Das Lambsdorff-Papier

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bakunicus
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Das Lambsdorff-Papier

Beitrag von bakunicus »

worum geht es ?

FDP und SPD hatten mal eine koalition, welche die bundesrepublik regiert haben.
und mitten da hinein, hat der einflußreiche abgeordnete otto-graf-lambsdorff ein positionspapier geworfen, das nach ihm benannte "lambsdorff-papier" ...

mit einem wirtschaftsliberalen inhalt, dem selbst der wirtschaftsnahe helmut schmidt nicht folgen konnte ohne die eigene parteibasis gegen sich aufzubringen.

in der folge kam es dann zum bruch zwischen der FDP und der SPD ...
und einer kalten entmachtung von schmidt, ohne das neu gewählt wurde, und so helmut kohl über ein mißtrauensvotum an die macht gekommen ist.
ein bis dahin ungekannter vorgang und einmaliger vorgang in der BRD

es gibt dazu zahlreiche ansichten ...

https://www.google.de/search?q=lambsdor ... er&spell=1

möge sich jeder dazu heute eine eigene ansicht bilden ..
aber niemand sollte das vergessen wie das damals war und gelaufen ist.

gruß @ all ...
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bakunicus
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Re: Das Lambsdorff-Papier

Beitrag von bakunicus »

ahh ...
auch hier will sich keiner der großen konservativen wortfechter des forums äußern ...

immer schön wegducken wenn es ernst wird.

ihr seid mir schon echte helden ...
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John Galt
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Re: Das Lambsdorff-Papier

Beitrag von John Galt »

http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf ... r_1982.pdf

Was genau gibt es da zu kritisieren? Die Maßnahmen darin sind alle relativ harmlos.
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bakunicus
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Re: Das Lambsdorff-Papier

Beitrag von bakunicus »

John Galt » Do 6. Nov 2014, 00:12 hat geschrieben:http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf ... r_1982.pdf

Was genau gibt es da zu kritisieren? Die Maßnahmen darin sind alle relativ harmlos.
das liegt im auge des betrachters, ob es da was zu kritisieren gibt oder nicht.

aber das papier war und ist sprengstoff ...
kilotonnenschwerer gesellschaftlicher sprengstoff.

und wenn du das nicht sehen kannst, dann spreche ich dir jegliche notwendige sensibilität ab.
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frems
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Re: Das Lambsdorff-Papier

Beitrag von frems »

John Galt » Mi 5. Nov 2014, 23:12 hat geschrieben: Was genau gibt es da zu kritisieren?
"Nachdenkseiten". Da will wohl manch einer etwas mehr "Theorie der ethischen Gefühle" und weniger "Wohlstand der Nationen".
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John Galt
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Re: Das Lambsdorff-Papier

Beitrag von John Galt »

frems » Mi 5. Nov 2014, 23:21 hat geschrieben: "Nachdenkseiten". Da will wohl manch einer etwas mehr "Theorie der ethischen Gefühle" und weniger "Wohlstand der Nationen".
Das war die einzig abrufbare Quelle die ich auf Anhieb gefunden habe. Für den Rest der Welt spielt das Papier überhaupt keine Rolle. Ein Großteil der Maßnahmen wurden sowieso nicht umgesetzt. Die FDP hat jahrelang solche Listen produziert.
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John Galt
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Re: Das Lambsdorff-Papier

Beitrag von John Galt »

bakunicus » Mi 5. Nov 2014, 23:18 hat geschrieben:
das liegt im auge des betrachters, ob es da was zu kritisieren gibt oder nicht.

aber das papier war und ist sprengstoff ...
kilotonnenschwerer gesellschaftlicher sprengstoff.

und wenn du das nicht sehen kannst, dann spreche ich dir jegliche notwendige sensibilität ab.
Kannst du einen konkreten Punkt rauspicken den du für kilotonnenschweren gesellschaftlichen Sprengstoff hältst? Ich habe das Papier vor Jahren durchgelesen und vorhin kurz überflogen.
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Re: Das Lambsdorff-Papier

Beitrag von HugoBettauer »

Die FDP hat sich damals aus der tödlichen Umarmung durch die SPD befreit und gerade noch rechtzeitig die Wende zum Liberalismus vollzogen. Was es an einem verfassungsmäßigen Mißtrauensvotum zu kritisieren gibt, müsste mal erklärt werden.
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frems
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Re: Das Lambsdorff-Papier

Beitrag von frems »

