Macht Kapitalismus glücklich?

Moderator: Moderatoren Forum 1

Macht Kapitalismus glücklich?

ja
27
47%
nein
31
53%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 58
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Realist2014 »

bakunicus » Mi 17. Sep 2014, 19:08 hat geschrieben:
du spürst nix davon ?
aus dem kopf ohne quelle sage ich mal dass 12-14% aller steuern in den schuldendienst gehen ...
wenn du nur 10% weniger steuern zahlst wegen schuldendiensten und zinsen die nicht mehr geleistet werden müßen ...
also nur noch 270 statt 300 euronanen zahlst, dann wirst du das ganz sicher merken.

und noch viel wichtiger wird sein dass wir einen schwindenden einfluß der banken auf die politik dann verzeichnen ...

schau doch in den Bundeshaushalt - es sind ca. 40Mrd.


mit "spüren" meine ich- das es nicht anders ist als vor 10 Jahren oder vor 20 Jahren
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
bakunicus
Beiträge: 25037
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 18:52
user title: no place to hide
Wohnort: westfalen-lippe

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von bakunicus »

Realist2014 » Mi 17. Sep 2014, 20:11 hat geschrieben:

schau doch in den Bundeshaushalt - es sind ca. 40Mrd.


mit "spüren" meine ich- das es nicht anders ist als vor 10 Jahren oder vor 20 Jahren
40 milliarden sind ca 10-12 % ...
die auf die sozialhaushalte drücken ....

die allein in die hände der banken und staatsanleihen gehen, in die hände der wohlhabenden.
umverteilung von unten nach oben ...
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Realist2014 »

bakunicus » Mi 17. Sep 2014, 19:15 hat geschrieben:
40 milliarden sind ca 10-12 % ...
die auf die sozialhaushalte drücken ....

die allein in die hände der banken und staatsanleihen gehen, in die hände der wohlhabenden.
umverteilung von unten nach oben ...

es geht in die Hände DER Bürger- die dem Staat Geld leihen- und die damit einen Teil ihrer Altersvorsorge bilden

ansonsten hätten die Sozialhaushalte noch mehr "gedrückt" werden müssen

übrigens- in Japan ist der Staat praktisch zu 100% bei seinen eigenen Bürgern verschuldet..
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
bakunicus
Beiträge: 25037
Registriert: Samstag 31. Mai 2008, 18:52
user title: no place to hide
Wohnort: westfalen-lippe

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von bakunicus »

Realist2014 » Mi 17. Sep 2014, 20:20 hat geschrieben:

es geht in die Hände DER Bürger- die dem Staat Geld leihen- und die damit einen Teil ihrer Altersvorsorge bilden

ansonsten hätten die Sozialhaushalte noch mehr "gedrückt" werden müssen

übrigens- in Japan ist der Staat praktisch zu 100% bei seinen eigenen Bürgern verschuldet..
und das sind immer nur hände die nach abzug der lebenshaltungskosten etwas über haben um zu investieren ... zum sparen.

aber niemals geringverdiener und kleine mittelschicht die alles für ihren lebensunterhalt aufbrauchen müßen.

bei einer 4 köpfigen familie geht das bis 3000 € netto was verbraucht wird bevor man anlegen und sparen kann ...
Zuletzt geändert von bakunicus am Mittwoch 17. September 2014, 20:24, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Sri Aurobindo
Beiträge: 9079
Registriert: Donnerstag 14. März 2013, 21:02
user title: ॐ नमः शिवाय
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Thema ist wieder frei ...

Macht Kapitalismus glücklich?

Kapitalismus ist gewiss besser als vieles anderes, aber er ist sicher auch nicht Ende und Höhepunkt der Entwicklung der Wirtschaftsformen.
DerZwilling
Beiträge: 101
Registriert: Sonntag 21. Juli 2013, 14:30

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von DerZwilling »

Sri Aurobindo » Sa 20. Sep 2014, 22:19 hat geschrieben:Macht Kapitalismus glücklich?
Also mich nicht.

Einige Auswüchse machen mich zwar nicht unglücklich per se, aber zumindest traurig.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47652
Registriert: Samstag 4. April 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von frems »

Sri Aurobindo » Sa 20. Sep 2014, 23:19 hat geschrieben:Thema ist wieder frei ...

Macht Kapitalismus glücklich?

Kapitalismus ist gewiss besser als vieles anderes, aber er ist sicher auch nicht Ende und Höhepunkt der Entwicklung der Wirtschaftsformen.
Die Marktwirtschaft ist die einzige Wirtschaftsform, die dynamisch und anpassungsfähig ist, da sie auch -- mit allen Ecken und Kanten -- der menschlichen Natur entspricht. Es mag manch einen wurmen, daß man die Komplexität niemals komplett erfassen kann, weil man menschliche Interaktion nicht bis zur kleinsten Zelle analysieren und vorhersehen kann. Aber das ist der Preis der Freiheit.

Glück ist daher vor allem das, was man selbst daraus macht. Eine Wirtschaftsform muß funktionieren und nicht Glück verteilen. Dafür ist man selber verantwortlich. Sicherlich gab's auch Menschen, die im Sozialismus glücklich waren. Aber worüber waren sie glücklich? War es irgendetwas, was in der Marktwirtschaft nicht eintreten könnte qua Naturgesetz? Es ist natürlich immer bequem, die eigene Unzufriedenheit mit dem eigenen Privatleben auf "die da oben" oder den ominösen "Markt" zu schieben, weil das ein gewisser psychischer Selbstschutz ist. Aber das war's dann meist auch.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
luckybull

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von luckybull »

Sri Aurobindo » Sa 20. Sep 2014, 23:19 hat geschrieben:Thema ist wieder frei ...

Macht Kapitalismus glücklich?

Kapitalismus ist gewiss besser als vieles anderes, aber er ist sicher auch nicht Ende und Höhepunkt der Entwicklung der Wirtschaftsformen.
Das waere fuer Viele ein BGE ...........
Benutzeravatar
Peddargh
Beiträge: 5448
Registriert: Donnerstag 5. Juni 2008, 09:02

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Peddargh »

luckybull » So 21. Sep 2014, 00:18 hat geschrieben:
Das waere fuer Viele ein BGE ...........
Richtig!
Sage ich obwohl ich weiß, dass ein "geschulter" Geist wie der deine,
in einem BGE den Untergang der Wirtschaft, wie sie heute funktioniert, sieht.
Macht deine Signatur deutlich:
"Es wurde von kompetenter Seite festgestellt, daß ein großer Teil der Langzeitarbeitslosen extrem motiviert ist"

Und dergleichen muß "natürlich" negiert werden.
Warum sollte auch jemand irgendeine Motivation zur Arbeit aufbringen,
wenn er doch in Deutschland auch ohne Arbeit am Kacken gehalten wird?
Komplett mit iPhone, Flatscreen und rundumdieuhrbespassug...

