Linke Ideologie vs Realität

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Frank_Stein
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

Adam Smith » So 4. Jan 2015, 17:37 hat geschrieben:
Die Umsatzsteuer hat aber keinen Einfluss auf die Herstellkosten. Verteuern würden sich die Produkte trotzdem. Und aus dem Grund müssten dann die Verbraucher mehr Geld haben, um sie die Produkte Kaufen zu können. Bruttolöhne = Auszahlungsbetrag.

also - die Idee ist, dass die Einnahmen aus der Umsatzsteuer die Sozialabgaben ersetzen sollen - also sinken diese Kosten für den Arbeitgeber (die Nettolöhne sollen gleich bleiben)
die Folge wäre, dass die Herstellkosten sinken - in Abhängigkeit vom Arbeitskostenanteil an den Gesamtkosten der Herstellung der Produkte

Also - die Herstellkosten hängen auch von den Arbeitskosten ab - und wenn diese durch die Senkung der LNK für den Arbeitgeber sinken, sinkt auch der Nettopreis.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Adam Smith »

3x schwarzer Kater » So 4. Jan 2015, 16:58 hat geschrieben:
Das ist aber dann keine Mehrwertsteuer.
Es wäre immer noch eine Umsatzsteuer. Eine Allphasen-Brutto-Umsatzsteuer.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

Blickwinkel » So 4. Jan 2015, 17:49 hat geschrieben:
Was für ein Quatsch, natürlich hat Einkommen einen Wert und natürlich legen die Leute ihr Geld an, um es eventuell später zu konsumieren oder wofür sonst werden Betriebsrenten oder Privatrenten angelegt? Und große Anschaffungen wird du auch nicht mal eben so aus dem Geldbeutel heraus bezahlen können, sondern dafür sparen müssen oder sogar einen Kredit aufnehmen. Aber schön zu beobachten, wie einfach du dir die Welt machst.

natürlich könne die Leute ihr Geld sparen und später ausgeben
aber bei geringen Zinsen und Inflation, die höher ist, als der Zins, wäre das ein Vermögensverlust für den Sparer
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von hallelujah »

3x schwarzer Kater » So 4. Jan 2015, 17:09 hat geschrieben:
Nö, die Umsatzsteuer hat nichts mit den Herstellkosten zu tun, sondern die Lohnsteuer.
Der Wegfall der Einkommensbesteuerung senkt die Lohnkosten und damit die Herstellkosten.


so, nun nocheinmal
du sagst, heutiger Nettolohn = zukünftiger Nettolohn, alle bis dato anfallenden Steuern und Abgaben werden auf die Produkte via höherer Mehrwertsteuer umgerechnet.
Theoretisch, gut, auf die praktische Umsetzbarkeit, wie der Satz berechnet werden soll, erhielt ich noch keine Antwort.

Ebensowenig auf die Frage, was mit Importen passiert, die von Kostensenkung nicht betroffen sind, aber vom höheren Mehrwertsteuersatz. Also wird der Fernseher TEUERER.

Oder soll das auf andere Produkte umgelegt werden?

Also, bevor irgendjemand solche Rechnungen vollendet hat, war inzwischen der erste Mann auf dem Mars.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Adam Smith »

theo » So 4. Jan 2015, 17:14 hat geschrieben: Also - die Herstellkosten hängen auch von den Arbeitskosten ab - und wenn diese durch die Senkung der LNK für den Arbeitgeber sinken, sinkt auch der Nettopreis.
Es wäre aber genauso gut möglich, dass die Bruttolöhne gleich bleiben und der Unternehme den Arbeitnehmern mehr Geld überweist. Das liegt allein schon an den Tarifverträgen und dem Mindestlohn. Aus dem Grund würden dann die Herstellkosten gleich bleiben. Der Verkaufspreis der Produkte würde aber steigen wegen der Umsatzsteuer.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

Adam Smith » So 4. Jan 2015, 18:03 hat geschrieben:
Und bei dir hat immer die Umsatzsteuer was mit den Herstellkosten zu tun. Du meinst aber den Verkaufspreis.
wir gehen von vollkommener Konkurrenz in einem Polypol-Markt aus ;-)
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

3x schwarzer Kater » So 4. Jan 2015, 18:09 hat geschrieben:
Nö, die Umsatzsteuer hat nichts mit den Herstellkosten zu tun, sondern die Lohnsteuer.
Der Wegfall der Einkommensbesteuerung senkt die Lohnkosten und damit die Herstellkosten.

ich glaub, dass Du das System sehr gut verstanden hast :thumbup:
besser, als ich es bisher erklärt habe ;-)
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Adam Smith »

3x schwarzer Kater » So 4. Jan 2015, 17:09 hat geschrieben:
Nö, die Umsatzsteuer hat nichts mit den Herstellkosten zu tun, sondern die Lohnsteuer.
Der Wegfall der Einkommensbesteuerung senkt die Lohnkosten und damit die Herstellkosten.
Und wie machst du das mit dem Mindestlohn und den Tarifverträgen?