John Galt » Mi 5. Nov 2014, 23:52 hat geschrieben:
Das war die einzig abrufbare Quelle die ich auf Anhieb gefunden habe. Für den Rest der Welt spielt das Papier überhaupt keine Rolle. Ein Großteil der Maßnahmen wurden sowieso nicht umgesetzt. Die FDP hat jahrelang solche Listen produziert.
Ich weiß, Sherlock. Es war ein rhetorischer Einwand. Übersetzt so viel wie "nichts" als Antwort auf Deine Frage.
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bakunicus
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Re: Das Lambsdorff-Papier

Beitrag von bakunicus »

John Galt » Do 6. Nov 2014, 00:53 hat geschrieben:
Kannst du einen konkreten Punkt rauspicken den du für kilotonnenschweren gesellschaftlichen Sprengstoff hältst? Ich habe das Papier vor Jahren durchgelesen und vorhin kurz überflogen.
- geringere löhne im öffentlichen dienst
- kürzung von wohngeld, mutterschaftsgeld, streichung von schüler-bafög
- eine politik die gewerkschaften zu lohnkürzungen bewegen soll
- halbierung der gewerbesteuer

nur um mal ein paar sachen rauszugreifen.
helmuth schmidt hätte bestimmt eine menge mitgemacht, aber dieses papier ist für jeden sozialdemokraten politischer selbstmord.
und das wußte lambsdorff auch ganz genau ...
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John Galt
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Re: Das Lambsdorff-Papier

Beitrag von John Galt »

Auch Sozialdemokraten können sich den ökonomischen Gesetzen nicht entziehen. Die Staatsfinanzen sind heute schlechter als jemals zuvor und was die Leute verbraten haben, wird man in 50 Jahren nicht mehr hinbiegen könne, da hilft auch die "schwarze" Null nichts. Das Staatsvermögen ist auch dank den Ossis komplett verplempert.

Die Leute sind heute abhängiger vom Sozialstaat als je zuvor und der Sozialstaat ist eine bürokratische Katastrophe.
Die Unternehmensteuern sind Bagatellsteuern, die der Steuerberatungsindustrie zu Lasten von Unternehmen und auch den Beschäftigten der Steuerberatungsindustrie Milliarden einbringen.

Außerdem ist dir klar wie Politik funktioniert? Wenn du 50 in der Politik für eine vernünftige Zahl hältst, musst du 0 bieten, dass du am Ende irgendwo vielleicht bei 50 landest.
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Re: Das Lambsdorff-Papier

Beitrag von HugoBettauer »

bakunicus » Do 6. Nov 2014, 19:15 hat geschrieben:
- geringere löhne im öffentlichen dienst
- kürzung von wohngeld, mutterschaftsgeld, streichung von schüler-bafög
- eine politik die gewerkschaften zu lohnkürzungen bewegen soll
- halbierung der gewerbesteuer
Man merkt, wie nah am SPD-Mainstream die FDP damals schon war.
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freigeist
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Re: Das Lambsdorff-Papier

Beitrag von freigeist »

John Galt » Do 6. Nov 2014, 19:37 hat geschrieben:Auch Sozialdemokraten können sich den ökonomischen Gesetzen nicht entziehen. Die Staatsfinanzen sind heute schlechter als jemals zuvor und was die Leute verbraten haben, wird man in 50 Jahren nicht mehr hinbiegen könne, da hilft auch die "schwarze" Null nichts. Das Staatsvermögen ist auch dank den Ossis komplett verplempert.

Die Leute sind heute abhängiger vom Sozialstaat als je zuvor und der Sozialstaat ist eine bürokratische Katastrophe.
Die Unternehmensteuern sind Bagatellsteuern, die der Steuerberatungsindustrie zu Lasten von Unternehmen und auch den Beschäftigten der Steuerberatungsindustrie Milliarden einbringen.

Außerdem ist dir klar wie Politik funktioniert? Wenn du 50 in der Politik für eine vernünftige Zahl hältst, musst du 0 bieten, dass du am Ende irgendwo vielleicht bei 50 landest.
Könntest du näher beschreiben, was du unter ''schlechten Staatsfinanzen'' verstehst?
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
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John Galt
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Re: Das Lambsdorff-Papier

Beitrag von John Galt »

freigeist » Do 6. Nov 2014, 21:16 hat geschrieben:
Könntest du näher beschreiben, was du unter ''schlechten Staatsfinanzen'' verstehst?
Damit meine ich nicht die einseitige Betrachtung der Staatsschulden, sondern das Nettostaatsvermögen. Sofern man überhaupt von Netto sprechen kann. Nach anderen Zahlen sind wir bei -40% BIP. 2 Billionen Schulden stehen demnach m.E. maximal 1 Billion Vermögenswerte entgegen, das war mal anders.


http://www.diw.de/documents/publikation ... /10-50.pdf
Seite 3
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