Arbeit wird hier zur Pflicht der Allgemeinheit gegenüber.
Arbeit wird zu etwas, dessen Wert an den Einträgen bemessen wird.
Exakt da liegt das philosophische, das ideologische Problem.
In der Tat ist Arbeit eine Verpflichtung, die jedem Lebenden Wesen aufgebürdet wird.
In der Tatließe sich hier ein Konstrukt entwerfen, diese Arbeit zu honorieren.

Eine Gesellschaft aus Konsumenten, Verbrauchern...
In ständiger Konkurenz zueinander, die sich ein Wertesystem gaben,
die da die kräftigsten belohnt, die schwächsten bestraft.

Wir "bilden" unsere Kinder um sie dazu befähigen in der harten Welt da draussen zu bestehen,
ohne zu bemerken, dass es genau das ist, was die Welt erst zu einer harten macht!

Glück wird dabei monetär gemessen...
Was für ein gnadenloser Humbug!
Und das in allen Sphären.

Glück aber erlebt man nicht, weil man sich alles kaufen kann,
Glück entsteht durch die Geschenke, die einem das Leben bietet.
Das aber kann man nicht kaufen!
Man kann´s leben!
Und das muß erarbeitet, gebildet werden.

Wirtschaft derweil ist wichtig.
Wichtig um zu leben.
Man muß sich ergänzen, weil es niemand, ich betone:niemand! alleine schafft.
Hier ergiebt sich der Wert eines jeden.
Was Phasen unterworfen ist!
Es beginnt damit, dass dir der Arsch abgewischt wird, es endet damit.
Dazwischen liegt eine Phase der Arbeit, inder man die Rolle dessen übernimmt,
der anderen den Arsch abwischt, nennt sich Leben.
Das läßt sich nicht auf "Arbeit" reduzieren.
Ebenso wenig wie der Kapitalismus in der Lage wäre, dem individuellen Leben einen Wert beizumessen.

Hier wird nun die 70jährige Trümmerfrau mit dem 18jährigen Döspaddel gleichgestellt da nutzlos...
Während wir kompletten Vollversagern auf Grund der Anhäufung von Geld über die Weltgeschichte,
allein auf Grund ihres Reichtums den Wert zugestehen, der sich aus dem angehäuften Reichtum ergiebt.
Es wird also der honoriert der arbeiten läßt, nicht der, der da im Schweiße seines Angesichts diese Werte schafft,
in der kurzen Phase, in der man diese schaffen läßt.

Dazu brauvht es eine Politik, die es dem Geld erlaubt zu arbeiten.
Und meine Güte, was ist dieses Geld fleissig!
Siehe die gewaltigen Summen, die da täglich im Tausendstelsekundentakt Renditen produzieren.
Unmöglich mit Arbeit die echte Werte schafft, diese Summen zu begleichen.

Einem Maurer, der meine Wohnung baut, einem Bäcker, der mir sein Brot gibt, etc. dem kann ich dankbar sein.
Hier ist Geld als Tauschware sinnvoll, damit auch der Kapitalismus.
Man kann´s aber eben auch übertreiben!
Der Maurer, der Bäcker, etc. ist bereits heute der Sozialfall von morgen.
Lukrativer ist es, diese Waren zu verkaufen.
In einem absolut intransparenten Markt.
Wie aber kann ich jemandem dankbar sein, der aus der Ware, die billig eingekauft wird,
im tausendstelsekundentakt verkauft, gekauft wird, dabei jedesmal eine Wertsteigerung erfährt,
die schlußendlich dazu führt, dass das ganze Gewese um dieses kaufen und verkaufen, in sich einen höheren Wert darstellt, als die gehandelte Ware?

Dem werteschöpfenden Arbeiter wird dabei kein Glück zu Teil.
Das erte Drittel eines solchen Lebens kostet die Gemeinschaft.
Das zweite Drittel sollte die Arbeit bringen, die den Konsum ermöglicht,
das letzte Drittel schließlich stellt den Lebensabend dar.
Gut wenn man da nie gearbeitet hat.
Die einen haben sich an die Armut gewöhnt, die anderen an den Reichtum.

"Glück" hat dabei kaum jemand!
Geld vielleicht...
I learned long ago, never to wrestle with a pig. You get dirty, and besides, the pig likes it.
(der George Bernard Shaw (?))
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: Sonntag 29. Juni 2014, 10:24

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von franktoast »

bakunicus » Mi 17. Sep 2014, 19:15 hat geschrieben:
40 milliarden sind ca 10-12 % ...
die auf die sozialhaushalte drücken ....

die allein in die hände der banken und staatsanleihen gehen, in die hände der wohlhabenden.
umverteilung von unten nach oben ...
Ja. Man sollte hier aber auch bedenken, dass man bis jetzt 2000Mrd. mehr ausgeben konnte. Auch für Renten, Arbeitslose, Kinder etc. (insgesamt liegt der Schuldendienst bei etwa 60Mrd. = 10% der Steuereinnahmen, etwa 6% der gesamten Staatseinnahmen).

Und als man Schulden aufnahm, war immer klar, dass man darauf Zinsen bezahlt. Ich mein, wann war die Krise. Die liegt nun 5 Jahre zurück, quasi 5 fette Jahre, weniger Arbeitslose, weniger Aufstocker, mehr Beiträge für die Sozialkassen, höhere Steuereinnahmen. Und? Immer noch kein ausgeglichener Haushalt. Und die nächste Krise kommt. Es sind immer so 5-10 fette Jahre und dann kommt ein Crash/Abschwung.
Zuletzt geändert von franktoast am Sonntag 21. September 2014, 11:20, insgesamt 1-mal geändert.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: Sonntag 29. Juni 2014, 10:24

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von franktoast »

Peddargh » So 21. Sep 2014, 01:20 hat geschrieben: Glück wird dabei monetär gemessen...
Was für ein gnadenloser Humbug!
Und das in allen Sphären.

Glück aber erlebt man nicht, weil man sich alles kaufen kann,
Glück entsteht durch die Geschenke, die einem das Leben bietet.
Das aber kann man nicht kaufen!
Man kann´s leben!
Und das muß erarbeitet, gebildet werden.
Das sehe ich auch so. Dass Glück nicht rein monetär ist. Arbeitslosen da mehr Geld zu schenken, wird deren Glück nicht wirklich erhöhen. Oder auch irgendwelche Niedriglöhne. Es geht um mehr. Ob man beispielsweise wert geschätzt wird. In den 50ern warn Löhne auch so weit auseinander und in einem deutlich niedrigerem Niveau. Aber die Menschen waren glücklicher, weil es spürbar bergauf ging. Das macht wohl glücklich. Dazu war es nicht so transparent, wer welche Löhne für was bekommt. Heute muss ein Maurer überall lesen, dass seine Löhne ja viel zu gering wären. So viel zur Wertschätzung...

Arbeit ist aber eine wichtige Rolle. In unsrer Gesellschaft wird man nicht gewertschätzt, wenn man arbeitsfähig ist, aber keinen Job hat. Das ist auch legitim so. Denn ein Arbeitsfähiger, der arbeiitslos ist, ist eine Person, die nur von anderen nimmt, aber selber nix gibt. Arbeitende müssen den durch füttern und haben so selber weniger. Das ist wie jemand in einer Clique, der immer nur schnorrt.