Oder meinst du etwa die Angaben beziehen sich auf einen Nettolohn?
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Adam Smith »

Angestellter A erhält einen Tariflohn von € 2.500. Davon gehen jetzt sagen wir mal Euro 500,00 an Lohnsteuer ab. Angestellter A erhält also Netto € 2.000,00.

Wenn nun die Lohnsteuer weg fällt, dann steigt der Gewinn des Unternehmers. Entweder erhält der Angestellte mehr Geld, wie es das Gesetz vor sieht, oder der Unternehmer behält einfach den Betrag ein.

Das würde aber dem Gesetz widersprechen. Arbeitsgerichte hätten da was gegen.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Sonntag 4. Januar 2015, 17:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Blickwinkel »

theo » So 4. Jan 2015, 18:16 hat geschrieben:

natürlich könne die Leute ihr Geld sparen und später ausgeben
aber bei geringen Zinsen und Inflation, die höher ist, als der Zins, wäre das ein Vermögensverlust für den Sparer
Ja, und? Das rechtfertigt nicht eine 60%tige MwSt und die Abschaffung der sozialen Marktwirtschaft.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

hallelujah » So 4. Jan 2015, 18:17 hat geschrieben:


Ebensowenig auf die Frage, was mit Importen passiert, die von Kostensenkung nicht betroffen sind, aber vom höheren Mehrwertsteuersatz. Also wird der Fernseher TEUERER.

Oder soll das auf andere Produkte umgelegt werden?

Also, bevor irgendjemand solche Rechnungen vollendet hat, war inzwischen der erste Mann auf dem Mars.

Deine Aussage ist richtig - Importe werden teurer - und alles was nicht von der Senkung der Lohnnebenkosten profitiert - wird entsprechend der MWST-Erhöhung teurer.

Das iPhone wird also teurer - der Friseur billiger - so kann man es auf den Punkt bringen.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Sonntag 4. Januar 2015, 17:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von hallelujah »

theo » So 4. Jan 2015, 17:45 hat geschrieben:

Deine Aussage ist richtig - Importe werden teurer - und alles was nicht von der Senkung der Lohnnebenkosten profitiert - wird entsprechend der MWST-Erhöhung teurer.

Das iPhone wird also teurer - der Friseur billiger - so kann man es auf den Punkt bringen.


räusper
bekanntlich ist D eine Exportnation. Du müsstest also die entgangene Lohnsteuer dieser Branchen ebenfalls auf Produkte auf dem Binnenmarkt umlegen.
Ich glaube, der Frisör wird doch nicht billiger...
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

Blickwinkel » So 4. Jan 2015, 18:38 hat geschrieben:
Ja, und? Das rechtfertigt nicht eine 60%tige MwSt und die Abschaffung der sozialen Marktwirtschaft.

das mit den 60% ist ein Rechenbeispiel, um Effekte und Mechanismen zu verdeutlichen

realistisch wäre aus meiner Sicht, wenn z.B. die Rente oder Krankenversicherung in Richtung einer Grundrente oder Grundversorgung geht und über eine MWST, die dann ca. 25% beträgt - finanziert wird
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

hallelujah » So 4. Jan 2015, 18:51 hat geschrieben:


räusper
bekanntlich ist D eine Exportnation. Du müsstest also die entgangene Lohnsteuer dieser Branchen ebenfalls auf Produkte auf dem Binnenmarkt umlegen.
Ich glaube, der Frisör wird doch nicht billiger...

ja - das ist richtig - bisher konnte man das locker mit dem gegenrechnen, was durch die sinkenden Ausgaben für Arbeitslosigkeit eingespart werden konnte - aber wir bewegen uns heute eher in Richtung Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel zu

daher geht es mir eher um eine weitere leichte Verschiebung - als statt MWST 60% lieber MWST 25%

in Zukunft werden wir immer weniger Arbeitnehmer haben - wegen des demografischen Wandels - also müssen
wir dann eine breitere Basis haben - also dass die Rentner einen Teil ihrer Rente über eine höhere MWST selbst
finanzieren
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Beitrag von Frank_Stein »

Adam Smith » So 4. Jan 2015, 18:32 hat geschrieben:Angestellter A erhält einen Tariflohn von € 2.500. Davon gehen jetzt sagen wir mal Euro 500,00 an Lohnsteuer ab. Angestellter A erhält also Netto € 2.000,00.

