@DarkLightbringer
Hier regnet es auch gerade, es ist fast schon ein Monsun., aber im Weltvergleich soll das ja gemäßigt sein. Hoffe doch, deine Little Farm trotzt allen Umständen und wirft ordentliche Produkte ab - so, dass du dich im Forum mit den wirklich wichtigen Dingen beschäftigen kannst. Und du hast natürlich Recht, Termini wie "Faschist" sind derzeit en vogue, "wahabitischer Zionist" hingegen out.

Keine Sorge, ich arbeite nur noch auf der Farm um körperlich fit zu bleiben, ein Leben ohne mindestens 7-8h Arbeit pro Tag erscheint mir überhaupt nicht erstrebenswert, so lange, wie ich laufen kann, werde ich auch arbeiten. Es ist auch ein anderes Gefühl, die Scheune selbst gebaut und die Orangenbäume selbst gepflanzt zu haben, als sich alles Schlüsselfertig hinstellen zu lassen und auf dem nächsten Markt einkaufen zu gehen.
Eine Neuauflage des Ostwest-Konfliktes wird es wohl nicht geben, jedenfalls nicht im bekannten gigantischen Ausmaß, eher sowas wie die "Kleine Eiszeit". Die Besorgnis in Mittelosteuropa ist jedoch nachvollziehbar und die Geschlossenheit innerhalb der atlantischen und europäischen Bündnisse wieder gefragt.
Die Kiewer Zentralregierung und insbesondere der frisch gewählte Präsident wird selbstverständlich auf die Menschen in der Ostukraine zuzugehen haben, das wurde ja auch so angekündigt und selbst die als polarisierend geltende Julia Timoschenko hatte es zuvor schon versucht. Russische Ukrainer sind keine Feinde, sie sind ebenso Ukrainer wie Krimtataren oder ukrainische Ukrainer.
Das Problem sind bewaffnete Einheiten, die schwere Waffen einsetzen, u. a. Granatwerfer. Diese Paramilitärs kann keine Regierung ernsthaft akzeptieren, die auf Souveränität und Einheit irgendeinen Wert legt.
Ich denke aber, es wird vieles vom großen Nachbarn abhängen und dessen Plänen. Eine Destabilisierungspolitik kann und wird nicht ohne Folgen bleiben.
Meines Erachtens muss die Union der Europäer die Ukraine bei der Stabilisierung weitgehendst unterstützen und die atlantischen Partner sind gut beraten, die Reihen zu schließen.
Wir sind hier weitgehend einer Meinung und die Entwicklung verläuft auch recht positiv, seit Putin andeutete, den neuen Präsidenten zu akzeptieren. Aber täusche dich mal nicht bezüglich der weiteren Folgen, es wird mehr als eine kleine Eiszeit, wenn auch kein Kalter Krieg, es wurden langfristige Weichen umgestellt, die Abhängigkeit Europas von russischen Rohstoffen zu verringern und auf unabsehbare Zeit wird es keine Verträge bezüglich Sicherheitsgarantien mit Russland mehr geben. Die USA werden den Bruch des Budapester Memorandums genau so wenig ignorieren, wie andere Vertragspartner und besonders Osteuropa wird aufrüsten, egal ob Mitteleuropa mit zieht oder nicht. Strategische Verträge auf Vertrauensbasis wird es mit Russland nicht mehr geben, was automatisch zur Folge hat, das neue Positionen schnellst möglichst durch Truppenstationierungen abgesichert werden und man in vielen Bereichen einen Gegendruck auf baut, Moldawien, Georgien mal als Beispiel, wo man Russland bisher einfach hat machen lassen, weil man dachte eine tragfähige Balance gefunden zu haben. Das braucht alles noch ein paar Jahre. Die EU ist schwerfällig, aber es gibt praktisch keine Regierung mehr, egal ob Sozialdemokraten oder Konservative, die Russland die nächsten 10-20 Jahre den Rücken zukehren würde, DAS wird sukzessive weitere Auswirkungen haben, wie von der EU gewohnt, nicht per Donnerschlag, sondern in kleinen Schritten. Als Transatlantiker müsste man Putin direkt dafür danken, neben anderen war auch ich schon so weit, mich zu fragen, ob die Nato nicht grundsätzlicher Reformen bedarf, um sich Russland mehr zu öffnen. Das ist nun für lange Zeit vom Tisch. Ich habe ja für vieles Verständnis aber nicht für offene Vertragsbrüche schriftlich fixierter Grenzgarantien. Was hat Putin nur geritten, einen so eklatanten außenpolitischen Fehler zu begehen? Die Krim war so oder so als Militärstützpunkt vertraglich gesichert, das grenzt an Irrationalismus und Horden von Faschisten, welche die Krim terrorisieren, gerade dort, wo ethnische Russen beinahe unter sich sind . . . ne, da ist jedes Vertrauen dahin. Wer so mit Verträgen um geht, dem muss halt Waffen vor die Nase stellen.