Wie aber kann ich jemandem dankbar sein, der aus der Ware, die billig eingekauft wird,
im tausendstelsekundentakt verkauft, gekauft wird, dabei jedesmal eine Wertsteigerung erfährt,
die schlußendlich dazu führt, dass das ganze Gewese um dieses kaufen und verkaufen, in sich einen höheren Wert darstellt, als die gehandelte Ware?
Man kann hier von zwei Richtungen heran gehen.
1. Wenn jemand im Casino aus 1000€ 35 000$ innerhalb einer Minute macht, wie steht man dazu? Es ist einfach Zockerei. Und wenn ein professioneller Poker-Spieler Millionen im Jahr gewinnt? (1Mio. Verlust in einem Monat, 1,5Mio. Gewinn im anderen usw.)
2. Diese Trader haben auch eine volkswirtschaftliche Funktion, die der breiten Masse nicht wirklich zugänglich ist. Ich persönlich hab schon getradet bzw. tu das, und weiß nun, wie wichtig Liquidität in Märkten sind. Stell dir vor, du willst eine große Menge an Dollar oder Aktien kaufen. Der Kurs liegt bei 1,50, aber wenn du kaufst, zahlst du 1,60, weil es eben für 1,50 zu wenig Verkäufer gibt. Sofern es jetzt Spekulanten sind, die kaufen, wenn der Preis fällt und verkaufen, wenn der Preis sinkt, kommen noch andere Funktionen (Stabilisierung des Preises).

Aus diesen beiden Punkten kann man nun sagen, dass es ok ist, wenn da jemand zockt. Es ist zum einen fast ein Null-Summenspiel (im Mittel ist der Gewinn miniminimal. 51% der Trader machen Gewinn, 49% Verluste), zum anderen gibt es eine volkswirtschaftliche Funktion.

Aber nun zurück zum Thema. Macht es dem Maurer nun glücklich? Er weiß das nicht und höchstwahrscheinlich interessiert ihn das auch gar nicht. Die heutige Welt ist auch im Vergleich zu 1950 weit komplexer und komplizierter. Man überblickt nicht mehr alles. Und vor den Tradern hat man Angst, wie vor Allem, was man nicht versteht.
Es könnte aber auch sein, dass der Mensch auch Feindbilder braucht. Und seit der Real-Sozialismus zusammengebrochen ist, wer ist das Feindbild? Frankreich? Nö!. Ausländer? Nö. Homos? Nö. Sozialisten? Nö. Da bleibt ja fast nur noch die USA oder die Reichen/Kapitalisten, Ungleichverteilung.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
jorikke
Beiträge: 9244
Registriert: Samstag 30. Mai 2009, 10:05

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von jorikke »

franktoast » So 21. Sep 2014, 07:48 hat geschrieben:
Ja. Man sollte hier aber auch bedenken, dass man bis jetzt 2000Mrd. mehr ausgeben konnte. Auch für Renten, Arbeitslose, Kinder etc. (insgesamt liegt der Schuldendienst bei etwa 60Mrd. = 10% der Steuereinnahmen, etwa 6% der gesamten Staatseinnahmen).

Und als man Schulden aufnahm, war immer klar, dass man darauf Zinsen bezahlt. Ich mein, wann war die Krise. Die liegt nun 5 Jahre zurück, quasi 5 fette Jahre, weniger Arbeitslose, weniger Aufstocker, mehr Beiträge für die Sozialkassen, höhere Steuereinnahmen. Und? Immer noch kein ausgeglichener Haushalt. Und die nächste Krise kommt. Es sind immer so 5-10 fette Jahre und dann kommt ein Boom.
"Es sind immer so 5-10 fette Jahre und dann kommt ein Boom."
Den Satz würde ich gern verstehen.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: Sonntag 29. Juni 2014, 10:24

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von franktoast »

jorikke » So 21. Sep 2014, 09:46 hat geschrieben:
"Es sind immer so 5-10 fette Jahre und dann kommt ein Boom."
Den Satz würde ich gern verstehen.
Ok, das war wohl etwas unglücklich ausgedrückt :) Mit Boom meinte ich jetzt eine Explosion im negativen Sinne. Hab nicht dran gedacht, dass man damit eigentlich einen starken Aufschwung meint^^ Habs geändert.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Adam Smith »

franktoast » So 21. Sep 2014, 08:48 hat geschrieben:Es sind immer so 5-10 fette Jahre und dann kommt ein Crash/Abschwung.
Das mit dem Zeitraum ist so nicht richtig. Das kann so sein, muss aber nicht.
Dort dauerten die Aufschwünge zwischen 1945 und 2001 im Durchschnitt 57 Monate, die Abschwünge hingegen nur 10 Monate.[4] Die letzte, ziemlich schwache Expansionsphase in den USA wird in einem EPI-Papier den Jahren 2001 bis 2007 zugeordnet.[5]
http://de.wikipedia.org/wiki/Konjunktur

Der Keynesianismus hat aber bisher immer zu stärkeren Verschuldung geführt. Das beste Beispiel dafür wäre Japan. Die Frage wäre hier, ob die noch einmal eine Wirtschaftsbelebung auf Pump hinbekommen oder ob das jetzt nicht mehr geht.
Zwar gehen Ökonomen laut Japan Center for Economic Research davon aus, dass Japans Wirtschaft zwischen Juli und September wieder anziehen wird. Dennoch bereitet der unerwartet schwache Privatkonsum, der in Japan 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung beiträgt, der Regierung Kopfschmerzen. Sollte das Wirtschaftswachstum im laufenden Quartal schwach ausfallen, könnte dies die Bemühungen der Regierung und der Notenbank erschweren, die Deflation dauerhaft hinter sich zu lassen. Manche Ökonomen halten es auch für möglich, dass die Bank von Japan die ohnehin schon extrem losen geldpolitischen Zügel schon bald weiter lockern wird.
http://www.handelsblatt.com/politik/kon ... 422-2.html

Die Franzosen haben vor kurzem auch auf Pump gelebt und fordern das nun auch von den Deutschen. Denn geteiltes Leid ist halbes Leid. Zum Glück gibt es in Deutschland die Schuldenbremse, sodass wir nicht leiden müssen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Mari
Beiträge: 1883
Registriert: Dienstag 13. Dezember 2011, 10:04

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Mari »

Sri Aurobindo » Sa 20. Sep 2014, 23:19 hat geschrieben:Thema ist wieder frei ...

Macht Kapitalismus glücklich?

Kapitalismus ist gewiss besser als vieles anderes, aber er ist sicher auch nicht Ende und Höhepunkt der Entwicklung der Wirtschaftsformen.
Richtig, Kapital bzw. Kapitalismus ist nicht alles, aber Kapital ist doch für die meisten Menschen extrem verlockend.