Wenn nun die Lohnsteuer weg fällt, dann steigt der Gewinn des Unternehmers. Entweder erhält der Angestellte mehr Geld, wie es das Gesetz vor sieht, oder der Unternehmer behält einfach den Betrag ein.

Das würde aber dem Gesetz widersprechen. Arbeitsgerichte hätten da was gegen.

Also wenn Angestellter A 2000 Euro netto bekommt, dann zahlt der Arbeitgeber für den Angestellten ca. 4500 Euro

wenn der Unternehmer nun Geld spart, dann wird die Konkurrenz dafür sorgen, dass das sehr schnell zu niedrigeren das ein Großteil des Kostenvorteils über den Wettbewerb zu geringeren Nettopreisen führt
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Sonntag 4. Januar 2015, 18:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von hallelujah »

theo » So 4. Jan 2015, 18:02 hat geschrieben:

ja - das ist richtig - bisher konnte man das locker mit dem gegenrechnen, was durch die sinkenden Ausgaben für Arbeitslosigkeit eingespart werden konnte - aber wir bewegen uns heute eher in Richtung Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel zu

daher geht es mir eher um eine weitere leichte Verschiebung - als statt MWST 60% lieber MWST 25%

in Zukunft werden wir immer weniger Arbeitnehmer haben - wegen des demografischen Wandels - also müssen
wir dann eine breitere Basis haben - also dass die Rentner einen Teil ihrer Rente über eine höhere MWST selbst
finanzieren

also versteckte Rentenkürzung?
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

hallelujah » So 4. Jan 2015, 19:05 hat geschrieben:

also versteckte Rentenkürzung?

tja - was will man machen :s
http://www.olympia-eu-worker.de/daten/b ... chland.png
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von hallelujah »

theo » So 4. Jan 2015, 18:03 hat geschrieben:

Also wenn Angestellter A 2000 Euro netto bekommt, dann zahlt der Arbeitgeber für den Angestellten ca. 4500 Euro

wenn der Unternehmer nun Geld spart, dann wird die Konkurrenz dafür sorgen, dass das sehr schnell zu niedrigeren das ein Großteil des Kostenvorteils über den Wettbewerb zu geringeren Nettopreisen führt

wie kommst du auf 4500 Euro?
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Beitrag von Adam Smith »

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Beitrag von hallelujah »



naja, die Problematik ist mir klar
aber gegenüber Rentnern auch nicht gerecht, wenn du die Rente doch recht massiv kürzen möchtest
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Adam Smith »

hallelujah » So 4. Jan 2015, 18:08 hat geschrieben:

wie kommst du auf 4500 Euro?
Er geht von einem Nettolohn aus.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von hallelujah »

Adam Smith » So 4. Jan 2015, 18:14 hat geschrieben:
Er geht von einem Nettolohn aus.

ja, weiß ich
trotzdem zu hoch
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

hallelujah » So 4. Jan 2015, 19:08 hat geschrieben:

wie kommst du auf 4500 Euro?

hast Recht

http://www.brutto-netto-rechner.info/ge ... tgeber.php

wenn ich bei Brutto-Lohn 3300 eingebe - zahlt der Arbeitgeber insgesamt 3.937,73 €
und der Arbeitnehmer bekommt netto 2.018,15 €

wäre in diesem Fall also ca. 50%
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von hallelujah »

theo » So 4. Jan 2015, 18:17 hat geschrieben:

hast Recht

http://www.brutto-netto-rechner.info/ge ... tgeber.php

wenn ich bei Brutto-Lohn 3300 eingebe - zahlt der Arbeitgeber insgesamt 3.937,73 €
und der Arbeitnehmer bekommt netto 2.018,15 €

wäre in diesem Fall also ca. 50%

das passt schon besser
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

hallelujah » So 4. Jan 2015, 19:11 hat geschrieben:


