Berlin ist eine Großstadt die im Vergleich zu anderen Metropolen in dieser Größenordnung außer der Bundesregierung keinerlei Standfuß hat. Es gibt weder Banken, noch Dienstleistung, noch Industrie, etc...
Ebenso ist Berlin sehr beliebt bei den Schwaben (was die dort arbeiten weiß ich nicht) und auch bei französischen Studenten, die Paris als ein extrem teures Museum ansehen und Berlin schätzen als bezahlbare Metropole die ständig ihr Gesicht ändert.
Ist die Zuwanderung durch Kreative die Chance für Berlin zu überleben?