Wer wenig Kapital hat will mehr haben, um sich damit Wünsche zu erfüllen; also kann es glücklich machen.
Wer viel Kapital hat muß gut darauf aufpassen, um es nicht zu verlieren. Manche sind geradezu süchtig nach Kapital und machen sich so zu Sklaven. Und manche werden Opfer derjenigen, die es auf ihr Kapital abgesehen haben. Also kann es auch unglücklich machen.

Kapital kann also sowohl glücklich machen, als auch unglücklich. Deshalb kann Deine Frage gar nicht eindeutig beantwortet werden.
Zuletzt geändert von Mari am Sonntag 21. September 2014, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
LG Mari
Man kann ein ganzes Volk eine Zeit lang belügen, Teile eines Volkes dauernd betrügen, aber nicht das ganze Volk dauernd belügen und betrügen. (Abraham Lincoln)
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 5335
Registriert: Montag 5. Mai 2014, 13:37
user title: Technokrat

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Loki »

franktoast » So 21. Sep 2014, 07:48 hat geschrieben:(insgesamt liegt der Schuldendienst bei etwa 60Mrd. = 10% der Steuereinnahmen, etwa 6% der gesamten Staatseinnahmen)

Schulden - und somit Geldzinszahlungen - der Länder, Städte, Gemeinden und Kommunen ?
Einige von denen nehmen auch Gebühren, Abgaben und Steuern, womit dann diese Geldzinsen gezahlt werden...


Und wenn man es ganz genau nehmen möchte: jedes Gut, welches der öffentliche Dienst erwirbt, enthält im Preis die eventuellen Geldzinsen, die der Güterlieferant wg. eigener Schulden zu bezahlen hat...


Direkt oder indirekt fließt somit ein beträchtlicher Teil der Steuergelder zu den Geldzinserhaltern!


In einer sozialen Marktwirtschaft kann auch dieser Geldzinspart entfallen;
Kapitalismus hingegen ist die Kombi von der Marktwirtschaft mit eben diesem Geldzins-Geldsystem.

Die Auswüchse eines Geldzins-Geldsystems machen auf Dauer wohl eher nicht glücklich; somit macht der Kapitalismus nicht dauerhaft glücklich.
luckybull

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von luckybull »

Peddargh » So 21. Sep 2014, 02:20 hat geschrieben:Richtig!
Sage ich obwohl ich weiß, dass ein "geschulter" Geist wie der deine,
in einem BGE den Untergang der Wirtschaft, wie sie heute funktioniert, sieht.
Macht deine Signatur deutlich:
"Es wurde von kompetenter Seite festgestellt, daß ein großer Teil der Langzeitarbeitslosen extrem motiviert ist"

Und dergleichen muß "natürlich" negiert werden.
Warum sollte auch jemand irgendeine Motivation zur Arbeit aufbringen,
wenn er doch in Deutschland auch ohne Arbeit am Kacken gehalten wird?
Komplett mit iPhone, Flatscreen und rundumdieuhrbespassug...

Arbeit wird hier zur Pflicht der Allgemeinheit gegenüber.
Arbeit wird zu etwas, dessen Wert an den Einträgen bemessen wird.
Exakt da liegt das philosophische, das ideologische Problem.
In der Tat ist Arbeit eine Verpflichtung, die jedem Lebenden Wesen aufgebürdet wird.
In der Tatließe sich hier ein Konstrukt entwerfen, diese Arbeit zu honorieren.

Eine Gesellschaft aus Konsumenten, Verbrauchern...
In ständiger Konkurenz zueinander, die sich ein Wertesystem gaben,
die da die kräftigsten belohnt, die schwächsten bestraft.

Wir "bilden" unsere Kinder um sie dazu befähigen in der harten Welt da draussen zu bestehen,
ohne zu bemerken, dass es genau das ist, was die Welt erst zu einer harten macht!

Glück wird dabei monetär gemessen...
Was für ein gnadenloser Humbug!
Und das in allen Sphären.

Glück aber erlebt man nicht, weil man sich alles kaufen kann,
Glück entsteht durch die Geschenke, die einem das Leben bietet.
Das aber kann man nicht kaufen!
Man kann´s leben!
Und das muß erarbeitet, gebildet werden.

Wirtschaft derweil ist wichtig.
Wichtig um zu leben.
Man muß sich ergänzen, weil es niemand, ich betone:niemand! alleine schafft.
Hier ergiebt sich der Wert eines jeden.
Was Phasen unterworfen ist!
Es beginnt damit, dass dir der Arsch abgewischt wird, es endet damit.
Dazwischen liegt eine Phase der Arbeit, inder man die Rolle dessen übernimmt,
der anderen den Arsch abwischt, nennt sich Leben.
Das läßt sich nicht auf "Arbeit" reduzieren.
Ebenso wenig wie der Kapitalismus in der Lage wäre, dem individuellen Leben einen Wert beizumessen.

Hier wird nun die 70jährige Trümmerfrau mit dem 18jährigen Döspaddel gleichgestellt da nutzlos...
Während wir kompletten Vollversagern auf Grund der Anhäufung von Geld über die Weltgeschichte,
allein auf Grund ihres Reichtums den Wert zugestehen, der sich aus dem angehäuften Reichtum ergiebt.
Es wird also der honoriert der arbeiten läßt, nicht der, der da im Schweiße seines Angesichts diese Werte schafft,
in der kurzen Phase, in der man diese schaffen läßt.

Dazu brauvht es eine Politik, die es dem Geld erlaubt zu arbeiten.
Und meine Güte, was ist dieses Geld fleissig!
Siehe die gewaltigen Summen, die da täglich im Tausendstelsekundentakt Renditen produzieren.
Unmöglich mit Arbeit die echte Werte schafft, diese Summen zu begleichen.

Einem Maurer, der meine Wohnung baut, einem Bäcker, der mir sein Brot gibt, etc. dem kann ich dankbar sein.
Hier ist Geld als Tauschware sinnvoll, damit auch der Kapitalismus.
Man kann´s aber eben auch übertreiben!
Der Maurer, der Bäcker, etc. ist bereits heute der Sozialfall von morgen.
Lukrativer ist es, diese Waren zu verkaufen.
In einem absolut intransparenten Markt.
Wie aber kann ich jemandem dankbar sein, der aus der Ware, die billig eingekauft wird,
im tausendstelsekundentakt verkauft, gekauft wird, dabei jedesmal eine Wertsteigerung erfährt,
die schlußendlich dazu führt, dass das ganze Gewese um dieses kaufen und verkaufen, in sich einen höheren Wert darstellt, als die gehandelte Ware?

Dem werteschöpfenden Arbeiter wird dabei kein Glück zu Teil.
Das erte Drittel eines solchen Lebens kostet die Gemeinschaft.
Das zweite Drittel sollte die Arbeit bringen, die den Konsum ermöglicht,
das letzte Drittel schließlich stellt den Lebensabend dar.
Gut wenn man da nie gearbeitet hat.
Die einen haben sich an die Armut gewöhnt, die anderen an den Reichtum.