naja, die Problematik ist mir klar
aber gegenüber Rentnern auch nicht gerecht, wenn du die Rente doch recht massiv kürzen möchtest

wir alle müssen unseren Teil leisten - Rentner bekommen weniger Rente und müssen wohl auch länger arbeiten
(vor allem Rentner, die in 10-30 Jahren in Rente gehen werden) und junge Menschen müssen auch mehr zahlen - was ja über eine MWST elegant möglich wäre
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Adam Smith »

theo » So 4. Jan 2015, 18:17 hat geschrieben:

hast Recht

http://www.brutto-netto-rechner.info/ge ... tgeber.php

wenn ich bei Brutto-Lohn 3300 eingebe - zahlt der Arbeitgeber insgesamt 3.937,73 €
und der Arbeitnehmer bekommt netto 2.018,15 €

wäre in diesem Fall also ca. 50%
zuzüglich Umlagekosten + Unfallversicherung.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

Adam Smith » So 4. Jan 2015, 19:20 hat geschrieben:
zuzüglich Umlagekosten + Unfallversicherung.
ja und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall - wie auch immer,
heute sind die LNK schon etwas niedriger, als noch 2005
und das ist auch gut so :)
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von hallelujah »

mir ist die Gestaltung im Detail aber nach wie vor unklar

Die Betrachtung über die gesamte Volkswirtschaft, ok, ist ein nettes Zahlenspiel, kann man machen und kann man so erklären.

Welche Auswirkungen das aber auf die Preise hat, das KÖNNT ihr nicht vorhersagen. Dafür sind viel zu viele an den Produktionsprozessen beteiligt.

Bitte weg von dem Gedanken: ein Unternehmen kauft die verschiedenen Rohstoffe, kloppt die zusammen und nächste Woche steht das Zeug im Supermarktregal.
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p.r.

Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von p.r. »


Was man machen kann ? Das einfachste der Welt,nämlich Sozialabgaben auf ALLE Einkünfte und ohne Bemessungsgrenze..
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

p.r. » So 4. Jan 2015, 19:24 hat geschrieben:

Was man machen kann ? Das einfachste der Welt,nämlich Sozialabgaben auf ALLE Einkünfte und ohne Bemessungsgrenze..
Du das bringt NULL - denn wenn die Beitragsbemessungsgrenze steigt, dann steigen auch die Ansprüche der zahlenden. Über eine Finanzierung durch die MWST geht das viel eleganter - denn wer viel hat, gibt viel aus - zahlt hohe MWST und erwirbt trotzdem keine höheren Ansprüche auf seine Altersbezüge. .. genau darum geht es, vor allem bei immer längerer Lebenserwartung.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von hallelujah »

theo » So 4. Jan 2015, 18:32 hat geschrieben:
Du das bringt NULL - denn wenn die Beitragsbemessungsgrenze steigt, dann steigen auch die Ansprüche der zahlenden. Über eine Finanzierung durch die MWST geht das viel eleganter - denn wer viel hat, gibt viel aus - zahlt hohe MWST und erwirbt trotzdem keine höheren Ansprüche auf seine Altersbezüge. .. genau darum geht es, vor allem bei immer längerer Lebenserwartung.


also ich würde den psychologischen Aspekt nicht unterschätzen
Selbst WENN die Rechnung aufgehen SOLLTE und die Verkaufspreise gleich bleiben, wenn auf der Rechnung dann 30% USt. steht, dann geht das nicht reibungslos über die Bühne.
Der Anreiz zur Frage "brauchen Sie eine Rechnung" dürfte neu beflügelt werden...
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

hallelujah » So 4. Jan 2015, 19:23 hat geschrieben:mir ist die Gestaltung im Detail aber nach wie vor unklar

Die Betrachtung über die gesamte Volkswirtschaft, ok, ist ein nettes Zahlenspiel, kann man machen und kann man so erklären.

Welche Auswirkungen das aber auf die Preise hat, das KÖNNT ihr nicht vorhersagen. Dafür sind viel zu viele an den Produktionsprozessen beteiligt.

Bitte weg von dem Gedanken: ein Unternehmen kauft die verschiedenen Rohstoffe, kloppt die zusammen und nächste Woche steht das Zeug im Supermarktregal.