"Glück" hat dabei kaum jemand!
Geld vielleicht...

Die waere Jahrgang 1944, wie soll das gehen ?
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Adam Smith »

Loki » So 21. Sep 2014, 12:00 hat geschrieben:
In einer sozialen Marktwirtschaft kann auch dieser Geldzinspart entfallen;
Kapitalismus hingegen ist die Kombi von der Marktwirtschaft mit eben diesem Geldzins-Geldsystem.

Die Auswüchse eines Geldzins-Geldsystems machen auf Dauer wohl eher nicht glücklich; somit macht der Kapitalismus nicht dauerhaft glücklich.
Im Kapitalismus soll sich der Staat aus der Wirtschaft raushalten. Aus dem Grund darf er sich hier nicht verschulden.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 5335
Registriert: Montag 5. Mai 2014, 13:37
user title: Technokrat

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Loki »

Adam Smith » So 21. Sep 2014, 10:31 hat geschrieben: Der Keynesianismus hat aber bisher immer zu stärkeren Verschuldung geführt. Das beste Beispiel dafür wäre Japan. Die Frage wäre hier, ob die noch einmal eine Wirtschaftsbelebung auf Pump hinbekommen oder ob das jetzt nicht mehr geht.
Irgendwo "liegt" das Geld ja nun... ist es entsprechend der Vermögensverteilung an wenigen Stellen, können diese Stellen nun sehr wohl Wirtschaftsbelebung damit machen;
aber auch Inflation herbeiführen.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Adam Smith »

Loki » So 21. Sep 2014, 12:08 hat geschrieben: Irgendwo "liegt" das Geld ja nun... ist es entsprechend der Vermögensverteilung an wenigen Stellen, können diese Stellen nun sehr wohl Wirtschaftsbelebung damit machen;
aber auch Inflation herbeiführen.
In Japan gab es in den letzten 20 Jahren weder das eine noch das andere. Dort wächst die Wirtschaft nicht mehr und in Japan gibt es trotz einer gigantischen Verschuldung seit 20 Jahren immer mal wieder Deflation.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 5335
Registriert: Montag 5. Mai 2014, 13:37
user title: Technokrat

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Loki »

Adam Smith » So 21. Sep 2014, 11:06 hat geschrieben:
Im Kapitalismus soll sich der Staat aus der Wirtschaft raushalten. Aus dem Grund darf er sich hier nicht verschulden.
Der Wunsch hat dann einen Haken, wenn ein Staat sich gerade erst neu gründet: Erstausgaben des Staates. Er kann normalerweise nur Einnahmen ausgeben; doch diese (Steuereinnahmen) sind nicht gleich bei "Start" vorhanden.
Die "Erstinvestition" wäre somit nur durch Schuldenaufnahme machbar.


Und ansonsten spricht m. M. n. nichts dagegen, wenn z. B. ein Staat eigene Forschung betreibt und das Ergebnis dieser Forschung (z. B. ein innovatives Produkt) selbst vermarktet, indem er - notfalls mit Schuldenaufnahme - einen Produktionsbetrieb ("Staatseigentum") aufbaut.

Natürlich nicht dann, wenn bereits offensichtliche Überschuldung vorliegt; es sei denn, diese Überschuldung könnte durch den Produktionsbetrieb enorm gesenkt werden.


Beispiel: Nehmen wir an, Beamte oder sonstige des öffentlichen Dienstes hätten den Transrapid erforscht und entwickelt. Ein Staat würde dann die Produktion und den Handel mit allem was dazu gehört in die Wege leiten. Der Betriebs-Gewinn würde der Gemeinschaft zu Gute kommen; eventuell zum Schuldenabbau.
Und das Unternehmen dient zudem einfach nur als großer Arbeitgeber sowie Bereitsteller dieses Transportmittels.

Alternatives Beispiel wäre etwas aus dem Umwelttechnikbereich.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Adam Smith »

Loki » So 21. Sep 2014, 12:20 hat geschrieben:
Beispiel: Nehmen wir an, Beamte oder sonstige des öffentlichen Dienstes hätten den Transrapid erforscht und entwickelt. Ein Staat würde dann die Produktion und den Handel mit allem was dazu gehört in die Wege leiten. Der Betriebs-Gewinn würde der Gemeinschaft zu Gute kommen; eventuell zum Schuldenabbau.
Und das Unternehmen dient zudem einfach nur als großer Arbeitgeber sowie Bereitsteller dieses Transportmittels.
Ich rede hier die ganze Zeit vom Kapitalismus. Im Kapitalismus entwickelt der Staat keinen Transrapid. Und wenn der Staat in die Forschung investiert sollten diese Investitionen nicht durch Schulden finanziert werden.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 5335
Registriert: Montag 5. Mai 2014, 13:37
user title: Technokrat

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Loki »

Adam Smith » So 21. Sep 2014, 11:12 hat geschrieben:
In Japan gab es in den letzten 20 Jahren weder das eine noch das andere. Dort wächst die Wirtschaft nicht mehr und in Japan gibt es trotz einer gigantischen Verschuldung seit 20 Jahren immer mal wieder Deflation.
Trotzdem ist die Geldmenge in der Hand weniger (und insgesamt sowieso) in Japan recht hoch ;)
Kaufkraftwirksam scheint sie nur nicht wirklich zu sein ?

Horten die dort ? Wandern die Taler in diversen Kreisläufen, welche die Wirtschaft nicht so richtig ankurbeln ? Fließt Geld ins Ausland ab ?

Überteuerung scheint dort nicht das Problem zu sein.

Adam Smith hat geschrieben:
Ich rede hier die ganze Zeit vom Kapitalismus. Im Kapitalismus entwickelt der Staat keinen Transrapid. Und wenn der Staat in die Forschung investiert sollten diese Investitionen nicht durch Schulden finanziert werden.
Und ich rede nicht von Planwirtschaft.

Selbst kapitalistische Staaten haben Unternehmen und sicherlich auch Forschungseinrichtungen und ihrem Eigentum/Besitz.
Warum auch nicht ?
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Adam Smith »

Loki » So 21. Sep 2014, 12:37 hat geschrieben:
Trotzdem ist die Geldmenge in der Hand weniger (und insgesamt sowieso) in Japan recht hoch ;)
Kaufkraftwirksam scheint sie nur nicht wirklich zu sein ?

Horten die dort ? Wandern die Taler in diversen Kreisläufen, welche die Wirtschaft nicht so richtig ankurbeln ? Fließt Geld ins Ausland ab ?
Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes sinkt dort seit 20 Jahren. Die Geldmenge kann auf zwei Arten zunehmen. Durch Guthabenzinsen und durch Kreditvergabe. Bei der Kreditvergabe sinkt die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und somit hat die Kreditvergabe keinen Einfluss auf die Inflation. Bleiben nur noch die Guthabenzinsen. Auf die Höhe der Zinsen hat die Zentralbank Einfluss. Je niedriger die Zinsen sind, desto niedriger sind auch die Guthabenzinsen und desto niedriger ist auch das Geldmengenwachstum und desto niedriger ist auch die Inflationsrate.