Du hast Recht - und ich habe nicht die Daten, um das in Echt umzurechnen - aber man kann sicherlich die Zahlen von 2007 genauerer betrachten, um eine gewisse Vorstellung zu bekommen.

immerhin - durch einen Mix aus Maßnahmen ist die Arbeitslosigkeit auch dadurch, dass die LNK (Arbeitslosenversicherung) gesunken ist, gesunken.

Berechnungen im Vorfeld hatten ergeben, dass 1 MWST-Punkt zur Finanzierung der LNK zu ca. 100000-200000 Jobs zusätzlich führt.

aber dadurch, dass viele Effekte erst nach Jahren einfließen, ist eine genaue Berechnung sehr schwierig
man könnte Vergleiche mit anderen Ländern ziehen - also - wie hat sich 2007 in Österreich das Preisniveau gegenüber Deutschland entwickelt usw.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von p.r. »

theo » So 4. Jan 2015, 18:32 hat geschrieben:
Du das bringt NULL - denn wenn die Beitragsbemessungsgrenze steigt, dann steigen auch die Ansprüche der zahlenden. Über eine Finanzierung durch die MWST geht das viel eleganter - denn wer viel hat, gibt viel aus - zahlt hohe MWST und erwirbt trotzdem keine höheren Ansprüche auf seine Altersbezüge. .. genau darum geht es, vor allem bei immer längerer Lebenserwartung.

Die Ansprüche der Zahlenden werden wie in der Schweiz gedeckelt, 2500 Euro Rente(kann inzwischen etwas mehr sein) und Ende der Fahnenstange.
So einfach ist das.
Zuletzt geändert von p.r. am Sonntag 4. Januar 2015, 18:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

hallelujah » So 4. Jan 2015, 19:37 hat geschrieben:


also ich würde den psychologischen Aspekt nicht unterschätzen
Selbst WENN die Rechnung aufgehen SOLLTE und die Verkaufspreise gleich bleiben, wenn auf der Rechnung dann 30% USt. steht, dann geht das nicht reibungslos über die Bühne.
Der Anreiz zur Frage "brauchen Sie eine Rechnung" dürfte neu beflügelt werden...

ja - aber sein wir ehrlich - bei Handwerkern ist das heute wegen der LNK sicherlich auch nicht anders

es wird wohl trotzdem in Richtung 25% gehen - und man wird einen Teil der künftigen Rentenzahlungen verstärkt
über eine Steuer finanzieren müssen

Herr Sinn hat schon richtig bemerkt, dass man unser Rentenproblem nicht über zusätzliche Einwanderung im gigantischen Umfang lösen sollte - obwohl auch Gastarbeiter wohl ein Baustein sein werden - wobei auch hier gilt, dass jeder Beitrag zur Rentenversicherung gleichzeitig zu Ansprüchen der Beitragszahler gegenüber dem System führen - während bei der Zahlung einer Steuer solche Ansprüche nicht entstehen.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Realist2014 »

p.r. » So 4. Jan 2015, 18:39 hat geschrieben:

Die Ansprüche der Zahlenden werden wie in der Schweiz gedeckelt, 2500 Euro Rente(kann inzwischen etwas mehr sein) und Ende der Fahnenstange.
So einfach ist das.

D ist nicht die Schweiz- in D wird daher NICHTS "gedeckelt"

so einfach ist das....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Adam Smith »

theo » So 4. Jan 2015, 18:38 hat geschrieben:

Du hast Recht - und ich habe nicht die Daten, um das in Echt umzurechnen - aber man kann sicherlich die Zahlen von 2007 genauerer betrachten, um eine gewisse Vorstellung zu bekommen.

immerhin - durch einen Mix aus Maßnahmen ist die Arbeitslosigkeit auch dadurch, dass die LNK (Arbeitslosenversicherung) gesunken ist, gesunken.

Berechnungen im Vorfeld hatten ergeben, dass 1 MWST-Punkt zur Finanzierung der LNK zu ca. 100000-200000 Jobs zusätzlich führt.

aber dadurch, dass viele Effekte erst nach Jahren einfließen, ist eine genaue Berechnung sehr schwierig
man könnte Vergleiche mit anderen Ländern ziehen - also - wie hat sich 2007 in Österreich das Preisniveau gegenüber Deutschland entwickelt usw.
Das Konzept heißt soziale Umsatzsteuer. Oder richtiger soziale Mehrwertsteuer.
Die Abgeordneten stimmten am Dienstagabend in erster Lesung gegen die sogenannte „soziale Mehrwertsteuer“. Sie hätte eigentlich im Oktober eingeführt werden sollen, um Unternehmen im Gegenzug von Sozialabgaben entlasten zu können.