Das ist übrigens nicht die Lehrmeinung. Gemäß Lehrmeinung ist es genau andersherum als ich es hier erklärt habe. Das liegt auch an Milton Friedman. Mit dem bin ich zwar so gut wie einer Meinung, aber nicht in seiner Erklärung der Inflation.

http://de.wikipedia.org/wiki/Milton_Friedman
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 5335
Registriert: Montag 5. Mai 2014, 13:37
user title: Technokrat

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Loki »

Adam Smith » So 21. Sep 2014, 11:45 hat geschrieben: Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes sinkt dort seit 20 Jahren.
Wäre die Frage: Warum ?
Warum sinkt(e) dort die Umlaufgeschwindigkeit ?

Und ist das ein generelles, zu erwartendes Problem beim voranschreitenden Kapitalismus (Marktwirtschaft + Geldzinssystem) ?



So super soll die Umlaufgeschwindigkeit in der Bundesrepublik bzw. auch dem Euroraum ja auch nicht mehr sein.



"Diese Waage stellt die bereinigte Quantitätstheotie des Geldes graphisch dar.
P ist der allgemeine Preisstand

W steht für Ware und bedeutet das Gesamtangebot von Gütern und Leistungen.

G ist die Geldmenge und zwar nur Bargeld (legal tender)

U ist die Umlaufgeschwindigkeit
[...]
":
http://finanzcrash.com/forum/read.php?1 ... #msg-46557
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Adam Smith »

Loki » So 21. Sep 2014, 12:54 hat geschrieben: Wäre die Frage: Warum ?
Warum sinkt(e) dort die Umlaufgeschwindigkeit ?
Die Umlaufgeschwindigkeit sinkt, wenn die Schulden steigen. Und die Schulden steigen in Japan, weil der Staat sich immer mehr verschuldet.
Und ist das ein generelles, zu erwartendes Problem beim voranschreitenden Kapitalismus (Marktwirtschaft + Geldzinssystem) ?
Nein. Der Keynesianismus gehört nicht zum Kapitalismus.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 5335
Registriert: Montag 5. Mai 2014, 13:37
user title: Technokrat

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Loki »

Adam Smith » So 21. Sep 2014, 12:10 hat geschrieben: Die Umlaufgeschwindigkeit sinkt, wenn die Schulden steigen.
Begründung ?
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Adam Smith »

Loki » So 21. Sep 2014, 13:17 hat geschrieben: Begründung ?
Geldmenge x Umlaufgeschwindigkeit = nominales BIP

Die Geldmenge wächst um 10%. Das nominale BIP wächst nur um 1%. Da die Quantitätsgleichung immer richtig ist, muss sich die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes verringern. Ein Beispiel dafür wäre Japan. Hier wächst die Geldmenge stärker als das nominale BIP. Das ist jetzt die Praxis. So weit einverstanden?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Adam Smith »

Loki » So 21. Sep 2014, 13:17 hat geschrieben: Begründung ?
Jemand gewinnt im Lotto 10 Millionen Euro und bringt sein Geld zur Bank. Die Bank verleiht nun dieses Geld, weil es die Aufgabe der Bank ist dieses zu tun. Die Geldmenge wächst um 10 Millionen Euro. Das Geld auf der Bank ist ja auch noch vorhanden. Nur ist dieses Geld auf der Bank gebunden, weil der Lottogewinner es angelegt hat. Es gibt mehr Geld, aber die Hälfte des Geldes ist nicht marktwirksam.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 5335
Registriert: Montag 5. Mai 2014, 13:37
user title: Technokrat

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Loki »

Adam Smith » So 21. Sep 2014, 12:30 hat geschrieben:
Geldmenge x Umlaufgeschwindigkeit = nominales BIP

Die Geldmenge wächst um 10%. Das nominale BIP wächst nur um 1%. Da die Quantitätsgleichung immer richtig ist, muss sich die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes verringern. Ein Beispiel dafür wäre Japan. Hier wächst die Geldmenge stärker als das nominale BIP. Das ist jetzt die Praxis. So weit einverstanden?
Das ist aber nicht die Erklärung dafür, warum die Umlaufgeschwindigkeit tatsächlich abgenommen hat, sondern wie die Umlaufgeschwindigkeit berechnet werden kann ;)

Adam Smith hat geschrieben:
Jemand gewinnt im Lotto 10 Millionen Euro und bringt sein Geld zur Bank. Die Bank verleiht nun dieses Geld, weil es die Aufgabe der Bank ist dieses zu tun. Die Geldmenge wächst um 10 Millionen Euro. Das Geld auf der Bank ist ja auch noch vorhanden. Nur ist dieses Geld auf der Bank gebunden, weil der Lottogewinner es angelegt hat. Es gibt mehr Geld, aber die Hälfte des Geldes ist nicht marktwirksam.
Die Japaner sparen oder horten gar zu viel ? Deswegen eine geringere Umlaufgeschwindigkeit des Geldes ?


Im Grunde lautet die Frage doch: warum "wandern" die bspw. 10 Millionen aus dem Beispiel oben weniger oft "von Hand zu Hand" ?
Das mit dem Sparen/Horten wäre eine denkbare Erklärung. Eine Erklärung von wie vielen ?
(Und dann kommt zudem die Frage hinzu, warum so viel oder oft gespart/gehortet wird...)
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Adam Smith »

Loki » So 21. Sep 2014, 13:42 hat geschrieben: Die Japaner sparen oder horten gar zu viel ? Deswegen eine geringere Umlaufgeschwindigkeit des Geldes ?
Im Grunde lautet die Frage doch: warum "wandern" die bspw. 10 Millionen aus dem Beispiel oben weniger oft "von Hand zu Hand" ?
Das mit dem Sparen/Horten wäre eine denkbare Erklärung. Eine Erklärung von wie vielen ?
(Und dann kommt zudem die Frage hinzu, warum so viel oder oft gespart/gehortet wird...)
Der japanische Staat verschuldet sich bei der japanischen Bevölkerung seit 20 Jahren immer stärker. Weil der japanische Staat den Keynesianismus praktiziert. Dadurch wächst das Geldvermögen der Japaner seit 20 Jahren. Die Zinsbelastung des japanischen Staates steigt dadurch auch immer mehr an. Aus dem Grund beschließt dann die Zentralbank die Zinsen zu senken, damit die Zinsbelastung des Staates sinkt. Das führt zu ständig sinkenden Zinsen. Und damit auch zu einer niedrigen Inflationsrate.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Peddargh
Beiträge: 5448
Registriert: Donnerstag 5. Juni 2008, 09:02

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Peddargh »

franktoast » So 21. Sep 2014, 08:28 hat geschrieben:[...]Arbeit ist aber eine wichtige Rolle. In unsrer Gesellschaft wird man nicht gewertschätzt, wenn man arbeitsfähig ist, aber keinen Job hat. Das ist auch legitim so. Denn ein Arbeitsfähiger, der arbeiitslos ist, ist eine Person, die nur von anderen nimmt, aber selber nix gibt. Arbeitende müssen den durch füttern und haben so selber weniger. Das ist wie jemand in einer Clique, der immer nur schnorrt. [...]
Ich mache da ein gerüttelt Maß an Übereinstimmung aus.
Auf diesen Absatz will ich aber noch eingehen.

Du setzt hier vorraus, das der arbeitsfähige Arbeitslose dies aus freien Willen ist.
Um die 3 Millionen Menschen, nach Arbeitslosenstatistik, ein paar Millionen mehr
nach den realen Zuständen (siehe Diskrepanz zwischen AlgII-Beziehern und Arbeitslosenstatistik),
haben aber ganz unterschiedliche Vorraussetzungen.
Man kann diese nicht pauschalisiert zu Schnorrern machen.
Damit trifft man diese doppelt.
Schließlich fehlen die Arbeitsplätze schlicht!
Und dies liegt nicht in der Verantwortung der Arbeitslosen!
Für diese Leute gibt es den Sozialstaat!

Als störend empfinde ich dabei auch, dass diesen Leuten unterstellt wird,
Sie würden sich auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung einen lauen Lenz machen.
Du kannst annähernd jeden Arbeitnehmer um die 40 mal fragen,
wie groß seine Angst vor Arbeitslosigkeit ist.
Die wissen, dass AlgII-Bezug kein Zuckerschlecken ist!

Vergessen darf man dabei auch nicht, dass AlgII-Bezug kein Phänomen ist,
welches von Geburt an verteilt worden wäre und Bestand hat.
Viele Arbeitslose blicken auf ein erfülltes Arbeitsleben zurück!
Auch, und das ist das bittere, wenn unsere Gesellschaft darauf ausgerichtet
zu sein scheint ein solches Prekariat zu errichten.

Und das während "Nieten in Nadelstreifen" tatsächlich komplett leistungslos
in Saus und Braus leben.
Dazu braucht es zwei Dinge:
1. Eine Bevölkerung, die sich weit unter Wert verkauft.
2. Eine Finanzwirtschaft, die Geld arbeiten läßt.
Da liegen Billionen rum, die durch ihr liegen immer mehr Geld produzieren.
Mittlerweile in einem Maße, dass es Arbeit nicht mehr schaffen kann,
einen entsprechenden Gegenwert zu leisten.

Betrachtet man hier die Dimensionen ist es schon frech den Arbeitslosen
als Schnorrer zu bezeichnen.
Der sitzt andernorts und hat Ansprüche an die Gesellschaft,
die die Gesellschaft als solche vernichten kann.
Siehe hier die seit 2007 dräuende Weltfinanzkrise,
die die Welt fast ins Chaos gestürzt hat.
I learned long ago, never to wrestle with a pig. You get dirty, and besides, the pig likes it.
(der George Bernard Shaw (?))
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 5335
Registriert: Montag 5. Mai 2014, 13:37
user title: Technokrat

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Loki »

Adam Smith » So 21. Sep 2014, 12:48 hat geschrieben: Und damit auch zu einer niedrigen Inflationsrate.
Ohne "Inflationsdruck" lässt man das Geld auch gerne mal liegen (sparen/horten), das ist klar.
Die Zinsbelastung des japanischen Staates steigt dadurch auch immer mehr an. Aus dem Grund beschließt dann die Zentralbank die Zinsen zu senken, damit die Zinsbelastung des Staates sinkt.
Ich bezweifele, daß ausschließlich zur Minderung der Zinsbelastung des Staates die Zentralbank den Leitzins runterschraubt.

Ist es nicht - ähnlich wie im Euroraum - eher so, daß mit einem Niedrigzins die Kreditaufnahmebereitschaft der Privaten und Unternehmen gefördert werden soll ? So daß diese dann mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf - wenn auch auf Pump - einbringen, also mehr und vielleicht auch öfters Geld ausgeben ?
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Adam Smith »

Loki » So 21. Sep 2014, 14:00 hat geschrieben: Ohne "Inflationsdruck" lässt man das Geld auch gerne mal liegen (sparen/horten), das ist klar.
Es führt aus dem Grund zu einer niedrigen Inflationsrate, weil dadurch die Guthabenzinsen sinken. Die Geldmenge kann ja nur auf zwei Arten zunehmen.
Ist es nicht - ähnlich wie im Euroraum - eher so, daß mit einem Niedrigzins die Kreditaufnahmebereitschaft der Privaten und Unternehmen gefördert werden soll ? So daß diese dann mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf - wenn auch auf Pump - einbringen, also mehr und vielleicht auch öfters Geld ausgeben ?
Das wird so behauptet. Ich vermute eher, dass die Zinsbelastung der einzelnen Länder sinken soll.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 5335
Registriert: Montag 5. Mai 2014, 13:37
user title: Technokrat

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Loki »

Loki » So 21. Sep 2014, 14:00 hat geschrieben: Ohne "Inflationsdruck" lässt man das Geld auch gerne mal liegen (sparen/horten), das ist klar.
Adam Smith » So 21. Sep 2014, 13:05 hat geschrieben:
Es führt aus dem Grund zu einer niedrigen Inflationsrate, weil dadurch die Guthabenzinsen sinken.
... wobei niedrige Guthabenzinsen nicht unbedingt dafür sorgen, daß die Sparer nun plötzlich auf die Idee kommen, ihr gespartes Geld kaufkraftwirksam zu nutzen. Sprich: auch die Umlaufgeschwindigkeit scheint trotzdem niedrig bleiben.

Ich vermute eher, dass die Zinsbelastung der einzelnen Länder sinken soll.
:D :thumbup:
Guter Gedanke.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Adam Smith »

Loki » So 21. Sep 2014, 14:12 hat geschrieben: ... wobei niedrige Guthabenzinsen nicht unbedingt dafür sorgen, daß die Sparer nun plötzlich auf die Idee kommen, ihr gespartes Geld kaufkraftwirksam zu nutzen. Sprich: auch die Umlaufgeschwindigkeit scheint trotzdem niedrig bleiben.
Das wäre auch fatal, weil die Bank ja dieses Geld verliehen hat. Sie hat es ja gar nicht mehr. Und bei einer Auszahlung des Geldes sinkt die Barreserve der Bank. Die Bank muss also Gewinne benutzen um wieder mehr Barreserve zu haben und kann aus dem Grund dann auch weniger Kredite vergeben.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 5335
Registriert: Montag 5. Mai 2014, 13:37
user title: Technokrat

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Loki »

Adam Smith » So 21. Sep 2014, 13:16 hat geschrieben:
Das wäre auch fatal, weil die Bank ja dieses Geld verliehen hat. Sie hat es ja gar nicht mehr. Und bei einer Auszahlung des Geldes sinkt die Barreserve der Bank. Die Bank muss also Gewinne benutzen um wieder mehr Barreserve zu haben und kann aus dem Grund dann auch weniger Kredite vergeben.
Nun, das ZB-Geld bekommt sie ("die Bank") ja beinahe zinslos vom EZB-System; sofern zentralbankfähige Kreditsicherheiten vorhanden sind.