Die Rücknahme des Projekts war eines der Wahlversprechen des neuen sozialistischen Präsidenten François Hollande gewesen. Er hatte die Erhöhung der Mehrwertsteuer um 1,6 Prozentpunkte als wachstumsfeindlich kritisiert, weil sie seiner Meinung nach die Kaufkraft der Franzosen deutlich schmälern würde.
http://www.focus.de/finanzen/news/wirts ... 83404.html
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

p.r. » So 4. Jan 2015, 19:39 hat geschrieben:

Die Ansprüche der Zahlenden werden wie in der Schweiz gedeckelt, 2500 Euro Rente(kann inzwischen etwas mehr sein) und Ende der Fahnenstange.
So einfach ist das.
dann wären das aber keine Beiträge, sondern eine Steuer - und das kannst Du über die MWST genau so haben
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von hallelujah »

theo » So 4. Jan 2015, 18:38 hat geschrieben:

Du hast Recht - und ich habe nicht die Daten, um das in Echt umzurechnen - aber man kann sicherlich die Zahlen von 2007 genauerer betrachten, um eine gewisse Vorstellung zu bekommen.

immerhin - durch einen Mix aus Maßnahmen ist die Arbeitslosigkeit auch dadurch, dass die LNK (Arbeitslosenversicherung) gesunken ist, gesunken.

Berechnungen im Vorfeld hatten ergeben, dass 1 MWST-Punkt zur Finanzierung der LNK zu ca. 100000-200000 Jobs zusätzlich führt.

aber dadurch, dass viele Effekte erst nach Jahren einfließen, ist eine genaue Berechnung sehr schwierig
man könnte Vergleiche mit anderen Ländern ziehen - also - wie hat sich 2007 in Österreich das Preisniveau gegenüber Deutschland entwickelt usw.


was ja wieder ein Teil der politischen Steuerung via Steuern wäre, grundsätzlich
ok, den Spielraum muss eine Regierung auch haben.
Ob nun die Entwicklung hauptsächlich ihre Ursache darin hat, sei mal aussen vor.

Eine komplette Umstellung auf nur 1 Steuer halte ich für politisch- und wirtschaftliches Russisch-Roulette.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Adam Smith »

Die Rücknahme des Projekts war eines der Wahlversprechen des neuen sozialistischen Präsidenten François Hollande gewesen. Er hatte die Erhöhung der Mehrwertsteuer um 1,6 Prozentpunkte als wachstumsfeindlich kritisiert, weil sie seiner Meinung nach die Kaufkraft der Franzosen deutlich schmälern würde
Hollande hat das System anscheinend nicht verstanden.
um Unternehmen im Gegenzug von Sozialabgaben entlasten zu können
http://www.focus.de/finanzen/news/wirts ... 83404.html
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von p.r. »

theo » So 4. Jan 2015, 18:45 hat geschrieben:
dann wären das aber keine Beiträge, sondern eine Steuer - und das kannst Du über die MWST genau so haben

Eine hohe Mehrwertsteuer belastet diejenigen, die ohnehin schon nichts haben, über Gebühr.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

Adam Smith » So 4. Jan 2015, 19:44 hat geschrieben:
Das Konzept heißt soziale Umsatzsteuer. Oder richtiger soziale Mehrwertsteuer.

Danke - man sieht also, dass Hollande sehr viele Fehler gemacht hatte.
Er hätte ansonsten einen Beitrag zur besseren Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs geleistet - also weniger Importe, höhere Exporte.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von hallelujah »

theo » So 4. Jan 2015, 18:44 hat geschrieben:

ja - aber sein wir ehrlich - bei Handwerkern ist das heute wegen der LNK sicherlich auch nicht anders

es wird wohl trotzdem in Richtung 25% gehen - und man wird einen Teil der künftigen Rentenzahlungen verstärkt
über eine Steuer finanzieren müssen

Herr Sinn hat schon richtig bemerkt, dass man unser Rentenproblem nicht über zusätzliche Einwanderung im gigantischen Umfang lösen sollte - obwohl auch Gastarbeiter wohl ein Baustein sein werden - wobei auch hier gilt, dass jeder Beitrag zur Rentenversicherung gleichzeitig zu Ansprüchen der Beitragszahler gegenüber dem System führen - während bei der Zahlung einer Steuer solche Ansprüche nicht entstehen.