Also es stockt die Umlaufgeschwindigkeit; und warum das so ist, dafür scheint es keine definitive Antwort zu geben ?
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Adam Smith »

Loki » So 21. Sep 2014, 14:26 hat geschrieben:
Also es stockt die Umlaufgeschwindigkeit; und warum das so ist, dafür scheint es keine definitive Antwort zu geben ?
Guthabenzinsen bewirken dass die Geldmenge zunimmt ohne einen Einfluss auf die Umlaufgeschwindigkeit. Kreditvergabe hat immer einen Einfluss auf die Umlaufgeschwindigkeit.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Adam Smith »

Loki » So 21. Sep 2014, 14:26 hat geschrieben: Nun, das ZB-Geld bekommt sie ("die Bank") ja beinahe zinslos vom EZB-System; sofern zentralbankfähige Kreditsicherheiten vorhanden sind.
Das könnte Inflation bewirken. Das erhöht aber das Fremdkapital und Basel 3 schreibt gerade strengere EK-Regeln vor.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 5335
Registriert: Montag 5. Mai 2014, 13:37
user title: Technokrat

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Loki »

Loki » So 21. Sep 2014, 14:26 hat geschrieben: Nun, das ZB-Geld bekommt sie ("die Bank") ja beinahe zinslos vom EZB-System; sofern zentralbankfähige Kreditsicherheiten vorhanden sind.
Adam Smith » So 21. Sep 2014, 13:49 hat geschrieben:
Das könnte Inflation bewirken. Das erhöht aber das Fremdkapital und Basel 3 schreibt gerade strengere EK-Regeln vor.
Ein Sparer "leiht" (s)einer Bank doch auch Geld und erhöht somit das Fremdkapital der Bank :?:
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25891
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Loki » So 21. Sep 2014, 12:20 hat geschrieben: Nehmen wir an, Beamte oder sonstige des öffentlichen Dienstes hätten den Transrapid erforscht und entwickelt. Ein Staat würde dann die Produktion und den Handel mit allem was dazu gehört in die Wege leiten. Der Betriebs-Gewinn würde der Gemeinschaft zu Gute kommen; eventuell zum Schuldenabbau.
Naja ... wie du schreibst ... nehmen wir mal an.

Die Realität ist leider, dass sich der Staaten bisher als wenig effizient erwiesen haben, wenn es um darum ging Produkte und Dienstleistungen anzubieten ....
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 5335
Registriert: Montag 5. Mai 2014, 13:37
user title: Technokrat

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Loki »

3x schwarzer Kater » So 21. Sep 2014, 14:14 hat geschrieben:
Naja ... wie du schreibst ... nehmen wir mal an.

Die Realität ist leider, dass sich der Staaten bisher als wenig effizient erwiesen haben, wenn es um darum ging Produkte und Dienstleistungen anzubieten ....
Na dann lasse mal Deine Kritik über die Deutsche Reichseisenbahnen hören...


:D Und dann vergleiche mal mit der Kritik heute.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25891
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Loki » So 21. Sep 2014, 15:40 hat geschrieben: Na dann lasse mal Deine Kritik über die Deutsche Reichseisenbahnen hören...


:D Und dann vergleiche mal mit der Kritik heute.
was hat die Reichseisenbahn damit zu tun?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 5335
Registriert: Montag 5. Mai 2014, 13:37
user title: Technokrat

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Loki »

3x schwarzer Kater » So 21. Sep 2014, 14:42 hat geschrieben:
was hat die Reichseisenbahn damit zu tun?
Staatseisenbahnen.

"Die Realität ist leider, dass sich der Staaten bisher als wenig effizient erwiesen haben, wenn es um darum ging Produkte und Dienstleistungen anzubieten ...."


Und welche Kritik gibt es diesbezüglich zu staatliche Deutsche Reichspost ?
Die Post kam doch immer an ?
Und Dividendenzahlung sowie Aktienkurs war da noch kein Thema ?
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25891
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Loki » So 21. Sep 2014, 16:09 hat geschrieben: Staatseisenbahnen.

"Die Realität ist leider, dass sich der Staaten bisher als wenig effizient erwiesen haben, wenn es um darum ging Produkte und Dienstleistungen anzubieten ...."


Und welche Kritik gibt es diesbezüglich zu staatliche Deutsche Reichspost ?
Die Post kam doch immer an ?
Und Dividendenzahlung sowie Aktienkurs war da noch kein Thema ?
Für welchen Preis?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 5335
Registriert: Montag 5. Mai 2014, 13:37
user title: Technokrat

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Loki »

3x schwarzer Kater » So 21. Sep 2014, 15:17 hat geschrieben:
Für welchen Preis?
Im Museum liegen noch ein paar alte Briefmarken und Fahrkarten. Zumindest auf den Briefmarken steht der Preis.




Werden bei euch im Norden auch die alten Reichsbahnhöfe für wenige Euros verscherbelt ?
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25891
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Loki » So 21. Sep 2014, 16:55 hat geschrieben: Im Museum liegen noch ein paar alte Briefmarken und Fahrkarten. Zumindest auf den Briefmarken steht der Preis.
aha ... Was leitest du daraus ab?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 5335
Registriert: Montag 5. Mai 2014, 13:37
user title: Technokrat

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Loki »

3x schwarzer Kater » So 21. Sep 2014, 15:56 hat geschrieben:
aha ... Was leitest du daraus ab?
Daß das Besatzungs- und Verwaltungskonstrukt deutsches Eigentum in inländische und ausländische Hände für´n Appel und en Ei nahezu verschenkt hat;
und unpünktlich kommt sie trotzdem manchmal, die Bahn.



Was spräche dagegen, wenn das mit den Brennstoffzellenauto sicherheitstechnisch funktioniert, ein "Gemeinschaftstankstellennetz" aufzubauen ?
Gewinn fließt der Gemeinschaftskasse dann zu.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25891
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Loki » So 21. Sep 2014, 17:03 hat geschrieben: Daß das Besatzungs- und Verwaltungskonstrukt deutsches Eigentum in inländische und ausländische Hände für´n Appel und en Ei nahezu verschenkt hat;
.
Das ist die Schlussfolgerung, die du daraus ziehst, wenn du im Museum den aufgedruckten Wert einer Briefmarke siehst.

Interessant.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Loki
Beiträge: 5335
Registriert: Montag 5. Mai 2014, 13:37
user title: Technokrat

Re: Macht Kapitalismus glücklich?

Beitrag von Loki »

3x schwarzer Kater » So 21. Sep 2014, 16:10 hat geschrieben:
Das ist die Schlussfolgerung, die du daraus ziehst, wenn du im Museum den aufgedruckten Wert einer Briefmarke siehst.

Interessant.
Besonders, wenn man sich fragt, wie während der Hyperinflation die ganzen Nullen auf das kleine Viereck gedruckt wurden.
Antworten