irgendwie ist das Ding gerade komplett verdreht

Die Preise sollen sich nicht ändern. Die zukünftigen Renten sollen einen höheren Anteil steuerfinanziert enthalten.
In allen Produkten sind doch sämtliche Steuern bereits mit einkalkuliert.
Wo soll jetzt der besondere Vorteil liegen? Es sollen doch angeblich nicht mehr Steuern generiert werden (Wachstum nicht eingerechnet), sondern die bisherigen Steuern sollen sich in einer Steuer bündeln.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

hallelujah » So 4. Jan 2015, 19:46 hat geschrieben:


was ja wieder ein Teil der politischen Steuerung via Steuern wäre, grundsätzlich
ok, den Spielraum muss eine Regierung auch haben.
Ob nun die Entwicklung hauptsächlich ihre Ursache darin hat, sei mal aussen vor.

Eine komplette Umstellung auf nur 1 Steuer halte ich für politisch- und wirtschaftliches Russisch-Roulette.

Ja - es gibt eben viele andere Sachen, die dabei eine Rolle spielen - trotzdem ist das zur Veranschaulichung sinnvoll

immerhin - Merkel hatte damals einen Wahlkampf geführt, der eine höhere MWST zur Senkung der LNK propagierte, wobei die SPD dagegen wetterte und die Senkung der LNK verschwieg und nur die "Merkelsteuer" und alles wird 2% teurer in ihrem Wahlkampf übrig blieb

das war seitens der SPD natürlich Populismus und am Ende reichte es nicht für Schwarz-Gelb, sondern führte zu einer großen Koalition mit +3% MWST

Am Ende war das trotzdem eine Koalition, die unsere Wirtschaft voran brachte und uns durch die Krise geführt hat - während die Südländer sehr viel größere Probleme hatten.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von p.r. »

Realist2014 » So 4. Jan 2015, 18:44 hat geschrieben:

D ist nicht die Schweiz- in D wird daher NICHTS "gedeckelt"

so einfach ist das....

Das zu entscheiden obliegt ganz gewiß nicht Schwätzern Ihres Formates.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

hallelujah » So 4. Jan 2015, 19:51 hat geschrieben:

irgendwie ist das Ding gerade komplett verdreht

Die Preise sollen sich nicht ändern. Die zukünftigen Renten sollen einen höheren Anteil steuerfinanziert enthalten.
In allen Produkten sind doch sämtliche Steuern bereits mit einkalkuliert.
Wo soll jetzt der besondere Vorteil liegen? Es sollen doch angeblich nicht mehr Steuern generiert werden (Wachstum nicht eingerechnet), sondern die bisherigen Steuern sollen sich in einer Steuer bündeln.


das Problem in der Zukunft ist doch - wenn wir die Rentenbeiträge allein über die Arbeitslöhne finanzieren, dann steigen die Arbeitskosten für die Arbeitgeber - dann würden viele gering Qualifizierte ihren Job verlieren oder deutlich geringere Netto-Löhne bekommen - und die zusätzlichen Arbeitslosen müssten dann auch über steigende Beitragssätze finanziert werden, was die Arbeit noch weiter verteuert und noch mehr Jobs mit geringer Produktivität wegfallen - Arbeit in Deutschland würde unbezahlbar - Produkte aus Deutschland wären im internationalen Wettbewerb kaum noch konkurrenzfähig - die Exporte würden sinken, die Importe dagegen steigen
bzw. würden Unternehmen in Deutschland verstärkt versuchen, Arbeit durch Maschinen zu ersetzen

durch eine Finanzierung über die MWST würde dieser Teufelskreis durchbrochen werden
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von hallelujah »

theo » So 4. Jan 2015, 18:55 hat geschrieben:

Ja - es gibt eben viele andere Sachen, die dabei eine Rolle spielen - trotzdem ist das zur Veranschaulichung sinnvoll

immerhin - Merkel hatte damals einen Wahlkampf geführt, der eine höhere MWST zur Senkung der LNK propagierte, wobei die SPD dagegen wetterte und die Senkung der LNK verschwieg und nur die "Merkelsteuer" und alles wird 2% teurer in ihrem Wahlkampf übrig blieb

das war seitens der SPD natürlich Populismus und am Ende reichte es nicht für Schwarz-Gelb, sondern führte zu einer großen Koalition mit +3% MWST

Am Ende war das trotzdem eine Koalition, die unsere Wirtschaft voran brachte und uns durch die Krise geführt hat - während die Südländer sehr viel größere Probleme hatten.


na, dann möchte ich die "Diskussionen" bei 30% Mehrwertsteuer nicht erleben...

Ich finde eine solche Veränderung einfach zu krass. Du wirst es nicht vermitteln können.
Die Politik, die sich zu einem solchen Schritt entschliessen sollte, ist der Volkszorn in voller Härte sicher. Angeführt von der BILD-Zeitung.
Und Pediga hätte endlich mal einen Grund zu Demos...
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Realist2014 »

p.r. » So 4. Jan 2015, 18:57 hat geschrieben:

Das zu entscheiden obliegt ganz gewiß nicht Schwätzern Ihres Formates.

das obliegt vor allen Dingen nicht den linksgedrehten Schwätzern - sondern der Regierung dieses Landes.

und DIE wird derartiges NICHT machen
Zuletzt geändert von Realist2014 am Sonntag 4. Januar 2015, 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Provokateur »

Wenn aber im Gegenzug andere Abgaben sinken?

Vielleicht würden einige versuchen, irgendwelche Demos anzuzetteln, letztenendes aber freut sich doch der Arbeitnehmer über das Plus auf dem Lohnzettel, wenn sich das Netto nach oben dem Brutto annähert (und nicht umgekehrt).
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
twitter.com/Provokateur_Tom
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von hallelujah »

theo » So 4. Jan 2015, 19:01 hat geschrieben:


das Problem in der Zukunft ist doch - wenn wir die Rentenbeiträge allein über die Arbeitslöhne finanzieren, dann steigen die Arbeitskosten für die Arbeitgeber - dann würden viele gering Qualifizierte ihren Job verlieren oder deutlich geringere Netto-Löhne bekommen - und die zusätzlichen Arbeitslosen müssten dann auch über steigende Beitragssätze finanziert werden, was die Arbeit noch weiter verteuert und noch mehr Jobs mit geringer Produktivität wegfallen - Arbeit in Deutschland würde unbezahlbar - Produkte aus Deutschland wären im internationalen Wettbewerb kaum noch konkurrenzfähig - die Exporte würden sinken, die Importe dagegen steigen
bzw. würden Unternehmen in Deutschland verstärkt versuchen, Arbeit durch Maschinen zu ersetzen

durch eine Finanzierung über die MWST würde dieser Teufelskreis durchbrochen werden
Richtig, das wird nicht reichen bzw. Erwerbsarbeit würde überbelastet.
Einen Steuerzuschuss halte ich für unausweichlich, ebenso wie höhere private Vorsorge.
Aber weshalb nicht aus anderen Steuern? Sind sowieso nicht zweckgebunden.

Und wie schon mehrfach gesagt, du würdest mit einer einzelnen Gesamtsteuer der Politik wichtige Steuerungsinstrumente entziehen.
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Re: Linke Ideologie vs Realität

Beitrag von Frank_Stein »

hallelujah » So 4. Jan 2015, 20:03 hat geschrieben:


na, dann möchte ich die "Diskussionen" bei 30% Mehrwertsteuer nicht erleben...

Ich finde eine solche Veränderung einfach zu krass. Du wirst es nicht vermitteln können.
Die Politik, die sich zu einem solchen Schritt entschliessen sollte, ist der Volkszorn in voller Härte sicher. Angeführt von der BILD-Zeitung.
Und Pediga hätte endlich mal einen Grund zu Demos...

also - der PEGIDA muss man sagen - wer auf Zuwanderung von Arbeitskräften vollständig verzichten will,
der muss dafür sorgen, dass wir möglichst viele Arbeitnehmer bis über das 70. Lebensjahr hinaus im Job lassen,
sofern das möglich ist -
und die Beitragssätze deutlich steigen und die Ansprüche deutlich sinken

das was in 10-30 Jahren auf uns zugerollt kommt, ist vergleichbar mit den Herausforderungen, die ein Krieg oder
die Wiedervereinigung an unsere Volkswirtschaft gestellt hat

und vor allem brauchen wir möglichst schnell mehr Kinder - unsere Frauen müssen bereit sein zu akzeptieren, wozu die Natur die Frau vorgesehen hat!
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